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Schlern
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Page 22 of 78
Date: 01.11.1995
Physical description: 78
sich davon von Flammeck zu schreiben“. Titel und Adelsfreiung übertrug Andre Flamm auf den von den Jöchlisehen und Pallausischen Erben 1510 erkauften mit telalterlichen Rutter- oder Fuchsthurn beim Jaufentor im Burgfrieden Sterzing (Bp. 201, EZ 505 der Kat. Sterzing, H. Nr. 15). Daß Andre Flamms vermutliches Ziel, einen ebenso standesgemäßen Ansitz zu schaffen wie die Familie Jöchl im Ansitz Jöchelsthurn, sich nicht verwirklichte, lag wohl daran, daß ab ca. 1520 die Einnahmen aus dem Bergbau

nicht mehr so reich flössen wie in den früheren Jahrzehnten. Immerhin hatten die Jöchl den früher sogenannten „Jückhlen Turn" nachweislich bereits 1432 besessen, so daß die Blütezeit im Bergbau eben erst be vorstand/’') Gegen Ende seines Lebens tritt Andre Flamm von Flammeck als Inhaber lo kalpolitischer Ämter in Erscheinung; 1519 war er Spitalmeister und von 1522 bis 1533 Landrichter in Sterzing.’ 4 ) 1525 versuchte er als beauftragter Kundschafter und Bürgermeister der Stadt in Freienfeld

den anrückenden Bauernsturm zu be sänftigen und sie von ihrem Vorhaben, das Deutschhaus in Sterzing zu stürmen, abzubringen. ') Zur Sicherung der Stadt warb er Landstürmer an, und zur Auf bringung des dafür notwendigen Solds ließ er bei den Bürgern „Kriegsanleihen“ zeichnen. Andre war in 1. Ehe mit Barbara Kaufmann verheiratet; diese entstammte ei ner bedeutenden Sterzinger Gewerkenfamilie, die ihre Bergwerksanteile schon im 15. Jh. abstieß. Dieser Ehe entsprossen die Kinder Felicitas (verheiratet in 1. Ehe

und Barbara hervor. Nachdem Ui'sula, die Frau, 21 jährig verstarb, heiratete Andre in 3. Ehe Brigitta Walh(ch), eine Tochter Andre Walh(ch)s und Barbara. Diese Ehe blieb kinderlos. Ein schöner, in Ratschingser Marmor gearbeiteter Grabstein an der Westseite der Sterzinger Pfarrkirche dokumentiert das Todesjahr Andre Flamms: 1536 Dezember 12. (Abb. 21: Grabstein für Andre Flamm 1536. Pfarr kirche Sterzing). v ) Stadt-Steuerbuch Sterzing 1540. Ge meindearchiv Sterzing. La. Bz. Im An hang Nennung

der steuerfreien Güter der Stadt. Conrad Fischnaler, Urk. Reg., a. a. O., Nr. 217. Darin wird in der An gabe der Besitzgrenze „des Jöchleins Anger, da der Trun innen steht“, er wähnt. Gemeindearchiv Sterzing. La. Bz. 54 ) Georg Mutschlechner, Das Berggericht Sterzing, a. a. O., S. 71 und 112. ) Rudolf Granichstaedten = Czerva. Bri xen. Reichsfürstentum und Hofstaat. Wien 1848. S. 116. “) Verfachbuch Sterzing 1540/41. Nr. 21. La. Bz. fol. 15. Andre Flam Kinder Erb teilung 1540 Aug. 24. Ohne Seitenzahl

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Schlern
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Page 33 of 78
Date: 01.11.1995
Physical description: 78
und Gastwirt zu Sterzing. 77 ) Obschon er bereits 1644 als verstorben aufscheint, wird das Haus bis ins 18. Jh. in den Quellen als die Jobstische Wirtsbehausung geführt. Das Geschlecht der Schneider ist in der Vill in Sterzing anzusiedeln, und sie teilten sich im 16. Jh. in einen bäuerlichen und einen bürgerlichen Zweig. 7 ") Dem bürgerlichen Zweig (= Matthias, Hans, Georg und Josef, Brüder in Sterzing) ver lieh Erzherzog Ferdinand 1588 April 5. ein Wappen in Innsbruck. 79 ) Die wirt schaftliche

