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Schlern
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Page 123 of 129
Date: 01.08.1979
Physical description: 129
- schaften Sterzing, Straßberg und Moos. In diesem Herrschaftsbereich hatte er sichtbar Heimatrecht erworben durch den Kauf des Schlosses Wolfsthurn i. J. 1725 und durch den großartigen Umbau des selben in den folgenden Jahren. Nachdem er 1730 auch die Pfandschaft und Vogtei Bludenz und Sonnenberg (Vorarlberg) übernehmen konnte und 1732 vom Grafen Khuen die Herrschaft Deutschnofen erwor ben hatte, krönte er sein Lebenswerk 1744 mit der Umwandlung des Pfandes Wolfs thurn in einen Lehensbesitz mit der nie

deren Gerichtsbarkeit über Mareit und Ridnaun. Das Gericht Sterzing zerfiel (nachweis lich seit 1410) in die vier Viertel Ober land, Niederland, Mareit/Ridnaun, Pfitsch. Diese wieder zerfielen in sog. Anlagen (Obleien) mit der Funktion von Steuer- und Wirtschaftsgemeinden („Nachbarschaf ten“; noch um 1817 umfaßte das Gericht Sterzing 30 Anlagen). Vier, bzw. drei dieser Anlagen, nämlich Außer- und Innerrid- naun, (Außer- und Inner-) Mareit gingen 1744 mit dem Erwerb der Gerichtsbarkeit in den Besitz

des Geschlechtes Sternbach über und bildeten nun ein eigenes Gericht Wolfsthurn als Schubgericht zum Landge richt Sterzing. Die Personalunion dieser Gerichte machte indes die Erstellung eines eigenen Amtes für Wolfsthurn überflüssig, und dessen Befugnisse erhielt das Stadt- und Landgericht Sterzing, so daß die Be deutung des Gerichtes Wolfsthurn eher in der Tatsache liegt, daß Tiroler Adelige Be sitzer der niederen Gerichtsbarkeit gewor den sind. Mit der Verstaatlichung des Landgerichts Sterzing erfolge 1831

- planitzing, der Pfleger, Stadt- und Land richter von Straßberg und Sterzing „und zugleich Pfleger des Hochermelten Hau- ßes (seil. Sternbach, Verf.) aigenthumbli chen Herrschafft Wolfsthurn“ war. Eine geographische Karte ist beigegeben, welche die in der Beschreibung angeführte Punkte, numeriert und am Rande bezeichnet, an führt. Das Herrschaftsgebiet wird dem nach im S, beim Angerer und Fürholz haus beginnend, durch das Pfaffental und, den Platzhof ausklammernd, das Rat- schingser Joch gegen Ratschings

(Gericht Sterzing), im W. Valtigl, Valmizon und Lazachtal einschließend, durch die Weißen und den Schneeberg gegen die Gerichte Passeier und ötztal abgegrenzt. Im NW und N bildet der „Große Ferner“ (Glet scher der Stubaier Alpen) eine natürliche Grenze gegen die Gerichte Petersberg, Stubai und Gschnitz-Steinach. Der Ge birgszug von der Aglsspitze über Hocheck und Wetterspitze zu den Telfer Weißen bildet im NO die Grenze gegen Pflersch (Gericht Sterzing). Die Telfer Ochsenalm ausklammernd, bilden

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Schlern
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Page 52 of 129
Date: 01.08.1979
Physical description: 129
•) August (in) Täntsch (Tantsch, Tantschner, Tentscher) war 1464—1469 und 1472 Landrichter in Sterzing 2M ), 1470 Richter auf Rodenegg M1 ). 7 ) Die Sterzinger Bürgerfamilie Pock * 202 * 204 ) stellte mit Hanns Pokch 1462 den Kirchpropst 2M ) und 1465 den Bürgermeister von Sterzing !0< ). Johann Baptist Pock, Zöllner am Lueg/Brenner 205 * ) und Pflegsverwalter von Straßberg und Sterzing , wurde in den Adelsstand erhoben. Er erbaute sich” 7 ) in der Schönau 208 * ) einen eindrucksvollen

turmartigen Ansitz, den noch heute beste henden Pockenhof 2M ). 8 ) Der Sterzinger Bürger Leonhard (Lienhart) Pekg (Peck) 210 * * * * * * ) war 1467 Kirchpropst *“) und 1473/74 Spitalmeister des Spitals zum Hl. Geist am Platz in Sterzing ***). ’) Der Sterzinger Bürger Konrad Gertringer war Stadtschreiber 218 ), dann kaiserlicher Notar mit eigenem Notariatsinstrument 21< ). In den Jahren 1481 bis 1499 erwarb er sich zahlreiche Bergbaurechte 215 ). Von 1484—1498 fungierte er als Statthalter des Landgerichts

zu Sterzing für Georg Messing, der 1481— 1498 Landrichter zu Sterzing war"'). Noch heute zeigt der erste rechte Pfei ler der Sterzinger Pfarrkirche das Wappen der Gertringer 217 ). Nr. 18 ') In Mareit wird der erste „Rössel“ 218 ) 1454 genannt 21 *). Er zinst (auf Grund einer testamentarischen Anordnung für Fricz Chellers Jahrtag — vgl. Anm. 73 —) 3 lb. „aus dem tumbers gut zu Twings“ 22 °). In dieser Gegend liegt das Tassachgut 221 ), wo seit Ende des 15- Jh.s bis ins späte 16. Jh. die Rößl nachzuweisen

sind 222 ). Sie sind wahrscheinlich von Passeier 223 ) in die Sterzinger Gegend gekommen 22 ‘). JOOt cto n-iy q qn *»') AB 2, 3247. 1472—1474 folgte Hein rich Tenntsch als Landrichter in Sterzing (SIS 232, S. 90); dieser siegelte 1477 als Richter zu Täufers (AB 3, 1724; er besaß den Peißerho* in der Oberau bei Franzensfeste, d£r 1343 von Markgraf Ludwig dem Sterzinger Richter Tegno von Vil- landers (SIS 232, S. 89) verliehen worden war, SIS 122, S. 28 f., 38). „Niklaus der Taentsch“, ein wohl habender

