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Geography, Travel guides
Year:
1935/1937
Geschichtskunde des Karwendelgebietes : [1., 2., 3. Teil]
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Page 69 of 86
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Stuttgart
Publisher: Dt. und Österr. Alpenverein
Physical description: S. [39] - 71, [15] - 47, [90] - 101
Language: Deutsch
Notations: Aus: Zeitschrift des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins ; 1935/37 ; In Fraktur
Subject heading: g.Karwendelgebirge ; s.Landeskunde
Location mark: III 266.654
Intern ID: 492490
, so in der Cisack- schlucht bei Bozen, wo der nach dem Erbauer benannte Kuntersweg damals geschaffen wurde, an der Finstermünz, am Jausen und am Arlberg. Und so hat im Jahre 1332 der Landesfürst auch an die Stadtgemeinde Innsbruck „den'Wegin derSchaer- -e n H" (Scharnih) in ihre Gewähre (Besitz) übergeben, auf daß sie ihn mache und bessere, damit allen denen gütlich geschehe, die ihn bauen (benützen) und fahren". Die Stadt soll davon nicht mehr Weglohn (Maut) nehmen, als an die Besserung des Weges gelegt

Geschichte des Verkehrs im Karwendel Auch hinsichtlich des Verkehrs besteht zwischen dem Innern und den Rändern des Kar- wendelgebietes ein gewaltiger Unterschied. Im Innern des Gebirges hat zu keiner Zeit -ein Durchgangsverkehr bestanden, sondern immer nur an den Rändern, und dieser war -besonders bedeutsam am West- und Südrande, weniger am Nord- und Ostrande. Schon zur Römerzeit ging eine Reichsstraße von Verona über Bozen (damals Pons Drusi) und von Aquileia (in der Nähe von Görz) über Lienz

im 6. Jahrhundert in Benützung geblieben, sie bildete auch damals die wichtigste Verbindung vom Hauptge biete des Stammes über den Brenner nach Bozen, seinem am weitesten nach Süden vor geschobenen Herrschafts- und Siedlungsbereich. Die Gründung eines Klosters gerade im Scharnihwald bereits um 760 weist ja auch auf diese Verkehrslage hin (siehe Zeit- schrift 1935, Seite 41 f.). Die deutschenKaiser vom 10. bis 13. Jahrhundert haben für ihre Heer- und Krönungszllge von Deutschland nach Italien meist

werde, und den Weg stets in guter Aufsicht behalten. Die Stadt Innsbruck hatte ja an dem Zustand der Straße durch die Scharnih ein besonderes Anliegen, weil diese eben die kürzeste Verbindung für den deutsch-italienischen Durchgangsverkehr von Venedig oder Verona nach Augsburg bildete, und dadurch den Aufschwung Innsbrucks als Verkehrs- -ort in erster Linie bedingte. Wie eine Aufzeichnung des Weglohnes aus dem 15. Jahr- Hundert angibt, hat die Stadt hauptsächlich das Wegstück von dem Vrüggl bei Reith bis

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Category:
Geography, Travel guides
Year:
1935/1937
Geschichtskunde des Karwendelgebietes : [1., 2., 3. Teil]
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Page 71 of 86
Author: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Place: Stuttgart
Publisher: Dt. und Österr. Alpenverein
Physical description: S. [39] - 71, [15] - 47, [90] - 101
Language: Deutsch
Notations: Aus: Zeitschrift des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins ; 1935/37 ; In Fraktur
Subject heading: g.Karwendelgebirge ; s.Landeskunde
Location mark: III 266.654
Intern ID: 492490
noch ist dieses Straßenstück, das den Höhenunterschied von 700 m zwischen Zirl und See feld auf nur 9 km Länge mit meist 10—16 Prozent Steigung überwindet, im Ruf einer der steilsten Strecken unter den gesamten österreichischen Bundesstraßen, d Von der Landstraße, die am Sübrande des Karwendels durch das Inntal führt, haben wir die Strecke Innsbruck—Zirl bereits besprochen; sie war eben ein Teil- stück der Hauptstraße Bozen—Brenner—Scharnih—Augsburg. Von Martinsbühel bis Kranebitten ging

sie wohl schon seit der Römerzeit knapp am linken Steilufer des Inns, der hier den nackten Kalkfelsen des Hauptgebirges anschneidet; von Kranebitten bis Hötting ging sie früher über die Schotterstufen von Allerheiligen, erst seit 1650 schnur gerade durch die Au in der Talsohle. Innsbruck selbst liegt am rechten Kfer, mit jener Straße eben durch die Innbrücke verbunden, die nachweisbar vor 1180 erbaut worden ist und der Stadt den Namen gegeben hat. Von Innsbruck durch das Knterinntal ging die Landstraße

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Category:
Geography, Travel guides
Year:
1876
Italien : eine Wanderung von den Alpen bis zum Aetna
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Page 515 of 526
Author: Stieler, Karl ; Bauernfeind, Gustav [Ill.] / in Schilderungen von Karl Stieler, Eduard Paulus, Woldemar Kaden mit Bildern von G. Bauernfeind ...
Place: Stuttgart
Publisher: Engelhorn
Physical description: 430 S. : zahlr. Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Italien ; f.Reisebericht
Location mark: IV 1.255
Intern ID: 218519
Bes ©ü&ciiü Gvidfrucht intctcüitcu, bic hier iu hochgethiirmten Körben zu Millionen cingeschisft wird, und so schweift sein dinge hinüber »ach den Gürten, die sic erzeugen, und die sich hinter der hellschimmernden freundlichen Stadt, welche mit einer glänzenden Palastrcihe bis dicht an die Wellen tritt, anfthiirmen. Terrassenförmig erheben sich die Berge da, >vo sich von der Häuserinasse der Stadt einzelne ummauerte Paläste, Thürme, palinenbesehte Villen, Garienhänser, Winzerhiittcn losläsen

