60,614 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Schwazer Bezirksanzeiger
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3074699-1/1915/10_03_1915/ZDB-3074699-1_1915_03_10_6_object_8491375.png
Page 6 of 8
Date: 10.03.1915
Physical description: 8
Seite 6. seines allgemeinen Kriegszustandes, der unter den Urmenschen herrschte, und als solchen haben ihn auch Philosophen, Sprachgelehrte und Kul turforscher, wie Spencer, Rudolf Hildebrand und Georg Steinhaufen, erklärt. Wenn sich in grauen Vorzeiten zwei Menschen begegneten, dann lag dem Schwächeren daran, sogleich zu zeigen, daß er sich seinem Willen füge. Er tat dies am besten, wie es noch heute bei primitiven Völkern üblich ist, indem er sich platt auf. den Boden warf, „sich unterwarf

: B i f ch o f D r. Rudolf Hit t- mair von Linz. Geboren 1659 in Maitig- hofen im Hausruck, hat er den Linzer Bifchof- stuhl bestiegen nach dem unvergeßlichen Bischof Doppelbauer. Bischof Rudolf hatte durch drei Bahre in Wien Bus studiert und plötzlich sattelte er um und wandte sich der Theologie zu, wo er es bald zum Professor brachte. Seine Regie rungszeit als Bischof, die allerdings nur 6 Bahre währte, zeichnete Milde, und Liebe aus. Tr ver stand es, sich nicht in Konflikte verwickeln zu lassen — an Versuchen hiezu

an. Dann sagte das Mädchen mit erzwungener Ruhe: „Sie sehen, sie braucht mich. Ich muß ihrem Rufe folgen. Sie selbst würden mich verachten, Herr von Illingen, wenn ich meine Lebens retterin im Stiche ließe. Haben Sie Dank für alles! Alles! . . . Und nun — leben Sie Wohl!" „Noch nicht!" murmelte er in mühsam ver haltener Erregung. „Noch nicht! Ich bringe Sie unter seiner Führung der Linzer Dombau außer ordentliche Fortschritte machte. Man konnte nach menschlichem Ermessen annehmen, daß Bischof Rudolf

des Domes Vollendung noch erleben werde. Bischof Rudolf hat als Brscho- seine karge Feit vielfach zum Besuche Erkrank ter benützt. Wenn er hörte, daß ihm bekannte Eltern — ob reich oder arm, war da gleichgültig , — um das Leben eines erkrankten Kindes bang ten, da kam Bischof Rudolf zur Freude der Kinder und Eltern ans Krankenlager belebende, tröstende Worte zu sprechen. Als in LinZ sich die Spitäler mit erkrankten und verwundeten Kriegern füllten, entschloß sich Bischof Rudolf feine freie Heit

nach Mauthau- sen zu gehen und die Gefangenen aufzurichten und seelentröstend auf ste einzuwirken. Es soll rührend gewesen fein, wie dies Volk, das keinen guten Nuf genossen hatte, dankbar den Besuch des Bischofs aufnahm und man erzählt, daß feit der Anwesenheit des Bischofs Rudolf im Ser benlager die Stimmung der Gefangenen vielfach umgeschlagen habe. Trotz und Abneigung gegen die militärischen und hygienischen Anordnungen waren sehr zurückgegangen und Bischof Rudolf hat durch feinen Besuch vor aller Welt

1
Newspapers & Magazines
Kitzbüheler Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3077641-7/1938/24_12_1938/ZDB-3077641-7_1938_12_24_7_object_8458290.png
Page 7 of 14
Date: 24.12.1938
Physical description: 14
Sturmglocken über Wien Roman aus Österreichs Freiheitskampf 1933 von Franz Mairhofer / 11. Fortsetzung In dieser Nacht ertönt die Glocke im Gartenpavil- lott, die noch immer einen so schrillen Mißton hat. Hans, der noch bei seiner grünen Lampe gesessen hat, fährt auf und stürzt hinaus. Rudolf Lutz legt ihm die Hand uuf die Schulter. Er ist todernst. , „Hans, Heini Fischer läßt dich grüßen." „Wie geht es ihm?" Hans faßt nach Rudolfs Mantel und hängt ihn auf. Wie er sich umwendet, erschrickt

und Sprengstoffen unterzogen." Und ein Helles Spottlachen sprengt Rudolfs Lippen wie ein klingender Schwerthieb. „Die SA.-Schulen in Groß^-Harras, in ganz Nieder- und Oberösterreich und in Vorarlberg sind geschlossen." Rudolf bleibt in der Mitte des Zimmers stehen. „Ich Hab' keine Zeit. Am Montag ist Heinis Begräbnis — am Währinger Friedhof. Wir rücken geschlossen aus. Bei der Votivkirche wird gestellt, Hans." „Ja. . .", sagt Hans bedrückt. „Frauenfeld ist gestern um 10 Uhr auf der Polizei direktion

gewesen. Zum Lachen, daß der sich hätte flüch ten sollen! Frauenfeld und unsere anderen Führer waren dann bei Miklas, und Frauenfeld hat erklärt, daß er im Falle der Auflösung der Partei jede Verantwortung für die Zukunft ablehnen muß." „Weißt du etwas über Habicht ?" „2 a", sagt Rudolf, „die deutsche Gesandtschaft hat bei der österreichischen Regierung schärfsten Protest ein gelegt gegen eine solche Behandlung eines deutschen Relchstagsabgeovdneten. Selbstverständlich wird trotz dem der Ministerrat die Partei

es — siegen oder sterben!" Rudolf Lutz ist fort. Am eisernen Parktor steht Hans und .sieht den Mäntel noch um die schwarze Gestalt wehen da unten in der Gasse. Eine kleine Heimwehrabteilung kommt geschlossen die Argentiner Straße herauf. Da schlägt Hans das Herz. „Er wird doch nicht ..." Sturm fegt durch die Gasse. Hans reißt das Tor auf. „Ich spring' ihm bei, wenn . . ." llnd der Sturm faßt Rudolf Lutz' Radmantel, weht ihn hoch auf und schlägt sein flatterndes Ende einem Heimwehrmann ins Gesicht

. Da fängt Hans an zu rennen. Blitze fahren vom Himmel. Das Gewitter ist da. Die Blitze beleuchten sekundenlang ein wildes Durch einander. Zähne in die Lippen, und mit Fäusten, die blind Hineinstoßen, so fährt Hans in den Knäuel hinein. Flüche um ihn. Stöße und Gegenstöße. „Rudi. . .!" ! Rudolf Lutz hat an 'der Mauer Deckung geivonnen. „Ihr Feiglinge! Zwanzig gegen einen!" Und dann mit dröhnender Stimme, die auch ein nachfolgender Donner nicht verschlingen kann: „H eil H i Iler!" > Und den unbewchrten

2
Newspapers & Magazines
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1938/08_04_1938/NEUEZ_1938_04_08_1_object_8184399.png
Page 1 of 8
Date: 08.04.1938
Physical description: 8
ist die L i st e der Kandidaten zum ersten Reichstage des Großdeutschen Reiches herausgekom men. Die nüchterne Reihe der Namen verkörpert den Willen eines, im Nationalsozialismus geeinten Volkes. Sie alle, deren Namen hier verzeichnet stehen, sind die treuesten Gefolgs männer des Führers, schon seit jener Zeit, in der die Bewegung noch auf den Straßen kämpfte, in der sie an die Tore der Macht pochte um schließlich den Sieg über die Mächte der Vergangenheit davonzutragen. Hilter Adolf, Berlin Heß Rudolf, Berlin Göring Hermann

vertreter des Führers, Rudolf Heß, in seiner Rede sich vor allem an die Männer der Faust und der Stirne in den Betrieben gewendet hatte, bildete ein Kameradschafts treffen der alten Kämpfer. Rund 1500 Parteigenossen und Parteigenossinnen hatten sich in den Sophiensälen, wo noch vor einigen Wochen der legitimistische Klüngel sich eine schwere Abfuhr geholt hatte, eingefunden, um in engster Kameradschaft mit dem Gastgeber des Abends, Parteigenossen Rudolf Heß, zusammen zu sein. Das Stimmengewirr brach jäh

ab und ging in donnernde Sieg-Heil-Rufe über, als nun der Stellvertreter des Führers, begleitet von Reichsstatthalter Dr. Seyß-Jn- q u a r t und dem Beauftragten des Führers für die Volks abstimmung, Gauleiter Bürckel, den Saal betrat, um mitten unter den Kameraden Platz zu nehmen. Rudolf Heß sprach zu den einzelnen, setzte seinen Namenszug auf die vergilbten und verknitterten Papiere, die man vor den Häschern der Systemzeit wie ein Kleinod hütete. Da steigt er schon auf den Stuhl, in der Hand

