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Bozner Zeitung
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Page 5 of 8
Date: 19.08.1870
Physical description: 8
. „Ah, mein Neffe!' „Begreise« Sie nun, warum ich mich nach dem Grasen so angelegentlich erkundigte?» „Ja, schöne Frau, ich begreife es vollkommen. Und Sie werden zugestehen, daß die Auskunft, de ich Ihnen über den Mann erthe lte, richtig war. Er ist ein leideaschastUcher Spieler. UebrigenS fürchte« Sie nicht, daß er Ihr Hotel compromittirt; man bedauptet, er sei ein nobler Spiel-r. Es muß solch- Leute zur Animirung des Spiels geben, das in unsern Gesell schasten nicht fehlen darf. „Ad, auch mein Neffe

ist hier — er spielt sicherlich nur auS Gefälligkeit für Leinen Freund.- Das Spiet halte unter allgemeiner Spannung sei- «e» ungestörte» Fortgang. Bon Zeit zu Zeit öffnete sich die Thür einem neuen Spieler und man hörte dann die rauschende Musik aus dem Ballsaale. Auch ältere Damen erschienen, die ihr G ück versuchten. Es bildeten sich an verschiedenen Tischen neue Spiel gruppen. „Die Umstände sind interessant!' dachte die Fürstin. „Iwan Petrowsly brandschatzt mich, um als Graf Tabors in. meinen Sälen zu spielen

glühete; zwischen den farblosen, schma len Lippen schimmerten glänzende Zähne. Sei»e er- schr.ck ich mageren Finder waren mit werthvollen Ringen iiberlat.'n. Der Mann bot einen unheimlichen Anblick. „Wer ist dieser Gast?' fragte leise der General. „Dieselbe Frag? muß ich Ihnen zurückgeben,' flü sterte die Fürstin. „Sie wissen nicht, wen Sie geladen haben? das ist seltsam.' Andrea bemerkte, daß des Fremden Blicke auf dem Banquier hasteten. Zufällig sah der Graf auf, als er einem Spieler einen kleine

oder weniger kannte», wohl auch n>e anderswo ge sehen kalten, konnte die» nicht aussallen. Der Fremde >p'lte, er ipielte mit Glück. Seme Einsätze verdop- p lt?n sich. E verlor einmal, und gewann dasür drei Ma e. Der Spieler blieb ruhi.,; der Banq ier aber zinerie kife, wenn er die groß. » Gewinnsummen aus > zhte. Der Kampf der beiden Männer nahm die allgemeine Aufmerksamkeit in Ampruch. Bi le der Ääste stellten ihr Spiel »in, um zu beobacht,». Die Fü sti» hing am ^>rme des Generals und verfoltjte

der Fürstin. Er hatte Melita. verlassen, die mit einem Offizier zur Quadrille an- getreten war. Bon den Dienern hatte er erfahren» daß die Fürstin in den Spielsal gegangen sei. rief TaborS. Der blasse Spieler hatte die Bank geiprengt. Ein Murmeln des Staunens lies durch den Saal-, solche Zähigkeit des Glückes war unerhört. «Ich gratulire mein Herr'.' sagle TaborS, indem er lächelnd seinen Platz verließ. „Ich bedanre Ihr Mißgeschick.' antwortete der Fremde mit kalter Höflichkeit. .Mein Mißgeschick

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Bozner Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 19.08.1870
Physical description: 8
am Spieltische gesehen, gnädige Dame?' ..Ja!' „Dann weiden Sie es begreiflich finden, wen» ich Sie um fünfhundert Dukaten bitte. Ich muß das Spiel fortsetz-n. um nicht mit leeren Taschen Ihren Ball zu verlassen.' „Herr Graf, Sie haken mit einer Kühnheit gespielt, die an Verwegenheit grenzt. Mein Haus ist kein Tummelplatz für Spieler von Prosession, wozu ich den bleichen Gast rechne, in dessen Hände Ihr Gold über gegangen ist' „Aber er bleibt Ihr Gast, meine Gnädige.' „Ohne meinen Willen.' ..Wie?' ^Nehmen

