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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 11.01.1957
Physical description: 8
uns täglich das eigene Herz gebietet. Goethe. Dr. Theodor Körners letzter llleg Lange vorher schon strömten die Trauer gäste von allen Seiten dem Rathaus zu. Das Publikum stand dicht bei dicht bis zu sieb zehn Reihen tief auf dem Rathausplatz und ■den Weg entlang, den der Trauerzug nehmen sollte. Der Sarg war in den Morgenstunden ge schlossen und auf den Katafalk in der Turm, nische des großen Festsaales gehoben wor den; er war mit der Staatsflagge als Bahrtuch bedeckt. Die Feier begann

, an der Bahre eines Staatsoberhauptes, das aus seiner Arbeit heraus uns entrissen wurde. So wie sein Vorgänger Dr. Karl Renner, ist auch Bundespräsident Dr. h. c. Theodor Körner, der zweite Präsident der Zweiten Republik, als fiktives Staatsoberhaupt gestorben. Sein jäher und unerwarteter Tod erfüllt das ganze öster reichische Volk mit tiefer Trauer. Zehntau sende von Menschen, welche in den letzten drei Tagen stumm an seinem Sarg vorbei schritten. das Blumenmeer rund um seinen Sarg beweisen, welch großer

Beliebtheit sich der Dahingeschiedene beim ganzen Volk er freute; zahllos waren die Trauerkundgebun gen, die uns aus dem Ausland zugegangen sind. Wir betrauern in Theodor Körner Wien und ganz Oesterreich standen ge stern im Zeichen der Trauer und des letzten Abschieds von unserem verewigten Bundes Präsidenten Dr. Theodor Körner. Ein leich ter Nebel hüllte die Bundeshauptstadt ein, den das schwache Licht der winterlichen Sonne nur zaghaft zu durchdringen ver mochte. Schwarze Fahnen kündeten überall

den Errsl der Stunde Lange bevor die offi ziellen Trauerfeiern ihren Anfang nahmen, säumten bereits Zehntausende von Men. sehen den Weg, welchen der Trauerkondukt nehmen sollte, um in tiefer Bewegung und Ergriffenheit von Theodor Körner Abschied zu nehmen, der auch im Zeichen der höch sten Würde, welche ein Volk zu vergeben hatte, stets ein echter Mann dieses Volkes geUieben war. Um 9 Uhr versammelte sich der Wiener Gemeinderat in Anwesenheit von Mitglie dern der Bundesregierung zu einer Trauer Sitzung

10 Uhr betrat der Bundeskanzler, gefolgt vom Präsidium des Nation? 1 “ 'es, den Vorsitzenden des Bundes rates und den Mitgliedern der Bundesregie rung den Saal. Dann erhob sich National ratspräsident Dr Hurdes und hielt die Trau, errede, die von allen Anwesenden stehend angehört wurde. „Theodor Körner“ so schloß er, „hat entscheidend dazu beigetragen, das neue Oesterreich erstehen zu lassen. Mit diesem Verdienst wird er in die Geschichte eingehen; er wird uns alle n unvergeßlich bleiben.“ Um 12 Uhr

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Lienzer Nachrichten
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Page 7 of 14
Date: 19.11.1926
Physical description: 14
1926. Hauptbeste: 1. Maier Leo,- 2. Angermann Anton; 3. Hibler Theodor; 4. Schöpfer Frz.; 5. Putz Albert,- 6. Schwarzer Hans. Schleckbeste: 1. Putz Albert,- 2. Schöpfer Franz,- 3. Hofer Emil,- 4. Cgger-Sigwart Hans; 5. Maier Leo; 6. Angermann Anton; 7. Hibler Theodor; 8. Schwarzer Hans; 9. Ia kober Hans; 10. Weiß Andrä. 3er Serie: 1. Maier Leo; 2. Putz Albert; 3. Schwarzer Hans; 4. Hofer Emil; 5. Schöp fer Franz; 6. Pacher Peter. 15er Serie: 1. Maier Leo; 2. Schwarzer Hans; 3. Putz Albert

; 4. Pacher Peter; 5. Schöpfer Franz; 6. Angermann Anton. «ggf. Bulzschiitzen-Gcselischaft Lienz. Bcftaewinner vom Geseüschafts- schießen am 4. November- 1926. Haupt: Vergeiner Gustav, Moser Anton, Neid! Hans, Iakober Hans, Hofer Emil, An germann Anton, Glanzt Hugo, Weiß Andrä, Hibler Theodor, Wartscher Anton. Schleck: Hibler Theodor, Hofer Emil, An germann Anton, Schöpfer Franz, Moser An ton, Meirer Hans, Dobnig Heinrich, Iakober Hans, Wartscher Anton, Glanzt Fritz, Ber geiner Gustav, Weiß Andrä. 5er

Serie: Vergeiner Gustav, Angermann Antsn, Hibler Theodor, Hofer Emil, Dobnig Heinrich, Iakober Hans, Moser Anton, Mei rer Hans. 15er Serie: Angermann Anton, Hibler Theodor, Moser Anton, Schöpfer Franz, Ho fer Emil, Iakober Hans. Iungschützenbest: Glänzt Fritz, GlanzlHugo. Iuxbest: Vergeiner Gustav, Wartscher Ant. Bestgewinner von Gefellschaftsschießen am 11. November 1926 Haupt: Schöpfer Franz, Abraham Anton, Moser Anton, Iakober Hans, Weiß Andrä, Schiller Friedrich, Hibler Theodor, Egger-Sig- wart

Hans, Schiller Eduard, Hofer Emil. Schleck: Weiß Andrä, Schöpfer Franz, Glanzt Hugo, Meirer Hans, Iakober Hans, Hibler Theodor, Egger-Sigwart Hans, Brug- ger Anton, Angermann Anton, Putz Albert, Hofer Emil, Moser Anton. 15er Serie: Iakober Hans, Angermann An ton, Hofer Emil, Dobnig Heinrich, Weiß An drä, Moser Anton. 5er Serie: Iakober Hans, Hofer Emil, Dobnig Heinrich, Angermann Anton, Schil ler Eduard, Meirer Hans, Weiß Andrä, Putz Albert. Iungschützen: Glanzt Hugo, Glanzt Fritz. Iuxbest: Iakober

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 10
Date: 21.04.1951
Physical description: 10
— die letzten Endes natürlich der Ver braucher zahlen muß. Amtsschim. me! im Dienste de* Eigennutze«! Nr. 92 1 n Innsbruck, Samstag, 21. April 1951 49. Jahrgan« Am 6. Mai wählt Österreich Theodor Körner In vierzehn Tagen schreitet das österreichische Volk zur Urne, um den Bundespräsiden ten zu wählen. In einer Zelt politischer und wirtschaftlicher Schwierigkeiten, die nicht nur unser Land, sondern die ganze Welt umfassen, muß der Mann, der an die Spitze des Staates gestellt wird, besonders sorgfältig