, mit einer Kassettendecke ausgestatteten Rau mes und der vom jetzigen Besitzer an dem anmutigen polygonalen Er ker angebrachten Jahreszahl im Jahre 1635. 208 ) S. Anm. 132. 20 *) Weingartner I, S. 256; SIS 174, S. 18 ff. !, °) mhd. becke (sw. M.) = Bäk- ker; 1394 wird in Sterzing „Dyemüt die Pekchin“ genannt (Or. StASterz., Fi. 107; AB 2, 1884. 1454 erscheinen „Ludwig Peck purger zu Sterc- zing“ (Or. StASterz., Fi. 248; vgl. 1460, KA Stilfes, Film 22a; Schmid, 70) und der „Räuber peck“ (UDOK, F. 32 r ; SIS 30, Nr. 192

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Schlern
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Page 75 of 129
Date: 01.08.1979
Physical description: 129
man es nach Hall bringen wollte, aber nicht immer Fuhrleute aus Inner- Ridnaun zu haben waren, mußten die Samer zuerst zurück an das Talende, um es zu holen. Da schien es der Regierung und Kammer doch zweckmäßiger, das Erz gleich nach Sterzing zu führen und in einen versperrbaren Raum des Berggerichtshauses schütten zu lassen, damit dann das Erz in Sterzing auf geladen und nach Hall befördert werden kann, was viel eher und besser erfolgt, als wenn es in Ridnaun liegt. Falls der Hüttenmeister

in Rattenberg und der Berggerichtsverwalter in Sterzing das für ratsam, nützlich und gut befinden, sollen sie es laut Befehl vom 7. Januar 1555 anordnen, damit es zu keiner Verzögerung kommt und an den Nutzen für die Majestät gedacht wird sa ). 1557 war wieder eine Erneuerung bzw. Verlängerung des auf fünf Jahre geschlossenen Saumvertrages fällig. Die Schwazer Schmelzer und Gewerken wandten sich an die Regierung und Kammer um die Durchführung und baten gleichzeitig um eine Verringerung der bisher

an die Samer gezahlten Ent lohnung für die nächsten fünf Jahre. Die Regierung und Kammer schrieben daraufhin dem Sterzinger Stadt- und Landrichter Christof Grebner, daß sie den baulustigen Gewerken und Förderern von Fron und Wechsel geneigt sind und ihn zum Verhandeln für geschickt und tauglich halten. Zur besseren Verrichtung werden ihm der Klausener Bergrichter Sigmund Gürtler, Paul Schmelzer, derzeit Verwalter des Bergrichteramtes in Sterzing, und der Pas- seirer Richter Martin Widner beigeordnet

zu können, soll das und wie es ausgehandelt wurde, bald an die Kammer berichtet werden 34 ). Der Klausener Bergrichter, der Verwalter des Bergrichteramtes in Ster zing und der Passeirer Richter Martin Widner erhielten am 19. Juni ähnlich formulierte Befehle S5 ). Die bekannten Gewerken Fugger, die auch am Schneeberg beteiligt waren, hatten 1565 und später die Jenbacher Gesellschaft zwei Kästen für ihr Schnee berger Erz in Ridnaun, wo dieses um Martini (11. November) geteilt wurde. Dann kam es nach Sterzing in einen firmeneigenen

Erzkasten in der oberen Stadt beim Strein-Turm ,e ). 1593 gab es mit den Samern neuerlich Schwierigkeiten. Der Samer Lien hart Veit aus Reiss ”) im Landgericht Sterzing beschwerte sich in Innsbruck bei der Kammer, daß er ungeachtet seiner vorgebrachten Gründe zur Auf nahme der Schneeberger Erzfuhr gezwungen wurde, und bat untertänigst um Erlassung. Die Kammerräte sandten am 2. Juni das Bittgesuch an den Leiter des Faktorhandels in Schwaz, Hanns Gebhardt, mit dem Auftrag, den Wolfgang Zäch ”) darüber

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Page 57 of 129
Date: 01.08.1979
Physical description: 129
7 ) Oswald Straus 50 ’) war in den Jahren von 1481—1495 Landrichter zu Ütter (bei Wörgl) 504 ), von 1498—1506 Landrichter zu Sterzing 506 ). 8 ) Als Siegelführer ’ 06 ) sicher von höherem Ansehen, war Hans Glanz 507 ) 1488 Bürgermeister von Sterzing 30 * * 308 ). Seine Frau hieß Cristina 30 * * °). “) Im Spitalsurbar Sterzing von 1481 werden vier „Schu (e) ster“ als Hausbesitzer angeführt (aber nicht Wilbold) ”°). 10 ) 1492 kauft „Hanns Mötschl, den man nennt Schalhauser, Müllner

“, den Mühlacker zu Sterzing 3U ). 1501 quittiert Friedrith Spegk die Rückzahlung eines Darlehens an Hans Schalhawser 3l2 ). ") Asem (= Erasmus) 313 ) Meczger ist nicht weiter nachweisbar 314 ). Nr. 21 ') 1499 saß Mathias an der Aich auf einem der Fennerhöfe am Bren ner 315 ). Wolfgang (sein Bruder?) ist nicht weiter nachweisbar. 2 ) 1473 verkaufen die Freundsberger dem Baumann Michael auf der Gassen 31 °) Zins aus dem Lännßhof in Ridnaun 3I7 ). Eine Eintragung im Mareiter Urbar von 1526 3,B ) verzeichnet

in oder um Sterzing zuerst nachweisbare Zweig der Strauß (Schmid, 62), die im 16./17. Jh. be sonders als herzogliche Zolleinneh mer in Mauls tätig waren, dürfte hier seine Heimat haben (ebd., S. 93 f.). Zum Namen s. Finsterwalder, S. 506; vgl. dagegen das Wappen. 304 ) AB 4, S. 180, 196, 198; vgl. ebd., S. 236: Hans Str., Pfarrer im Spital auf der Weitau. 305 ) SIS 232, S. 91: offensichtlich mit Unterbrechungen: 1503 „Leonhard Brotlieb von Gütztall“ (KA Stilfes, Film 58a; Schmid, 102); 1503 „klaws kochl