Schmidhofer, Linz, Schmidt-Schmidtsfelden, Graz, Emil Schrott, Wien, Erwin Seftschnigg, Wien, Rudolf Selinger, Wien, Gauamtsleiter Sa- bolek, Wien, Franz Stelen, Wien, Christian Straubinger, Salzburg, Karl Stromberger, Steiermark, Stuppäck, Wien. Franz Teihenberger, Wien. Dr. jur. Ueberreiter, Steiermark, Felix Urstoeger, Ober österreich. Otto Weber, Wien, Eugen Weckowitsch, Wien, Karl Werner, Wien, Anton Wintersteiger, Salzburg, Josef Wosther, Bad gastein, Karl Hermann Wolf, Wien, Franz Wurm, Zillertal

. Johann Zafred, Walter Zeller, Wien, Josef Zink, Vox arlberg, Stefan Zmölnig, Kärnten. Machthaber 20 Jahre hinter Gitterstäben ihr Dasein verdäm mern sollten, sich in einem Nebensaal einzufinden, um sich mit ihnen persönlich noch zu unterhalten. Rudolf Keß im Wiener Ehrenmal. Wien, 8. April. Heute vormittags um 11 Uhr fuhr der Stell vertreter des Führers, Reichsminister Rudolf Heß, mit seinem Stabe beim Heldendenkmal vor und begab sich nach einer kurzen Begrüßung durch die ausgerückten Formationen

3
Newspapers & Magazines
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1915/09_03_1915/TIPOS_1915_03_09_6_object_8208687.png
Page 6 of 8
Date: 09.03.1915
Physical description: 8
Sette 6. seines allgemeinen Kriegszustandes, der unter den Urmenschen herrschte, und als solchen haben ihn auch Philosophen, Sprachgelehrte und Kul turforscher, .wie Spencer, Rudolf ' Hildebrand und Georg Steinhausen, erklärt. Wenn sich in freuten: Vorzeiten zwei Menschen begegneten, dann lag dem Schwächeren daran, sogleich zu Zeigen, daß er sich seinem Willen füge. Er tat dies am besten, wie es noch heute bei primitiven Völkern üblich ist, indem er sich platt auf den Boden warf

wie die Män ner, rührt daher, daß die Frauenhüte eben nie Helme waren, ihre Kopfbedeckungen also nie Furcht erregen konnten und das Entblößen des Hauptes von den Frauen deshalb in der Ver gangenheit nicht verlangt wurde. So leuchtet aus Unseren friedlichen Grußformen überall der uralte Kriegergeist in merkwürdiger kultur geschichtlicher Spiegelung hervor. Bischof Hlttmair f. Am Samstag trugen sie in aller Stille einen Seelenhirten zu Grabe, der den Tod eines Hel den starb: B i f ch o f D r. Rudolf

H i t U mair von L i n?. Geboren 1659 in Mattig- hofen im Hausruck, hat er den LiyM Bifchof- stuhl bestiegen nach dem unvergeßlichen Bischof Doppelbauer. Bischof Rudolf hatte durch drei Fahre in Wien Fus studiert und plötzlich sattelte er um und wandte sich der Theologie zu, wo er es bald zum Professor brachte. Seine Regie rungszeit als Bischof, die allerdings nur 6 Fahre währte, zeichnete Milde und Liebe aus. Gr ver stand es, sich nicht in Konflikte verwickeln zu lassen — an Versuchen hiezu fehlte

es sicher nicht. Sn der ganzen Diözese war er infolge seiner Sanft mut außerordentlich beliebt und seme Liebe, die er in der ganzen Diözese betätigte, brachte ihm, dem großen Marienverehrer die Freude; daß unter seiner Führung der Linzer Dombau außec- ordentliche Fortschritte machte. Mau koimta nach menschlichem Ermessen annehmen, das; Bischof Rudolf des Domes Vollendung noch erleben werde. Bischof Rudolf hat als Bischof seine karge Feit vielfach zum Besuche Erkrank ter benützt. Wenn er hörte

, daß ihm bekannte Eltern — ob reich oder arm, war da gleichgültig — um das Leben eines erkrankten Kindes bang ten, da kam Bischof Rudolf zur Freude der Kinder und Eltern ans Krankenlager belebende, tröstende Worte zu sprechen. Als in Linz sich die Spitäler mit erkrankten und verwundeten Kriegern füllten, entschloß sich Bischof Rudolf seine freie F>eit dem Krankendienste zu widmen. Er stellte sich im Spital der Barmherzigen Brü der in die Reihe der freiwilligen Krankenpfle ger und tat dort Dienst

4
Newspapers & Magazines
Außferner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3062711-4/1915/10_03_1915/ZDB-3062711-4_1915_03_10_6_object_8231034.png
Page 6 of 8
Date: 10.03.1915
Physical description: 8
Seite 6, jeineß allgemeinen Kriegszustandes, der unter den Urmenschen herrschte, und als solchen haben jrhn auch Philosophen, Sprachgelehrte und Kul turforscher, wie Spencer, Rudolf Hildebrand und (Äorg Steinhaufen, erklärt. Wenn sich in Mauen Vorzeiten zwei Menschen begegneten, dann lag dem Schwächeren daran, sogleich zu zeigen, daß er sich seinem Willen füge. Er tat dies am besten, wie es noch heute bei primitiven Völkern üblich ist, indem er sich platt auf den Boden warf, „sich unterwarf

wie die Män ner, rührt daher, daß die Frauenhüte eben nie Helme waren, ihre Kopfbedeckungen also nie Furcht erregen konnten und das Entblößen des Hauptes von den Frauen deshalb in' der Ver gangenheit nicht veüangt wurde. So leuchtet aus unseren friedlichen Grußformen überall der uralte Kriegergeist in merkwürdiger kultur geschichtlicher Spiegelung hervor. Bischof Htttrnalr f. Am Samstag trugen sie in aller Stille einen Seeldnhirten zu Grabe, der den Eod eines Hel den starb: Bischof D r. Rudolf

Hi t t- mair von Linz. Geboren 1559 in Wattig- hofen im Hausruck, hat er dm Linzer Bischof stuhl bestiegen nach dem unvergeßlichen Bischof Doppelbauer. Bischof Rudolf hatte durch drei >6ahre in Wien Sus studiert und plötzlich sattelte er um und wandte sich der Theologie zu, wo er es bald zum Professor brachte. Leine Regie- rungszeit als Bischof, die allerdings nur bBahre währte, zeichnete Wilde und Liebe aus. Gr ver stand es, sich nicht, in Konflikte verwickeln zu lassen — an Versuchen hiezu fehlte

es sicher nicht, «önder ganzen Diözese war er infolge seiner Sanft mut außerordentlich beliebt und seine Liebe, die er in der ganzen Diözese betätigte, brachte ihm, dem großen Warienverehrer die Freude, daß unter seiner Führung der Linzer Dombau außer ordentliche Fortschritte machte. Man komm nach menschlichem Grmessen annehmeu, daß Bischof Rudolf des Domes Vollendung noch ? erleben werde. Bischof Rudolf hat als Bischof ! seine karge Seit vielfach zum Besuche Erkrank- ! 1er benützt. Wenn er hörte

, daß ihm bekannte Eltern — ob reich oder arm, war da gleichgültig ! — um das Leben eines erkrankten Kindes bang- ten, da kam Bischof Rudolf zur Freude der ! Kinder und Eltern ans Krankenlager belebende, tröstende Worte zu sprechen. Als in Linz sich die : Spitäler mit erkrankten und verwundeten ! Kriegern füllten, entschloß sich Bischof Rudolf i seine freie Zeit pgm Krankendienste zu widmen. Er stellte sich im Spital der Barmherzigen Brii- j der in die Reihe der freiwilligen Krankenpfle- j ger und tat