im Wert von 54 Gulden 57 Kreuzer, Ladenwaren: 484 Gul- ) Stadt-Steuerbuch Sterzing 1540. Ge meindearchiv Sterzing. La. Bz. Serie XXX. Fasz. 11. und Verfachbuch Ster zing 1622. La. Bz. fol. 17. “) Engelbert Auckenthaler, Das Sterzinger Schenkpfennig = Gefäll vom Jahre 1584. In: Der Schiern. Jg. 9, Heft 3, S. 100. 77 ) Verfachbuch Sterzing 1644. La. Bz. fol. 91. 7 “) Engelbert Auckenthaler, Geschichte der Höfe und Familien von Thuins-Telfes bei Sterzing. Schlern-Schriften Nr. 173. Innsbruck 1959

. S. 73. 79 ) Conrad Fischnaler, Tirolisch-Vorarl- berg’scher Wappen Schlüssel. 2. Teil. 3. u. 4. Folge. Ausgew. Schriften. Bd. 5. Innsbruck 1940. S. 77. »») Verfachbuch Sterzing 1661. La. Bz. fol. 480 und Verfachbuch Sterzing 1695. La. Bz. fol. 419. “') Verfachbuch Sterzing 1695. La. Bz. fol. 92 v. “’) Verfachbuch Sterzing 1700. La. Bz. fol. 92 v. “) Verfachbuch Sterzing 1650. La. Bz. Nr. 266. fol. 196. Beim Haus handelt es sich um die halbe Behausung Wiedner, H. Nr. 29.

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Page 19 of 78
Date: 01.11.1995
Physical description: 78
Haus der Bergrichter und der Bergbauunternehmer (= Gewerken) Andre Gfeller Für die Jahre 1474, 1491 und 1496 kann auf der Behausung Andre Gfeller nachgewiesen werden. Laut Sterzinger Steuerrolle vom Jahre 1474 hat Andre Gfeller „angeben sein zins, nutz, gilt, paurecht, behausung, gwerb. Ist angeslagen zu 33 mark. Facit sein steur 33 phund“, im Jahre 1491 reichte derselbe von der Behausung die 6 Pfund Berner Gilte aus des Peter Chramers Haus in die Kom mende Sterzing.-") Für das Jahr 1496

kann Gfeller als Anrainer der Nachbarbe hausung erfaßt werden - „Fridrich Sewer geit uns 5 Pfund Berner aus einem Haus und Garten, in der nidern Stat Sterzingen gelegen (= Haus Wiedner, Nr. 29), stost oben daran Hans Jöchleins Haus (= Goldadlerwirt, heute Haus Rossi, Nr. 27), unden daran Andre Gfellers Haus und Stadl“. 30 ) Andre Gfeller war von 1483-1487 Bergrichter im damals umfangreichen Ge richt Sterzing-Gossensaß, am Schneeberg, in Täufers und am Eisack bis gegen Klausen. ") 1480 bekleidete er das Amt

des Bürgermeisters der Stadt, 1488 erwarb er Bergbaurechte, und 1489 scheint er als Verwalter der Propstei Ambras auf. Das Beispiel Andre Gfellers zeigt, daß es auch einzelnen Familienmitgliedern aus dem ländlichen Umfeld der Stadt gelang, Bürgerrechte zu erwerben und sich so gar bis zum Bergrichter hochzuarbeiten. Er entstammte dem Geschlecht der Gfeller, das den „Oberen Mayrhof“ zu Vill bei Sterzing besaß, den Andre späte stens 1494 seinem Sohn Hans überließ. 1 ) Die Flamm") Im ausgehenden 15. Jh. erreichte

der Bergbau im Wipptaler Raum den Höhe punkt, und diese Blütezeit veranlaßte Bürger aus verschiedenen Tiroler Landes teilen (Bruneck, Brixen, Innsbruck, Schwaz u. a.), ihr Glück im Bergbau selbst oder als Beamte verschiedener Herren zu suchen. Dieser Zuzug wohlhabender Fa milien, die ihr Domizil in der Regel in Sterzing wählten, leitete die intensive Bau phase in der Stadt ein. Im unglaublich raschen Besitzwechsel schlägt sich aber auch die mit dem Bergbau verbundene Mobilität der Beteiligten nieder

