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Schlern
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Page 81 of 86
Date: 01.05.1993
Physical description: 86
Sterzing einen ganzen Tag. Die Knappen können nicht täglich heimgehen. Sie müssen 14 Tage am Berg bleiben. Die Bezahlung und die Verpflegung sind schlechter als bei den Bergwerken im Inntal. Ein Lehenhäuer verdient in einer Rechnungsperiode (Monat) zwischen 7 und 12 Pfund Berner (84 und 144 Kreuzer). Die Regierung möge sich fra gen, wie sich einer mit Weib und Kindern davon erhalten kann, die ganze Woche am Berg liegen und zwei Küchen halten, weil es doch für jeden Teil nicht gut reichen

und Sterzing Kaiser Maximilian I. regelte mit einer am Montag in der heiligen Marterwoche 1497 (=20. März) in Hall gegebenen Ordnung den Erzkauf. Bei der kurz vorher in Hall abge haltenen Synode oder Versammlung wurde von der Mehrheit der Bergwerke im Land der Grafschaft Tirol beschwerungsweise vorgebracht, daß bei den Bergwerken am Schneeberg, zu Gossensaß und in der Um gebung viel Erz vorhanden wäre, das die Gewerken mit großen Kosten erbaut haben und noch immer bauen und das Erz nicht nach Schwaz

verkaufen noch zu dem darauf geschlagenen Wechsel 1 ) verschmelzen kön nen. Untertänig baten sie deshalb, sie mit Gnaden zu bedenken. Der Kaiser hat daraufhin mit seinen Rä ten und mit Bergleuten beraten. Er be stimmte nun, daß die Schmelzer in Schwaz und Sterzing das Schneeberger und Gossen- sasser Erz im großen Wechsel mit Schwazer Erz verschmelzen können und Vorkauf ihres Erzes vor jedermann haben sollen. Was aber davon übrigbleibt, soll der Hauskämmerer in Innsbruck, soviel er für die Fronerze

aus Schwaz und für das in Schwaz gekaufte Erz benötigt, zu einem geziemenden Preis kau fen. Wenn weiter noch Mangel ist, soll er Schneeberger und Gossensasser Erz, das im großen Wechsel nicht verschmolzen werden kann, von den Gewerken kaufen und in ei ner bei Sterzing noch zu errichtenden Hütte schmelzen und verbrauchen. Wenn aber noch mehr Erz vorhanden ist, kommt es in den kleinen Wechsel, nämlich von jeder Mark (Gewichtsmark) 2 * * 5 ) Silber 20 Kreuzer. Um die Bergwerke besser zu erwecken

in mehrere Baue am Schneeberg, in den Verkauf des Erzes und in das Schmel zen in Sterzing eingelassen. Dadurch gab es in Schwaz beim Schmelzen im großen Wechsel Änderungen, die eine Ordnung not wendig machten. König Ferdinand erhielt von seinen sach verständigen Bergwerksamtleuten und Rä ten Berichte, denen zufolge Nachteile für das Kammergut und in anderer Weise ent standen. Zwecks Erhaltung und Mehrung des Kammergutes sah sich der König veran laßt, künftig bis auf weiteres Wohlgefallen den Schmelzern

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Schlern
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Page 78 of 86
Date: 01.05.1993
Physical description: 86
, fol. 94 und 116’. - Dazu auch G. Mutschlechner, in: Der Schiern 1986, S. 757. G. Mutschlechner Die Grenze zwischen den Berggerichten Gossensaß-Sterzing und Nals-Terlan (1533) Ursprünglich gehörte der Bergbau am Schneeberg in Passeier zum Berggericht an der Etsch. Als jedoch immer mehr die mäch tigen Gewerken aus Schwaz an Einfluß ge wannen, wurde das Erz zu den Schmelz werken im Unterinntal gebracht. Auch die Versorgung dieses Bergwerkes erfolgte aus praktischen Gründen hauptsächlich von Norden

aus, von Sterzing und Ridnaun. So war es naheliegend, diesen Bergbau dem näher und vor allem am Wege liegenden Berggericht in Sterzing unterstellen zu las sen. Bei der im Jahre 1479 in Innsbruck ab gehaltenen Bergsynode, einer Zusammen kunft der Gewerken und Bergleute mit dem Landesfürsten und seinen Bergbeamten, wurde dem berechtigten Wunsche stattge geben und der Bergbau am Schneeberg dem Berggericht Gossensaß-Sterzing zugewiesen und einverleibt. Die Eintragungen im noch erhaltenen Sterzinger Verleihbuch

