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Innsbrucker Nachrichten
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Page 6 of 16
Date: 14.01.1884
Physical description: 16
174 gaben, mit der verlockenden Bemerkung, dass sie über einige Barmittel ver¬ fügen. Zwei Tage nach dem Erscheinen dieser Annonce bekam Josefine Timal ein mit dem Namen Schenk gefertigtes Schreiben, in welchen! dieser um eine Zusammenkunft mit dem Mädchen ersuchte. Timal antwortete sofort dem Schreiber und ersuchte ihn, in der Wohnung ihrer Dienstgeberin zu erscheinen, woselbst sich auch Schenk zur bestimmten Stunde einfand. Schenk

erklärte dem Mädchen, dass er Civilingenieur sei, zwar augenblicklich keine Anstellung habe, doch eine solche in allernächster Zeit erwarte. Er habe auch die Anhoffung auf eine große Erbschaft. Schenk schien die Sympathien der Josefine Timal rasch erworben zu haben, denn schon nach der ersten Zusammenkunft äußerte sie sich ihrer ver¬ trauten Freundin gegenüber, dass sie überglücklich sei und hoffe, mit Schenk eine in jeder Hinsicht gute Partie

zu machen. Schenk erschien noch ein zweites- mal in der Wohnung des Dienstmädchens und hatte außerdem nur vier Zu- sanunenkünfte außerhalb des Hauses. Nach Mittheilungen, welche die Timal ihrer Freundin Grausam damals gemacht haben soll, forderte Schenk ausdrück¬ lich, dass sie ihren Dienst verlassen müsse, da er seiner Stellung und seiner Anverwandten wegen nicht wünschen dürfe, dass er ein Mädchen der dienenden Elaste heirate. Aus diesem Grunde

habe er ihr auch strenge aufgetragen, vor¬ läufig seinen Namen zu verheimlichen und ihren Bekannten gegenüber einen zweiten Ingenieur, mit dem Josefine Timal, wie sie Schenk anvertraute, vor Jahren ein Verhältnis hatte, als Bräutigani auszugeben. Die Timal kündigte am 10. Mai 1 883 ihren Dienst und verließ am 25. Mai das Haus ihrer Dienstgeberin. Seit jenem Tage hat Niemand mehr von Josephine Timal etwas gehört. Kurze Zeit nachdem die Timal ihren Dienst

verlassen hatte, erschien nun Schenk bei einer der Schwestern seiner angeblichen Frau, stellte sich als ihr Schwager vor und bemerkte, dass es seiner jungen Frau sehr wohl ergehe, dass er eine große Erbschaft gemacht und in ^ berösterreich sich etabliert habe. Er wünsche nun, dass die Tante seiner Frau, die Köchin Katharina Timal, sein Hauswesen führen möge, und bitte daher, man möge ihn! ihre Adresse angeben. Durch die Mittheilungen

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Tiroler Stimmen
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Page 3 of 4
Date: 14.01.1884
Physical description: 4
eine strengere Kontrole der Bahnarbeiter am Platze fein. — In Roveredo wurde gestern der pensionierte Inspektor der k. k. Tabak- bauptfabrik in Sacco Herr Johann Weglhofer beerdigt. — In dem zwischen Rwa und Pieve di Ledro gelegenen Bergdorfe Pregasina herrschen die schwarzen Blattern. L Wien, 10. Jänner. (M ord un d Brand.) Die heutigen Blätter triefen förmlich von Blut. Noch herrscht kolos sale Aufregung in der Bevölkerung über die Enthüllungen, welche die Verhaftung des professionellen Raubmörders Schenk

Anstrengung der Feuerwehr gelang es, den Brand zu isoliren. Dieser Brand zeitigte in der er schreckten Bevölkerung die abentheuerlichsten Gerüchte, die zum Glück sich nicht bestätigten. — Inzwischen sind in der Schenk- fchen Affaire neue Evthüllungen gekommen. Man vermuthet mit vollem Rechte, daß Schenk sechs Morde auf dem Gewisten hat, und glaubt namentlich einen jüngst verübten mysteriösen Mord einer Frauensperson bei Preßburg ihm zuschreiben zu müssten. Anderseits stellt sich mehr und mehr heraus

, daß Schenk bei seinem geschäftsmäßigen Vorgehen Verbündete hatte. Bereits find sein Bruder und sein Unterstandsgeber auf Grund gewich tiger Verdachtsgründe verhaftet. In der Wohnung des Schenk in Linz fand man ganze Kisten von Damenwäsche und Pretiosen, die wohl von seinen Opfern stammen. Schenk hatte übrigens hier auch drei Wohnungen, offenbar um sich den Nachforschungen der Polizei zu entziehen und war auch in letzter Zeit noch thätig, durch die Zutreiberdienste des demokratischen Organs, des „Wiener

