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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 8
Date: 25.09.1935
Physical description: 8
", sagte sie, „was für hübsche Burschen." Sie meinte das letzte Bild von dir und dann das vom Bengt Stenbock ln Uniform. War das nicht komisch?" Torkild lächelte. „Diesen Bengt mag ich nicht recht." Rose legte die Hände aneinander und lächelte ver schmitzt: „Ehrlich gesagt du — ich auch nicht. Ich gestehe, ich habe das Bild ausgestellt — nun, weil ich selbst fand, daß er ein hübscher Bursche ist — sozusagen dekorativ — mit der Uniform und so weiter. Aber als die Bergenser Dame das sagte

als nur Britas Freundin —" Rose antwortete nicht gleich. Dann sagte sie: „Kannst du nicht verstehen, daß, als die Bergenser Dame das sagte —es war mir peinlich, ich fand es etwas — ich weiß nicht, wie ich es nennen soll — daß ich die Photographie eines Mannes ausgestellt hatte, aus dem ich mir nicht besonders viel mache, nur weil er sich gut aus- nimmt mit seinem hübschen Gesicht und seiner tadellosen Uniform." ' Wieder lächelte er: „Also alle Brüder deiner Freundinnen verlieben sich in dich." Rose machte

Dame mich einen hübschen Kerl nennt." Ohne auszublicken, antwortete Rose schnell: „Du weißt sehr gut, Torkild, daß ich immer gesunden habe, ich sei eigentlich viel mehr deine Freundin als Doris'." „Das hast du hübsch gesagt, Rose. Darf ich dir dafür die Hand küssen?" Rose hob den Kopf und sah ihn ein wenig unsicher an, fast unwillkürlich legte sie ihre Hände in den Schoß. Torkild sagte rasch: „Höre, du, ich will dich nicht wieder quälen — du weißt, womit. Ich verpflichte mich, ein halbes Jahr lang

dir gegenüber nicht davon zu sprechen. Willst du dann mit mir zusammen sein und mich nicht in ein Schubfach legen oder mich in ein Album sperren, sozusagen mit alten Bildern aus vergangenen Zeiten? Können wir nicht Freunde sein wie in alten Tagen, wie zu unserer Kindheit, oder wie da mals, als wir noch ganz, ganz jung waren — solange deine Mutter noch lebte —?" Rose schwieg eine Weile und blickte ihm forschend inS Gesicht. „Ach, Torkild. Du weißt, daß ich dich furchtbar gern habe. Ich habe keinen Menschen

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Meraner Zeitung
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Page 6 of 10
Date: 13.09.1924
Physical description: 10
, starb. Durch Agnes, eine Base Peters, kam der Hof «n Vi« Stasnvifl. da sie Mit Joh. Stampfl. Richter von Gufivaun, lsich verheiratete. 1421 >kam der Hof (wieder durch Verheiratung) an die Herren von Maierhöfen. — Dom Hos Putzes ist der Umstand zu eigen, daß für ihn Rose s erster Heiratsantrag. Eine Sommevgsschichite von Paula Mart-T itz. Roife-Mjarie stählte MHzelhn Jahre. Sie ging an ebnem schönen, heißen Sommertag mit ihrer BabslvläPche unterm Ämn zur Schwimmschule. Seit ihrer Kindheit mar

sie in Meran; 'Vater Mußte hier sein, der Gesundheit wegen. Vater war vor einem Lahr gestorben, mm zogen sie weit heraus aus der Stadt, nahe an die For- sterstraße; da waren die Wohnungen billiger, aber der Weg zur Stadt weit und zur Bade anstalt «Mos lang. Damals ging noch keine Tram: nur dem Post-- und Stellwageih der aus dem Wmschigau kam, Voninte man begegnen^ hie und da auch wohl einem kleinen Bauerngefährt: Rose wußte jedesmal die Augen schließen — denn vor Staub war dann nichts zu sehen

. Der Weg dehnte sich und Rose sann. Warum wohnten sie nicht mehr in der Stadt? Wo es so Mm war, in dem kleinen Haus oder an der Promenade. Ja! Das war damals, als Vater noch lebte, da die Rosen um das Häuschen rankten und die Schwalben mrterm Deich ihr Nest bauten. Mutter hatte eine karge Pension. Roses Bvuder war in Wien auf der Schule. Und sie lobten nun hier draußen und lfparten Am Havtse war ew kleiner Garten, an diesen dachte Rose gerne. Blaublülhender Rosmarin, brennende Liebe wuchs darinz, nahe

dem Holz, zäun standen vielfarbige, steife Georginen^ Son nenblumen und über ihn seibist wucherten feu rige Bohnen. Bunte frühe Astern, Goldlack, volle rote Nelken waren dort und ein riechendes Kräutlein; dieses durste in einem Bauerngarten niemals fehlen-. Die kleinen« Beete kränzte jun ger, kurzgeschorener Bux. Rose besaß auch eines davon;, dort zog sie dunkle Veilchen und Resieden», die liebte ne. Auch einen kleinen Rosentdaum hatte sie Hierher verpflanzt, den Aater selbst veredelt

. U«d bei jeder Rose, die daran erblühte, mußte sie an Bater denken. Ghnsllchtig wartete sie, bis die ersten sich er- Wossen. Die brachte >ske dann auf Vaters Grab nach Mermu, Wßte sie, steckte sie in den mmlken- den dichten EM am Kreiug und sprach wohl leise: Von deinem roten Rosenbauml Äiuch ein «kleiner, pläiischenOer Brunnen stand »m Garten mit Holzröhre, in dessen Rinne die Bäuerin vom Haus morgen!» täglich den Salat roulsch. 'Und wenn nachts der Brunnen vauWe, lag Roman ostmaLs wach, dann -fang