, dem Statthalter und den Kam merräten den Grund für das vermeintliche Recht zur Verleihung schriftlich zu berich ten und inzwischen die Verleihung nicht an sich zu ziehen, sondern es bei obiger bis auf weiteren Befehl bleiben zu lassen. In der Zwischenzeit waren in Innsbruck Erkundigungen eingeholt worden. Dabei wurde gefunden, daß der Bergrichter zu Sterzing alle Lehen von Sterzing über den Jaufen nach St. Leonhard und dann weiter bis zum Wirtshaus, zum „Linger“ genannt, auf beiden Seiten des Tales

. Quelle: Tiroler Landesarchiv, Kopialbuch Entbieten 1533, fol. 322 und 325'. G. Mutschlechner ’) Georg Mutschlechner: Das Berggericht Sterzing. In: Schlern-Schriften Nr. 232 (Sterzinger Heimatbuch), S. 133. -) Hanns Wyser, der den Zoll in Passeier gepachtet hatte, ist noch vor Mitte Juli 1533 gestorben. Er hatte den Schildhof Puechenegg. ') Auch Rabnegger geschrieben. Der Fronleichnamswein der Schneeberger Knappen Für die in der Einsamkeit hausenden und hart arbeitenden Bergleute war der seltene

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Schlern
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Page 9 of 86
Date: 01.05.1993
Physical description: 86
Die Fugger im Sterzinger Berg- und Hüttenwesen anno 1656 Ab 1524 traten die als Kaufleute und Unternehmer im Montanwesen berühmt gewordenen Fugger aus Augsburg auch im Berggericht Sterzing auf. Als Auslän der mußten sie in Sterzing zur Abwicklung ihrer Geschäfte einen Verweser (Ver treter) halten. Jakob Fugger ließ damals am Schneeberg in 17 Gruben arbeiten und konnte bald weitere erwerben. Die Erze wurden zunächst in Ridnaun gesammelt und ge schmolzen, später in Sterzing, wo eine im Moos

befindliche Schmelzhütte des Andrä Flam mit Röstofen, Holzkohlehütte, Erzkasten und Haus mit Badstube er worben wurde. 1534 wurde in Graßstein (zwischen Mauls und Franzensfeste) ein neues Werk mit einem Röstofen und sechs Öfen zum Schmelzen erbaut. In der folgenden Zeit wurden innerhalb des Berggerichtes Sterzing zahlreiche Gruben in Betrieb genommen. 1556 schlossen sich die Fugger mit anderen großen ausländischen Gesellschaf ten zur sogenannten „Jenbacher Gesellschaft“ zusammen, um gegen die landes

fürstliche Kammer in Innsbruck und auch gegen die Bergknappen kräftiger auf- treten zu können. Die Fugger brachten in diese Gesellschaft in Sterzing in der oberen Stadt beim Strein-Turm einen Erzkasten und zwei Kästen in Ridnaun ein. Ihr Grubenbesitz am Schneeberg umfaßte 97’/ 2 Viertel') von 17 Gruben. Nach einigen guten Jahren gab es Schwierigkeiten. Alle anderen Gesellschaf ten schieden nacheinander aus. Ab 1578 waren die Fugger neben dem Landesfür sten am Schneeberg die einzigen Gewerken. Wegen

