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Meraner Zeitung
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Page 104 of 120
Date: 31.12.1923
Physical description: 120
Trümmerhaufen verwandelten imposanten Trafoi-Hotel), von Karersee, neben solchen von Kitzbühel, Baden-Baden, Reichen-! hall, Garmisch-Partenkirchen usw. zieren. I Viel Material, wenig Wohnraum. Ich fahre morgen nach dem Süden.' - Kapstadt war jetzt sein Atel. Die süd- i lichste Stadt Afrikas. Wenn dort nichts Sonne war, wo fönst? Auch hatte er von! den Tafelbergen gehört, die, unbewaldet, in i glühender Sonnenhitze am Meere lagen./ Da wollte er sich hinlegen und in der Sonne braten. In Kappstadt rang

man die Hände. E» war Treibeis gemeldet. Die Schiffahrt ge fährdet. Es begann gerade zu regnen, als er kam. Und er wollte nack dem Süden, wo die Sonne schien. Als er sich nach einem Schiff erkundigte, das noch weiter nach Sü den fuhr, sagte man ihm, das gebe es nicht. Der Süden sei hier zu Ende. „Kann ich denn nicht hier warten, bis die Sonne kommt?' fragte er hartnäckig. „Das würde wenig Zweck haben. Gestern hat die Regenzeit begonnen. Die dauert gewöhnlich vier Monate,' sagte man ihm. So lange

wollte er nicht warten. Regen zeiten kannte er. Da schien nie die Sonne.- Als er nach dreimonatlicher Abwesenheit wieder zu Hause ankam, und in strömen dem Regen aus dem Auge stieg, traf er einen ihm bekannten Gutsbesitzer. „Eine nette Schweinerei,' fluchte er, „die» fer ewige Regen'. „Na hören Sie mal, nachdem jetzt drei Monate lang die Sonne geschienen hat, können Sie froh sein, daß die Saat endlich mal Regen bekommt. Wenn es Ihnen hier nicht schön genug ist,' rief jener ihm nach, „dann reisen

Sie doch nach dem Süden! Die Fahrt nach der Sonne. Von Turt S ei b ert. Den ganzen Sommer hatte es geregnet. In Strömen, in Bächen, vom Himmel, von den Dächern, von den Bäumen, morgens, abends, nachts, vor dem Schlafengehen, nach dem Aufstehen. Immer, ewig, endlos. Er hatte es satt. Seine Millionen hatte er sich mühevoll verdient, indem er seine Pelze drei Jahre hängen ließ, ehe er sie ver kaufte. Dafür konnte er auch etwas bean spruchen. Von Natur aus wasserscheu, war es ihm ein Greuel, in eine Pfütze zu treten

. „Hier muß es ganz ^furchtbar geregnet haben. Die ganze StM ist,überschwemmt. Man fährt in Kähnen zwischen den Häu sern lang. Ich sochre morgen nach dem Süden.'' In Brindisi herrschte Sturm, als er das Schiff bestieg. Er saß unter Deck, trank Cocktails und blickte in Abwesenheit der Sonne in eine Glühbirne. Nachts schien der Mond. Der Kapitän, mit dem er sprach, sagte, in Griechenland sei es wunderschön, weil da kein Wald sei, so daß die Sonne immer auf den Felsen brenne. Das impo nierte

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Meraner Zeitung
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Page 79 of 120
Date: 31.12.1923
Physical description: 120
Nummer 1 I Meran, Sonniag, den 11. März 1923 >1. Zahrgang Auf Arühlingswegen in Nleran. Was in den Baldeorten die heilkräftige Quelle bedeutet, das ist für Meran die Sonne. Ihr Wesen und ihre Emanation sind zwar allerorts Quellen des Löbens und der HiMraft. Ader günstige Umstände der Lage und der meteorologischen Verhältnisse brin gen es mit sich, daß der Sonne Merans eine vermehrte Kraft entströmt und dak sie hier einen Kurort von selbst geschaffen hat, dem man bloß zu ihrer vielseitigen

Unterstützung noch die Hilfsmittel der wissenschaftlichen Heilkunde beizufügen brauchte. Die b'srndere Gunst der Sonne für Meran beruht auf der Trockenheit des Klimas im mittleren Etschtale. Die Frei heit der Lust von Wasserkünsten in größerer Menge macht sie viel «durchlässiger für das Sonnenlicht. Darum ist die Wintersonne Merans meist viel leuchtender als eine andere und darum wird dies Licht im Früh ling so überaus stark. Der Reflex 'des Lich tes, den die hohen Bergwände erzeugen, die viel innigere

