sein. Daraufhin hatte sich der Welsberger bemüht, Verena von Stuben zur Abdankung zu bewegen. Diese fühlte sich nunmehr auch von ihrem Schirmvogt, den ihr der Landesfürst als oberster Vogt des Frauenstiftes bestellt hatte, verlassen. Die Äbtissin und der Konvent von Sonnenburg schrieben daraufhin an Herzogin Eleonore und teilten dieser mit: „Da haben wir uns unterstanden, auf unseren eigenen Rat hin, uns bei unserer Gewere (in unseren Rechten) zu halten, doch in Hoffnung auf Schirm und Hilfe der Herzogin
und ihres Gemahls, der diese nach Herkommen der Sachen vor dem allmächtigen Gott schuldig“ sei **). Die gebannten Klosterfrauen nahmen Jobst von Hornstein, einen Schwager der Äbtissin Verena von Stuben, als Hauptmann zu ihren Schutz in Diensten, der Söldner werben ließ, mit denen er nicht nur die Sonnenburg verteidigen, sondern auch die Amtleute des Stiftes bei der Zwangseintreibung der fälligen Abgaben an das Stift unterstützen sollte. Am heiligen Osterabend (Karsamstag), den 1. April 1458, forderte Verena
von Stuben die Gotteshausleute von Sonnen burg auf, „angesichts des Briefs mit Zinsen, Renten und Gülten, wie sie das der hochgelobten Königin des Münsters zu Sonnenburg, Maria, schuldig seien zu erscheinen. Wo sie das unterließen und ihren Eid brechend meineidig werden wollten, so müßte die Äbtissin Gehorsam erzwingen; sie würde die Zinse nach dem Landrecht und nach der Gewohnheit des Klosters durch Pfändung eintreiben lassen. Innerhalb der nächsten acht Tage nach Ostern hätte ein jeder seinen Zins
auch an den auf seinem bischöflichen Schlosse Bu chenstein verweilenden Kardinal einen Brief geschrieben hatte. „Ettliche“ Abschriften dieses Schreibens hat er auch der Herzogin als Statthalterin des Landesfürsten gesandt, die diese ihrem Gemahle mit einem Bericht weiter leitete. Unter diesen Abschriften befand sich auch ein Schirmbrief des Herzogs Sigmund, mit dem dieser als oberster Vogt dem Stifte Sonnenburg Schutz und Schirm zusicherte. Balthasar von Welsberg hatte am 12. März 1458 seinen Auftrag, die weltliche Regierung
. Während von letzterem keine schriftliche Äußerung zum Schreiben Hornsteins bekannt ist, wurde die Antwort, die die Enneberger an Hornstein auf seine unter Androhung von Zwangspfändungen an sie gerichtete Aufforderung, in der Osterwoche die schuldigen Abgaben nach Sonnenburg abzuliefern, gerichtet hatten, mehrfach überliefert 22 ). Sie schrie ben: „Nachdem die Frau Verena im Aufträge Roms von der Abtei abgesetzt, und in den höchsten Bann getan, hingegen die Dechantin Afra von Velseck auch von Rom als Verweserin