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Volksbote
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Page 3 of 6
Date: 19.12.1935
Physical description: 6
Ehcmannet Zu widerstehn er nicht vermocht, da ste mit »Merancr Backpulver' kochp . Meraner Backpulver hält söner Qualität wegen ieder Kaufmann vorrötig. Dev Festbraten Eine heiter« Meihnachtsgeschicht» von Josefine R i ch t e r. Rose Ebinger geht ohne sonderliche Eile durch die abendliche, vorweihnachtliche Straße, denn e» erwartet sie niemand. Sie denkt an da« be hagliche Haus der Mutter in der keinen Stadt, da» nun fremde Leute bewohnen, — fie denkt an die glücklichen Tage ihrer Kindheit

zum Kauf locken. „Nun, gnädige Frau, haben Sie schon einen Festbraten?' Rose errätet. Gewiß. sie ist in dem Alter, wo man längst verheiratet sein'könnte. Und olötzllch wandelt ste eine unbezähmbare Lust an, über die Feiertage in der Küche ihrer Wirtin Hausfrau zu spielen, eine weltze Schürze zu tra gen und am Herd zu stehen, um Eänsebratenduft zu^enietzen, . gekaufte Gans hat ein rotes Bändchen um den nackten Hals und wird damit an das eiserne Eitier des abendlich-stillen Küchenbalkons gehängt

. — bis zu ihrer letzten Bestimm»««. Aber dem kleinen Fräulein Rose verwelkt bald das glückliche Lächeln auf dem zarten Gesicht, es wird ihr doch ein bitzihen Angst. Dorbereiten, braten — fai Welch herrliches Vergnügen I Alte Erinnerungen an die Weihnachtsfeste da heim tauchen auf, — aber wer soll um Himmels willen die Gans essen? Doch nicht etwa sie, Rase, allein? Und sie sieht sich schon einsam rag des GherkngeS Brefsanone, 18. Dez. In den frühen Morgenstunden würde ^am Domplatz der in der heutigen Nacht gefallene

hat, bei denen ste willkommen ist. Zuletzt erst und ein wenig beklommen denkt Rose an ihren freundlichen Nachbarn, der das zweite Zimmer der Witwe Bachmann inne hat, den knöchernen und. wie es scheint, etwa» ab sonderlichen Junggesellen: Studienrat Alexander Häberlein. Rose Ebinger weitz fa nicht, welche« Gespräch isck einen Tag vorher zwischen Frau Bächmann, die geschäftig und munter ihren Koffer packte, und Alexander Häberlein stattgefunden ... «Verleben Eie nur die Feiertage recht gut, Herr Studienrat

. Vielleicht würde iie gern «inen Gänsebraten zubereiten, sie kennt das alles von zn Hause. Sprechen Sie doch mal mit ihr. Herr Häberlein!' Ob»war Herr Häberlein geantwortet, er kenne doch Fräulien Ebinger zu wenio. und man wisse auch nicht, was ste sich für die Feiertag« vor« S enoinmen habe, hat er dann doch lange über as Gespräch nachqedacht. Sa war vielleicht tat sächlich kein so übler Vorschlag. Natürlich würde er fllr das Nötige sorgen... Während Rose Gewissensbisse über den oor- ettig erstandenen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 8
Date: 21.10.1935
Physical description: 8
, unerzogenes und unhöfliches Betragen, unverhohlenen Egoismus konnten sich zwei Menschen bieten — und wenn sie sich gegenseitig alle Ehre und Tugend ab- gesprochen hatten, gingen sie zusammen zu Bett und zeugten Kinder. Rose und er dagegen hatten kaum je ein unbeherrjsch- tes Wort gewechselt. -Älbst wenn sie einander bittere Dinge gesagt, hatten sie doch niemals die allgemeine Höflichkeit außer acht gelasten. Und eigentlich war es auch selten zu bitteren Worten zwischen ihnen gekommen. War ihr Le ben grau

und Hagebutten trugen, tropfte und glitzerte. Aber nach Sonnenuntergang wurde es wieder kalt, untd der Ne bel legte sich wie dünner, weißer Rauch auf die Wiesen am Flusse. Wenn Torkild nachmittags in der Dämmerung nach Hause kam, starrten aus der Küche und dem Eßzim mer die Lichtstrahlen wie dichte, gelbe Balken in den Dunst hinaus. Rose kam nicht mehr heraus, um ihn im Korridor zu begrüßen, sie rief chm von der Küche aus Guten Abend zu. denken vorgebracht wurden, mit dem Bu ndesmiuistermm für soziale

Straße mit dem Bahngeleise Klagenfurt—Villach der aus der Richtung Maria Rain kommende Lastkraftwagen des Autofrächters Hans Polaschek aus Völkermarkt mit dem aus der Richtung Villach kommenden D-Zug 288 zusammen. Das Auto wurde total zertrümmert. Der Chauffeur und die beiden Mit Jn den hübschen Zimmern war es hell und warm, in den Fenstern blühten weiße, rosa und gelbe Chrysanthemen. Wenn Rose heremkam, begrüßte sie ihn meist froh und und munter und verkündete, daß er heute etwas besonders Gutes

tüchtiger Ester geworden —." Torkild war unangenehm überrascht. Er war aber entschlossen, Frieden zu halten und sagte daher nur sehr ruhig: „So? Natürlich schätze ich es sehr, gut zu leben. Und dafür sorgst du ja auch in hinreichendem Maße." „Ich tue mein Bestes — da es nun einmal mein Be ruf ist. Glücklicherweise habe ich auch dafür Interesse. Aber immerhin kann ich mich manchmal darüber ärgern, wenn du dasitzt und ißt und genießt, als gäbe es nichts Inter essanteres auf der Welt als Essen —." Rose

blickte kampfbereit zu ihm hinüber. Torkild ant wortete indessen nichts, aß auf, wünschte gesegnete Mahl zeit und ging ins Wohnzimmer. Sie folgte ihm, schenkte Kaffee ein und reichte ihm seine Taste. Plötzlich setzte sie sich auf die Lehne seines Stuhles, nahm sein Gesicht irr ihre Hände und blickte hinein: „Verzech mir, Torkild. Ich war eben ungezogen gegen dich — einfach ungezogen." „Ich bereue es", sagte Rose wieder. Er zog sie auf seinen Schoß: „Was kam dir plötzlich in den Sinn?" fragte er leise

