demselben Institute aus dem Erträgnisse der Generalprobe seines Wiener CoucerteS den Betrag von 1050 Gulden. (Irr letzte Sag des -ie«-bote«mörders Schneider.) Ueber den letzten Tag de- Raubmörders, au dem heute daS TodeSurtheil vollstreckt wurde, berichtet die „W. Allg.Ztg." Der Delinquent, der bei Verlesung der UrtheilSbestäti guug die Ruhe bewahrte, hat auch den ganzen Ta^ seit jener Stunde — seinen letzten LebeuStag — auch nicht für einen Augenblick feine ruhige Haltung und Fassung verloren. Unmittelbar
, nachdem er in die Armtnfünderzrlle abgeführt wurde, ließ er sich auf den Sessel an dem Tische nieder uud verharrte so in dü strrem Schweigen länger als eine Stunde. Endlich ging die Zelleuthür auf — der Bruder Franz Schneider'« der Hausknecht Heinrich Schneider, war erschienen, um vou dem Verurtheilten Abschied zu nehmen. Heinrich Schneider zeigte sich wenig erschüttert über daS LoS seines Bruders. Die Beiden sprachen auch in dieser letzten Stunde nur wenig miteinander. Zum Schluffe verabschiedete
sich Heinrich Schneider mit einem Kusse von Franz und verließ die Zelle, nachdem ihm dieser noch einige Grüße an Verwandte anfgetragen hatte Angeblich soll er de» Fortgeheudeu auch gebeten haben, eine Messe für ihn nach der Hinrichtung lesen zu lassen. Bald darauf erschien auf Wunsch de- Delinquenten der Seelsorger deS Landgerichtes Pfarrer Bohmanu in der Zelle. Franz Schneider legte die Beichte ab und bat odanv, ihn Früh vor der Hinrichtung zur Messe io die Capelle zn führen. Nach halbstündigem Aufenthalte
verließ der Pfarrer die Zelle, vor deren Thür zwei Iustizsoldateu mit aufgepflaoztem Bajonnet Wache halten während zwei Andere ihn in der Zelle überwachen. Sodann wurde Schneider nach seinen etwaigen Mün chen befragt. Franz Schneider erklärte, er habe Hunger und bestellte zwei Portionen SchweioSbraten, zwei Brote, einen halben Liter Rothweiu uud sechs Birginisr-Ci garren. Sein Wunsch wurde erfüllt und Schneider verzehrte die Speisen mit wahrem Heißhunger. Für Abends hat er sich abermals zwei Portionen
SchweinS- braten, Wein und Cigarren, für heute Früh 6 Uhr als „letztes Frühstück" Milchkaffee auSgebeten. Im Laufe de« Nachmittags äußerte Schneider den Wunsch, sich von seiner Frau Rosalia zu verabschieden. Rosalia Schneider hat jedoch ein letztes Wiedersehen mit ihrem Manne in sehr derben Worten abgelehnt. Sein Schicksal läßt sie ganz kalt und gleichgiltig, wie ihr eigenes. Der Delinquent, dem vor einigen Tagen die Haare gestutzt wurden, trägt jetzt SträfliugSkleidung und verbringt die Zit