Sie die Versicherung, daß ich den Mann »ich! eingeladen habe, daß ich ihn nicht kenne. Wenn ich seine Gegenwart dulde, so geschieht es, um das Aufsehen zu vermeiden. Sie sehen, daß ich auch nicht die kleinste Schuld an Ihrem Unglücke trage. Uebri- genS glaube ich, daß Sie an einem andern Orte Ge legenheit finden werden, an dem glücklichen Spieler Revanche zu nehmen/' Der Graf hatte schweigend die Ringe an seinen Ungern betrachtet. „Demnach,' fragte er, „sind Sie nicht geneigt, mir Ae Summe zu leihen

« Wortes? der allzuscharf angezogene Bogen zerspringt. ES mußte sich «un zeigen, ob der Graf TaborS und Iwan Petrowsky eine und dieselbe Person feien. Sie kränkte den Erstem auf Unkosten des Letztern. Der eingefleischte. Spieler ließ sich unverschämter Weise auf einem Sessel nieder. -BerMung,' sagte er, „ich bin müde.' ! Die Fürstin machte eine Bewegung des Widerwillens, i .Die Welt ist undankbar,' fuhr der Graf murmelnd fort; „man erinnert sich der Freunde nur, wenn man in Noth ist. Sie zählen

gesehen. Sie ermähnen mich, den Spieler, zur Vorsicht; daS ist ein Freundschaftsdienst — ich vergelte ihn durch eine ähnliche Mahnung. Sie spielen vs. daoyvie, gnädige Fürstin! Die Taille hat begonnen, ohne daß Sie es wissen. Die fünfhundert Dukaten, die ich forderte, waren nur ein geringer Einsatz — aber Sie konnten damit einen großen Gewinn machen. Sie verschmähten es — gut, warten wir also, waS die Karten bringen.' „Iwan Petrowsly!' rief die Fürstin. „Ist der Mann Ihr Freund?' fragte ruhig der Graf

. „Er spricht aus Ihnen, mein Herr.' „Sie nenne» eimn Namen, den ich heute zum ersten Male höre.' Andrea gerieth in Verwirrung. Sollte sie sich ver rechnet haben? „Ich will gehen,' murmelte der Graf. »Sie haben Recht; es findet sich wohl eine andere Gelegenheit, Revanche an dem blassen Spieler zu nehmen. Doch eine Vorsicht empfehle ich Ihnen: reizen Sie jenen Spieler nicht, der sich in Ihre Säle geschlichen hat, und vermeiden Sie das Aufsehen. Heute sind Sie noch Fürstin — morgen können Sie eine Leibeigene

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 02.07.1870
Physical description: 6
Proceß der Mitschuldigen an dem Verbrechen von Oropös schreitet seinem Ende ent- Wir verließen den Saal und irrten durch die Pro menaden. Unsere Unterhaltung drehte sich um den Spieler. Wir hofften vergebens, ihm zu begegnen. Der Tag verfloß; Abends besuchten wir die beliebte sten Orte—unser Mann warnirgeuds .zu sehen. Mit einer unbestimmten Hoffnung betrat ich am nächsten Morgen allein den Spielsaal und nahm, wie gewöhn lich, meinen Platz ein. Drei oder vier Personen um standen den Spieltisch

, unter dem eine stärke Seele tiefe Bewegungen, die genaueste Berechnung der Men schen. Dinge und BegÄenheiten vÄirgt^ Die lang samen Bewegungen seiner wÄen Wgimlider Hatten für . mich etwas Ergreifendes, wie' die Scene eines 'Dramas. ' V,.'/- - ,Aoir!- rief endlich d4r Croupier. Der lange Spieler strich einen Berg Gold em, der durch die stets verdoppelten Einsätze und durch die Auszahlung des Gewinnes entstanden war. Wie ge stern, so entfernte er sich auch heute nach dem ersten Gewinne. Ich konnte ihm nicht. folgen

, ohne die Aufmerksamkeit aller Personen zu erregen, die ihm verwundert nachsahen. Am dritten Tage war er d« Erste bei Eröffnung des Spiels. Er warf eiu Goldstück auf Roth und die Kugel rollte in das rothe Fach. Der Spieler nahm eS und entfernte sich. Dieser Umstand ver mehrte das Interesse, das mir der Fremde eingeflößt. ES unterlag keinem Zweifel, daß er sich mit einem eiumaligeu Gewinne begnügte. Er muß reich sein, dachte ich/ wenn er dieses Sy stem verfolgen will. Es gehört eine große Summe dazu, um dem Unglücke

