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Lienzer Nachrichten
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Page 10 of 16
Date: 25.07.1930
Physical description: 16
er- s ch e i n u n g. Die Sternwarte der Wiener Universität hat am Freitag vielfache Meldun gen erhalten, daß in Wien eine überaus interes sante Himmelserscheinung beobachtet werden konnte. Es handelt sich um ein großes Me teor, das niedriger als in einer Höhe von 100 Kilometern die Atmosphäre durchzog und in einem Umkreis von mindestens 200 „Du bist mir mei' liebster Fremd, Toni", sagt der Schneider ganz begeistert, „für di' gang i durchs Feuer!" „Wär' nit aus", drauf der Pfarrmesner, „wo du mir nit amal a Hos'n machst

, bis morg'n!" und lacht ganz spöttisch vor sich hin. Aber da hat's dem Schneider einen Riß geben, wie er das g'hört hat! Man hat chm ang'seh'n, daß er einen Kampf kämpft mit chm selber,- drauf hat er die kleinen Augerln weit weit aufg'rissen, hat den Pfarrmesner scharf ang'schaut, so scharf, wie's nur gangen ist, und hat ihn auf die Schulter klopft und g'sagt: „Toni, mei Wort — der' Hos'n k r i a g st ! " Da is der Pfarrmesner Toni ganz g'rührt g'wes'n über den hochherzigen Entschluß,- er hat vor Freud

' glei noch' ein Achtele Kranebitter! einschenken lass'n zum Mitnehmen, damit denn Schneider bei der Nachtschicht die Zeit nit lang wird und hernach sein die zwei Kameraden heimzu. — — Das war freilich ein großes Glück, daß der Schneider den Psarrmesner bei sich hat g'habt, nit bloß auf dem Weg, auch! daheim. Denn die Schneiderin war darum diesmal nit so rabiat wie sonst. „Geh' hiatz, schlaf dein Rausch aus, Lump, alter, mir red'n morg'n a Wör'tl — g'freu' di'!" „Hiatz werd nit g'schlaff'n, Alte

dem Fremdenverkehr gewidmet ist; da fs Geld!" Dabei haut er zweiGuldenstückln hin auf den Schneidertisch. „Na, z'weg'n meiner", gibt die Schineiderin z'ruck, und schiebt das Geld in den Sack. Scha den stift'n kann der Schneider nit in sein Mords-Rausch, denn den Stoff hat ja der Mes ner selber bracht, hat sie sich gedenkt und ist in ihr Schlafkammer gangen. Hiatz hat der Schneider ang'fangt zu arbei ten. Leicht ist's freilich! nit g'wes'n, die viel'n Ziffern in sein Maßbüchl sein umeinand' ge tanzt

, als wenn sie lebendig wären. Der Schnei der hat frei lachen müssen. Aber schließlich ha ben sie der Pfarrmesner und der Lambrecht doch ein'g'fangen, und es hat auch gar nit lang Hergängen, da sind die Hosenteil zug'schnitten auf dem Schneidertisch g'legen. Der Pfarrmesner ist noch eine Weil dageblie- ben, hat aufgepaßt, daß der Schneider bei seiner Arbeit nit etwan einschlast, und wie er g'sehn hat, daß die Arbeit ihren Gang geht, hat er „Pfüat Gott" g'wunfchen und ist langsam heimzu. Der Schneider aber hat fleißig

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 10 of 16
Date: 10.09.1915
Physical description: 16
Benzins übergeben, welches an Land wirte für den Antrieb von Benzinmotoren abge geben wird. Bestellungen sind an die beiden ge nannten Verbände zu rächten. Die Tochter des Geächteten. (Erzählung aus dem bayrischen Oberlande von Gg. Stöger.) (Nachdrnck verboten.) (5. Fortsetzung.) Zu allem Ueberfluß kam dem Schneider jetzt vas stattgefundene Gespräch am Wirthaus in den Sinn. Wie leicht wäre es möglich, daß ihm der berüchtigte Wilderer in den Weg käme! Und der andere, dem sich Lampl verschrieben

haben sollte. Denn das Letztere glaubte Gori fest, anders konnte es nicht sein, Lampl mußte mit dem Schwar zen verbunden sein. Daß er — der Schneider — auch solche Sprüche machen mußte, um seine i Schneid und Furchtlosigkeit zu zeigen und sich da- ! mit zu prahlen. Wenn jetzt die beiden kämen, ' gefehlt wäre es. Aber nicht um die beiden, son dern um ihn! Das war sicher. Die würden schnell , mH ihm fertig sein, und die Leut würden später ! sagen: den Schneidergori hat der Schwarze ge- < holt. Für seine Großsvreckereö

ein und einen Teils war er froh darum, konnte er sich im aller- ungünstigsten Falle, wenn ihm der Schwarze doch fassen würde, auf diesen Rausch ausreden und seine Prahlerei auf dieses Konto setzen. Solche Gedanken machte sich der Schneider, während er in erhöhtem Tempo vorwärts rannte, sich kaum zum Atmen Zeit nehmend. Er wurde es nicht gewahr, daß er statt den Fußweg einen schmalen Seitenweg eingeschlagen hatte, bis dieser plötzlich aufhörte. Betroffen und ängstlich zugleich blickte Gori

um sich. Da hatte er sich schön verrannt oder hatte ihn der Böse eigens hie- her geführt? Ein Stoßgebetlein um das andere murmelte der Schneider, während er einen Ausweg suchte. In dieser Richtung hin mußte Sachsenkam liegen und er war von jener hergekommen. Sollte er wieder zurückgehen, sich von seinem Wohnort wie der weiter entfernen? Dies wollte der Schneider ebenfalls nicht; er mußte versuchen, durch das Dickicht zu dringen. Seine kleine, schwächliche Gestalt war ihm dazu nicht hinderlich

und er bekreuzte sich unzählige Male, nebenbei erwägend, ob er es wagen dürfe, über die Lichtung zu gehen. Von Reichersbeuern her ertönte der dumpfe Glockenschlag, der die Mitternachtsstunde verkün dete. „Zwölfi!" ächzte der Schneider im Stillen. „Dös a no! D' Geisterstund! Heiliger Leonhard steh' mir bei! Heiliger Sebastian " Gori kam nicht mehr dazu, den Namen die ses Heiligen auszusprechen, sondern er starrte auf die Blöße, während seine schlotternden Beine ihn kaum mehr tragen wollten. Dem vermeintlichen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 27.03.1918
Physical description: 8
hergestellt. Vor einigen Monaten fing Schneider aufs neue zu kränkeln an und mußte bald das Bett hüten. Der behandelnde Arzt ver- anlaßte die Ueberführung des Kranken in die Innsbrucker Klinik. Aber alle Kunst der Aerzte versagte gegen die tückische Krankheit; gestern früh trat die Katastrophe ein. Durch zwei Jahrzehnte stand Schneider in un serer Partei und Gewerkschaftsorganisation, und durch mehr als ein Jahrzehnt in Verantwort licher Stellung in unseren genossenschaftlichen Be trieben. Schneider

und leitete unter anderem mit großer Tatkraft eine Tarisbewegung der Buchdrucker. Die großen Strapazen, die er sich als pflichteifriger Funktionär auferlegte: bei Tag Arbeit im Betriebe, abends Sitzungen und Ver sammlungen, Samstags Bahnfahrten zu den Sek tionen, haben die nicht allzu feste Gesundheit des Mannes schon damals etwas erschüttert. ... Bei deOKandeskonfMnssr1-(M«urde Schneider auch in denpMmdrsvüvstvnda der -sdzialdemokratischen Par tei 4Wvählt,1« der er viele Jahre die Stelle des Kassiers

