von Gries in Sterzing ein. Gries war überhaupt sehr stark vertreten. Der rührige und umsichtige Vorsteher Herr Johann Strickner dürfte an 120 Mann mitgebracht haben. Bravo! Und was spielte die Kapelle, als die Versamm lung geschlossen war, zuerst? Die Tiroler Bundes Hymne von Mitterer. Und andächtig lauschten die Bauern, viele sangen mit. Und da wagt man von gewisser Seite den in Ster- zing versammelten Tiroler Bauern allerlei „gefähr liche" Absichten unterzu—lügen! Ist das nicht der Helle Unsinn
? Es war eine wahre Freude, beim großen Um zug durch die Stadt den herrlichen Klängen der voranmarschierenden Grieser Kapelle zu lauschen. Noch etwas ist zu berichten. Der Bürgermeister von Sterzing, Kaufmann Gschwendter, hat es nicht der Mühe wert gefunden, die 7000 Bauern Tirols persönlich zu begrüßen, ja, er hat demonstrativ sein Haus und das Rathaus nicht beflaggt, während die übrigen Häuser Sterzings beflaggt waren. Der Herr Gschwendter scheint von den Regeln des An standes wenig Dunst zu haben. Er dürfte
an, welche auf dem Sterzinger Bauerntag durch Bevollmächtigte vertreten waren. Es ist nun angesichts der angeblich von den fünf landwirtschaftlichen Bezirksgenossenschasten Imst, Kaltern, Klausen, Reutte und Sterzing, in Wirklich keit aber von der konservativen Partei und von der Regierung ausgehenden Bittschriftsaktion gewiß hoch interessant, zu erfahren, daß selbst von den 44 land wirtschaftlichen Bezirksgenossenschaften nicht weniger als 17 offiziell in Sterzing vertreten waren, nämlich die von Brixen, Bruneck
, Buchenstein, Innsbruck, Kaltern, Kastelruth, Kufstein, Lana, Lienz, Mals- Glurns, Nauders, Pfunds, Sarntal, Sillian, Silz, Telfs und Zell am Ziller. Anwesend waren auch die Vertreter mehrerer anderer Genossenschaften. Aus dieser Tatsache geht hervor, daß selbst von den landwirtschaftlichen Genossenschaften zirka die Hälfte trotz der heftigen Gegenarbeit mit dem Bauerntag in Sterzing einverstanden waren, und daß die bekannte Bittschriftsunternehmung der kon servativen Partei und der Regierung — die Sache
soll während der langen Anwesenheit des Ackerbau ministers Baron Giovanelli in Tirol im April ab gekartet worden sein — nur von etlichen Genossen schaftsobmännern auf eigene Faust unterstützt wurde. So hat in Sterzing nicht einmal der Genossen- schastsobmannstellvertreter von der Sache etwas ge wußt, und der Obmann der Genossenschaft in Kaltern, Herr Dissertori, erschien selbst im Aufträge des Ausschusses in Sterzing und beteiligte sich sehr leb haft an den Verhandlungen! Von den Bauernvereinen waren offiziell