hartnäckig entgegen zu treten. Mehrere Tage beobächtete ich den Spieler, und-ich fand meine Vermuthung. bestätigt. Er verdopchelk stets so lange, bis er gewanu, und nachdem er ge wonnen hatte, entfernte er siA Nach ächt Tagen schienen auch die BayguierS semen Man' durchschaut ^ zu haben! ES - ^ ° eiue GnwpeLaUvleüte? aus Hvr' -fich^aü- MUsch.' 'M'iHsqWMh»« und nahm seinen Platz ein. In dem Augenblicke, äl» er in die Tasche griff, schob ihm der Banquier ein Goldstück zu. „(Z'est!e vütre' movsier, car sous

le Aagas- neres n6vitaizlemeot! sagte er. Bestü^t erhob ich mich, um zu sehen, was der Spieler beginnen würdet - - ,5e ^zrsnäs In gaia, monsieur!' antwortete er mit seiner tiefen Baßstimme, nah m das Geld Lud entfernte sich, ohne eine Miene zu verziehen. ' Das hatte ich picht gedacht. Er spielte also ußht, um zu spielen, sondern um^ täglich ein Goldpüik zu gewinnen. Ich hörte später von den Croüpkers/Iiaß sie ihn aus diese Weise oft von dM Spieltische ent fernt, wenn es an Platz fehlte; «an hätte

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Bozner Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 22.10.1872
Physical description: 8
zählen -nur I,-gleich Mg,-, wie» piel Zügen, sie.enthalten, -c.. ^ . . -f DaS, Diek .beginnt., '.M drei Aaisukqrteq und Pique-Sud^.,'y«He«..hxraHgHucht,v.e^decktiauf bwZWMD R- An. (sind nur 4 Spieler, so brauchen keine andern Kar-, ten hinzugefügt zu werden.) Do? Häuflein.Kayea, in dem dieÄMnkartrn'Md^wM grün^^ dann Lerden' diese Karten^'^a^ linE^erM^aßsz^ theilt/ ^so' 1>lch jed'er Wkeler«'eine Erhält, die er offen vor sich' hlntegt Änd^Menff^e^ ^aozi« WetFA beröhrt i/or' ^ch li^ea^lLßt

?''' ' ' ^ ^ ^ ^ Der Kaiser von Deutschland (Coeur-König) Ämmt etzt die übrigen MtzeMiischt sie gründlich und theilt kM'tn MÜMwejche zr offen vor sich hinlegt. ^ ^A^iat^deS SvielS ' Z MeMaW^inte^M^pielS^befieht^nuil .darin >>K' «^eH^ie!iaW-Mn»e (d. derl Färbe Karte,^ welche jeder Spieler offen vor sich zu liegen hat) zu erhalten, daß die Augen derselben zusammen- gezäMdie,Summe ^z?ieschMZu diesem Zwecke sucht; jetzt der» Kaiser von' Deutschland auS den 4 offenen Karten sich höchstens 3 Coeurkarten heraus und legt dafür

, die eine Carreankarte, ferner die, welche eine Treff, karte und endlich diejenigen, die eine Piquekarte vor sich auf dem Tische haben. Ga> z zuletzt erhält P que>Bube, der kleine Gerne» groß, die 4 Karten zam Umtauschen. Hat bis dahin noch kein Spieler in seinen Karten die Summe 36 erreicht, so beginnt der Kaiser von Deutschland wieder mit! dem Umtauschen und nach- ihm geht es in der angegebenen Reihenfolge weiter. ^ Wer alle 4 Karten nimmt, d^rf nicht wieder tau schen, ebenso derjenige, der einmal gar

nicht täuscht, und d ils durch die Worte: „Ich passe i' Zu erkennen giebt. i Bei dem Zusammenzählen der Äugen werden natürlich die Augen der Kaite mitgezählt/ welche jeder Spieler vor sich hat. ' : > ! Wer zuerst in den Karten »seiner Farbe 36 hat/ ruit: „Triumph!' und hat gewonnen. ' Wer tn diesem Augenblicke in den. Karten seiver-Färbe 'die tvenigften Äugen Hot, hat verloren und' zahlt ön den Gewinner eine vorher bestimmte Anzahl van Pfennige». Z ES kann natürlich nur einer der drei Kaiser ge winnen