.bekleidete. Im Jahre 1907 wurde Gen. Schneider in den Vorstand der Arbeiterbäckerei be rufen und bald darauf übertrug der Vorstand und Aufsichtsrat diesem überaus befähigten Mann die Stellung eines Betriebsleiters und Buchhalters. In dieser Funktion blieb Genosse Schneider und arbeitete mit seiner ganzen Tatkraft an der schonen Entwicklung des Unternehmens zu einem moder nen, leistungsfähigen Großbetrieb. Als unsere Parteileitung die Gründung einer eigenen Drucke rei beschloß, um die „Volks-Zeitung

" in ein Tag blatt umivandeln zu können, wurde Genosse Schneider in das vorbereitende Komitee und spä ter als Firmen-träger (unsere Druckerei ist be kanntlich eine Kommanditgesellschaft) bestimmt, als der er bis zu seinem Tode unserer Druckerei Vorstand. Große Arbeit hat der zu früh Verstor bene unserem Unternehmen und auch der „Volks-. Zeitung" geleistet. Denn es war keine leichte Auf gabe, mit verhältnismäßig geringen Barmitteln eine Druckerei ins Leben zu rufen, und es kostete alle Anstrengungen

, das Unternehmen über alle Fährlichkeiten hinwegzubringen und so zu fundie ren, daß eine weitere ruhige Entwicklung nunmehr sichergestellt ist. Neben dem Genossen Orszag und Prachensky hat Genosse Schneider reichen Anteil an der geleisteten Arbeit und damit an der Entwicklung. In der politischen Organisation bekleidete Gen. Schneider viele Jahre — neben seiner Funk tion in der Landesparteivertretung — die Stelle als Leiter der Sektion Pradl. An den Vorberei tungen der ersten Reichstagswahl auf Grund

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Alpenländer-Bote
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Page 4 of 16
Date: 23.03.1913
Physical description: 16
Erntetag, o Auferstehen Wie machst du leicht den schwersten Erdenlauf!" Amen. Der Vetter aus Amerika. Eine Geschichte von Reimmichl. (Nachdruck verboten.) Der Fexpeter von Grünsteig hat sein Lebtag die Menschen für Narren gehalten und viel heillosen, tol len Schabernack gestiftet; einmal aber ist ihm ein Streich von heilsamer, frommer Wirkung gelungen. Das kam so. Lebten in besagtem Grünsteig zwei Schwäger, der Schneider Servaz und der Schuster David. Beide hatten eine Tochter des Kramer-Jakob

wie Pilatus und Herodes, wie Zange und Hammer, wie Ratz und Katz. — — Es nahte die heilige Osterzeit, aber die beiden Stoßhammel entzogen sich ihrer Christenpflicht und mieden sorgsam den Beichtstuhl — weil es doch umsonst wäre. Vergebens drangen die Freunde und Nachbarn in sie, vergebens der Pfarrer, welcher ihnen mit flammenden Worten den sündhaften Krieg und das Aergernis vor Augen hielt. Die zwei Kampel blie ben steif und haarig. Der Schneider ging überhaupt nicht mehr in die Kirche; denn, sagte

er, es müßten doch alle Heiligen heraus, wenn der Schuster drinnen sei. Der Schuster hinwiederum erklärte, er möge gar nicht in den Himmel, wenn der Schneider hinein komme; das habe jedoch keine Gefahr, denn aus den Schneider passe drüben ganz ein anderer als der Himmelspförtner. Wie kein Register mehr zog und alle Versöh nungsanstalten das Feuer nur schürten, beschloß der Fexpeter, sich ins Mittel zu legen. Am Ostermontag erhielt der Schuster David einen Brief aus Innsbruck, in dem mit großen, star ren

auch der Schneider Servaz am Ostermontag. Nur hieß in diesem Briese das Lieblingsbäschen des Vetters nicht Resi, sondern Kathi und die Stunde des Zusammentreffens beim Schlüsselwirt war auf Punkt acht Uhr abends ange- setzt. Nun herrschte beim Schuster und Schneider eitel Wonne. Die beiderseitigen Ehevölker zitterten vor freudiger Erwartung und sie vermochten in ihrer Erregung bis zum Samstag fast nicht zu schlafen. In beiden Häusern wurde das beste Zimmer ausgeränmt, neu eingerichtet und herzig verziert

und schasste einen Liter Spezial mit drei Gläsern. Immer wieder schaute er auf seine Uhr, allem Viertelstunde aus Viertelstunde verrann und kein Vetter aus Amerika ließ sich blicken. Er und die Resi verzipperten in Unge duld und bald ging das eine, bald das andere Ausguck halten. Nach halb acht Uhr verließ der Fexpeter die Gaststube, um nach dem ztveiten Vettermann zu kundschaften .... Richtig auf der Straße hinter dem Wirtshausc trabte schon der Schneider einher. Auch er hatte seine Ehehälfte

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 5 of 16
Date: 30.01.1892
Physical description: 16
Franz Ferdinand von Oesterreich Este ist in Oldenburg infolge einer Erkältung leicht erkrankt und wird voraussichtlich mehrere Tage das Zimmer nicht verlassen können. Der Erzherzog war Sonntag den 1 7. ds. nach Wien gereist, um dort am Montag dem Leichenbegängnisse deh FML. Baron Otto Gem- mingcn Guttenberg beiznwohnen und hatte sich Diens tag Früh wieder nach Oedenburg begeben. — D er Prozeß des Mörder-Paares Schneider hat am 25. ds. Mts. vor dem Wiener Geriete seinen Anfang genommen. Der Anklage

entnehmen wir Folgendes: Franz Schneider habe in der Nacht vom 25 . zum 26. Mai 1891 die Johanna Stoiber im Haspelwalde bei Neulengbach vergewaltigt und in der Nacht vom 1. auf den 2. Juni 1891 der Dienstmagd Anna Gyurics Gewalt anzuthun ver sucht. Im Juni 1891 habe Schneider in der Absicht, sich der Habseligkeiten der Rosalia Kleinrath zu be mächtigen, dieselbe im Walde nächst Christophen bei Neulengbach ermordet, in gleicher Absicht habe er auch die Marie Hotlwagner im Dreiföhrenwalde bei Neu lengbach

und die Friedrike Zoufar im Haspelwalde ermordet. Rosalia Schneider hat bei diesen Morden mitgeholfen und die geraubten Sachen verborgen und veräußert. Die Anklage hebt hervor, daß Schneider und seine Gattin bei ihren Unthaten eine ungewöhn liche Gefühllosigkeit bekundeten, sie waren nach der Verübung derselben immer bester Laune und ärgerten sicb nur über die Geringfügigkeit ihrer Beute, welche allerdings zur Größe ihrer Verbrechen in schreiendem Mißverhältnisse stand. Franz Schneider beschuldigt sein Weib

, es hätte ihn durch Anrathen zu seinen Unthaten verleitet und bei dem Morde der Maria Hottwagner die Hand angelegt. Ueber den Vorhalt des Untersuchungsrichters, warum er diese Angaben nicht im Anfänge der Untersuchung gemacht habe, äußerte er, „er habe geglaubt, seine Frau sei nicht mehr am Leben und er werde so d'rauskommen." Rosalia Schneider bezeichnet diese Angaben ihres Mannes als unwahr und erfunden Als der P äntent die Angeklagte Schneider frug, ob sie sich schuldig be enne, antwortete

sie: ..In manchen Punkten ja, in vielen aber nicht." — Sie leugnete, sie bei den Mordthateu unmittelbar zugegen gewesen sei, bestritt überhaupt jedes tbäiige Eingreifen ihrerseits und lächelte höhnisch zu den, sie belastenden Auslagen ihres Gatten, der, leidenschaftlicher in W,.: und Gcberden als sie, wiederholt betheuerte, sie sei die geistige Ur heberin und absolute Leiterin der Greuelthaten gewesen. Hauptsächlich bestritt er noch, seine Opfer durch Er würgen geködtet zu haben. Schneider bekennt sich über die Frage

