Von alters her mußten alle Schneeberger und Gossensasser Erze in Schwaz und in Brixlegg verschmolzen werden, wofür die dortigen Schmelzer das Vor kaufsrecht hatten. Nur die Erze, die niemand kaufen wollte, kamen in das lan desfürstliche Hüttenwerk Brixlegg, nach Sterzing und in einige Hüttschläge, wo die ganz armen Bleierze und Kiese, die den weiten Transport in das Inntal nicht ertragen konnten, gegen einen geringen Wechsel geschmolzen werden durften. Einige Schmelzer hielten sich jedoch
nicht daran, kauften nicht nur die Klause- ner, sondern auch die reichsten Schneeberger und Gossensasser Erze auf, ver schmolzen sie nicht, wie vorgesehen, in Schwaz und Rattenberg, sondern in Ster zing. Weil das zur Folge hätte, daß einige Schmelzer in Schwaz und Rattenberg zuwenig Frischwerk bekommen könnten, befahl Erzherzog Ferdinand am 21. Ju ni 1531 dem Bergrichter Sigmund Schönberger in Sterzing, dafür zu sorgen, daß die Gewerken ihre Erze vom Schneeberg und von Gossensaß
, jenen, die diese Er ze begehren und in Schwaz oder Rattenberg verarbeiten wollen, so lange vor an deren geben, wie sie diese zum Schmelzen benötigen. 11 ) Aus einem Bericht des Brixlegger Hüttenmeisters Ambros Mornauer und des früheren Sterzinger Bergrichters Wolfgang Schönmann, der nun in Rattenberg war, von 1531 an die Raitkammer erfährt man interessante Einzelheiten: Die Fugger haben die guten Erze in ihrer Hütte in Sterzing mit Klausner Erz ver schmolzen. Von alters her wurden den Sterzinger Gewerken (Pfarrkirche
die Mark Silber in Schwaz mit 7 Gulden bezahlt werden. Die Schneeberger und Gossensasser Erze sind jetzt reich und gut und werden dennoch zum alten Preis gekauft. Deshalb werden sie jetzt in Sterzing nicht im ringen Wechsel verschmolzen, denn sie können mit allen Kosten ohne Hilfe in Schwaz und Rattenberg mit Gewinn verschmolzen werden. Es sind auch genug Kaufleute vorhanden, die solches Erz kaufen, herausführen und mit den Glaserzen verschmelzen. Die beiden Berichterstatter schlagen des halb
vor, daß künftig nur die armen, schlechten, auch die Bach- und Haldenerze, welche die Transportkosten nicht ertragen, und sonst kein Erz in Sterzing ver schmolzen werden sollen, damit die guten Schneeberger und Gossensasser Erze für die Bergwerke in Schwaz und Rattenberg herausgeführt und dort verarbeitet werden. Der Bergrichter Schönmann äußerte sich über den Wechsel zur Zeit, als er noch in Sterzing war: Ein Schmelzer, der Silber abtreiben wollte, hat das Treiben angesagt. Als das Silber vom Treibherd kam