über die Berufung der führenden Funktionäre des Staates beim Volke. Dieses demokratische Recht birgt aber auch Pflichten in sich. Die erste und wichtigste Pflicht, die sich Jeder Wähler, jede Wählerin vor Augen zu halten hat, ist es, ans den Erfahrungen zu ler nen, um nicht wieder Fehler zu begehen, die bereit^ einmal schwere Folgen mit sich ge bracht haben, Folgen, an denen w ir heute noch leiden. Dr. Theodor Körner. Unter seiner Leitung ersteht aus dem Schutt und den Trümmern, die der Krieg hin terlassen

hat, die Bundeshauptstadt im neuen Glanze wieder. Unter «einer Führung wollen wir den Weg zu einem freien und glücklichen Oesterreich gehen. Dr. Theodor Körner lat der Mann, dem das österreichische Volk vertrauen und folgen kann. Er hat ln seiner Gesinnung nie ge schwankt, über seine Verbundenheit mit den Massen des arbeitenden Volkes niemals einen Zweifel aufkommen lassen. Theodor Körner war stets ein treuer Die ner der Demokratie und damit ein Diener des Volkes. Niemals hat der Jetzige Bürgermeister von Wien

, daß er zu Verhandlungen bereit sei. Die streikenden Arbeiter erhielten gestern aus dem Streikfonds des Gewerkschaftsbun- Washington, 20. April (AFP). Wie im „Weißen Haus“ erklärt wurde, wird die Kongreßrede General McArthurs die Außen politik der Vereinigten Staaten Im Fernen Osten und ln anderen Teilen der Welt in kei ner Weise beeinflussen oder ändern. In einer Erklärung des Verteidigungsmini steriums der Vereinigten Staaten wird fest gestellt, daß die Enthebung General McAr- Macht geschielt. Stets hat Theodor

Körner seinem Lande und seinem Volke treu und be scheiden gedient. Solche Eigenschaft«! sind wichtig; der erste Mann im Staate muß zudem aber über die Fähigkeiten zur Leitung der Staatsge schäfte verfügen. Er muß es verstehen, zwi schen den widerstreitenden Interessen der Staatsbürger und ihrer Parteien einen Aus gleich zu finden. Alg Bürgermeister von Wien hat Theodor Körner bewiesen, daß er es versteht, über den Parteien zu stehen und die Gesamtintercssen zu wahren. Er wird es daher ebenso verste

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 07.01.1957
Physical description: 8
ab. Der Bundeskanzler er hob sich und hielt dem Verstorbenen einen Nachruf, den die Regierungsmitglieder ste hend anhörten. „Hoher Ministerrat! Mit tiefer Erschütte rung haben wir alle die Trauernachricht vom Ableben unseres Staatsoberhauptes empfan gen. Mit uns trauern in Stadt und Land die Millionen unserer österreichischen Mitbürger ohne Unterschied der Partei und der Gesin nung; denn für sie alle war Bundespräsident Theodor Körner ein ehrwürdiges Sinnbild der besten Eigenschaften echten Oesterreicher- tums

, ein Vorbild der Lauterkeit des Charak ters und der strengen Pflichterfüllung, ein Mann, dessen vom Herzen kommende Volks verbundenheit das Volk mit seiner aufrichti gen Liebe und seinem Vertrauen erwiderte. Wenn jemals von einem unermüdlichen Freund der Arbeit gesagt werden konnte, er sei in Erfüllung seiner Pflicht gestorben, so trifft dieser Ausdruck auf Theodor Körner zu. Mit eiserner Energie hatte er die Folgen der Krankheit, die ihn im vergangenen. Juli be fallen hatte, in einem Grade überwunden

und gefestigt werden. Das österreichische Volk hat gezeigt, was es kann, es hat seinen Weg gefunden, weil der Wille vorhanden war.“ Theodor Körner, der Mann des treuen und starken Willens, der große Soldat des Ersten Weltkrieges, der zu einem ebenso tapferen Kämpfer für den Frieden, für Freiheit und Recht geworden war — er ist von uns gegan gen. Das Andenken an ihn wird uns helfen, den Weg weiter zu beschreiten, den er uns vorgezeichnet hat. Der Ministerjat beschloß dann die Verlaut barung nachstehender

Kundmachung der österreichischen Bundesregierung: „Der Bundesregierung obliegt die traurige Pflicht, der österreichischen Bevölkerung vom plötzlichen Ableben des Herrn Bundespräsi denten Dr. h. c. Theodor Körner Mitteilung zu machen. Ebenso wie sein Vorgänger wurde auch Bundespräsident Dr. Körner mitten aus seinem Wirken gerissen. Sein Tod erfolgte un erwartet; er ging noch vormittags an seinem Amtssitz am Ballhausplatz seiner gewohnten Tätigkeit nach und kehrte mittags in seine Wohnung zurück

, ohne daß irgendwelche An zeichen einer Verschlechterung des Gesund heitszustandes bemerkbar gewesen wären. Das plötzliche und unerwartete Ableben 'stellt für Regierung und Volk einen schweren und harten Verlust dar. Dr. h. c. Theodor Körners Leben war ein Mu sterbeispiel in Pflichterfüllung für Volk und Heimat Nach einer glänzenden Laufbahn als Offizier in der alten Armee, war er in ver schiedenen führenden Positionen im öffent lichen Leben tätig. Seiner umsichtigen Füh rung als Bürgermeister der Stadt Wien ver

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Alpenländer-Bote
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Page 5 of 20
Date: 30.06.1929
Physical description: 20
Hauptmietzins in einer bestimmten Summe von Gro schen für jede Friedenskrone ausgedrückt. Rechnerisch ist es natürlich dasselbe, ob etwa der 2000sache Frre- denszins oder 20 Groschen für jede Krone des Frie denszinses als Mietzins zu entrechten find. Denn das Der Lirr-emnüller. Preisgekrönte Dolkserzählung von Katharina Hofmann. Droben in der Stube spielten die zwei jüngsten Kin der, Theodor und Martha, „Mühleziehen". Das fried liche Einvernehmen, das so lange bestanden hatte, als Theodors Nachsicht

die Schwester gewinnen ließ, drohte m die Brüche zu gehen. Martha wurde immer kühner und erlaubte sich gewisse Kunstgriffe, die Theodor nicht länger dulden konnte: „Das gilt nicht. So spielt man uicht! Du hast zweimal nacheinander gezogen!" Martha protestierte energisch, nahm aber bald ihre Zuflucht zu Tränen, einem sichern Mittel, den Bruder LU erweichen. Draußen ließen sich rasche Männerschritte hören. Theodor, der glaubte, daß ihm in der Person seines alteren Bruders ein Helfer erscheine, lief zur Tür

in der Hauptsache für die Landeshauptstädte und einige größere Industrieorte. „Der Herr Vikar!" rief Theodor überrascht, faßte sich aber schnell und grüßte: „Gelobt sei Jesus Chri stus!" „In Ewigkeit!" antwortete der Geistliche. Martha rutschte von der Bank hinter dem Tisch her vor und kam halb scheu, halb freudig herbei. Mit der Person des Herrn Vikars verband sich in ihrem Kin derkopfe die Erinnerung an schöne, fromme Geschich ten und bunte Heiligenbildchen. Sie gab ihm zutrau lich die Hand. „Ist euer Vater

zu Hause? eure Mutter?" „Der Vater ist nicht da, aber die Mutter wird in der Küche sein. Ich will sie holen", gab Theodor Bescheid und verschwand schnell. Der Geistliche blieb bei Martha zurück; aber er, der sonst so traulich mit Kindern zu reden verstand, hatte heute nur wenige Worte für sie. Er blickte nach der Ecke, wo das Kruzifix hing, und schien zu beten. Theodor traf die Mutter nicht in der Küche. Sie sei in die Mühle hinuntergegangen, sagte Bärbel, die am Herdfeuer stand. Der Knabe polterte

auf und starrte Theodor an, als sei er ein Gespenst. „Der Herr Vikar?" — Mechanisch band sie ihre Schürze los und reichte sie Theodor hin. Der Herr Vikar! Was konnte er wollen um diese Stunde? Warum war sie so erschrocken über diesen Besuch? — Langsam tastete sie sich die Treppe hinauf; mit jeder Stufe wurden ihr die Füße schwerer und schwerer. Sie wußte es: jetzt kam das, was sie den ganzen Tag be ängstigt hatte; jetzt bekam das grausige Ding, das in der Luft schwebte und mit fürchterlichem Drucke