zu erzielen waren. Die bereits be sprochene teilweise Neugestaltung des Stadthauses blieb jedenfalls bei den Nach kommen so in Erinnerung, daß noch die Hauseigner des 18. Jh.s. mit der Hausbe zeichnung „Zu den drei Flammen“ auf diese früheren Besitzer zurückgriffen. Wie das Deutschordensurbar vom Jahre 1520 festhält, zinsten Jörg Flammens Erben von der Stadtbehausung, Hofstatt und Stadl die 6 Pfund Berner Gilte in das Deutschordenshaus in Sterzing.’ 5 ) Somit besaß ein weiterer Gewerke dieses Stadthaus

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Page 35 of 78
Date: 01.11.1995
Physical description: 78
Stallung, mit der „Kaufmanns Ladens Gerechtigkeit, wie solche her und her von undenklichen Jahren genützt und genossen worden“, per 2700 Gulden.“) Dieser verkaufte das Anwesen 1759 weiter an Josef Graus, Bürger und Bäckermeister in Sterzing, der es 1761 April 12. an Franz Hecher, Wirt „An der Lilie“ in Sterzing, veräußerte." 7 ) Im Kaufvertrag 1761 wird eigens vermerkt, daß die Bedachung auf dem Stadl, das Dachl auf dem Gang „hinaus in das neu gepeu“ und das Dachl auf der Waschküche sowie

die zwei Türen nach hinten hinaus „ruinös und baufällig“ seien, und daß dies alles der Käufer in kurzer Zeit reparieren müsse. Franz He cher übernahm mit dem Kauf auch das Recht der Benützung des Kirchenstuhls Nr. 6 in der Pfarrkirche in Sterzing (= Hauptreihe rechts), wofür er 2 Gulden auf zahlte (Abb. 22: Der Kirchenstuhl der Besitzer des Flammschen Hauses ). Erst mit dem Kauf durch Johann Stötter 1774 März 19., zuvor Bestandswirt (= Pächter) „Zum Goldenen Adler“, kam eine Gastwirtefamilie

auf dem städtischen Friedhof in Sterzing. Im 20. Jh. wechselten die Besitzer häufig. Der Charakter des spätgotischen Bürgerhauses blieb wohl nicht zuletzt auch deshalb bis in die Gegenwart weitge hend erhalten. “) Verfachbuch Sterzing 1752. La. Bz. fol. 149. ") Verfachbuch Sterzing 1759. La. Bz. fol. 416 und ebda. 1761. La. Bz. ”“) Verfachbuch 1774. fol. 80 v. La. Bz. '“') Verfachbuch Sterzing 1776. fol. 1273 und Verfachbuch Sterzing 1804. fol. 927. La. Bz. "") Verfachbuch Sterzing 1752. fol. 202

. La. Bz. "') Verfachbuch Sterzing 1879. fol. 193 und ebda. 1892. fol. 1223. La. Bz. ') Verfachbuch Sterzing 1899. fol. 1720. La. Bz. Abb. 22: Der Kirchenstuhl der Besitzer des Flammschen Hauses

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Page 20 of 78
Date: 01.11.1995
Physical description: 78
verstorben auf. Den Zins entrichtete 1520 anstatt des Gerhaben und Bruders Mattheis Heinrich Wolgeschaffen. Erstmals wird in der Besitzbeschreibung 1520 aufgrund eines Zubaues ein weiterer Zins vom Deutschorden eingefordert: „Jorg Flamen Erbn zinsen jerlich 6 Pfund Berner aus des Klamers (müßte heißen Kra mers, d. Verf.) Haus zu Sterzing und ist ain Stifftung Friz Schneiders von Vill und seiner Wirtin. Mer zinsen sy 2 Pfund Berner 6 Kreuzer von Stadl und Hofstatt hinter seynem Haus.“ 17 ) Laut