5
Newspapers & Magazines
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1936/26_04_1936/ALABO_1936_04_26_18_object_8276638.png
Page 18 of 20
Date: 26.04.1936
Physical description: 20
und Kirchenlehrer (Doppelfest); Messe (weiß) von einem heili bloß anschaut. Ein offenes Herz und eine Gestalt, wie aus Eisen geschmiedet. Da bist du ein Waisenkind da gegen." Rudolf zieht es vor, -darauf keim Antwort zu geben. Er sagt nur: „Es freut mich für dich, wenn du zufrieden mit ihm bist." „Da bin ich unbesorgt. Nun ists an dir, daß du im Geschäft deinen Mann stellst. Ich selber möchte jetzt aus längere Zeit ausspannen und werde bei meiner Jagd bleiben, bis der erste Schnee fällt." Dringende Geschäfte

rufen Rudolf am nächsten Tag schon nach München. Er besteht darauf, daß Monika mit ihm fährt. Ehe ohne Liebe In einem waldumhegten Vorort, etwas außerhalb der Großstadt, steht das Wohnhaus der Familie Ker ber. Ein schön gepflegter Garten umschließt das Haus und auf der Rückseite, kaum hundert Schritte entfernt, beginnt der Wald. Schön ist es hier zur Sommerszeit. Man wird vom Ruf der Vögel wach und läßt sich von ihnen in den Schlaf singen. Monika ist tagsüber mit dem Mädchen und einer alten Köchin

allein. Das Geschäft befindet sich im Zen trum der Stadt und Rudolf kommt nur mittags auf ein paar Stunden heim, manchmal auch abends, meist aber erst spät in der Nacht. Es ist ein schwüler Nachmittag im späten August. Monika sitzt mit einer Näharbeit im Erker des Wohn zimmers und läßt sinnend die Hände im Schoß ruhen. Vierzehn Monate ist sie nun verheiratet. Ihr kommt es vor. als seien es ebensoviel Jahre. So lang dehnt sich die Zeit in einer Ehe ohne Liebe. Längst hat sie eingesehen, daß sie damals

ge stellt und ihm erklärt: „Das Haus bleibt rein, solang ich da wohn." Rudolf wollte auffahren. Aber da hat er zu spüren bekommen, daß mit Monika in diesem Punkt nicht zu spassen war. Längst hat es Monika aufgegeben, ihrem Mann we gen seines Lebenswandels Vorwürfe zu machen. Still trägt sie ihr Leid und fügt sich in das Unabänderliche. Zu Monikas Ueberraschuirg kommt Rudolf an die sem Abend frühzeitig nach Hause. Er ist freundlich und von besonderer Aufmerksamkeit zu Monika. Sie wapp net sich im stillen

, denn sie weiß, daß sich dahinter irgend eine Bosheit verbirgt. Das Essen verläuft, ohne daß etwas vorfällt. Aber dann, als Rudolf die Serviette zufammenfaltet. zeigt er jenes Lächeln, das sie so haßt an ihm. Sich zurück lehnend, greift er nach der Zigarettenschachtel, die auf dem Rauchtisch liegt, zündet sich umständlich eine Zi garette an und sagt: „Heute habe ich eine Nachricht für dich, die dich sicher sehr freuen wird. Uebrigens herzliche Grüße vom Va ter!" „Hat er geschrieben?" fragt Monika ruhig

6
Newspapers & Magazines
Haller Lokalanzeiger
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3062661-4/1924/20_09_1924/ZDB-3062661-4_1924_09_20_3_object_8234303.png
Page 3 of 4
Date: 20.09.1924
Physical description: 4
Ludwig, 16. Feuerstein Franz, 17. Häsele Karl, 18. Schlemmer Hans, 19. Plattner Franz. 20. Schwarz Hermann, 21. Mauracher Isidor, 22. Schwarzer Johann, 23 Mair Alois, 24. Fässer Ludwig, 25. Ritzl Anton, 26. Mühlbacher Josef, 27. Fürhapter Johann. 28. Pinzger Josef, 29. Gschwendtner Jakob, 30. Gruber Egidius, 31. Eliskases Franz, 32. Mal- tevi Rudolf, 33. Mieser Justin sen., 34. Stufleffer Ferdinand, 35. Schöpf Hermann, 36. Malaun Josef, 37. Steinacher Rudolf, 38. Hüllinger Ri chard. 39. Stock Franz

, 16. Eder Ludwig, 17. Fend Hermann, 18. Feuerstein Franz, 19. Seewald Gottfried, 20. Mauracher Isidor, 21. Schwarzer Johann, 22. Mair Alois, 23. Mühlbacher Josef, 24. Gschwentner Jakob, 25. Schober Peter, 26. Eliskases Franz, 27. Mattevi Rudolf, 28. Pinzger Bartl, 29. Plank Josef, 30. Stufleffer Ferdinand, 31. Schöpf Hermann, 32. Malaun Josef, 33. Steinacher Rudolf, 34. Höllinger Richard, 35. Brunner Romed, 36. Schallert Nikolaus, 37. Unterschweiger Peter, 38. Plattner Anton, 39. Turri Emanuel

, 40. Knoflach Hans, 41. Ruetz Josef, 42. Seer Rupert, 43. Rathgeber Josef, 44. Madl Heinrich, 45. Geißler Josef, 46. Junker Robert, 47. Denifl Josef, 48. Radinger Johann, 49. Fischer Georg, 50. Angerer August. — Fe st scheibe: 1. Ham- berger Georg, 2. Ritzl Franz, 3. Zingerle Josef, 4. Ragg Albert, 5. Sock Franz, 6. Seekirchner Johann, 7. Turri Emanuel, 8. Forcher Rudolf, 9. Hiller Friedr., 10. Baldauf Karl, 11. Schretter Georg, 12. Danek Rudolf, 13. Böck Xaver, 14. Huber Johann, 15. Hornstein Hans

, 16. Rief, Kaplan, 17. von Mersi Alois, 18. Unterschweiger Peter, 19. Ladstetter Josef, 20. Kröll Hans, 21. Handle Franz, 22. Ritzl Anton. 23. Metzler Josef. 24. Hell Alois, 25. Riedl Michael. 26. Rathgeber Josef, 27. Mattevi Rudolf, 28. Fässer Ludwig, 29 Steinlechner Stefan, 30. Farbmacher Karl, 31. Eder Ludwig, 32. Schwienbacher Josef, 33. Brunner Josef, 34. Haisjackl Franz, 35. Denifl Josef, 36. Bodner Hans, 37. Kornprobst Karl, 38. Egger Sebastian, 39. Schwarzer Jo hann, 40. Pentz Friedrich

, 41. Tschofen Richard, 42. Winkler Heinrich, 43. Hauser Max, 44. Penz Max, 45. Dr. Wurzer, 46. Wibmer Alfons, 47. Anker Josef, 48. Bliem Max, 49. Geiler Karl, 50. Schwarz Hermann. — Schlecker: 1. Ritzl Anton, 2. Metzler Josef, 3. Schlapp Alois, 4. Fend Hermann, 5. Schneider Franz. 6. Haus berger Georg. 7. Steinlechner Pirmin, 8. Ritzl Franz, 9. Ruetz Josef, 10. Zingerle Josef, 11. Gruber Egidius, 12. Ragg Albert. 13. Sock Franz, 14. Seekirchner Jakob, 15. Turri Emanuel, 16. Forcher Rudolf, 17. Danek Rudolf

7
Newspapers & Magazines
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1933/09_03_1933/TI_BA_ZE_1933_03_09_3_object_8379435.png
Page 3 of 16
Date: 09.03.1933
Physical description: 16
nur sekundäre Bedeutung beigemessen hatte. Ich hätte mich ihr damals schon mehr widmen sollen und nachträglich betrachtet gab es Dutzende von Möglich keiten, die mich schon früher zu dem Namen Gertrud Klimsch hätten führen müssen. So holte ich denn im Falle Häberle Versäumtes nach. Zunächst -galt -es festzustellen, wer Trude Klimsch war. War sie die Ehefrau des Rudolf Klimsch? War -sie vielleicht von ihm geschieden? Nein! — beides traf nicht zu. Der Geburtsschein der Trude Klimsch wies aus, daß sie in Prag

geboren war, und zwar als Trud-e Klimsch. Sich-wa r unverheira tet geblieben. Von Prag stammte aber auch Rudolf Klimsch. Der Schluß lag nahe, daß sie Verwandte seien. Ich -ersuchte 'die Pra-ger Polizei um näh-er-e Feststellung und bekam nach vierundzwanzig 'Stunden die Antwort, daß sick Rudolf Klimschs Kusine war. Ich verfolgte Trude Klimschs Vorleben und mußte feststellen, -daß sie schon früher in Wien und München nachweislich wi-eder-holt mit Rudolf Klimsch zusammenge- arbeitet hatte. Eine Zeitlang