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 4
Date: 14.01.1948
Physical description: 4
Einzelpreis 35 Groschen Sozialistisches Tagblatt für Tirol Redaktion; Innsbruck, Maximilianstraße 7 Tal. 2450 Eigentümer: Sozialistische Partei Österreichs, Landesorganisation Tirol Bezugsbedingungen : Durch die Post oder Träger Verwaltung: Maria -Theresien- Straße 40. Tel. 2047 Redaktionelle Einsendungen werden in der SchriUleititng übernommen monatlich S 6.80, in den Verschleinstellen S 6.99 Kummer 10 Innsbruck, Mittwoch, 14. Jänner 1948 46. Jahrgang Theodor Liebknecht Mit Theodor Liebknecht

denn je im Proletariat Beachtung verdient. Ganz im Geiste seines Vaters Wilhelm trat nach,dessen 1900 erfolgtem Tode sein 1871 ge borener Sohn in der Partei auf, der gemeinsam mit seinem ein Jahr älteren Bruder Theodor, dem jetzt Versorbenen, ein Rechtsanwaltsbüro in Berlin unterhielt. Die beiden Brüder ergänzten sich in vorzüglicher Weise. Im Beruf war Theo dor der ruhende Pol, der das Büro verwaltete, und Karl der große Verteidiger vor den Gerich ten. Karl war ein Feuerkopf von unverwüst licher Vitalität

. Seine Spezialität war der Kampf gegen den Militarismus, der ihm zwei Jahre Fe stungshaft in der Festung Glatz eintrug, durch die seine Popularität nur gesteigert wurde. Theodor hatte in dieser Zeit mit der Auf- Techterhaltung des Advokaturbetriebes eine schwere Last zu tragen. Kar! war 1908 einer der ersten Sozialdemokraten, die in das preußische Junkerparlament gewählt wurden, 1912 wurde er auch in den Reichstag gewählt. Inzwischen war zu Theodors Entlastung ein jüngerer Bru der, Wilhelm

, in das Rechtsanwaltsbüro einge treten. Im Jahre 1913 hatte Karl einmal im preußischen Landtag eine fulminante Rede gegen die preußischen Junker gehalten und kam dann hinüber in den Reichstag, um dort eine große Enthüllungsrede gegen die Kanonenfirma Krupp zu halten, so daß der alte Bebel anerkennend äußerte: „Ein verflixter Draufgänger, der Karl." Die materielle Grundlage für Karls politisches Auftreten in der Politik und vor den Gerichten basierte auf der juristischen Arbeitslast' seines Bruders Theodor

. Als in der Revolution im Jänner 1918 Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg von der reak tionären Soldateska auf viehische Weise ermor det worden waren, trat Theodor Liebknecht aus seiner bisherigen politischen Reserve mehr und mehr heraus, um das Eibe seines ermordeten Bruders anzutreten. In dem großen vierwöchigen Ledebour^Prozeß im Sommer 1919 vor den Ber liner Geschworenen war Theodor Liebknecht einer der vier Verteidiger Ledebours, und sein Auftreten in dieser Rolle war mitbestimmend für die Freisprechung

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Der Arbeiter
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Page 8 of 10
Date: 05.08.1936
Physical description: 10
) sind durch Abgase eines in einem Schacht ausgestellten Benzinmotors vier Arbei ter getötet worden, drei weitere liegen schwer vergiftet im Krankenhaus. „Hier ist das Schreiben", nickte der Gefragte. Theodor Lohse überfliegt die wenigen Zeilen und lacht kurz aus. „Da soll er sich aber gründlich getäuscht haben, wenn er glaubt, so leichten Kaufes zu entkommen. Vier Wochen hat er noch im Büro zu arbeiten. Was er dann tut, ist mir egal." Er überwindet die Schmerzen in seinen Beinen und läßt sich von Basewitz ans

Auto führen. Als er im In nern sitzt, grollt er: „Frühlingsstraße 34." Eine Viertelstunde später sind sie vor ihrem Ziele angelangt. „Bleiben Sie unten, Basewitz, ich werde die Sache gleich erledigt haben", hält er den jungen Mann zu rück, der ihn begleiten will. Aechzend steigt er die Treppen hinan, und die Toch ter von Pauls Wirtin öffnet auf sein Läuten die Gang tür und führt ihn zu den Zimmern Pauls. Theodor klopft herrisch und tritt ein, ohne einen Anruf abzu warten. Er schließt die Tür

kräftig hinter sich zu und bleibt stehen. Paul ist eben dabei, seine Koffer zu packen. Er rich tete sich aus und sieht Herrn Lohse mit unbeweglichen Mienen an. „Was machen Sie da?" „Darüber bedarf es wohl keiner weiteren Erklä rung", erwidert Paul und deutet auf die Koffer. „Ich verlasse Berlin." „Was Sie in vier Wochen tun, soll mich nicht be kümmern", fährt Theodor auf. „Aber vorläufig stehen Sie noch in meinen Diensten, und ich denke gar nicht daran, Sie laufen zu lassen." „Liegt

um Arbeit vorgesprochen wurde, auch Bedarf an Arbeitskräften hatten, wird in einem sol Theodor setzt sich auf den nächsten Stuhl und macht eine Handbewegung. „Man spricht oft Dinge aus, die mit den inneren An sichten nichts zu tun haben", erklärt er .„Es tut mir leid, wenn ich heute vormittags nicht sehr höflich zu Ihnen war, aber die Umstände waren wirklich nicht dazu angetan, Ihnen ein Loblied zu singen. Wenn ich gewußt hätte, daß das Mädel sich selbst von Ihnen ab kehrt, hätte ich kein Wort gesagt

da, und Sie haben nichts getan, um ihre Meinung über mich zu ändern. Es ist also nur zu be greiflich. wenn ich in Ihrem Betrieb nichts mehr zu tun haben will." „Sie sprechen wie ein Mann ohne Kopf", ereifert sich Theodor und versucht, mit seiner lauten Stimme sein Schuldbewußtsein zu überschreien. „Was wollen Sie denn ansangen, wenn Sie Berlin verlassen? Glau ben Sie, so rasch wieder eine gute Stelle zu finden?" „Das dürfte Sie am allerwenigsten bekümmern", erwidert Paul kalt. „Sie können ja nur froh

