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Tiroler Land-Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 23.11.1889
Physical description: 8
stellten ihre Arbeit ein und verließen den Berg für immer. Viele Jahre später kam dann ein ähnlich kleiner Mensch öfter in die Gegend der Munde und sammelte Sand, den er in kleinen Säckchen nach Venedig lie ferte und daher den Namen „s'Venediger Mandle" von den Leuten erhielt. Ein Hirte, der Einzige mit dem 's Venediger Mandle etwas gesprochen hatte, und der manchesmal mit ihm die, Märend theilte, beobachtete länger wo und wie das Mandle den Sand sammelte und versuchte vom Mandle

selbst dazu ausgefordert ebenfalls den Sand zu sammeln. Als er einen Sack gefüllt, hatte, entschloß er sich zur weiten Reise nach Venedig; wenn er vom kleinen Fremden nicht belogen wurde, so mußte er dort für den Sand so viel Geld erhalten, daß er für seine alten Tage nicht mehr zu sorgen brauchte., Mau kann sich wohl vorstellen, mit welch' schwerem Herzen der gute Telfer die Reise wird angetreten haben, zu malen ihn noch der Kummer quälte, es könnte ihm sein Schatz entwendet werden — was dann in der weiten, fremden

Welt? Glücklich kam er in die schöne Stadt am „adri atischen Meere", von dem er in seinen spätesten Jahren noch immer erzählte, eS sei ihm, als hätte er ge träumt, als wäre er die Tage, wo er in Venedig gelebt, in einem Zauberlande gewesen. In dem Gasthause, das ihm vom „Venediger Mandle" bezeichnet worden war, da kehrte er ein und kaum sah ihn der Wirth, so erkundigte er sich schon, ob er vielleicht Sand aus Tirol in dem Säckchen bringe. Als er es bejahte, wies er ihn an einen Kaufmann und befahl

ihm, wenn er den Sand verkauft habe wieder zu.ihm zurückzukommen. Also- gleich befolgte der Tiroler diesen Auftrag und kam dann mit so viel Geld in die Schenke zurück — wie er in seinem Leben noch nie sah. Erfreut zeigte er dem Wirth den. erhaltenen Be trag und dankte ihm nach seiner Art mit: „Galt's Gott — galts Gott z'tausetmale" für . die Freund lichkeit, daß er ihm den Kaufmann bezeichnete, wo er für seinen unscheinbaren Sandsack soviel Geld erhielt. Der Wirth aber zählte das Geld — sein Gesicht wurde immer

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Der Burggräfler
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Page 14 of 22
Date: 24.04.1889
Physical description: 22
in fast allen Fäl- len daS beste Streumaterial ist, erfüllt der feine Mehlsand, wenn derselbe brauchbar ist und richtig gewonnen wird, feine Ausgabe als Streu am besten unter den oben bezeichneten Streumitteln. Damit der Sand brauchbar ist, wird erfordert, daß er von einem leicht verwitterbaren Gesteine sei, sich also schnell zersetze; denn je rascher und vollständiger die Zersetzung erfolgt, um so bester wirkt er physi- kalifch auf den Boden ein und um so mehr mine ralische Nährstoffe liefert

er demselben. Solchen leicht verwitterbaren Sand tragen die Gewässer au» den verschiedenen Schiefergebirgen (Glimmerschiefer.) Nur von diesen ist der Mehlsand eigentlich brauch bar , wogegen der von Kalkbergen wegen des großen Kalkgehaltes und der von Quarz- uud Granitgestein entstandene wegen seiner Unzersetzbarkeit geringen Gebrauchswerth besitzen. Ferner muß der Mehlsand, um seinen Zweck zu erfüllen, eine gewiffe Feinheit besitzen, d. h. seine Feinheit darf nicht zu gering sein; dagegen ist es um so bester je feiner