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Dolomiten
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Page 5 of 8
Date: 15.01.1930
Physical description: 8
Sie un besorgt sein. Wir werden uns hoffentlich bald Wiedersehen. Und nun noch eine Bitte! Ent hüllen Sie mir das Gehimnis Ihres Zauber ringes mit der Rose!... Bielleicht offenbaren sich dabei Zusammenhänge zwischen Haus Glonn und Marshall — und einer gewissen Rose-Mary...' „Ach, wenn das wäre!' rief Otto Heinrich erfreut und nahm neben ihr auf der Bank Platz. „Die Chronik unseres Ge schlechtes.' fuhr er fort, „berichtet von einem Ritter Christoph v. Weinberg, der auf einem Kreuzzuge mit zwanzig Getreuen

heim ins deutsche Land,... Sänger und Dichter haben diese heroische Tat verherrlicht und so gelangte die Heldenmär auch zur Kenntnis des Heiligen Baters nach Rom. Der Papst, entzückt über diese Heldentat und so hohe Frauentugend, verlieh ihr als höchste Aus zeichnung, die nur Fürsten zuteil wurde, die goldene Rose... Dieses kostbare Geschenk wirb heute noch als höchstes Kleinod in unserer Familie aufbewahrt und seit jener Zeit führen wir die goldene Rose im Wappen.' Rose-Mary deutete ans

ihre goldene Rofe auf ihrer Brust und sagte lächelnd: „So sind wir also Schicksalsschwesiern, Ihre Ahnfrau, die Türkenbezwingerin, und ich, die Siegerin bei dem Rosenfest?' „Nicht doch', erwiderte Baron Glonn. „Ihr Schmuckstück ist ein Schönheitspreis — dis goDene Rose des Papstes aber — ein Tugend- preis; das ist der große Unterschied.' „Ach,' rief Rose-Mary übermütig, „bei einer Tugendkonkurrenz wäre ich leer aus gegangen, denn ich bin ein Ausbund von Fehlern und Bosheiten. Daher gelüstet es nrich

auch nicht nach der goldenen Rose von Rom —' „Auch nicht nötig,' ging der Baron auf ihre neckische Rede ein, „Sie sind ja selber; eine Rose —' „Aber mit viel Dornen dran,' lachte sie«! „Vielleicht bricht die Zeit die Dornen ab,, so daß Sie nach dem Schönhettspreis auch' des Tugondpreifes der goldenen Rose würdig, werden...' „Wer weiß, ums die Zukunft bringt!' vev-j setzte sie nachdenklich. „Erzählen Sie mir doch; noch mehr von der goldenen Rose...' „Gerne. Die Rose aurea ist eine vom Papste am Sonntag Lätare als Sinnbild

Christi der „Blume des FeDes' geweihte! Rose aus Gott», reich mit Edelsteinen besetzt., Nach der Weihe trägt sie der Papst in feier licher Prozession, begleitet von den Kardi nalen, durch die Peterskirche, um sie dorm einer hohen Persönlichkeit als höchste Aus zeichnung für besondere Verdienste zu> schenken, damit sie „in aller Tugend geadelt; werde'. Daher heißt sie auch die „Tugend-, rose', und Fürsten, Könige und Königinnen, rechnen es sich zur besonderen Ehre an, men»' sie mit diesem Preise

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 4
Date: 22.02.1926
Physical description: 4
Hello, der mehr Wunden als Falten im Gesichte hatte, wurde an diesem Tage die Ehrenmedaille für lange, treue Dienste zuteil. Dar Kapitän des „Heron' hatte ihn denn auch zur Tafel geladen, wo er soviel von seinen Heldentaten erzählte, daß sich die junge Bohnentönigin — Marie Rose war ihr Name — nicht genug darüber wundern konnte. Marie Rose streichelte die Hände des alten Seemannes und das Herz des alten Seebären pochte bei diesen Liebkosungen ebenso laut und erregt, wie bei der Ver leihung

der Ehrenmsdaille. Doch am Tage nach ihrer kurzen Regent schaft war die kleine Ex-Bohnenkönigin sehr „Seien Sie unbesorgt. Mademoiselle,' tröstete Pierre Hello, „wenn dem „Heron' je ein Unglück zustoßen sollte, so halten Sie sich nur an meinem Gurt fest — so — und da hoff' ich, mit Gottes und meines traurig und namentlich, sodaß W ber alle Seewolf vor sie hinstellte und Marie Rose unruhig und kummervoll ansah, wie ein udel, der seinen Herrn weinen steht. Ge rührt von so viel Teiln<chme, erzählte die kleine

Kreolin d^m alten Matrosen von einer Begebenheit, die sie vor kurzem erlebte und deren Erinnerung sie heute besonders be drücke. In Martinique hatte Marie Rose einer alten Negerin, die für eine Hexe und Wahrsagerin galt, oft heimlich Brot in den Wald getragen, und das alte Negerweib hatte ihr prophezeit: „Gutes kleines Fräu lein, ich habe gesehen zu den Wolken einen großen Kondor hoch steigen, — sehr hoch — mit Rose im Schnabel — Rose bist du — du sehr unglücklich, —« dann Königin — dann großer Sturm

— dann sterben!' Und h^its nach dem fröhlichen Feste mußte Marie Rose der seltsamen Prophezeiung der Alten gedenken. „Gestern war ich nun Königin!' sprach Marie Rose traurig, „ich erwarte jetzt nur noch den Sturm, der mich tötot.' patrones Hilfe sollen Sie so sicher ans Lar gesetzt werden, wie eine durch einen Drei master bugsierte Goelette.' Bedeutend getröstet durch die treuherzigen Worte des Matrosen, belohnte sie ihn da durch, daß sie eine Ballade sang, die bis da hin noch niemand vernommen

hatte. Nach wochenlanger Fahrt rief die Wäche des „Heron': „Land!' Die Abschiedsstunde schlug und der Ab schied fiel der jungen Kreolin und dem alten Matrosen unendlich schwer. „Ich werde immer Euer gedenken und Euere Schuhe stets als eine Reliquie ausbe wahren', sprach Marie Rose tröstend zu Pierre Hello, der «sich mit «dem Mcken seiner schwieligen Hand «die feuchten Augen trock nete. Er antwortete topfschüttelnd: „Ach, Made- moiselle, Sie gehen nach Paris, da finden Sie neue Freunde, die Ihnen nicht Zeit lassen