Deutschordensurbaren der Jahre 1524 und 1525 entrichtete der andere Bruder von Jörg, Andre Flamm, den fälligen Zins in die Kommende von Sterzing. 1 * * “) Dieser übernahm anstatt des Sohnes Jörgs (I) das Stadthaus. Der Zweig der Sterzinger Flamm entstammte einem Brixner Geschlecht.' 9 ) Hans Flamm, Bürger zu Brixen, besaß 1419 das Haus am Weißen Turm („das Haus, das da gelegen ist ze Brixen in der stat gegen dem freithof über und dar zu selben zeit Hans Flam in gesessen ist“; es handelt sich um das nicht mehr

(= Reischach) aufgelassene Lehen verliehen bekam. 411 ) Der Genealogie Stephan von Mayrhofens folgend, war Jakob Flamm mit Dorothea von Hungerhausen in Sterzing verheiratet, und er selbst tritt 1446 und 1454 als Sterzinger Bürger auf. Dorothea entstammte einer halbadeligen und be güterten Familie, die ihren Stammsitz in Gasteig bei Sterzing hatte. Ein unmittelbarer Vergleich zu den Flamm drängt sich auf, bedenkt man Ver lauf, sozialen Aufstieg und Konnubium; ein Zweig der Familie Jöchl von Brun eck

, angesehen und wohlhabend, ließ sich um 1400 in Sterzing nieder, und Leon hard (1455-1490) war ebenso mit einer Dorothea von Hungerhausen verheira tet. 41 ) Die Sterzinger Steuerrolle vom Jahre 1474 weist von den Flamm lediglich Pe ter, den Sohn Jakobs, aus: „Item Peter Flam hat angeben und ist im angelegt für sein nutzung und gwerb 3 phund.“ 47 ) Als Bürger der Stadt siegelte er 1486 eine Urkunde, öfters scheint er als Statthalter des Berggerichtes von Gossensaß-Ster- zing auf (1488, 1490, 1494, 1496

hat enpfangen di nagsten recht vntter sand Jorgen im Mülpach am Kueperg vnd heist zw sand Lu cia. Di hab ich im verliehen, wie pergkberchs recht ist, zu sein rechten. Actum an freitag vor Valentini 95. jar (= 13. Februar). ; ' 7 * ) Urbar Kommende Sterzing 1520. Hs 913. DOZA. “) Urbare Deutschordenskommende Ster zing 1524 u. 1525. Hs. 913 und 914. DO ZA Wien. '") Conrad Fischnaler, Wappen und heral- disch-sphragistische Studien aus Altti rol. Vereinsbuchhandlung u. Buch druckerei U. G., o. J., S. 147

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Page 31 of 78
Date: 01.11.1995
Physical description: 78
1587 Nov. 13. all ihren Be sitz dem Sohn und Erben Marx Wolgeschaffen. 70 ) Dieser muß kränklich gewesen sein, denn in dem bereits 1589 Sept. 19. aufge setzten Testament wird die „erniderligende Leibsschwachheit“ angeführt, von der „ime der Allmechtig Gott väterlich haimbgesuecht“ hat. 71 * ) Daher verordnete er im Falle des Todes der Pfarrkirche Sterzing 100 Gulden, dem Bruder Georg, Pfleger im Vorst, 500 Gulden, und dem Andre Flamm in Meran 50 Gulden. Andre und Daniel Flamm können 1586 Oktober

7. als Bürger und Tuchscherer in Meran nachgewiesen werden, und sie waren Söhne von Daniel Flamm und Barbara Freyburg. 12 ) In Sterzing selbst lebte in männlicher Linie Jörg (II) Flamm, der 1549 das Haus Trenner (H. Nr. 39 in der Neustadt) kaufte, von dessen Erben es Katharina Flamm, verheiratet mit Christian Ris, übernahm. Als letztes Mitglied der Familie Flamm taucht 1599 ein Clemens Flamm OSF aus der Diözese Vicenza auf. Er er hielt von Alexander Fabri, Generalvikar des Kardinals Andreas von Österreich