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 2 of 4
Date: 15.03.1933
Physical description: 4
sich seiner schönen Stimme. ' Mag da Burgemeister läßt ihren Humor leuchten. Alle haben sie gern und scheinbar der Rudi auch, ein bißchen. Da erscheint plötzlich Onkel Otto mit Sack und Pack. Peter empfängt ihn. „Otto . . . Otto . . . wieder ausgezogen? Schön willkommen!" „Jawoll! Ich habe mich mit dem Theodor verkracht! Ausistö!" ' „Wie ist denn das gekommen?" Onkel Otto zwinkert vergnügt mit den Augen und sagt: „Das erzähle ich dir nachher! Jetzt muß ich dich erst fragen. . . nimmst du mich! auf?" „Wie kannst

hat sich Onkel Otto mit dem Neffen Theo dor verkracht? Peter Lenz wollte es wissen, und er erfuhr es auch. Das Ganze hat sich so abgespielt. Auf dem Platze Theodors, wo er seine Baumateria lien untergebracht hat, sind neue Vorräte eingetroffen. Fünfzig Säcke Kalk stehen brav nebeneinander. Und unweit von ihnen steht ein Sack mit Mehl. Theodor hat längst alles Liebenswürdige Onkel Otto gegenüber abgelegt. Er behandelt ihn wie einen Hand langer und nicht anders. ,',Otto!" „Jlt!" „Ehe du den Sack Kalk

bis Theodor kam. Als der erfährt, lvas geschehen ist, gerät er in Zorn und schimpft Onkel Otto aus, wird ein Flegel, seine Wut artet so aus. daß er tätlich gegen Onkel Otto werden will. .Onkel Ottos Gesicht ist mit einem Male todernst geworden. Er weicht nicht aus, als Theodor sich auf ihn! stürzen will, als er aber ran ist und ihn vorn an der Brust packen und schütteln will, da gibt ihm Onkel Otto ganz plötzlich unerwartet einen Kinnhaken, der Theodor die Luft nimmt, er taumelt, will sich hal ten, klappt

zusammen und . . . wohin setzt er sich? Ausgerechnet in den Mehlpamps. Otto steht ganz ruhig und sieht auf den bewußt losen Theodor, dann tut er einen tiefen Atemzug, und ein Lächeln erscheint wieder auf seinem Voll mondgesicht. „Knockout!" sagt er trocken. Der Barr lacht abermals, bis Theodor wieder zu sich kommt. Theodor möchte sich gern aufrichten, aber an sich, fällt das dem schweren, dicken, ungelenken Körper schon schwer, und dann klebt er im Mehlteig fest. Der Polier und zwei Maurer helfen

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Alpenland
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Page 3 of 4
Date: 02.09.1933
Physical description: 4
belastet. Die Aufhebung der Aausel ist daher nicht so leicht zu nehmen, wie es aussieht. d Der Veschichle Oer menschlichen Dummheit. Ä lautet der Titel eines Buches, verfaßt von Dr. Max Nmerich, welches 1923 bei Albert Langen, Verlag für itur und Kunst in München, erschienen ist und durch jede Theodor Körners Geilt. h 120jährigen Todestag dieses deutschen Dichterhelden. Äg- und klanglos, wie es sich aus den heutigen traurigen h des deutschen Bruderkrieges ergibt, ist bei uns der August vorübergegangen

. Und doch hat gerade an diesem ; einer der begeistertsten deutschen Dichter und Freiheits- ta im gemeinsamen Kampfe gegen gallischen Uebermut vor 5% 120 Jahren sein junges, hoffnungsreiches Leben lasien m... ^gewachsen in einem schöngeistigen, kerndeutschen Eltern- \ wo neben anderen Geisteskoryphäen vor allem auch Miller verkehrte, hat der junge Theodor Körner, mit ® 20 Jahren schon k. u. k. Hoftheaterdirektor in Wien, als ! Freiheitsruf ertönte, nicht nur diese hoffnungsvolle Lauf

- w, sondern vor allem auch eine blütenreine, schöne und ^ Braut verlassen, um begeistert in den Kampf gegen den Md zu ziehen. „Leier und Schwert" hat der junge Dichter 'Freiheitsheld die Blütenlese seiner schönsten Gedichte und betitelt, die, von flammender Begeisterung getragen, noch faszinierend wirkt. Als Freiwilliger, dann als Leutnant 'Adjutant im Lützow'schen Freikorps, sang Theodor Körner Unsterblichen Lieder: „Frisch auf mein Volk! Die Flam schen rauchen...", „Was glänzt dort im Walde im Anschein? Hör's näher und näher brausen

, in einem Schlöffe in der Nähe von Schwerin, auf Stroh gebettet, um die Wette schnarchten, setzte sich der junge Dichterheld Theodor Körner in diesen letzten Stunden seines Lebens ans Klavier und es entstand sein Schwanengesang, das „Schwertlied": > „Du Schwert an meiner Linken, Was soll dein heitres Blinken? Schaust mich so freundlich an Hab' meine Freude dran Hurra!" In aller frühe alarmiert — es galt, einen durch Infanterie geschützten französischen Munitions- und Lebensmitteltransport zu überfallen

Eisenbahnhaltestellen zu schaffen. Genau 22mal so groß wie Schreiberhau ist Berlin; wenige werden wiffen, daß unsere Reichshaupt st adt die größte Stadt der Welt ist, denn mit der Ausdehnung von 900 Quadratkilometern übertrifst sie'New Dork, Paris und London beträchtlich. New Jork kann sich nicht so aus sprengenden Freunde in die Arme. Das war im Gefecht von Gadebusch am 26. August 1813 in der Nähe des Dorfes Wöbbelin geschehen und dort liegt Theodor Körner unter einer Eiche begraben... Nicht ganz zweiundzwanzig Lebensjahre

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Der Arbeiter
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Page 8 of 10
Date: 03.06.1936
Physical description: 10
. und da hatte ich nun die Bescherung. Zwei der Mädchen kamen mir heulend und mit blutüberström tem Antlitz entgegen, und die übrigen drei balgten sich wie die Katzen. Das alles hatte ich mit meiner unbe sonnenen Aufforderung verschuldet." „Aber warum denn bloß? staunt der naive Basewitz. „Verflucht nochmal!" schreit Theodor, der immer wütend wird, wenn einer schwerhörig ist. „Weil keine die Aelteste sein wollte! Verstehen Sie denn das nicht?" Es verbleibt ihm keine Zeit zu weiteren Auseinan dersetzungen, denn eben kommt

einer der Bewerber ins Zimmer und nennt seinen Namen, woraus er um die ausgeschriebene Stelle nachsucht. „In welchen Büros waren Sie schon tätig?" fragt Theodor. „Ich arbeitete niemals in Büros", lautet die Ant wort. Da flaut das Interesse Theodors ab. Er stellt noch ein paar Fragen. „Es ist gut", sagt er dann. „Der nächste soll rein kommen." „Was halten Sie von dem Menschen?" wendet er sich hierauf an Basewitz. „Wir werden ihn nicht brauchen können, nachdem er nicht eingearbeitet ist", meinte dieser. Theodor

zu werden. Das ist hier von ausschlaggebender Bedeutung." Der nächste Bewerber kommt ins Zimmer. Er for muliert sein Gesuch in so mangelhaftem Deutsch, daß es Theodor unterläßt, weitere Fragen zu stellen. Der Dritte hat ebenfalls kein Glück. „Es tut mir leid", sagt Theodor. „Wir brauchen einen Mann, der hinreichende Vorkenntnisse besitzt. Damit ist also nichts zu machen." Die drei Leute gehen. Theodor geht mit gefurchter Stirn im Zimmer auf und nieder. „Es ist ein Kreuz", läßt er nach einer Weile verlau ten. „Haben Sie sich die drei Kerle