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Alpenländer-Bote
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Page 19 of 20
Date: 14.06.1936
Physical description: 20
gelaufen und baten sie, doch ihr Haus zu besuchen. Maria sprach: „Ich möchte nur ein paar Rosen aus euren Gärten, gute Frauen?" Da eilte sich eine jede und brachte die allerherrlichste Rose aus ihrem Gar ten, so daß die Himmelsmutter bald einen Rosen strauß beisammen hatte, dessen Schönheit man sich gar nicht vorstellen kann. .Dankend schritt sie nun weiter. Ganz draußen am Dalausgang lag noch ein einsamer Hof, in dem eine Mutter mit vielen Kindern wohnte. Den vergaß Ma ua nicht, sie klopfte an das Tor

und rief: „Wollt ihr mir nicht auch eine Rose aus eurem Garten mit geben?" „Gern, gern, heilige Frau", antwortete die Bäuerin, „aber hört nur wie mein Peter schreit. Wollt % euch einstweilen selbst die schönste Rosenkönigin meines Gartens heraussuchen, so wäre ich euch dank bar." Tie Jungfrau Maria ging in den Garten und stand gleich vor einem Rosenstrauch, der hatte Blüten so rot wie die untergehende Sonne und ihr Duft war unbe schreiblich süß. „Lieber Rosenstrauch", fragte Maria, "willst

du mir eine Rose schenken?" '.Alle meine Blüten sind dein", flüsterte er, und ein langes Zittern ging durch seinen Stamm bis in die zartesten Aestchen und Blattspitzen. Maria griff in oas grüne Gezweigs und brach sich eine Blume. Weil aber der Strauch so zitterte, geschah es, daß ein schar fer Dorn die weißen Hände Mariens ritzte, und als sie die Hand zurückzog, lag schimmernd ein kleines Bluts tröpfchen darauf. Der arme Rosenstrauch wollte schier verzweifeln vor Traurigkeit: „Ach, daß ich dir weh getan

habe", rief er ein über das andere Mal, „und wollte dir doch Freude bereiten! Nun kann ich nie mehr fröhlich blühen!" '*i Die heilige Jungfrau lächelte mild: „Sei nicht be trübt, du hast nichts dafür gekonnt!" Aber der Rosen strauch weinte glitzernde Tauperlen und wollte sich nicht trösten lassen. Endlich sprach die Himmelskönigin: „Schau, lieber Rosenstrauch, ich will dir eine Gegengabe für die schöne Rose geben. Und zwar den Blutstropfen, den dein Dorn verschuldete." Mit diesen Worten kehrte

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Bozner Nachrichten
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Page 6 of 8
Date: 13.10.1922
Physical description: 8
in einem Kasten liegen. Im Winter 1920 wandte sich eine Nachbarin mit der Bitte ters, die allein die unüberbrückbare Kluft zwi schen Ihnen und mir aufgerissen hat. Ich lege diesesSchnldbekenntnis meinesVaters vertrauens voll in Ihre Hände. Ich weiß, Sie werden es mir ersparen, vor der Welt für meinen Vater er röten zu müssen. Bitte, vernichten Sie das Schriftstück, wenn Sie es gelesen haben. Und, ich bitte Sie herzlich, sagen Sie Rose-Marie nichts davon, wessen Tochter ich bin. Ich bin ja schon so arm

geworden, weil ich meine Liebe opfern muß, lassen Sie mir wenigstens in Rose-Marie die geliebte Freundin. Gönnen Sie mir das arm selige Glück, ihr Liebes und Gutes tun zu dür fen. Wie gern hätte ich mehr für sie getan, um zu sühnen, was mein Vater verbrach! Ich wagte es aber nicht, um mein dunkles Geheimiiis nicht zu verraten. Wie ich darunter gelitten habe, verstehen Sie vielleicht, Hans Dernburg! Die Schuld meines Vaters habe ich mit meinem Lebensglück bezah len müssen, - mit einem Glück, so groß

durch Rose-Ma rie.- Wenn S'ie dieselben erhalten, bin ich schon auf dem Weg zu meiner Hazienda. Ich kann Ih nen'jetzt nicht begegnen, muß erst Ruhe und Fas sung zurückerlangen. Ich werde auch in Zukunft Ihre Nähe meiden, so viel ich kann, und den größten Teil des Jahres auf meinem Landgut leben und nur nach Frisko kommen, wenn es unbedingt uötig ist. Und auch da werden wir einander ausweichen können. Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg. Ich werde Rose-Marie mit-, teilen, daß mich Geschäfte

auf meine Hazienda rufen. Sie bleibt unter Miß Claras Obhut in meinem Hause, wenn Sie es gestatten wollen. Bitte, erlauben Sie es ihr und ersparen Sie es mir, vor Rose-Marie erröten zu müssen, Ihnen allein bin ich nach dem, was heute geschehen ist, Offenheit schuldig, ich kouute Ihre Verachtung nicht ertragen. Verzeihen Sie mir, wenn ich Ihnen Schmerz bereiten mußte, ich trage ja selbst soviel größeren Schinerz! Lassen Sie mir den Trost, daß Sie mir verzeihen, daß ich Ihnen so lange verschwieg, wer mein Vater

ist. Ich habe keine andere Entschuldi gung, als die, daß es eben meines Vaters Schuld war, die ich Ihnen verschwieg. Bitte, senden Sie mir eine Zeile nach San Mateo, ob Sie mir ver zeihen und ob Sie Rose-Marie Geheimnis blei ben lassen, was Ihnen der beiliegende Brief ent hüllen wird. Rose-Maries Hochzeit werde ich fern bleiben, um Ihnen eine Begegnung mit mir zu ersparen. Ich werde Krankheit vorschützen, da dies die einzige Absage sein wird, die Dick gelten lassen wird. . Und nun leben Sie wohl, Gott möge Ihnen, helfen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 9 of 12
Date: 20.07.1901
Physical description: 12
-Äcticngesellschaft Cavalese: Donnerstag. Pfisterer und einnial wöchentlich „zum Greifen* Deutschuoven: Samstag, Josef Lang, vormals Greißing Eggenthal: - SamStag, Pfisterer, Gasthaus „weiße Rose' und Gasthaus „Sargant' Eppan: Samstag, Pfisterer- - ' Mittwoch u. SamStag, Commisfionär in der Restauration Knoll, „Sar gant' u. Thaler . . ' 2mal wöchmtlich, Greißing > Montag, Mittwoch und SamStag,^ Kotier, Wachshandlung EyerS: 2mäl wöchentlich, Gasthaus „zur weißen Rose' . Fassa: Wöchentlich, aber unbestimmt