Bestrahlung, die ein sanft an- steigender Boden zuläßt, tun dazu ein übri ges. So vereinen sich in Meran mehrere ganz besondere Umstände zur Erhöhung der Sonnenkrast und die Ausnützung derselben bestimmt den Wert des Einflusses, den die klimatischen Verhältnisse auf den Organis mus ausüben. Das Bad in Lust und Sonne wird in Meran zum ersten Heilmittel. Daher ist das Gehen und Wandern im Sonnenlicht für den Meraner 'Kurgast eine Forderung des Kurgebrauches oder zumindest das Liegen in Freiluist u>nd Sonne

mit wechselnden Aus blicken. Alle diese Wege sind im Frühling so verlockend, weil bereits unter dem halb an den Borgen hembreichenden Schnee da und dort sin BUtenbämnchen oder ein früh- evwachender Strauch sich zeigt und mehr und mehr davon, bis alle Wege wie Braut- stmhen für den Hochzsitszug der Sonne ge schmückt find. , Das Tal im Zusammenfluß der Etsch und Passe« ist so oft der Garten Gottes genannt worden, daß es ihm an paradiesischen Wegen wohl nicht Sehlen muß. Roman tische und malerische, stille uittd

, die Mandelblüten leuchten weiß in die erwachende Welt. Krab belndes Bubenvolk sucht am Küchelberg nach den violetten Osterglocken, die versteckt am Tirols rftetg sich sonnen. Nur kurze Tage noch und die Wiesen, braungebrannt von der Trockenheit, überwuchern die Win terdecke und sind vollends grün. Dann sind die Straßen und Steige noch dem sonnigen Winkel von Ära ts ch und dem so schön am Berige ruhenden Ma rltng, zu den Leiten von Algund und Kuens-Risfian so anziehend. Tanz in der Sonne ausgebrei tet, thront

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Meraner Zeitung
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Page 117 of 120
Date: 31.12.1923
Physical description: 120
, wenn eine sanfte Brise die zitternden umlegt, meint man, sie klingen zu hören wie seine metallene Scheiben. Dunkler sieht der Herbst ins Land. Die Berge haben schon Schnee auf dem Scheitel, 'doch ihre Brust liegt noch frei und grün und leuchtend umschn-ürt ihre tiefe Hüfte !der farbige Gurt der Weinberge. Ganz weit scheint der Winter noch. Nur die Höhen, die weiter iin die Ferne schauen, scheinen ihn bereits erspäht zu haben, das Tal freut sicl' tief der Sonne und wird nur feuriger in den herbstlichen Farben

, im Kreise weniger Stun den, vermag man hiivr beide zu empfinden, den Winter am Morgen, den Frühling zu Mittag, wenn die Sonne den weihen Reis weggetrunken und ihre freundlich« Wärme über dos Tal ge breitet hat. Geschwisterlich sind hier die Jahres zeiten. Wie aus einem antiken Bild, geschmückt mit den bunten Allegorien der Früchte, wandeln i'l> dahin und verstatten das freundliche Wun er, ihnen vereint zu begegnen. Dieses Wunder hat d>e Landschaft von Meran vollbracht dadurch, daß sie den Störenfried

Ansturm. Nicht Plötzlich ist der Uebergang, sondern unmerklich zart, säst wie Musik. Jeden Tag spannt die Sonne jetzt etwas enger ihren Bogen, jede Nacht enivs'lmgt der Frost den Blättern einen Tropfen grünen Blutes. Erst beginnen sie zu gilben, dann rosten sie zu einem bräunlichen Rot, dann erst schrumpfen und wölken sie, um schließlich, wenn sie gang schwach und müde sind, schläfrig vom Baum zu taumeln und ausdie Erde zu sinken in sanftem kreisenden Flug. Aber t, sond sie weben nicht fort

und tot zwischen Welken und Blühen, und dem Absterben nähert sich schon der NeubeginN. Unentwegt hält der Eseu aber dazwischen überall seine grüne Wacht bis zum Frühjahr, da die Farben wieder zart ein- > setzen. Keine Pause ist hier im anregenden Spiel ' der Farben und des Lichts, nur Uebergang, eine sanft anklingende und sanft wieder abschwellende Harmonie. Dies ist das eine Geheimnis Meraner Schöll heit. die Feindschaft mit dem Wind, und das zweite ihre reg« Freundschaft mit der Sonne. ^ Meranl lebt

vom Licht und man sühlt's nie stär ker als an einem Regentag, wenn all ihre hei teren Züge wie iin Tränen untergehen und die Ferne wolkig ihr Haupt verhüllt. Die Farben «leuchten dann nur stumvf, wie durch eine Matt scheibe, die Menschen mit dem regen Bunt ihrer Gewandung verbergen sich in den Häusern, der Sinn der Stunden nst verwirkt, man findet seine innere Beziehung zu der gestern Noch so nahen Schönheit nicht mehr. Meran lebt nur im Licht. Denn die Sonne hat hier eine seltsam, fast my thische Macht