Vermögens von 1656 erfährt man Genaues über die liegen den Güter (Werke, Häuser, Kästen), Bergwerksteile, Berggruben beim Berg- und Schmelzwerkshandel der Fugger, der Jenbacher Handel genannt wurde, und wie zwischen den Grafen Marx und Christoph Fuggers Erben einerseits und den übrigen beim Jenbacher Bergwerkshandel interessierten Grafen Fugger vorge gangen wurde. Nachstehend nur das für dieses Thema in Betracht kommende Verzeichnis mit der Bewertung in Gulden und Kreuzern. Erzkasten in Sterzing 1896

fl 40 kr Erzkasten in Ridnaun 220 fl Erzkasten am Schneeberg 62 fl 30 kr Erzkasten in Gossensaß 129 fl 12 kr Erzkasten im Pflerschtal 6 kr In Graßstein 450 fl In Klausen an der Frag von einem anno 1627 verkauften Erzkasten gegen 54 Kreuzer Gilte, veranschlagt auf 18 fl Die Losung gegen Nachlassung der Gilte ist reskribiert. Der andere Erzkasten ist auch verkauft. Fahrnis beim Handelshaus in Sterzing 182 fl 30 kr ') Jede Grube bestand aus neun ideellen Teilen, jedes Neuntel aus vier Vierteln, somit jede Grube

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Schlern
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Page 79 of 86
Date: 01.05.1993
Physical description: 86
und der für den Schneeberg zu ständige Bergrichter in Sterzing verstän digt. Quellen: Tiroler Landesarchiv, Kopial- bücher Gemeine Missiven 1691 I, fol. 713 ‘ - Gemeine Missiven 1693 II, fol. 386’. G. Mutschlechner ') Trinkl ist im Eisacktal für Trunk ge bräuchlich. Ein Trinkl war eine halbe Ortsmaß, in Sterzing 0,8 Liter. Die Schneeberger Knappen im Kriegsdienst Wegen der Bedeutung des Bergbaus als Einnahmequelle für die Landesfürsten und ihre Kammer waren die Bergleute grundsätzlich von der Teilnahme

an den Musterungen für die Landesverteidigung befreit. Nur bei höchster Landesnot wurden sie für begrenzte Zeit herangezogen. Im Engadiner Krieg (1499) waren auch die Schneeberger Knappen aufgeboten. Dem Bergrichter in Sterzing, Conrad Gries- stetter, und dem Richter daselbst wurde durch den Anwalt in der Hauptmannschaft an der Etsch eingeschärft, mit den Berg knappen von Sterzing, Schneeberg und Gossensaß nach Glurns im Vinschgau auf zubrechen. Das Stadt- und Landgericht Sterzing stellte 2000 Mann, darunter

Gul den, der Fähnrich des Berggerichtes Ster zing, Andre Häberle, und der Schreiber und Proviantmeister für das Stadt-, Land- und Berggericht Sterzing, Hanns Wolgeschaffen, je acht Gulden. 1 ) Nach dem sogenannten Schwazer Hinlaß, einer Versammlung, vom 26. Dezember 1630 erinnerten die Vertreter der landesfürstli chen Behörden am 11. Mai 1631 Erzherzog Leopold V. in ihrem Bericht, daß die Knap pen „von alten Jahren her mit der Freiheit des Gämbsjagens begnadigt“, dagegen aber schuldig

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Page 15 of 86
Date: 01.05.1993
Physical description: 86
Von alters her mußten alle Schneeberger und Gossensasser Erze in Schwaz und in Brixlegg verschmolzen werden, wofür die dortigen Schmelzer das Vor kaufsrecht hatten. Nur die Erze, die niemand kaufen wollte, kamen in das lan desfürstliche Hüttenwerk Brixlegg, nach Sterzing und in einige Hüttschläge, wo die ganz armen Bleierze und Kiese, die den weiten Transport in das Inntal nicht ertragen konnten, gegen einen geringen Wechsel geschmolzen werden durften. Einige Schmelzer hielten sich jedoch

nicht daran, kauften nicht nur die Klause- ner, sondern auch die reichsten Schneeberger und Gossensasser Erze auf, ver schmolzen sie nicht, wie vorgesehen, in Schwaz und Rattenberg, sondern in Ster zing. Weil das zur Folge hätte, daß einige Schmelzer in Schwaz und Rattenberg zuwenig Frischwerk bekommen könnten, befahl Erzherzog Ferdinand am 21. Ju ni 1531 dem Bergrichter Sigmund Schönberger in Sterzing, dafür zu sorgen, daß die Gewerken ihre Erze vom Schneeberg und von Gossensaß

