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Bozner Zeitung
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Page 3 of 10
Date: 13.05.1873
Physical description: 10
nicht zu unterschätzen; frühzeitig wird dadurch in der Kindheit der Schweiz ein gewisses patriotisches Selbstbewußtsein groß ge zogen, und wenn der junge Schweizer das kleine „l' oder das große „G' zu Stande bringt, weiß er bereits, warum er auf fein HeimatSland stolz sein darf. Die hohe Bollendung, welche die Holzschnitzerei, wie die Anfertigung wissenschaftlicher Instrumente aller Art in der Schweiz erlangt haben, steht sicherlich im Zusammenhange mit der so ausnahmslos durchge führten AnschauungSmethode

des Unterrichts. Das Auge wird von früher Jugend auch daran gewöhnt, die Umrisse oder Gegenstände aller Art festzuhalten und erlangt dadurch ein- Schärfe der Beobachtung, welche für die Nachbildung natürlicher und künstlicher Produkte von einschneidendster Bedeutung ist. Daß bei dieser Fertigkeit auch natürliche Anlage und Geschick- lichkeit im Spiele ist, wird Niemand leugnen wollen; ebenso gewiß ist es aber — diese Ueberzeugung gewinnt man an der Schweizer Schnlexposition — daß die Lehrmethode gleichfalls

einen beträchtlichen Faktor bei Hervorbringung dieser Fähigkeiten abgibt. Der Trefflichkeit der Lehrmethode steht würdig die Trefflichkeit der Lehrmittel zur Seite — Lehrmittel in äußerlichem Sinne genommen. Auch davon hat man vollauf Gelegenheit, sich im Obergeschoß des Schweizer Chalets zu überzeugen; eine Reihe von Werken in Bild und Wort gilt dem Schulhause und seiner Einrichtung und soll nachweisen, wie beim Baue uod bei der Einrichtung der Schullokale ein ebenso rationelles System befolgt

ch nach ärztlich wissenschaftlichen Grundsätzen. Die Schweizer Unrernchtsbehörden haben den klassischen durchgehen können. Es haben hier Deutschland, Oesterreich, Ungarn und Rußland ihre Plätze. Ein gedeckter Gang führt aus der Haupthalle in eine nächste, dem gleichen Zwecke dienende Halle, wo die vbeogenannten Länder mit ihren Bodcnerzeugnissen vertreten sind. Verlassen wir diesen Theil durch den österreichischen Mltteltract, so befinden wir unS gerade ter Nord front des Kunstausstellungspalais gegenüber

genommen wird, und gehen auch da nach wissenschaftlichen Grundsätzen zu Werke. Kurz und gut, in den Schweizer Schulen wird auf Geist und Körper der wohlthätigste Einfluß ausgeübt, und so wächst der Schweizer in geistiger und körperlicher Kraft und Gesundheit heran zur — Freiheit. Wie gesagt, man muß ins SchweizerhäuSchen des Jndustriepalastes gehen, umzulernen, woher diese Leute den Muth nehmen, selbst einen Bischof zum Lande hinauSzuweifen, wenn er sich gegen die Gesetze auflehnt. In den vier

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Der Bote für Tirol
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Page 10 of 12
Date: 07.08.1880
Physical description: 12
, während sich sonst ebensogut der iiquiparirende Herr Fuchs von Meran den Lorbeer hätte um die Stirne winden können. Die Schweizer gewannen auf den Hauptscheiben folgende 10 Beste in nachstehend bei jeder Scheibe angegebener Rangordnung mit der ebenfalls genau angeführten Werthschätzung der Ehrenpreise: Scheibe > ^ , Oesterreich b. Preis Schiller (Attinghausen) Kaiser Kaiserin Kronprinz Vaterland Wien 6. 4. 6. 1. 1. 4. 8. 3. 2^ 300 fl. Grob (St. Gallen) . 200 fl. Länzinger (St. Gallen) 500 fl. Schiller (Attinghäusen) 300

fl. Joh. Schweizer (?) . 1000 st- Scharr (Multenz) . . 600 fl. Locher (Qberegg) . . 360 fl. Länzinger (?) . . . 150 fl. Landolt (Aarau) . . 530 fl. Müller (Dägerweilen) . 600 fl. Summe 4590 fl. Bei den Tirolern (NR. die Vorarlberger sind von unserem Herrn Berichterstatter zufällig nicht miteinbezogen worden) stellte sich das Verhältniß für 13 (sage dreizehn) Gewinnste folgendermaßen: Scheibe Preis Garolo 600 .. Sieß 250 „ Fuchs. ..... 500 Kaiser Kaiserin 4. 8. 2. ,7. ^ w. Kronprinz 3. „ Oesterreich

haben. Alles in Allem genommen sieht es also mit dem angeblichen Triumphe der Schweizer Schützen noch lange nicht so glorios aus, als von gewissen Seiten ausposaunt wird. Wo das Loos zu entscheiden hat, darf man wohl zum min desten behaupten: ^rwa, Laut aeyuMa, selbst abge sehen von der schlechteren Qualität der Tiroler Schieß waffen. Zieht man außerdem in Betracht, daß um 34 Tiroler Schützen weniger schössen als Schweizer und die Tiroler trotzdem bloß um das auf 1000 fl. bewerthete Ehrenbest, über welches das Loos

zu Gunsten der Schweizer entschied, d. h. eigentlich nur um die Gewinnstsumme von 935 fl. im Rückstände blieben, so bedarf es keines so argen Lamento's, als ob die Tiroler Schützen in Wien nicht gut — oder ebensogut wie die Schweizer — geschossen hätten Wilten. Morgen Sonntag den 3. August vereinigtes Gesellschaftsschießen der Schießstände Jnns brück, Hall, Hötting, Mühlau und Wilten. . Sechs Hauptbeste von 4 bis 1 fl. Zwölf Schleckerbeste von 3 fl. bis 50 kr. Eine Prämie für die meisten Schwarzschüsse

