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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 8
Date: 08.01.1851
Physical description: 8
>»v SV- Uhr begann die vierte Schwnrgcrichlssitzung. Es ersch'e» vor den Schranken Jobann Baptist, Sohn des Jobann Georg Beriiard, genannt Cicele, gebürtig von Vigo, seßhaft zu Sampitello, Bezirks- Gerichts Fassa. Bauersmann, 29 Jahre alt, verhei rat!, et, angefchnldigt des Verbrechens des Todtschlags. Schon seit einiger Zeit war ,wischen drin Ange klagten Bernard und Johann SIntvu Schenk, genannt Gärdener, ein ziemlich gespaiintes Verbältm'ß, und wie es scheint, weil Schenk mit dem Weibe nnd

der Schwägerin des Angeklagten in dessen Hanse sich untcrln'clt, und denselben Wein, Brod und Käse zahlte; spätere Versuche dcs Schenk, sich mit Bernard auszusöhnen, waren fruchtlos. Am 4. August v. I. kam Johann Anton Schenk vo» Caiiazei »ach Eain- pitello, und ging mit seiner Familie und Stesan Stnffer in das Wirthshaus eines gewissen Jobann Vernarb, vo» dort mit Slnffer allein in eine Schenke, niid kehrte mi't ihm wieder in daS Wirthshaus deS Johann Bernard zurück, wo Schenk mit dem Ange klagten Johann

Baptist Bernard zusammenkam, ohne daß eS im Wirthshaufe mit Äernarb jtt einem Streite, gekommen wäre. Um 9'/, Uhr SbendS entfernt ssch Schenk uud Stuffer, und. bald darauf folgte ihnen Beruard auf dem Füße nach. Die Straße, die Schenk nnd Stnffer einschlugen, führte am linke» Ufer ter Dnrone von Campitello nach Eanazei am . Hanse eines gewissen Sorroperra vorbei, in welchem Johann Baptist Bernard mit seiner Familie wohnt. Vor diesem Hanse blieb Stuffer stehen, um mit der Schwägerin des Job. Bapt

. Bernard zn sprechen, als dieser selbst eben dazukam, und mit drohendem Ausrufe den Stuffer packte, zu Boden warf und mißhandelte, dann aber nach dringenden Bitte» aus- ließ, sich gegen Schenk wendete, und demselben mit einem Prügel einen Streich auf den Kopf führte. Bei dein ärztlichen. Angenschein zeigten sich vorzüg, li'ch zwei Wunden, wovon eine an der reckten Seite der Stirne nach dem AuSspruche der uutcrsuchenden Aerzte von einem Streiche herrühren solle und absolut tödtlich war, ekne

an der linken Seite des Kovses, die nicht tödtlich im Falle SchenkS ihre Ursache fände, anßer diesen noch minder bedeutende Verletzungen, welche ebenfall« vom Falle des Schenk, nachdem er den Schlag vo» Bernard bekommen datte, herrühren mochien. In derselben Nacht verschied Joh. Anton Schenk, nnd wie das Gutachten der Aerzte erklärte, ' mußte derselbe nothwendig an der Wunde an der rechten Seite deS Kopses, die ihm durch einen Streich beigebracht wurde, nnterliegen, da das Gehirn ver letzt und erschüttert

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 4
Date: 21.03.1851
Physical description: 4
, vom Vertheidiger des Angeklagten Dr. Dneati erhoben wordcn. Wie bekannt, hatte Bernard' eingestanden , dem Joh. Anton Schenk am Abende des 4. Angnst l8S0 mit einem Stücke Brennholz einen Schlag ans den Kopf'grgeben zn habe», so zwar, daß derselbe z» Bodcn fiel, und in Folge dcr hiebe! erlittenen Ver letzung noch in derselben Nacht verschied. Ueber die Ursache i>cö Todes datten sich die i» dieser Beziehung vernommenen Aerzte verschieden ausgesprochen lind die Geschwornen fanden ihrem Verdikte den Ansfprnch

der von der Vertheidigung beigebrachten Kunstverständigen — daß der Tod des Schenk nicht unmittelbar »iid nicht 'nothwendig von dcr Wnndc licrrübrte, die derselbe durch den Schlag BeruardS mit dein Holze a>if dcr rechten Kopfseite erhielt, sondern daß die Utsache desselben in dem Falle deS Unglücklichen ans den steinigten Boden nnd in dcr dadurch bcrbeigefülirten Erschütterung, wodurch Blutgefäffe zerstört und Gehirntheile empor- gedrückt wurden, zn finde» fei, z» Grunde zn legen. Die Geschwornen sprachen sich jedoch