, bei Scrinzi Fonds z 2mal wöchentlich, Gasthaus „Erz herzog Heinrich. Montag und Freitag, Scrinzi Girlan: 2mal wöchentlich, Cafs Pitscheider Samstag, Krautschneider' ^ Gröden: SamStag, Krautschneider ) Freitag, Thaler u. „wnßeS'Kreuz' Freitag und Samstag, Vinatzer (3 Böten) Jenefien: 3mal wöchentlich, Greißing SamStag, Thaler und Vinatzer Kalter«: Samstag, Pfisterer u. Commisfionär bei ^schwarzer Adler' m „Eiseiihut' 2mal täglich, Amonn Mittwoch'und SamStag, Gasthaus „zur weißen Rose' u. „Sargant

' Kastelruth: Freitag, Krautschneider; von Juli bis Sept. Mittwoch und Freitag und Gasthaus „Rössl' Donnerstag, Conserven-Actienge- s'llschaft Samstag, Gasthaus „Sargant' Klausen: Samstag, Lederhandlung Kemenater Klobenstein: Mittwoch und SamStag, Gasthaus „zum Pfauen', Bindergasse und Gastdaus .Sargant'; Sommer täglich, Winter 2mal wöchentlich Täglich, Gasthaus „Eisenhut' Samstag im Juli und im August jeden Tag, Krautsckneider Knrtatsch: Samstag, Pfisterer Laas: 2mal wöchentlich, Gasthaus „zur weißen Rose

' Lana: Samstag. Gasthaus „Sargant' Latsch: 2mal wöchentlich, Gasthaus „zur . weißen Rose' Unbestimmt „Sargant' LengmooS: Äcittwoch und SamStag, Gasthaus „zum Pfauen' LeiserS: Samstag, Malserteiner ».Pfisterer Lengstein: Freitaq, Pfisterer Lichtenberg: Unbestimmt, Gasthaus „zur weißen Rose' Mals: Imal wöchentlich, Gasthaus „zum . Rössl' Mendel: 2mal wöchentlich, Gasthaus „zum Erzherzog Heinrich' und Hotel „Greif* im Sommer täglich. Diontag und Freitag, Scrinzi ' Meran: Täglich, Greißing und Gasthaus

^zum schwarzen Adler' Mölten: SamStaq, Pfisterer Freitag, Kelderer MdntaU: Donnerstag Pfisterer NalS: Dienstag und Freitag, Reinisch NatnrnS: 2mal wöchentlich, Gasthaus „zur weißen Rose' ! Nenmarkt: Samötag, Pfisterer ü. Kräutschneider Oberbozen: Samstag, (km Sommer täglich) Krautschneider und Thaler Oberinn: s Samstag, Thaler und Franciscaner- Bäcker HtterSVerg: Samstag, Kelderer , Prad: ^ 2mäl wöchentlich, Gasthaus „zur weißen Rose' . Predazzo: Unbestimmte Scrinzi' Imal wöchentlich, Hotel ^Greis' . Ritten

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Bozner Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 11.01.1876
Physical description: 8
anders werden, als wir und alle Menschen denken, aber Du mußt Dich auf das Schlimmste gefaßt machen, denn ich sage Dir — Niemand zweifelt an seiner Schuld!' ..Auch Ihr nicht, Vater ?' fügte Rose ruhiger hinzu- Sie hatte sich gefaßt, sie war einig mit sich geworden' was ihr jetzt noch zu thun übrig blieb. Als daS Unglück so jäh über sie hereingebrochen war, da hatte sie gedacht wenigstens Vater und Mutter auf ihrer' Seite zu haben wenn auch alle Menschen sich von ihr abwandten. Und nun verließen sie auch Vater und Mutter uud sie stand

allein — ganz allein! Dieses Gefühl war wohl im Stande, dem Mädchen allen Muth zu rauben, aber bald war es gebannt, sie war wieder die frühere starrköpfige Rose. Sie licbt^ Nudolph und traute ihm nicht das geringste Böse, viel weniger einen Mord zu. Wie war eS nur möglich, daß ihr Vater vor ihr begehren konnte, ihn zu verachten, von dem Geliebten zu lassen? „Auch Ihr nicht, ^»ater?' wiedeiholte Rose, als der Krugwirth beharrlich schwieg. „Ihr glaubt, daß Rudolph im Stande war. einen Mord zu begehen

, obwohl Ihr ihn von seiner frühesten Jugend an als einen ordentlichen Menschen gelaunt, und ihn Niemand etwBöieS hat nachreden können? Obwohl er der Bräutigam EurcS einzigen KindcS ist? Was sollen da die Avdeien? Ich weiß, daß er schuldlos ist und kein dichter in der Wilt hn verdammen kann, wenn auch der Schein noch so sel r gegen ihn ist. Und d^rum habt ihr nicht daS Recht, von mir zu fordern, daß ich ihn aufgeben soll.' „Rose, Du wolltest —' rief der Ärugwirth fast cm- setzt auS. „Ihm mein Wort

halten, Vater ' vollendete Rose cin- sach. „Ihr solltet mich zu gut kennen, als daß Ihr von mir erwartetet, ich wurde anders handeln. Ich werde Nudolph treu bleiben, uud wenn er freigesprochen wird, soll Niemand mich daran hindern, sein Weib zu wcrdeu — auch Ihr nicht!' Einen Augenblick stand der Krugwirth erstarrt. !DieS hatte er nicht erwartet, es war ihm nicht in den Sinn gekommen, daß Rose bei ihrem Unglück verharren wolle. Der Gedanke raubte ihm beinahe die Besinnung. Es war durchaus

nicht unmöglich, daß sein Kiud einem Mörder die Hand reichen wollte l „Auch ich nicht? Rose, weißt Du, was Du sagst? Fürwahr, Du sollst eS erleben, daß ich Dich daran hindere, sein Weib zu werden. Von dem Augenblick an wo Du Dich diesem meinen Willen entgegensetzest, habe ich keine Tochter in hr!' Rose blickte trauüg vor sich nieder, aber sie sagte kein Wort weiter; in dieser Beziehung hatte sie nichts von dem Vater zu erwarten, auch er hatte emen harten Kopf wenn es seine Ehre galt. Wozu, also weitere Worte

