91 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Books
Year:
1932
Darstellung.- (¬Die¬ Ausbreitung des Deutschtums in Südtirol im Lichte der Urkunden ; 3, T. 1)
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ADS_03_01/ADS_03_01_346_object_3836443.png
Page 346 of 447
Place: München [u.a.]
Publisher: Oldenbourg
Physical description: XIX, 424 S.
Language: Deutsch
Location mark: II A-25.025/3,1
Intern ID: 501856
326 m ^ Die Anfänge des Liberalismus in Tirol; Streiter. Ein Feuerkopf an Gedanken und besonders an sprachlichem Ausdrucksver- vermögen und von erstaunlicher literarischer Arbeitskraft, hat er mit seinen dichterischen Schöpfungen, seinen Darstellungen religiöser und politischer Zeitfragen, aber auch durch höchst bedeutsame landeskundliche Werke über Tirol auf das Geistesleben seiner Zeit nachhaltigst eingewirkt. 1 ) Jene Angelegenheiten der Zillertaler Protestanten und des Jesuiten ordens

haben ganz besonders zur Weckung und Formung der liberalen Ideenrichtung in Tirol Anlaß gegeben, wobei diese hier wie sonst in Öster reich an die Überlieferungen des Josefinismus anknüpfte, andererseits aber auch von der Literatur des „Jungen Deutschland“ stark beeinflußt war. 2 ) Auch in Bozen war damals dieser Ideenrichtung ein sehr tätiger, literarischer und dann auch politischer Vertreter erstanden, Josef Streiter, geboren in Bozen 1804 aus einer dem Sarntal entstammenden Familie, dann Rechts anwalt

dortselbst. 3 ) Eingehende Beschäftigung mit der deutschen Literatur, Reisen in das Reich und persönliche Beziehungen zu auswärtigen Anhängern der liberalen Richtung, insbesonders zu Ludwig Steub (aus Aichach in Bayern) haben Streiter immer enger an jene herangeführt. In Streiters Hause zu Bozen, dem Ansitz Payrsberg, haben so manche bekannte Männer der deutschen Literatur und Wissenschaft jener Zeit freundliche Aufnahme gefunden. Den Garten dieses Ansitzes, in welchem unter südlich prangen den Gewächsen

die Standbilder Goethes und Schillers auf gestellt waren, nennt Steub (in den „Drei Sommern in Tirol" 1843) „ein freundliches Wahr zeichen, daß um diese südlichste Stadt deutscher Zunge — Bozen — der deutsche Genius ein geistiges Band geschlungen hat, das sie dem großen Ganzen vereint“. In jüngeren Jahren hat eine enge Freundschaft Streiter mit Beda Weber verbunden, wozu der gemeinschaftliche Drang nach geisti ger und dichterischer Betätigung und Aussprache den Anlaß geboten hat. Die von manchen katholisch

-konservativen Kreisen befolgte Anschauung, daß Tirol von dem allgemeinen geistigen Regungen der Zeit, insbesondere Deutschlands abzuschließen sei, hat übrigens auch Beda Weber grundsätz lich abgelehnt und dagegen starke Worte des Widerspruches gefunden. Infolge persönlicher Reizbarkeiten und infolge der wachsenden Zuspitzung der politischen Gegensätze sind seit 1842 Streiter und Weber einander ent- 4 Uber Beda Webers Persönlichkeit und Wirken s. das Buch von Wackerneli (1903), zusammenfassende Lebensbilder

1