. Und er fühlt sich selbst ein Mann, ein Held, der Ahnen würdig. Auch war Paolo nicht einsam: mit ihm war Santa, das Mädchen, das er liebte, um daS er gekämpft hatte, das er erobert, errungen. Sie theilte Alles mit ihm, ein starkes, corsisches Weib. Wären sie unten im Paese geblieben, Santa hätte bald daS Loos der Frauen ihres Volkes getheilt, sie wäre die Dienerin ihres ManneS geworden, die Magd des Hauses. Wohl >ätte er sie geliebt, aber nicht als Seinesgleichen, ondern als erkauftes Eigenthum
, mit dem er chalten kann, wie er will. Hier in den Ber ten ist sie sein Genosse, sein Gefährte, sein Freund, ie begleitete ihn zur Jagd, durch die Schluchten, an den Abgründen entlang, sie erklimmte mit ihm die steilen Felsen, sprang nach ihm über den tosenden Bach, und trotzte mit ihm den taufend Gefahren, die ihnen täglich drohten, nicht von den Elementen allein, sondern auch von dem vimmerruhenden Bruder, der ihre Spur ver, folgte, sie nöthigend, stets ihr Obdach zu wech seln. Aber kein Schreckniß machte Santa
zit tern, Paolo'S Liebe ließ sie stark und kühn wer den, wie die ihre ihn AlleS tragen lehrte. Nichts Geringes war es für Santa gewesen, die Schönste ihres Dorfes, die zärtlich geliebte Schwester und Tochter, Alles zu verlassen und folgreichsten Widerstand leisten. Sehr vortreff» lich ist auch jetzt daS Landesschützenwesen in allen an Italien grenzenden österreichisch-deutschen Alpevländern geordnet, wobei man daS preußische Landwehrsystem richtiger Weise möglichst zum Muster genommen
die kahlen Zacken des Notondo und wichen keinem Sonnenstrahle mehr, unter ihrem feuchten Druck erlosch das Feuer, daS Santa anzündete, die erstarrten Glieder zu wärmen. Mehrmals war Paolo in letzter Zeit hinab gestiegen, nach dem Verkauf seiner Habe zu sehen, jedesmal vergebens; die Ernte des OelbaumeS Blätter auS Concurrenzorten oder im hiesigen Casino nicht gehaltene Zeitungen die Kraftstellen jenes Aufsatzes mit Auslassung der betreffenden einschränkenden Zeilen abdruckten. Wir schlagen also dem Herrn
, befreundete Hir ten hatten es ihnen mitgetheilt, und Paolo schar» fes Auge entdeckte seine Spur. — Zum letzten Male wollte er mit den Freunde» berathen. Santa hatte ihn ei» Stück Weges begleitet, biS zur Capanne einer bekannten Hirtenfamilie, wo sie auf ihn warte» sollte, denn ungern ließ er sie allein in der rauhen Zeit, wo die Nächte so lang nnd gefahrdrohend sind. (Fortsetzung folgt.)