. Man ist Schweizer, und man schreibt 150V, und man verkauft sich je teurer je lieber. So konnte es geschehen, daß ihrer sausende im Lager Karls XII. von Frankreich stehen und andere sausende drinnen im belagerten Mailand unter dem Sforza. Kommt 1 ütr großen Schlacht, entmannt die Schweiz sich selost, kommt es Mt zur Schlacht, brechen die Schweizer ihren Herren hüben und Mben die Verträge. Die Tagsatzung, ein für jeden Schweizer, in lver Diensten immer stehend, verbindlicher Soldatenrat, beschließt, dm Kampf
Schweizer gegen Schweizer zu verbieten. Doch Frankreich M den Mailänder Herzog, der mit feinen Truppen abziehen soll, -Men. Wer aber wird ihn, Krieger unter Kriegern, verraten? Der denn der Franzose hat auf Ernis Hof eine Grundschuld liegen, die dieser jetzt nicht mehr abdienen, sondern plötzlich bar zurückzahlen (dH; mehr, 300 Gulden soll er erhalten, wenn er sich in das Feind- eer schleicht und beim Abzug den Herzog verrät. Der Turmann dmkt an den Buben, den Iöftli, er denkt daran, daß es besser sei
, einer nähme das Opfer auf sich — ein zweiter Winkelried — und werde Verräter, als die Schmach bleibe auf dem ganzen Schweizer W. — Die Schweiz ächtet den Erni, fetzt 300 Gulden auf sein Haupt. Dennoch kehrt der zur Fastnacht heim, als Butz verkleidet. Auf dem j)o lebt nun der Gylg als Bauer, lebt zusammen mit der Amei. Und der will den Brüder nicht verraten, durch das Kopfgeld dem -Mi den Hof zu sichern; doch die Amei tut es, ihren Stolz an dem strengen Erni zu rächen, sich um den Preis Kleid und Tand
zu taufen. Die Häscher kommen, den Erni zu fassen; er erfährt — Tragik Ser Tragik —, daß der Iöftli, um dessentwillen er alles wagte, nicht ein Kind, sondern Kind des Gylg. Da ersticht er die Amei und Met als letzten Wunsch, der Preis für sein Haupt möge dem Iöftli zulommen, einem Turmann, den Hof zu halten. Tine krause, eine bewegte Handlung; groß und effektreich in den dramatischen Zusammenstößen, klein in dem Dazwischen und Rund herum. Wir kennen von dem Autor, dem jungen Schweizer Cäsar vanArx
, die „Rotschwyzerin", der seinerzeit die Exlbühne Leben verlieh; dieser „Verrat von Rovara" nun ist ein nicht minder herbes, gnadeloses Werk, voll Kraft in Sprache und Szene, felshart und ,'urchtbar in seiner Kunst, Liebe ohne Herz und Menschen ahne Lachen ja sonnen. Man wird unweigerlich an den jungen Schönherr er innert — einmal weht sogar schier Schillersche Luft — nicht nur in der Spiegelung der Bauern, die in Sprache und Haltung natur gegeben einander gleichen müssen wie Schweizer Berge den Tiroler Kerzen