, deren letzte im dichten Grün verschwinden oder sich in dunkel» Waldthnlcrn verlieren. Jener volle dunkle Kranz, der Alles umrahmt, ist gewunden aus den Orangen- haincn Mcssina's, und in sie hinein hat die mönchische Nvmantik des Mittelalters ihre iveitschancnden stolzen Klöster gebaut, deren herrlichstes auf jenem Monte de! Cappnccini mit großem Blick auf Meer und Stadt thront. Aber die Stadt gehört dein Meer, und so drängt sich ihr Leben an diesem zusammen, und ihr Gebiet schneidet

selbst mit scharfer Sichel in dieses hinein. Davon, von dieser geschwungenen Landzunge, hieß die Stadt, welche auf ihrer äußerste» Spitze den Leuchtthurm trägt, iui Mterthmn Zankte. Jetzt nennt sie das stolze Beivnßt- sein ihrer Bürger „Ln. nobile“, wie sich Genova, die norditalische Schivestcr, „La superba“ nennt. Die Stadt ist sich auch ihrer Geschichte gar tvohl bewußt, und der Schmuck ihres Gewandes ist aus tausend alten und ältesten Reminisccnzcn zusammengesetzt. Sie blühte zu Zeiten, da die Hellenen

nach Herren waren, selbst den erobernden Römern galt sie noch als ztvcite Stadt im Lande. Den Arabern tuar sie ein Licblingskind, und sie schmückten sic mit reichen Bauwerken ihrer Kunst. Die Normannen kamen, und Messina war der Edelsteiir in der Krone ihrer Herrscher. Alle Nationen kamen und buhlten um die reizende Mecrsircne, und so tvard sie verwöhnt, launisch und iibermiithig, und will heute, tuo ihr der Brautschleier zerrissen wurde und das Leben der Hausfrau beginnen soll, noch nicht so recht

der Catalfano, rechts der prangende Pellcgrinv, das strahlende Palermo a»S, schaust du von seiner Mauerbrüstung in die durch nichts unterbrochene unbegränztc Ebene des Meeres hinaus, das sich in träumerischer Brandung leise zu deinen Füßen bricht, so magst du wohl die geliebte Ncapolis vergesse», und gibst vielleicht der Stadt an, Mvnte Pellcgrinv die Krone. Die Gemente, ans denen Palermo sich aufbaut, sind dieselben wie bei Neapel: Meer und Land, und Mcnschcmvcrk an und auf jenen. Das Meer erscheint

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Category:
Geography, Travel guides
Year:
1876
Italien : eine Wanderung von den Alpen bis zum Aetna
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Page 98 of 526
Author: Stieler, Karl ; Bauernfeind, Gustav [Ill.] / in Schilderungen von Karl Stieler, Eduard Paulus, Woldemar Kaden mit Bildern von G. Bauernfeind ...
Place: Stuttgart
Publisher: Engelhorn
Physical description: 430 S. : zahlr. Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Italien ; f.Reisebericht
Location mark: IV 1.255
Intern ID: 218519
©o urthcilt bn§ heutige Geschlecht und wir haben cS fast darüber vergessen (über dieser einen Gestalt, die ganz der Neuzeit angchört), wie uralt eigentlich die Erinnerungen und der Ruhm dieser stolzen Veste sind, >vic viel andere große Nanren hinter den Wallen Mantna's ihre Heimat suchen. Denn in vollem Maße theilt diese Stadt die Eigenart, die >vir den meisten Städten Obcritalicns vindicirtcn; ihre Geschichte ist mächtiger als die Geschichte so manchen Staätcs. Fast jede zählt Geschlechter

des römischen Kaiserreiches folgten, an all' den Thaten und Leiden, die das Mittelalter über Italien brachte, hatte Mantua seinen vollen Thcil. War cs doch hier, wo Alboin und Antharis das Sccptcr schwangen, wo die deutschen Kaiser, lucnn sic auf ihren Römcrzngen die Lombardei durcheilten, so gerne einen Rasttag hielten! Erbittert stritten um den Besitz der Stadt Heinrich IV. und die Gräfin Mathilde, Hildcbrands mächtige Freundin; blutig ward in den Straßen gekämpft von den mächtigen Adclshänptern

. Betrachten wir die Stadt in ihrer äußeren Lage, so ist sie auf zwei Inseln des Mincio errichtet, der sich hier inächtig nnfgcstnut itnb wie ein Sec die Stadt nmgiirtct. Fünf gewaltige Thvre führen hinaus auf die großen Straßen von Süden und Norden, ein breiter Mühlcndamm führt von der Stadt zur Citadcllc und schwarze hoch- geladene Barken, die bis an's Ufer des Adriatifchen Meeres fahren, liegen in Porto-Catcna vor Anker. Sv zeigt uns denn die Stadt, wie sic mitten im Wasser steht, mit ihren furchtbaren

Forts ein düsteres, ivchrhaftcs Bild; mehr und mehr hat sich der Geist der goldenen Renaissance verflüchtigt und ist dcni Geiste kriegerischer Verschlossenheit geivichcn. Nicht die Schönheit, sondern nur die Stärke >var das Grnndprincip der späteren Entwicklung. lind in der Thal ist Mantua heutzutage eine der fürchterlichsten Festungen, die Europa besitzt, denn ivährend die Stadt selber kannr achtnndztvanzigtauscnd Bctvohncr zählt, reichen ihre Cascmattcn für eine Armee von vicrzigtanscnd Mann; tief

in's Wasser hinein sind doppelte Bolltverkc gebaut, knarrende Zugbrücken führen darüber und jedes der Thorc starrt von neuer Befestigung. Weithin tvcrdcn von hier aus alle Straßen beherrscht, vergeblich belagerten im Juli 1796 die Franzosen den Platz und grauenhaft waren die Opfer, welche der Feind im Zähre 1797, 1799 und 1814 brachte, che Mantua sich ergab. Diese Jahre sind cs recht eigentlich, ivclche der Stadt jene finsteren Furchen in's Antlitz prägten, die tvir heute an ihr gewahren; aber lvic

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Category:
Geography, Travel guides
Year:
1876
Italien : eine Wanderung von den Alpen bis zum Aetna
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Page 225 of 526
Author: Stieler, Karl ; Bauernfeind, Gustav [Ill.] / in Schilderungen von Karl Stieler, Eduard Paulus, Woldemar Kaden mit Bildern von G. Bauernfeind ...
Place: Stuttgart
Publisher: Engelhorn
Physical description: 430 S. : zahlr. Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Italien ; f.Reisebericht
Location mark: IV 1.255
Intern ID: 218519
und der sich nicht gerührt hatte. Die Botschaft brachte ihm der Konsul mit, cs war der Kopf des Hasdrubal, den er den feindlichen Posten hiniverfen ließ. Hannibal erkannte, daß er mnfonst gehofft hatte und daß Alles vorbei war. Viel anziehender sind jedoch jene Bcrgstädte: San Marino, die ewige Republik auf schroff cmporgebänmtem Felsrückcn, der ganze Freistaat mit anderthalb deulschen Geviertmcilen und mit achttanfcnd Einwohnern, die Stadt selbst mit fechzchnhundcrt. Ein wonnevoller Frieden inuthet uns an in den engen

reinlichen Gassen der Stadt, tvo die kleinen, aus rauhgclastcnen Kalksteinen aufgemauerten Häuschen stehen, Urväter Hausrat darin, und die Insassen selbst wie aus mumienhafter Zeit; stolz und genügsam leben sie hier oben, ihnen scheint die ganze Welt zu gehören, die tief unter ihnen sich ausbreitet voll unendlicher Herrlichkeit, und so gab die Stadt Napoleon dem Ersten auf seinen Frcundschaftsanlrag die klassische Antwort: „Die Freundschaft des Consuls nehmen wir an, die Kanonen werden wir bezahlen

