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Meraner Zeitung
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Page 9 of 20
Date: 30.04.1911
Physical description: 20
Smmtaa, 30.' April 1911 ..Meraner Zeitung' Nr. 52. Seite 9 Stuvmesivogen. ^ Roman pon Wilhelm von Trotha. (Nachdruck »erbot«»? »Ei, Du - willst mir wohl Vorschriften machen, Onnen! Nicht? da. mein Junge, die ganze Welt soll es sehen, daß die Tochter des entehrten Jensen eine — — ist, die — —/ er konnte nicht fort fahren. Rose stieß einen Schrei aus, der den Alten zur Besinnung, brachte; Onnen war mit einem Satz auf den Mann losgesprungen uud schloß ihm mit der Hand den Mund. .Kein . Wort

weiter über die ,Rose! Hier ist sie unter' meinem Dach und wenn der eigene Vater .sie nicht Zu schützen versteht, so steht hier einer, der sein; zukünftig Weib in Ehren zu halten weiß!' - „Ein! Soldat, ein Unteroffizier der Marine/ hohnlachte Jensen. «Fort mußt Du, zu gehorchen hast Du, und ich gebe meine Tochter, wem ich will!- Du kannst Dir das Mädel aus dem Kops schlagen. Du bist zu gul für sie! Die braucht einen, wie den roten Klaas und der wird sie schon holen kommen, dafür laßt mich sorgen!' .Nun gebt Ruhe

vor der Tür. .Nun müssen wir allein sehen, wie wir durch« kommen. Rose, in welch' furchtbare Lage hat uns Dein' Vater gebracht? Ich kann Dich keine Stunde mehr unbewacht lassen. Du bist bei ihm weniger sicher^ wie im Wasser, mitten unter den gefräßigen Haien.' Er.brüteteHumps vor sich hin. ^Onnen, ich gehe jetzt. Komm' heute Abend an den Gartenzaün unter die Linde, dort findest Du mich!'» Flüchtigen Schritts verließ sie die Stube. Wie angedonnert stand er allein mitten im Zimmer und jetzt erst wurde

ihm klar, was der Alte meinte. ' ' ^ Ja, er hatte recht, Oimeu war ein Mann, der nicht frei über sich vf^ügen konnte. Er hatte sich gebunden) und nun war er machtlos. ' Rose konnte er nicht, schützen,'und'dieser Gedanke brachte ihn zur Verzweiflung. Wie wäre es, wenn er desertierte? . ^„Ja, das ist das Richtige,' sagte er zu sich selbst, „dann sperren sie mich auch ein, dann steht die Partie ja gleich, er entehrt und ich entehrt, ja dann kann er mir die Rose nicht verweigern!' Erst dieser Gedanke

brachte Ruhe in sein rastlos arbeitendes Gehirn; er schritt in seine Kammer und begann Stück für Stück seiner Uniform abzulegen. Liebevoll strich er noch einmal über jedes Kleidungs» stück hin. Er war gern Soldat gewesen, aber es ging eben nicht mehr. Die Verhältnisse waren stärker, sie verlangten das Opfer und er brachte es ja ihr— seiner Rose! — Morgen sollte er in die Garnison zurückkehren, mochten die dort in Kiel warten, er Onnen Tomsen, der Obermaat, wird nicht kommen, er muß

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Alpenzeitung
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Page 1 of 6
Date: 06.04.1937
Physical description: 6
von là den Stadtbehörden, den staatlichen InMiü! Aschen Würdenträgern, den Rektoren I Her Universitäten Italien» und den Vor- Roma, 5. April Gestern vormittags erfolgte in der Kapelle Paolina im Quirin«! mit feierlichem Ritus die Ueberreichung der „Goldenen Rose' an I. M. die Königin und Kaiserin Elena. Bereits am Vortage erfolgte die Uebertragung der Goldenen Rose aus dem Vatikan in die Nuntiatur in der Via Nomentana. Um 4 Uhr nachmittags fuhr die päpstliche Auto kolonne vom St. Damasus-Hose ab; im ersten Wagen

befanden sich die päpstlichen Kämmerer Graf Caracciolo di Formo und Gr. iW Vignali, im zweitey Marchefe Sacchetti, der die Goldene Rose trug, und Möns. Misurata, Auditor der Nuntiatur, im dritten die päpstlichen Zeremonien meister Möns. Dante, Grano und Cav. Belardo. Um Uhr traf die Goldene Rose bei der Nuntiatur ein. Nuntius Möns. Borgoncini Duca, angetan mit Talar, Rochett» Mantèllata und Mozzetta, mit dem Brustkreuz und dem Großkreuz des Mauri- . tius- und Lazanis-Ordens, ging dem Marchese Sacchetti