, die Erlaubnis, ein halbes Jahr lang in der Pfarrkirche von Sterzing und in der Spitalskirche zu zelebrieren, „so er sich priesterlich benimmt“. 73 ) Zu erwähnen ist auch die von der Sterzinger Familie Flamm abstammende Linie, die heute noch in Deutschland lebt. "") Alle diese Angaben sind dem Stadt- Steuerbuch Sterzing 1540 entnommen. Gemeindearchiv Sterzing. La. Bz. Serie XXX. Fasz. 11. ") Verfachbuch Sterzing 1587. La. Bz. Nr. 96. fol. 144. 7 ') Verfachbuch Sterzing 1589. La. Bz. Nr. 106. fol. 115

. r ') Verfachbuch Sterzing 1586. La. Bz. fol. 165 und 167. 7: ‘) Diözesanarchiv Brixen. Hofakt Nr. H A 22793.

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Page 3 of 78
Date: 01.11.1995
Physical description: 78
Alois Karl Eller Das Flammhaus in Sterzing Die Geschichte eines 500jährigen Gewerken-, Handels- und Wirtshauses 1 ) Der Typus des spätgotischen Bürgerhauses in Sterzing 2 ) Sterzing erlebte im 15. Jh. durch den Bergbau in der Umgebung die größte Blütezeit. In den Jahren 1450 bis gegen 1520 wurden in vornehmem Wetteifer die religiösen und profanen Bauwerke gestaltet und das noch heute gültige Bild der Stadt geschaffen. Vor allem in der Neustadt sind die schmalen und hohen Giebel häuser

. An den angrenzenden Freihof in die Tiefe schließen die Wirtschaftsgebäude mit einem Gärtl zur Stadt mauer hin ab. Das Flammhaus (Bp. 78 - Gp. 54 - EZ 215/11 der K. G. Sterzing. A. HNr. 95. N. HNr. 31. Grundherrschaft im 18. und 19. Jh.: Kloster Wilten) Hinter der schlichten, straßenzugewandten Fassade des Flammhauses an der Ostseite der Neustadt, das seinen Namen von der Familie Flamm und ihrem Wap pen herleitet, verbirgt sich in seinen Grundstrukturen ein für Sterzing typisches spätgotisches Wirtshaus

mit Kaufmannsladen (Abb. 1: Das Flammhaus 1895. Foto: Otto Schmied). Bis ins 16. Jh. wird in den Sterzing betreffenden Geschichtsquellen kaum das Gewerbe des Gastwirtes angeführt, wohl auch deshalb, weil der Ausschank und Verkauf von Wein oft mit dem Kaufmannsgewerbe oder mit einem Handwerk verbunden war. So weist der bekannte Lokalhistoriker Konrad Fischnaler für die Zeit um 1540 in der Stadt nur zehn Wirtshäuser nach. In einer Steuerliste vom Jahre 1584/1585, die mit Sicherheit alle Gaststätten der Stadt

Juliane Egartner, in Auftrag gege ben. Beratung und Korrektur: Dr. Ru dolf Pichler. ) Die Ausführungen zur Baugeschichte stützen sich auf die grundlegende Arbeit von Dipl.-Ing. Oskar Robert Dietrich. Die Bauten Sterzings. Borna-Leipzig 1914. ’) Engelbert Auckenthaler, Das Sterzinger Schenkpfennig = Gefall von 1584. In: Der Schiern, 9. Jg., 3. Heft. März 1928. S. 100. 4 ) Urbar der Kommende Sterzing. DOZA Wien. Hs. 906. 1466, S. 35, und Conrad Fischnaler, Urkunden Regesten aus dem Stadtarchiv Sterzing

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Page 18 of 78
Date: 01.11.1995
Physical description: 78
. 20: Kalkmalerei im Laubenbogenfeld des Flammhauses (1560-1580). Ma lerei: Bergknappe, Werkzeug in den Händen haltend. Text im Schriftband: „So vil ich verste ... verlieht (?) Gerg ... Daniel.“ Die Besitzer des Flammhauses Die Besitzer dieses für Sterzing so typischen Stadthauses können aufgrund der guten Quellenlage ab dem 15. Jh. lückenlos erfaßt werden. Die systematische Bearbeitung zielt weniger darauf ab, eine isolierte Besitzgeschichte oder gar nur eine genealogische Gesamtdarstellung zu liefern