, jenen, die diese Er ze begehren und in Schwaz oder Rattenberg verarbeiten wollen, so lange vor an deren geben, wie sie diese zum Schmelzen benötigen. 11 ) Aus einem Bericht des Brixlegger Hüttenmeisters Ambros Mornauer und des früheren Sterzinger Bergrichters Wolfgang Schönmann, der nun in Rattenberg war, von 1531 an die Raitkammer erfährt man interessante Einzelheiten: Die Fugger haben die guten Erze in ihrer Hütte in Sterzing mit Klausner Erz ver schmolzen. Von alters her wurden den Sterzinger Gewerken (Pfarrkirche

die Mark Silber in Schwaz mit 7 Gulden bezahlt werden. Die Schneeberger und Gossensasser Erze sind jetzt reich und gut und werden dennoch zum alten Preis gekauft. Deshalb werden sie jetzt in Sterzing nicht im ringen Wechsel verschmolzen, denn sie können mit allen Kosten ohne Hilfe in Schwaz und Rattenberg mit Gewinn verschmolzen werden. Es sind auch genug Kaufleute vorhanden, die solches Erz kaufen, herausführen und mit den Glaserzen verschmelzen. Die beiden Berichterstatter schlagen des halb

vor, daß künftig nur die armen, schlechten, auch die Bach- und Haldenerze, welche die Transportkosten nicht ertragen, und sonst kein Erz in Sterzing ver schmolzen werden sollen, damit die guten Schneeberger und Gossensasser Erze für die Bergwerke in Schwaz und Rattenberg herausgeführt und dort verarbeitet werden. Der Bergrichter Schönmann äußerte sich über den Wechsel zur Zeit, als er noch in Sterzing war: Ein Schmelzer, der Silber abtreiben wollte, hat das Treiben angesagt. Als das Silber vom Treibherd kam

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Page 12 of 86
Date: 01.05.1993
Physical description: 86
Verlag (viel Geld) benötigt, so ist doch zu bedenken: Wenn sie sich mit einem gebührenden Gewinn begnügen würden, könnten die Händler bald den Verkauf des Salzes haben, und die Untertanen würden nicht mehr selbst nach Hall fahren, sondern die Behebung lieber wie von alters her in Sterzing tun. Deshalb ging von der Kammer in Innsbruck ein Be fehl an den Pfleger in Sterzing, was aber nichts genützt hat. Es wäre also gut, wenn der Faktor Georg Gschwendtner bei seinem Aufenthalt in Sterzing den Pfleger

mahnen und beratschlagen würde, wie zum Erzführen geholfen werden könnte. Mit dem Erzfuhrlohn und dem Getreidefuhrlohn als Gegenfracht wurde es früher stets so gehalten, daß man noch vor der Eisen- und Futterverteuerung und hohem Geldaufschlag, als die Salzhandelsniederlage in Sterzing und die Gegen fuhr gut waren, für einen Kübel Erz 22 und viele Jahre lang 24 Kreuzer bezahlt und für das Führen eines Stars Getreide herein 6, 7 und höchstens, wenn der Weg schlecht war, 8 Kreuzer Fuhrlohn gegeben

2 Gulden mit diesem Fuhrpreis bei einer Fahrt übrig. Deshalb ist zu bedenken, daß für die Fuhrleute, wenn die Getreidefuhr schon steht, die Salzgegenfuhr genügen würde, wobei sie sich nicht nur besser erhalten, sondern auch wegen des Salzübermaßes (auf je dem Wagen ein Sack Salz) mehr Gewinn erzielen. Wenn aber das Salzführen und Niederlegen wie von alters her in Sterzing verbliebe und wieder in den richtigen Preis käme, könnte nicht nur beim Getreide, sondern auch bei jedem Kübel Erz ein hoher

