und fortwährend steigende Bedeutung die Margarine- und Kunstspeise fettfrage für Oesterreich hat, zeigt ein näheres Eingehen auf die Produktionsverhältnisse und die Ausfuhr- und Einfuhrstatistik. Die eigene Produktion an Margarine und Margarine-Produkten beträgt gegenwärtig 160.000 Meterzentner. Vor wenigen Jahren noch wurde der größte Theil der damals noch viel geringeren Produktion exportirt, während die Einfuhr sehr gering war. Jetzt hat sich die Sachlage vollständig verändert. In den letzten fünf Jahren
Meterzentner, das ist auf ein Achtel, letztere dagegen stieg von 104 auf die ungeheure Menge von 229.511 Meterzentner. Dazu ist zu bemerken, daß das Schweinemalz fast aus schließlich aus Amerika kommt und ein guter Theil -davon auch nichts anderes als ein Margarineprodukt, das heißt ein Gemenge von Margarine oder Preßtalg mit pflanzlichen Oelen, zumeist Baumwollsamenöl, ist. Im Bergleiche damit sind die Ein- und Ausfuhrmengen von Butter und Butterschmalz, von geringen Schwankungen abgesehen, kon stant
geblieben. Es beträgt nämlich die Ein fuhr 635 bis 835 Meterzentner, die Ausfuhr 35.396 bis 41.336 Meterzentner. Alle diese Zahlen beweisen, daß der Ver brauch an Speisefetten wohl in Zunahme be griffen ist, beziehungsweise, daß vielleicht theil- weise der Inlandsbedarf, wie z. B. beim Schweinefett, nicht mehr durch die eigene Produktion gedeckt wird, daß aber den Haupt gewinn von dieser gesteigerten Nachfrage nicht die Molkereiprodukte haben, sondern die üb rigen Fette, da kaum anzunehmen
ist, daß in diesem Zeitraum die Butterproduktion mit der Mehreinfuhr der anderen Fette gleichen Schritt gehalten hätte. Nicht ersehen läßt sich aber, wie viel von diesen Fettprodukten unter der fälschlichen Bezeichnung Butter, ja „unverfälschte Alpenbutter', Bullerschmalz oder Schweinefett in Verkehr gesetzt wurde. Daß es ein sehr erklecklicher Theil war, un terliegt keinem Zweifel. Denn es wird kaum ein anderes Nahrungsmittel geben, wie gerade Butter, Butterschmalz und Schweinefett, wo sich die Fälschung so breit macht