Worte aus Theodors Mund gehört hat, gähnt gelangweilt und holt sein silbernes Zigarettenetui hervor. „Hat Trude noch nichts hören lassen?" fragt er, und dabei verlieren seine Augen flüchtig alles Abwesende und Stumpfsinnige. „Doch", nickt Theodor. „Mit der Frühpost lies ein Brief von ihr ein. Die Bummelfahrt scheint ihr wohl zu bekommen. Sie fahren jetzt nach Leipzig." „Steht für mich ein Gruß drin?" erkundigt sich Base witz. Theodor läßt ein Knurren hören. „Ja", lügt er. „Ich soll Sie vielmals

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Innsbrucker Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 09.06.1933
Physical description: 6
. Aber heute wollte er sich nicht ärgern. Er setzte sich also wieder auf seinen Platz, der Hof- rütin gegenüber und sagte in friedlichem Ton: „Nein, Olga, ich bin durchaus nicht gekommen, um in dieser leidigen Angelegenheit mit dir zu streiten, sondern dir Mitteilung von einer sehr merkwürdigen Sache zu machen, der ich aus die Spur gekommen bin. Sie be trifft Karl Theodor . . ." Die Hofrätin spitzte die Ohren und rückte unruhig auf ihrem Sitz herum. „Ah . . . ah . . . Karl Theodor

? Es wird sich doch nicht noch nachträglich ein Testament gefunden haben?" „Nein, das nicht, aber ein Nachlaßobjekt, von dem wir bisher keine Ahnung hatten und aus dem sich, wenn mich nicht alles täuscht, ein hübsches Stück Geld herausschlagen ließe. . . unter Umständen!" „Was du nicht sagst? Worin besteht dieses Objekt? Hast du es in Händen?" „Nein, ich erfuhr nur durch Zufall davon. Du weißt, Karl Theodor schrieb aus Prinzip oder Faulheit nie mals Briefe. Alles, was schriftlich zu erledigen war — Geschäftliches sowohl als Privates

, aber wir die Schwimmer nur, wenn sie ganz nahe sind. Autographenverfteigerung aufmerksam gemacht wird, lese: „Briefe des berühmten Musikers Karl Theodor Randal an seinen Rechtsanwalt, Dr. Scherri, 16 Stück. Auch inhaltlich sehr interessant." Was sagst du dazu?" „Ich bin starr! Fünfzehn Briefe von Karl Theodor! Die wären ja heute ein gutes Stück Geld wert!" „Das will ich meinen! Dazu kommt, daß wir meinem Dafürhalten nach die Erben Dr. Scherris — denn diese lassen die Sammlung versteigern — auf Schadenersatz

verklagen können." „Wieso?" „Scherri war Autographensammler. Es ist seine Sammlung, die nun von den Erben — denn er starb ja nur wenige Tage nach Karl Theodor — der Öffent lichkeit preisgegeben wird. Offenbar hat er die fünf zehn Briefe, die in seinem Besitz waren, nach Karl Theodors Tod stillschweigend seiner Sammlung einver- leibt. Aber eben dazu hatte er keinerlei Recht? Diese Briefe waren an ihn gerichtet in seiner Eigenschaft als Rechtsvertreter und unterliegen absoluter Schweige pflicht. Scherri

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Lienzer Nachrichten
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Page 8 of 12
Date: 26.02.1926
Physical description: 12
noch ein um strittenes Thema find. Die elfjährigen Sonnen fleckenzyklen jedenfalls scheinen nach den bis herigeil Untersuchungen durch die Baumrinde bestätigt zu werden. Bolzschiitzcu-Gesellschaft,Lienz. Bestgewinner vom Gesellschafts schieben am LI. Februar 1925, Haupt: Schaffer Zosef, Zakober Hans, Hibler Theodor, Putz Albert, Weiß Andrä, Rödig Franz, Angermann Anton, Schöpfer Franz. Meirer Hans, Dorfmann Franz. Schleck: Weiß Andrä, Schöpfer Franz, Putz Albert, Angermann Anton, Abraham An ton, Dorfmann Franz

, Zakober Hans, Neid! Hans, Lamp Johann, Schöpfer Franz, Hibler Theodor, Meirer Hans, Rödig Franz. 9er Serie: Zakober Hans, Putz Albert, Angermann Anton, Schöpfer Franz, Schaffer Zosef. 3er Serie: Zakober Hans, Angermann Anton, .Hibler Theodor, Schöpfer Franz, Weiß Andrä, Schaffer Zosef, Putz Albert. Abrahanl Anton. Zurbest: Weiß Andrä. Bestgewinner vom Schießen am 18. Feb. 1928 Haupt: Angermann Anton, Rödig Franz, Abraham Anton, Schaffer Zosef Pruckmayer Tobias, Wittmann Alois, Weiß Andrä, Schö pfer

Franz, Hutter Michael, Putz Albert. Schleck: Angermann Anton, Zakober H., Schaffer Zosef, Hutter Michael, Putz Albert, Rödig Franz. Pruckmayer Tobias, Schöpfer Franz, Weiß Andrä, Abraham Anton, Hibler Theodor, Wittmann Alois, Neid! Hans, Kott- nig Karl. 9er Serie: Angermann Anton, Hibler Theodor, Schaffer Zosef, Zakober Hans, Putz Albert. 3er Serie: Angermann Anton, Schaffer Zosef, Pruckmayer Tobias, Zakober Hans, Hibler Theodor, Putz Albert. Schöpfer T anz, Weiß Andrä. Zuxbest: Weiß Andrä. Vereins

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Der Arbeiter
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Page 9 of 10
Date: 07.09.1913
Physical description: 10
iSfr filrbritrrfnuiilir. So feiert Friedrich Förster, der auch vor hundert Jahren in edler Begeisterung für Freiheit und Vaterland zur Leier und zum Schwert griff, und der sogar zu seinem feurigen „Schlachtenruf und Schlachtengesang" vom „Marschall Vor wärts" eine Art Vorwort erhielt, seinen jugendlichen Lanzes und Kampfgenossen Theodor Körner, dem es vergönnt war, seine heiße Vaterlandsliebe mit dem Heldentode zu besiegeln. Der 22jährige Dichterjüngling hat es verstanden, zur richtigen Zeit

vom poetischen Zauber umwoben; und mehr hat diese Gestalt für die Erhebung des Vaterlandes getan, als alle Gesänge, mögen sie noch so vollendet und originell gewesen sein." Als das zweite Kind des Herzensfreundes Schillers, des Oberappellationsgerichtsrats Körner zu Dresden am 23. Sep tember 1791 geboren, kam Theodor Körner, siebzehnjährig, auf die Bergakademie in Freiberg. Sein Vaterhaus war eine gute Heimstätte für die deutsche Kunst und besonders für die deutsche Dichtung. Nicht nur Schiller, auch Männer

