von Amerongen trägt. Es ist nicht be kannt, welche Vorfälle diese neuerliche strenge Bewachung hervorgerusen haben. Schweizer käse und internationale Politik. In den „Lebens- erumerungen" des Freiherrn von Eckardstein, des frühem deutschen Botschafters in London, wird folgende Episode aus der Zeit des Burenkriegs erzählt: „Kurz bevor ich am folgenden Tage aufs Foreign Office ging, besuchte mich der Schweizer Gesandte in Lon- don Er teilte mir mit, daß er ein Telegramm seiner Regierung er halten habe, wonach
die englischen Behörden in Südattika auf der deutschen Bark „Hans Wagner" achtzehn große Kisten Schweizer- kase als Kriegskonterbande beschlagnahmt hätten, weil diese aus der Schweiz stammende Ladung angeblich für die Buren bestimmt sei; er bäte mich darum, sein Gesuch um sofortige Freigabe des Käses bei Lord Salisbury zu unterstützen. Ich versprach dem Gesandten, daß ich mein möglichstes tun würde, feinen Wunsch zu erfüllen, war aber zunächst innerlich etwas gereizt über die Zumutung
, daß ich mich in einem Zeitpunkt, wo es sich um Abbruch diplomatischer Be ziehungen mit England handelte, und ich bis über die Ohren voll Arbeit steckte, auch noch um einige Kisten Schweizer Käse kümmern sollte. Schließlich kam mir aber der Gedanke, daß dieser kleine Zwi schenfall auf die Psyche Lord Salisburys vielleicht eine gewisse Wir kung ausüben könnte, wenn er humorvoll verwertet würde. Kurz vor 5 Uhr traf ich auf dem Foreign Office ein. Der Privatsekretär Lord Salisburys deutete mir während eines kurzen Gesprächs
de» etwa 600 Grad heißen Gesteines in den untersten Teilen des Bohr loches annehmen, der ein Offenhalten desselben erschwert. Es ist nun nicht ohne Bedeutung für die Zukunft der geplanten Anlage, daß der Direktor der Geologie»! Survep von England, Sir Archibald G e i k i e, einer der hervorragendsten Geologen der Gegenwart, feine Landsleute auf das Projekt von Parfons aus haben Sie ein Ultimatum der Schweizer Regierung zu erwarten.' Lord Salisbury blickte ganz erstaunt auf und ftagte: „Bon
der Schweizer Regierung? Was meinen Sie damit?" „Ja," erwiderte ich, „der Schweizer Gesandte hat mich heute nachmittag ausgesucht und mir mitgeteilt, daß auf der deutschen Bark ,^Hans Wagner" achtzehn Kisten Käse, welche einem Schweizer Exporteur gehören, von den Behörden in Südafrika als Kriegskonterbande beschlag nahmt worden sind. Sollte der Käse nicht sofort freigegeben werden, dann haben Sie ein Ullimatum von seiten der Schweiz von achtund vierzig Stunden zu erwarten, und wenn Sie nicht nachgeben