, entgegen der, begleitet von den hohen ^.Würdenträgern, die Goldene Rose in den Thron- saal und von dort in die Nuntiatur-Kapelle trug und sie dort auf der Evangelienseite des Altares aufstellte. Me Anwesenden knieten sich nieder und der Nuntius betete die Lauretanische Litanei und das Oremus von Maria Verkündigung vor. Vor der Nuntiatur waren inzwischen drei kgl. Hof-Automobile eingetroffen, um den Apostolischen Mntius abzuholen, der sich in Begleitung des Marchese Sacchetti zu Ihren Majestäten

dem König und der Königin begab und ihnen die päpstlichen Schreiben überreichte, die ihn als außerordentlichen Beauftragten für die Ueber reichung der Goldenen Rose beglaubigten. Auf dem Quirinalplatze hatte sich eine große Menschen menge angesammelt, um die Vorfahrt des Nuntius zu erwarten. Dieser wurde vom ersten Zeremo nienmeister in den Thronsaal geführt, wo bereits der Hofstaat um das Herrscherpaar versammelt war. S. M. der König-Kaiser trug Parade- Uniform. Ihre Majestäten empfingen von Nuntius

die Beglaubigungsschreiben, die folgenden Wort laut hatten. Das Breve an den König und Kaiser „An S. M. Vittorio Emanuele Ul., erlauchten König von Italien und Kaiser von Aethiopien, Pius XI., Papst. Unser vielgeliebter Sohn in Christo, Gruß und Apostolischen Segen! Das ur alte Haus Savoyen, dessen jahrhundertelange Geschichte von soviel Ruhm erstrahlt, erfuhr von den römischen Päpsten mehr als einmal die hohe Ehrung durch die Goldene Rose. Wir nun, denen die christlichen Tugenden Ihrer erlauchten Gemah lin, ber Königin von Italien

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Volksbote
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Page 2 of 8
Date: 18.02.1937
Physical description: 8
hin- Pfarrer Heumanns Heilmittel! sind jetzt auch in der Farmacia „La Madonna“, Merano, Corso Goethe 9. zu haben. Aus der Geschichte der „Goldenen Rose' Zu ihrem vierzigjährigen Hochzeitssubi- sttllm wird Papst Pius XI. Ihrer Majestät der Königin von Italien und Kaiserin von Abessinien die „Goldene Rose' verleihen und ihr damit die höchste Auszeichnung erweisen die der päpstliche Stuhl königlichen oder fürst lichen Frauen zuteil werden zu lassen pflegt. Königin Elena, auch das verdient besonders bemerkt

zu werden, ist die erste italienische Königin, die auf solche Weise von einem Papste geehrt wird. Einem uralten Brauche folgend, wird Papst Pius XI. die „Goldene Rose' am Sonntag „Laetare', dem vierten Fastensonntag, der in den Ernst und die Strenge dieser Jahreszeit einen helleren, freudigen Klang bringt, segnen und sie dann durch den Apostolischen Nuntius beim Quiri» nal der Königin überbrinqen lasten. Die „Goldene Rose' ist kein Ordensstern oder sonstiges Ehrenzeichen in dem uns ge läufigen Sinne. Sie besteht

auch nicht aus einer alleinigen goldenen Rose, sondern vielmehr aus einem ganzen Büschlein von - goldenen, Rosen und steht in einer ver goldeten, zweihenkligen Silbervase. Sie ist mit kostbarem Duftwerk gefüllt und reich mit edlen Steinen besetzt. Ihre Gestaltung ist in den vielen Jahrhunderten ihres Bestehens mancherlei Wandlungen unterworfen ^ ge wesen. die aber die eigentliche und ursprüng liche Form nur unwesentlich, im Schmuck der Juwelen vor allem, abänderten. In der Gold schmiedearbeit gewöhnlich an das Herkommen

gebunden, stellt sie auch materiell einen nicht unbeträchtlichen Wert dar. Die vom Heiligen Vater für die Königin-Kaiserin Elena be- Pellte ..Goldene Rose' wird laut Mitteilung des „Ostervatore Romano' sich der Form nach allerdings weniger an das Herkommen halten und in modernerem Stile hergestelll werden. Die „Goldene Rose' ist ein uralter Brauch, sie schaut auf fast neun Jahrhunderte Ge schichte zurück. Ihrer wird zuerst Erwähnung getan um die Mitte des 11. Jahrhunderts, zur Zeit der salischen Kaiser