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Meraner Zeitung
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Page 4 of 10
Date: 25.09.1883
Physical description: 10
: »— und nur wenig Manieren! Außerdem . . . verzeih' mir, aber . . . eine Putzmacherin zu heirathen, würde meine Carriere schädigen und daher . . . .' »Und daS findest Du erst jetzt heraus, jetzt nachdem Du sie um ihre schönsten Jugendjahre betrogen hast!' »Mir fehlte eS früher an Einsicht... ES ist auch um ihretwillen besser, Rose, glaube mir'S.' »Freilich ist'S besser, freilich!' sagte sie hart und stand auf. AIS sie am zweiten Tage danach wieder in BraunSberg angekommen war, erledigte sie in gewohnter Weise

alle Geschäfte und Arbeiten, Idann setzt» sie sich zu ihrer Schwester. »Jetzt habe ich Dich so oft nach Georg ge fragt und immer sagst Du. später,' rief Marie ungeduldig. Rose sah daS junge Mädchen an mit einem ihr zuweilen eigenen, ungemein warmen, sanften, etwas schwermüthigen Blick. , »Bin ich Dir eine gute Schwester gewesen?' fragte sie dann, scheinbar ohne alle Verbindung mit dem Vorhergehenden. »Rose, liebste Rose, Du warst mir AlleS!' »Würdest Du eS ertragen können, wenn ein großes Leid Dich treffen

möchte — würdest Du weiter leben können für mich?' »Dav könnt' ich . . . uud daS wollte ich!' »Ohne Georg?' »Heilige Jungfrau, ist er todt?' schrie das junge Mädchen aufspringend und am ganzen Leibe bebend. »Er lebt . . . aber er liebt «ine Andere.' Marie schmiegte sich an die Schulter ihrer Schwester und weinte lange, schmerzlich. Rose streichelte ihr die kalten Hände, küßte ihre heiße Stirn und liebkoste sie vorsichtig und zart, wie eine Mutter ihr kleines, krankeS Kind, als fürchte sie, ihr wehe

zu thun. »Ich bin Schuld daran,' sagte sie leise, ,Du liebtest ihn. Du warst blind. Aber ich hätte früher erkennen sollen, waS an ihm ist.' * » * Kurze Zeit daraus wurde Georg an daS BraunSberger Gymnasium versetzt. Wie peinlich für ihn! Marie blieb ganz unbefangen, wen« sie ihm ja einmal irgendwo begegnete; für Rose war er nicht vorhanden. Keine der Schwestern hatte jemals der andern gegenüber wieder seinen Namen ausgesprochen. Die geliehene Summe hatte er inzwischen übrigens gänzlich

ein» und auSgiag, schilderte ihnen in wenig Worten die trostlose Lage deS Leidenden so grell, daß Marie nach kurzem Kampf erklärte, sie halte eS sür ihre Pflicht, den kranken Jugendgespielen nicht zu verlassen. »Brav von Ihnen,' sagte der alt« Doctor, indem er eS nicht unterlassen konnte, Rose einen bedeutungsvollen Blick zuzuwerfen, der aber auf diese vollständig seine Wirkung verfehlte, »sehr brav! EtwaS anderes hätte ich von Ihnen gar nicht erwartet.' Rose hatte sich gegen Marie'S Entschluß auf lehnen

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Dolomiten
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Page 5 of 8
Date: 04.07.1934
Physical description: 8
zu ihnen. Und... das Er leben ... das fehlt mir. Mein Erleben ... das ist Rose... ja... aber ich war hoch in den Fünfzigern, ehe ich das Wort wagte.' „Rose ist gern Ihre Frau geworden, lieber Schwiegersohn!' „Ja, ja, Mutter, das weiß ich und das ist ein so köstliches Gefühl. Und noch ein andere» Gefühl ist da, das mich so dankbar sein läßt: sie ist treu, trotzdem ich all bin und sie so jung, so jung istl' „Ja, das ist sie gewiß! Die wird Ihnen immer in die Augen blicken können. Das weiß ich gewiß. Das ist sie, mein Kind

.' Er nickte ihr dankbar zu. „Sehen Sie, Mutter... wenn man so an die Sechzig herankommt, dann wird man manchmal nachdenklich... und ich habe jetzt die Zeit, da ich so elend war, immer denken müssen, ob es nicht ein Unrecht war, Rose an mich alten Mann zu ketten!' „Herr Konsul!' „Verstehen Sie mich, Mutter. Sie ist ja ein Gnadengeschenk für mich. Mein großes Erleben, das mich noch einmal glücklich macht, so glücklich, daß ich es kaum fassen kann. Aber ich denke an sie. Ich will ja nur. daß sie das Glück

findet. Und bin ich denn Glück für sie? Opfert sie mir nicht ihr junges Leben?' „Es ist kein Opfern!' sagte die alte Frau fest. „Wir wissen es nicht! Vielleicht ist in Rose noch alles unerschloffen, was bei den anderen schon den Weg zum Licht gefunden hat. Sie ist in ihrer Reinheit der Liebe im Leben aus gewichen. Alle ihre Triebe schlafen noch in ihr und der alternde Mann kann... und darf sie ja nicht wecken. Mutter, ich denke jetzt an den Hans. Sie wissen, wie ich ihn schätze, ja... ich muß

es aussprechen... wie ich ihn liebe. Wenn er ins Haus kommt, da ist Freude um mich. Und so manchmal habe ich daran denken müssen... wenn du ihn liebst... wie muß es dann einem jungen Weibe gehen. Und ihre Herzen haben doch einmal zusammengeschlagen.' „Als Rose noch ein Kind war! Haben Sie Sorgen um Ihr Glück, Herr Schwiegersohn?' Der Konsul lächelte und schüttelte den Kopf. „Nein, Mutter... die habe ich nicht. Das weiß ich, Rose ist fo treu, wie Hans treu ist. Hans kann sterben, aber nicht betrügen