1406 Nov. 22. verkauften die erstmals bekannten Besitzer des Stadt hauses, Hans Sighart, Bürger zu Sterzing, und die Gattin Agnes dem Friedrich von Vill, Schneider, 6 Pfund Berner Zins aus ihrem Haus, Hofstatt und Garten zu Sterzing, zwischen des Glocken Züdels Haus, dem Haus der Kremerin Dvmut und der Straße.-") Aufgrund einer Seelgerätstiftung von Friz Sneyder zu Vill (dieser ist identisch mit obigem Friedrich von Vill, von Beruf Schneider) kam dieser Zins auf die Deutschordenskommende Sterzing

, und der spätere Besitzer Peter Kra mer reichte somit die 6 Pfund Berner Güte in die Kommende Sterzing. ) Der Nachname weist auf den Beruf des Kaufmannes hin, den Peter ausübte; „Peter der Chramer“ tritt als Verweser des Heiliggeist-Spitals am Platz in Handelsge schäften 1424 Jänner 31. und 1429 Februar 2. auf: Einmal kaufte er in dieser Funktion 12 Yhren Weingilte aus dem Schrott zu Niederplanitz von Ulmann, Vogt zu Ronsperg, das andere Mal tritt er mit dem Spitalmeister Stephan von Eppan auf und sichert

dem Spital ein Haus in der Neustadt Sterzing. ) -") Urkunde. DOZA Wien. 1406 Nov. 22. -“) Conrad Fischnaler. Urkunden Regesten 1 Urbar der Kommende Sterzing 1466. aus dem Stadtarchiv Sterzing. Inns- DOZA Wien. Hs. 906, S. 35. bruck 1902. Nr. 201 und 212.

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Page 23 of 78
Date: 01.11.1995
Physical description: 78
Abb. 21: Grabstein für Andre Flamm 1536. Pfarrkirche Sterzing Im Übergang von der dritten in die vierte Generation der Sterzinger Linie Flamm läßt sich schon der wirtschaftliche Einbruch erkennen, den auch ein ge alterter und begüterter Andre Flamm nicht mehr aufhalten konnte. Diese in an deren Arbeiten für den Sterzinger Raum bereits festgestellte Erkenntnis des Nie dergangs im Bergbau läßt sich bei den Flamm, den bedeutendsten Gewerken der Stadt, beispielhaft nachzeichnen.““) Wohl

aus diesem Grunde sind auch die Söhne Peter und Daniel von Sterzing abgewandert. 1535 treten Jobst Edtenhard zu Bozen (verheiratet mit Katharina Flamm, ei ner Tochter Christophs) und Sebastian Turkkenstain (auch Tuggenstain geschrie ben) als Vormund von Jörg (I) Flammens Kindern Jörg (II) und Felicitas auf und fordern von Andre Flamm ein Guthaben aus der von diesem erkauften väterli chen Stadtbehausung (= Flammbehausung) von 447 Gulden, und ein weiteres von 100 Gulden aus den Bergwerksanteilen. 81 ) Ebenso

klagt Sebastian Turkkenstain ein Guthaben aus dem Bergwerk von Andre Flamm in der Höhe von 100 Gulden ein. 1536, Dienstag nach St. Katharina, veräußerte Andre Flamm dem Heinrich Perger, Bürger in Sterzing, Behausung und Hofstatt unter dem großen „Ge- wöbm“ per 250 Gulden (= H. Nr. 43, heute Haus Wegschaider).“ 2 ) Zum letzten Mal kann Andre 1536, Freitag nach St. Peter und Paul, nachgewiesen werden; er si cherte seiner Tochter Rosina eine ererbte Summe von 100 Gulden und die zum Heiratsgut

versprochene Summe von weiteren 100 Gulden. 81 ) Der aus einer Sterzinger Gewerkenfamilie stammende Hans Wolgeschaffen war mit Rosina Flamm, einer Tochter Andre Flamms aus 2. Ehe verheiratet. Sie über nahmen das Flammhaus und andere Besitzungen des Andre Flamm in Sterzing. "") Rudolf Tasser, Führer durch den Mu seumsbereich Schneeberg. Landesberg baumuseum. Bozen 1994. S. 76 ff. '") Jörg Flamen Schuldbekenntnis 1535, Dienstag nach St. Jörgentag. Verfach buch Sterzing. La. Bz. Ohne Seitenzahl

. “-) Verfachbuch Sterzing 1536. Dienstag nach St. Katharina. La. Bz. Ohne Sei tenzahl. “') Verfachbuch Sterzing 1536, Freitag nach St. Peter und Paul. La. Bz. O. S.