Jahrhunderten nun der Brauch heräusgebildet hat, die „Goldene Rose', vor allem an regierende Fürstinnen zu vergeben, so ist dem doch nicht so in den Anfängen gewesen. In den ersten Zeiten wurde sie sogar kaum oder doch nur sehr selten an Frauen verliehen. Sie war «ine oesonders hoch geschätzte Ehrung für Könige und Fürsten, Heerführer und verdiente Per sönlichkeiten aus dem Laienstande, sie wurde aber auch an Kirchen und kirchliche Körper schaften gegeben, damit sie „in aller Tugend durch Christus geadelt

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Meraner Zeitung
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Page 13 of 14
Date: 03.05.1911
Physical description: 14
Mittwoch. 3. Mai 1S11 .Meraner Zeitung' Nr. 53. Seite t3 Roman von Wilhelmon Trotha. ' ^ (Nachdruck „Na seid nur ruhig, Fräulein. ES wird ntcyr allzu schlimm werden' mit dem Alten. Ihr, Sie Rose und der'Onnen seid ja die einzigsten Zeugm und da könnt Ihr ja sagen. — Ja das ist Eure Sache, aber wir alle können den Jähzorn des Alten bekunden. Ein Verbrecher braucht er darum nicht zu sein!' F .Ihr habt recht; ich danke Euch für Euren freund lichen Rat, er soll mir als Richtschnur bei der Sache

heulenden Wind. .. Leise ging die Tür auf und Rose kam bleich und müde herein. - - . ^ Als sie. aber daS Gesicht Onnens sah, färbten sich ihre etwas hohler gewordenen Wangen höher und lächelnd schritt, sie auf den Geliebten zu. ' -Fühlst Du Dich heute ein wemg stärker?' .>Er nickte freundlich und zog sie zu sich hernieder. . „Sei nur ruhig, mein Herz. Ich werde schon der Gerichtskommission sagen, wie es war und der Vater wird dann bald wieder , freikommen!' „Gott gebe es,' seufzte sie und setzte

sein, jo ist der Große da, der sorgt schon für uns! ' Rose war daraufhin wieder ruhiger geworden und hatte überhaupt im Lause der langen Wegezeit einen Teil, ihrer früheren Zuversicht und Energie wiederbekommen, wozu auch nicht wenig ihre Ver nehmung vor Gericht beigeträgen hatte, die an scheinendere. Mnstige Wendung nn der Lage des Vatershervorgerufen' hatte. Nach- Schluß der verschiedenen Termine hatten ihr die^einzelnen Richter schon versichern können, daß der Vater keiner harten Strafe entgegengehe und die Sache

als>fahrlässiaer. Waffengebrauch aufgefaßt werden müsse, falls nicht Onnen Tomsen schwer be lastende Aussagen^.mache.. Davor aber.bangte ihr nicht, denn Onnen war stets nur der Ansicht ge wesen, daß der Vater in der ganzen Sache sich in Halb unzurechnungsfähigem Zustande befunden.habe nnd ihm der Revolver, den er stets bei sich getragen habe, versehentlich -losgegangen sei. —' . Heute Abend fühlte Onnen sich bedeutend wohler, und so. wollte er sein schuldbeladenes Gewissen vor Rose befreien, denn er konnte

es noch immer nicht verwinden, daß er so schwach gewesen war, damals sich vorzunehmen? zu desertieren. ' . „Rose.' > '. . „Du willst Onnen?' ' . ' ' ^ Äv^Jch habe Dir nöchs! etwas zu beichten/ ' -.Du — mir?' ^ «Ja Rösi, komm einmal her, aber versprich mir, ^chtLhöse-iDfMkWMeül, denn M schlechte? Tat^z die ich.begehen wollte, galt nur unserem Glück, für DiA meiw geliebtesWädcheii, wollt'- ich sie tun!' ' »Ei ^ so sprich,''mein Onnen,' da bin ick aber >leugierig, was Du für mich „Schlechtes' tun 'wolltest

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Alpenzeitung
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Page 6 of 8
Date: 10.10.1926
Physical description: 8
Hab' ich doch nicht.' Hühner. „Sie sind doch Zoologe, Herr Doktor, sagen Sie mir doch, «wie man Me «von jungen Hüh nern unterscheidet?' „An den Zähnen.' „Hühner haben doch keime Zähne!' „Ader ich!' Die Rose als Slume der Liebe Studie von Fritz Leutenthaler. Zur Zeit, wo es die Menschen alljährlich hinaustreibt in die neu ergrünende Frühlings- slur, wo es auch in ihren Herzen wärmer wird, so wie in der ganzen erwachenden Natur, in der es ringsum knosvet und sprießt, blüht und duf tet, zu den sonnigen Tagesstunden