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Page 25 of 86
Date: 01.05.1993
Physical description: 86
des Zolles und der Maut wegführen und durchbringen könnten. Gleichzeitig wurde auch der Bergrichter in Sterzing von diesem Schriftstück verständigt. Dieser hatte auch ein Ansuchen bei der Regierung in Niederöster reich angeregt. Weil andere dorthin gerichtete Schreiben fruchtlos waren, ließ es die Kammer für diesmal unterbleiben. 12 ) Der österreichische Bergwerksfaktor Georg Gschwendtner und der Fugger- sche Faktor Ulrich Truefer schrieben am 30. September 1622 von Schwaz aus an die Kammer um 50 Ochsen

nach Sterzing erteilt. 12 ) Beim Schwazer Hinlaß 14 ) im Dezember 1636 war durch den Fuggerschen Fak tor mündlich und dann auch durch den Bergrichter in Sterzing schriftlich geklagt worden, daß zu Mauterndorf in Kärnten (Lavanttal), das dem Domkapitel zu Salzburg gehören soll, auf die dort durchgeführten und für die Bergwerke bei Sterzing benötigten steierischen Ochsen eine neue Maut geschlagen werde, was ganz beschwerlich falle. Deshalb meinte die Kammer am 19. Februar 1637 in ei nem Schriftstück

sollte, als jene, die im vergangenen Jahr gekommen waren. Das schrieb der Bergwerksverweser Stei- genberger aus Sterzing am 1. Juli 1659 dem Berg- und Schmelzwerkshandelsver- walter Balthasar Wagner in Schwaz. 16 ) 1675 hatte Georg Obermayr zu Panzendorf (Osttirol) ausländisches Vieh für den Schneeberger Bergwerkshandel durch das Pustertal getrieben. Er wollte dafür eine Befreiung vom Weggeld, weshalb das zuständige Obereinnehmeramt in Toblach am 16. November bei der Hofkammer in Innsbruck um Bescheid bat. Diese befahl dem Amt

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Page 77 of 86
Date: 01.05.1993
Physical description: 86
und zur Besitzfestigung im inne ren Talbereich beigetragen, was mir beson ders wichtig erscheint. G. Mutschlechner Ein Aufruhr der Bergleute am Schneeberg Die gesamte Bergwerksgesellschaft am Schneeberg beklagte sich 1700 wiederholt bei der Hofkammer über den Verweser Christoph Reitler in Sterzing und über den Bergmeister Michael Griessenpöck wegen Neuerungen beim Bergbau, die für die Ge sellen beschwerlich waren, aber auch über die Ablegung (Entlassung) einiger Truhen läufer und die Einstellung fremder Arbeiter

an deren Stelle. Die Hofkammer befahl deshalb am 14. Juni 1700 dem Bergrichter in Sterzing, Ja cob Anton von Avanzin, dem Verweser und dem Bergmeister aufzutragen, daß sie die Gesellschaft nicht beschweren, ihr auch den gebührenden Proviantvorschuß geben und alles beim alten lassen sollen. Auch die von Schwaz gebrachten neuen Truhenläufer sollten wieder entfernt und entlassen und die früheren zu ihren Arbeiten eingestellt werden. Gleichzeitig erging auch ein Schreiben der Hofkammer an den höchsten

Bergbeam ten in Tirol, den Faktor Jacob Riedmüller in Schwaz, worin er von der Abhaltung einer Konferenz in dieser Angelegenheit verstän digt wurde. Er mußte am 21. Juni vor der Hofkammer erscheinen. Auch die Jenbacher Gewerken, die am Schneeberg Mitgewerken waren, wurden dazu aufgefordert. Bereits am 22. Juni schrieb die Hofkam mer dem Bergrichter in Sterzing, sie habe mißfällig vernommen, daß die Bergwerksge sellschaft sich sträflich unterstanden haben soll, den Bergmeister vom Schneeberg abzu

sie aber noch weiterhin Renitenz und Ungehorsam zeigen würden, sollten sie alsbald mit Vorbehalt weiterer Bestrafung vom Berg für dauernd entlassen und verwiesen werden. Um künf tig eines besseren Verhaltens und Gehor sams sicher zu sein, sollten sie angelobt werden. Bei der nächsten Ausgabe der Pfennwerte 1 ) in Sterzing sollte er die Lehen häuer und die Herrenarbeiter zum Verwe seramt schicken. Über den Vollzug des Be fehls mußte nach Innsbruck berichtet wer den. Was im übrigen zur Beruhigung

