. Freitag abends starb im Franziskanerkloster dahier nach langen sehr schmerzlichen Leiden Pater Flavian Orgler, Gymnasialdirektor :c. :c. Dieser hoch verdiente Mann, eine Koriphä auf Wissenschaft- „Iiaöian-Seöastians'-Hag. 2V. Jänner. ^Nachdruck verboten.) „An Fabian und Sebastian, Soll der Saft in die Bäume gah'n' sagt ein altes Reimwort und deutet damit den Beginn der Zeit an, in welcher sich die Kinder Pfeifen aus Weidenruthen schneiden können, und ist ein alter weitverbreiteter Glaube, daß gerade
an diese Tagem der Saft in die -Bäume treten soll. „An Fabian und Sebastian Fangen die Bäume zu saften an' heißt es in Elsaß, und die Mecklenburger sagen: „Fabian Sebastian Lat den Saft int Holt ringahn' In den Elbherzogthümern aber wird vom Sebastianstage an kein Holz mehr gefällt. In wanchen Gegenden Thüringens gilt der Fabian- Sebastian für einen Unglückstag, so im Henne- vtrgischen. Nach dem alten Aberglauben ver engt die Erde an diesem Tage ein Menschen- ^voher auch das im Meiningschen hei- Sprichwort
bis zum Milserthore, Schul gasse, Mustergasse, oberen Stadtplatz, über die bekannte Stiege ringsum die Stadtpfarr kirche, durch die Pfarrgasse zum Friedhofe. Denselben eröffneten sämmtliche Schulen mit Fah- will en'n Moa ho, entwedder zu Laand oder zu Waßer!' Diese volkstümliche Redensart scheint daher entstanden zu sein, daß der heilige Sebastian in den Fastzeiten als Beschützer ver ehrt wurde, dafür aber ein Opfer begehrte. Die von unseren heidnischen Vorfahrern dem Wodün gebrachten Menschenopfer bliebenden
Be kehrten in dunklen Sagen in Erinnerung und sie meinten, die Gottheit würde sich solche Opfer, nun sie nicht mehr gebracht würden, selbst holen. Wodan und sein Sohn Donar suchten ihre Menschenopfer über und unter der Erde. Die sem alten Volksglauben giebt auch Schiller in seinem „Tell' Ausdruck in den Worten: „So rast der See (Simon und Judan) und will sein Opfer haben.' Wem aber verdankt gerade der 20. Jänner den Kalendernamen „Fabian Sebastian'. Dem Heiligen und Märtyrer Sebastian. In Nar- bonne