, der sie als zarte, sinnige Spende, als schüchternes Ge ständnis seiner Liebe, der geliebten Jungfrau weiht: darum gilt auch die Rose allgemein als die Blume der Liebe, als ihr geheiligtes, dufti ges Symbol! So kann es uns auch nicht Wunder nehmen, wenn das Volk die Heimat der Rose in das Pa radies verlegt, obwohl Zentristen der Voden ist, von donr sie ihren Sivgesgug durch alle Länder der Erde antrat. Schon bei den ältesten Völkern findet sich der Rosenkultus ausgeprägt, l'°i den Iranern. Indern, Babyloniern

, Aegyp ten und Griechen; allen ist sie ein Symbol der Heiligkeit und Schönheit, des unvergänglichen kiebesreizes! «Vom ìNvrgenlìanè- verbrekete sich die Rose über Italien in die anderen Länder Europas »nd wtt'.^e im Laufe der Jahrtausende für die gk..„c Welt jene Blum«, die als Symbol der Liebe altorts gebraucht wurde. Die phmitasie- reichen und genußsüchtigen Römer machten die Rose zum Sinnbild fröhlichen Verkehrs, bedeck ten mit ihr die Tische bei den Gastmählern, schlangen sie als Kränze

um das Haupt der Kna ben, die die Pokale mit Wein füllten, sowie um die Stirnen der Tänzerinnen, die nach oer Tafel die Gäste unterhielten. Unter Kaiser Nero dann erhielten auch die Gäste Rosenkränze aufs Haupt gedrückt und sie konnten sich in Rosenwasser Hände! und Angesicht erfrischen; der Festival war ebenfalls über und über mit Rosen geschmückt. Auch bei den alten Germanen war, wie bei den meisten anderen Völkern des Altertums, die Rose das >Lkhàmbol und die Jungfrau gab dem Geliebten eine rankende

Rose zum Zeichen, daß sie sich ihm anschmiegen wolle, wenn er ihr Halt uno Stütze gewähren würde. Die Frauen gaben den ausziehenden Kriegern Rosenknospen, mit auf den Weg, damit diese sie vor den Spee ren der Feinde schützten. Auch bei allen Festlich keiten dienien die Rosen als sinniger Schmuck, soweit die Feste mit der Blütezeit der geliebten Blume zusammenfielen. St» war also den Ger manen die Blume des Lebens und der Liebe, die so lange sie blühte das Herz aller Menschen er freute

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Bozner Nachrichten
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Page 6 of 8
Date: 09.10.1922
Physical description: 8
?' fragte er mit seinem hellsten Lachen. „Um keinen Preis!' sagte sie tief aufatmend. „Du bist also sehr glücklich?' „Ach Dick —lieber Dick!' Er küßte ihre Hände und strich ihr dann sanft das Haar aus der Stirn, und seine sonst so lachen den Augen blickten ernst und zärtlich. „Mein süßes Herz, wie lieb.ich dich habe. Und nun komm zu Mama und Gladys, sie werden warten.' Arm in Arm gingen sie ins Haus zurück. . Mistreß Garring und Gladys waren wirklich nicht erstaunt, als Dick und Rose-Marie

wieder ein traten und sich als Brautpaar vorstellten. ^ Die alte Dame zog Rose-Marie in ihre Arme. „Mache ihn glücklich, mein liebes Kind, und sei mir eine liebe.Tochter,' sagte sie. hatte mit einem lieben Lächeln und seuchtschimmernden Augen dieser Szene beigewohnt. Nun trat sie an Rose-Marie heran. „Darf ich Ihnen nun meinen Glückwunsch sagen, liebe Rose-Marie? Es freut mich so innig, daß Sie gangen, und Dick hätte, nachdem er Sie gesehen. Deutschland nicht ohne Sie verlassen.' „Auf keinen Fall,' bestätigte

Dick. Gladys nickte lächelnd. „Sie sehen also, Rose-Marie, daß ich mir keinen Dank verdient habe.' /,Doch, Gladys, ich hbae Ihnen soviel, soviel zu danken. Sie sind mir von Ansang an so lieb und' freundlich entgegengekommen.' das Herz doch ein wenig weh, und in heißer Sehn suchtdachte sie an Hans Dernburg. Ihr selbst wuroe ja nie ein gleiches Glück erblühen wie ihrer Freun din Rose-Marie.— .. Als sie im Geschäftshaus ankam, begab ne nc? zuerst in das Kontor von Mister John Garring, oer

