man sich gewisse Heilige als Fürbitter und Vorbilder aus. Die Häufigkeit der Wahl der Namen Maria und Josef spiegelt das tiefe Vertrauen ver gangener Generationen in die Mutter des Herrn und den Nährvater Jesu Christi wider. Die ganze Familie stand unter ihrem Schutz, deshalb ist das häufige Vorkommen dieser Namen einleuchtend. Ein Vorbild aus dem Neuen Testa ment war z. B. die heilige Magdalena. Aus der Gruppe der Vierzehn Nothelfer ragen die Heiligen Barbara, Margareta, Katharina, Blasius (zugleich
die Heiligen Johannes, Josef, Antonius, Andreas, Georg, Michael, Thomas, Ursula, Elisa beth, Barbara und Agatha. Zum Schutz und Schirm vor Krankheit, Schmerz, Seuchen, Pest und Epidemien empfahl man die Täuflinge den Heiligen Antonius, Georg, Karl und Sebastian. Den Wöchnerinnen galten die Heiligen Anna, Brigitta und Margareta als besondere Fürsprecherinnen. Die Heiligen Anna und Magdalena wurden um die Vermittlung des Kindersegens angerufen. Sterbepatrone waren der heili ge Josef und der Erzengel Michael
. Zum Schutz vor Unwet ter, Feuer und Wasser wurden wie bei anderen Nöten die Heiligen Antonius, Vitus, Andreas, Michael, Florian und Agatha als mächtige Fürsprecher bei Gott angerufen. Die Verbundenheit mit dem österreichischen Kaiserhaus kam durch die Namen Maria Theresia, Franz Josef, Elisabeth, Maximilian, Karl, Heinrich, Otto und Johann zum Aus druck. Wenn man die schwierigen Lebensbedingungen und die dadurch geprägte innere Einstellung unserer Vorfahren in Betracht zieht, ist es verständlich, dass
sich die Menschen in besonderem Maße dem Schutz Gottes und seiner Heiligen anvertrauten und dem Vorbild der Heiligen nachzuwandeln suchten, um auf diese Weise das Ziel ihres harten Erdenda seins, die ewige Anschauung Gottes, zu erreichen. So gese hen ist es auch verständlich, dass früher dem Namenstagsfest eine besondere Bedeutung zukam, während heute in erster Linie der Geburtstag betont wird und der Namenstag und der Namenspatron zunehmend in Vergessenheit geraten. Heutzutage ist es oft sogar üblich, Film