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Meraner Zeitung
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Page 113 of 120
Date: 31.12.1923
Physical description: 120
Sonntagsbeilage der „Aleraner Zeitung' Nr. 183 vom 11. August 1923. n- ir dir« de» es ich ier« elm >er- hr« »n» ke. er« Eines Südttrolers Urlaubsfahrt durch Deutschschland. Bilder aus den Tagen vor dem Niederdruck der Mark. Zeit Wochen brannte die Sonne, es duftete das Grummet a-uf den Wiesen, «drängte immer stärker 'die Sehnsucht, der d-umpfigen Luft ver dunkelter Büros und Wohnungen zu entfliehen. Mvle Juli! Ein herrlicher Meraner Morgen-! Die LtÄM achspitze und das Ro^eck erröteten gerade

unler dour ersteig Kusse der ausgehenden Sonne, als mir 5.25 Uhr früh unsern Bahnhof verliehen. Iii de>« mir drei Kurswagen nach Jnnsbr-uck n ewige Passagiere, welche mich über den riv Zreniier kaum Zuwachs erhielte,,!. Es ist ausfal lend, daß disser bequeme, ra-schlaufende Aug, der in Tirols Landeshauptstadt nach einer Auf- enaHaltsldauer von. nur acht Minuten Anschluß üder Mittewald nach München erhält, so -unbe achtet bleibt. Nach genußreicher Fahrt idurch die landschaftlich reizvolle wnl

-n, -auf einer Insel zwischen dem Schweriner- und dem Burgsee er baut, von wundervollen, nun öffentlichen Park anlagen, hohen, -alten Bäumen umgeben, die unbeschreiblich schöne Durch- und Ausblicke ge währen, ward auf wenige Minuten von der die schweren Wolken durchbrechenden Sonne ver goldet. Wir glaubten, -einen Dhea-terprospett zu schauen, den eines idealen Künstlers Hand für „Tausend und eine Nacht' geschaffen, und konn ten! -unserem Entzücken kaum Worte geben. Ne ben! Dom, M-useum, Theater, Wohnpalästen

und den -Gardasee, da fehlte mir das Grün. Heute habe ich andere Augen. Heute iist mir dort alles Ärchuektur und Farbe. iWenn ich im Spätherbst mit den, Wandervögeln -im Wasserkessel des Gardasoes einfalle, da überkommt mich immer eine Art Mauserungsgefühl! -selbst mein Tiroler Bergidyll, das grüne, frische, scheine ich wie etwas Schweres zurückgelassen zu haben, schwer, wie es die Tiroler Bergstiefel sind, sobald ich wieder bei Nago bin. Da ist -alles laicht. Da habe -ich wieder d-ie Sonne .und- die flinken

, ist schäumendes Blau -und Grün, und der «Fel-seng-ürtel ri'ngs >um die hufeisenförmige Tiefe hat s-o leichte Spitzen, als freue er sich mit selbst der WiM erleichtert, feucht und wollig vommt er -vom- Sonnenlande bis hin nach Area. So ein Klima haben wenige iWmter- Awrte: Wärme, Windschutz. Sonne, trockene Home von Olive mit Zypresse und Rose giht es, und omnmÄim kaam man o-ben mild muslh in Felsen -wie in Olivenwcildern, hin zu alten Bur gen — Aroos Winter ist -heiter, immer grüßt noch eiv Stück vom blauen

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Meraner Zeitung
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Page 118 of 120
Date: 31.12.1923
Physical description: 120
hin bis zum Augenblick, da sich die Sonne von den Ber gen weder ins Tag getastet hat. Dann erst wird sie wach, die Welt, mit ei mm Male sind Men schen auf den Straßen, Musik sammelt sie auf der Promenade und in den Gärten, denen das Licht mit raschem Finger die Feuchte des Fro stes abstreift und -die sommerlich plötzlich leuch ten. als wollten sie noch einmal auszublühen beginne«, mit Blumen und Früchten. Alles drängt sich heran, Sonne zu trinken, die ganze Stadt ist ihr gleichsam zugewandt, südwärts hal ten

die Häuser ihre Balkone und Terrassen ent gegen, auf denen, großen Sonnenblumen nicht unähnlich, das Rund der Schirme über den Kranken wacht. Nur wenn die Sonne hier wach ist und nur solange sie das Tal mit ihren war men Wellen! badet, dauert hier der Tag. Gol dene Kugeln, glühende und große im Sommer, mattblinkende und kleme im Winter, rollen diese Sonnenftunden von Berg zu Berg, das ganze Leiben in vielfaches Spiegelbild einschlie ßend, rollen es aus Nacht wieder in Nacht zu rück. Sinkt die Sonn