. Klimsch -die Schreiberin -der ,Gertl' unterzLichn-eten Briefe war. Wie ich das fe-ststellte? Run, -sie mußte «sich -doch schließlich in Wien und in München polizeilich an- und abmeld-en. Ich ließ mir von Wien, München, Zürich -d-ie-se ausgefüllten Anmelde formulare -kommen. Und d-er Beweis war fertig. War -ab-er Trud-e Klimsch -die -Schreiberin der mit ,Gertl' Unterzeichneten Briefe, un>d -war sie -die Mitwisse rin der -Geh-eimniffe des Rudolf Klimsch, -so erwuchs daraus eigentlich zwangsläufig folgen

-der Ged-ankengang: Rudolf Klimsch hatte sterben müssen, weil sein Mitwiss-er- tum vo-n dem Einbruchsdiebstahl bei Th-orsten dem Täter -gefährlich war. Trud-e Klimsch- Rüdolfs Mitwisserin, hatte ebenfalls sterben müssen; auch ihr Mitwissertum war -dem Täter d-es Thorstensch-en Einbruchs offenbar gefährlich. War -di-e-ser 'Schluß richtig, so mußte -der-jenige, der ihr Mitwissertum zu fürchten hatte, also immer noch leben. Das -Eisenbahnattentat bekam nur einen Sinn, wenn der w-ahr-e Einbrecher

und Rudolf Klim-schs Mötder noch lebte. Mit anderen Worten: Das Eis-enbah-nattentät b-e- kam nur einen -Sinn, wenn nicht Tho-r-sten, -sondern ein anderer-der Mann war, d-en -Klim'sch über dem Einbruchs diebstahl -getroffen und photographiert hatte und der -an Rudolf Klimsch das hohe Schweigegeld bezahlte. -Eine ganze Rächt Xag ich wach im Bett und üb-er- dachte den Fall. Ich werde die Rächt nicht vergessen. Es ist d-ie Nacht vom 11. zum 12. September 1911. Ünd> das Ergebnis war, daß Thorsten unschuldig

8
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059567-8/1935/19_04_1935/ZDB-3059567-8_1935_04_19_1_object_8061834.png
Page 1 of 6
Date: 19.04.1935
Physical description: 6
in der Verwaltung sowie in allen Annoncenbüros des In- und Auslandes. Die eutgeltl. An kündigungen im redakt. Teile sind mit Nummern versehen ftetfag 19. «peil 1935 Rmmnee 92 Das Urteil Im SchyfifoyüdproseS W i e n. 18. April. Es wurden verurteilt: Alexander Eifler zu 18, Rudolf Löw zu 15. Franz Musil zu 12, Josef Sispela zu 10, Johann Po korny zu 10. Anton Latznig zu 10. Theodor Schuh bauer zu 10 Jahren schweren Kerkers. Wilhelm Kahn erhielt 1 Jahr. Heinrich Had V/ 2 Jahre. Karl Tam- bornino 1 Jahr. Josef

Bernert 1 Jahr. Franz Dechat 5 Jahre. Ludwig Dienst! 2 Jahre. Rudolf Bockt 7 Jahre. Karl Kirchenberger 7 Jahre, Franz Cechota 1 Jahr, Ludwig Drotz 1 Jahr. Ludwig Heinemann 8 Jahre. Heinr. Kern 1 Jahr, Wilhelm Svatos 8 Jahre Kerker, Wilfried Stix wurde freigesprochen. ürteilsbesrüntung: I. Die Angeklagten Alexander Eifler, Rudolf Löw^ Franz Musil, Josef Sispela, Johann Pokorny, Anton Latznig, Theodor Schuhbauer, Franz Dechat, Rudolf Bockt, Karl Kirchberger, Ludwig Heinemann und Wil helm Svatos

, der Regierung mit Waf fengewalt entgegenzutreten, als Rädelsführer etwas unternommen, was auf eine Empörung und den Bürgerkrieg im Innern angelegt war. 2. Die Angeklagten Wilhelm Kohn, Heinrich Had, Karl Tambocnino, Joses Bernert, Ludwig Dienstl, Franz Cechota, Rudolf Drotz, Heinrich Kern haben die unter 1. angeführte hochverräterische Unternehmung der Behörde anzuzeigen vorsätzlich unterlassen, wiewohl sie diese Anzeige machen konnten, ohne sich, ihre Angehörigen oder diejenigen Personen

, die unter ihrem gesetzlichen Schutz stehen, einer Gefahr auszu setzen. Alexander Eifler, Rudolf Löw, Franz Musil, Josef Sispela, Johann Pokorny, Anton Latznig, The odor Schuhbauer, Franz Dechat. Rudolf Bockt, Karl Kirchberger, Ludwig Heinemann und Wilhelm Sva tos haben hiedurch (zu 1.) das Verbrechen des Hoch verrates, Wilhelm Kohn, Heinrich Had, Karl Tambar- nino, Josef Bernert, Ludwig Dienstl, Franz Cechota, Rudolf Drotz und Heinrich Kern (zu 2.) das Verbrechen der Mitschuld am Hochverrat durch Unterlassung der Anzeige

9
Newspapers & Magazines
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1921/12_04_1921/NEUEZ_1921_04_12_2_object_8149733.png
Page 2 of 4
Date: 12.04.1921
Physical description: 4
verlassen, um meine Schwester Stephanie und ihren Gat ten, den Kronprinzen Rudolf zu begrüßen. Rudolf er blickte mich, ließ Stephanie stehen und kcnn gerade auf nrich zn: „Sie ist hier," sagte er, ohne jede Begrüßung. „Ach, wenn M) mich nur von ihr befreien könnte!" Ich blickte zur Beeera hinüber, zwei brennende Augen fixier ten uns. Sie hatte Rudolf ganz in ihre Gewalt gebracht und wünschte, daß er sie heirate. Ihr Verhältnis dauerte bereits drei Jahre. Die Jaunlte, aus der die Beeera stammte

, war griechtschen Ursprungs, eine btirgerliche Familie mit einigen Beziehungen zum Adel, zahlreich un- wenig vermögend, baute sie ihre gmrze Zukunft auf die Gunst des Thronfolgers. Auf der Abendgesellschaft war ich über die fieberhafte Nervosität meines Schwagers sehr betroffen. Es war zu Anfang der zweiten Hälfte des Ja nuar 1889. Ich glaubte, ihn bcrrchigen zu können, und sagte zu ihm einige Worte, die Rudolf gewiß nicht miß fallen lottrüen: „Sie ist sehr schön!" Dann sah ich zn mei ner Schwester hinüber

, die, gleichfalls sehr schön und kö niglich geschmückt, ihren Cercle hielt. Mein Herz krampfte sich zusammen, alle drei waren unglücklich. Rudolf hatte sich entfernt, ohne mir zu antworten. Einige Augenblicke später kehrte er zurück und flüsterte mir zu: „Ich kann von ihr nicht lassen!" Ich sagte zu ihm: „Geh' fort, geh' nach Aegypten, nach Indien, mache eine Reise, wenn du liebeskrauk bist! Dann wirst du gesund werden!" Er zuckte kgnv, merklich mit der Achsel und sprach tm weite ren Verlauf

der Abendgesellschaft nicht mehr mit mir. Ei« trauriger Abend, eine Atuwsphäre des Unbehagens la gerte auf der glänzenden Versammlung. Bei mir war der Eindruck so stark, daß ich die ganze Nacht kaum SHU finden konnte Ich batte Schritt für Schritt die Entwick lung der Leidenschaft des Kronprinzen Rudolf verfolgt und gleich bei meinem Autriti bei Hofe hatte ich an ihw Gefallen gefunden. Er bezeigte mir viel Freundschaft uud war beinahe im gleichen Alter und ich wage es zn sagen, dotz wir uns in vielen Richtungen

glichen. Rudolf Me B«trauen zu mir. Bald fühlte ich, daß das, was er M mich empfand, mehr als Vertrauen war. Das kam Ui m Ost vor, feit ich mich in Wien befand, als daß ich mich nicht in acht nahm, aber Gott weiß, ob ich vielleicht etwas Verdienst daran habe, wenn ich dem Kronprinzen in ver trautem Gefpräch sagte: „Verheirate dich, ich habe eim Schwester, die mir gleicht! Heirate sie!" Das erstemal, als ich mit ihm davon sprach, verließ er nnch sofort und sagte: „Ich ziehe Mizzi vor!" Mizzr

