Nr. 51 „Bozuer Zeitung' (Südtiroler Tagblatt). Freiwg. den 3. März 1911!. K. ^ wr veriazwano wieoer. f Es ist cm komischer Mensch.- sprach Schenk ihm nach. Dann ging er am Rande des ZimmerS langsam auf und ab. .Ist daS der Agent von Ihrem Gatte»?' Paula nickte nur. .Ihr Mann war »ohl sehr außer sich, als die Nachricht kam?' Ach, Frau Feldberg... Sie können sich 's a denken! Er schrie, daß ich drin nur alles . nell wegpackte und hereinkam. Ich bekam , ordentlich Angst.' > Sie setzten sich beide
abseits in «ne Ecke, während Goldek mit Schenk sprach. ^ »Na und sonst?' fragte Frau Feldberg weiter, f Paul« lächelte wehmütig. .Die Arbeit geht ja gut, die Leute sind zufrieden, und zu tun ist . . . mehr als ich schaffe» kann, aber hier —' ^ .Nichts verbessert?' ^ Sie verneinte. Den Blick in den Schoß gesenkt' senkte sie halblaut vor sich hin: ..Er kümmert sich weniger um mich als je. Er schreit mich höchstens an, ganz gleich, ob Fremde dabei sind oder nicht.' i Tränen perlten in ihren Augen
Sie ihm nur nichiS. Er wirst mir schon immer vor, daß ich Ihnen überhaupt etwas gesagt habe. Er mag nicht, daß sich jemand in unsere ' Ehe mischt.' „Ach so.' Sie verstand plötzlich. „Na . .. das Karnickel will ich wirklich nicht sein!' Ihr schien es günstig, daß Axel noch so dachte. Es war doch ein Beweis, daß er noch nicht ganz gleichgültig seiner Frau gegenüberstand. ^ ^ Sind Sie denn noch nicht fertig?^ Schenk rief es plötzlich durch die geschlossene Tür. ,Sa, ja — einen Moment noch!' ^ „Sie, die wartet
, brachte Luise ihm Hie Sachen. < »Also geben Sie her! Schnell!' Er ließ sich helfe». Dabei bemerkte er erst F«« Feldberg. „Ach, Sie sind ja auch da — ' „Ich wollte mir nur die Bill« Z Holen.' „Ja freilich, hole»! Was ^bracht, waS Gutes gebracht haben Sie mir selten.' „Aber Herr Roloff!' Sie nahm es als Scherz ,Lch habe leider keine Zelt, ein andermal—' Er stürzte nochmals hinweg. In all« Hast hatte er sein Portemonnaie liegen lassen. „So, Schenk, kommen Sie!' Er wollte ihn »« Arm mit wegziehen
, daß er ihr unrecht tat, daß der Vorwurf nicht gerechtfertigt war, aber in ihm tobte und gärte es, daß er sich Luft machen mußte, wo es nur anging. Er rannte davon; Schenk zögerte noch einen Moment, dann folgte er ihm nach. Mas sollte er sich um anderer Leute Angelegenheiten kümmern! ^ „Das halt' ich nick 5 aus, das halt' ich nicht aus!' !trampfha't weinend brach Frau Paula auf ihrem Stuhl zusammen. Leid und Gram der letzten Wochen, die! sie so still und mutig getragen und unterdrückt hatte, lösien