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Volksblatt
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Page 2 of 8
Date: 15.12.1875
Physical description: 8
also, daß im Kanton Freiburg Alles in bester Ordnung steht und Kirche und Regierung Hand in Hand gehen. In anderen Kantonen dagegen, z. B, Argaü, Genf, Bern u. f. w. ist eine Freimaurerwirthschaft, die in so ausgeprägter Gestalt wohl fast einzig in Europa dasteht. Die. radikalen Schweizer möchten aber über alle Kantone herr schen, in allen Kantonen ihre kulturkämpflichen Ideen aasführen und die katholische Kirche in Fesseln schlagen: daher ist es schon seit lan ger Zeit ihr Bestreben, den einzelnen Kantonen

die Herbstmanöver vorbei und die jungen lustigen Leute konnten wie der zum Mütterlein heimgehen. Bei diesen Uebungen, die erst dann vorgenommen werden, ° wenn die Haupt-Feldarbeiten ruhen, geht es nicht preußisch stramm her und hoch von oben herab, sondern es geht bürgerlich gemüthlich zu. Den Schweizer Soldaten wird kein Soldatenkastengeist andressirt; sie sind nicht Kasernensitzer und hochmüthige Müssiggeher, die straflos andere Menschenkinder maltraitiren können. Der'Schweizer Soldat bleibt Bürger

und ist nur aus Noth Soldat; das Soldatsein sieht der Schweizer als noth wendiges Uebel an; seine Freude ist das Gedeihen des Volkswohl standes, nicht aber der Glanz eines „prächtigen Kriegsheeres', welches das Fett des Landes verzehrt. Weil es hier gar so hübsch herein- Paßt, so muß ich einige Anekdoten zum Besten geben, die ich über's Schweizer Militär in „Härings köstlichem Wanderbuche' ge lesen habe. 5 Einem dicken Kriegsmann fiel etwas von der Kopfbedeckung herab; ein junger Lieutenant hob es auf und gab

zum Manne hin und —. sagte: „Schämt euch doch, vor den Leuten.' Zur Zeit des deutsch-französischen Krieges fragte Pfarrer Häring zu Basel mehrere Posten stehende Schweizer Soldaten, ob sie nicht lieber heim gingen: „Jo 's wär g'fchieder, mer ließ iß heim, dia Grenze trait doch Niema furt.' (Ja, es wäre gescheidter, man ließe uns heim gehen;, die Grenze trägt uns doch Niemand fort.) Uebrigens machten sie ^s ganz gemüthlich; ein Wachposten auf dem Bahnhofe z. B. folgte auf dem Perron Wacht stehen

Erfahrung anfügen; doch lassen wir es, die Hauptsache ist, daß die Schweizer ein praktisches Milizsystem haben wenn es nothwendig ist, kann die Schweiz über 200.000 Mann in's Feld stellen. Auszug, Reserve und Landwehr zusammengenommen. (Fortsetzung folgt.) Rundschau Der Neichsrath war im Dezember sehr thätig; er hielt am 3., 4 , 6., 7., 9. und 10. Dezember Sitzungen. Am 6. und 7. Dez. waren gar noch Abendsitzungen, von denen die zweite bis ^12 Uhr in der Nacht dauerte. Die Sitzungen

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 6
Date: 29.07.1880
Physical description: 6
des Kaisers und Königs. ^Wilhelm, iwper»wr et. rsx.' 'Boy den 'Tirolern s^rachÄ'Flichsalts Meran und Dr.^Stadler aus Wilten, welch letzterer auf die „Ruhe, Liebe. Eintracht in Europa und Freundschaft und Bsüder- liihkeit' toastirte. Ein interessantes Intermezzo trat ein, jiMhdem die .Rednertribüne bereits geschlossen war; man erfuhr nämlich, daß die Schweizer sich verabschieden wollten/' :Mit der Schwcizer'scheituFahn^-in-d'rd Hand;.Mrat Herr Knecht aus St. Gallen die. Rednertribüne und sprach herzliche

Dankesworte für die Aufnahme, die er und seine Landsleute in Wien gefunden. Der. Redner HrieS das schöne und gastfreie Wien und versicherte, daß jedem Einzelnen von ihnen der Abschieb von hier schwer falle. Das Komitämitgiied Herr Theodor Mtarzengruber beantwortete unter lebhaftem.OxjfgH » des Publikums die Rede und versicherte die Schweizer ^ Schützen der Wiener «Sympathien. Unter den Klän gen der Musik und den Hochrufen der Gäste verließen -hierauf die Schweizer die Halle. Kurz nach 4 Uhr kamen