. Aber... ich liebe Rose so, ich habe für mich nicht mehr viel zu erwarten. Nein, Mutter, mich macht die Krankheit nicht elegisch... ich weiß es. Da zählen die Jahre. Aber Rose ist jung! Ich will ja nur, daß sie glücklich ist, und wenn einmal in ihrem Herzen die Liebe erwacht... dann stehe ich alter Mann im Wege. Ich denk' immer... ich müßte mich dann bitter schämen.' Die alte Frau nahm seine Hand. „Lieber Sohn', sagte sie herzlich, „lassen Sie die trüben Gedanken! Leben Sie und freuen Sie sich des Lebens

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Page 5 of 8
Date: 09.07.1934
Physical description: 8
MM» Die Geschichte einer Liebe. Don Hellmut Kayser. Vertrieb: Romanoerlag K. L H. Greifer. G. m. b. H.. Rastatt. l84. Fortsetzung.) „Meinst du? Es ist schon mägllch. Run, sie ist hübsch und ein lieber Kerl. Wenn ihr Hans auch gut ist. . . vielleicht würden sie nicht schlecht zusammenpaffen.* „Ja, das kann wohl fein, Mütterchen!' sag*: Rose l''chthin. Aber zwischen den Worten klang doch ein banger Ton und das Mutterherz empfand ihn. „Kind, würde es dir weh' tun, wenn der Hans die Gerda einst zur Frau nimmt

?' fragte sie leise. Rose sah ihre Mutter fragend an. „Was meinst du, Mütterchen?' »Ich meine, wir haben ihn beide lieb, wie einen Sohn, wie einen... Bruder. Nicht wahr, so ist es doch. Rose?' „Ja, Mütterchen!' „Und wenn er dann eine Frau nimmt, ich meine, dann geht er doch von uns. Nicht so weit, daß wir ihn nicht mehr lieben können, nein, aber doch wird die Frau dann soft alles haben, und uns bleibt nur ein ganz be scheidener Teil. Und das... das kann doch schmerzen.' Rose nickte nur. Dann sagte

sie der Mutter „Gute Nacht' und ging schlafen. Die alte Frau suchte auch ihr Zimmer auf, aber sie lag noch lange wach. Ein seltsames Bangen war in ihrem Herzen. Liebte Rose den Hans nur wie einen Bruder? Das fragte sich in dieser Nacht eine Mutter. Aber auch Rose konnte keine Ruhe finden. Sie schalt ihr Herz, daß es sich so dagegen wehrte, daß Hans... einer anderen fein Herz geben sollte. Der Hans... ihr Hans! Freute sie sich nicht jeden Sonnabend auf sein Kommen? War sie nicht glücklich

und sein würde, denn sie war ihm freiwillig gefolgt. Ihn je verlassen? Rein, das würde sie nie vermögen. Sie war ihren Weg freiwillig ge gangen und für sie gab es nur eins und das hieß: sich bescheiden. Sie wußte, daß sie stark sein würde und schloß alle Liebe, die jenseits der Bruder liebe war. fest ein in die tiefste Kammer ihres Herzens. * Der Konsul staunte am nächsten Morgen nicht schlecht, als ihm Rose am Kasfeetisch die Neuigkeit des Abends erzählte. „Nun nimmt der Inspektor doch noch eine Frau! Das hätte ich nicht gedacht

. Der Jochen wird mit dem Lieschen nicht schlecht fahren. Hattest du vor, Rose, ihnen einen kleinen Derlobungsschmaus hier bereiten zu lassen?' „Ich dachte, Herbert, daß wir sie an die Abendtafel heranziehen.' „Ich bin gern damit einverstanden.' „Wie fühlst du dich heute, Herbert?' „Gut, Rose! Wenn nur die Schwäche nicht wäre. Die macht mir zu schaffen.' „Lieber Trenkl Sie müssen mich heute mit allem Geschäftlichen verschonen.' „Aber, Herr Konsul, es sind ein paar dringende Entscheidungen zu treffen

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Bozner Nachrichten
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Page 1 of 8
Date: 25.04.1904
Physical description: 8
. — JedeS solide Annoncenbureau nimmt Aufträge entgegen. j!r. S4 j Dienstag. SS. April 1904 jll. Jahrg. Rundschau - Boz e n, M 5-pril. Die päpstliche Tngendrose für Kaiserin Elisabeth. Mus her Zehnte widmete die erste voll ihm aeweihte der 50. JalMstag i^r Vennählung unseres Allerhöchsten ölöiseipäareZ.- - . ' ^ Die NoseNweihe ist uralt und läßt sich bis ins 1 l, Jahr- tntllbert verfslgellwo Censius Camerariüs. aits den. Akten des, MHers HeiligenWiz m Lothringen.'eilten' Befehl des der goldenen Rose

ergötzt, der Geschmack stärkt. Hier auf folgte die Weihe der Rose. , A .. . Später verlegte nmn die Zerelnonie in die Älxtinljche Kapelle, der Papst wurde auf der Sedia Gestatoria getrageii lind hielt die Rose in der linken .Hand, während er mit der rechten das Volk segnete. Jetzt wird in der Sakristei der Sir- tiilischvn Kapelle ein eigener mit lebenden Rosen und Kräu M reich geschunWer Altar errichtet und zlvischen brennenden ^crzen die zu weihende Rose gestellt. Dieselbe stellt nicht mehr

ein einzelne Blume dar, sondern einen ails zehn Blu- inen bestehenden Strauß, der in einer kunstvoll gearbeiteten Vase ruht. Nach Ankunft des Papstes wird derselbe in ein lveißes Ehorhenrd nild gleiche Stola gekleidet, die Kardinäle sind in rosenrother Tracht. Der Papst beräuchert die Rose, träufelt in die größte der Blumen etlvas peruanischen Bal sam, besprengt sie mit Weihtvasser und trägt sie in die Kapelle sie auf den rofonrvthen Altcrr gestellt wird und dort tväh- rend der Messe bleibt. In gleicher