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Page 13 of 86
Date: 01.05.1993
Physical description: 86
soll diesen Schwazer Schmelzern das Schneeberger Erz vor anderen um einen angemessenen Preis zu kaufen gegeben werden, und damit sie es im großen Wechsel schmelzen können, auf jeden Kübel Groberz, Klauberz, Schlich oder Pochwerk, den sie vom Schneeberg herausführen lassen, 2 Pfund Berner (24 Kreuzer) von der Hofkam mer bezahlt werden oder, wenn das nicht geschieht, vom Wechsel das Silber ab gezogen werden. Wenn die Schmelzer zu Sterzing oder andere Schwazer Erze kaufen und hineinführen, sollen

sie es mit Schneeberger Erz schmelzen lassen und dann von jeder Mark 1 ) Silber, die auf Schwazer Brand gebrannt und beson ders bezeichnet werden soll, 3 Gulden reinisch und 1 Ort (15 Kreuzer) geben. Da gegen können sie ihrem Willen und Gefallen nach das Silber, das sie in Sterzing oder daselbstum aus Schneeberger und Falkensteiner Erz machen werden, wem oder wohin sie wollen, verkaufen. Wenn aber einer oder mehrere Sterzinger Schmelzer von Sterzing ihr Silber in unsere Münze oder in unsere Silberlosung 5 ) verkaufen

, so sollen von jeder Mark Silber die 3 Gulden uns zufallen und der Überschuß ihnen zustehen. Welche Schmelzer zu Sterzing obige Erze oder neue Bergwerke daselbstum allein oder nicht mit Schwazer Erz schmelzen wollen, was zu eines jeden Willen und Gefallen steht, sollen sie von jeder Mark Silber einen halben Gulden über die Fron") als Wechsel geben. Wer also auf dem großen oder ringen Wechsel schmilzt, der soll auf dem anderen Wechsel nicht schmelzen. Daß das Erz wie bisher gemacht wird, darauf sollen

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Page 80 of 86
Date: 01.05.1993
Physical description: 86
des privile gierten Gemsjagens für den Notfall ver pflichtet, verbleiben. Der Viertelhauptmann sollte ihnen den Zuzug, das Aufgebot der Wehrhaften, erlassen und auf Mittel sinnen, daß die Knappen durch andere Landge richtsuntertanen ersetzt werden. Am 29. April 1631 erhielt der Bergrichter zu Sterzing von der Kammer auf sein Schreiben vom 13. April eine Abschrift des Befehles an den Viertelhauptmann. 1 2 * * ) Erzherzogin Claudia bestätigte diese Be stimmung am 2. Oktober 1642. Beim franzö sisch

Ent bieten 1546, fol. 402 und 433’. 5 ) Entbieten 1630, fol. 442 - Geschäft von Hof 1631, fol. 18’ - Gemeine Missiven 1631, fol. 310 und 847. ’) Josef Egger: Geschichte Tirols, II. Band, Seite 495. Nutztiere für den Schneeberg Die für dieses entlegene Bergwerk zustän dige Berg- und Hüttenverwaltung in Klau sen schrieb am 10. November 1860 dem k. k. Bezirksamt in Sterzing, daß für das Jahr 1861 nachstehende Arbeits- und Nutztiere für den Werksbetrieb am Bergbau Schnee berg benötigt

der sechs In teressenten. Quelle: Staatsarchiv Bozen, k. k. Bezirks amt Sterzing, Mappe Forst-Akten 1860 - Herrn Dr. Rudolf Trenkwalder in Mareit gilt mein Dank für die Überlassung der Ab lichtungen. G. Mutschlechner ') Pochgang: Das zum Pochen (Zerklei nern) bestimmte Hauwerk und minder wertige Erz. Schlich ist der nach dem Pochen und Schlämmen und auf Herden gewonnene Erzschlamm. Soziales vom Schneeberg Die Berg- und Hüttenleute und die Berg- werksverwonten, mit dem Berg- und Hüt tenwesen verwandten