10
Newspapers & Magazines
Tiroler Land-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBEWO/1911/18_11_1911/OBEWO_1911_11_18_13_object_8035001.png
Page 13 of 16
Date: 18.11.1911
Physical description: 16
für die Neuvermählten die Stunde der Trennung. Kömg Rudolf lag im Kampfe !mit Ottokar von Böhmen, der seine Macht trotz Ermahnung des Papstes nicht anerkennen, sondern mit Waffen gewalt brechen Wollte. Rudolf rief seine getreuen Mannen aus allen Landen zusammen, ihm 'bei der Unterwerfung des hartnäckigen Gegners Heeressolge zu leiden. Nicht ungehört verhüllte bet ^ Stuf. Ritter, Bauern und Hirten auch aus unfern Gegenden strömten ihm in hellen Haufen m\ Die Leutseligkeit des Habsburgers, der ehedem als Graf gerne

mit dem Mann aus dem Volke ge sprochen, war ein wohl angelegtes Kapital und trug jetzt Zinsen. Wenn Rudolf seine Tapfersten sich im Geiste vor Augen führte, so gedachte er auch des biedern Sängers und Ritters Kourac voii Landegg. Durch einen Eilboten ließ er ihn ersuchen, unver züglich zu seinen Scharen zu stoßen und den Ehrenplatz an seiner Seite wieder einzunehmen. Konrad war es seiner 'Mannesehre schuldig, dem Rufe zu folgen. Zaudern und Klagen konnten hier nicht helfen. Morgens ein kurzer, inniger

Abschied von Nesa, und Konrad trabte mit dem Boten gen Osten, dem Rheine zu, um das Heer so bald als möglich zu erreichen. Als er sich nach seiner Ankunft bei Rudolf meldete, saß dieser eben in seinem Zelte und flickte mit eigener Hand sein zerrissenes Wams. Er legte es schnell beiseite und rief freude strahlenden Blickes: „Ei, seht den wackern Schenken von Landegg! Er hat sich erst ein junges Weib genommen und folgt doch unserm ersten Rufe! Brav, tapferer Sänger und ebenso tapferer Degen! Sei

. Der Bürgermeister dieser Stadt war nicht Rudolf, sondern dem böhmischen König zugetan und bot ener gischen Widerstand. Nach fünfwöchiger Belagerung mußte er aber doch Stadt und Veste übergeben und Rudolf als Sieger einziehen lassen. Doch gab es hier kein Säumen. Weiter gings, nach Böhmen hinein. Ueberall, wo Rudolfs Schwert über Ottokar siegte, war Konrad von Landegg dabei und besang die Heldentaten seines Herrn, der dem Faustrecht ein Ende machte und im Reiche Ruhe und Ordnung wieder herstellte. Zuweilen

11
Newspapers & Magazines
Kitzbüheler Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3077641-7/1939/07_01_1939/ZDB-3077641-7_1939_01_07_5_object_8458316.png
Page 5 of 12
Date: 07.01.1939
Physical description: 12
es zu. Man hört den Gleich schritt der Sturmabteilungen und Kommandos. Die Menge steht schweigend und wartend. Die Gendarmerie ist da mit aufgepflanztem Bajo nett. Sie hat zu rücksichtslosem Einschreiten Befehl. Fenster drängen sich die Passanten an ihr vorbei. — Die Parktore sind weit offen. Auf dem Weg bis zum Pavillon stehen Sturmabteilungen mit Fahnen. ES ist ein breiter Gang bis zu den zwei Särgen, die nebeneinander unter der großen Eiche stehen. Rudolf Lutz ist überall, organisiert und ordnet, gibt

werden in diesem Augenblick Ma schinengewehre aufgestellt. Eine Kompagnie Volkswehr besetzt den Platz bei der Votivkirche. Ganz Wien ist auf den Beinen. Die ganze Wäh- ringer Straße voll Menschen. Da kommt Georg Fied ler. Er ift atemlos. „Sie kommen schon!" „Stillgestanden!" kommandiert Rudolf. Und durch das Spalier der Braunhemden, unter den wehenden Fahnen hindurch werden die schwarzen Ta- lare der protestantischen Geistlichkeit sichtbar. Der Konsistorialrat erhebt seine Stimme: „Nicht am offenen Grabe

. „Der Herr segne euch! Er lasse euch sein Antlitz leuchten! Er lasse euch ruhen ii, Frieden!" Frauen weinen laut. Kommandos. Der Zug formiert sich. In diesem Augenblick entsteht eine Bewegung. „Warten —!" sagt Hermann leise. Die Träger der Sarge stellen noch einmal nieder. Er hat n,it Rudolf Lutz einer, Blick gewechselt. Dann führt er in das Halbrund des Kreises Annerl. „Seine Braut —" Es ist ein Flüstern. In Männeraugen steigen Tränen. Annerl legt mit bebender Hand oben auf bei, Berg von Kränzen

— endlos. „Annerl — steig' ein!" sagt Schorsch erleichtert. Sie gehorcht schweigend. Es ist die höchste Zeit. Er legt den Arm um sie, um die schütternde Be wegung des Körpers zu dämmen, sagt kein Wort, läßt sie weinen und weinen. Die grüne Lampe brennt wieder. Alle Türen hinaus in den Park sind weit offen. Der Duft halbwelker Blumen liegt noch schwer, in der Luft. Rudolf Lutz hat auch das Fenster ausgemacht. Er ist zurückgekommen, hat noch einen Auftrag des toten Freundes zu erfüllen

. Er hat ihn sterbend ge beten: „Laß von meinen Sachen nichts in fremde Hände kommen." Jetzt sitzt er am Tisch vor der grünen Lampe uüid sichtet Papiere. Das Geräusch der Großstadt ist fern und dumpf. Sie sind zurückmarschiert - Geschlossen Von Tausenden und Tausenden gefolgt, die äußerste Diszi plin gewahrt haben. Jetzt verebbt es langsam. Rudolf legt ein Päckchen Briefe zur Seite. Dann steht er auf, macht in, Kachelofen Feuer mit Zeitungen, Zeitschriften, Parteischriften, Notizen — Da fällt ein Schatten

12
Newspapers & Magazines
Haller Lokalanzeiger
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3062661-4/1933/09_09_1933/ZDB-3062661-4_1933_09_09_1_object_8236155.png
Page 1 of 4
Date: 09.09.1933
Physical description: 4
« beschichte. von Josef klugust Lux. o ^dolf von Habsburg — ein Richter auf ' Erden. . Wie Klang von Friedensglocken ging durch die Lande bei der Wahl Rudolf I. d> ”?[ ,660 Jahren. Eine Wende war da, eine !' Mg neue Zeit begann. Vorüber „war die Mlose, die schreckliche Zeit — und ein n Wer war wieder auf Erden!" , In tiefem Dunkel ruhen die Anfänge mbsburgs. Als Ahnherr erscheint Frag Wtram im Elsaß und Schwabenland, der M Reiter Heinrich dem Finkler gegen die Mgyaren stellt. 1027 erbaut ein Sproiß

f Hcmses, Bischof Werner von Straitz- ft Danton Aargau zwischen der M und Aar auf anmutiger Höhe die wavsburg", abgeleitet von „Hab" oder |pf‘, das heißt Bucht, die sich aus der Mmnigung der beiden Nebenflüsse des , W§. bildet. Graf Rudolf ist geboren am j^Kai 1218 und war als Täufling Kai- Friedrichs II. zuerst Staufenanhänger / Ghibelline. Als er gewählt wurde, i ^ gerade im Felde gegen den Bischof / Basel wegen 3 oberrheinischer Städte, ,j! Er ihm abnahm, wie es im Zuge der //En. gewinnsüchtigen

