, der auf dem Grundsatz der gegenseitigen Meistbegünstigung beruht. Der Vertrag ist für die Schweiz ein sehr vorteilhafter, denn die Schweizer Waren fallen unter die Tarife, die Polen auch dritten bevorzugten Staaten eingeräumt hat, z. B. Frank reich. Frankreich liegt aber mit der Schweiz mehr oder weniger in einer Zoll- und Wirtschaftsfehde, zur grossen Benachteiligung der Eidgenossenschaft. Folglich kann die Schweiz heute Frankreich in Polen starke Konkurrenz in Artikeln machen, die sowohl in der Schweiz
wie in Frank reich hergestellt werden. Die Schweizer Artikel müssen zwar den hohen polnischen Zoll bezahlen, es wird aber der Schweiz von diesem Zoll ein starker Prozentsatz zurück vergütet. Es wird, um ein Beispiel herauszugreifen, der Schweiz vergütet auf: Käse 40 Prozent, Schuhe 35 Proz.. Dampfturbinen 30 Proz., Webereimaschinen 25 Proz., elek trische, und landwirtschaftliche Maschinen 35 Proz., Baum- wollgewebe und Kurzwaren 30 Proz., Parfümerien und Sei fen 35.Prozent des Zolles
in der Arbeitsbelätigung und in den Wirtscliaftsvcrhältnisscn der Schweiz feslzusfcllen. Was den Handel der Schweiz mit Italien angeht, so trifft wohl zu, dass Italien mehr Wa ren nach der Schweiz aiisführt, als cs umgekehrt der Fall ist. Italien führte 1921 nach der Schweiz für 199,600.000 Schweizer Franken aus, während die Schweiz Italiert hur' mit Waren im Werte von 74,200.000 Schweizer Franken ~ belieferte. Von ersterem Betrage aber entfielen 161,820.000 Franken auf landwirtschaftliche Erzeugnisse und Rohpro dukte
und nur 37,780.000 Franken auf Fertigfabrikate. Um gekehrt lieferte die Schweiz an Italien fertige Artikel in Höhe von 65,446.000 Franken, Roh- und landwirtschaft liche Erzeugnisse aber nur bis zu 8,554.000 Schweizer Franken. Es ergibt sich daraus, dass die Schweizer In-, dustrie von Italien stärker beschäftigt wird, als die ita lienische Industrie von der Schweiz. ■ Um das wirtschaftliche Riid, das die Schweiz in die sem Augenblicke bietet, entsprechend abzurunden,. und um zu verstehen, woher die erwartungsvoll
frohe Stimmung in den Schweizer Regicrungskrcisen stammt, möge noch her- yorgehoben werden, dass seit 1916 zum erstenmalc wieder* die Ausfuhr der Schweiz in den ersten sechs Monaten d. J. die Einfuhr übertrifft, und zwar mit 23 Millionen Franken bei einer Gcsamlausfuiir von 876,848.000 Franken. Die Einfuhr belief sich auf 853,504.000 Franken. Geht man je doch die einzelnen Positionen der Ein-’ und Ausfuhr im ersten Halbjahr 1922 durch, so findet man unter der Gruppe Ausfuhr auüh unbearbeitetes Gold