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Tiroler Post
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Page 2 of 8
Date: 30.04.1902
Physical description: 8
Staatsanwaltes in Innsbruck Einhalt zu thun? Wien, 17. April 1902. Sch raffl. D r. Schöpfer. Fink. Schreiber. Strobach. Schneider. Oberndorfer. Huber. Wohl meyer. Kühschelm. Dr. Weißkirchner. Schoiswohl. Dr. Pattai. Mayer. Daschl. Prochazka. Dchäirdkicher (Verrath j der Deutschen (VoKepartei. Es hat einmal eine Zeit gegeben, in der man große Hoffnungen auf die Deutsche Volkspartei setzen durfte. In wirtschaftlichen Fragen gieng sie mit den Christlichsocialen. Antisemitisch schien sie auch zu sein. Dr. Lueger

hochgeehrt, wenn man seinen über legenen Verstand anerkennt. „Wirt," rief er, „gib 'n Piment'l a Halbi." „G'harschamer Diener," sagte der Schneider, „wird' dankbarst ang'numma." Da stand der Schustergirgl wüthend ans und zahlte, der Kramer fühlte sich überflüssig, beglich auch seine Zeche und machte sich, obschon von Neugierde arg geplagt, gleichfalls davon. „No — wiar hast denn dös g'moant?" fragte nach einer Pause der Sagmüller wohlwollend. „I sag' nix, als—d' blaue Kuh," flüsterte der Schneider

und guckte in sein Steinkrügel. „Uhm?" machte der Sagmüller, riss die Augen aus, sah rechts und links, dann den Schneider an, der schmunzelnd in sein Bierkrügel starrte und schlug endlich mit flacher Hand in den Tisch, dass es nur so klatschte. „Zum Sapradibix — Hobelschatt'n und Sauknöd'l üb'ranand," schrie er, „gibst ma Raths'l auf?" „Na," lächelte der Schneider." Werst scho' selm wiss'n, was i meina mag." Judenthume wie ehemals gilt ihr Kampf, nein, es hat nur eines Winkes der Judenpresse bedurft

im Ausland. Aber der Tag der wohlverdienten Abrechnung wird auch über diese Verrätherpartei Hereinbrechen „Gor nix woaß i', gor nix, kann m'r a nit vorstell'n, was d' blaue Kuah, da Lehra und mei' Mariedl mitanand Ham sull'tn. — Red' irzt — oda . . . Der Schneider ließ sich willig zausen und lächelte. „No — ruck' aussa," sagte der Sagmüller dann leise und vertraulich. „Denn wannst gor wetten willst, nach'r muaß's wohl sei' Richtigkeit hab'n." Der Pimentl-Schneider machte eine rechte Kunst pause

, um den Sagmüller auf die Folter zu spannen, dann sah er den erwartungsvoll dasitzenden Herrn verschmitzt an und sagte: „a saubern's Wai' is die blaue Kuhwirtin." Der Sagmüller wischte sich den dichten Schnurr bart. „Na — ob!" murmelte er, wie verzückt zur Decke blickend. „A Witfrau — mudelsauba und rund," fuhr der Schneider fort, „in die besten Jahr', koane Kinda net, a schuldenfrei's Anwesen, an guiten Holzhand'l, schöns Rindviech im Stall — fünf schwäre Säu — und —" schloss er geradezu begeistert, „schön

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Neueste Zeitung
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Page 5 of 8
Date: 31.05.1934
Physical description: 8
wird der Innsbrucker Kraft sportgemeinde ein seltener sportlicher Genuß bereitet, da man sich vom erstmaligen Zusammentreffen des alten erfahrenen Ringers Foidl mit dem jugendlichen Draufgänger und Könner Hans Knabl etwas ganz Besonderes erwartet. Tischreservierungen werden im Kleiderhaus Ludwig Schirmer bis Freitag 6 Uhr abends mündlich und telephonisch angenommen. 4Miffte0un<h Sin politischer Zwischenfall bei einer Taazunterhaltnng in kramsach. Innsbruck, 30. Mai. 2er Rechtsanwalt Dr. Hermann Schneider

in Rattenberg hat men den Direktor des Messingwerkes K r a m s a ch, Herbert Pich ler, und gegen einen Arbeiter im gleichen Werk namens R i e s e r jjte Mge wegen Ehrenbeleidigung durch tätliche Mißhandlung er hoben, über die heute vor dem Einzelrichter für politische Delikte MR. Dr. Glätzle verhandelt wurde. Der Angelegenheit, die Damals in der dortigen Gegend ziemliches Aufsehen erregte, liegt salzender Sachverhalt zugrunde: Rechtsanwalt Dr. Schneider befand sich am Abend des 26. Novem bern

. I. mit einer größeren Gesellschaft in Kundl und man beschloß, nach Kramsach zu fahren und dort an der C äcilie nfe i er der Kramsacher Musik im Volksspielhaus teilzunehmen. Einige Zeit, be- üor Ir. Schneider mit seiner Gesellschaft im Saale, wo die Unter haltung stattfand, eintraf, war dort von der Decke herab eine vorher heimlich angebrachte Hakenkreuzsahne entfaltet worden, die ober bald entfernt wurde. Der Vorfall wurde zwar je nach der politi schen Einstellung der Besucher besprochen, doch kam es zu keinen ern

steren Zwischenfällen und man gab sich bald wieder dem Vergnügen des Tanzes hin. Kurz nachdem Dr. Schneider mit seiner Gesellschaft an einem Tische Platz genommen hatte, stürmten unter der Führung des lirektors Pichler und des Hauptmannes a. D. N o v a k sechs Heimatwehrleute mit Stahlhelm und Gewehr unter den Rufen „Dok tor Schneider hinaus!" in den Saal.-Direktor Pichler trat auf Dok tor Schneider zu und forderte ihn auf, den Saal zu verlassen, worauf dieser erwiderte: „Das geht

Sie nichts an, lassen Sie mich in Ruhe, Ne haben hier nichts zu reden!" Daraufhin versetzte Direktor Pichler dem Dr. Schneider einige Hiebe mit dem Gummiknüppel und besahl dem Heimatwehrmann Rieser, Dr. Schneider aus dem Saal M entfernen. Rieser packte Dr. Schneider am Rockkragen und schob ihn vor sich aus dem Saal. Vor dem Saaleingang versetzte Rieser ton Ir. Schneider noch einen Fußtritt. Außerdem soll Dr. Schneider mit Dem Gewehrlaufe einen Schlag über den Kopf erhalten haben, Wburch er eine walnußgroße Beule

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Alpenländer-Bote
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Page 7 of 16
Date: 26.09.1926
Physical description: 16
Der Schwiegersohn. Eine lustige Geschichte von Reimmichl. (Nachdruck verboten.) Der Klausenjörg war wohlbestallter Schneider meister in Bitternach, zweijähriger Ehemann der weiland Schmiedgretl und zugleich Schwiegersohn der alten Schmiedmeisterin — leider noch am Le ben. Er hatte drei Jahre lang mit heißer Inbrunst um seine Gnädige — das heißt um die Gretl — bitten müssen und jetzt hatte er sie; er war aber auch leimfest unter dem Pantoffel nicht nur seiner Frau, sondern noch mehr

den Schwiegersohn auch jedes mal aus dem Letten, gewann dabei aber stets grö ßere Oberhoheitsrechte über, den Schneider. Der Schneider war auch ein Musikant und hatte einen guten Ansatz zum Blasen sowohl bei Instrumen ten als auch bei Literflaschen. Diese letztere Musik aber hatte er seit seiner Heirat vollständig verlernt, denn Weib und Schwiegermutter waren ihm scharf auf den Socken und sobald er auch nur einmal auf ein Viertelstündchen seine Sonntagsschuhe unter den Wirtstisch gesteckt hatte, so war gleich

der Verteidigung seinen Mund, dann fuhr ihm die Schwiegerrnutter gleich messerscharf über die Zunge und herrschte: „Still bist! Du bist nichts als ein Habenix und Verstehnix und liegst nur deinem Weib in der Schüssel — solche Lotter buben müssen's Maul halten!" — In solcher Weise wurde der Schneider gebiegelt und gepudelt und das Herz kochte ihm im Leibe; aber er mußte ruhig an sich halten und der Schmiedmeisterin noch sei denfein und geschmeidig um den Kamm streichen, mußte hüsch freundlich komplimentieren