Jauchzen Bähn. Später entwickelten sieh kleine tanzmnsikalischo--Ungleichheiten in nationaler Beziehung. Die Musik spielte zwar Allen gleich aus, .aber die Tiroler, die.Skirer uttd, auch die anwesen den Schweizer versuchten in ihrer landesüblichen Weise zu tapzen. Das gab ein lustiges Bild, wel- rh^dts MWiwm^f/iden, Däsiken und Tischen zu melepHeirerken 'anregte.»Ball war um Mitter nacht noch nicht zu Ende. Den Ereignissen des Tages haben wir noch hinzu zufügen, daß die Meraner Musikkapelle der Admini

stration der Südbahn Vormittags 11 Uhr, ein Ständchen brachte. In der Schießhallc hätte sich durch Unvorsichtigkeit eines Schützen balo ein großes Unglück ereignet. Derselbe hatte sein geladenes Ge wehr zwischen den Füßen, plvtztich ging es los, die Kugel ritzte die Stirne des danebenstehenden Schweizer Fliedler aus Stanz und durchlöcherte dessen Hut. .War<^ie.Ku2el.iiur.^,v?Me^LiniW..Wwärts.ZeZan- gen, Fliedler wäre tödtlich.getroffen worden. . Tirolische P^ogrammschttu» II. Das ZI. Programm

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 21.11.1871
Physical description: 8
für Ende December einzuberufen bedenkt. Gestern sollen in Wien die galizischen Abge ordneten zu einer Conferenz zusammengetreten sein. Mit wem oder worüber sie zu conferiren haben, ist noch vollständig unbekannt. Die Revision der Schweizer Bundesverfas sung, welche soeben von der Bundesversammlung berathen wird, ist für ZOester reich sehr lehrreich. Unsere Föderalisten haben uns schon oft auf die Schweiz als Muster eines FSderativstaateS hingewiesen, dem auch Oesterreich nachznstreben

habe. Wir acceptirm den auf die Schweiz gezogenen Wechsel und weisen unter Einem die österreichischen Föderalisten auf die heutigen Bestrebungen der Schweizer hin, der Kan- tönli - Wirthschaft ein Ende zu machen und das pro« Vincielle StaatSrecht einer strammeren Centralisation zu unterwerfen. Schon die 1348er Verfassung war ein bedeutender Schritt auf diesem Wege, ließ aber vu»r »vch z» »lil vr- stehen, so daß die Bundesversammlung sich jetzt ge nöthigt sieht, auch diesen Rest der Sonderrechte auf zuheben

in der Schweiz hat also begonnen und wird der vereinigtm Bindesversammlung bezüglich der Entscheidung in Competenzconflicten zwischen dem Bund und den Cantonen einen neuen Gewaltzuwach» sichern. Die Schweiz würde aber immer mehr die Gestalt eines Einheitsstaates gewinnen, wenn in der Intervention des Schweizer BolkeS nicht ein Collec tiv geschaffen wird. Wenn da» Schweizer Volk da» Recht hat, sich über die gesetzgeberischen Erlässe sein'- »„ersten malye auvju,preqen , oann ii, mne Gefahr vorhandm

, werden es künftig unterlassen, die Schweizer Verhältnisse als Beweis für die Richtigkeit ihrer Die Heizung der Eisenbahnwagen. , .. Die so viel gewünschte und so oft besprochene Hei zung der Eisenbahnwagen ist bisher auf unserm Cofl- tinent nur w sehr beschränktem . Maaße eingeführt worden, und zwar, mtt Ausnahme der russischen Bahnen, ausschließlich bei der 1. npd 2. Wagell klasse, während doch die 3. und 4. Classe dea.Eism- bahllgesellschaften die größten Einnahmen verschaffen. Daß darin ein Mißverhältyiß

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 3 of 4
Date: 28.11.1877
Physical description: 4
, jene der Personen auf 1238. (Geschenks an den Herrn Pfarrer.) Der Pfarrer Otto Schweizer in Sollapulka bei Horn in Riederösterreich hatte län gere Zeit eine Köchin, Namens Antonia Ficker, mit welcher er sehr friedlich gelebt zu haben scheint. Im Juli d. I. mußte sie das Pfarrhaus verlassen, denn böse Menschen behaupteten, es stände sonst eine Vermehrung der Einwohnerschaft des Widums zu erwarten. Antonia gieng nach Wien zu einer Tante des Pfarrers, Katharina Schweizer, genas dort eines Weltbürgers, bekam darauf

die Blattern und starb. Obwol sie als wolhabend gegolten hatte, fand sich ein ungemein dürftiger Nachlaß vor. Es stellte sich dann heraus, daß sich mehrere Sparkassebücher in den Händen des Pfarrers Schweizer befanden, allein noch immer fehlte ein solches mit 3000 fl., sowie eine Uhr sammt Kette, welch' letztere zwei Gegenstände man im Besitze der Pfarrerstante fand. Pfarrer Schweizer wollte die fraglichen Sparkassebücher von der Ficker geschenkt erhalten haben, und wenn der Gerichtspräsident in Wien

, welche in der Sache einen Diebstals- und Unterschla- gungsprozeß durchzuführen hatte, sich über die vielen Schenkun gen wunderte, so hat er wahrscheinlich nur nicht genügend er wogen, daß die Ficker dem Pfarrer für seine vielen Freundlich keiten und erwiesenen Wolthaten wahrscheinlich erkenntlich sein wollte. Das Sparkassebuch mit 3000 fl. kam nicht ans Tages licht und mußte amortisirt werden. Der Katharina Schweizer, welche sich nur für ihre der Ficker angethane Pflege entschädigt haben wollte, vermochte