Industrieunternehmungen beglaubigen lassen, um so Unterlagen für neue Kreditverhandlungen zu erhalten. Eine solch weit verzweigte Kontrollorganisation soll: „Lieber Herrgott, sitz fest auf deinem Thron, sonst nimmt sich dieser Rudolf auch noch deinen Platz!" Rudolf war ein Fünfundfünfzig er, als er zur Königswürde gelangte. Seine unge wöhnlich hohe, schlanke Gestalt, der kleine Kopf, die hohe Stirn, sein blitzendes Auge, die große Adlernase, sein graues Wams, das er im Lager selber flickte, seine! spar same Einfachheit

Hermelin, zu ho len. Dieser Werner von Mainz war es, der hauptsächlich die Wahl Rudolfs betrieben hatte. Die Legende hinwiederum will uns sagen, daß eine gottgefällige Tat der Ur sprung des Herrscherhauses war. Sie fügt noch einen bedeutsamen Zug hinzu, nämlich, daß Rudolf bei der Königskrönung in Aachen in Ermangelung eines Szepters das Kruzifix ergriffen und geküßt und da rauf den Huldigungseid der Fürsten ent- I besteht in Österreich noch nicht, dagegen in vielen anderen Staaten. Die Gesellschaft

ist nun wieder in Hall eingerückt, da Kufstein gegengenommen habe: „Dies Zeichen, in dem die Welt erlöst wurde, soll mein Szep ter sein." — Ein tief symbolisches Moment, das man nicht übersehen soll. Göttliches Walten will Rudolf erkennen, der nie von solchem Glück geträumt, als der Herr der Welten auf sein Haupt mit eins die Krone seines Reiches gesetzt, und Grillparzer läßt ihn weiter sagen: „Da ward ich tief des Wunders mir bewußt und Hab gelernt, auf Wunder zu vertrauen!" Deutschland spürte bald

13
Newspapers & Magazines
Tiroler Land-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBEWO/1912/27_04_1912/OBEWO_1912_04_27_13_object_8035415.png
Page 13 of 20
Date: 27.04.1912
Physical description: 20
Lustslotte. König Viktor Emanuel hat 100.000 Lire zu Gunsten der italienischen Luftflotte gestiftet. MEINE ALTE Erfahrung lehrt mich, für meine Lautpflege nur Stecken- pferd-L iltenmilchseife von Bergmann & Co.. Tetschen a. E. zu verwenden. Das Stück zu 80 h überall erhältlich. Schießwesen, Jagd u. Fischerei. Bits bei Reutte. (Bestgewinner vom Freischießen der S chütz e n g e sell s chaft Vils.) Hauptbeste: Anton Hcngg jun. Leo pold Gschwend. Joh. Gschwend. Rudolf Gschwend. Karl Lochner. Joft f Pohler

. Theodor Kögl. Engel beit Hartmann. Friedrich Vogler. Josef Megele. Max Vogle». Otro Erd. Josef Ahorn. Anton Ries. Andreas Geisenhof. Rudolf Lob. Adalbert Voaler. Alois Erd. Josef Gschwend. Heinrich Bader usw. — Ehrendeste: O. Knittl. Alois Lutz. Josef Gschwend. Josef Ahorn. F. Kieltrunk. Max Amann. Ferdinand Schmied. Jos. Marz. Karl Auer. Josef Pohler. Adolf Keller. Rudolf Gschwend. Johann Gschwend. Rudolf Lob. Otto Erd. Adalbert Vogler. Max Erd. Theodor Kögl. Robert Wörle. Andreas Geisenhof usw

. — Schleckerbe ft e: P. Roth. Josef Kögl. Josef Pohler. Rudolf Lob. Theodor Kögl. Josef Hüter. Josef Gschwend. Andreas Geisenhof. Max Erd. Ferdinand Schmid. Franz Keller. Karl Lochner. Anton Rief. Adolf Keller. Adalbert Vogler. Rudolf Gschwend. Engelbert Hartmann. Josef Mayr. Leopold Gschwend. Johann Gschwend. Serienbeste: Josef Hüter. Theodor Kögl. Ru dolf Lob. Peter Roth. Josef Kögl. Eduard Amort. Josef Pohler. Josef Gschwend. Leopold Gschwend. Alois Lutz. Adalbert Vogler. Oskar Knittl. Andreas Geisenhof

. Rudolf Gschwend. Karl Lochner. Johann Gschwend. Ferdinand Schmid. Robert Wörle. Leopold Vogler. Josef Ahorn.'—Prämi enbeste: Josef Hüter. Rudolf Lob. Josef Kögl. Josef Pohler. — Tages- Prämie: Josef Kögl. Peter Roth. Josef Hüter. Andreas Geisenhof. Karl Auer. Rudolf Lob. Josef Gschwend. Johann Gschwend. Josef Ahorn. Die Kaunsertalerjagd. Am 1. Mai 1912 gelangt die Kaunsertalerjagd, eine der bedeutendsten Jagden in Tirol, welche das ganze hintere Kaunser- tal im Ausmaße von 15.298 Hektar umfaßt

14
Newspapers & Magazines
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1932/26_06_1932/NEUEZ_1932_06_26_6_object_8167917.png
Page 6 of 10
Date: 26.06.1932
Physical description: 10
Die Eröffnung der Gedächtnisausstellung Rudolf Lehnerl. Innsbruck, 25. Juni. Heute 11 Uhr vormittags wurde im Rundsaal des Museums Ferdinandeum die Gedächtnisausstellung eröffnet, die das Werk des Frühvollendeten, am 12. Jänner l. I. tra gisch dahingeschiedenen Malers Rudolf L e h n e r t der Oeffentlichkeit in einer Auswahl seiner Graphiken und seiner Gemälde vor Augen führen soll. Namens der Künstlerschaft Tirols begrüßte Prof. Max E st e r l e die zahlreich erschienenen Gäste

wertvolle Mitglieder verloren: Rudolf Lehnert und Alfons S ch n e g g. Der Hingang zweier so be gabter und im schönsten Werksalter stehender Künsller, die lange vor Erreichung ihrer letzten schöpserischen Möglichkeiten von uns gegangen sind, ist nicht nur ein schwerer Verlust für die Künstler gruppe, der sie angehörten, sondern auch für die gesamte Künstler schaft und das ganze Kunstleben Tirols. Da gegen unsere Absicht die Gedächtnisausstellung für Alfons S ch n e g g von anderer Seite vorweggenommen

wurde, haben wir heute einige der bedeutendsten Werke Rudolf L e h n e r t s auf- ° gestellt, damit Sie daraus die Persönlichkeit des Autors ablesen und die Größe unseres Verlustes ermessen können. Sie sehen hier das Unsterbliche Lehnerts, das, was der Welt von ihm bleibt für i m m e r: denn wie sich auch die Kunstanschauungen in künftigen Zeiten ändern mögen, das individuelle Wesen Lehnerts, fein Ernst, feine tiefe Einsicht in Natur und Mensch, seine Liebe zum end gültigen Ausdruck, seine Abneigung

hat, an ihm, den uns eine günstige Laune des Schicksals geschenkt und eine tragische geraubt hat, wollen Sie nunmehr aus berufenem Munde hören." Nun nahm Univ.-Prof. Heinrich Hammerdas Wort und schilderte in seiner Gedächtnisansprache kurz zusammenfassend die Persönlichkeit und das künstlerische Werk Rudolf Lehnerts. Im Jahre 1893 in Teplitz geboren, kam Lehnert auf dem Um weg über das Kunstgewerbe und die Keramik zur eigentlichen schöpferischen Kunst, zu der er sich durch harte Selbstzucht den Weg bahnen mußte. Die erste

hoffnungsvolle Entwicklung des jungen Künstlers unterbrach der Krieg; der Rückzug unserer Truppen aus Italien führte neben Ernst N e p o auch Rudolf L e h n e r t nach Innsbruck, das beiden zur zweiten Heimat und Schaffensstätte wurde. Als die erste Tiroler Künstler ausstellung, die nach Gelsenkirchen und dann über Hamburg nach Wien und Budapest kam, den Namen Rudolf Leh nerts in weiteren Kreisen bekannt machte, fanden seine Bil der auch in der Heimat Bedeutung und Absatz. Ueber den Expressionismus fand