er ist und am besten ist derselbe, wenn er schlammartig ist. Diese Feinheit hat zur Folge, daß der Sand viel schneller auf- löst (verwittert), weil die zersetzenden Faktoren: Luft, Teniperaturwechsel (Zu- und Aufgefrieren), Master (Regen), mechanische Kräfte (Wiefeneggen, Pflügen, Behacken) und die Pflanzenwurzeln, wegen der größeren Oberfläche, die der Feinfand dar bietet, mehr Angriffspunkte , für ihre Thätigkeit finden. Auch fangt der Sand nach dem Gesetze der Flächenanziehung um so mehr Feuchtigkeit

auf und abforbirt umsomehr Gase, je feiner und schlammartiger — weit mehr Oberfläche — er ist. Diese Aufsaugung von Feuchtigkeit wird noch de- sonders vermehrt, wenn der Sand ordentlich trocken ist. Er kann dann natürlich mehr Flüssigkeit an ziehen, bis er davon gesättigt ist, als wenn er vorher schon von Feuchtigkeit durchdrungen ist. Des- wegen ist auf Trockenheit vornehmlich zu sehen. Damit man den Sand möglichst sein erhalte, müs- sen die Plätze, wo er angehalten wird, die soge nannten Fänge so eingerichtet

werden, daß nicht allzuviel Master dieselben durchstieße und daß dieses nur langsam laufe, damit der grobe Sand sich zuerst ablagere und in dem weiter zurück etwa» höher gelegenen Theil der Grube dann der Fein sand zurück bleibe. Ob ein Sand überhaupt al» Streu brauchbar und geeignet sei. zeigt auch seine Neigung zur Vegetation. An Orten, wo er längere Zeit liegen bleibt und nach Bedarf verwittern kann, wird der gutartige Mehlsand bald röthlich bis röthlich braun und gedeihen auf demselben bald Pflanzen, wie Wucherblumen

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Der Bote für Tirol
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Page 3 of 8
Date: 01.05.1889
Physical description: 8
und aß sie mit sichtlichem Behagen und großer Esslust. Sodann trat es zu der nahen Quelle, trank davon und nahm aus ihrem Grunde ein „Häfelein' voll Sand heraus, den es in ein Tüchlein schüttete. Hierauf zeigte es dem Hirten diesen Sand — eS war Goldsand — und sagte: „Stelle nur das Häfelein unter dieses Wasser, und wenn eS mit Sand angefüllt ist, dann nimm es heraus und bringe mir diesen Sand nach Venedig, wo ich dir denselben abkaufen und theuer bezahlen werde. Diesen Gefallen erweise ich dir für die mir verabreichte

Butterschnitte.' Mit diesen Worten ent fernte sich das Männlein, und der Hirte that, was ihm dasselbe gerathen hatte. Er sah dann im Ver laufe des Sommers öfters nach, ob sich das Häfelein bald mit Sand gefüllt hätte, allein so lange er in der Alpe das Vieh hütete, war dasselbe erst bis zur Hälfte vollgeworden. Im SpStherbste endlich, als er wiederum Nachschau hielt, war das Häfelein zu seiner unbeschreiblichen Freude bis an den Rand mit Sand gefüllt. Er gab ihn in ein Tüchlein und stellte das Häfelein

wiederum in den Grund der Quelle. Bald darauf reiste der Hirte mit dem Sande nach Venedig. Hier wanderte er geraume Zeit in den Straße» herum — wusste er ja weder Geschlecht noch Namen des VenetianerS — bis er endlich vor einen schönen Palast kam. Hier sah gerade cin vornehmer Herr bei dem Fenster heraus und rief zu dem Hirten hin- nunter, was er feil habe. Als dieser erwiderte: „Sand', so hieß der Herr ihn zu sich kommen. Wie dann der Hirte in das Zimmer des VenetianerS ge treten

war und demselben seinen Sand gezeigt hatte, bot er 600 fl. dafür an und sagte, er könne noch in der Stadt herumgehen und nachsehen, ob ihm vielleicht jemand noch mehr Geld für diesen Sand geben wollte; sonst solle er wieder zu ihm zurückkommen. Der Hirte wandelte daher abermals in den Straßen Venedigs herum und bot verschiedenen Herren seinen Sand zum Kaufe an, doch keiner wollte ihm mehr als 500 fl. dafür bezahlen. Deshalb begab sich der Hirte wieder zu dem alten Herrn und ließ sich für seinen Sand die angebotenen 600