Tagblatt" Köchinnen an sich zu locken. Er ist der Sohn eines Kreisgerichtspräsidenten und hat das Gymnasium absolvirt, — ein neuer Beweis, daß Bildung und Verstand nicht vor Verbre chen schützt, sondern Verbrecher nur noch gefährlicher macht. Schenk hat heute Nacht ein theilweises Geständniß abgelegt und sich zum Morde der beiden Timais und zu einem räuberischen Attentate in der Nähe von Lundenburg (im März des Vorjahres) bekannt, gleichzeitig auch seinen Unterstandsgeber Schloffarek als Genoffen

angegeben. In Folge deffen wurde dieser verhaftet. Bei der Haussuchung in deffen Wohnung wurden gleichfalls eine große Menge von Kleider- und Wäschestücken gesunden, welche von den Opfern Schenk's herrühren. Die letzte Geliebte Schenk's mit der er in Linz lebte, wurde nach einim Verhör wieder frei- gelaffen. Daß Schenk auch den Mord der Therese Ketterl auf dem Gewiffen hat, ist bereits erwiesen. Die Briese, die in der Wohnung dieser, wie in denen der beiden Timals gefunden wurden, haben die gleiche

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 6
Date: 14.01.1884
Physical description: 6
noch ein Wort sprechen, hoffentlich ein vernünftiges. -2Z .31 -.43 e .12 .2Z .3i .SS^ -.l 9.25 0.4S Ult». 2.— lv.ll 4. 7 4.Sl S. 3 Raubmord in einer Wechselstube. — Vom Schenk z Unser Wiener Correspondent schreibt unterm 11. d.: „Die Bevölkerung Wiens befindet sich seit gestern in der denkbar größten Aufregung. Der gestrige Tag hat eben zu viel des Schauerlichen gebracht. Des Morgens wurde die Verhaftung des Midchenmörders Hugo Schenk bekannt, abends nach 6 Uhr verbreitete sich dann mit Blitzesschnelle

. D. R.) Eine überraschende Entwicklung hat während dem die Affaire Schenk genommen. Hugo Schenk hat nämlich bei den Verhören, die gestern den ganzen Tag bis in die späte Nacht mit ihm vom Polizeirath Breitenfeld vorgenommen wurden, gestanden, dass er die beiden Mädchen Timal ermordet und außerdem im März v. I. bei Lundenburg ein Raubattentat ausgeführt habe. Die anderen ihm zur Last gelegten Morde leuguet er jedoch, es liegen aber bereits Be weise vor, dass er auch die Köchin Theresia Ketterl ums Leben gebracht

Damennhr und Kette, welche gleichfalls von einer Ermordeten herühren dürften. Die Effecten hatte Schlossarek jedenfalls zu geeigneter Zeit verwerten sollen. Außerdem mehren sich die Jndicien, dass schenk nnd Schlos sarek erst vor zehn Tage» in Pressbnrg ein Ver brechen verübt haben. Dort wurden nämlich zwei Männer mit einer Frauensperson an der Donau gesehen nnd später fand man Blutspuren an derselben stelle, während das Mädchen verschwunden war. Die angebliche Fran Schenks, nämlich jenes Mäd chen

mit welchem er in Linz lebte, hat sich dagegen gefnnden. Sie beklagt nur den Verlnst einiger hun dert Gnlden, die sie Schenk gegeben hat. Gewerbe. Handel nnd Verkehr. ,*5 „Die Bilanz.' Jahrbuch für Sparcassen, Banken, Eisenbahn- und Verrehrsanstalten, Industrie- Unternehmungen und Genossenschaften in Oesterreich- Ungar» für 1834. Herausgegeben von Conrad >)!. Mentzel. (Verlag der „Oesterr.-Ungar. Sparcaisen- Zeitnng' in Wien, IV. Victorgasse 22.) Dieses aus gezeichnete geschäftliche Jahrbuch liegt nun im zweiten

'. — Die Damen sind gebeten, bei dem am nächsten Samstage im An schluss an das Concert stattfindenden Tanzkräiizchen in Soiräe-Toilette zu erscheinen. Telegraphische Depeschen. ÄLien, 13. Jän. Der Genosse des Hugo Schenk, schlossarek, ist bedenklich erkrankt; man fürchtet den AnSbrnch eines typhösen Fiebers- — Der Geldwechs ler Eisert und dessen Sohn befinden sich wohler; deren Wiedergenesung ist nicht ausgeschlossen. Eisert agnoscierte deu verhafteten Gärtner Pongratz als einen der Verbrecher. Der ermordete