, Gcbietsvergrößerung brauchen wir nicht." Urbino, Rafaels Heimal, eine Stadt von siebentausend Einwohnern, eine Stätte von der höchsten geistigen Bedeutung, eine sonntägliche Oase, ans der die Liebe des Himmels ruht. Hoch über dem Strom der Zeiten steht cs noch unversehrt mit dem edelstvlzen Palaste des großen Montefcltro, einein der schönsten Gebäude der Frnhrmaisscmce. Innen Hallenhöfe, herrliche Friese und Kamine, noch ganz mit der alten Bemalung: Gold, Blau und die schimmernde Weiße des Marmors; und ringsum

von der Stadt hinab erschließen sich jene Aussichten über die prachtvoll-schwer- müthigen Bcrglandfchastcn und die reichen Strandebencn, an die fernen Gebirge und das unendliche Meer. In den Kirchen der Stadt sieht man noch die innig schönen, gläubig befangenen Altarbilder des Giovanni

6
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Category:
Geography, Travel guides
Year:
1876
Italien : eine Wanderung von den Alpen bis zum Aetna
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Page 260 of 526
Author: Stieler, Karl ; Bauernfeind, Gustav [Ill.] / in Schilderungen von Karl Stieler, Eduard Paulus, Woldemar Kaden mit Bildern von G. Bauernfeind ...
Place: Stuttgart
Publisher: Engelhorn
Physical description: 430 S. : zahlr. Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Italien ; f.Reisebericht
Location mark: IV 1.255
Intern ID: 218519
Der gewöhnliche Reisende, der die Größe des Vergangenen nicht saßt, nnd das Werdende aus dem Bestehenden nicht heranszufühlen vermag, fühlt sich in Rom meist sehr cnttänfcht, nnd schwärmt nur in der Pctcrskirchc, oder für die Stadt, wenn er sie als Ganzes aus der Entfernung bewundern kann. Wer aber gute Ohren hat, der hört die Stadt lnachscn. Wein gute Augen getvordcn, dem leuchtet aus dein Auge des Römers eine fonnige Zukuirst, nnd die feinere Nase riecht durch allen Broccoli- nnd Wasfclndnft

hindurch den Hauch eines neuen Frühlings. Ein anderer Hauch aber schtvcbt noch jetzt, und ivic schon immer, über der Stadt: das ist der süße, weiche Hauch philosophischer Rtchc und der Behaglichkeit veredelter Lcdcnsanschaunng, der freundlich einladende Ernst schöner tiefer Geistesarbeit. Und dich bietet keine Stadt der Welt in dem Grade wie Rom. Wer in Rom als Frcnider die Pfade leicht sinniger Gemeinheit wandeln und unthätig, die Manncshände in Taschen, am Lebensmarkte stehen oder sic zu kleinlichen

Spielereien in irgend einer Kunst erheben kann, der verdient überhaupt nicht in Rom zu sein, oder der hat me begriffen, was er in dieser ernsten Stadt will. Die schweigende Vergangenheit, der trancrvollc Ernst ihrer Triinnncr lehrt uns de» Blick nach innen richte», und nichts bunt Zerstreuendes tritt an den Geist, nichts nmnürdig Aufregendes tritt an die Seele heran. Zn diesen stillen Gartcinvohnnngen, in welche nicht einmal das leichte Rauschen der hier nur flachen Tageswellcn dringt, wo nur der Wind

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Category:
Geography, Travel guides
Year:
1876
Italien : eine Wanderung von den Alpen bis zum Aetna
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Page 259 of 526
Author: Stieler, Karl ; Bauernfeind, Gustav [Ill.] / in Schilderungen von Karl Stieler, Eduard Paulus, Woldemar Kaden mit Bildern von G. Bauernfeind ...
Place: Stuttgart
Publisher: Engelhorn
Physical description: 430 S. : zahlr. Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Italien ; f.Reisebericht
Location mark: IV 1.255
Intern ID: 218519
nn feinem Orte: einer modcr» z» frisirenden Stadt steht solches Ungeziefer nicht z» Gesicht. Wer da dein Werk mannsrufe: „Nicht lang gefeiert! frisch! die Mauersteine Herbei! Den Kalk, den Mörtel zugefahren!" — wer dein nicht Folge leistet, soll vor die Stadt. Wie schön, mie viel schöner macht sich die Staffage drnttsten int Grünen. Der Maler rmd >ver das Malerische liebt, tvird es am Tage auch dort noch anfsuchen, und sich des Abends der netten Stadt erfreuen. Rom wird und must voin Zeitgeiste

nivellirt werden, seine altmodische Toga des Forums wird sich einst ttiehl mehr von dem neumodischen Fracke der Boulevards und des Westend unterscheiden: aber nur ohne Sorge! Es wird dennoch immer Rom bleiben, und seine Rninen werden nie roth, grün und weiß angestrichen werden, sondern dieselbe altersgraue Farbe behalten, die wir auch in unzähligen kleinen Gassen und Gäßchen der Stadt ttoch manches Zahr bewundern wollen. Stürzt ettch nur einmal in ein solches Quartier der Stadt, wo die frische

, haben sie viel älter, viel zerbrochener und darunt viel malerischer in den wildett Vierteln ihrer heiligen Stadt, und den gleichen volskischen oder sabinischeu Duft noch obendrein. Wandert, uttd tvundert euch über die Freiheit der Arbeit inmitten des hauptstädtischen Schmutzes der engen und engsten Gäßchen; staunt sie an die schwarzen Gebäude mit verrosteten Eisenthoreit, voit denen ihr nicht wißt, ob es einst Prachtpalüste oder düstere, mittelalterliche Gefängnisse waren. Auf schlüpferigem, holprichtem Pflaster

8
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Category:
Geography, Travel guides
Year:
1876
Italien : eine Wanderung von den Alpen bis zum Aetna
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Page 100 of 526
Author: Stieler, Karl ; Bauernfeind, Gustav [Ill.] / in Schilderungen von Karl Stieler, Eduard Paulus, Woldemar Kaden mit Bildern von G. Bauernfeind ...
Place: Stuttgart
Publisher: Engelhorn
Physical description: 430 S. : zahlr. Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Italien ; f.Reisebericht
Location mark: IV 1.255
Intern ID: 218519
Jahrhunderts die großen Künstler, deren Namen mit dein ihrigen nnanfläslich verknüpft sind. Und dieß fühlte man auch in einem Volke, das so ausgeprägten Sinn für öffentliche Ehre und öffentliche Schinnch besaß; die Stellung, tvclche Giulio Romano am Hofe der Gnnzaga's und bei der Bürgerschaft der Stadt genoß, >var in der That eine glänzende. Denn nicht nur der Adel der Geburt, auch die Gcistesaristokratic errang sich eine gewisse Sonvcrainetüt in jenen „Republiken"; Giulio Romano war nicht der Diener

