. Die Zeiten sind vorbei, tic, man aus den Straßen die Damen nicht anders, als mit Sonnenschirmen und riesigen Fächern und die Herren mit gestärktem hohen Kragen und steifem Strohhut sehen konnte. Wem es damals etwa einfallen wollte, ohne Hut auf die Straße zu qehen und sein Haupt ungeschützt Sonne unv Wind preiszugeben, der mußte auch darauf gefaßt sein, als Narr angesehen zu werden. Heute ist es -,mgekehrt. Die Damenkleider, leicht und duftig, àen deutlich das Bestreben, Sonne und Luit an Ne Haut
zu lassen, und die männliche Kleidung hat viel von der einstigen steifleinenen Würde ab gelegt. Und wenn die Möglichkeit vorhanden ist, aus der Stadt zu flüchten, dann wird mit wahrer Weitherzigkeit ausgezogen, was irgend entbehrlich ist, um «ine möglichst große Körperfläche dem kräftigenden Sonnenlicht auszusetzen. Ts ist ein befreiendes Zurückfinden zu den kostlichen Gaben der Natur: Sonne, Lust» Licht. Die Schar derer» die sie suchen geben, ist in diesen heißen Sommertagen auf der Straße leicht
Weg zu Fuß zurücklegen und'abends wieder zu rückkommen. müde zwar, aber Dicklich, einen Tag auf freiet Bergeshöhe verbracht zu haben/ und mit dem festen Vorsatz, gleich am nächst«» freien Tag wieder zu wandern. Zuweilen sind es ganze Familien, die sich von den Bergbahnen emportragen lassen, um ohne viele Muh« die Tausendmetergrenze zu erreichen, wo die Luft reiner und frischer, die Sonne heil kräftiger, das Schweigen feierlicher ist. Lauter Bergfreunde, die sich am Morgen gerne von dem schrillen
, um sich von der Sonne trocknen und bräunen zu lassen. Rings um die Bassins, aus denen immer wieder der Gischt aufspritzt, herrscht ein Gewimmel von Bade- kostümen wie in den großen Seebädern, man lacht, scherzt, spielt, hascht sich oder promeniert gelassen dahin. Die Sonne brennt und die Haut röstet. Uno das ist der Zweck der UebuNg. Weiß häute sind nicht mehr in Mode, die Zeit der mil chigen Körper und Mondscheingesichter ist vorbei. Den Badegästen, die nicht wenigstens ein Helles Kaffeebraun aufzuweisen
haben, folgen verwun derte Blicke. Um ihnen auszuweichen, legen sich die Neulinge, die im heurigen Sommer noch nicht das Glück eines regelmäßigen Lidobesuches hatten, vorerst auf einige Stunden am häuslichen Balkon in die Sonne und machen ausgiebigen Gebrauch von Nußöl oder Sonnenbrandcreme. Man kann doch nicht als schwächliche Milchhaut auftauchen in einer Zeit, die so viele Sonnenanbeter hat! » » Nach Sonnenuntergang herrscht wieder regerer Verkehr in den Straßen der Stadt. Auf dem Platze gibt