, die während der Abendvorstellung im Mera ner Stadttheater Herrschte. Wie gesagt, die Besucher, welche unvorsichtig genug gewe sen waren, beim Eintritt in das Theater ihre warme Ueberkleidung in der Garderobe .abzugeben, beeilten sich beim Pausezeichen sehr, ihre Pelze und Mäntel wiederzubekom men, um wenigstens während des weiteren Verlaufes der Vorstellung nicht mehr so frieren zu müssen. In unserem Bericht wurde auch angedeu tet, daß cs eigentlich nicht ganz klar sei, welcher öffentlichen Verwaltungsstelle für die Zustände
im Meraner Stadttheater (Be heizung oder Nichtbeheizung usw.) die Ver antwortung zufalle. Abgesehen davon, daß es zu weit gegangen wäre, in einem Theater bericht die ganze Verwaltungsgeschichte des Meraner Stadttheaters aufzurollen, ist diese aber auch wirklich sehr kompliziert. Das Theater ist — wie bereits sein Name besagt — ein Stadttheater und städtischer Besitz. Kurz nach dem letzten Weltkriege aber wurde es der Kurverwaltung zur Auswer tung übergeben, welche es ihrerseits an eine Kino-Unternehmung
verpachtete. In den diesbezüglichen Vertrügen wurden jeweils die verhältnismäßig wenigen Tage und Abende festgesetzt, an welchen das Meraner Stadttheater seinem eigentlichen Zweck als Musentempel dienen darf, für Opern-, Operetten- und Ballettaufführungen, für Prosavorstellungen in beiden Landessprachen. Da also das Meraner Stadttheater einen Besitzer besitzt (Stadtgemeinde), einen Nutz nießer (Kurverwaltung) und einen Pächter (Kino-Unternehmung), ist die Frage, wer für die Instandhaltung zuständig sei
z. B., der ein Gebäude pachtet, um darin ein Gami zu führen, wird die laufenden Betriebsspesen selbst tragen müssen und sie nicht dem Besitzer des Hauses snlasten können. Im Meraner Stadttheater liegen die Dinge insoferne anders, als an den Theater- tagen der Kinogesellschaft ja auch koinè Einnahmen zufließen. Diese wird daher da von absahen, in die ohnehin halb defekte Behcizungsanlage mehr von ihrem teuren Heizmaterial hinein,zupulvcrn, als unbedingt notwendig ist, um die Kessel nicht ganz erkalten zu lassen
. (Von Kinobesuchern er fahren wir, daß die Temperatur im Meraner Stadttheater während der Kinozeiten recht normal und erträglich sei, ja manchmal eher der oberen Grenze zuneige.) Wessen Heiz material soll also verwendet werden, wenn das Meraner Theaterpublikum zu einem der seltenen Gastspiele eingeladen wird? Auch die Stadtgemeinclo zieht keine Einnahmen aus dem Theaterbesuch bzw. dem Verkauf der nicht gerade billigen Theaterkarten, ebensowenig die Kurverwaltung, falls es sich nicht um direkte Veranstaltungen