über Frankfurt und Langen nach Darmstadt, wo er zu seiner freudigen Ueber- raschung in dem von seiner Mutter bewohnten Hause seinen Bekannten und Freund vom Wart burgfeste, den Studenten Karl Ludwig Sand von Jena vorfand. Sand wohnte durch Vermittlung des Advokaten H. bei einem ihm seither unbekannten Vetter des Sartorius und gab an, eine Rheinreise machen zu wollen. Er blieb 2 Tage in Darmstadt und ersuchte dann Sartorius, ihn des anderen Tages eine Strecke nach der Bergstraße zu begleiten, welcher Bitte
der letztere auch Folge leistete. In einem Walde, der sog. Bickenbacher Tanne, verabschiedeten sie sich, nachdem Sartorius auf Sands Wunsch diesem seine auffallend langen schwarzen Haare ge kürzt hatte, da die Sonne an diesem Tage sehr heiß brannte. Sand hatte seinen Tornister im Sar- torius'schen Hause zurückgelassen und als die am 23. März erfolgte Ermordung Kotzebue's bekannt wurde, so öffnete Sartorius mit seinem Vetter diesen Tornister, um dort nachzusehen, ob sich nichts darin fände
, was über die That Auskunft geben könnte. Außer einem Concepte von dem bekannten Briefe, den Sand an seine Eltern geschrieben hatte, fand sich nichts von Bedeutung vor, und alle Papiere ohne Unterschied, wurden wieder in den Tornister gelegt, den kurz darauf die Polizei mit Beschlag belegte. Nach Kotzebue's Ermordung fiel bekanntlich auf die ganze Burschenschaft der Verdacht, nicht blos um die That Sand's gewußt zu haben, sondern an ähnliche Tathen auszugehen, und die Untersuchungs kommision fand sich bereits
Heinrich Hofmann und des Kameralpraktikanten Kraus in Darmstadt, welche vorzugsweise dort mit Sand verkehrt hatten, daß sich keine Veranlassung ergab, ernster gegen die Genannten einzuschreiten. Da erfolgte das weitere Attentat des Apothekers Löhning gegen deu nassauischen Minister v. Jbell, und da bei Gelegenheit einer Haussuchung bei einem gewissen Dr. Karl Jung in Berlin sich ein Brief von Sartorius vorfand, in welchem der letztere große Besorgnis wegen Löhning äußerte so wurde Sar torius auf Befehl