dem Dogen der Republik,, llrban der Fünfte selttelll Beschützer Kömg Johann von wicilien, es erhielten sie die Herzoge von Ferara^ Gonzaga, Mantua und Urbilio. llin Bundesgenossen im Kampfe gegen Hüß'. mrd Luthers Lehre zll gewiuuen, sendete der Papst die Rose an die Kaiser Sigmund und Friedrich den Vierteil, an den Kui> fürsten Ft^drich den Weisen von Sachsen, an die Herzoge von Mecklenburg und Markgrasen von Brändenburg. Auch an Städte, Stifter und Klöster-kam sie, Pins der Zweite verehrte

sie seiner Vaterstadt Siena, - Gregor der Sechzehnte an die Kathedrale von San Marco. ' - - - »- ?tll fürstliche.Frauen sendete,sie zum enteil Male' Vene-, dikt der Dritte,- und zwar an die Großherzogin - Viola nta Beatrix. Später verallgemeillerte sich dieser Gehrauch, es bildete sich die Bedeutung als Tngendrose ans, in welch letz terem Sinne sie jetzt nur mehr verliehen wird. Die persön liche Ueberreichuilg ist ebenfalls abgekomnleii, ' die goldene Rose wird durch einen eigenen Gesandten mit einem Begleit

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Brixener Chronik
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Page 3 of 8
Date: 06.06.1893
Physical description: 8
Nr. HZ. Brixen, Dienstag, ..Brwener Chronik.« 6. Juni ^893. .Seite 5. waltungsrathe der Südbahn sitzen heute noch der Wiener Albert Rothschild, zwei Rothschild von Paris und ein Rothschild von London. Die Südbahn hat bis heute mehr Schaden für Oesterreich gebracht als Panama für Frankreich.' (Die goldene Nose.) Der hl. Vater hat am Pfingstsamstag während semer in der Privatcapelle gelesenen Messe die goldene Rose geweiht. Dieser Messe wohnte eine Anzahl Fremder verschiedener Nationen

bei, welche Se, Heiligkeit nachher zum Aandknss zuließ. — Die Rosenweihe am Psingstfest ist ein sehr alter Brauch. Ursprünglich trug der Papst an diesem Tage, dem Frühlingsfeste, beim Kirchgang eine Rose in der Hand, die er nachher irgend einer angesehenen Person zu schenken pflegte. In der Folge trat an die Stelle der natürlichen Rose eine goldene, die dann an eine Fürstin gesandt wurde. Um die Natur besser nachzuahmen, wurden ihre Blätter mit rosenfarbigem Schmelz verziert, später aber, ein Rubin in ihre Mitte gefasst

. Seit Sixtus IV. wurde aus der einzelnen Rose ein Strauß durch Hinzufügung anderer kleinerer Blumen und Blätter um jene herum, und dieser Strauß stand in einer ebenfalls goldenen Vase. Diamanten und andere Edelsteine von verschiedenen Färben werden hie und da auf den Blättern angebracht als Thautropfen und bunte Käfer. In die Krone der Rose wurde wohlriechender Balsam gethan als Sinnbild der Tugenden, die das päpstliche Geschenk zu ehren bestimmt ist. Die Heuer gesegnete Rose wird der Papst

Jahren sandte der jetzt regierende Papst die goldene Rose der Königin-Regentin von Spanien, der Gräfin von Eu, damaligen Regentin des brasilia nischen Kaiserreichs, gelegentlich der Aufhebung der Sklaverei, und der Königin Amalia von Portugal. Nicht jedes Jahr kommt die goldene Rose zur Versendung. (Unter dem Hammer.) Dem Erfinder der „kugelsicheren Uniform' in Mannheim, Dowe, find vor kurzem Möbel, Kleider u. dgl. im Ver- steigerungslocale zwangsweise unter den Hammer gekommen. Der Besitzer

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Der Bote für Tirol
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Page 7 of 10
Date: 10.04.1823
Physical description: 10
, Probst zu Arco; Hr. ^?eb. Pnugg, Probst zn Jn- nichen (alle drei ini Servitenkloster.) — b) Vom Herrn- und Ritterstande. Hr. Graf v. Koreth und Hr Graf v. Thun von Trient (in der gold. Rose.) Hr. v. Giovanetti von Bolzen (Nr. 22ì) 1/2.) Hr. v. Neinich von Botzen (in der gold. Sonne.) Hr. v. Vintler von Brnnecken (Nr. 2il).) Hr. v. VilaS von Salnrn (in der gold. Rose.) Hr. v. Grebner von Brnnecken (Nr. 21c).) Hr. Joh. v. Merl von Meran (in der gold. Rose.) Hr. Jg. v. Anreiter von.Briren

(I?r. ^qi).) — c) Vom Bnrgerstande. Hr. Glätzl von Mera» (in der gold. Rose.) Hr. I. A. v. Zallinger von Botzen (in der gold. SonneH Hr. v. Wenger von Hall (in der gold. Rose.) Hr. Aigiier von Sterziug (im gold. Hirsch.) Hr. Rock von Lienz (in der gold. Rose.) Hr. Flora von GlurnS (im >v. Kreuz.) Hr. Kögl von Klisstein (in der. gold. Rose.) Hr. Hechenberger von Kitzbichl (im gold. Hirsch.) Hr. v. Marcabrnni von Arco (Nr. 22g.) Hr. Ambros Schreck von Trient (in der gold. Sonne.) Hr. Ghczze von Briren (im gold. Hirsch

.) — e) Vom Bauernstände. Hr. v. Roggia von Kalter» (Nr. 212.) Hr. Pcratoner von Falkenstein (in der Kröne.) Hr. Zangerl von Prup (ì)!r. 212.) Hr. Halbweis von Volders (Nr. >c>(>.) Hr. Stecher von Mals (im w. Kren;.) Hr. Straßer von Sell- raii, der gold. Rose.) Hr. Flarer vom Schloß Tirol; Hr. Salcher von N?atrey; Hr. Mnngenast von Landeck (alle drei ini gold. Löwen.) Hr. Prar- i»arer von Ratteiiberg (in der gold. Rose.) Hr. ^eitorazzi von Noiiöberg (in der gold. Sonne.) Hr. Benedetti von Mori sur daö Viertl Trient

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