: Liebe Mutter hin — liebe Mutter her — denn sonst knüpfte die Schwiegermama ihren Geldsack zu und dem Schneider krochen die Schüldlein wieder an den Hals. — Sein Weib, die Gretl, hatte der Förg alleweil noch gern — aber gegen die Frau Schwiegermutter sammelte sich unter bemeldeten Umständen ein ganzer Kessel voll Gift und Galle in seinem Herzen. Je mehr er seinen Grimm ver bergen und in sich hineindrücken mußte, desto stär kerverdichtete sich derselbe und manchmal zappelte und gansterte es im stillen

einmal der Schneider durchs Stadelloch ausgeschloffen?" .Hat dich dein Weib ausgesperrt?" lachte der Menpeter. 1 »Ist der alte, dicke Drach' abgeflogen?" schrie ! der Wasenander. ' . »Schneider, geh' heim!" spottete der Schnalz- l Q 98l „sonst kommt die Gretl mit dem heißen Bie- öeleisen." > »Seid still und laßt mich mit euren Schalks- harreteien! sagte kleinmütig der Schneider; „wenn m Ruhe gebt, zahl' ich heute." Das ließen sich die Burschen gefallen. Sie zo gen den Schneider jubelnd in ihren Kreis und ver

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Haller Lokalanzeiger
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Page 3 of 4
Date: 18.08.1923
Physical description: 4
. In der nächsten Nummer dieses Blattes erschien eine Warnung vor Heindl, mit welcher die Kollegen aufgefordert wurden, sich vor Geschäftsabschlüssen, Kauf oder Pacht bei der Redaktion zu erkundigen. Auf die erste Annonce trat ein gewisser Schneider in Hötting, der früher einmal von Heindl dessen Geschäft in Brixlegg erworben hatte, mit Heindl in Ver bindung. Als er nun bald daraus die War nung vor Heindl las, schrieb er an Herrn Mayrl, der Obmann der dortigen gewerblichen Or ganisation ist, einen Brief

, in welchem ^r ihn um Aufilärung über die Vermögens-Verhält nisse des Heindl bat. Mayrl antwortete zuerst nicht, da er keine Zeit hatte, um sich dem Schneider als Auskunftsbüro gratis zur Ver fügung zu stellen. Da Schneider mit Heindl übereingekommen war, am 10. April 1923 definitiv abzuschließen, kam er am 8., also 2 Tage vorher, nach Wattens und begab sich zu Herrn Mayrl, um sich persönlich über Heindl zu erkundigen. Mayrl befand sich in der Wohn stube und bei ihm befand sich sein Polier, der 62 Jahre alte Josef Lechner

, um abzurechnen. Knapp nach der Begrüßung des eintretenden Schneider schloffen Mayrl und der Polier die Abrechnung und begab sich Letzterer hinaus. Schon hier gehen die Aussagen allerdings auseinander. Der Zeuge Schneider, der an gehende Kompagnon des Heindl, sagt, der Vorgang habe sich 1. in der Kanzlei Mayrls, also in einem mehr öffentlichen Raume abge spielt, 2. sei der Polier Lechner Zeuge der ganzen Unterredung gewesen und 3. habe die Auskunft des Herrn Mayrl gelautet: „Heindl sei ein ganz geriebener

Gauner, ein Heirats schwindler, ein Fallot, der ebenso wie sein Sohn bald ausgewiesen werde." Auf diese Auskunft sei Schneider zu Heindl gegangen und habe ihm die Auskunft des Herrn Mayrl wortwörtlich mitgeteilt (!!! Unerhört von diesem Schneider! Zum Dank für eine gestattete Be lästigung und gewährte Gefälligkeit dem Richter in die Hände geliefert zu werden!), mit dem Zusatz, daß er deswegen von der Vertrags schließung absehe. Zimmermeister Thomas Mayrl bestreitet erstens, daß der Vorgang

sich in der Kanzlei abgespielt habe, zweitens bestreitet er, daß Lechner, sein Polier, Zeuge gewesen sei, da dieser gleich nach der Abrechnung die Stube verlassen habe, und drittens habe er nur ge sagt, daß Heindl ein „Geriebener" sei. Weiter habe er den Schneider gefragt, ob er dem Heindl schon die 20 Millionen gegeben habe. Als dieser verneinte, habe Mayrl ihm geraten, sie nicht herauszugeben. Das übrige könne er bei der Gemeindevorstehung Wattens und beim Gendarmerieposten - Kommando Wattens er fahren

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Kitzbüheler Nachrichten
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Page 4 of 8
Date: 23.11.1935
Physical description: 8
wieder hergestellt Und der Steig vor» der Kapelle in der Dollfußstraße hinauf gegen Lebenberg w»»rde gänzlich umgearbeitet, mit mehreren bequemen Sitzbänken versehen und heißt nur» Steig zur schöne»» Aussicht. Es wurden 52 neue Orientie- rungstafeli» a»» wichtigen Stellen angebracht und meh rere alte mußten erneuert werde»». 24 gänzlich de Hannes Schneider in Japan. Das ist zuerst einmal ein weltbekannter Name, sicher! Ist damit auch ein Begriff verbünde»»? Zumeist ja: Pionier des Skilaufs, Arlbergmethode

, Slalomfahrer mit zahllose»» Siege»». Wie wärs aber, wenn »vir, um Hannes Schlieider ehrlich näher zu kommen, nun ein- mal die jeden» Sportler ketzerische Frage stellen wür- den, was beim im allgemeine»» bleibt, tvenn man „bloß" als Mensch auf die heutige»» Sportgrößen schaut? Nun, »vie zeigt sich der „weltbeka»»»»te Skr- lehrer Hannes Schneider" dein Fremden, der ihn ken nen fernen will, wie man eben berühmte Leute in ihren Antrieben und »'»» den Ursachen ihrer weite»» Be kanntheit zu begreife»» versucht

? Wie zeigt er sich dem sportlichen Dilettanten, dein, der für Menschen und nicht nur für Leistungen sich interessiert? Es stellt sich heraus, daß Hannes Schneider seine Gel tung unmöglich allem seiner Tüchtigkeit im tveißen Sport verdanken kann, so groß sie immer sei, —* denn die Schüler vom Arlberg behalten nicht »mr die Schwünge oder etwa das prächtige Körpergeftthl im richtig erlernten Ablatif in der Erinnerung, son dern arrch viel Bedeutsames vor» Menschen in ihrem „Lehrer". Es gibt noch aridere

Beweise für der» Zu sammenhang zrvische»» Persönlichkeit uitb Können bei dem Entstehe»» vor» Hannes Schneiders Ruhm; wir halten r»r»6 nur an de»» triftigsten: daß Skifahren für Schneider nicht Sport in» übliche»» Si»»»» ist, son dern schlechthii» Auölebei», die ihm naturgemäße Art, sich selbst darzustellen. Erst dadurch ist er vor der Welt zun» Urbild deö Skifahrenö geworden! Ja, als das an» »»»eisten Vemerkc»»swerte a»» Han nes Schneider erscheint, daß er — der einfache Ge- Auf keinem Ltiriftbmun