, sondern der Freund des Herzogs, der ihn berufen, sein Hans Ivard vom Volk geehrt, ivic eine geweihte Stätte, fein Tod ward als nationales Unglück betrauert. „Wir haben unseren Giulio Ronmno verloren, unsere rechte Hand,", schreibt Herkules Gonzaga im Jahre 1546. Und in der That ivard . auch das künstlerische Leben der Stadt fast zugleich begraben mit diesem unersetzlichen Meister; der Letzte aus dem Stamme der Gonzaga starb 1707 in jener ganzen Versunkenheit, die das Erbthcil der Letzten ist, und hinterlicß

, wenn man cs die „moralische Hauptstadt" des Landes- nennt. Was mußte nicht Alles geschehen in Thatcn und Leiden, bis endlich das Vaterland geeinigt nmr, und wenn auch die Begeisterung für diesen Wunsch das ganze Volk dnrchflnthctc, der Löweuantheil an der Arbeit fiel doch dein Norden Italiens zu. Hier vor Allem, in Piemont und bei den Lombarde», war jener nüchterne, strenge Geist, der zum Wollen auch die That fügt, den keine Noth des Erduldcns schreckt, und im Erdulden lvcnigstcns ist keine andere Stadt mit Mailand

vergleichbar. Achtundvicrzigmnl ist cs belagert worden, und achtundzwanzigmal ward es erstürmt; so oft die Wogen des Krieges sich über die lombardische Ebene ergossen, schlugen sie brandend an seine Mauern; ivic ein Fels aus dem Meere ragt Mailand ans der stürniischcn Geschichte des Mittelalters. Aber neben all' dieser Kampfeslust, neben jenem männlichen Trotz, der recht eigentlich die Signatur der Stadt war, blühte doch immer in unerschöpflicher Fülle Kunst und Wissenschaft, Neichthmn und Minnedieiist

, ja, cs entstand sogar im Scherz die Sage, der Raine Mailand bedeiite die „Stadt der Biaideii". So gingen zwei Jahrtausende im Sturnr über dieß kühne Haiipt der Lonibnrdei hin und wir glaiibcn es kam», daß dieselbe Stadt, in der wir die iveißcn Soldaten Radetzky's sahen, die 1859 begeistert rief: „Vittorio Emanuele“, zweihundert Jahre vor Christus schon vuii dm Röiiiern belagert ivard, daß Thcodosius hier Hof hielt und Attila hier seilgte. Furchtbarer aber als dies; Alles mar das Strafgericht Barbarossa

9
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Category:
Geography, Travel guides
Year:
1876
Italien : eine Wanderung von den Alpen bis zum Aetna
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Page 350 of 526
Author: Stieler, Karl ; Bauernfeind, Gustav [Ill.] / in Schilderungen von Karl Stieler, Eduard Paulus, Woldemar Kaden mit Bildern von G. Bauernfeind ...
Place: Stuttgart
Publisher: Engelhorn
Physical description: 430 S. : zahlr. Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Italien ; f.Reisebericht
Location mark: IV 1.255
Intern ID: 218519
in ihrem ganzen Umfange der Fortunatempel ein. Sie ist mit ungeheuer vielem Blute gedüngt worden; denn Rnchbarstadt Roms, blühend und mächtig, in trotziger Selbstständigkeit lebend, erregte sie je und je den Neid der Weltherrscherin. Das gräßlichste Loos aber ward ihr durch Sulla bereitet. Der jüngere Marius warf sich nach Ermordung der Senatoren zu Rom mit seinen flüchtigen Haufen in die Stadt, und Sulla ließ den tüchtigen Ouintus Ofclla zur Belagerung zurück. Viele Heere kanien dem hartbcdrängten Prüneste

zu Hülfe, keinem aber gelang es, sic zu entsetzen. Auch das letzte, das sogar Rom bcdrohcte, und auf welches Marius seine ganze Hoffnung gesetzt, wurde am collinischen Thore geschlagen. Die Köpfe der Anführer flogen über die Mauern Präncste's: da erkannten die Führer, der Konsul Gajus Marius und der Sohn des Pontins, daß cs zu Ende ging, und gaben sich hcldcnmüthig selbst den Tod. Des zürnenden Sulla entzügeltes Heer ergoß sich durch die Thore in die Stadt. Kaum daß mau die Frauen und Kindlein

absvndcrtc, wurde alles Leben im blutigsten Morden durch lange Tage hindurch ausgerottct. Und da es nichts mehr zu morden, nichts mehr zu plündern gab, warf man das Feuer in die Stadt, und hinterließ als Denkmal sullanischcr Rache auf dem Hügel einen gualmendcn Trümmerhaufen, der niit scincin düster» Rauche weithin die Campagna deckte, und den übrigen Neubürgcrstndten ihr gleiches Schicksal verkündete. Rorba, die Stadt am Sumpfe, sah ihn, die schreckliche Kunde drang herüber, und die Bürger, dem blusigen

Opferpriestcr vorgreifcnd, zündeten ihre Stadt an, tudteten ihre Frauen und Kinder und schließlich sich selbst. Wohl mochte dem Sulla später der Dämon des bösen Gewissens gar arg zusctzcn, denn wie zur Sühne baute er die Stadt wieder auf und errichtete in glänzender Pracht den Fortunatempel, der lange Zeit das berühmteste Hciligthum lntinischer Erde blieb. Dadurch erwuchs der Stadt bedeutender Wohlstand, und dieß geschah in erhöhtem Grade, da auch viele Kaiser ihr ihre Gunst zinvandtcn. Augustus liebte

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Category:
Geography, Travel guides
Year:
1876
Italien : eine Wanderung von den Alpen bis zum Aetna
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Page 403 of 526
Author: Stieler, Karl ; Bauernfeind, Gustav [Ill.] / in Schilderungen von Karl Stieler, Eduard Paulus, Woldemar Kaden mit Bildern von G. Bauernfeind ...
Place: Stuttgart
Publisher: Engelhorn
Physical description: 430 S. : zahlr. Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Italien ; f.Reisebericht
Location mark: IV 1.255
Intern ID: 218519
, schnsuchtskrank, bis sie wieder zu ihm zurückkchrcn darf. Das fühlt selbst der arme Fischer, der auf sandiger Haide, auf binnenläudischen Höhen, in meerfernen Thälcrn sterben würde, wie die Mövc im Käsig. An diesem Meere, aus dieses Land hat sich ein sorglos glückliches Voll seine Stadt gebaut; eine Stadt, denn kindlichsten Geiste entwachsen. Dieses Volk wollte nichts als ein Dach, eine Herberge der Nacht, eine Zuflucht im Ncgcn, und bauetc denn in leichtem Bemühen seine schmucklosen Häuser, deren Ordnung