sie am Schreibtisch begrüßte. . . y./ „Nun, Gladys, was führt dich jetzt noch hierher - Sie trat neben ihn und legte ihm kindlich zu- Gladys zog Rose-Marie an sich. ! traulich den Arm um die Schultern. . , „Ich habe nur getan, wozu mich mein Herz trieb.! „Onkel Garring, ich bin gekommen, um dir etwa Und da Sie nun meines lieben Freundes Braut sind, lassen Sie uns wirkliche Freundschaft schließen. Wir sageil uns du, liebe Rose-Marie.' Sie küßten sich einander herzlich. „Und was wird dein Bruder dazu sagen, Rose

diplomatisch bei, daß er Schwiegervater ihn genau genug, um Ihnen gratulieren zu können.' geworden ist.' Gott wolle ^hnen beiden ein wolkenlose^ Glück Gladys nickte Rose-Marie beruhigend zu. schenken.' Rose-Marie faßte Gladys Hände. „Liebe, teure Gladys, in: Grunde danke ich ja nur Ihnen mein Glück, denn wenn Sie mich nicht als Gesellschafterin engagiert hätten, wäre ich vielleicht doch nicht mit nach Kalifornien gekommen.' ' „Ihr Bruder wäre nicht ohne Sie mit uns ge „Jch gebe dir mein Wort, Rose-Marie

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Brixener Chronik
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Page 5 of 8
Date: 22.02.1916
Physical description: 8
Herzen wollte sie diese Dankbarkeit verwahren gegen ihn, den sie mehr liebte, als ihr Leben. Sie tat Rita nun den Gefallen, sich über das hübsche Schmuckstück zu freuen, obwohl ihr Herz nicht an solchem Tand hing. Die beiden jungen Mädchen plauderten noch ein Weilchen. Dann huschte Rita davon, nachdem sie Rose noch einmal herzlich geküßt hatte. Rose saß noch lange und sah mit träumenden Au gen vor sich hin. Ihr war so froh und feierlich zumute, wie noch nie im Leben. Seltsamerweise bedrückte

noch seine Mutter waren -Renschen, die auf einem Unrecht, das sie erkannten, be gehen blieben. Sie suchten gut zu machen, wre Rtta. lvas sie versäumt hatten, wenn sie auch ihr Unrecht mcht c offen eingestanden und zugaben, wie Rita es getan. 21 Rita sprang auf und trat zu ihrem Bruder. „Ja, Hasso, dieser Ansicht muß ich mich, nun ich mir das über lebt habe, unbedingt anschließen. Ich werde jedenfalls deine Mahnung beherzigen und versuchen, Rose in Zu kunft noch schwesterlicher als bisher zu begegnen

. Ge dankenlos habe ich bisher auch die Ansicht gehegt, daß wir Rose Wohltaten erweisen. Du hast mir die Augen geöffnet. Ich werde mich bemühen, gut zu machen, was ich bisher versäumt habe, das verspreche ich dir.' Hasso sah freundlich in das reizende Gesicht seiner Schwester. „Du bist ein Prachtmädchen, meine kleine Rita?' Das Thema wurde nun beendet. Hasso wußte, daß seine Eltern sich seine Worte bedenken und dann nach ihrem Ermessen handeln würden. Und das geschah auch. Man kam Rose wärmer und herzlicher

entgegen und sagte ihr zuweilen ein Wort der Anerkennung. Frau von Falkenried erhöhte Roses Taschengeld mit dem Bemerken, Rose möge sich doch etwas feiner kleiden, damit sie nicht so sehr gegen Rita absteche. „Man denkt ja sonst, wir halten dich wie ein Aschenbrödel, Rose,' sagte sie dabei. Herr von Falkenried schenkte Rose das Reitpferd, das sie bei ihren Ritten über die Felder benutzte, und dazu ein neues Sattelzeug. Bisher hatte Rose einen abgelegten Sattel von Rita benutzt. Und er nannte

sie scherzend seinen kleinen Minister des Aeußeren und Inneren. Rita zeigte sich besonders herzlich gegen Rose. Gleich am folgenden Abend nach der Unterredung mit Hasso war sie in Roses Zimmer getreten, ehe sie schlafen ging. Rose saß noch über den Wirtschaftsbüchern und sah verwundert auf. „Du bist noch wach, Rita?' „Ja. Rose. Ich wollte dir. ehe ich schlafen gehe, eine Freude machen. Sieh, dies Armband mit den Sa phiren und Perlen, das dir immer so gut gefiel, möchte ich dir schenken.' Rose sah