. Jetcr Spieler, der keine Kais«karte bat, muß den Kaiser seiner Farbe unterstützen, indem er hie hohen Karten dieser Tarbe, die er iä ^der Hänb hat, herauslegt zu den,4 off u Karten.^ ' ' ' ' 5 Der kleine Gernegroß kann nie gewinnen' und braucht auch von den Spielern seiner Farbe nicht unterstützt zu werden. Im Gegeniheil, e^ sind ihm bei dem Umtauschen alle mSAcheii Chicauen zn spie len. Auch darf er aus den 4^offenea Karten mem-ilS Coeur-Dame oder-Coeur »Bube für- sich- nehmen ; erhält

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 10
Date: 28.11.1871
Physical description: 10
pasfire und Tag für. Tag ein Weilchen stehen bleibe Art däun wieder zögernd meiner Wege weiter schreite. DaS Bild) das sich mir täglich bietet, ist nicht neu, im Gegentheil; es hat nichts geändert an seinem Rahmen, semer Staffage, seinem Gehalte, seit ich eS tenne, feit es mich zum erstenmale mit stummer Be- redtfamkeit nnwiderstehlich gepackt. Da stehen in einem großen gepflasterten Hofe drei Spieler, Einer mit der Guitarre, Einer mit der Vio- Line und Einer mit einer Ziehharmonika

, noch Lied, als wär'S ein Menschenleben, daS verklingt.! Viele Leute eilen und drängen durch den Hof. Er bindet z»ei Straßen, betäubender Lärm dringt von beiden herein. Die blinden Spieler achten nicht dar auf — sie find'» gewohnt, daß das Gepolter der Wagen ihr Spiel übertönt. Die Fenster im Hofe werden hie und da geöffnet, hier, dort fällt ein Kup ferstück, ein kleiner Junge eilt» e» auf die leere Tasse zu legen. Jetzt wird ein italienisches Musikstück in- troducirt. Die Vorübergehenden lauschen

, er wendet den Kopf seitwärts, um besser zn hören. Ein Mütterchen, verwettert und gebrechlich wie der wundensieche Krieger, gönnt sich ein Weilchen Rast. Sie kann die Spieler nicht sehen, ein Kret» von Zuhörern hält sie gedickt. Doch wozu auch? Was die Geige ihr sagt und die Guitarre, sie ver steht eS nicht, es ist ihr fremd, da» Leben im Liede ist doch nur der Jugend verständlich. und sie Hat'S vorüber, Hat'S längst schon vergessen gelernt. Die Sonne stünde hoch im Mittag, hätte nicht ein eisiger

Novembernebel den Himmcl mit grauen, hän genden Wolken verdeckt. Die Blinden spielen schon durch mehrere Stunden, sie halten nicht Rast, ihre frostgerötheten Finger am Hauche d.S Mundes zu er wärmen, vereinzelte große Flocken künden da» kom mende Schneegestöber, der Flocken schmilzt, der Tro pfen eiSt, die Spieler lassen sich nicht beirren, die

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Bozner Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 30.06.1871
Physical description: 6
« auch gelegentlich noch kleine Affairen der großen Passion abgemacht werden, darf bei der U nger>u»g nicht Wunder nehmen. Die bedeutenden Koiln, der freien Büffets und Cigarre« scheint das Sptelgeschäst ganz gut abzuwerfen. Die Roulette ist indesse« nicht immer die Favorite der Spieler; nicht wenige der Letzteren ziehen das Maka» derselben, vor. Wiederholt fand man bei notorische« Spielern, als sie verhaftet wurden, mehrere Pakete mit Whistkarten vor, die in einer für den Laien ganz unkenntlichen Weise gefälscht

die Polizei den Bankunternehmern das Leben sehr sauer. Ein Wort durch einen der Agenten, die sich Haupt- sächlich mit der Überwachung der Spielhöllen beschäf tizen, genügt für den Unternehmer, um die Roulette für ewige Zeit außer Thätigkeit zu setzen. Die Per sonen, welche zu den Habituö« der Spielbanken gezählt werden können, ferner diejenigen,Iwelche in denProvinzen als notorische Spieler reisen und von Zeit zu Zeit «ach Wien zurückkehren, und die „Grünen', die ab und zu einen Abend in den Spielhöllen

zubringen, find der Behörde wohl bekannt. ES ist dies, wie zur all gemeinen Beruhigung constatirt werden mag, ein sehr kleines Publicum: einige Spieler von Profession, einige Cavaliere, die ihren herabgekommenen pecuniären Verhältnissen durch die Roulette aufzuhelfen ver suchen, einige Börsenlente von zweifelhaftem Credit und schließlich ein paar junge Officiere, Söhne aus reichen Familien, die unter der sanften Hand des Croupiers wie ein Budeschwamm ausgedrückt werden. Machmal sieht