wie Tieck, Novalis, Heinr. v. Kleist, die Gebrüder Humboldt, ja selbst ein Mozart und noch viele andere hervorragende Geister waren in dem gastlichen Körnerschen Hause in Dresden gern gesehene Gäste. Der Vater des Dichters wechselt sogar mit Goethe manchen Brief. Das Milieu war somit danach angetan, in dem jungen Theodor Körner die schlummernden Kräfte zur reger: Betätigung zu bringen. Die ersten lyrischen und dramatischen Dichtungen Kömers stehen, wie dies nicht anders zu erwarten war, ganz

zum Theaterdichter am Hosburgtheater ernannt worden war, zu den Waffen. Bereits am 10. März 1813 hatte er an den Vater u. a. die schönen Worte geschrieben: „Vielleicht sagt dein bestochenes väterliches Herz: Theodor ist zu größern Zwecken da, er hätte auf einem andern Felde Wichtigeres und Bedeuten deres leisten können, er ist der Menschheit noch ein großes Pfund zu berechnen schuldig. Aber, Vater, meine Meinung ist die: Zum Opfertode für die Freiheit und die Ehre seiner Nation ist keiner zu gut, wohl

gedichtetes feuriges Schwertlied vor: „Du Schwert an meiner Linken, Was soll dein heitres Blinken? Schaust mich so freundlich an, Hab meine Freude dran, Hurra!" Am folgenden Morgen traf ihn schon eine feindliche, aus dem Hinterhalte geschossene Kugel ins treue deiltsche Dichter und Heldenherz. Am 26. August, dem Todestage Blüchers an der Katzbach, tränkte Theodor Körners warmes Herzblut die grüne Heide bei Gadebusch. Am folgenden Tage senkte man den toten Dichter unter einer mächtigen, breitschattigen

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Neueste Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 23.01.1921
Physical description: 6
, jetzt aber ist es meine Aufgabe, zu schreiben. Meine Antwort an Theodor Wengrzik gebe ich dal)er in diesem Bericht wieder. Erstens, wie ist es möglich, daß ein intelligenter Mann vom An gliedern an einen neuen, künstlich geborenen Pufferstaat sich etwas für ein großes industrielles Gebiet versprechen kann? Ein Staat, der, wenn er überhaupt bestehen bleibt — was zweifelhaft ist, da er noch nie lebensfähig war —, Jahrzehnte hmdrrrch mit seiner eigenen inneren Lage zu tun haben wird. . Am folgenden Tag traf ich auf der Brücke

, die nach Wysoka führt, eine Frau, eine Brotschmugglerin, die versucht hatte, deutsches Brot nach Polnisch-Galizien zu schmuggeln. Sie erzählle, daß das Brot, das sie für vier Mark in Deutschland kaufte, sie in Gakizisch-Polen für zehn Mark verkaufen könnte. Hat Theodor Wengrzik je daran gedacht, daß m der Minute, m der Oberschlesien polnisch wird, anstatt deutscher Ordnung, deutscher Technik polnische Wirtschaft eintreten würde? Mein Gott, man braucht nur in einer Eisenbahn in Schlesien zu fahren, da sieht

man schon von dem Zug aus, was deutsch ist und was „polnische Wirtschaft" oder „Mißwirtschaft" ist. Denkt Theodor Wengrzik etwa, daß das alte Polen, viel weniger noch das neu«, künstlich ausgebaute Polen, aus Oberschlesien je das blühende Industriegebiet mit seinen Prachtgebäuden, seinen guten Straßen gemacht hätte? Glaubt Theodor Wengrzik etwa, daß. wenn Oberschleswn pol nisch wird, die Alliierten deswegen ein Gramm Kohle weniger ver langen werden? . . ™ Weih Theodor Wengrzik

, der doch ein intelligenter Mann ist, sonst wäre er nicht an einer so verantwortungsvollen Stelle, nicht, daß sobald polnische Schlamperei statt deutscher Ordnung das Grubengebiet beherrschen würde, die Sicherheitsmaßnahmen zum Säpitze des Lebens der Arbeiter, die Pensionen, die Krankenunter- stützung Wegfällen würden? Und endlich, weiß Theodor Wengrzik, daß ein Pufferstaat nie seines Daseins sicher ist, daß neue Kriege hin und her wogen wer- Protestnote bestreitet sie Japan überhaupt öas Recht, in Wladiwostok

, Erzherzogs Ludwig Viktor, der ganze Besitz in den, wenn nicht in den nächsten zehn Jahren, so doch später, so daß seine Zunder und Kindeskinder nie aus politischen und militärischen Unruhen kommen werden? Was wird dafür garc.nrieren, daß Rußland Ruhe halt? Glaubt denn Theodor Wengrzik, daß die Aristokraten und Arbeiter, die Juden und Christen in Polen brüderlich sich nebeneinander an den Pflug, der das Agrarland besuchten soll, einspannen werden? — Und zuletzt, weiß Theodor Wengrzik

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Lienzer Nachrichten
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Page 14 of 14
Date: 23.10.1925
Physical description: 14
vom Gesellschaftsschießen am 15. Oktober 1925. Haupt: Brugger Anton, Niederegger Alf., Moser Anton, Iakober Hans, Dobnig Hein rich, Schaffer Josef, Kofler Peter, Schiller Friedrich, Gumpitsch Viktor, Rödig Franz. Schleck: Egger-Sigwart Hans, Rödig Fr., Mairer Hans, Wurzer Christoph, Iakober H., Hibler Theodor, Holzer Hans, Angermann Anton, Schaffer Josef, Kratzer Josef, Moser Anton, Gumpitsch Viktor, Dorfmann Franz, Brugger Anton, Dobnig Heinrich. 3er Serie: Schaffer Josef, Dobnig Hein rich, Moser Anton, Wurzer Christoph, Hibler

Theodor, Mairer Hans. Iakober Hans, Weiß Andrä. 9er Serie: Wurzer Christoph, Schaffer Josef, Hibler Theodor, Iakober Hans, Moser Anton. Iungschützen: Vergeiner Gustav. Jux best: Kottnig Karl. O st tiroler Schützen in Kärnten. Am 6. kärntnerischen Volksabstimmungsge- denk-Festschießen in Hermagor haben sich aus Osttirol mehrere Schützen beteiligt und folgende schöne Beste erzielt: Auf der Landes scheibe „Heimat": 3. Best Bodner Hans, Sit- lian, 4. Schwarzer Hans, Lienz: Festscheibe „Wulfenia

": 1. Tiefbest Schwarzer Hans (25 Teiler), 5. Hibler Theodor, Lienz. 6.^ Schö pfer Franz, Lienz, 8. Bodner Hans, Sillian, 9. Weiß Andreas, Lienz: Feldscheibe: Putz Albert, Lienz: Stehbockscheibe: Tiefbeste 5. Putz Albert, Lienz. Weiß Andrä, Lienz: Kreis beste: 3. Hibler Theodor, Lienz, 5. Bodner Hans, Sillian: Kärntner Volksabstimmungs- gedenkscheibe für Scheibengewehre: 2. Weiß Andrä, 3. Schwarzer Hans. Am 2. Ostti r o le r Bundesschieße n in Kals, das einen sehr anregenden Verlauf nahm

