beansprucht würde. Man muß aus der Regierungserklärung denSchluß ziehen, daß weder Brünn noch Olmütz als Sitz gen Geburtstage wenigsten flüchtig gedacht werde. Die Gräfin Hahn war eine Zeitgenossin der George Sand und mit ihr gleichalterig. Diese kam am 5. Juli 1804 in Paris, jene am 22. Juni 1805 in Treffom (Mecklenburg-Schwerin) zur Welt und beider Namen sind später Jahrzehnte hindurch neben einander genannt worden. Auch der Lebensgang der beiden Schriftstellerinnen hatte zu Anfang eine auffallende
Ähnlichkeit. George Sand wurde von ihrer Großmutter, Jda Hahn-Hahn ausschließlich von ihrer Mutter erzogen, denn der Vater, der einst allbekannte „Theatergras" Karl Friedrich Hahn, hatte, nachdem er die Freiheitskriege in mecklen burgischen Diensten mitgemacht, nur noch Sinn für Theaterspielerei und war meist von seinen Besitzungen abwesend.' Als diese unter Sequestration kamen, zog die Mutter mit der Tochter erst nach Rostock, dann nach Neubrandenburg, zuletzt nach Greifs wald. George Sand verheiratete
sich 1822 mit dem Baron Dudevant, Jda Hahn-Hahn 1826 mit ihrem Vetter, dem Grasen Friedrich Wilhelm Adolf Hahn. Beide Frauen fühlten sich in der Ehe nicht wohl. George Sand trennte sich nach 9 Jahren von ihrem Gatten, erreichte aber erst nach weiteren 5 Jahren (1836) die offizielle Scheidung. Jda Hahn-Hahn wurde schon nach 3 Jahren (1829) geschieden und die Gräfin, in den Besitz eines be deutenden Vermögens gelangt, unternahm in der Folge große Reisen: durch die Schweiz (1835—36), Oesterreich (1837
). Derartige Werke sind natürlich stets subjektiv, hier auch noch kapri ziös und vergänglicher als andere, aber als Zeug nisse für einstige Kulturzustände behalten sie einen gewissen Wert. George Sand schrieb ihre Romane gegen den Zwang der gesellschaftlichen Einrichtungen aus ihren Ehe erfahrungen heraus und kam dabei nach und nach zu einem System. Auch Jda Hahn-Hahn dichtete, als sie sich neben der Reisebeschreibung dem Ge sellschaftsroman zuwandte, zunächst aus ihren Er- innerungen und plädierte