dem Zufall, deren Schmuck der Sonne, dein Himmel, dem Meere und vor Allem der Alles umkleidenden Vegetation überlassend. Wer hätte in dieser Stadt für die Ewigkeit bauen sollen, hier, wo man sich nur für die Gaben des heutigen Tages begeisterte. Wer hat hier je an einen Bestand der Dinge geglaubt, auf die Stimmen der Zukunft gelauscht, wer je für die Spiitcrgeborencn gedacht und gesorgt. Wir leben für heute und bauen höchstens für niorgen. So war es hier bereits, als noch die griechische Sprache am Golfe

erklang, so blieb es, als man lateinisch, sarazenisch, normirnnisch, deutsch, spanisch und französisch redete, so wird cs bleiben; ein Aufschwung nach dieser Seite, daß man himmclslürmcndc Dome in dieser Stadt errichtete, wird nie stattfinden. So darf der Blick haltlos über die flachen Dächer dahingleiten, und nur auf den drei grauen Castellen darf er ruhen. Diese nur zeichnen sich durch Größe und Fessigkcit aus, weil in ihnen einst die Gewalt wohnte und sicher schlafen wollte. Aber auch sic

sind nur wenige Jahrhunderte alt, und vergebens suchen wir nach bedeutenden Resten aus griechischer Zeit. Das fiel Alles dahin! Nur die Sonne leuchtet in ewiger Fugend über der Stadt der Gegenwart, nur der Mond ist derselbe geblieben, heute eine moderne Stadt mit seinem WerklärungsUchtc übergießcnd, wie er damals griechische Tempel

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Books
Category:
Geography, Travel guides
Year:
1876
Italien : eine Wanderung von den Alpen bis zum Aetna
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Page 257 of 526
Author: Stieler, Karl ; Bauernfeind, Gustav [Ill.] / in Schilderungen von Karl Stieler, Eduard Paulus, Woldemar Kaden mit Bildern von G. Bauernfeind ...
Place: Stuttgart
Publisher: Engelhorn
Physical description: 430 S. : zahlr. Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Italien ; f.Reisebericht
Location mark: IV 1.255
Intern ID: 218519
wie der Wind durch die Gassen streicht, wandelt auch der Fremde durch die Stadt. Es ist lustiger geworden hier, und leichter athmet, wer in der Erinnerung die Jahre zuruckblättert, >vo er bei einstigein Besuche verhaßten Zwanges schnöde Hinderungen so maunichfaltig und doch geduldig er tragen mußte. Lustiger, wohliger und wohnlicher ist die Stadt geworden, aber der verherrlichende Purpnrstreifen ward der neuen Toga noch nicht aufgenäht, der liegt noch in des Zukunftschneiders Händen. Die Stadt

antiken, mittelalterlichen, neueren und modernen; aber aus Ruinen überall, und das Volk, in diesen Ruinen geboren, mit ihnen verwachsen, ließ verfallen, tvas verfallen wollte. Im päpstlichen Rom rührte keine Hand sich, dem allgemeinen Verfalle irgendwie mit Nagel cmd Kalk entgegenzuarbeiten. Die Wasser aus allen Enden der Stadt, in jedem Hofe, auf allen Plätzen rauschten so verführerisch, so traumerweckend, die 365 Kirchen waren so süße Schlafstätten der müden Seele, daß nian in jahrhundertelangem

Schlafe den Verfall der Stadt nicht wahrnahtn, und schlafwandelnd unter den Ruinen fein dem Epheu ähnliches vegetirendes Dasein fristete. Da kam ein frischer Herbst, und da donnerten eines Morgens die Kanonen vor der Stadt. Ihr Schall übertönte das Rauschen der Wasser, übertönte die Glocken der Kirche und die Stimmen der singenden Mönche. Der Dampf des Geschützes drang scharf in die offenen Tliüren der Kircheir und mar mächtiger als der süße sinnebenehmende Weihrauchsdust. Und der Römer erwachte

Schwesterstüdten. Noch ist es nicht so weit, rmd davon überzeugt uns die erste Wanderung durch die Stadt. Die Wüstenei war im Laufe der Zeit zu tief in ihre Straßen hineingedrungen, die öde Bauernlandschaft der Campagna hatte zu breit sich um ihre Thore gelegt, wie eine Bettlerschar vor die marmornen Palasttreppen - so daß die alte stolze patrizische Stadt mit sammt ihren exclusiven Grafen- und Herzogspalüsten, mit ihren Baronal- und Cardinalsvtllen nahe daran war, gründlich zu ver bauern, nnterzugchen

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Category:
Geography, Travel guides
Year:
1876
Italien : eine Wanderung von den Alpen bis zum Aetna
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Page 407 of 526
Author: Stieler, Karl ; Bauernfeind, Gustav [Ill.] / in Schilderungen von Karl Stieler, Eduard Paulus, Woldemar Kaden mit Bildern von G. Bauernfeind ...
Place: Stuttgart
Publisher: Engelhorn
Physical description: 430 S. : zahlr. Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Italien ; f.Reisebericht
Location mark: IV 1.255
Intern ID: 218519
Herrschaft Roms eine milde; ja cs behandelte die Stadt tvie ein Lieblingskind. Auch die Kaiser wurden der in Neapel noch inimer tvalteudcn griechische» Heiterkeit und Schone froh. Gern weilten sie an dieseni Strande, mit eineni ganz dem Leben sich hingebcnden Volke frohe Feste zu feiern, die ihnen zu Ehren veranstaltet wurden. Wie gern kanl der hellenischem Wesen den Vorzug gebende Angustus! Aber auch Tibcrius liebte diesen Himnicl, und Neapel gegenüber, auf seiner wclteinsamen Znscl, lebte

er lange Jahre. Es kamen Caligula, Claudius, Nero, Marc Aurel — allen tvurdc noch in den prächtigen Tempeln der Ceres, der Diana, des Castvr und Pollux in griechischer Weise geopfert, und die Freude grüßte sic auf allen Wegen. Auch Constantin, dem neuen Glauben an den Gekreuzigten zuneigmd, kniecte noch an den, alten Göttern geweihten Altären. Das Christcnthuni, die Religion der Entsagung, fand zunächst wenig Anhänger in der Stadt des schönen Lebensgenusses. „Zugend und Natur" ivarcn dem Himmel

noch nicht unterthan, sie beherrschten ihn, es war die schöne Zeit: „Als noch Venus heitrer Tempel stand." Auch das Grab der Parthenopc stand noch und edle Frauen der Stadt feierten allhier noch jährlich Elcusiuischc Feste. Als aber die Nichte Constantins, die dcui leidenden Heiland dienende Patrizia, dieses Hciligthum besuchte, machte sie niit dein Finger das Zeichen des Kreuzes auf den Marmor und sprach: Haec requies mea! So erzählt die fromme Sage. Sie reiste ab, aber der Sturm warf ihr Schiff an die Felsen