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 10
Date: 24.02.1951
Physical description: 10
ponist Theodor Thaler feiert seinen fünf- undsiebzigsten Geburtstag.“ „Was sind das für Flaschen um ihn herum?“ „Schnaps“, sagte Lang. „Geschenke sei ner Freunde.“ ' In einer Zeit, in der die Unruhe in der Welt, die fortdauernde Unfreiheit Oester reichs und die schwierige Wirtschaftslage unser Land vor kritische Aufgaben stellen, hat es durch den Tod des Bundespräsidenten Dr. Karl Renner den würdigen Repräsen tanten vor der Welt, den getreuen Steuer mann im Innern verloren. Ein Mann von seinem Maß

wird nicht so leicht gefunden werden. Aber die Sozialistische Partei, in der das Erbe Dr. Karl Renners lebendig ist, weiß, daß sie im Sinne des großen Mannes handelt, den wir an der Spitze des Staates nun ersetzen sollen, indem sie das österrei chische Volk auffordert, zu seinem Nach folger als Bundespräsidenten den Bürger meister von Wien, Theodor Körner als Bundespräsidenten zu wählen. Es gilt, Oesterreich in einer krisenhaften Weltsituation hindurchzusteuern. Es gilt, den Kampf um die Unabhängigkeit unseres

Landes und die Beendigung der Besetzung fortzuführen. Es gilt, den sozialen Frieden in Oesterreich zu bewahren und den Aufbau mit Ruhe und Entschlossenheit fortzusetzen. Es gilt, nach innen wie nach außen Frieden in Freiheit zu erreichen. Um dies zu verbürgen, braucht Oesterreich an seiner Spitze einen Mann festen Cha rakters, der in seiner Gesinnung nie ge schwankt hat: das ist Theodor Körner, der ehemalige General, der die Festigkeit und Korrektheit der Besten des alten Doppelmord um ein Abendessen

die Schieber?“ Heller senkte die Stimme. „In einem Nachtlokal in der Wipplinger- straße. Es heißt, ,Bei Adam und Eva'. Waren Sie schon einmal dort?“ Oesterreichertums mit der Aufgeschlos senheit für die Aufgaben einer neuen Zeit und mit der Ueberzeugung eines freien Mannes und Republikaners ver einigt; einen treuen Diener der Demokratie, der nie einem faschistischen Regime Konzessio nen gemacht hat: das ist Theodor Körner, der nie nach der Macht geschielt, immer bescheiden seinem Lande und dem Volk gedient

den Besatzungsmächten bewährt und durchgesetzt hat. Laßt Theodor Körner als wahren Volks mann, vom Bürgermeister zum Bundesprä sidenten erhoben, das Werk des Aufbaues eines neuen Oesterreich fortführen! Laßt Theodor Körner als General des Friedens Oesterreich vor der Weit vertreten, die Freiheit verteidigen und den Frieden bewahren helfen! ter eine Mutter von neun Kindern, von denen drei ebenfalls den Tod fanden. England sucht Eisenbahnerstreik abzuwenden Die Vertreter der Gewerkschaften und der Eisenbahnverwaltung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 12
Date: 12.01.1957
Physical description: 12
Die Theodor-Körnet-Stiftung; Weiterar keil im Geiste des großen Toten Wien, 11. Jänner (APA). Das Kuratorium des Theodor.Kömer-Stiftungs-F onds zur Förderung von Wissenschaft und Kunst hielt im neuen Saal der Burg eine Trauerfeier ab, bei der der Präsident des Kuratoriums, Na tionalrat Johann Böhm, ein© Ansprache hielt, und u. a. ausführte: Wir haben uns heute versammelt, um mit Trauer im Herzen de s Mannes zu gedenken, in dessen Namen und zu dessen Ehren wir alljährlich den be sten

hingewiesen, daß Ihn zwar jeder Geburtstag besonders deutlich an sein hohes Alter erinnere, daß er sich aber dennoch immer wieder auf diesen Tag freuen könne, im Bewußtsein, daß er einer Anzahl begabter junger Menschen die Erfüllung so mancher Hoffnungen und Wünsche bringe. So dürfen wir denn das sichere Gefühl haben, daß sich Theodor Körner der Stiftung innig verbunden fühlte, weil sie Geist von seinem Geiste war. Uns, die wir heute seinen Tod betrauern, obliegt es, dafür zu sorgen, daß die Körner

- Stiftung nicht mit ihm dahingehe, sondern im Gegenteil durch weiteren Ausbau und immer reichere Ausstattung mit materiellen Mitteln dem Andenken unseres großen Freundes und der Dankbarkeit gerecht werde, die wir ihm und seinem Wirken schulden. Wer Theodor Körner zu ehren mit dazu beiträgt, begabte, vielleicht sogar manchmal geniale Jünger der Wissenschaft und Kunst zu fördern, ihnen den anfangs oft so steinigen und mühsamen Weg zur Vollendung zu ebnen, der darf gewiß sein, Im Sinne des großen Toten

geschaffenen Insti tutionen geworden ist. Das ist, sagte Präsident Böhm abschließend, die Treuebotschaft, die wir unserem verbli chenem Staatsoberhaupt, unserem Freunde Theodor Körner ins Grab nachrufen. Möge sie Widerhall finden bei allen, die ihn verehrt und geliebt haben. Nach der Trauerkundgebung wurde in einer London, 11. Jänner (Reuter). Großbritan, nien und die Regierung des Bundesstaates Malaya haben sich nach zweiwöchigen Ver handlungen auf die Bedingungen eines Ver- teidigungs

von Arbeitssitzung des Kuratoriums beschlossen, die Oeffentlichkeit einzuladen, durch eine neue Spendenaktion die Möglichkeit zu bie ten, die Tätigkeit dieses Fonds auch in Zu kunft so zu gestalten, wie dies in der Vergan genheit der Fall gewesen war. Die nächste Preisverteilung wird wieder zum Geburtstag des Bundespräsidenten Dr. Körner erfolgen. Weitere Kranzablösen für die Theodor- Körner-Stiftung (SK) Dem Zentralsekretariat der Soziali stischen Partei sind an weiteren Kranzablö sen für die Theodor-Kömer

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Tiroler Post
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Page 3 of 20
Date: 30.10.1908
Physical description: 20
Weg zur Stadt wäre. Es schiene ihm, daß der Weg, auf dem er gekommen war, nicht der richtige wäre. Der Mann antwortete und machte einige Mitteilungen. In dem stillen Morgen erklangen die Stimmen ziemlich laut; über die Augen und drückte sie gegen die Kehle; er machte eine Bewegung, um auf sie zuzueilen, aber er bedachte sich. „Es ist ein Mann in einem blauen Kittel, der mit Theodor spricht," flüsterte Viktorine ihr zu. „Sprich ihn an! Laß ihn etwas sagen! Wenn du wüßtest, wie mich diese Stimme ergreift