« hinter dem Berg, so fällt die Dämmerung kühl und rasch wie ein feiner, grauer Aschenregen. Alles wird anders. Die Luft, die von der Sonne durchfiltert, weich und golden sich anfühlte, wird plötzlich schneekühl, die Farben erlöschen und die Menschen verschwin den!. Immer ist hier in der Dämmerung eine Viertel-, halbe Stunde gleichsam des Er schreckens, ein Niedersturzins Dunkle, so plötz lich und überraschend, wie wenn man in einem Eisenbahnzuge aus dem Betrachten schöner, son niger Landschaft plötzlich

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Meraner Zeitung
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Page 46 of 120
Date: 31.12.1923
Physical description: 120
ein nach der durchfahrenen Nacht erklärlicher erster gesunder Schlaf, aus dem mich um 4 Uhr morgens die derben Fäuste des Hausknechthäuptlings weckten. Die Sonne versprach einen schönen Tag. darum rasch aus dem Bette, in die Kleider ge schlüpft, mit verschiedenen Trinkgeldern um mich und Ränzel, Schnapsslaschö und Plaid über-geworfen und nun hinaus ins Freie, hinein ' lracytvollen Berge vor mir. Mit elasti n die vrc . , . chen Schritten, mit hochatmender Brust schritt ch vorwärts; mit jedem kräftigen Zug in der reinen

ich zu den Mitteln eines lieben Wiener Freun- —, .. .» w,,» INI VkUkk I??! kommt die Zeit, wirst wiederum froh', suchte mein Lager auf und lag bald in Gott Mor pheus' beruhigenden Armen. Am andern Morgen schien die Sonne schon ziemlich hell ins Zimmer, als ich aus dem Bett prang, mein Bündel schnürte, der Wirtin zum Ebschied die Hand reichte, den Dienstleuten ein Pfiat Gottk' zurief und wieder furbaß wan derte, dem Jaufen zu. Festtag war's, in den Dörfem und Städtchen festlich geschmückte Bauern und Bäuerinnen

der Eisenbahner, die zu taufenden, meist Ita liener, am Wege gleich Ameisen wimmeln, Sieine sprengten, Tunnels gruben, Wälle auf schütteten.* Endlich um halb 7 Uhr, also nach über zwölf- stündigem Marsche, kam ich totmüde in meinem e währenddes keuchend und stöhnend die e Anhöhe hinauf, die Sonne entwickelt ein unendliches Zuviel von Wärme und Zärtlichkeit und bald habe ich am ganzen Körper keinen trockenen Faden mehr. Unbarmherzig geht's höher und höher, eine Stunde nach der andern verrinnt, immer

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Meraner Zeitung
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Page 13 of 120
Date: 31.12.1923
Physical description: 120
der ganzen Volksschule übertrug. (Schwh ioigt.) Aus der Chronik von Tesselberg bei Bruneck. Von Franz T r a m b e r g e r, Sand T. Oestlich von Gais im Tauferer-Tale erhebt h der Tesselberg Auf der fM-wesMchen Ab machung 'desselben hat sich die -kleine Gemeinde der Tesselberg,. Auf der Wd-weWichen Ab- „ ' . 'ick Tesselberg angesiedelt!, deren Häuser zerstreut oer kleinen Talmulde, die jede Aussicht in tn oer 'kleinen u.anmmoe, sie zeoe Auswich die Talsohle oersagt, kielen. Die Sonne jedoch «kehrt

. Im Kellerloch lagerden ihm ständig einige Fässer Terla-ner Weines, dazu mußten die Mit tel ebenfalls ausreichen. Der lang -mit Glut- sonne über dem Etschland brütende Sommer erzeugte nicht nur drunten im Tal, auch auf der Felsnadel! Durst, und während der wlnte-rlichen Jahreszeit tat das lange Nachtdunkel ein gleiches. Wenigstens verbrachte Hans Uebelhär auch dann die Abendstunden gemeiniglich bei der Weinkanne. allein in einem der kleinen Ge lasse sitzend: die Zeit gab solchem, mit -vorge schobenem Erter

ein schwarzzottiges Fell über sich. Der Bär hauste noch vielfach in den Gebirgswäldern: er hatte selbst einen erlegt und sich aus seinem Pelz eine wärmende Decke Herrichten lassen. 5 Zweites Kapitel. Wild war es wohl von jeher, doch -besonders während der letzten anderthalb Jahrhunderte im südlichen Tirol zugegangen, vielleicht weil die Sonne das Blut in den Köpfen hier heißer zum Kochen brachte, als im nördlichen. Die ringsum auf den trotzigen Felsburgen sitzenden alten „Geschlechter^ hatten über ihre Gebiete