16
Newspapers & Magazines
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1938/21_11_1938/NEUEZ_1938_11_21_4_object_8184308.png
Page 4 of 6
Date: 21.11.1938
Physical description: 6
Honomichl das Homo dßx Landesleitung betxeten hatte, abfpieüe, ist bezeich nend. Der Zeuge Ing. Robert Schneller, der Gelegen- ProipaKt» Kcsteriio* von der Miner*lönmn«n A0 Bad Oäerk!ng«n Zu haben bei: Alois Unterberger <& Co., Wein und Minerglwasserhapdiung, Innsbruck, Viaduktbogen 2, Teiephou 6 von 2S71. m in heit hatte, die Einlleferiwg Honomichls zu beobachten, berich tet, daß Rudolf Penz bei Ansichtigwerden Honomichls „wie ein Panther auf diesen lossprang und chm unter Beschimp fungen mehrmals

M a r t i n, der Innsbrucker Stadthauptmann, den Rudolf Penz zu sich in den ersten pt&i beorderte und ihm dort mitteilte, einen wich- tigen Zluftrag für ihn zu haben. Er führte aus: Heute seien D o l l f u ß und Hickl ermordet worden; wenn die Nazis ans Ruder gekommen wären, hätten sie alle Heimatwshrleute auf- gehängt, es sei eine Lifte gefunden worden» auf der sie alle, auch Penz, darauf seien; Honomichl sei an dem, Blutbad auch mitschuldig; es fei daher beschlossen worden, daß etwas ge schehen müsse. Honomichl müsse

unbedingt weg; Penz solle mü Honomichl machen, was er wolle; man solle ihn „auf der Flucht" erschießen; er werde doch nicht feige sein; er würde unter seinen Gausturmleuten wohl ein Paar gute Schützen, die den Honomichl erschießen können, finden; er gebe ihm den Befehl, Honomichl „auf der Flucht" zu erschießen. Mit der Ausführung wurde auch nicht mehr lange gezögert. Im Einverständnis mit Martin begab sich Rudolf Penz zu dem im Hause Wachdienst versehenden Johann Schützenhofer und teilte diesem mtt

zu haben, er werde von ihm (Rudolf Penz) gedeckt werden. Auch Trebo lehnte es ab, sich zur Begehung einer solchen tückischen Mordtat herzugeben. Tomaschek zum Geiselmord bereit Unter schwerste« Drohungen und Beschimpfungen verüeh Rudolf Penz nach diesem zweiten Fehlschlag Siegfried Trebo und fand dann in Johann Tomaschek den Manu, der sich ohne Widerrede und skrupellos zur Begehung des Geiselmordes bereit erklärte. Gleich wie bei Trebo fichrte Rudolf Penz nun aus, es sei be schlossen worden, für den Tod des Hickl

werden, damit es dann so aussehe, als ob Honomichl, die Möglichkeit freizukommen benützend, auf der Flucht erschaffen worden wäre. Svoemichl ahnte die Rerdtat Im vollen Bewußtsein der Tragweite seines Entschlusses er klärte Johann Tomaschek, der zu dem engeren Freundeskreis des Rudolf Penz gehörte, sich zur Begehung der Mordtat be reit, trotzdem er Honomichl persönlich gar nicht k a n n t e, so daß Penz noch genöttgt war, dem bestellten Mör der sein Opfer im Geiselzimmer zu zeigen. Befriedigt über den Erfolg seines Einwirkens

17
Newspapers & Magazines
Haller Lokalanzeiger
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3062661-4/1936/23_05_1936/ZDB-3062661-4_1936_05_23_1_object_8236725.png
Page 1 of 4
Date: 23.05.1936
Physical description: 4
. Kein Wiederholungsrabatt. Außerhalb Tirol alleinig- Anzeigenannahme: Osterr. Rudolf Moste A.°E.. Wien 1., Seilerstatte 2. — Probenummern nur gegen Bezahlung. Samstag, 23. Mai 1936 Kr. 21 stlas ist in hall in dieser Woche los? Samstag. Tonkino: Kurier des Zaren. — Kurpark: ^ Speckbacherkapelle. Sonntag. Tonkino: Kurier des Zaren. Montag. Tonkino: Kurier des Zaren. Dienstag. Kurpark: Regimentsmusik. Mittwoch. Tonkino: Meuterei auf hoher See. Donnerstag. Tonkino: Meuterei auf hoher See. — Kurpark: Salinenkapelle

von Gert Rothberg. Copyright by Martin Aeuchtwanger, Halle (Saale). 2) (Nachdruck verboten.) Laut und tief schlug die Uhr im Zim mer die siebente Stunde. Und noch immer stand Rudolf Ansbrück auf demselben Platz in seinem Zimmer und starrte vor sich hin. Das hatte seine Frau tun können! Lisa, die Tochter eines überall geach teten Vaters! War denn eine solche Verirrung nur möglich? In kurzer Zeit, gegen 8 Uhr, würde Mister Harrison mit seiner Gemahlin kom men. Die Verträge, wenigstens der wich tigste

Vertrag hätte unterzeichnet werden sollen. Statt dessen war Lisa fort! Und die mühsam ausgearbeiteten Plä ne verschwunden! Was nun? . ^ Rudolf Ansbrück ging langsam ms Ne benzimmer. Mister Harrison! Er kam! Was sollte er chm sagen?" Die Wahrheit? ^ p Nein! Das ging nicht. Diese Wahrheit Dar viel zu erniedrigend, als daß ein Frem der sie erfahren durfte. ^ _ Mister Harrison freute sich, Frau Ansbrück kennenlernen zu dürfen. Nun kam! er mit seiner Gemahlin — und Lisa war nicht da. Gut! Lisa konnte

bereits erübrigt." „Was war es denn, Rudolf?" Die Frage klang entschieden etwas ängstlich. Rudolf Ansbrück sagte kurz: „Lisa hat mich heute abend verlassen. Ihr Brief gibt an, daß sie zu euch gehen wollte. Sie wird vielleicht noch kommen; doch ich glaube nun schon nicht mehr recht daran." „Junge, um Gottes willen, was ist denn nur los? Ist denn das Mädel ver rückt? Ein kleiner Zank doch wohl nur? Wenn sie kommt, werde ich ihr den Kopf ganz gehörig zurechtsetzen! Verlaß dich da rauf, mein lieber Rudolf

." „Ich danke dir, Papa!" „Du — bist — doch — nicht etwa auf uns — Junge? Wir sind immer auf deiner Seite gewesen, wenn Lisa sich be klagt hat. Sie hat das nämlich schon einige Male getan." „Du bist im Irrtum, Papa! Euch würde ich es nie entgelten lassen, wenn sich hier etwas ändern sollte." „Rudolf, wie habe ich das zu ver stehen?" „Vorläufig kann ich noch nichts sagen, Papa. Bitte, gedulde dich noch etwas. Doch jetzt entschuldige mich, Bitte! Auf Wiedersehen, morgen mittag bei dir!" „Auf Wiedersehen

18
Newspapers & Magazines
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1956/22_03_1956/TIRVO_1956_03_22_3_object_7690503.png
Page 3 of 6
Date: 22.03.1956
Physical description: 6
ent wickelt wurde. einen mittelschwerem Rausch an und fuhr erst am Nachmittag nach Hause. Pauline empfing ihn mit den üblichen Vorwürfen über seine Trunksucht. Rudolf aber forderte das Mittagessen. Als er es nicht gleich be kam, holte er sich aus der Speisekammer Speck. Das veranlaßt« die erregte Frau zu dem Ausruf: „Jetzt ißt der Krüppel uns den Speck auch noch weg!“ Rudolf erhob sich und fragte, wer ein „Krüppel“ sei. Pauline aber ergriff in ohnmächtigem Zorn ein spitzes Küchenmesser