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Page 10 of 36
Date: 01.11.1995
Physical description: 36
Mainhardostr. 31 - Meran/Bz ROTTA GERMANO Via Fabbrica 14 - TioneAn NIEDERFRINIGER IRMHILD Weggensteinstr. 18/D - Bozen HEDELI SEPPI SUSANA Parinistr. 7 - Meran/Bz GERGESKIVANCO Via Roma 59-TioneAn BELTRAMBA HELGA Koflerstr. 19 - Sterzing/Bz CRUZZOLA SIMONE Via Adamello 12 - Domegge/Bl FLUNGER ANNA Bahnhofslr. 33 - Wiesen in Pfilsch/Bz LAG0MANZINI PIERA Via Gaggia 4 - Feltre/Bl DACC0RD0 LAURA Kennedystr. 279/36 - Leifers/Bz HORRER MARLENE Malpagaslr. 14 - Laas/Bz MAFFEi MARIA CARLA Circ. 45-TioneAn

8/B - ArcoAn F0NTANIVE CELESTINA Via Don Angelo Arnoldo 8 - Costalissoio/Bl MORANDO MARIA LUISE Marcomslr. 17 - Sterzing/Bz CAVAGNA CRISTINA Via Provvidenza 16 - ArcoAn ZANINI MARIA GABRIELLA Via Monte Grappa 5 - MalèAn MARCH MARIANNE Kaldilschstr. 1 - Montan/Bz F0RAD0RI CLAUDIO Via Voldivina 48 - RoveretoAn SAIANI ELEONORA Via Salvetti 19 - RoveretoAn UNTERTHURNER KARIN Fermislr. 6 - Sinich/Bz TRAINOTTI OTTILIA Via Fornace 36 - AlaAn LONGO MATILDE Via Aurora 3/B - Feltre/Bl M0LIGN0NI GIACOMO Pfarrgasse

. 27/5 - Bozen BENEDETTI ROSALIA Via Tiella 9 - RoveretoAn DONOLATO DANIELA Via Carducci 56 - Calalzo/Bl DELLAG0 ELISABETH Hochslr. 8 - Sterzing/Bz M0Z LUCIANA Via Fusinato 37 -Feltre/Bl SCHUSTER ELLEN Malaunslr. 87 - Schlanders/Bz MAFFEI PAOLA Via Chionesi 79 - PomaroloAn ANTACID0 ANNA Palermostr. 30/32 - Bozen SERAFINI CARLA Via S. Croce 19 - Bleggio Inf/Tn HARINGER ANNA Birkenheim - Morter-Latsch/Bz MAIR CHRISTINA 5ignat 181 - Riften/Bz RUNER MONIKA Renlnscher Str. 12/E - Bozen DELVAI DONATELLA Via

3 - ZudoAn TUTT0L0M0ND0 SALVATORE St.-Gertraud-Weg 3 - Bozen BERNABEI MARIA Via Galassa 40 - Trento DI FOGGIA LEONARDO Mariaheimweg 16 - Bozen PASSUELLO MARTA Via Regia 73 - Tai di Cadore/Bl GIORGI EMMA Via Tre Chiodi 14 - AlaAn MONTANARI LISA Ortlerstr. 13 - Bozen GOTTARDI PAOLO Strada della Pozzata 12 - VillazzanoAn MALFER ROBERTA Via Passirone 21/C - ArcoAn FORNARI CARLA Bahnhofstr. 2/F - Sterzing/Bz ANDREOTTI NATALIA Via Rangum - TerzolasAn CRERI GUIDO Via Sega 32/B - RivoAn MARSURA ANNAMARIA

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