, er be wegt sich mit selbstverständlicher, natürlicher Liebens würdigkeit inmitten seiner naturkneipende»» Skihasen. Nur im Kern ist er durch all diese immerhin frag würdige, modische Sportbegeisteruug ringsum unbefan gen und voll er selbst geblieben. Dafür gibt es nun ein Zeugnis, das erste Buch, das Hannes Schneider selbst hera»»6gab: „Auf Schi in Japan"*. Eö konnte ja fast nicht ausbleiben, daß die immer lernbegierigen, energischen, gescheiten Jn- selasiaten sich ei»»mal einen Skikönig aus Europa

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Neueste Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 13.12.1914
Physical description: 8
, Reise um die Erde, Fünf Wochen im Ballon, Münchhausen, Sigismund Rüstig. halb eingesetzt haben, weil sie der Meinung war, daß ans dem Karl Schneider etwas Anständiges werde, sei es ein geistlicher Herr oder ein kaiserlicher Beamter . . Der Schneider Karele war für diese zwei Berufe aber nicht zu haben. Wohl erwarb er sich den Doktorhut an der heimatlichen Aniversität, nachher aber Zog er wieder in die Fremde. Einer Verwandten, die ihm darüber Vorwürfe machte, schrieb er: „Ich bin nun Doktor

der Philosophie; es ist mir ge rade jetzt Gelegenheit geboten» die eingelernten Theo rien in der fremden Welt nach der praktischen Seite hin zu erproben. Doktor der Philosophie übersetze ich mir so ins Deutsche: Weltkluger! Die auf den Hochschu len eingelernte Weltklugheit will ich nun im prakti schen Leben ausproben. . ." Und der Karele Schneider zog mit all dem Ueber- fchwang des dichtenden und nebenbei auch philoso phierenden Idealisten in die Welt. Ueber eine sogenannte gesicherte Zukunft machte

er sich nicht das geringste Kopfzerbrechen. Karele Schneider betrachtete die ganze Erde als seine Heimat, als das weite Flugfeld für alle Erwartungen eines jungen Menschen, als das weite Ackerfeld, das zur richtigen Zeit auch für ihn Ernte abwerfen müsse, weil er ein Recht darauf habe. Für Weihnachten! Josef Feichtinoer Innsbruck maximiüan-Strasse io Nähmaschinen Grammophone und Platten, Klaviere sowie sonstige Musikwerke, Strick maschinen ete. eie. Leichte Zadluugsweile. Reelle Bedienung Kataloge auf verlangen gratis

! In der Heimat dachten sie aber ganz anders. Wenn die Leute einmal ausnahmsweise vom Schneider Karele sprachen, weil sonst gerade niemand anderer da war, den man ausgiebiger besprechen konnte, dann lief das Urteil der lieben Verwandten und alten Freunde zumeist da rauf hinaus : „Der Karele.sei ein Tunichtgut, der der Heimat nur Schande mache." Fragte dann und wann.ein etwas Unparteiischerer die Leute, worin denn Kareles Tunichtguterei bestünde, dann lautete die Antwort zu meist: „Erstens hat er noch immer

, ist noch lange nicht festzustellen dast der Schneider Karele für die Heimat verloren sein müsse. Die Menschen, die niemals oder nur höchst selten aus der engsten Heimat hinauskommen, sind nicht imwer die heimatstreuesten. Hingegen ist nachgewiesen, daß Menschen, die viel und lange in der Fremde weilen, Heimat mit all dem versteckt Schönen und Lieben, mit all dem Heimateigenartigen am besten zu würdigen und zn schätzen wissen. Und wäre diese Heimat auch Alois Hermann Branntweinbrennerei und Likörfabrik

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 6
Date: 24.08.1955
Physical description: 6
Oie Köpenickiade des Schusters Karl Schneider . und noch drei Sittlichkeitsverbrechen Tödlicher Sturz in die Gletscherspalte dürfte mit Menschenkenntnis nicht gerade übermäßig ausgestattet gewesen sein, denn auf die Unschuldslamm-Miene des „Doktors“ fiel er glatt herein. Schneider wollte sich auch als Organist zur Verfügung stellen, erschien aber nie, wenn er gebraucht wurde. Vorerst hatte der Seelsorger keinen Grund seinem Jugendführer zu mißtrauen, denn wenn er an wesend war, verstand

es Schneider ausge zeichnet, den Scheinheiligen zu spielen. Aber der vertrauensselige Geistliche wäre bald aus allen Wolken gefallen, als er einmal seine Pfarrjugend Schlagerlieder singen hörte, de ren Text selbst die saftigsten 08 15-Dialoge zu harmlosen Witzeleien degradiert hätte. Der Einstudierer dieser Lieder aber war der „Herr Doktor“. Da begann auch der Seelsorger etwas aufmerksamer zu werden. Nun folgte Schlag auf Schlag. Schneider studierte mit der Pfarr jugend ein Theaterstück

ein, das sich bezeich nender Weise „Der Gerichtssaal“ nannte. Das Theaterstück benützte Schneider, um sich als „Regisseur“ den Jugendlichen zu nähern. Die Heimabende des Jugend Verführers waren mit Schilderungen vom Besuch der Freudenhäu ser und von seinen Beziehungen zu den Frauen in den verschiedensten Ländern ausgefüllt. Dem Seelsorger blieb nichts anderes übrig, als seinem Jugendführer vor den Buben die Maske vom Gesicht zu reißen. Der Schaden, der aber inzwischen schon entstanden war, ließ sich freilich

nicht mehr reparieren. Ein Teil der Jugendlichen war schon verdorben worden. Nun stand also der „Fedei iner“ von eigenen Gnaden vor dem Richter und wartete nur mit einem Positivum auf: Daß er alle ihm zur Last gelegten Taten gestand. Aber bei all dem ver ließ ihn seine gesunde Portion Humor nicht. Ueber seine Schwindeleien mußte er selbst lachen. Daß ihm ausgerechnet der „kleine Rechtschreibfehler“ die achte Aburteilung einbringen sollte, stimmte ihn irgendwie traurig. Schneider

hatte sich auch noch wegen un sittlicher Handlungen zu verantworten, die er an einem ihm unterstellten Lehrling beging. Der Staatsanwalt forderte besonders. deshalb strengste Bestrafung, weil sich Schneider stets an Jugendlichen verging. Das Gericht er kannte ihn in allen Anklagepunkten schuldig und verurteilte ihn zu dreieinhalb Jahren schweren, verschärften Kerkers. den bis Ende 1954 in homosexueller Weise. Karl wurde nach seinen Angaben im Alter von sieben Jahren von einem Soldaten miß braucht. Er selbst bezeichnete

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 6
Date: 19.08.1931
Physical description: 6
. b. INf-bechstrnße Ml, z-rnruf B 22+29. / v°Mp°rf-lf-n.K°n,° 92.877. / anfg-N,,«- AnMndlgnngen In leftlell. <M Mil einem «r-nz-und einer Aumm» fenMiÄ gemncht Answ-rt-g- Anzeigenannahmestelle: «eft-rreichifche Anzeigen-Ges-Uichaft A.-G.. Wie«. L, Brandstaffe 8. Fernruf v SS-S-SS. Nr. 188. Innsbruck, Mittwoch, Uen 19. Nugust 1931 19. 7ahrg. Ein dritter Aalsmann-Vrozetz? Vas Gesuch um Wiederausnahme des Bersahrens und die Strafanzeige gegen Johann Schneider beim Landesgerichte überreicht. Innsbruck