Quelle noch Sand mehr, so eifrig er auch darnach suchte und so oft er auch früher von dieser Quelle getrunken. — So wird diese Sage von dem „Verwalter Venedigermannlein' in dem an Volkssagen reichen Thale Paznaun erzählt. Chr. H. Vermischte«. VII. Deutsche« Turnfest. Der Bau- AuSschusS hat nun, gestützt auf da« Tutachten der Prüfung?-Commission von den beiden zum Ankaufe empfohlenen Entwürfen für die Festbauten denjenigen der Architekten Lincke, Littmann und Elfte (München) zur Ausführung

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Meraner Zeitung
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Page 3 of 10
Date: 05.06.1889
Physical description: 10
, welche eine Menge auf Freiheit und Deutschthum bezüglicher Definitionen in sehr schöner Handschrist, sowie die schriftliche Erklärung Sands enthielt, er sei fest ent- schlössen, Kotzebue aus dem Leben zu schassen. Man schickte diese Schrift dem badischen Landesherrn zu. Auf Befragen nach Veranlassung seiner That schrieb er, unfähig zu sprechen, die Beschuldigung auf, daß Kotzebue ein russischer Spion ge wesen sei. Sand verblieb seines Zustandes halber einstweilen in ärztlicher Pflege im Spitale. Mittlerweile

„sechzig bis achtzig Politische Meuchelmörder in Jena aufzutreiben ge wesen sein'. In einem Briefe vom 5. April 1819 (bei Jarcke) heißt es: „Sand hat edel und groß gehan delt, und es stünde sehr gut um uns, wenn nur recht Viele da wären, wie unser redlicher, treuer Sand'. Und in einem anderen: „Unser alter Sand, unser braver Freund, hat ein Morgenroth erweckt.' Döring führt an, daß de Wette, Professor der Theologie, in einem Briefe an Sands Mutter äe Ssto Berlin, 31. März 1819 ihr Glück wünschte

einen solchen Sohn geboren zu haben. Ein Brief aus Paris vom 22. Mai 1319 mit der Aufschrift: „Dem deutscheu Hel den Sand' kam auch zu den Acten. In demselben werden die Gründe entwickelt, warum es recht gewesen sei, Kotzebue zu tödten; „das Baterland würde einst dem deutschen Mucius ein verdientes Denkmal setzen'. Bärne sagt (in seinen ge sammelten Schriften, Theil K, Seite 70 der ll. Auflage): „Die Ermordung Kotzebues ist der Krystallisationspunct, um den die neue Geschichte der Deutschen sich ansetzt

.' Dagegen fehlte eS auch nicht an Stimmen, welche den Mord und den Mörder verurtheilten und tadelten. Professor Lehmann sagt unter Anderem: „Schon treten Leute auf, ! welche dem Sand nachrufen: Du hast die deutsche Freiheit I erdolcht!' Jarcke spricht seine Meinung folgendermaßen aus: „Es wurde bei dieser Gelegenheit klar, welch' ein Riß durch unsere ganze geistige Welt geschehen ist. Die Geschichte wird sich ihr Urtheil über das Zeitalter bilden, denn dieses ist es, welches sich in den Individuen

, welcher Sand angehört hatte, wurde aufgelöst, und auf fast allen deutschen Universitäten wurden weitläufige Un tersuchungen wegen demagogischer Umtriebe eingeleitet. Sand selbst wurde der Proceß gemacht. Nachdem er wider Er warten von seiner schweren Wunde genesen war, wurde er am 5. April ins Zuchthaus abgeliefert. Bei den Verhören weigerte er sich standhaft, irgend welche Mitschuldige» zu nennen, und benahm sich stets gefaßt und ruhig. Am 3. September 1819 war das Schlußverhör beendet; die Acten wurden

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