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Meraner Zeitung
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Page 9 of 20
Date: 21.05.1911
Physical description: 20
Du, daß das wieder besser wird?' „Du Närrchen, natürlich! Denke doch, was sich im Laufe der letzten vier Monate alles ereignet hat und über uns ergangen ist! Du warst bisher nur das ruhige Leben zu Hause gewöhnt und man .sagt, idaß ^eingebendes Weib 'sich ja auch ' stets ein ÄeuiNänoern., soll!' ^ Rose «sagte nichts, schmiegte sich aber noch enger an den jungen Mann an. Er schien also Recht zu zmmer zu, !ber nun Nach einer Pause fragte sie, wie aus einem Traume hastig auffahrend: „Sag' m:r doch Onnen, wer

er die beiden; wendete sich aber besonders an <R se. ' „O wir beide kennen sie,' gab Rose strahlenden B icks zurück, „sie hat uns auf einander angewiesen und sie hat uns zu einander geführt!' - >So .so, also auch Sie kennen das Meer?' »Ja>. Herr- Oberleutnant,' -sagte Onnen, seine 5 Rose:sto^Zansehend,-„auch sie kennt-das Meer und ^ sv wie die.Rosetakelt Ihnen wohl kaum einer Ihrer z-Mitrosen -hin! an^?'Bord- einem Kutter »öder eine ^Gig'äus!'! > A ' ' „G,'es/das wird ja immer schöner, da weiß

ich ja, an wen ich mich wenden kann, wenn mal Not am Mann ist!' - gab Rose lachend zur Antwort, einmal Spaß bei Seite. Ich kam hier herauf um mit Ihnen zu sprechen, wie wir es mit Ihrem Vater, Fräulein Jensen, halten sollen, daß er nicht Unnötiges erfährt.' „Die Sache ist ja ziemlich heikel,' meinte Onnen und sah nachdenklich auf die See hinaus. „Glauben Sie, daß der Alte schon irgendetwas gemerkt hat?' „Nein, das sicher nicht, denn in die Räume für nichtverheiratete Frauen darf kein Mann hinein

, das ist nach der Schiffsordnung streng verboten, also weiß er davon nichts! ' Dann denke ich, wir lassen alles beim Alten,' sagte der erste Ossizier. „Sie gel-en ab und zu hinten auf das Deck, Fräulein Jensen, den Zwischen deckspassagieren zum, Promenieren zur.Verfügung steht und so denkt der, Älte^ Sie seien noch unten im Räum untergebracht. Ich glaube, so ist uns allen geholfen.' Nach einigem Besinnen nickte Rose eifrig und fügte dann leise hinzu: „So ist es mir am liebsten, denn dann brauche ich dem Vater

und beide wÄzten sich ringend am Boden. Mit einem leisen Schrei hatte Rose, die den anderen Mann von ihrem dunklen Verstecke aus so fort erkannt hatte, sich an Onnen geklammert, jetzt fiel es ihr wie Schuppeu von den Äugen, der dort unten, der den Vater angefallen hatte, war der „Rote Klaas!' Sie faßte sich aber schnell und nickte nur stumm vor sich hin. Niemand hatte bisher von den dreien oben auf dem Deck etwas bemerkt. „Bleiben Sie hier, ich bin gleich zurück,' sagte der Schiffsossizier zu Onnen

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Dolomiten
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Page 5 of 8
Date: 23.07.1934
Physical description: 8
ie Diener davon war er ß er den ne letzten l sterben. »rnehmen chn mit nen sind, n soühen £ „Frau Rose!' sagte Hans weich. „Ich weiß, wie Sie den Toten liebten» und er hat Ihre Liebe verdient wie wohl kaum ein anderer. Drum muß Ihr Herz ganz still sein, so still wie das meine, das ihn auch geliebt hat.' „Ich weiß es, Hansl' sagte sie dankbar. „Kommen Sie, wir wollen zu ihm!' Und sie traten in das Totenzimmer. Frau van Holten hatte am Fußende der Bahre gesessen. Sie erhob sich. Auch sie war gefaßt. Hans

stieß auf keine verweinten Gesichter. Hans drückte der alten Frau stumm die Hände und trat mit Rose zu dem Toten. Ruhig und ftiedlich lag er in dem Kissen. Er war mit Frieden im Herzen von dieser Welt gegangen. Lange sah Hans den toten Wohltäter an, der so viel Güte verschwenderisch über ihn ausgeschüttet hatte, der ihn durch seine Hilfe dahin gebracht hatte, wo er jetzt stand. Noch einmal faßte er die starre Hand des Toten. Es war wie ein Abschiednehmen. „Schlafe wohl... schlafe in Frieden