Johann Schneider, der angab, den Mord an dem alten Halsmann begangen zu haben. Das Wiener Landesgericht hat jedoch den Angaben Schnei ders keinen Glauben geschenkt und überdies zog Schneider seine Selbstbeschuldigung zurück, so daß er schließlich vom Morde freigesprochen und wegen V o r- schubleistung verurteilt wurde. Nunmehr haben die Anwälte Philipp Halsmanns: Doktor Franz Peßler in Innsbruck und Dr. Ernst Ruzicka in Wien, am 17. Juli eine neuerlicheAnzeige gegen Johann Schneider erstattet

und am heutigen Tage dem Straflandesgericht in Innsbruck den Antrag überreicht, das Strafverfahren gegen Philipp Halsmann wieder aufzunehmen. ^ In dem Antrag bezeichnet H a l s m a n n als Ursache für seinen Schritt, daß es das Fürchterlichste ist, als unschuldig Verurteilter weiterleben zu müssen. Er unterbreite daher dem Gericht folgende zwei Wiederaufnahmsgründe: 1. Mit bezug auf die Strafanzeige gegen den Hilfs arbeiter Johann Schneider: Das Geständnis Johann Schneiders sei an sich auch ohne Bezugnahme

auf dessen Schuld eine neue Tatsache, die die Wiederauf nahme begründet. Der Antrag will nicht betonen, daß Johann Schneider selbst der Mörder Max Halsmanns ist, sondern nur, daß seine Angaben über die Tat der W a h r- heit entsprechen. Wenn nun die Angaben über die Tat unbewiesen und die Angaben über den Täter unbewiesen sind, so müsse eine Verurteilung Schneiders wegen Vorschub leistung erfolgen, was im ersten Prozeß Schneider ge schehen sei. Wenn jedoch die Angaben Schneiders über die Tat und die Angaben

über Schneider als Täter bewiesen seien, dann müsse derProzetzSchneiderwiederaufgenom- men werden und die Rehabilitierung Philipp Halsmanns automatisch erfolgen. Wenn schließlich die Angaben Schneiders über die Ta 1 bewiefen, die Angaben über den Täter unbewiesen bleiben, so müsse eine Wiederaufnahme des Halsmann-Prozesses erfolgen. Das Wiederaufnahmsgesuch stützt sich auf diese Eventuali tät, daß S ch n e i d e r s T a t s ch i l d e r u n g w a h r ist, ohne daß seine Täterschaft bewiesen erscheint

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Neueste Zeitung
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Page 5 of 6
Date: 14.10.1932
Physical description: 6
und in Innsbruck an einen italienischen Mittelsmann weitergab. Schon im Jahre 1923 hat P. wegen dieser Tätigkeit die bayerische Gerechtigkeit zu spüren bekommen, indem er in München sieben Wochen Gefängnis und 40 Millionen Mark Geldstrafe erhielt. Aber die Verlockung war doch zu stark, um für immer dem einträglichen Nebenerwerb zu entsagen. Daher stöhnte P. auch noch in späteren Jahren bis in die jüngste Vergangenheit dem Coffeinschmuggel. Man hätte davon kaum etwas erfahren, wenn nicht der Schneider meister

P. mit einem Kaufmann P. aus Innsbruck in einen Konflikt geraten wäre. Der Kaufmann war im November v. I. mit dem betriebsamen Schneider bekannt geworden und hatte bei ihm für sich einen Mattel, für einen Sohn einen Anzug gegen 100 8 und einen Smoking für einen anderen seiner Söhne bestellt, und 100 8 angezahlt. Nach einiger Zeit erschien der Schneider bei seinem neuen Kunden, Erzählte ihm, daß er die Stoffe bereits bestellt habe, jedoch zu deren Auslösung einen größeren Betrag benötige. Zu diesem Zwecke erbat

und erhielt der Schneider vom Kaufmann ein Dar lehen von 620 8. Damit verschwand der Schneider und der Kaufmann erhielt weder die bestellten Anzüge noch die Stoffe noch fein Geld. Als längere Zeit vom Schneider nichts zu hören war, begab sich der Kaufmann mit seiner Frau gegen Weihnachten v. I. nach Zirl, um Nachschau zu halten. Er fand den Schneider nicht zu Hause und erfuhr von dessen Frau, daß ihr Mann nach Hochzirl spazieren gegangen sei. Man holte nun gemeinsam den Schneider

ein, der sich bei seinen Kunden entschuldigte, daß er wegen eigener Erkran kung und Erkrankung eines Gesellen nicht dazu gekommen sei, die Arbeit zeitgerecht zu liefern, er habe aber den Stoff für den Anzug, der ein Weihnachtsgeschenk für den Sohn des Kaufmannes darstellen sollte, einem Eisenbahner übergeben, der aber den Kaufmann in Innsbruck nicht angetroffen habe und daher den Stoff noch s e l b st v e r w a h r e. Wie oie Anklage ausführt, hat der Kaufmann noch ein mal selbst in Zirl versucht, vom Schneider die Ware

nun zu seiner Rechtfertigung eine interessante Geschichte: Der Kaufmann P. habe ihm die 720 8 nicht als- Anzahlung für bestellte Schneiderwaren gegeben, sondern — zu Schmuggel- zwecken. Der eine Teil des Geldes sollte zur Deckung der Kleider rechnung, der andere eben für den Schmuggel verwendet werden. Der Gewinn sollte dann g e t e i! t werden. Der Schneider habe nun tatsächlich von einem Münchner Invaliden — dessen Name der Angeklagte in echtem Schmugglerkorpsgeist trotz des Drängens des Staatsanwaltes durchaus

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Tiroler Post
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Page 1 of 20
Date: 29.03.1907
Physical description: 20
um, — hm, hm! Nu — weil Jhr's denn durch aus wissen wollt — hm, man möcht' doch auch gewissen Grund haben, drum — — hm — —" „Sv sagt's nur 'raus!" rief die Schulzin in wahrer Ver zweiflung aus dem andern Fenster. „Ihr habt's erfahren, wie's um den Prozeß und um uns steht und seid auf dem Weg in's Oberamt! — Ach Gott im Himmel, ich bin des Todes! — Schneider, habt Er barmen mit uns! — Ihr seht meine Not — Ihr habt auch Kinder! — Geht 'rauf, laßt ein Wort mit Euch reden! — Kommt, Schneider, Ihr vermögt

Hab', hart rst sie doch. — Laßt uns nicht zu Grunde gehen! Tut einen Vorschlag, auf den hin ich mich mit dem Zipfelschneider vergleichen kann, ohne daß meine Ehr' darunter leidet! — Denn gänzlich nach geben — das kann ich nicht, dann will ich lieber den Prozeß verlieren. Und zuletzt gibts ja auch noch Instanzen und Appel- l(ltt$Tt —— Jetzt schoß aber auch dem Schneider das Blut; solcher Trotz, solcher Hochmut auch da noch, wo er das Messer an der Kehle Das Andrasfy-Denkmal in Budapest stehen glauben

. — Hundertmal sei's ihm. an die Hand ge geben worden, seiner Ehre genug zu tun und dem Prozeß ein Ende zu machen, aber er habe es darauf angelegt, den Zipfel schneider völlig zu ruinieren. Und wenn er auch jetzt noch, wo ihm das Wasser bis an den Hals ging, Männle machen, Be dingungen stellen wolle, so müsse man schon an seinem gesunden Verstand zweifeln. „Was gar Eure Ehre betrifft," ries er mit flammenden Augen, „so braucht Ihr Euch nicht zu kümmern — davon könnt Ihr nichts mehr verderben, die ist schon

' nur ein mal wieder auf! Daß keine gescheite Ader, kein gutes Haar an mir ist. ist mir gründlich gesagt. Bedenk: _ weiter als bis auf die Haut dringt kein Regen, was noch mehr kpmmt, läuft ab. Zudem wird durch all' dein Lärmen nichts gebessert. — Schneider — verlaßt uns nicht, Ihr seid der Mann, der- uns helfen kann! Euer Heiner hat meine Karline gern gehabt —• das Mädle hängt noch immer an ihm, ich weiß es —Schneider war' da nichts zu machen? Wenn der Zipfelschneider dem -Heiner seine Sachen übergäb

auf ihren Eheherrn; den Schneider kam nun fast eine Rührung an über diese unerwartete Lösung. Noch zu rechter Zeit erinnerte er sich der Querköpfigkeit des Schulzen und sagte: Das ist seit langem die erste vernünftige Rede aus Eurem Mund! Es freut mich, daß Ihr nun wirklich zu Verstand kommen seid, Die Aufstellung des Herrn Professor Doktor Stumpf in Wörgl scheint unseren verschiedenen Gegnern nicht recht behaglich zu sein und fie hätten sich die geradezu imposante Art und Weise, wie dies geschehen ist, wohl