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Bozner Zeitung
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Page 5 of 12
Date: 03.06.1870
Physical description: 12
an Grandezza streifen« de» Anstand?. „Hier,' sagte er, „hast Du zwei von den Scheid neu, versuche auch Du dein Heil; aber wenn D» Unglück hast, so sei getrost, denn in meinen Hände» ruth unser Glück. Sie erreichten den Spielsaal, Schwarz in stürmi scher Eile. Wie gleichgültig klang neben jriner Lei denschaftlichkeit die einförmige Stimme de» Bauthal?. terS! Nur wenige Spieler standen um den grllue» Tisch und eS handelte st t» seither nur um kleine Eln- säg« — kaum daß sich eia Goldstück mit rothoerichäui

— er Hute wieder gewonnen. „Siehst Du, Fiebig -- das Spiel geht gut, For^ tuna will uns entschädigen . . Dabei hatte er eine» neuen Einsatz gewagt und» wiederum gewonnen. x« So ging es fort, Zug, um Zog. Wie im furcht« baren Kampfe Panther und Tiger gegeneinander,, s» standen Spieler und Bankier — Aller Augen; hinge« a» dem glücklichen Schwarz, der von Minute M Minute der Baut größere Verluste bereitete, Der Saal füllte sich, Die Mähr von den,, ivM da drinnen vorging, verbreitete sich und trieb Schaarem

Neugieriger herb- Fiebig staud zitternd hinter d-S glücklichen KM«, »d«n Stühle, der fast Zug^um Zug gewar,»,. nav selten eine» Einsatz verlor. Ihn schwindelte ber da sein seltsamen Treiben, da» Aller Blicke auf stch. zyM — der Haufen Geld vor Schwarz würd« immer ßer und kostbarer — aoer wilver uadglüheum auch« funkelten des Spieler» begehrliche Augen. , „Höre auf> Du hast genug,' flüsterte Fiebig. chü» zu, „behalte, was Du jetzt ha>t und bu,ige e» ic» Sicherheit.' Schwarz lachte hell auf. „Narr,' schrie

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Bozner Zeitung
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Page 8 of 10
Date: 03.01.1873
Physical description: 10
des Spieles mit sich bringen, betäubten in ihr das drückende Gefühl ihres ehelichen Unglücks, und so wurde sie bald eine leidenschaftliche Spielerin. In allen Zirkeln der vor nehmen Welt, wo man diesem fashionablen Laster hul digte. war auch sie zu finden, und alles Geld, das sie sich zu verschaffen vermochte, wurde der unseligen Lei denschaft zum Opfer gebracht, der sie sich, durch die Vernachlässigungen ihres Gemahls dazu angetrieben, wie im Sturme bald völlig hingegeben hatte. Wie alle Spieler

ausgefolgt. 41 7jt Depot in L02SQ bei ?ortruis1; I-sssari. „ „ Innsbruck, Hof« und Stadtapoiheke des SokopLsr. Äenn sie spielte hoch und, nach der Art aller unglück lichen Spieler, stets am höchsten, wenn sie sich dauernd im Verluste befand. Der Graf R. schien die verderbliche Leidenschaft seiner Gemahlin nicht zu bemerken, wenigstens schien er der selben keine große Bedeutung beizulegen. Denn wenn er von Freunden darauf aufmerksam gemacht wurde, so begnügte er sich mit der Erwiderung: „Nun mein Gott

; denn die Erfahrung lehrt, daß selbst die vom Glücke begünstigten Spieler einem solchen Schicksale selten entgehen. Eines Tages erhielt der Graf R. den Besuch eines Fremden, eines Wiener Juweliers, der seinen kurzen Aufenthalt in B. nicht unbenutzt lassen wollte, um die Sammlung des Grafen, deren Sehenswürdigkeit man ihm angepriesen, in Augenschein zu nehmen. Der Graf, der seinen höchsten Stolz darin fand, seine reichen Schätze von einem erklärten Sachkenner bewundern zu lassen, führte Herrn Saulmann — so hieß

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