der alten Gärten Luculls, dort, >vv heute das Ei-Castell steht und ein Brunnen ihren Rainen noch immer führt, und sterbend befahl sie ihren Dienern, ihren Körper dort zu bestatten, wo der Todtenkarren von selbst stillstehen iverde. Zwei weiße Stiere führten, die ganze Stadt umtvandelnd, die Todte zum Grabe Parthcnopcns, und hier ward ihr die letzte Statte bereitet. Eine ihrem Namen gcivcihctc Kirche erhob sich über den vertvittertcn Steinen des Altcrthums, und ihre Frauen kamen zu wohnen an diesem Orte

noch ein Capital, ein einzig übriggcbliebcnes, als Weihwasferbecken. Den Tempel des Castor und Pollux verdrängte die Kirche S. Paolo Maggiore, und nur zivci einsame, düstere Säulen, antike Kancphoren des Gebälkes eines christlichen Olymps, stehen noch aufrecht vor dem Portale, vor dem sich modernes Volk drängt. Auch der herrliche, eines Phidias würdige, broncene Pfcrdckopf, der einst dem Wahrzeichen der Stadt angehvrtc, stammt aus jener schönheitsreichen Zeit. Sonst sind nur Namen geblieben, und wenn wir heute

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Books
Category:
Fiction
Year:
[1905]
¬Die¬ alte Posterin und andere Geschichten aus Tirol
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Page 7 of 166
Author: Wolf, Carl / Karl Wolf
Place: Stuttgart
Publisher: Bonz
Physical description: 160 S.
Language: Deutsch
Location mark: 1.977
Intern ID: 74313
daran, die sollen den Bauern, hinauf bis zu dem einsamsten Berghof, die Briefe tragen! Diese Leute haben den alten Posttragerinnen den Garaus gemacht. Schade, jammerschade ! So eine alte Posttragerin, das war doch eine prächtige Einrichtung. Zweimal in der Woche wanderte sie talaus der Stadt zu. Hochbeladen war immer der große Rückkorb. Bald hatte die Kundlbüuerin ihrem Manne ein Päcklem Korn stiebitzt, da brachte die Posttragerin dafür ein seidenes Tüchlein. Dann stahl die Egghoferin

aus des Bauern Kammer drei schöne Reiften Flachs und dafür brachte die „Posterin" ein Säcklem Kaffee und einen „Zupf" Zucker. Die Finkin möchte bei den „Patern" in der Stadt drei heilige Messen beten lassen, daß Heuer die Hennen tüchtig legen; die Posterin gab einige Tage nachher an der Klosterpsorte ein Körb lein schöner Eier ab und der Bruder Pförtner schmunzelte: „Ei freili, freili! So schöne, große Eier! Da werden wir schon einen kräftigen Hennen segen einlegen. Ja, ja! Hm! Was ich fragen wollt

, es ist doch a großer, kräftiger Hahn auf« Finken- hof. Ja? A nachher schon, nachher." Oder ein Dirndl hatte bei den Jägern einen Liebhaber in der Stadt draußen. Einen schönen TabakSbeutel hat sie gehäkelt. Na also, frag 1 ich, nimmt der neumodische Briefträger den Beutel mit in die Stadt? Nein! .Aber die Posterin, die stellt ihn zu und richtet noch einen Gruß obendrein aus.

15
Books
Category:
Cultural history, Ethnology, Music, Theatre , Literature
Year:
1893
Alpensagen
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Page 343 of 393
Author: Savi-Lopez, Maria ; Ruhemann, Alfred [Übers.] / von Maria Savi-Lopez. Dt. von Alfred Ruhemann
Place: Stuttgart
Publisher: Bonz
Physical description: V, 384 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Alpen ; s.Sage
Location mark: II 62.793
Intern ID: 166025
Danphinat beit Weg zoll bei Dnmcuj, einer kleinen, dem Grafen gehörigen Stadt auf dem linken Rhonenser. Sie wurden festgenommen und eingesperrt. Dieser Vorfall kam dem rachgierigen Dauphin zu Ohren. Er erklärte, setzt wäre der Zeitpunkt zur Kriegserklärung au Savoyen da, denn die Beamten des Grasen hätten ihn selbst in seinen llnter- thanen beleidigt. Er sammelte so viele Truppen in seinem l'ande, als ihm genügend schienen, nahm auch einen großen Teil seiner Artillerie zu Hilfe und zog

mit seiner Streit macht vor Onirieup. Er nahm die Stadt, konnte aber nicht die mit Artillerie ebenfalls gut versehene, starke Burg er obern, die der Gras in früheren Kriegszeiten befestigt hatte. Die Verteidiger der Stadt hatten sich in das Schloß zurück gezogen und hielten es so wacker, daß der Dauphin ihnen nicht beikommen konnte. Gräfin Sibvlla, die Gemahlin des Amadeus, vernahm kanm von den Vorgängen bei Onirienx als sie sich sofort ans einem schwachen Weibe in einen tapfren Krieger verwandelte. Sie rief

die in der Nähe hausenden Barone und auch ihre llnterthanen von Beanjeh zusammen, setzte sich zu Pferde und zog an der Spitze ihres Heeres der bedrängten Stadt zu Hilfe. Der Dauphin mußte die Belagerung bald ans- geben. Diese Erzählung klingt sehr nach einer Sage, doch null ich daran erinnern, daß die Frauen von Ennetlmrg in Unterwalden noch heute sehr stolz auf ihre Porfahrinnen ßnd, weit diese im Jahre 1315 ein österreichisches behiegt haben sollen. Auch andre Sagen berichten von kriege rischen Achaten

16
Books
Category:
Cultural history, Ethnology, Music, Theatre , Literature
Year:
1893
Alpensagen
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Page 191 of 393
Author: Savi-Lopez, Maria ; Ruhemann, Alfred [Übers.] / von Maria Savi-Lopez. Dt. von Alfred Ruhemann
Place: Stuttgart
Publisher: Bonz
Physical description: V, 384 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Alpen ; s.Sage
Location mark: II 62.793
Intern ID: 166025
183 -- nähme in Frankreich, in Becmvais, Noyen und andren Städten, als Ravaillac Heinrich IV ermordete. Eine Schweizer Sage läßt den Ewigen Inden gleich gewissen Pilgern und Zwergen einiger mittelalterlichen Sagen den Propheten spielen und die Einwohner einer Stadt warnen, in welcher der Name Gotteö nicht verehrt wurde, aber die Verbrechen sich häuften. Seine Worte nmchten jedoch keinen Eindruck auf das verrohte Volk und nach seiner Abreise traf eine Reihe von Unglücksschlägen die Verächter

seines pro phetischen Wortes. Es entstanden in der verwünschten Stadt keine neuen Häuser, die Herde wurde von tätlichen Krank heiten befallen; Lawinen und Abstürze kamen von den Bergen herunter und begruben Menschen und Häuser. Bald sperrten auch riesige Steimnassen die Straßen, wo ehedem das herzlose, vergnügte Volk lustwandelte; dichtes Gras schoß auf den Plätzen empor, und die Verzweiflung unter den un glücklichen Verdammten wuchs. Fünf Jahre später war aus der großen Stadt ein elendes Dorf inmitten

von Ruinen geworden; es zählte nur wenige verkümmerte Einwohner, und auch sie starben bald dahin. Ihre Körper blieben nnbeerdigt. .■ Die letzten Hütten brachen zusammen, der siegreiche Ephcu umschlang die ge borstenen Säulen, di e ein gestürzten Stufen und die Steine. Als nach hundert Jahren der Ewige.Jude abermals über die Alpen wanderte und er den Ort wiedererkannte, auf welchem ehedem die verwünschte Stadt sich erhoben hatte, waren bereits Bäume inmitten des Grases und des Ep Heus aufgeschossen