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Tiroler Stimmen
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Page 3 of 4
Date: 05.05.1874
Physical description: 4
nett), so wird in der zentralisirten Schwei; das deutsche Ele ment thatsächlich zur Oberherrschaft gelangen und dann unwill kürlich, aber gewiß germanisirend wirken. Auf das rechnet das Berliner Blatt, es hat bezüglich der Freundschaft zwischen der Schweizer Eidgenossenschaft und dem deutschen Reich nur die deutschen Schweizer im Auge, es verachtet die fran zösischen, weil sie eben Franzosen sind, es ignorirt die italieni schen und romanischen, weil sie bei ihrer geringen Zahl

keinen maßgebenden Einfluß üben können. Unter der alten, die Souveränetät der Kantone, also auch die Freiheit der Nationalitäten und Kulte garantirenden Ver fassung waren alle Nationalitäten und Konfessionen der Schweiz in vollkommener Befriedigung eben Schweizer, und dadurch war die Eidgeonssenschaft Jahrhunderte hindurch so stark, daß sie von den benachbarten monarchischen Großmächten als ein Noli me tangere (Rühr' mich nicht an) respektirt wurde. In dem Maße aber als man daran ging, diese alte Verfassung

treukatholischen Eidgenoffen die Zuversicht hatte, daß weder das niedergeschlagene Frankreich, noch das von der Gnade Preußens abhängige Italien zu Gunsten ihrer Nationalen, noch auch das durch die preußische Uebermacht in Schach gehaltene Oesterreich zum Schutze der schweizerischen Glaubensgenossen interveniren könnten. Daß bei dem unver meidlich bevorstehenden deutsch-französischen Kriege nicht blos die katholischen, sondern auch die kalvinischen französischen Schweizer gewiß nicht die Niederlage Frankreichs

- eine Hinneigung der Katholiken zu Frankreich. Wenn die ita lienischen und die romanischen Schweizer sich durch die neue zentralistische Verfassung als ohnmächtige Minorität der eigen mächtigen Herrschaft einer fremdnationalen Majorität unter worfen sehen werden, so wird auch in ihnen der natürliche na tionale Drang eine größere Macht erlangen als bisher die schweizerischen Traditionen gehabt haben. Hinsichtlich aller dieser Eventualitäten, deren Eintritt mit Sicherheit vorhergesagt werden kann, dürfen

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Tiroler Stimmen
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Page 2 of 4
Date: 05.05.1874
Physical description: 4
demonstrativ an der Spitze ihres Blattes gefeiert und dabei folgende Wünsche ausgesprochen: „Mögen auch fer nerhin die benachbarten Bundesstaaten: die Schweizer Eidge nossenschaft und das deutsche Reich auf den Wegen des Fort schrittes, der Freiheit und des Friedens mit einander wetteifern. Möge insbesondere in der Schweiz das finstere Paar des Ultramontanismus und der Französelei immer machtloser wer den. Dann wird die nachbarliche Freundschaft zwischen dem deutschen und dem Schweizer Volke gedeihen

zu respektiren und mit Frankreich die möglichst freundschaftlichen Beziehungen zu pflegen. Dann drängt sich die Frage hervor, welches Schweizer Volk denn das Berliner Blatt meint, wenn es von dem Machtloswerden der Französelei das Gedeihen und Wachsen der Freundschaft zwischen dem deutschen und dem Schweizervolke abhängig macht? In der Schweiz leben be kanntlich an 600.000 Franzosen, echte Stamm-Vollblut-Fran zosen. Sie bilden allerdings in politischer Beziehung einen integrirenden Bestandtheil des Schweizer

Volkes; aber es ge hört doch das spezifische Berlinerthum dazu, eine sympathische Hinneigung dieser französischen Schweizer zu Frankreich als „finstere Französelei" zu bezeichnen. Aber die „Spenersche Zeitung" hat einen scharfen Blick. Sie erkennt ganz richtig, daß die neue Revision der schweize rischen Bundesverfassung, mag in ihr auch nicht die bewußte Absicht liegen, die ganze Schweiz allmälig deutsch zu machen, doch solche Germanisationstendenzen zur natürlichen Folge ha ben

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Tiroler Stimmen
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Page 1 of 4
Date: 01.03.1873
Physical description: 4
-Versammlung statt, bei der sich über 40,000 katholische Schweizer betheiligten, welche gegen das Verfahren der Genfer Regierung auf das energischeste als Katholiken und freie Schweizer protestirten. Selbst Protestanten sind empört über das Verfahren der Genfer Lage der Katholiken in den protestantischen Gegenden Deutschlands. (Fortsetzung.) Dieser doppelten sich gegenseitig ergänzenden Propaganda des Vorurtheils und des ungläubigen Rationalismus gegenüber ist nur ein Mittel der Abwehr mit Erfolg

werdet ihr sie erkennen." Die Aufopferung eines Priesters oder Laien in rein religiösen Angelegenheiten, die hin gebende Selbstverläugnung einer barmherzigen Schwester brin gen auf die durch Zweifelsucht, Unglauben und Vorurtheile verödeten Herzen einen ungleich tiefern Eindruck hervor als die Radikalen gegen Mermillod, der als Schweizer Bürger von Rechtswegen gar nie ausgewiesen werden konnte. Man kann sich denken, daß in Folge dieser Vorgänge in der Schweiz eine nicht gar behagliche Stimmung

herrscht und daß die Ansicht derjenigen, welche glauben, man stehe am Vorabend eines neuen Sonderbundskrieges, nicht so ganz ohne Begründung ist. Sehr gewichtige Stimmen behaupten auch, daß sowohl Preußen als Italien bei den Schweizer Wirren ihre Hände im Spiel haben, um durch die Schweizer Radikalen zu erproben, wie weit man ohne Gefahr gegen die Kirche vorgehen kann. Die monarchischen Parteien in der französischen Nationalversammlung scheinen durch die Intriguen des kleinen Thiers vollständig

