, aber ein unbeschreiblicher, es ist ein Heidelberg in der Nähe von Verona. Die Nächte in Bozen sind schon Nächte auf der Sttaße, die der Morü> bescheirst, und die im Oktober noch warm sind wie die Erinnerungen, die der Süden als Gastgeschenk jedem mitgilst, der ihn verläßt. Nachts durch Bozen zu gehen, selbst noch im Oktober, heißt einer M,enge Gefühle teilhaftig werden, die wie Zeug nisse der höchsten Freundschaft sind. Diese kleine Stadt, -in der die Trauben sich auf asten Straßen häufen, hat jene milde Lust
Laubengasse Pfarrkirche und Walter-Denkmal erst richtig zwischen dem Münster und den Ponts Couverts von Straßburg erlebte. Hinter Bozen liegt Meran, und die weißen rauschenden Flüsse strömen durch weiche Schluchten. An phantastischen Seilen sausen Schwebebahnen fast senkrecht in die Lust, und die Rundblicke geben eiben Kessel preis., in dem fromm und sanft Bozen sich hinstreckt, und wo die Sonne über dem Eisack liegt, als wolle sie mit ihrer sanften Glut seiner Wildheit einhalten. Und siehe
da, die Menschen fangen hier wirklich schon an, richtige Gebärden zu machen. Die Kühnheit faßt sie an., und die Alpdrücke des Nor dens empfangen hfer die ersten Düfte des Mittelmeeres, die diesmal richtige Umarmungen find. Von Bozen aus ist es sehr nahe in die Dolomiten. Aber von Karersee, von Cortina kommt man stets wieder nach Bozen zurück., wie aus dem verschneiteist Caux nach dem glühenden Momtteaux. Montreaux ist ja totaler Süden, also völlig international. Bozen ist aber vollkommen national bestimmt
. Bozen ist in fast schmerzhaft beglückender Weise deutsch. Trotzdem die italienischen Offiziere auf den Hellen Cafetierrassen eine ganz andere Repräsentation machen. Gerade darum. Dieses Leben der Lust und dieses viele milde Licht! Dieses Hinausgleiten des Blickes über die Leitern des leichten Dunstes auf die Höhen. Man wird es müd, zu denken, daß die Arbeit des Lebens Sinn sei. In der Tat beginnt hier die Grenze unter der das Dasein so leicht ist, daß die Mühe losigkeit, es zu bewältigen, schon
ein tiefer Genuß ist. Bozen ist eine der schönsten Ausatmungen deutschen Wesens, jene Sekunde im Leben der deutschen Natur, wo sie glücklich zu sein glaubt, wenn dieses Glück auch nur ein Traum ist. , ■ Denn die Wirklichkeit reißt diese Grenzorte,, wo die Rassen und die Nationen ihren ewigen Kampfplatz Hab eg, mit der Tragik ause,inander, welche die Geschichte immer unerbittlich mA sich führt. Bozen hat in etwas über hundert Jahren vier Nationen angehört, es ziemt sich nicht, diese Tatsache lächerlich