... Stathalter des Edln weisen Oswalden straussenn“ (Or. StA Sterz., Fi. 477; vgl. SIS 232, S. 91); bei Schmid, 106, 107 fälschlich als „Pfleger“ bezeichnet. 300 ) Vgl. SIS 232, S. 71 f. 507 ) Zum Namen s. Finsterwalder, S. 296 (Glantschnigg, Glanzner). 308 ) SIS 232, S. 91; vgl. SIS 220, S. 25. 50l >) Or. StASterz., Fi. 379. S1U\ OTC C 04 3 ") Or. StASterz., Fi. 405; vgl. ebd., 742- 1496 „des Schalhausers Mühle“, ebd., 431. 312 ) Ebd., 465. 3,a ) Finsterwalder, § 11, 2, S. 35. 314 ) Zu der in Sterzing

., Fi. 25; AB 2, 1806). Im 15. Jh. sind Walch besonders im Jaufental ansässig (SIS 174, 157 ff., Walchenhof). Andre Walch ist 1518 —1530 Landrichter in Sterzing (SIS 232, S. 91). Zum Namen der im 15./ 16. Jh. in den Varianten „Walsch/ Walch/Welsch“ vorkommt, s. Fin sterwalder, S. 51 f. (Wahl, Walch). 324 ) SIS 121, S. 121. 32a ) Dieser wurde 1532 von Jakob Puch- ler erschlagen (ebd., S. 118). 32 ') Ebd., S. 133. 327 ) Or. StASterz., Fi. 632; zum Unteren Auhof s. Urk. Nr. 15. Anm. 1.

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Page 82 of 129
Date: 01.08.1979
Physical description: 129
angelegen sein lassen und von der Durchführung die Kammer ver ständigen 97 ). Mit dem Erzführen gab es häufig Schwierigkeiten. Ein Hindernis bildete der Salzaufschlag. In diesem Zusammenhang schrieb die Kammer am 7. November 1626 dem Bergwerksverweser Martin Loy nach Sterzing. Obwohl sie geneigt wäre den fürstlichen Schneeberger und Gossensasser Erzfuhrleuten zur Förderung des Erztransportes den neuen Salzaufschlag beim Pfannhaus in Hall zu erlassen, so hätte sie doch wegen den zu erwartenden schwer

, wie man das in ziemlicher Menge lagernde Schneeberger und Gossensasser Frischwerkerz von Sterzing schneller herausbringen könnte, und bat gleich zeitig um die Erlassung einer diesbezüglichen Anordnung. Damals herrschte trotz des hohen Fuhrlohns ein Mangel an Fuhrleuten, weil die Pusterer in größerer Zahl nach Hall um Salz fuhren, wodurch die Sterzinger Fuhrleute, die sonst den Erztransport besorgten, keine Gegenfuhr hatten, so daß sich die Fahrten für sie nicht rentierten. Der Vorschlag des Bergrichters betraf

""). Das Pfannhausamt reagierte am 21. Jänner mit der Feststellung, nicht ein zusehen, daß den Pustertalerischen Fuhrleuten, die in Hall das Salz ordnungs gemäß kaufen, dieses in Sterzing um einen geringeren Preis abgenommen werden soll. Weil sie auf diese Weise nicht nur vom Salzkauf, zu dem sie laut Angabe des Pfannhausamt-Hingebers Georg Thaller ohnehin wenig erschei nen, noch weiter abgehalten werden, derzeit sogar beim Salzhandel verlieren und somit das Erz zu einem geringeren Preis herausliefern sollen

, habe man Grund, sie und andere, die das Salz bisher behoben haben, heran zuziehen. Für Salzhändler in Sterzing wäre es günstig, auf diese Weise Salz zu beziehen. Das Salzamt halte es für richtig, dem Zöllner zu Mauls, Jonas Strauß, ze befehlen, jene Fuhrleute, die leer herausfahren, zu ermahnen, daß sie sich in Sterzing um Erzfuhren bewerben. Wenn sie aber zum Lurx 70 ) kom- • 5 ) TLA, Gemeine Missiven 1622, fol. **) Die Penne ist ein größerer Wagen korb. n ) TLA, Gemeine Missiven 1626 I, fol. 149. * 8 ) TLA

, Gemeine Missiven 1626 II, fol. 1121 . •*) TLA, Gemeine Missiven 1627, fol. 59’. 70 ) Lurx war eine Zollstelle oberhalb Sterzing.

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Page 48 of 129
Date: 01.08.1979
Physical description: 129
*) Lenz (Lorenz) von Reis oder Schönau ,M ) saß auf dem Oberen Schenau- hof, der im 14. Jh. den Rottenburgern gehört hatte, dann nach Schloß Moos (Wiesen) zinste'”). Schon 1454 zahlt „Das guet zu dem Ringenwirt“ jungen und Kornzehent an das Deutschhaus Sterzing ’**). Für das 16. Jh. ist die Identität des Oberen Schenauhofes mit dem Ringenwirtsgut nachgewiesen “*). Dies ermöglicht folgenden Schluß: Lenz von Schönau/Schenau war ein Sohn des Heinrich Ringewirt 1 ”), ein „leypleicher frewnt

“ (= Verwandter) 1 ’ 7 ), also ein Cousin Nicklas Mesners. 4 ) Der Sohn Lenzens von Reis/Schenau und Enkel Heinrich Ringwirts, Hans Schneider, ist infolge seines unspezifischen, den Beruf angebenden Namens 1M ) anderweitig nicht mit letzter Sicherheit zu belegen. 1454 gibt „Hanns Sneyder auf der Maur“ Zehent „aus der leytten die da leit in dem glatcz hof“ an das Deutschhaus Sterzing 1 ”), „Hennsei Sneyder Wundrers ayden“ 14 °) zinst von dem Wiesmahd „Gertle“ am Telferweg 141 ) und einem „gertlein am anger

“ '“) und „Der Sneider zu Gassegaut“ zinst von einem „veld genant die lent 14 ’). Ein „Hennsei sneider“ ist 1444 in Sterzing 144 ), ein „Hanns Schneider“ in Stilfes 1460 nachzuweisen 145 ). Letzterer dürfte mit H. Sch. der Urk. Nr. 16 identisch sein, da er zusammen mit „Hanns Mayr“ 14 ’), also einem Verwandten, auf tritt, und die Identität des Hans Schneider ex 1460 mit „Hännsel auf der Maur ... von Stylfs“ 147 ) kann durch die in beiden betreffenden Urkunden gleiche Personenreihe (in beiden tauchen „Chuncz