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 10
Date: 17.06.1873
Physical description: 10
Farbendruck von Chri stian Bischof in St. Gallen, „Schweizerische Obst sorten', und in jeder Beziehung tadellos die Original- Abdrücke und Ueberdrücke in Federmanier, in Schwarz druck und in Farbendruck, welche die schon erwähnten Gebrüder Benziger ausgestellt. Ludwig Blanchet in Crouge hat ein unverfälschbareS Papier für Bank» noten exponirt, die Litographen-Genofsenschasten in Lürich Genrebilder in Oelsarbendruck. Auch als Photographen ersten Ranges muß ich die Schweizer bezeichnen

Illustrativ- «en zu Dante'S göttlicher Komödie aufmerksam zu wachen und weiter zu gehen auf meiner Fahrt in tem Lande der Schweizer .Groß stehen unsere Schweizer als Graveure da. Adhemar Chopard in Söuvillier hat in einer quillo- «Hirten Tabaksdose aus Silber einen wahren Schatz ausgestellt, während I. Knecht mit einem Messing- Modell für .türkische Kapslacher für Kattundruckerei, Schulen erfreuen und sehen darin einen Versuch zur Germanisirung des Landes. Der offenbare Nutzen, den diese Schulen

Silberwaaren, C. Richard in Gens mit Stahlgravuren für Bijouterie, Sokoloff in Genf mit Gravuren und Zeichnungen auf goldenen Platten sich eingefunden haben. Erwähnen muß ich dier noch die Malereien auf Porzellmn von Peter Dufaux und die Zeichnungen für Stickereien von Sennhausen und Mantel in St. Gallen. Ich sollte mich nun nach der Maschinenhalle be geben und über das Schweizer Maschinenwesen be richten, allein ich muß mich hier mit einigen allge meinen Daten begnügen, und mir die specielle

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Der Bote für Tirol
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Page 2 of 6
Date: 14.11.1871
Physical description: 6
jedoch bei der Abstimmung in der Minderheit. Der^ Zusatz. ^^?ö- väß die Adelstitel Schweizer Bürgern Von amtlichen Dokumenten ausgeschlossen seien, wird, mit 51 gegen 22 Stimmen angenommen. Der obige Antrag Arnolds erhielt nur 17 Stimmen. Die Ar- tikel 5, 6, 7 unverändert. Zu Artikel 8,(StaatS verträge mit dem Ausland) votirt Segesser von Lu. zern, daß jene nur im Rahmen der Verfassung ab. geschlossen werden können, Heer glaubte dagegen, e» könne der Rath sich nicht ein Dementi geben wegen

seiner Haltung in der Frage des französischen Han. delSvertrageS. Redner amendirte übrigens den Antrag (segessers dahin, daß ein StaatSvertrag Ausländern nicht mehr Rechte einräumen dürfe, als die Schweizer Bürger selbst besitzen. Dieser Antrag wurde mit 41 gegen 30 Stimmen an die Kommission gewiesen. Bei Artikel 11 wnrde das Verbot von Militärkapi. tulationen auch auf Werbungen ausgedehnt. Bei Artikel 12 wurde der Antrag, betreffend das Tragen fremder Orden von Militärpersonen an die Kommis sion gewiesen

. Die Artikel 13, 14, 16 und 17 wurden beibehalten. Artikel 15 dagegen gestrichen. Artikel 13 wird nach dem Antrag der Konimission angenommen, es ist somit jeder Schweizer vom 20. bis 44. Jahr uiiliiärdienstpflichtig. Bisher hieß eS einfach: Jeder Schweizer ist wehrpflichtig. * In PnriS ist unter dem Titel „Rom und die französische Republik' von JuleS Favre ein Werk ausgegeben ' worden, daS großes Aufsehen machen wird. In dem mit zahlreichen Aktenstücken versehenen Buche legt, der ehemalige Minister

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 23.04.1874
Physical description: 4
in Wien. Wollzeile ü. Daube u. Comp. i» zranksurt a. M, Rudol Moffe in Wien, ülerlin u. München 91. Donnerstag den 23. April Die Schweizer Bundesverfassung. Das Volk der Schweiz hat vor vier Tagen über die neue Bundesverfassung das Urtheil gesprochen und sein Votum lautet: Festeres Zusamme'schließen der einheitlichen Slaalögewalt und größere Sicherft^llunz der freiheitlichen Rechte der Stoaltbürger. Dies ist so kurz wie möglich die Quintessenz der am 19. d. von Volt und Cantonen sonctionirten