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Page 16 of 86
Date: 01.05.1993
Physical description: 86
Kreuzer Wechselgeld genommen. Es wurde jeweils nur Blicksilber und nicht Brand- oder Feinsilber verwechselt. 1 “) Als damals in Innsbruck bekannt wurde, daß einige Gewerken gutes Schnee berger und Gossensasser Erz nicht in das Inntal bringen, sondern in Sterzing mit Klausner Erz verschmelzen, obwohl so gutes Erz gewonnen wurde, daß sich der weite Weg über den Brenner gelohnt hätte, wollte man das Abweichen vom alten Brauch nicht dulden, hauptsächlich, um den Wald im Sterzinger Gerichtsbezirk

zu schonen, aber auch aus anderen Gründen. Deshalb befahl Erzherzog Ferdi nand am 19. Oktober 1531 dem Bergrichter Sigmund Schönberger, die alte Ord nung aus der maximilianischen Zeit den Gewerken und Schmelzern in Sterzing zu verkünden und fleißig achtzugeben, daß dort nur die armen und notigen Erze verschmolzen und die guten Schneeberger und Gossensasser Erze nach Schwaz und Rattenberg geführt werden. Wenn sich jemand ungehorsam verhalten würde, sollte das dem Statthalter, den Regenten und Kammerräten

schriftlich berichtet und gegen die Übertreter mit gebührender Strafe vorgegangen werden. Das Ab treiben des Silbers sollte angesagt und das Silber, das in Sterzing gemacht wird, gleich vom Treibherd weg „plickweis“ (als Blicksilber) dem Bergrichter gebracht werden. Dieser hat dann das Silber zu wiegen, zu verzeichnen und den Wechsel davon zu nehmen, auch von jenen Personen, denen er bisher nicht vorgeschrie ben war. 17 ) 1531 sandten Hanns Steger, Martin Perger und Martin Strasser samt ihren Mitverwonten

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Page 31 of 86
Date: 01.05.1993
Physical description: 86
“, die ihre Erzgruben mit Vorliebe auf die Namen der Schutzheiligen tauften. Zum Beispiel Lucia Flam (Flamm), wahrscheinlich Gattin des Bergrichters Peter Flam zu Sterzing, nannte ihre Grube nach ihrer Namenspatronin: Man schrieb den 12. Mai 1500, und so lautet die Eintragung im Verleihungsbuch: „S. Lucein - Lucia Flamyn hat emphanngen die negst gerechtigkhait oben an die fundtgrueben am Erchtag vor Sonntag Cantate im 1500 Jar, genannt sannt Lu cein, hat im gemelter anbalt (Anwalt) verlichn wie perckwerchsrecht

. Unter den bedeutenden Geschlechtern findet sich eine Margret Köckhin, die 1483 am Ladurnsbach eine Grube verliehen bekam. In Sterzing erwarb Dorothea Jöchl am 1. Februar 1491 einen Bergbau, ge nannt „Zum Glück“. Sie war die Frau des Lienhard Jöchl, eines Sohnes des Hans Jöchl, der aus dem Pustertal einwanderte, hier ansässig wurde und den Jöchls- turm erbaute. Als Tochter des Gilg Ungerhauser zu Gasteig, am Eingang in das Jaufental, wo der Hof Hungerhaus stand, wurde sie gelegentlich auch „Dorothea von Hun

“ auf der Silber zeche zu Telfes, am Abhang des Ridnauntales. 1513 wird Apolonia Kuchlerin mit einer Grube „S. Apolonia“ in der Nähe von Trens belehnt, usw. Diese Eintragungen entdeckte der Innsbrucker Historiker Georg Mutschlech- ner im handschriftlich verfaßten Verleihungsbuch von Sterzing aus den Jahren 1481 bis 1514. Verleihungen von Grubenrechten an Frauen gab es aber bereits früher, doch waren es Damen des Hochadels, die sich dieser Gunst erfreuten, Gemahlinnen der Landesfürsten. Von Anna

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