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 05.11.1932
Physical description: 8
,Elisabethstraße 9/11., Fernruf B 22*4«29 / Postsparlassen-Konto 52.677 / Entgeltliche Ankündigungen im Textteile sind mit einem Kreuze und einer Nummer kenntlich gemacht. Auswärtige Anzeigenannahmestelle: Oesterreichische Anzeigen-Gesellschaft A.-G^ Wien. l.. Brandstätte 8. Fernruf U 22-5 95. Zwischenfälle im Handelsministerium. Der Slrahenbanreserent Dr. Schneider zur Disposition gestellt. Wien. 4. November. (Priv.) Im Handelsministerium kam es vor einigen Wochen

zu Meinungsverschiedenheiten zwischen Minister Iakoncig und dem Straßenbaureferenten Mini sterialrat Dr. S ch n e i d e r, die zur Folge hatten, daß Schnei der auf der Stelle suspendiert und zur Disposition gestellt wurde. Dieser Vorfall wird heute in sehr tendenziöser Weise in einem Artikel der „Arbeiterzeitung" aufgerollt; dabei wird behauptet, daß Ministerialrat Dr. Schneider von Minister Dr. I a k o n c i g deshalb suspendiert wurde, weil er sich geweigert habe, einen Auftrag des Ministers a u s- zuführen. Der Minister hätte

, zu den gegen ihn erhobenen schweren Vor würfen Stellung zu nehmen. Von informierter Seite wird mitgeteilt, daß die Sus pendierung Schneiders unter ganz anderen Voraussetzungen erfolgte. Schneider war als Leiter der Straßenbau- abteilung der Referent des Ministeriums in der Frage des Baues der G r o ß g l o ck n e r st r a ß e, der seinerzeit den Gegenstand scharfer Diskussionen in der Oeffentlich- keit bildete. Von Ministerialrat Schneider stammte jenes G ut- achten, das die K o st e n des Baues mit 12 Millionen Schil

Dr. Iakoncig und dem Straßenbaureferen ten in der Frage eines Auftrages entstanden ist, der damit endete, daß Schneider zur Disposition gestellt wurde. In maßgebenden Kreisen hält man es für ausgeschlossen, daß Dr. Iakoncig im Interesse irgend eines Firmenauf- träges interveniert hätte und glaubt, daß die Meinungsver schiedenheiten zwischen dem Leiter des Ministeriums und dem zuständigen Referenten auf rein sachlicher Basis beruhen. Dr. I a k o n c i g soll der „Arbeiterzeitung" zufolge Schnei der gefragt

haben: „Sie trauen Ihrem Minister nicht?" worauf Schneider zu verstehen gab, daß er dies wirklich n i ch t t u e. Darauf habe der Minister Schneider auf gefordert, sein Zimmer zu verlassen und sofort die Suspen dierung Schneiders durchgeführt. Vorläufig führt Ministerial rat W a g n e r die Agenden Schneiders. Auch andere Fachleute im Handelsmini st erium sollen abgebaut werden. Der bisherige Leiter des Lust amtes, Ministerialrat'Dr. Augsten, amtiert derzeit nicht, ebenso hat der Leiter der Kraftwagenstelle

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Lienzer Nachrichten
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Page 4 of 10
Date: 09.02.1924
Physical description: 10
, süß und aro matisch der „Echte Andre Hofer" ist u. nehmen keine noch so laut angeprieseneNachahmung mehr ! ein, daß der Schneider fast bedauerte, so leicht davon zu kommen. „Arbeit für einen Schneider," sagte der Schmied. Das nahm der Schneider beinahe übel. „Schmied oder Schneider", sagte er und warf den Unterschied mit einer Handbewegung weg, die zeigte, wie leicht er war. „Mann ist Mann; und wär's nicht um einer schwachen Weibskreatur wegen, das Ding wär' für mei nen tehrjung zu gering

." Aber so verächtlich blickend er nun zwi schen die Handhaben trat, geschah's doch mit dem Entschluß, seine ganze Araft aufzubieten. Denn herausfliegen sollte der Aarren, so leicht wie ein Vogel, aus dem Schmutz. Und gewiß ! Wäre der Schneider so energisch wieder auf gestanden, als er sich bückte, es wäre so ge schehen. Aber er stand gar nicht wieder auf, wenigstens mit dem Aarren nicht. Wie er auch bald mit der einen, bald mit der andern Schul ter, bald mit beiden zugleich auftauchte, wie er das Tragband bald

nach oben, bald nach unten schob, der Aarren flog nicht, er stand wie angewurzelt. Wütend sprang der Schnei der endlich allein wieder empor. „Vexation!" schrie er. „vexation ! Ich weiß, was einer er heben kann. Aber die Wirtin hat nicht vergeb lich gred't. Da ist was Extras aufgepackt." Die Heiterethei sagte: „Ja,sechs Schneider." Der Weber aber schämte sich in der Seele seines ganzen Geschlechts, daß er den Schnei der voran gelassen. Zornig schob er ihn aus dem Aarren und sich selbst hinein

kann nicht ausgenom men werden. Den Betrag bitte in der Berw. zu be heben. er in die Hände, aber nicht wie der Schneider, sondern wiee in Mann. Nun faßte er die Hand haben daß die langen Finger erblichen; nun tauchte er nieder, als gält's, den Aern der Erde zu stürmen ; nun rannte er gegen den Aarren wie ein wütender Elefant; nun — ja, nun lag er mit der Nase auf der Last und mit den Amen in der Pfütze. Der Aarren stak so fest als zuvor. „Ein himmelverbrenntes Donnerwetter!" fluchte nun auch der Weber

, indem er sich aus reckte und den Schmutz von den Anien abstrich. „Der Schneider hat recht. Lug und Trug! Teufelsmädle, du hast noch was Aparts auf gepackt. vexation ist's, vexation!" „Ja, freilich," sagte die Heiterethei, „der ist vexiert, der sich auf ein so starkes Werk zeug verläßt, wie Ihr eins seid." Der Schneider und der Weber fluchten und renkten sich die Arme und die Beine zurecht; der Schmied aber lachte so fürchterlich, daß die Heiterethei ihn nicht ansehen durfte, wollte sie ernsthaft bleiben

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 3 of 8
Date: 08.01.1925
Physical description: 8
zur Beratung. Hiefür ist ein Betrag von über 41 Milliarden vorgesehen. Mons. Haidegger leitete die Beratung ein. In längeren Ausführungen führte Dr. Pembaur eine Reihe von Fällen an, die so deutlich aufzeigten, daß die Klerikalen in Tirol die Schule mir als eine Parteidomäne betrachten und bei Besetzung von Lehrstellen nicht den Stand punkt der Tüchtigkeit gelten lassen, sondern die Zugehörigkeit zur christN Asozialen Partei. (Wg. Schneider (christlichs.): Wenn Sie die Mehrheit hätten, täten

eingestellt werde. Ebenso forderte Ducia, daß die Landesregierung von der Bundes regierung energisch verlange, daß diese endlich das Landesschulratsgesetz erledige, damit auch die Min derheit des Tiroler .Landtages in dieser Körper schaft vertreten ist. Zum Schlüsse beantragte Ge nossin Ducia. daß für Volksschulkräste der Anfall des Bienuinms gleich nach der Lehrbefähigungs- Prüfung durchgeführt werde. Der Äbg. Schneider (christlichs.) sangein hohes Loblied aus die Tiroler Schule und behaup tete