, das auf dem Tisch lag, und schleuderte es ihrem Gatten entgegen. Das Messer blieb in der linken Körperhälfte stecken; Rudolf zog es sich noch selbst heraus. Pauline dachte erst an keine schwere Ver letzung, weil Rudolf zunächst nicht über Schmerzen klagte. Später mußte er erbre chen und wurde ganz blaß. Der Arzt sorgte dafür, daß dar Gestochene ins Krankenhaus St. Veit kam, wo ihm durch eine sofortige Operation das Leben gerettet werden konnte. Es mußte die zerstörte Milz herausgenom men werden. Noah heute

ist der Mann be hufs unfähig und kann kaum stehen Die Reue kam Tränen weinte Paulim Schöffengericht. Man kann ihre verz Jung und den Ausspruch: „Hätte das Messer doch lieber mich getroffen!“ verstehen. Sie ist nämlich wieder schwanger und erwartet in drei Monaten ihr zweites Kind. Rudolf aber wird demnächst die Scheidungsklage einbringen. Schon jetzt leben die Gatten ge trennt und Pauline muß allein auf das Kind schauen. Aber auch die Reue ist groß. Pau line versicherte immer wieder, daß sie Ru dolf

bestimmt nicht habe töten wollen. Aber er habe ihr einen Fußtritt ins Kreuz ver setzt, der sie so aufgebracht habe. Rudolf entschlug sich keineswegs der Zeugenaus sage, gab zu, ein Trinker zu sein, bestritt aber den Fußtritt. Pauline schilderte er als sehr jähzornig. Die Angeklagte wurde wegen schwerer Körperverletzung zu sechs Monaten schwe ren Kerkers verurteilt. Angesichts der Schwere der Verletzung und der damit ver bundenen Lebensgefahr konnte das Gesetz über die bedingte Verurteilung nicht ange

Körperverletzung vor einem Schöffengericht. Im Jahre 1948 kam Pauline als junges Mädel zu Rudolf di Bernardo, der um einige Jahre älter ist. Sie wurde die Wirtschafterin des Huf. und Wagenschmiedes, der gerne trank. Zwischen den beiden entwickelte sich ein Liebesverhältnis, das nicht ohne Folgen blieb. 1953 heirateten sie. Mit der Schmiede ging es immer mehr bergab. Die Trunksucht des Mannes führte zum völligen Ruin. Er mußte sein Gewerbe auf. gaben und wurde Arbeiter im Reißeck- Kraftwerk. Pauline ging

19
Newspapers & Magazines
Tiroler Grenzbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIGBO/1917/05_01_1917/TIGBO_1917_01_05_6_object_7741522.png
Page 6 of 10
Date: 05.01.1917
Physical description: 10
zeitige Erneuerung des Bezuges besorgt sein, da aus dem Feld Geldsendungen mit großer Verspätung ein langen. Der Verlag. vermischte Nachrichten. (Briefbeförderung nach Amerika unter dem Wasser.) Seit 2. Januar können Briefe und Postkarten zur Beförderung mit deutschen Handels tauchbooten nach den Vereinigten Staaten Amerikas aufgegeben werden. (Fünfzig Jahre Annoncen-Expedition) Am 1. Januar 1917 blickte die weltbekannte Annoncen- Expedition Rudolf Mosse auf ein halbhundertjähriges Bestehen zurück

. Dieses Haus wurde von Rudolf Mosse in einer Zeit begründet, da sich auf kaufmän nischem und industriellem Gebiet ein neues, stark nach vorwärts drängendes Leben zu betätigen begann. Der Presse fiel damit die natürliche Aufgabe zu, diese Entwicklung zu begleiten und zu fördern, und so war es der weittragende Plan Rudolf Mostes, das Anzeigen wesen auf eine breitere Grundlage zu stellen. Er wollte eine Zentralstelle schaffen, die als Vermittlerin zwischen Publikum und Zeitung diente und den Ver kehr

in beiderseitigem Interesse einheitlicher und be quemer gestaltete, ohne die Kosten der einzelnen An zeige im mindesten zu erhöhen. Das Publikum wurde so der Mühe des direkten Verkehrs mit den Zeitungen enthoben und zugleich fachkundig bedient; für die Zei tungen andererseits ließ sich ein erheblicher Teil der Arbeit ersparen und der Jnserentenkreis erweitern. Auf diesen Grundgedanken baute Rudolf Mosse sein Unternehmen auf. Aus dem ersten, bescheidenen Jn- landsverkehr hat sich nach und nach ein Weltverkehr

, die den Verkehr des Publikums mit der Zeitungswelt vermitteln. Im ganzen beschäftigt die Firma zurzeit 1375 kaufmänni sche Beamte. Hinzu kommen auch noch etwa 260 Agenturen im In- und Ausland. Dem Verkehr mit Publikum und Zeitung dient auch der Zeitungskatalog von Rudolf Mosse, ein wohlbewährter Führer auf dem Gebiet der Zeitungsreklame, sowie Rudolf Mostes Normal-Zeilenmester, der eine sichere Handhabe für die Bestimmung der Zeilenzahl bietet, die eine Annonce in einer beliebigen Zeitung einnimmt. Bald

. Nach dem Tode des früheren Mitinhabers der Firma, Emil Mosse, steht zusammen mit dem jetzigen Teilnehmer Herm Hans Lachmann - Mosse, Herr Rudolf Mosse nach wie vor in voller Rüstigkeit an der Spitze des Gesamt- unternehmes. Wenn der Frieden erst wieder Beruhi gung geschaffen haben wird, darf die Annoncen- Expedition Rudolf Moste darauf rechnen, den alten Erfolgen neue beizufügen und damit zur Ausbreitung des Handels und Verkehrs auch in Zukunft beizu tragen.

20
Newspapers & Magazines
Tiroler Sonntagsbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRSO/1889/03_02_1889/TIRSO_1889_02_03_1_object_7911653.png
Page 1 of 8
Date: 03.02.1889
Physical description: 8
. vierteljährlich fl. 1.— Für's Ausland: ganzjährlich 8 Mark od 10 Fr. für 1 Monat: in Bozen 30 kr., mit Post 40 kr. Telegramm-Adresse: Sonntagsbote Bozen Briefe und Gelder von auswärts sind zu richten an: „Die Rrdaktion deö Sonntags-Boten in Bozen." — Schriftstücke werden nicht zurückgestellt. INr. 5. Bozen, 3. Februar 1889. Tmln Erscheint jeden Sonntag früh mit einer | Kronprinz Audolf f Am Nachmittag des 30. Jänner trug der Telegraf die erschütternde Trauernachricht durch die Welt, daß Erzherzog Rudolf

auf einen Widerruf der ersten, schier unglaublichen Nachricht, doch anstatt dessen traf endlich allenthalben die amtliche Bestätigung der Todesnachricht ein, Kronprinz Rudolf war, nach der ersten Verlautbarung im Jagdschlösse Maierling unweit Baden bei Wien, wo er auf einem Jagdausflug weilte, einem Herz schlag erlegen und Morgens 8 Uhr tobt im Bette gefunden worden. Kein Zweifel konnte also mehr obwalten, der junge Kaisersohn war hinübergegangen in das düstere Reich des Todes, von wo es keine Rückkehr gibt

. Oesterreichs Thronfolger, die Hoffnung des Volkes, war für immer dahm. Kronprinz Rudolf, der iiach Meldungen der Wiener Blätter in der letzten Zeit un päßlich und manchmal in trüber Stimmung war, befand sich auf einem Jagdausfluge im Wäldschloffe zu Maierling bei Baden.Dienstag Abends soll der Erzherzog in seinem sehr einfach möblirten Schlafzimmer noch gear beitet und mehrere Briefe geschrieben haben. Am Mittwoch früh klingelte er seinem Kam merdiener, den er mit einem Auftrag wegschickte. Als nachher

. Kronprinz Rudolf (Franz Carl Josef) wurde am 21. August 1858 als einziger Sohn unseres Kaiserpaares geboren. Er ge noß einen gründlichen und vielseitigen Unter richt, wurde am 24. Juni 1877 großjährig erklärt und trat am 23. Juli 1878 beim 36. Zufanterie-Regiment in den aktiven Kriegs dienst. Im September 1880 wurde er gleich zeitig Generalmajor und Eontre-Admiral. Am 6. April 1881 zum Kommandanten der 18. Jufant.-Brigade m Prag ernannt, rückte er 1883 zum Feldmarschall-Lieutenant und Vice-Admiral

vor und übernahm die 25. Truppeu-Division in Wien. Voriges Jahr wurde er General-Inspektor der Infanterie. Kronprinz Rudolf war der Chef eines Ar tillerie- und Uhlanen-Regimentes, ferner In haber von preußischen, bairischen und russischen Regimentern. Am 10. Mai 1881 vermählte sich der Kron prinz mit Prinzessin Stefanie von Belgien, (geb. 21. Mai 1864), welchem Bündnisse die am 2. Sept. 1883 geborene Prinzessin Elisabeth entsprang. Ein ausgezeichneter Ornitholog und eifriger Forscher in Naturwissenschaften

21