Geschichte Andreas Hofer's, Sandwirths aus Passeyr, Oberanführers der Tyroler im Kriege von 1809 ; Bd. 1
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Author:
Hormayr, Joseph ¬von¬ / [Joseph Frhr. von Hormayr]
Place:
Leipzig
Publisher:
Brockhaus
Physical description:
VI, 433 S.. - 2., durchaus umgearb. und sehr verm. Aufl.
Language:
Deutsch
Notations:
In Fraktur
Subject heading:
p.Hofer, Andreas
Location mark:
II 101.622/1
Intern ID:
274556
347 rechtigkcit liebt und nur das will, was zum Wohl seiner Unterthanen gereicht, wenn man ihn (sei es mittel- oder unmittelbar) für einen eigensinnigen und selbstsüchtigen Despoten, oder für einen parthei- ischen Richter ausgibt, als ob er der erkannten Wahrheit, oder dem erwiesenen Rechte vorsätzlich zu widerstreben fähig und nur seinen vorgefaßten Meinungen zu folgen, oder nur den einen Theil zu hören gewohnt wäre. Geschieht so was überdieß in einem Lande, das seine eigene Verfassung
Freiheit gewöhnten und mit Recht auf selbe stol zen Volk am allerehesten die nachtheiligsten Besorgnisse erregt wer den, die den besten Fürsten gar bald um einen großen Theil der bisher so ausgezeichneten Liebe und Anhänglichkeit bringen und der einst in gewissen Umständen die gefährlichsten Folgen nach sich ziehen könnten. Nun dann -also l v) wende man sich nur erst einmal an den Kaiser selbst, be weise man die unwrdersprechlichen Rechte des Landes, zeige man Ihm die Absicht, die Art, die von uralten
Zeiten herkömmliche Ge pflogenheit der ständischen Versammlungen, erkläre man Zhm die verschiedenen Verhältnisse der Stände unter sich, in Rücksicht der Contribution, der Deftnsion, der Stimmführung u. s. w., und stelle man ihm vor, wie wichtig es sei, in derlei Angelegenheiten mit aller Offenheit zu Werke zu gehen, und zugleich, wie nothwendig, wo nicht alle, mindestens so viele Stände an den öffentlichen Berat schlagungen Theil nehmen zu lassen, damit doch aus allen Classen