, die Schulreform des Gen. GWckel anzuerkennen, weil sie sonst fürchten müsien, bei den klerikalen Macht habern im Lande in Ungnade zu fallen.) Schneider wandte sich dann gegen verschiedene Artikel der „Volks-Zeitung", in denen Lehrpersonen beschul digt worden waren, die Kinder über Gebühr ge prügelt zu haben. Besonders der Fall Kirchmair in Telfs und ein Fall in Mühlau haben es dem Herrn Schneider angetan. Er konnte allerdings ge gen diese Behauptungen nichts anderes Vorbrin gen. als daß sie nicht wahr seien

, weil die Kinder diese Prügeleien nicht zugegeben hätten. (Das wundert uns gar nicht, man weiß ja, daß die Kin der sehr zurückhaltend sind bei solchen Unter suchungen, weil sie sich fürchten, dafür in irgend welcher Form büßen zu müsien.) Herr Schneider vergißt auch, daß gerade im Mühlaner Fall ge richtsordnungsmäßig erwiesen wurde, daß Kinder in Mühlau vom dortigen Bürgermeister geschlagen wurden. Bezeichnend aber war es. daß Schneider das Verhalten des Lehrers Linder in Hall als durchaus in Ordnung befunden

hat, weil er eben ein lediger Mann sei. (In Hall denkt man darüber anders.) Gen. Dr. Gruener leuchtete aber dem Herrn Schneider kräftig heim. Die Güte diverser Stadt schulen, über die sich Schneider abfällig äußerte, geht wohl am besten daraus hervor, daß gerade in Mühlau, wo Herr Schneider wirkt, die Eltern drängen, ihre Kinder statt in die Mühlauer Schule, in die Innsbrucker Schulen zu schicken, und daß in Mühlau ein Beschluß gefaßt werden mußte, daß die Kinder in Mühlau die Schule zu besuchen

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Innsbrucker Zeitung
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Page 7 of 8
Date: 12.11.1935
Physical description: 8
^^ü spielte. Beide kommen von Cambridge. Baker kandidiert für die Sozialdemokraten, Bachell für die Konservativen. Hannes Schmt-er in Fapan Das ist zuerst einmal ein weltbekannter Name, sicher! Ist damit auch ein Begriff verbunden? Zumeist ja: Pio nier des Skilaufs, Arlbergmethode, Skilehrer par excel- lence, Slalomfahrer mit zahllosen Siegen. Wie wärs aber, wenn wir, um Hannes Schneider ehrlich näher zu kommen, nun einmal die jedem Sportler ketzerische Frage stellen würden, was denn im allgemeinen bleibt

, wenn man „bloß" als Mensch aus die heutigen Sportgrößen schaut? Noch fre cher, ob die Nicht-Fanatrker, der Nicht-Modetor vielleicht gar die Pflicht hat, Abstand zu halten gegenüber so viel Verhimmelung der besten Fußballer oder Rennfahrer oder Skimeister? Nur „Abstand", nicht die arrogante Verachtung des Hornbrillenmenschen. Denn alles kraß Charakteristische einer Zeit zwingt ja ihre Kinder, die guten Willens sind, zur Aufmerksamkeit .... Nun, wie zeigt sich der „weltbekannte Skilehrer Hannes Schneider

" dem Fremden, der ihn kennen lernen will, wie man eben berühmte Leute in ihren Antrieben und in den Ursachen ihrer weilen Bekanntheit zu begreifen versucht? Wie zeigt er sich dem sportlichen Dilettanten, dem, der für Menschen und nicht nur für Leistungen sich interessiert? Es stellt sich heraus, daß Hannes Schneider seine Geltung un möglich allein seiner Tüchtigkeit im weißen Sport verdan ken kann, so groß sie immer sei, — denn die Schüler vom Arlberg behalten nickt nur die Schwünge oder etwa das prächtige

uns nur an den triftigsten: daß Skifahren für Schneider nicht Sport im üblichen Sinn ist, sondern schlechthin Aus leben, die ihm naturgemäße Art, sich selbst darzustellen Erst dadurch ist er vor der Welt zum Urbild des Ski fahrers geworden! Ja, als das am meisten Bemerkenswerte an Hannes Schneider erscheint, daß er — der einfache Gebirgsmensch. alles andere als Weltmann, ganz mit der Heimat und ihren- Menfchen- verbunden, also vorher nicht' - abgehärtet gegen die tausenderlei abschleisenden Einflüsse der „Großstadt

geisterung ringsum unbefangen und voll er selbst geblieben. Dafür gibt es nun ein Zeugnis, das erste Buch, das Han nes Schneider selbst herausgab: „Auf Schi in Japan"*. Es konnte ja fast nicht ausbleiben, daß die immer lernbe gierigen, energischen, gescheiten, elastischen Jnselasiaten sich einmal einen Skikönig aus Eurova holen mußten, der ihrer besten Jugend zur Meisterschaft helfen sollte. Die Wahl sie! auf Hannes Schneider, denn die Japaner wollten selbstver ständlich gleich das Beste vom Besten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 4
Date: 15.03.1901
Physical description: 4
Dringlichkeitsantrages zu erreichen glauben, verweist Redner auch ans die Ausweisnngen, die gerade seitens der Jungczechen prakticirt wurden, worauf sich auch eine Controoerse zwischen Lue ger und Dr. Ellenbogen entspinnt, in wel cher letzterer bemerkt, daß die christlichsocialen Gewalthaber in Langen am Arlberg einen ge wissen B e r t a g n o l l i ebenfalls brutal ausge wiesen haben. Das bringt den Judenfresser Schneider so in Harnisch, daß er Lueger zürnst: Laß Dich mit dem Juden nicht ein. Hierauf ent spinnt sich folgende

Wechselrede zwischen Gest. Schuhmeier und dem Talmud-Schneider, die dem letzteren aber wie aus dem Nachfolgenden ersicht lich recht übel bekommt. Abgeordneter « ch u h m c i e r (höhnisch): Da schaut's, der Schneider! (Heiterkeit.) Abgeordne ter S ch n e i d e r (wüthend): Die Juden stinken. (Gelächter.) S ch u h m ei er: Ich möcht' wissen, warum der Schneider nie an' Juden was thuatl Fangen S' doch einmal an! Kommen S' her und krageln S' den Tr. Ellenbogen ab! Er nimmt dao Maul voll und hat noch nie

einem Juden was gethan. Schneider: Die Juden stinken zu ! viel, die rühr' ich nicht an. Schneider (schrei end und mit den Händen gestikulirend): Ihr So- ciatdemokraten seid Haderlumpen! Ihr habt von den Juden Geld bekommen! S ch u h m e i e r: Sie Narr! CSiiiJo adcrlu m p ist, wer so redet wie Sie, denn Sie l ü gen b e w u ß t. Sie sind ein g e m e i n e r L ü g n e r. Abgeordneter Dr. E l - le,n b o g e n (zu Schuhmeier): Aber Schuhmeier. Sie werden doch den Schneider (Heiterkeit) nicht ernst nehmen

! Abgeordneter Schneider will noch weiter schimpfen, aber seine Freunde ziehen ihn weg. Der Stanipiglien-Schneider wird es sieh über legen, bald wieder mit unseren Abgeordneten au- zubandeln, dös fan Männer, 'die „Haar auf die Zählst haben". j Wieder eia Attentat auf den deutsche« Katser. Am 0. ds., abends flthr der Kaiser in Bremen zum Bahnhöfe, als plötzlich ein anderthalb Pfund schweres Eisenstück seine Wange streifte und einen 4 Ccntimeter langen Hautriß, in nächcstr Nähe des Auges, bis auf den Knochen

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