Apfaltrer“ und „Wolfgang Sweiczer“ auf) als erwiesen gelten. 5 ) Die erste Erwähnung des Pfarrwidums von Mareit fällt in das Jahr 1353 148 ), die nächste 1396 14 ’). Völlig neu wurde der Pfarrhof durch Hein- ***) mhd. ris/riz (st. N.) = Reis(ig), Gebüsch, Gesträuch; zu Schönau/ Schenau s. Finsterwalder, S. 462 f. (Schennach). Schönau ist der auch heute noch geltende Gegendname für den Bereich zwischen Stange und Gasteig (bei Sterzing). Infolge der in den frühen Quellen meist unspezifischen Lokalangaben

auf der Mareiter Sonnenseite (MU, XII, 7; „Wünder gut ab der Ek in rid- nawn“: TLA, Urb. 48/1, 3 rb ; vgl. SIS 121, S. 42 f.). “') UDOK, F. 20 r ; SIS 30, Nr. 109, S. 136. 14! ) UDOK, F. 23v ; SIS 30, Nr. 144, S. 137. 14 ») UDOK, F. 2iv ; SIS 30, Nr. 130, S. 136; zu „Lent“ (mhd. lende, st. sw. F. und dazugehörige Kollektivbil dung mhd. gelende, st. N. = Gefilde, Landstrich) s. SIS 121, S. 17; auch in Sterzing gab es eine „lent“ (SIS 232, S. 47). 144 ) SIS 232, S. 93). 145 ) KA Stilfes, Film H. K. 22a; Schmid

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Page 53 of 129
Date: 01.08.1979
Physical description: 129
, Niklas) Genswaider er scheint urkundlich zuerst 1464 2 ’ 7 ). Er verkauft zusammen mit seiner Frau Dorothe eine Güte aus dem Mairseumleinshof zu Vill in Thuins 2 ’ 8 ). 1470 ist er einer der vier Geschworenen des Stadtgerichtes („die gesworn vnd burger ze Sterzing“), die in einem Rechtsfall als Zeugen in der Kundschaftsaufnahme fungieren 2M ). Er besitzt laut Deutsch-Ordens-Urbar von 1473 ein Haus in Sterzing 2 *°). 1478 hat er das Amt eines erzherzoglichen Bergrichters zu Ster zing inne 241

). Als wohlhabender und angesehener Bürger erwirbt er sich 1481 Bergbaurechte im Berggericht Sterzing 242 ). 1489 folgt er zusammen mit Wolf gang Pfeilschifter dem Gesandten Iwans III., des Großfürsten von Moskau (1462—1505) nach Rußland, um sich dort „mit suechen des perchkwerch auch schmelzen vnd allem dem so darzue gehöret“ zu beschäftigen 24 ’). *) Das Geschlecht der Apfoltrer 244 ) ist in und um Sterzing im 14. und 15. Jh. bestens belegt. Es stammt hier wohl nicht aus Abfaltern im (osttiroli-* sehen

, F. 8v ; SIS 30, Nr. 41, S. 133; zum Tagmannshof in El- zenbaum bei Sterzing s. SIS 130, S. 24). 22 ’) Or. StASterz., Fi. 249. 2, °) Dazu s. SIS 121, S. 110. *’>) UDOK, F. 18v; SIS 30, Nr. 97, S. 135. 2S2 ) S. Anm. 227; 1493 zinst Hans Trog man von dem ehemaligen Schildhof Thurn (Tarneller I, 896). ***) 1434/35„Prawnhof secundum librum sed nunc vocatur hof ze hof“, nach Volgger, S. 55. Früher häufig „Niedermais“ genannt (Tarneller I, S. 289). 235 ) Tarneller I, 1523. 2M ) Ebd., 1576

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Page 80 of 129
Date: 01.08.1979
Physical description: 129
Samer von Sterzing und Ridnaun um Ent lassung aus dem Transportdienst und um Aufhebung einer über sie verhängten Strafe von 66 Gulden. Die Kammer sandte am 6. Juli das Bittschreiben an den Bergrichter und Verweser von Sterzing um Bericht, wie es mit dem Vorgeben der Bittsteller sich genau verhält, und um ein Gutachten, was nun zu tun wäre oder welchen Bescheid man ihnen geben soll 68 ) 1622 beschwerten sich der österreichische und der Fugger’sche Faktor von Schwaz im Namen der ihnen anvertrauten

Berg- und Schmelzwerks händel bei der Kammer, daß die Sterzinger Fuhrleute sich wegen der herr schenden Teuerung gänzlich weigern, die Schneeberger Erze wie bisher nach Hall und zurück das notwendige Getreide zur Erhaltung der armen Berg werksgesellschaft trotz des aufgebesserten Getreidefuhrlohns nach Sterzing zu führen. Beiden Händeln war am gedeihlichen Erz- und Getreideführen sehr viel gelegen, weil man widrigenfalls das Schmelzen nicht fortsetzen und die Arbeiter am Berg nicht erhalten konnte

, wodurch an den fürstlichen Kammergefällen in verschiedener Weise Nachteil und Abgang eintreten wer den. Die Kammer befahl deshalb dem Sterzinger Pfleger am 26. Februar diese im Landgericht Sterzing wohnenden und benötigten Fuhrleute, die bisher zum Erzführen verwendet wurden, durch die Bergwerksverweser in Sterzing namhaft machen zu lassen, baldigst zu sich erfordern und ihnen auftragen, das Herausführen der Erze und Hineinbringen des Getreides fort zusetzen und sich keineswegs zu weigern. Hingegen

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Page 83 of 129
Date: 01.08.1979
Physical description: 129
men, sollte sie der Zöllner nach Sterzing weisen. Nur weiß man nicht, ob diese Fuhrleute mit Behältern für den Erztransport versehen sind n ). Am 25. Januar schrieb der Bergrichter nochmals- Am 30. Januar sandte ihm die Kammer Abschriften der ausgegangenen Befehle, die er dem öster reichischen Verweser Martin Loy zeigen sollte 71 72 * 74 ). Der eine mit 30. Januar datierte Befehl erging an den Einnehmer in Mauls. Er sollte den bei seiner Verwaltung eintreffenden Pustertaler Fuhrleuten