durch barbarische Straf-n die Entrüst ung der gebildet:« Welt ge^en die ganze Schweiz er rege, wurden die körperlichen Züchtigungen und die Todesstrafe für die ganze Schweiz als unzulässig erklärt. Man isieht, die Fortschritte, welche die Schweiz durch die neue Bundesverfassung zu größerer Einheit macht, sind sehr bedeutend; die Centralisation geht In mehr als einem Punkte weiter als in Oesterreich, unv dennoch haben alle liberalen Föderalisten für die Re form gestimmt. Zwischen den Schweizer Föderalisten

und ihren österreichischen Namensvettern? ist nämlich ein ebenso großer Unterschied, wie zwischen unseren BezirkSbergern und den deutschen Demo.raten. Für die Schweizer Föderalisten handelt es sich^nicht um die Conservirung von Sonderrechten, ihr Streben richtet sich einfach auf die Sicherstellung der Volks- rechte. Um jeden Mißbrauch der Centralgewalt zu verhindern, hat man wesentlich auf die Forderung der Föderalisten hin an der neueingerichteten Staats- Maschine noch zwei freiheitliche Sicherheitsventile an gebracht

, je» des BundeSgesetz ooer ein BundeSbeschluß von nicht dringlichem Charakter der Äesammlheil der Eidge nossenschaft zur Annahme oder Verwerfung vorgelegt werden muß. Die Schweizer haben, vorsichli,i und pracusch wie sie sind, an Alles gedacht, obgleich wohl gerade in der Schweiz am menigsten ein Mißbrauch der Bundesge walt im sreihnlSseindlichen Sinne zu fürchten wäre. Man kann die neue Bundesverfassung in Wahrheit eine centralisirte Oczanisalion der Feiheit nennen. Sie wird, indem sie die Freiheiten und Rechte

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 3 of 4
Date: 08.02.1877
Physical description: 4
nicht annehmen wollen. (Eine schweizerische Sultanin.) Vor einigen Jahren hatten zwei Kaufleule in Pera ein Leinenwaaren-Geschäft inne. Der eine davon war ein Schweizer, dessen Frau Handschuhe und Kosmetiques an Türken, Griechen, Juden, Armenier und andere Nationalitäten veräußerte. An ihrer Seite saß ein hübsches, blondhaariges Schweizer-Mädchen, welches einiges Türkisch ober flächlich gelernt hatte, wodurch es, vereint mit seinem angeneh men Aeußern, manchen Pascha zum Kaufe heranlockte

. Unter diesen war auch der gegenwärtige Sultan. Dieser sah und — liebte das hübsche Schweizer-Mädchen. Eines Tages theilte sie ihrer Tante mit, daß sie gewillt sei, einen Pascha zu heiraten. Vergebens erklärte ihr dieselbe, daß sie den edlen Na me rer Tomkins — oas war der Namen des Kaufmanns — durch eine solche Verbindung entehre; vergebens versuchte sie, ihre Nichte von ihrem Vorhaben abwendig zu machen, indem sie ihr vorstellte, wie glücklich sie sich in ihrem Geburtslande ihr Loos gestalten könnte, wo sie die Braut

eines Kaufmanns von Bern oder Luzern werden würde. Die hübsche Schweizerin blieb ihrem Pascha treu und Frau Tomkins willigte endlich mit manchen bösen Vorahnungen in die Heirat. Der Pascha ist nun Sultan und das Schweizer-Mädchen Sultanin. Sie lehrte ihn euro päische Sprachen und ihr Einfluß über ihn ist ein unbegrenzter. — So erzählt eine englische Zeitung. (Die neue türkische Freiheit.) Nach einer Meldung aus Konstantinopel wurde Midhat Pascha in Gemäßheit des Artikels 113 der Verfassung und in Anbetracht

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 8
Date: 29.05.1875
Physical description: 8
und Ständerath bei der Berathung eines Gesetzes voll kommen überein, so kann eine Sanktionirung nicht erfolgen, weil es an einer , Krone" fehlt. Der von den beiden gesetzgebenden Versammlungen zum Beschlüsse erhobene Entwurf wird daher von selbst Gesetz, wenn nicht binnen einer bestimmten Zeit aus der Milte des Volkes dagegen Widerspruch erhoben wird. Erklären sich aber innerhalb sechs Monate mindestens 30.000 stimmbe rechtigte Schweizer Bürger gegen das Gesetz, so muß das letztere dem souveränen Volk

selbst zur Sanktionirung vorgelegt werden. In einer allgemeinen Volksabstimmung (die Schweizer nennen dieses Verfahren das N.fe.enduin) wird dann endgültig darüber entschieden, ob das in Frage stehende Gesltz Gültigkeit haben soll oder nicht. Eine solche Abstimmung bei allgemeinem Siimmrecht hat in der schweizerischen Eidgenosstnschatt am letzten Sonntag stattge funden. Es handelte sich um die Einführung der Zivilstauds register und der obligatorischen Zivilehe und um ein Gesetz welches die Ausübung des Stimmrechts

der Schweizer Bürger regeln soll. Letzteres wurde von rer Mehrheit des Volkes ver worfen; das Gesetz über Z>vilstandsr,gister und Zivilehe aber wurde von dem schweizerilchen Volke mit Stimmenmehrheit ange nommen. In der ganzest Schweiz werden demnach von nun an die Geburts-, Trauungs- und Stcrberegister nur noch im Namen des Staats, nur von unter der weltlichen Behörden stehenden Personen geführt, und gültige Ehen werden nur noch vor den weltlichen Behörden geschlossen. So hat es das schweizerische Volk

seien, von ihrem Rechte aus Seldstregierung und vollkommene Souveranctät auch nur ein Tütelchen an Nom und das Jesuit, nthum abzulasten, und je rechthaberischer Bischof Lachat und Pfarrer Mermillod Vor gängen , je heftiger der Vizeherrgott in Nom fluchte, desto rüstiger und unverdrossener gieng man in Bern die eigenen Wege, welche der freie Schweizer seit Jahrhunderten zu wandeln sich angewöhnt hat. Der Same der Unfehlbarkeit, in schweizerische Erde gelegt, hat dort so wie auch in Deutschland

