, und auffallend ist auch, daß sich gerade die sozialistischen Führer in so auffälliger Weise ihrer annehmen. Das macht die Leute stutzig, denn daß die bürgerlichen Elemente einer ausgesprochenen sozialdemokratischen Parteiorganisation besondere Sympathie entge genbringen sollten, kann man nicht verlangen. Die Volkswehr sollte daher als solche voll- ab, habe mir jedoch ein rotes Sacktüchlein ver schafft und das habe ich in meinen Schwalben schwanz, einen Ueberrest aus meiner Kellnerzeit im Hotel Zentral
, so angebracht, daß ein Zipfel herausguckte. Am härtesten war für mich die Frage zu lösen, woher ein rotes Halstuch oder Halsband zu erhalten sei. In letzter Stunde fiel mir noch ein, daß meine Haushälterin einen roten Unter kittel hat, über den sie einmal geklagt, daß er zu lang sei. Diesen suchte ich auf, als seine Besitzerin bei der Milchzentrale länger als eine Stunde auf einige Tropfen gemilchtes Wasser, pardon, gewässerte Milch wartete und ich machte das Kleidungsstück etwas kürzer. Den erhaltenen
roten Streifen verwendete ich zu einer Krawatte. Im Knopfloch und auf dem Hute brachte ich, weil rote Nelken um keinen Preis zu bekommen waren, einige papierene Alpenrosen an. Dies war gut gemeint, wurde mir aber schlecht aus gelegt, wie ich später erzählen werde. Den wür digen Abschluß der ganzen Toilette bildete ein rotes Familienregendach, ein Andenken von meiner Großmutter. So ausgerüstet, ging ich am ersten Mai aus meiner Behausung. Der erste Weg führte mich zur Kirche. Ein altes Mütterlein