17
Books
Category:
Geography, Travel guides
Year:
1876
Italien : eine Wanderung von den Alpen bis zum Aetna
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Page 67 of 526
Author: Stieler, Karl ; Bauernfeind, Gustav [Ill.] / in Schilderungen von Karl Stieler, Eduard Paulus, Woldemar Kaden mit Bildern von G. Bauernfeind ...
Place: Stuttgart
Publisher: Engelhorn
Physical description: 430 S. : zahlr. Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Italien ; f.Reisebericht
Location mark: IV 1.255
Intern ID: 218519
. Denn jede oblonge Halle, die dem öffentlichen Verkehre einst diente, trug diesen Namen; die griechischen Philosophen und die römischen Richter versamnielten sich in solchen Räumen, längst che die Kirche für ihre Andacht denselben Raum sand. Zn diesem ältesten Sinne ist auch die Basilika des Palladio gedacht; cs ist der eigentliche Palast der Stadt, der Mittelpunkt ihres öffentlichen Lebens, der Höhepunkt ihres bürgerlichen Stolzes. Diesen Gedanken mußten die wcitgeöffncten doppelten Säulenhallen

vor Allem zum Ausdruck bringen und in der glänzenden Erfüllung dieser Aus gabe liegt hier die Meister schaft. Vicenza ist nur ciue (feine Stadt, die keine vicrzig- tausend Bewohner zählt, aber wie mächtig tritt das Bewußtsein eigener Kraft und das Gefühl der Freiheit uns hier entgegen, die man ivohl manchmal besiegen, aber niemals beugen kann. Der gleiche Eindruck be herrscht uns, >vcnn mir das Museo Ciyico betreten (in dessen Saminlimgen sich viele Curiosa finden), oder das Olympische Theater, das in der Mitte

des sechzehnten Znhrhnnderts ge stiftet ward, um die aniike Bühne zu versinnlichen. Aber selbst über den Bannkreis der Stadt hinaus reicht jener künstlerische Geist, wen» wir z. B. an die Billa „La Rotonda" denken, von ivclchcr Goethe in seiner italieni- Kind der Provinz und wenn wir jetzt in seiner Geschichte blättern, so finden wir mehr Leiden als Thaten. Nur die alte Erinnerung lebt und in ihrem Geiste möge das junge Geschlecht gedeihen. Wir stehen vor Padna, in einer Stadt, über deren enges Gewinkel

, die uns in's Auge fielen. Nicht selten dient statt der Thüre nur ein zerrissener Vorhang, durch dessen Falten wir in das Treiben der Stube blicken, ein Zeisig, der von der Decke hernicderhnngt, singt ztviischcrnd seine Weise; an der Maucrecke stehen noch die Demonstrationen von 1866: „Vogliamo Vittorio Emanuele, Vogliamo l’Italia una" etc. And wieder ziehen mir weiter, lange lange an dunklen Häuserreihen, die dicht am Wasser stehen und durch altcrthnmlichc Brücken verbunden sind, denn die ganze Stadt

, liegt hier der Schwerpunkt. Der große Saal, der durch eine Kuppel überwölbt ist, wird durch Oberlicht erleuchtet; doch leider haben die Kugeln der italienischen Kriege nicht wenig davon zerstört. Aber sic trafen nicht blos in die Rotonda, sic trafen in's Herz der Stadt; das stolze Vicenza, das ehedem der Gegner Venedigs und der Visconti war, ist heute nur noch ein stilles

18
Books
Category:
Geography, Travel guides
Year:
1876
Italien : eine Wanderung von den Alpen bis zum Aetna
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Page 178 of 526
Author: Stieler, Karl ; Bauernfeind, Gustav [Ill.] / in Schilderungen von Karl Stieler, Eduard Paulus, Woldemar Kaden mit Bildern von G. Bauernfeind ...
Place: Stuttgart
Publisher: Engelhorn
Physical description: 430 S. : zahlr. Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Italien ; f.Reisebericht
Location mark: IV 1.255
Intern ID: 218519
dem versandeten Ufer steigt dann eine Stadt empor, die nicht an Lebensfreude, aber wohl an Ruhm die meisten Mittelstädte Italiens überragt. Ihr Name ist Ravenna. Wer kennt nicht die Hünengestalt des alten Gothenkünigs Thcodvrich, hier sieht sein Grabmal; lvcr sicht ohne Schmerzgefühl den großen Dante in die Verbannung ziehen, hier fand er Ruhe für Zeit und Ewigkeit. Zn Ravenna war cs, wo Thumclicus, der Sohn des Cheruskerfürsten Hermann, als Gladiator hcranwuchs, >vo Gaston de Foix

in einer der blutigsten Schlachten fiel, welche Europa jemals gesehen hat, >vo Byron seinen Frieden suchte am Herzen der schönen Gräfin Guiccioli. Und doch sind das nur einzelne Höhepunkte in den reichen Erinnerungen der Stadt, die Zahrhundertc lang so stürmisch rmd dann Zahrhundcric lang so einsam und weltvergessen dahingelcbl. Was ihre politische Blüthc begründete, das war der Hafen, den Augustus für seine Flotte bei Ravenna errichten ließ; und wenn auch diese Blüthc mit dem Verfall des römischen Reiches naturgemäß

zerfiel, so gibt cs doch eine andere unvergängliche Bedcutuitg, die der Stadt für alle Zeiten gesichert bleibt. Ravenna ist die Schatz kammer und die Metropole für das Studium altchristlicher Kunst. Deitn fast überall sind die Werke, die der Pinsel und die Baukunst im fünften und sechsten Jahrhundert schufen, durch den Vandalismus der folgenden Jahr hunderte wieder vernichtet worden; eine Basilika, wie 3. Apollinare in Classe ist, steht als Unikum unter den Denkmalen der Erde. Wie man vermulhet, ward

sie auf den Trünitnern eines alten Apollotcmpcls erbaut; der Heilige, nach dem sie genannt ist, erlitt schon unter Kaiser Vespasian den Marthrtod. Die Kirche ist jetzt fast eine Sittnde von der inneren Stadt entlegen und der Weg sührt nahe an dem reizenden Pinicnwald vorüber, der auf Byron so ticfeit Eindruck