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Innsbrucker Nachrichten
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Page 7 of 16
Date: 14.01.1884
Physical description: 16
175 «*’. < aufhält. An der Hand der schrittweise gewonnenen Daten galt es, über die ' f 1 1 Person tes Hugo Schenk Klarheit zu gewinnen. Die naheliegende Verhaftung z seines Bruders Karl konnte und wollte man nicht gleich vornehmen, weil zu | befürchten gewesen wäre, dass es dadurch dem eigentlichen Verbrecher gelungen f wäre, zu entkommen. Man forschte und schlug in den polizeilichen Vormerk- büchern nach und fand, dass

der Verbrecher mit dem gewesenen Holz- und £ ?. 1 i Kohlenhändler in der Leopoldstadt, Hugo Schenk, aus Ozech in Mähren gebür- fi!|% nad; Xefc^e n zuständig, 35 Jahre alt, verheiratet, identisch sei. Man fand Z L Z-^dass Schenk am 15. Sept. 1881 wegen Betrugs durch Heiratsschwindel zu vr-z * einer zweijährigen schweren Kerkerstrafe verurtheilr und erst im März ves vori- D ' 'gen Jahres aus der Haft entlassen worden war. ’ ' Schenk hatte nämlich

zu jener Zeit dein in der Leopoldstadt bediensteten G- § §* I Stubenmädchen Theresia Berger unter der Vorspiegelung, sie zu ehelichen, meh- rere Hundert herausgei ockt. Als das Mädchen auf die Eingehung der Ehe drang, u r - ; suchte Schenk dasselbe zu bewegen, mit ihm Wien zu verlassen; Theresia Berger * S I I ging aber zu ihren: Glücke auf diesen Vorschlag nicht ein, sondern erstattete die ® Betrugsanzeige gegen Schenk, der, wie erwähnt

, dann zu zwei Jahren schweren ' Kerkers verurtheilt wurde. Die Haft scheint ihn aber nicht sonderlich gebessert , « ^ zu haben, denn unmittelbar nachdem er am 15. März 1683 entlassen worden I ^ | : war, knüpfte er mit Josefine Timal vas Verhältnis an und trug sich ohne b Zweifel schon damals mit der Absicht, sie zu ermorden. Hugo Schenk war seit Jahren verheiratet; seine Frau heißt Wanda, lebt gegenwärtig in Saaz und ihr Gatte

, von dessen verbrecherischen Treiben sie nichts wusste, besuchte sie zu ; ~ | j wiederholtenmalen im Jahre. Hugo Schenk war, ehe er nach Wien kam, nur r, V hwr ein Holz- und Kohlengeschäft zu führen, in gleicher Eigenschaft in Prag thätig gewesen, war jedoch daselbst zu Grunde gegangen. Im Jahre 1879 ° ^ heiratete er seine gegenwärtige Frau und dieser Verbindung entstannnt ein im * r ^ 4. Lebensjahre stehendes Kind, das bei der Mutter in Saaz

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Bozner Zeitung
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Page 1 of 4
Date: 14.01.1884
Physical description: 4
Timal. Am 20. Dyember 1883 lief bei der Polizei in Wim die Anzeige ein, daß Köchin Katharina Timal, 47 Jahre alt, von kleiner Stawr, und deren Nichte, das Stubenmädchen Josefine Timal 33 Jahre alt, mittelgroß. Beide aus Böhmen ge bürtig, im Sommer des Jahres 1383 mit einem gewissen Hugo Schenk, angeblich Bahn-Ingenieur, nach Krakau abgereist seien, ohne daß sie ihren Angehörigen bisher Nachricht von sich gegeben. Die sorgsamsten Nachforschungen leiteten zu fol genden sensationellen Ergebnissen

: Im Wege einer Zeituugs-Annonce hatte Josefine Timal gegen Ende März die Bekanntschaft eines Mannes ge macht. der angab, Hugo Schenk zu heißen und Bahn-Ingenieur zn fein. Schenk Hatte, nachdem seine Bekanntschaft mit Josefa Timal bereits so weit gediehen war, dieser den Vorschlag gemacht, sie zn ehelichen und die Trauung in Krakau zu vollziehen, da er dort gute Bekarnte hätte. Jose fine willigte in diesen Vorschlag, und ihre Tante, Katharina Timal, erklärte sich bereit, um das Mädchen nicht allein

mit Schenk fahren zu lassen die Reise nach Krakau zu unternehmen. Schenk verstand eS, unter allerlei Borwänden von den beiden Frauenspersonen einen Betrag von 200 fl. zur Bestreitung der Reifespesen herauszubekommen, und er bewog dieselben auch, ihre gesammte fah rende Habe, in Pretiosen, Schmuckgegenständen, Wäsche und Kleidern, sowie ihre Sparkassebücher mitzunehmen. Die Köchin besaß ein auf 1190 fl., das Stubenmädchenmädchen ein auf 730 ff. lau tendes Sparkassebuch. Die Hochzeits-Gesellschaft reiste

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