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Meraner Zeitung
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Page 89 of 120
Date: 31.12.1923
Physical description: 120
werdende WNder, dem Endziel, der Touristenstation Abis k o, zu. — Nebelregen über Bergen und Seen. Zum Johannisabend das Wunderl Die Wol. ken teilen sich und die weihe Frühlingsnacht Lapplands bricht an mit Vogelgezwitscher und plötzlich emoachten Blumen, die sich alle der Sonne zuwenden, welche nur für einige Minu ten hinter den Bergen auf der anderen Seite des Sees verschwindet. Tag und Nacht liegen die Berge im Sonnenglanz und der Schnee zerrinnt «wie geschmolzenes Gold. Mitternachts- trauml

, mich höflich einMaden doch ich folge nicht:-Neue Kraft rinnt durch.meine abgekühlten Adern, warm strömt das Blut durch die Glieder. Bist ja ein Tiroler, denk' ich bei mir, und weichen will ich nicht! Die Hand kralle ich wieder fester um das dicke Tau und nun habe ich auch^ dem veränderten Bild schon die neue Seite abgerungen: was nach dem Erlöschen der Mheyden Sonne kalt nach meinem Herzen griff, setzt sich um in Ge fallen, in Freude am rauhwilden Spiel der schon nächtlichen und verhalten brüllenden Wogen

hat mit einem bekannten Berg unserer engeren Südtiroler Heimat, mit dem Schlern, dem Tafelberig in den Bozner Dolomiten. Und wir wenden uns stumm dem Süden zu, wo weit, weit die Heimat liegt! Oh wundersames Ge denken! Wie herrlich und neu doch das eben Geschaute — und doch! ist's wie die Heimat? So wunderbar schön? So lieb, so teuer? Tiwlerland! — unsere Heimat — nie können wir von dir lassen! — Mild und warm strahlt die Sonne, sanft rauschet das Meer. Ins Hern zieht wonnige Freude Ist's Sehnen und Hoffen nach froher

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Meraner Zeitung
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Page 11 of 120
Date: 31.12.1923
Physical description: 120
, eine «köstliche Kumpanei trunkfester und hanebiüchnsr Gesellen umfaßt ihn mit ihrer rauhen Zärtlichkeit. Und allzeit, ob die Veilchen ihr warmes Blauen haben an der Efeumauer, ab das Brombeerengeschling feuchtlich dahin- wirrt und hevbstkupsern — allzeit steht Fri derun als Sonne am reinen Gimmel dieses Lebens, iwie ihr kein Dasein denkbar ist ohne Diethelm. Allein, da bricht der böse, «ose Tag herein. Hell ist er und gefüllt 'ut weiter, süß spielender Luft über alle Dacher Merans hin, über joden Rasen

.'... Wenn Rudolf' Greinz in seiner Kunst unser« Stadt aufsuchte und aus ihrem sicher und sest geformten Rund seine Gestalten hob. gewann ! eine Bildnerweise, aus der Berührung mit un serem warmen TraubenWuirude. mit dew bene- Zeiten Sonne, eine linde und klingende Süße, ohne um bessentwillen an Kraft einzubüßen. Nicht anders verhält es sich mit diesem neuen Werke — nur daß seine Melodie in einem verhaltenen! Getön dahingeht, sein Licht einen a'tgoldenen Sch-iminer trägt, wie man ihn im Gewebe bejahrter

, und wenn es wahr ist. daß der erste Eindruck ein bleibender sei. so mußte auch der Doktor bleiben. Die Sonne strahlte warm und glanzvoll hernieder und ihr Gold sprühten die Gletscher in leuchtendem Silber wider, die grünen Mat ten an den Hängen pruMen sattfarben wie Edelsteine und in schmucker Zier standen die Gekoste, an denen da und dort eine Fenster scheibe t linkte. Den Hinterkirchern dünkte, es gäbe nichts Schöneres auf der Welt als Hinterkirch. Sie harrten schon lange bei der schmächtigen Triumphpforte

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