... Du. der mir Freund und Vater war!' sagte Hans still. „Er hat im letzten Augenblick noch von Ihnen gesprochen, Hans', sagte Rose leise. „Seine Gedanken waren bei Ihnen. Zu mir sagte er: „Sorge dich nicht, Rose! Rufe Hans und er wird dir in allem helfen! Du darfst ihm so vertrauen, wie ich ihm vertraut habe.' Ihre Augen begegneten sich. „Das dürfen Sie. Rose!' „Ich weiß es, Hans! Mir will es nur nicht in den Kopf, daß er gestorben sein soll, der gestern noch neben mir faß und fröhlich war. Wir glaubten

alle, daß er den Blutsturz gut überwinden werde. Und doch mußte er scheiden.' „Wir wollen ihn in unserem Herzen be halten, Rose. Dann lebt er für uns immer.' Schon am nächsten Tage begrub man ihn. Es war ein stilles Begräbnis. Nur drei Menschen folgten dem Sarge. Rose, Hans und Frau van Holten. Rose weinte am Grabe, Hans stützte sie und sagte leise zu ihr: „Stark sein, Rose! Wir haben ihn begraben, aber in uns lebt er, und das wird immer so sein!' Sie sah chn an und nickte. Ein Bitten war in ihren Augen: „Verlass

' mich jetzt nicht!' Er verstaW die Bitte. Stumm schritten sie dann ihrem Heime zu, das ihnen heute so einsam dünkte wie nie. Sonst war Lachen und Fröhlichkeit durch die prächtigen Räume gegangen, jetzt war die Trauer zu Gaste. Am Abend saßen sie zu dritt am Abend tisch. Josef hatte abgeräumt. Hans nahm die Unterhaltung auf: „Und jetzt sagen Sie mir, Frau Rose, was ge denken Sie jetzt zu tun?' „Was soll ich tun, Hans? Soll ich noch hier bleiben und sein Grab hüten?' Er schüttelte den Kopf. „Nein, Frau Rose

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 5 of 8
Date: 22.02.1916
Physical description: 8
sein würde. Auch würde sie vielleicht dabei ihre Ruhe verlieren. Das lnirfte nicht sein. Aber in ihrem tiefsten Herzen wollte sie diese Dankbarkeit verwahren gegen ihn, den sie mehr lieble, als ihr Leben. Sie tat Rita nun den Gefallen, sich über das hübsche Schmuckstück zu sreuen, obwohl ihr >>erz nicht an solchem Tand hing. Die beiden jungen Mädchen plauderten noch ein Weilchen. Dann huschte Rita davon, nachdem sie Rose noch einmal herzlich geküßt hatte. Rose saß noch lange und sah mit träumenden Au gen

beherzigen und oersuchen. Rose in Zu kunft noch schwesterlicher als bisher zu begegnen. Ge- dankenlos habe ich bisher auch die Ansicht gehegt, das; wir Rose Wohltaren erweisen. Du hast mir die Augen geöffnet. Ich werde mich bemühen, gut zu machen, was ich bisher oersäumt habe, das verspreche ich dir.' Hasso sah freundlich in das reizende Gesicht seiner Schwester. ..Du bist ein Prachrinädchen. meine kleine Rita!' Das Thema wurde nun beendet. Hasso wußte, das; seine Eltern sich seine Worte bedenken

und dann nach ihrem Ermessen handeln würden. Und das geschah auch. Man kam Rose wärmer und herzlicher entgegen und sagte ihr zuweilen ein Wort der Anerkennung. ,Frau von ^alrenried erhöhte Roses Taschengeld mir dem Bemerken, Rose möge sich doch etwas feiner kleiden, damit sie nicht so sehr gegen Rita absteche. ..Man denkt ja jonst, wir hallen dich wie ein Aschenbrödel, Rose,' sagte «ie dabei. Herr von ^alkenried schenkte Roje das Reitpserd, öas sie bei ihren Rirren über die Felder benutzte, und dazu ein neues Sattelzeug

, bisher hatte Rose eine» adgeleHlen ^attel von Rita benutzt. Und er nannte sie scherzend seinen kleinen Minister des Aeußeren und Inneren. Rita zeigte sich besonders herzlich gegen Rose, Gleich am folgenden 'Abend nach der Unterredung mit Hasso war sie in Roses Zimmer getreten, ehe sie schlafen ging. Rose saß noch über den Wirtschaftsbüchern und sah verwundert auf, ..Du bist noch wach. Rita „Ja. Rose. Ich wollte dir, ehe ich schlafen gehe, eine Freude machen. Sieh, dies Armband mit den Sa phiren

und Perlen, das dir immer so gut gefiel, möchte ich dir schenken.' Rose sah sie erstaunt und beklommen an.