, die von Hall Salz holen wollen, auftragen, sich beim österreichischen Ver weser in Sterzing für das Erzführen bestimmt zu melden. Dieser habe Befehl, sie mit Erz 7S * ) zu beladen und ihnen den Fuhrlohn zu geben. Andernfalls ist beim Zöllner in Lurx angeordnet, die ohne Erz ankommenden Pustertaler Fuhrleute nicht weiter zu lassen, sondern wieder zurück nach Sterzing zu weisen u ). Aus dem gleichzeitig an den Zöllner in Lurx gerichteten Befehl geht hervor, daß das Bleierz beim Schmelzhüttenwerk Brixlegg

benötigt wurde. Wenn Pustertaler Fuhrleute ohne Erz in Lurx eintreffen, worauf er gut acht geben soll, darf er sie nicht passieren lassen, sondern muß sie um Erz an den Verweser Loy nach Sterzing weisen 75 ). Die Kammer hatte dem Haller Pfannhausamt schon mehrmals befohlen, die Sterzinger Erzfuhrleute bei der Salzabgabe so zu bedienen, daß das Her ausführen des Schneeberger Erzes nicht behindert wird. Im Herbst 1627 beschwerten sich diese Erzführer wieder einmal, daß sie beim Salzbezug, besonders

Kammergutes dürfe kein Ausstand eintreten. Das schrieb die Kammer am 5. Oktober dem Pflegs verwalter in Sterzing Johann Baptist Pockh mit dem Befehl, die Erzsamer im Gericht seiner Verwaltung anzuhalten, das Erz ohne Weigerung und noch bei „wetterlicher Zeit“ vom Berg in die Erzkästen zu führen. Widrigenfalls aber, wenn sie am Zoll Lueg mit Wein oder anderen Gütern ankommen, sollen sie nicht durchgelassen werden 7B ). Einen entsprechend abgeänderten Befehl erhielt der Richter im Passeier, Hans Gadner

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Page 81 of 129
Date: 01.08.1979
Physical description: 129
Getreide über die kürzlich erfolgte Erhöhung hinaus noch zwei Kreuzer Hilfsgeld zu geben, jedoch nur so lange, bis das Futter billiger zu bekommen ist- Außerdem wurde beim fürstlichen Pfannhausamt angeordnet, daß den widerspenstigen Fuhrleuten, die von Sterzing heraus leer, ohne Erz, beim Pfannhausamt ankommen, so lange kein Salz geladen und abgegeben wird, bis sie, wie es stets geschehen, das Erz in den gewohnten Kasten bringen und etwas Getreide hineinführen. Daß die Fuhrleute

und Nachlässigkeit der wieder auf fünf Jahre verpflichteten Schneeberger Erzsamer, desgleichen Leerfahrten der Sterzinger Fuhrleute in beiden Richtungen. Die Kammer antwortete am 17. September und legte Abschriften der nachstehenden Befehle bei, die für den Pflegsverwalter in Sterzing und für den Zoll am Lueg 01 ) bestimmt waren ,! ). Dem Sterzinger Pflegsverwalter wurde am 17. September befohlen, die Samer bald vorzuladen, ihren Trotz, Ungehorsam und die Fahrlässigkeit zu verweisen, sie auch zu der von alters

, die mit leeren Wagen herein oder heraus beim Zoll eintreffen, nicht passieren dürfen, sondern zum Aufladen von Erz heraus nach Hall oder Getreide hinein nach Sterzing verständigt werden sollen- Weil aber dem Vernehmen nach viele Sterzinger und Ellbögner“) Fuhrleute leer (ohne Erz und Getreide) durchfahren, wird der Befehl wie derholt, keinen dieser Fuhrleute leer passieren zu lassen, außer er kann vom Verweser einen Zettel vorweisen * 5 ). Bei dem gegen Ende des Jahres 1625 in Schwaz abgehaltenen Hinlaß

haben sich der Fugger’sche Faktor und andere Gewalthaber vor den damals anwesenden landesfürstlichen Kommissären beklagt, daß man in Ermange lung der Schneeberger und Gossensasser Erzfuhr von Sterzing heraus in den Schmelzhüttenwerken beim Verbleien der Erze spürbar behindert werde. Als Grund wurde angegeben, daß die Erzfuhr sich schon einige Jahre ver zögert, weil die Untertanen im Pustertal ihr benötigtes Salz nicht mehr wie früher in Sterzing, wo man einen Salzhandel führte, kaufen, sondern eigens, und zwar leer

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Page 55 of 129
Date: 01.08.1979
Physical description: 129
6 ) Die Reck/Röck 269 * * ) der Mareiter Gegend stammen wohl von Telfes 27 °). Dort haben sie einigen Gütern den Namen gegeben 27 ‘). 1454 zinst Hans Reck vom Widenhöfl auf Obertelfes 272 * ) ans Deutschhaus Sterzing 275 ). 1535 sitzt Jakob Reck auf dem Mayrhof in Ridnaun 274 ). 7 ) Zu den Maiern in Obermais s. Tarneller I, 1412, 1505 f.; zum Namen Finsterwalder, S. 392. ") Zum Walderhof in Obermais s. Tarneller I, 1413. Conrad Wälder 275 * ) wird schon 1465 genannt, 1493 wird Kunz Wälder

— auf den Lärchachhof ob Straßberg 284 ), wo er 1502 nachzuweisen ist 285 ). In diesem Jahre sitzt er auch auf dem Nideninnhof (Niederinnhof in Ried bei Sterzing) 288 ). Auf beiden Höfen finden sich 1524 seine Söhne (Andre dürfte also in diesem Jahre gestorben sein): Stoffl (= Christoph) vom Lärch achhof stirbt schon in den 20er Jahren und hinterläßt den Hof seiner Tochter Agnes; Sigl (= Sigmund) erbt das Drittel Nideninn, das im 16. Jh. dann als Silierhof bezeichnet wird 287 ); er dürfte jener „Süller von Ried

“ gewesen sein, der 1525 bei den Plünderungen im Deutschhaus Sterzing wesentlich beteiligt s89 ) Zu dem auf frühahd. wracchio (mhd. re(c)ke = Verfolgter, Verbannter, Fremdling) zurückgehenden Namen s. Finsterwalder, § 12, S, 41; S. 447. 27 °) 1390 „Jacob Reche“, SIS 173, S. 163; 1397 ist „Jacob der Reche“ Kirch- propst von St. Veit, Obertelfes Or. KA Telfes; AB 2, 2061. a7 ‘) Zu Reckenlehen, Reck, Reckengut, Reckenlechengut, Röck s. SIS 173, S. 163 f. (dort weitere Belege). ”*) Dazu SIS 173, S. 177 f. S7S ) „Widm hof

, S. 27 ff. 282 ) Or. StASterz., Urb. VIII/1, F. 30 v . Ulrich Silier zinst aus dem halben Prugghof XIII lb. P. an das Spital Sterzing. Angesichts der im 16. Jh. in Mareit und Ridnaun so zahlrei chen Silier (vgl. SIS 121, S. 32 f.) müssen diese schon früher hier ge sessen sein. 28J ) SIS 121, S. 57; zum Rotwandhof s. Urk. Nr. 16, Anm. 7. S84 ) Zum Larchachhof in Ried bei Ster zing s. SIS 172, S. 27 ff. 285 ) „Süller ab Straßberg“, ebd., S. 28. 288 ) „Süller ab Straßperg von niden Inn“, ebd., S. 34. ä87 ) Ebd., S. 28, 34.