!" Die freundliche Viktorine zögerte keinen Augenblick, und mit der Blinden im Arme kam sie dicht zu den beiden Männern heran. „Kennt der Herr nicht den Weg nach der Stadt, Theodor?" fragte sie. „Der ist doch sehr leicht zu finden. Immer geradeaus!" „Ich glaubte, daß ein kürzerer Weg hinführte, Fräulein," sprach er; aber nun klang seine Stimme so fremd und dumpf, daß Lucia enttäuscht den Kopf sinken ließ. Verdini hatte inzwischen in der Führerin der Blinden das Mädchen erkannt, das am vorigen Abende

auf dem Kirchhofe ge Burg Sonneck am Rhein. hinter den Sträuchern erhob die Blinde plötzlich den Kopf. „Still," sagte sie zu Viktorine, „höre!" Viktorine sah durch die Zweige und sagte; „Es ist Theodor, der jemand den Weg zeigt." „Diese Stimme, ich kenne diese Stimme!" Und sie ergriff die Hand ihrer Freundin. „Laß uns einmal Nachsehen!" Und plötzlich sich besinnend, sagte sie; „Ich meine, laß uns gehen, und du siehst dann, wer es ist. Viktorine willfahrte ihr wie einem kranken Kinde, stand auf und nahm Lucias

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Tiroler Grenzbote
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Page 6 of 8
Date: 26.08.1938
Physical description: 8
des mecklenburgischen Dorfes Wöbbelin, der Leutnant und Adjutant des Lützowschen Freikorps Karl Theodor Körner. Dort liegt er mitsamt seiner Familie unter einer Eiche begraben. Nicht ganz 23 Lebensjahre warm jenem leuchtmden Stern am deut schen Dichterhimmel beschieden gewesen. Was er in ihnen geleistet, ist aber unvergänglich geblieben: Theodor Kör ners Dichter- und Heldenmhm ist und bleibt für immer dar ein leuchtendes Vorbild für die deutsche Iugend aller Gaue und Stämme. Er wird das Mr ewige Zeiten blei ben

, ein Symbol für das gesamtdeutsche Volk, das, von seinem Heldengeiste beseelt und von einem genialen Manne geführt, sich nach langen Iahren tiefster Knechtschaft wieder gefunden und damit die Fesseln gallischen Uebermutes ge sprengt hat, die ihm in Versailles und Saint Germain auferlegt worden waren. Aufgewachsen in einem kerndeutschen, schöngeistigen Eltem- haus, wo u. a. auch Schiller verkehrte, ist der junge Theodor Körner aber auch mit unserer ostmärkisch-deutschen engeren Heimat aufs engste verknüpft

Freiheitsruf erschallte, zog Theodor Körner begeistert in den Heldenkampf gegen den gallischen Erbfeind. „Leier und Schwert" hat der junge Dichter und Freiheitsheld die wahre Blütenlese seiner schönsten Gedichte und Lieder betitelt, die. von flammender Be- geistemng getragen, noch heute befeuemd und aneifernd Und sie kommen! Alter und Iugend in froher Gemeinschaft, die einen still und bedächtig und dennoch festen Schuttes, die anderen singend und lachenden Blicks. So führt er sie durch den Morgen

von herrlichen Heldenliedern in „Leier und Schwert" gewidmet . . . In einem Scharmützel bei Kitzen, wo das Lützowsche Freikorps von den Franzosen überfallen worden war, durch einen Säbelhieb über den Kopf schwer verwundet und hilflos in einem Gehölz liegend, dichtete Theodor Körner das ergreifende „Abschied vom Leben": Die Wunde brennt; — die bleichen Lippen beben. Ich fühl's an meines Herzens mattem Schlage: Hier steh' ich an den Marken meiner Tage — Gott, wie du willst! Dir Hab' ich mich ergeben

, und mancher von diesen trägt heute stolz das den erwähnten typischen Tschako dar stellende Lützower-Abzeichen. Während dann später Theodor Kömer mit seinen Kame raden, von tollen Ritten und fortwährenden Plänkeleien mit dem Feinde ermüdet, in einem Schlosse in der Nähe von Schwerin, wo Lützow sein Hauptquartier aufgeschlagen hatte, lag, setzte sich der junge Dichter in jenen letzten Stunden seines Heldenlebens ans iKlavier und es entstand sein Schwanengesang, das feurige „Schwertlied": Du Schwert an meiner Linken

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Der Arbeiter
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Page 8 of 10
Date: 29.07.1936
Physical description: 10
beherrschte, ist verschwunden, und ihre Augen haben allen Glanz verloren. „Lügner!" ringt es sich tonlos über ihre erblaßten Lippen. Sie sieht, wie Paul zusammenzuckt, und nun bereitet es ihr Genugtuung, ihn zu quälen. „Onkel Theodor hat recht", fährt sie fort, und ihre Stimme ge winnt an schneidender Schärfe. „Als Helden hast du dich aufgespielt, und in Wirklichkeit bist du ein Be trüger. Nicht aus mich, sondern auf meinen Besitz hast du es abgesehen." Nässe funkelt in ihren Augen, und ihre Stimme

wird leise und weh. „Ich war stolz auf dich und ich habe dich geliebt wie nichts anderes auf der Welt. Das darfst du wissen, und ich brauche mich dessen nicht zu schämen. Ich glaubte, du würdest dir irgendwo im Gedanken an mich eine Existenz gründen. In Wahrheit nahmst du inzwischen Onkel Theodor für wodurch der schwere Lastwagen eine übermäßige Schnelligkeit erreichte. — Ein Autobus, der sich aus der Fahrt zur Kleintierausstellung nach Leipzig be fand, kam aus der glatten Straße kurz vor Plauen

dich ein. Er hat ja manchmal von dir gesprochen, wenn er auch deinen Namen nie nannte. Deshalb dieser Fleiß. Du wolltest Theodor auf diese Weise für dich ge winnen, um dann leichtes Spiel zu haben. Du hast dich verrechnet. Ich habe dich gefragt, ob du wußtest, daß ich mit der Fabrik in Verbindung stehe. Du verneintest die Frage, und das war eine Lüge. Du mußtest wissen, daß zwischen mir und der Fabrik in Berlin Zusammen hänge bestehen, und aus dieser einen Lüge kann ich auf dein ganzes verkommenes Inneres schließen

strömt über ihre Wangen. Sie hört nichts von dem, was Theodor sagt, und auch das Her- zutreten ihrer Mutter vermag sie ihrem grenzenlosen Schmerze nicht zu entreißen. Gelassen hört sie zu, wie Theodor Frau Wanda Bericht erstattet. Sie fühlt die Hand der Mutter über ihr Haar streichen. ~ „Wenn er nur diese Lüge nicht gesagt hätte!" stößt sie schluchzend hervor. „Alles andere wäre in Ordnung gewesen. Aber diese Lüge hat mir seine Falschheit ge- osfenbart. Er wußte von Anfang an, daß die Fabrik

uns gehört, denn ich habe ihn in meinem Schreiben, das ich in seinen Koffer legte, darauf aufmerksam ge macht und ihm den Rat gegeben, sich an Theodor zu wenden. Das hat er getan, und trotzdem leugnet er alles ab und führte sich vorhin auf, als hätte er wirk lich keine Ahnung gehabt, mich hier zu treffen. Und während ich mich vier Wochen lang nach ihm verzehrte und mir Sorgen um ihn machte, faß er ganz in meiner Nähe, fühlte sich wohl und geborgen und sah sich nicht ein einzigesmal nach mir um, obwohl

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