19
Books
Category:
Geography, Travel guides
Year:
1876
Italien : eine Wanderung von den Alpen bis zum Aetna
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Page 323 of 526
Author: Stieler, Karl ; Bauernfeind, Gustav [Ill.] / in Schilderungen von Karl Stieler, Eduard Paulus, Woldemar Kaden mit Bildern von G. Bauernfeind ...
Place: Stuttgart
Publisher: Engelhorn
Physical description: 430 S. : zahlr. Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Italien ; f.Reisebericht
Location mark: IV 1.255
Intern ID: 218519
der Nachwelt und von dichtcni Schutte überdeckt lag auch Ostia, das alte reiche Ostia, der Römerhafcn, jetzt ein Pompeji am Tibcrstrandc. An keinem Orte wohl tritt man in die alte Zeit so mitten hinein, wie hier unter den ansgegrabencn Ruinen dieser Stadt, größer und wichtiger als Pompeji. An feinem Orte umweht uns der Hauch der Wehniuth mehr, als an diesen stillen weidcnnmlmschtm Ufern, die einst die goldene» Schätze aller Länder landen sahen. Pvnipcji ist fröhlich auch im Tode, es ist mitten

in die Stadt cingcbrochcn und haben große Stücke von jener liasaltgepflasterten Hauptstraße verschlungen, und haben zähen Schlamm abgelagert ans den Mosaikfußböden jener reichen Wohnungen und jener Tempel, deren Säulen in tausend Trümmer zerspalten am Boden liegen, deren Marmor, bunt und weiß, in Splittern und Brocken reich dahingcsäet ist. Der giftige Sumpf dringt bis unter die Mauern der heutigen Stadt, und die Fieberluft hat die Bevölkerung bis auf wenige, denen der unheimliche Tod noch nahe bevor steht

der Gegend: kein Halm der lieblichen Ceres beugt sich der san!niclnden Hand des Schnitters, keine schwellende Frucht füllt des Gärtners Hand. Als ich jene Straße im Hochsonnner zog, und im Geiste Vergangenheit und Gegentvari zusnm,»entstell, glaubte ich Chidher zu sein: „und aber nach fünfhundert Jahren Bin ich desselben Wegs gefahren. — Ta fand ich leine Spur der Sladi: Ein einsamer Schäfer blies die Schalmei, Die Heerde wcidrie Laub und Blatt. Ich fragte: wie lang ist die Stadt vorbei? Er sprach

, und blies auf dem Rohre fort: Dieß ist mein ewiger Weidcort — — (Rücken.) Und aber nach fünfhundert Zähren? - Jetzt imponirt zwar der Ort, vom Weiten gesehen, durch sein gewaltig-trotziges mittelalterliches Castell, das seines Gleichen nicht hat, das die einst große Stadt, die frnchtreiche Canipagna und die Tibrrmiindung glcicherivcise kräftig schiitzie, und an welchen, nach und nach sechs Päpste ihre stolzen Marmorwappcu aufgehangen haben — in der Nähe jedoch vermag Ostia sei» bettclhaftcs Gewand

Marmorartcn bilden den Boden, der die stille alte Stadt hinter dem Castell überdeckt. Jede Scholle die

20
Books
Category:
Geography, Travel guides
Year:
1876
Italien : eine Wanderung von den Alpen bis zum Aetna
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Page 443 of 526
Author: Stieler, Karl ; Bauernfeind, Gustav [Ill.] / in Schilderungen von Karl Stieler, Eduard Paulus, Woldemar Kaden mit Bildern von G. Bauernfeind ...
Place: Stuttgart
Publisher: Engelhorn
Physical description: 430 S. : zahlr. Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Italien ; f.Reisebericht
Location mark: IV 1.255
Intern ID: 218519
sich gerettet, wanderien nm Stabe der Armnth in das Land hinaus, Pompeji's Name »erschall und seine Stätte kannte nmn nicht mehr. Und Jahrhunderte zagen über die Stadt in der Tiefe dahin. Viele Lenze tvandelten über die Flur, und Luft und Sanne entlockten den: starren Boden tvohl wieder spärliches Kraut und junge Schößlinge der Bäume. Da kamen anch die Menschen wieder und senkten in das Aschenland die Nachkömmlinge antiker Reben, und auch der Minerva Baum schattete ans der sonnigen Fläche

des achtzehnten Säeulnms. Eine Fremde stand sie unter den neugierig herbeidrängenden Menschen, ihre stumme Sprache verstanden nur noch die Gelehrten, die da lauge stritte«, tvelchen Namen sie der anfangs Unbekannten geben sollten. Pompeji ist es, das wohlerhaltene Pompeji. Eine ganze antike Stadt liegt heute vor unser« staunenden Angen, und wir stehen in ihren sauberen Straßen, treten in die geöffneten, menschenleeren Häuser und meinen, die Bevölkerung niüsse jeden Augenblick wieder jubelnd wie einst

zurückkehren, die Räume zu füllen, sie sei nur zu fröh lichem Feste ausgezogen in die Canipagna. Aber Alles bleibt öde, das Leben ist verweht, nur seine schöne Hülle, mir Todtennrneu sind uns geblieben. Von tausend Gefühlen bewegt, sitzen wir auf der blumigen Höhe über der Stadt und klagen mit dem italienischen Dichten Wo jetzt ich sitze, sah man hoch und hehr, Pompeji, einstens deine Mauern ragen — Jetzt gürten breite Felder dich ringsher. Tanz und Gesang erscholl in jenen Tagen

wir wieder und immer wieder: welche Fülle von Schönheiten erschließt sich uns dann. Wir schauen in den Spiegel einer Cultnr, die ans dein Verkehr der Stadt mit schvnheiissrommen Nationen des ganzen Erdkreises, ans der Herrscherkraft Roms, hellenischer Kunsttüchtigkeit, ans der Verbindung aller Tugenden verschiedenster Völker erwachsen, eben nahe daran war, ihre Bliilhe voll zu entfallen, als sie durch die Genmlt der Ereignisse zu Grunde ging. Und darum werden die Forscher, werden die Maler und Architekten

, wird der denkende Wanderer nie müde, immer und immer wieder zu schauen in den Glanz dieses Spiegels, und immer tiefer einzndringen in die Geheimnisse der Wundcrstadt. Eine Stadt ersten Ranges war dieß Pompeji nun wohl nicht. Wer das naheliegende Castellamare kennt, mag es am besten mit diesem vergleichen in Bezug ans die Zahl seiner Einwohner, aber deren Lebensthäiigkeit war ungleich höher. Die Ringmauern, die noch aus Mischer Zeit stammten, konnten in dreiviertel Stunden umgangen werden. Sie gürteten die Stadt

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