Halbrund des Zuschauer raumes und betrachteten traurig die furcht baren Verheerungen, die-der brutale Bomben terror in ihrem schönen Stadttheater angerich tet hatte. Dort, wo gestern abend noch die Bühne stand, wo die Werke unserer Dichter le bendig wurden, durch die die andächtig lau schenden Zuhörer für eine Stunde aus dem All tag in die höhere, reine Atmosphäre der Kunst gehoben wurden, gähnte eine grausige Leere. Ungehindert schimmerte der Himmel blaß und grau durch die riesigen Löcher
. Nicht nur aus der Nachbarschaft kamen sie, sondern auch aus weiter entfernten Stadt teilen, die vom feindlichen Terror verschont blieben. Jeder, den eine Beziehung an das Beater band, — nicht nur die Mitglieder des Orchesters, die Darsteller, die Bühnenarbeiter, die Choristen, — selbst Fremde, die nur die Liebe zum Theater trieb, beteiligten sich an den Rettungsarbeiten. Auf die Kunde, daß das Stadttheater getroffen sei und lichterloh brenne, rannten alle, die nicht selbst geschädigt waren, und dadurch natürlich
, die Beleuchtungseinrichtungen und Scheinwer fer wieder hergerichtet oder neu geschaffen. An der Stelle, an der früher das Büffet des Foyers Fand, erhebt sich jetzt die selbstgebaute Bühne und dort, wo in den Spielpausen das Publikum promenierte, hat man von überall her zusam mengetragene Stühle zu wohlgeordneten Reihen aufgestellt. Einen großen Anteil am Wiederaufbau hat neben all ddn vielen Männern und Frauen des Theaters, der. alte Beleuchtungsinspektor, der in diesen Tagen gerade seine vierzigjährige Zu gehörigkeit zum Stadttheater