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Page 50 of 129
Date: 01.08.1979
Physical description: 129
nach Sterzing 175 ). *•) S. Urk. Nr. 21, Anm. 3. Das „Lechen an der egken“ 17 ‘) hatte Zehent ans Deutschhaus Sterzing zu leisten 177 ). Die drei Brüder (?) „Proculday Pärtel vnd Jäckel an der Egk“ hatten ein Lamm und an Kornzehent, „was got geit“, „Pärtel an der Egk“ für einen Jahrtag 3 lb. zu zinsen 178 ). Nr. 17 ') Das „aigen Ängerlle“ ist schwer genau zu lokalisieren. Es lag auf der linken Seite des Ridnauner Baches und grenzte an die Dorfgasse und an das Haus des Veit. Die Veit (als Familienname

121, S. 15. m ) 1353, „Jorige ab dem chelre... ze Mareit“, Or. PfA Ratschings; AB 2, 1775; 1357, Or. KA Telfes, AB 2, 2060; 1375, „Georg von Mareit“, Or. StASterz., Fi 53; AB 2, 1834; 1380, ebd., Fi. 60; AB 2, 1841; 1393 „Jorg von moreit“ (als erster in der Zeu genreihe vor „Michel wolfl ab tel- ues“ u. a. m.), ebd., Fi. 100; AB 2, 1878. In späteren Urkunden (1396, ebd., Fi. 113; AB 2, 1891; 1398, ebd., Fi. 126; AB 2, 1903) tritt unter Zeu gen von Sterzing „Fritz cholrer“ (Köllerer/Kellerer

= Ladenbesitzer oder Verwaltungsbeamter) auf (s. auch Anm. 73). Auch im UDOK erscheinen Chelrer/Cholrer von Sterzing (F. 40 7 ; SIS 30, Nr. 243, 245, S. 141; F. 35r ; SIS 30, Nr. 208, S. 140; „Pärtel am Keler“, F. 27 r ; SIS 30, S. 138; s. Anm. 174; s. auch UDOK 1456, SIS 30, S. 148; ebd. Bl. 49b, S. 148: „Chölrer aus Rydnawn“; vgl. SIS 173, S. 99, 134 ff.). Zur Fa milie Kölderer/Kelderer s. SIS 9, S. 131 f., zum Namen s. Finsterwal- der, S. 365 (Kölderer). m ) Or. StASterz., Fi. 75; AB 2, 1855. Ulrich

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Page 66 of 129
Date: 01.08.1979
Physical description: 129
Ächtung im Jahre 1209 in jene der Grafen von Tirol * 27 ). In deren Gefolge spielten die Welsberger auf Grund ihrer einflußreichen Position im allgemeinen, ihrer grundherrlichen Stellung im oberen Eisacktal im besonderen, eine nicht unbedeutende Rolle in den sich auf den Raum Sterzing konzentrierenden Fehden zwischen Graf Albert III. von Tirol und dem Hochstift Brixen vor 1241. Sichtbarer Ausdruck dessen ist die wohl damals zweifellos mit Zustimmung des Grafen Albert von Tirol erfolgte Errichtung

. Allerdings erhält Rudolf den Turm Mareit ungewöhnlicherweise als unmittelbares Lehen, was vielleicht auf eine vor sätzliche Umgehung der Welsberger gedeutet werden kann, zumal während der Kämpfe mit dem Hochstift Brixen und der sich daraus entwickelnden Burgen politik um Sterzing nicht sie, sondern in erster Linie die Ministerialen Trautson die Günstlinge der Grafen von Tirol waren. Zweifellos aber war es die genannte Turmverleihung, die es den Wölfen nach dem Aussterben der Welsberger, ihrer Herren

, nach ca. 1275 erlaubte, im Zuge der von Graf Meinhard II. von Görz-Tirol betriebenen Adels- und Familiarenpolitik als Adelige ursprünglich niedersten Standes in den geho benen Dienst der landesfürstlichen Verwaltung einzutreten 29 ). Die Annä herung an den Landesfürsten zeigt sich bereits bei einem Höfetausch zwischen Heinrich Wolf und der Deutschordenskommende Sterzing im Jahre 1271, den nicht Heinrich von Welsberg, in dessen Umgebung Heinrich Wolf noch 1266 bezeugt ist, sondern Graf Meinhard II. besiegelt

Hochstiftsrechte im Vinschgau“ (Zs. f. bayer. Landesgeschichte 40, 1977, S. 705 ff.)„ eingesehen werden. Der in einem genealogischen Exkurs über das Geschlecht der Arnolde, Vögte des Hochstiftes Brixen und Grafen von Bozen-Morit, enthaltene Versuch, die abgegangene Grafenburg Morit neuerlich in Mareit bei Sterzing zu lokalisieren (S. 796 ff.), stützt sich u. a. auch auf die Nennung eines in Vahrn bei Brixen begüterten „quidam ingenuus Wolf“ (AT 1, n. 116), der 1050—65 als erster Zeuge eine mit Gut in Vahrn

