um die Villa Alvarez herumschleichen", sagte ein Konstabler. Morlan verriet nichts von dem Zettel, den er in der Tasche hatte, aber er wußte genug. Er überließ es der Polizei, den Tater zu ermitteln, wußte aber genau, daß sie ihn nie finden würden. Als er wieder nach seinem Hotel ging, sah er Santa Alvarez. «re schien es sehr eilig zu haben, hatte einen schwarzen Schal um den Kopf gewunden und einen Reisemantel an. Er trat ihr höflich entgegen und lüstete seinen Hut. „Beab sichtigen Sie, zu verreisen
, Senorita?" Sie erschrak heftig, als sie ihn erkannte, stammelte: „Ich — uh wollte noch einen eiligen Brief aufgeben. Ich dachte, Sie seien schon längst zu Bett, Herr Morlan." „Leider mußte ich noch Zeuge eines Mordes sein, Senorsta." Sie wich um einige Schritte zurück. „Eines — Mordes?" „Ja — ich fand in der Nähe der Lagerschuppen Ihrer Firma einen Mann, der sich bei der Polizei als ein qewiffer Valentina Osorno herausstellte, ein verkommener Me.ffch — ein Land streicher." „Osorno!" Santa merkte
Maßnahmen, Senorita. Ich kann Ihnen verraten, daß ich mor gen früh mit einem Flugzeug nach Arica gefahren wäre. Wenn Sie mir indessen versprechen, Ihren Bräutigam auf dem schnellsten Wege hierherzubringen, so will ich — Ibnen den Vorzug lassen." Santa blickte ihn lauernd an. Jetzt hat er die Maske fallen lassen, dachte sie und krallte die Finger zusammen. Er reichte ihr eine Zigarette. „Ich stehe immer auf dem Standpunkt", fuhr Morlan fort, „daß man einer Dame ein gewisses Vorrecht sogar in krimi nellen
Dingen lassen soll. Die Gesetze dieses Landes sind etwas anders. Es wäre mir peinlich, die Unterredung, die Sie mit Ihrem Bräutigam haben werden, in irgendeiner Weise zu be- eiträchtigen. Wenn Sie mir Ihr Wort geben, morgen mit dem Flugzeug wieder zurück zu sein, so — so will ich in Rück sicht auf Sie —" Santa war auf einmal ganz ruhig. Sie sah Morlan fest in die Augen. „Sagen Sie mir offen, Senor — was wissen Sie?" ^ack Morlan führte sein Weinqlas bedächtig an die Linpen, tat einen kleinen Schluck
, Senorita." ' ) 1 6anta bolte tief Atem und schloß einen Augenblick die Augen. Als sie sie wieder aufschlug, traf Morlan ein Blick, der ihm das Blut m die Schlafen trieb. Er war eben doch ein Mann, und Santa Alvarez war eine Schönheit. . "W daß dieser Fall Sie noch ror viel ernste Cnt- Muffe stellen wird, meine Gnädigste", sagte er mit einem leisen Beben in seiner Stimme. „Es ist der Wunsch des Herrn Polizei- prafekten. daß dm ganze Anaelegenhest möglichst obn" viel Auf- sehen aus der Welt geschafft