Gcsctz, daß ans dcr Hand lung dcs Thäters der Tod nothwendig erfolgt seü Dasselbe müsse anch auf daö Verbrechen des Tod. schlages angewendet werden, sei aber im vorliegen de» Falle nicht vorhanden, weil der Tod deS Schenk nicht u n in i t t e l b a r ans der Handlung deS Ber nard erfolgte, um so weniger, als Schenk an jenem Abende eine eben nicht »nbedeiltende Quantität Wcin getrunken batte, auch schon ziemlich alt sei, somit »ebstdem zufällig? Umstände dazwischen läge». Anf Grnnd dessen wurde uutcr

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 6
Date: 22.03.1851
Physical description: 6
der Kraiua zu überfallen. Gerichts-Zeitnnn. 8 Wien, 18. März. (Schluß der im gestrigen Blatte abgebrochenen Verhandlnngvor dem KassationS- hofe). Die, dnrch den Gen. - Advokaten vertretene Staatsbehörde beantragte die Verwerfung der Nich tigkeitsbeschwerde', denn, so führte sie an, sie könne die Ansicht der Vertbeidigung, daß im vorliegenden Faktum zwischen der Handlung des Bernard u. dem darauf folgenden Tode des Schenk der zur Ver brechen des Todschlages ersotderliche Zusammenhang nicht vorhanden sei

, keineswegs theilen. Es fei ein im Strafrechte allgemein'anerkannter Gruudfatz, daß bei der Tödtuug eine Handlung nichts destoweniger als Ursache des TodeS betrachtet werde» müsse, wenn sie anch nur.Zwischennrsächen hervor gerufen hat, welche den Tod veranlaßten nnd welche ohne diese Handlung nicht entstanden wären, nnd wenn diese Handlung überhaupt mit dem Erfolge in nahem Zusammenhange stand. Es sei von d» Geschwornen anerkannt worden, daß Schenk nur deßwegen zn Boden fiel, weil er von Veruard eiueu

Streich erhielt , nnd Bernards Handlung war demnach die Ursache des Falles — des Todes. Hätte er ih» bloß zn Boden geworfen, so würde man es als Todschlag betrachten, warum hier nicht, wo er ihn zu Boden schlug? Der 8. 123 des Strafgesetzes verlange nur, daß aus der Handlung der Tod erfolge, und uicht mehr, diese Erfordernisse seien vorbanden, und der gedachte Paragraph finde somit seine volle An wendung. Zudem konnte anch Bernard nicht unschwer vor aussehen, daß Schenk dnrch den Streich zu Boden

zu lömouatlichen schweren Kerker vernrtheilt werde. Die von dem Vorsitzenden verkündeten Gründe dieses Erkenntnisses waren im Wesentlichen folgende: Es fei von den Geschwornen 'anerkannt worden, daß Schenk nicht in Folge d?r> dnrch deu Streich erhaltenen Wunde, sondern in Folge des Falles und der dabei erlittenen Verletzung verschied. Der Tod war somit nicht » u in it te l ba r e und nothwen dige, sondern mittelbare und zufällige Folge der Handlung des Angeklagten. Auch durch einen Schlag mit der Hand hätte

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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Page 3 of 4
Date: 02.05.1851
Physical description: 4
in Köln am 25. April wurde derselbe von dem kommissari schen Oberbürgermeister Justizrath Schenk an der Spitze des Ge^ meinderathes begrüßt. Der Redner sprach die Verehrung der Be völkerung für den Königssohn aus, der die Flamme des deutschen Bürgerkriegs erstickt habe. Zwar sei der Vulkan der Revolution damit noch nicht, ausgelöscht, aber das an imperatorischen Talenten so reiche Hohenzollern'sche Fürstenhaus werde es vermögen, den Wohlstand und die Entwicklung der Völker zu fördern, die mäch tigsten

, und die der Kölner Bürger sind, wenn diese mit den be stehenden Gewalten Hand in Hand gehen, dann brauchen wir uns nicht zu fürchten. Alle müssen zusammenwirken, um daS Vertrauen zwischen König und Volk zu befestigen. Aber noch eins, meine Herren! Die Presse ist schlecht, die „Kölnische' muß sich bessern; sie säet Zwietracht und reizt zur Unzufriedenheit. Wirken Sie für das Gegentheil, machen Sie Ihren Einfluß in dieser Hinsicht gel tend, dann wird Alles gut gehen.' Die Anrede des Hrn. Schenk erregte

bei einem Theile der Bürgerschaft große Mißstimmung, man gab dem Oberbürgermeister Schuld, einseitig nur seine eigene Mei nung, oder die einer kleinen Partei geäußert zu haben. Im Ge- meinderath wurde sogar der Antrag gestellt: die Rede als nicht im Auftrag dieser Körperschaft gehalten zu desavouiren. In einer veß- falls anberaumten außerordentlichen Sitzung strich jedoch Hr. Schenk als Vorsitzender den Antrag von der Tagesordnung, indem er neben einem formellen Einwände erklärte, daß er keine Kritik

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