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Page 51 of 129
Date: 01.08.1979
Physical description: 129
Besitzers weiter. Mit „Sack“ wird die Form des Feldstückes definiert, „Acker“ und „Mahd“ weisen auf Qualität und Nutzungsart des Grundstückes. grewslins gut: 1346 verkauft Chünrat, genannt „smalnchkopf“ 1M ) von Assegaut 18 ’), um 38 Pfund Perner und „vmbe ain ganczes Stukche parchaneyns tuchs“ der Pfarrkirche Sterzing einen Eigenmann „Hainreich weilent Vlreiches des graüzleins Sun von Mareit vnd alle sein Leibleiche erben“ 184 ). 1395 er scheint im Urbar der Unser-Frauen-Pfarrkirche Sterzing

unter den Eigenleuten „Gräwzleins tochter ze Mareit“ ’ 85 ). 1459 sitzen die Gräuslein 188 ) auf dem Burghof bei Reifenegg und geben diesem bis zum Ende des 16. Jh.s den Namen 187 ). Gleichzeitig besitzen sie in Mareit den (Nieder-) Prunnhof ,88 ), der dem Deutschen Orden in Sterzing zinspflichtig ist IS ") und den „Cunz ab Purckh“ 1#0 ) 1535 an Peter Pacher verkauft 1B1 ). ’) Die heute in Mareit nicht mehr bekannte Ortsbezeichnung „Sacktal“ war wenigstens bis ins 16. Jh. geläufig m ). Wohl nach dem (heute

zum An- gererhof gehörigen) Sack 193 ) benannt, erstreckt sich diese Waldschneiße, den Leitenweg 1M ) überquerend, über den Bannwald bis zum Platzhof. 4 ) Paulus Taubennest ist urkundlich selten erwähnt. Er war offensichtlich der unmittelbare Nachfolger Heinrich Gniewarners und wurde (vom Deutschen Orden?) 1468 als Mareiter Pfarrer eingesetzt. 1484 war er noch im Amt m ). 5 ) Der Sterzinger Bürger W8 ) Jost (Jos, Jobst) Alpershofer (Alperskofer) bekleidete in Sterzing verschiedene wichtige Ämter: 1457—1460

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Page 54 of 129
Date: 01.08.1979
Physical description: 129
„Engel Apfholtrer“), Bürger zu Sterzing. Er dürfte Kanzleischreiber in Ster- zing gewesen sein. Ihm folgt Christan 249 ). 1449 erscheint „Dorothe ein Tochter Hansen des Apfolträrs von stilfs“ 28 °). Conrad A. ist zuerst 1459 Zeuge 251 ); 1460 ist er zusammen mit anderen Stilfern in einen Weiderechtsstreit mit der Nachbarschaft von Egg verwickelt 2 “). Ein späterer Nachkomme, nämlich Ambros (y) Apfalter, nahm am Bauernaufstand in Sterzing (1525) teil: Er übernahm zusammen mit anderen Bauern

im Keller des Deutschhauses den Weinschank und führte die Schlüssel 2M ). 7 ) Gschließ 2M ) liegt auf der Höhe zwischen Wiesen und Trens über Burgfried (Sprechenstein; Gschließegg 1671 m ü. M.). Hier vorbei führte der ältere Weg, die sumpfige, für den Wagenverkehr ungeeignete Talsohle ver meidend, von Sterzing nach Süden 288 ). Die zwei Zeugen aus Mitter-Gschließ sind sonst urkundlich nicht faßbar 2M ). Nr. 19 ') Hans Münstertaler ist anderweitig nicht nachweisbar. Mit Pot Hans von Münster, der 1464

mutlich ein Nachkomme desselben, Ulrich Pr., erwirbt 1546 die Grundherr schaft über den halben Thunnhof 297 ), also eines Wolfschen Feudalgutes 298 ). “•) 1428, Or. KA Stilfes; Schmid, 44; AB 2, 2031; 1442 „Christel“, Or. KA Wiesen; AB 2, 2075. *“) Or. KA Stilfes; Schmid, 60; AB 2, 2043. “*) „Chuncz apfaltrer“, KA Stilfes, Film, 31a; Schmid, 67; AB 2, 2047. “*) S. Anm. 145. 25S ) Konrad Fischnaler, Der Bauernauf stand in Sterzing im Jahre 1525, (Separatabdruck aus dem „Boten für Tirol und Vorarlberg

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Page 61 of 129
Date: 01.08.1979
Physical description: 129
. 6). Sie ist (in zweiter Ehe? verheiratet mit dem in Raufhändel und Totschläge verstrickten Alkoholiker Ulrich Kandier 5 “ 3 ), der von 1588—1599 auf dem Widenhof im Moos (Gossen- saß) und in Ast (Pflersch) nachzuweisen ist 3 “ 4 ). “) Jörg (— Georg) auf Gost 395 ) war ein Onkel der Luzia K. (s. Urk Nr. 25, Anm. 1). 10 ) Jakob auf Gschwendt ist ein Onkel der Luzia K. (s. ebd.) und der Vater des Adam zu Unterackern 396 ). n ) Die mit Pertholt Cöchle 397 ) in Sterzing zuerst 1391 nachweisbar Patrizierfamilie Köchl

3 “ 8 * ) stellt schon im 15. Jh. verschiedentlich Bürger meister, Kirchpröpste und (mit Hans K.) den Statthalter des Berggerich Sterzing 3M ). Ihr Reichtum gründet sich zum Teil sicher auf ihre Tätigkeit im Bergbau 400 ). Wolfgang Köchl (t 1609) ist 1574/75 Bürgermeister zu Ster zing, 1583 bis ca. 1601 Pflegsverwalter und Landrichter zu Steinach, 1602—1609 Gastwirt in Sterzing 401 ). 13 ) Die Sterzinger Familie der Wolgeschaffen war hauptsächlich im Berg bau tätig 402 ). Georg W. ist nicht weiter nachzuweisen

s. Finsterwalder, S. 362; zur Genealogie s. SIS 12, S. 79 ff.; zur Ansässigkeit in Sterzing vgl. Liste der Hausbesitzer nach dem Spitalsurbar von 1481, SIS 232, S. 94. »") SIS 232, S. 91 f., 100, 115; SIS 220, S. 25. 490 ) SIS 232, S. 69, 115. 401 ) SIS 12, S. 82; vgl. SIS 220, S. 23. 402 ) SIS 232, S. 97, 111, 116; SIS 121, S. 74; zu Heinrich W. vgl. SIS 130, S. 77, 84, als Spitalmeister in zahl reichen Urkunden des 16. Jh.s (vgl. Fischnaler, Urkunden-Regesten). 493 ) Stampfer, S. 322, 325. 404 ) SIS 174