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Tiroler Stimmen
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Page 2 of 4
Date: 04.08.1880
Physical description: 4
auf eidgenössische Staatsrechnung betreiben. In neuerer Zeit sucht man auch zu diesem Hilfsmittel für die eidgenössische Staatskaffe seine Zuflucht zu nehmen. Der Bund begnügt sich, ein bezügliches Reglement auszuarbeiten. Einen heftigen und geschickten Gegner hat diese Regelung der Banknotenfrage in dem Nationalrath Dr. Joos von Schaffhausen gefunden. An verschiedenen Orten des Schweizer landes hielt er Vorträge, um gegen das Banknotenprivilegium der Privatbanken das Volk zu gewinnen. In kurzer Zeit

; will man aber damit gewisse Vorarbeiten für die nächste Saison machen, um dann „auf Grund eingezogener Erkundigung hin" gegen dieses nützliche Institut um so sicherer experimentiren zu können, so sieht man, zu welchen Zwecken man von Oben so bereitwillige Hand bietet. Gelingt der muthmaßliche Plan, so werden allerdings die Schul schwestern nicht aus dem Vaterlande vorderhand verbannt wer den, wie etwa die Jesuiten, aber man will ihnen die Schule ent reißen. — Am Schützenfest in Wien haben die Schweizer ihre Schießkunst

wieder vortheilhaft an den Tag gelegt. So schoß in der Stichscheibe „Kaiserin" Joh. Schweizer aus Goßau, St. Gallen, 40 Punkte, also das Maximum, welches gemacht wer den kann. Ferner sind unsere renommirtesten Schützen Gegen stand Allerhöchster Aufmerksamkeit gewesen. Zwei gaben vor dem Erzherzog Karl Ludwtg Proben ihrer in der That virtuoser Kunst. Ein Herr Benziger gab in die Feldstehscheibe „Kaiser" in drei Minuten 49 Schüsse ad, allerdings mit etwas geringeren Treffresultan, als unmittelbar vorher

, wo er unter allgemeinem Beifall in drei Minuten 43 Schüsse abgegeben und 32 Treffer mit 74 Punkten gemacht hatte. Der berühmte Haury von Rheinach, Baselland, schoß in des Kaisers Gegenwart auf 49 Schüsse 44 Treffer mit 109 Punkten im Schnellfeuer und in Gegenwart des Erzherzogs Rainer in drei Minuten 53 Schüsse mit 50 Treffern und 118 Punkten. Die Schießkunst der alten Schweizer ist also noch nicht ausgestorben! Frankreich. Der „Figaro" veröffentlicht einen aus führlichen Bericht

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Tiroler Stimmen
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Date: 07.12.1878
Physical description: 6
nicht genug Platz auftreiben kön nen, um den Kulturkampf-Flüchtlingen ein erwünschtes Asyl zu bieten. Aber diese Flüchtlinge gehen nicht in die Schweiz, weil das Staatskirchenthum in der Schweiz diesen Flüchtlingen auch selbst die Schweizer Luft unathembar machen mußte. Diese Flüchtlinge kommen hier nicht in Betracht; wohl aber jene internationalen Wühler und Agitatoren, welchen eine Krone auf dem Haupte eines legitimen Fürsten nicht Kopfweh blos, sondern Epilepsie verursacht, welche gegen den Thron

lächerlich, wenn da die „N. Fr. Pr." einen Satz aus dem Schweizer „Bund" zitirt, worin dieses Journal schreibt: „Die Schweiz hat ihr Asylrecht, soweit dasselbe Be drängten und Verfolgten Schutz bieten soll, unter allen Umstän den heilig zu halten und mit Aufbietung aller ihrer Kräfte zu wahren und zu vertheidigen"; und wenn dann dieses Journal, welches nach Anschauung der „N. Fr. Presse", die sich also da mit indentifizirt, in seinen politischen Anschauungen ebenso be sonnen als gemäßiget

. ist, in der schärfsten Weise gegen Jene sich ausspricht, „die das Asylrecht als Deckmantel zu Wühlereien und Ruhestörungen in den benachbarten Staaten benützen woll ten. Menschen, welche von der Schweiz aus Revolutionen an zettelten oder gar Verbrechen planten, würden von den Schweizer Behörden wahrscheinlich nicht glimpflicher behandelt, als von je nen monarchischen Ländern; denn das Gesetz ist in der Schweiz so streng wie anderwärts, und in Berlin und Madrid kann man darüber beruhiget

sein, daß es keiner diplomatischen Drohnoten bedarf, um der Schweiz das Verständniß ihrer internationalen Pflichten zu erleichtern. Lächerlich, ja unbeschreiblich lächerlich ist es, zu behaupten, daß im Schweizer Asyle keine weiteren Verschwörungen mehr an gezettelt wurden oder werden. Das glaubt doch das naivste Kiud schon lange nicht mehr; steht doch so oft in öffentlichen Blättern zu lesen, was so ein Asyl-Bewohner aus der Schweiz seinen Gesinnungsgenossen schreibt, was er anräth, wie er Deputationen empfängt