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Page 126 of 129
Date: 01.08.1979
Physical description: 129
Lech (Schweizer. Id., ebd.; L. Jutz, Vorarl- bergisches Wörterbuch, 2. Bd., Sp. 989) ein Schimpf- und Spottname für Etsch länder und Tiroler überhaupt. Vor allem im 16. Jh. aber prägte der Schneeberg das Gebiet von Ridnaun-Ma- reit in mehrfacher Hinsicht. Deutet schon „Haecklein“ (— Hackl), der Name eines Sterzinger Unterrichters (1364—1378, Schlern-Schriften 232, S. 90) auf berg männische Tätigkeit, so sind die im Ur bar des Deutschhauses Sterzing vom Jahre 1454 (Folio 19r, 22v, 23r

auf den bergmännischen Beruf des Trägers deuten (wie übrigens die meist danebenstehende Berufsangabe „Erzknapp am Schneperg“ bestätigt): Jörg Artzper- ger (ebd., S. 65), Bläsy Holczeisen (= Mei ßel, Eisen mit hölzernem Griff; C. Fischna- ler; Urkunden-Regesten aus dem Stadtar chiv in Sterzing, Nr. 744), der Mareiter Hackenschmied Zangenfeindt (Schlern- Schriften 121, S. 10, Anm. 3) und der Schneeberger „Perckhschmidt“ Sprenngß- eisen (Mareiter Urkunde 1539, Mareiter Pfarrarchiv). Mit mehr oder weniger Glück

brachten es zu kleineren Gütern (Hülben, Keller, Runggen, Plaz, Uberthür etc.). Güter und Höfe, die am Erzweg von Ridnaun nach Sterzing lagen, standen in wirtschaftlicher Bezie hung zum Schneeberg: das Samergut an der „Straße nach Ridnaun“ (ebd., S. 30), das Schmidgut am Pichl (ebd., S. 108), be sonders aber der schon 1306—1309 genannte Hof an dem Wege (ebd., S. 143); hier stand die 1513 zuerst erwähnte „Schmelzhütte“ (Fischnaler, Urk.-Reg., Nr. 527) und die 1548 angeführte Wirtsbehausung (Schlern

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Page 47 of 129
Date: 01.08.1979
Physical description: 129
Geigergut bei Gasteig (bei Sterzing)" 5 ) um 60 Mark. Im folgenden Jahr erwirbt er um 60 Mark Berner von Wilhelm dem Sebner von Reifenstein "•) ein Gilte von 20 Pfund Berner aus dessen Eigenhöfen Parigg" 7 ) und Gun- ser " 8 ). In der diesen Kauf betreffenden Urkunde "*) wird N. M. auch zum ersten Mal nach seinem Beruf als „der Smid“ bezeichnet (so auch, aber ohne Artikel, 1428, 1433, 1436) ,2 °). In diesem Beruf dürfte auch die Erklärung seines Aufstieges zu suchen sein: Am Erzweg von Ridnaun

nach Mareit und Sterzing '*') waren Schmiede für Fuhrwerk, Zug- und Saumtiere naturgemäß von großer Wichtigkeit. Vielleicht hat N. M. ursprünglich am Pichlhof m ), vielleicht in der „Schmitten“ am Gamplgut gesessen, die später auf Wolfs- thurn zinst m ). 1428 macht er eine großzügige Schenkung an das Sterzinger Spital am Platz * 118 * * * * * 124 2 ): Er stiftet 3 Fuder jährlichen Zins und Weimgelt aus dem „gut genant pflanczer... gelegen zu Nalls“, das er von Heinrich von Pairsperg um 111 Mark Zahlberner

seiner Geschwisterkinder übergibt. Zu welch großem Besitz es N. M. gebracht hat, zeigen auch seine Güter, die 1454 ans Deutschhaus Sterzing zinsen m ). Daß er bis in sein hohes Alter mit seinem Geburtsort Stilfes gute Beziehungen unterhalten hat, beweist die An ordnung in Urk. Nr. 16, daß im Falle eines Versäumnisses durch den Mareiter Pfarrer die Meßstiftung an die Pfarre Stilfes fallen soll. "*) „mein (seil. Hungerhausers) aigen gut. daz da gelegen ist ze Reyse vnd ist gehaissen Geygers gut/ daz mein veterleich erb

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Page 65 of 129
Date: 01.08.1979
Physical description: 129
zu 1233 er wähnten Ortolf, Bruder des Rudolf Wolf, identisch sein dürfte. Er nennt sich 1263 Ortolfus de Sterzingen '*) und gründet damit die seit ca. 1282 auch mit der Burg Reifenstein belehnte Linie der Wölfe in Sterzing * 20 ), die im späteren 13. Jahrhundert als Pröpste und Kämmerer der Tiroler Landesfürsten größere Bedeutung erlangte 21 ). Es ist dies demnach der dritte nachweisbare Zweig des Geschlechtes, nachdem zunächst eine Linie seit 1242 auf dem Turm in Mareit saß 22 * ), eine zweite

sich bereits 1252 nach Taisten nannte 2S ). Das enge Verhältnis der aus dem oberen Eisacktal stammenden Wölfe zu den weitab im Pustertal sitzenden Ministerialen von Welsberg, das aus geographischer Sicht zunächst überraschen mag, erklärt sich unschwer aus der inneren Geschichte dieses Geschlechtes. Aus bislang kaum untersuchten Gründen übersiedelten die zu den höherrangigen Ministerialen (ministeriaies me/ioresj des Hochstiftes Brixen zählenden Herren von Stilfes bei Sterzing. (burggräfliche?) Leheninhaber

) mit Nachweisen; R. Heuberger, Das Urkunden- und Kanzleiwesen der Grafen von Tirol, Mitteilungen d. Instituts f. österr. Geschichtsforschung, 9. Ergänzungs band, Innsbruck 1913, S. 151, Anm. 3. Ortolf (I., II.) de Sterzing ferner in Or. Perg. S. 1291 XII. 12, Tiroler Landesarchiv, Innsbruck, Urk. II/ 311; Or. Perg. S. 1296 XI. 3, Archiv Stift Fiecht und K. Schadelbauer, Die ältesten Urkunden des Sterzinger Stadtarchives, in: Festschrift zu Eh ren Konrad Fischnalers (= Schlern- Schriften 12), Innsbruck 1927

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