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Volksblatt
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Page 1 of 6
Date: 05.03.1873
Physical description: 6
«« Schreibe» vom ». Dezember I8SS an d»i> Redakteur des Tiroler VolkSblatteS. VI. (XII.) Jahrgang. Bozen, Mittwoch, 5. März. 1873. Ueber den Schweizer Kircheneonflikt wollen wir dießmal .eine protestantische Stimme hören und zwar die Berliner „National-Ztg.' Sie schreibt: „In Solothurn sind zwei Bataillone und eine Scharfschützenkompagnie aufgeboten worden. Da es die Kantonalregierung von Solothurn ist, welche die Truppen aufbietet, so sind die Aufgebotenen auch Solothurner Milizen. Dies wird den Konflikt

wahrscheinlich fördern, statt ihn beseitigen. Eben jetzt wird im Kanton für Abberufung der liberalen Solothurner Regierung durch das Volk agitirt, und das Jnitiativ- begehren hat zahlreiche Unterschristen gesunden/ Unter diesen Begeh renden sind zweifellos auch viele jetzt als Milizen Aufgebotene, denen es nach Art der Schweizer Milizen gar nicht einfallen wird, mit dem Käppi eine andere Gesinnung aufzusetzen und die Regierung zu stützen,, welche sie soeben erst abberufen wollten. Wenn die klerikale Bewegung

keinen Zweifel darüber, daß die dortige katholische Bevölkerung fast durchweg infällibiliftisch gesinnt ist und hinter dem Klerus steht und daß die altkatholischen Manifestationen, von denen uns der Telegraph unterhält, eine verschwindende Minorität repräsentiren. Wie die Dinge wirklich liegen, zeigt eine vorgestern von uns nach einem liberalen Schweizer Blatte wiedergegebene Nach richt, daß von 4759 überhaupt stimmfähigen katholischen Bewohnern des Kantons Thurgau 4339 sich für den abgesetzten Bischof

der Ultramontanismus nach dem Zngeftändniß liberaler Schweizer Blätter Fortschritte, und man ist daraus gefaßt, bei den im Mai bevorstehenden Großrathswahlen eine ultramontane Mehrheit und einen Systemwechsel zu erleben. Schon Amerikanisches. 0. — Europa kann sich den Auswüchsen seiner Ideen, welche ihm von Amerika importirt werden, nicht mehr verschließen. Daher kommen bei uns ebenfalls Erscheinungen zu Tage, bei deren Anblick man sich unwillkürlich fragt: Woher? Schon vor einigen Jahren ist uns der Satz ans

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Page 1 of 4
Date: 09.04.1874
Physical description: 4
, Basel, Zürich, Leipzig, Ham burg. A-Oppeli! inWien. Prag, Berlin, Hamburg, Frankfurt. Leipzig, Paris, Florenz, Peters burg. Sachse L Eomp. in Leipzig, Stuttgart, München, Breslau G.L.Daube in Frankfurt, Stutt gart, München, Hamburg, Brüssel ifludolf Müsse in Berlin, Wien, München, M. Gallen. M 79 Donnerstag 9. April. W«um-e ( Morgen 10. April Ezechiel Pr. Die Revision der Schwerer Bundesverfassung. Der Unglückötag des 12. Mai 1872, an welchem durch die Abstimmung der Schweizer Bürger

wird, als vor zwei Jahren. Innerhalb dieses kurzen Zeitraumes hat das Schweizer Volk hinreichende Gelegenheit gehabt, die Feinde der Versassungsreviston kennen zu lernen, es hat sich überzeugt, daß die Nevistonsgegner durch ganz andere Beweggründe geleitet werden, als sie heuchlerisch vorschützen. Es ist offenkundig geworden, daß nicht Liebe zum Gemei»wesen oder Begeisterung für die Selbständigkeit der Kan tone es ist, was die Revisionsgegner zur Opposition treibt. Die Hauptgegner der Revision sind die Radikalen

selbst schuld. Die Herren Mermillod, Marilley und Lachat, diese Bischöfe nach dem Herzen der römischen Kurie, haben mit ihrem verblendeten Auf treten gegen den Staat und seine Gesetze sehr vielen Schweizer Bürgern, die gute Katholiken sind, den Staar gestochen. Ebenso hat der Kamps des Ultramontanismus gegen das deutsche Kaiser reich, welches in der Schweiz von Tag zu Tag steigender Sym pathien sich erfreut, nicht verfehlt, aufklärend und belehrend zu wirken. Die revidirte Bundesverfassung wurde mit ruhigem

Auge betrachtet und damit war Alles gewonnen. So konnte denn schon im Sommer des vorigen Jahres der glänzende Volkstag zu Solothurn stattfinden und eine wahrhaft großartige Demonstration zu Gunsten der Revision in Szene setzen. Seit jenem Tage (16. Juni 1873) war das Schicksal der Reviston entschieden, nämlich der Sieg derselben in allen Kantonen, natürlich mit Ausnahme der Urkantone und Freiburgs! Als Schlußstein des Neubaues der Schweizer Verfassung w!T auch als Ausgangspunkt einer neuen

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