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Dolomiten
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Page 10 of 12
Date: 18.04.1934
Physical description: 12
mit den Herren?' Else nickte wichtig. „Jawohl, Fräulein Rose, das ist sie.' Rose packte die brave, alte Else — das heißt, alt war sie eigentlich noch nicht mit ihren 30 Jahren, aber sie hatte eine so selt same Frisur und trug so altmodische Kleider, daß man sie immer alt fand — beim Kopfe. „Else, heute ist meines Lebens glücklichster Tag!' „Hoho... das klingt ja fast wie Ber- lobung.' Volkswirtschaftlicher Teil Sle MovmrmliimlM zur Grund- und Gebändesteuer. In diesen Tagen geht der Termin für die zweite

Centesimi pro Lira Staats-Eebaudesteuer zu erreichen, blieb die Provinz Bolzano innerhalb der an gegebenen Grenzen, 284 Centesimi für Grundsteuer und 94 Centesimi für Eebäude- steuer. Da dachte Rose zum ersten Male wieder an das Jawort und zuckte plötzlich zusammen: „Ja... das habe ich auch! Ich habe dem Herrn Konsul heute mein Jawort gegeben. Aber es ist noch etwas anderes, Else... denken Sie, ich habe heute den Freund meiner Jugend wiedergefunden.' „Bei den Musikanten, Fräulein Rose

mit die Herrens?' „Sachen kaufen, Elfe! Sie müssen Arbeit finden dafür will ich sorgen. Einem Freunde muß man doch helfen, Else.' Bewundernd sah sie der dienstbare Geist an. „Jawohl, das soll man! Das ist schön von Ihnen, Fräulein Rose. Da wird Ihnen der liebe Herrgott alle Striche ausradieren.' * Rose lief in chr Zimmer. Kramte und suchte unter alten Bildern und Briefen. Endlich hatte sie es gefunden. Hans fein Bild. Lande betrachtete sie es. Die schönste Zett ihres Lebens,, die Zeit ihrer ersten Liebe

erwachte wieder vor ihren Augen. Sie sah ihn vor sich, den schlanken, austechten Feld grauen, mit dem kindhasten Gesicht und den sprechenden Augen. „Rose von Flandern. . .' Sein Abschiedslied war es gewesen und dann hatten sie sich nie wieder gesehen. Jahrelang hatte sie gewartet und dann hatte sie ihn als Toten betrauert. Sie hatte an seine Mutter geschrieben, aber der Brief kam mit dem Vermerk „Verstorben' zurück. Aber vergessen hatte sie den Hans nicht. Ueber dem Bild überraschte sie die Mutter

. Verlegen sah sie Rose an und fragend zugleich. „Schon zurück, Mütterchen?' „Ja, mein Kind!' „Und . . .?' „Alles ist in Ordnung, Rose. Erst habe ich sie einmal zu einem Verschönerungsrat geschickt. Dann sind wir in ein Herrenkon fektionsgeschäft gegangen. Ich habe sie aber allein kaufen lassen. Dem Jochen mußte ich das Geld geben. Hans wollte es nicht neh men. Cr hat sich unsagbar geschämt und ich kann ihn verstehen. Dann kamen sie wieder. Sie hatten sich gleich umgekleidet

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Lienzer Zeitung
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Page 24 of 30
Date: 30.03.1907
Physical description: 30
Kapitäuleutnaut nur mit einem Haudknß von Ella schied, wußte Rosamlmde, was trennend zwischen sie getreten. Was ging in der Seele des Kindes vor? War's keimende Liebe zu dem schönen, ernsten Manne, die das liebliche Antlitz so verklärte, als sie eilenden Schrittes von dannen huschte? Rose wandte sich langsam dem Hanse zu. Es ward eine tolle Nacht, die diesem Tage folgte. Unermüd lich schritt Rosamnnde in ihrem Zimmer ans und ab. Der Mond beschien das blasse Weib, wie es händeringend hin und her

schritt, mit sich kämpfend nnd um Frieden betend. An heißschlagendes, heißbegehrendes Herz läßt sich ohne Kamps nicht zur Nuhe zwingen. Als der fahle Morgen durch die Fenster kroch, war der Kampf ausgekämpft. Und nicht minder kämpfte Erich von Grieben zwischen Liebe und Pflicht. Es gab kein Beschönigen — er liebte mit erschrecken der Leidenschast jenes kleine, unfertige Mädchen. Um das un scheinbare Vergißmeinnicht konnte er die vollerbliihte Rose ver gessen. Aber wenn er auch kämpfte

, er war sich üoch immer voll seiner Pflicht bewußt. Morgen sollte der Qnal ein Ende gemacht werden. Dann wollte er reisen. Fern von dem berückenden Ge schöpf, hoffte er sein Gleichgewicht wiederzufinden. So stand er andern Tages vor der einst begehrten Frau. „Gnädige Fran,' bat er, „darf ich sprechen?' Rose neigte ihr Hanpt zur Bejahung. „Wir haben beide diesem Wiedersehen mit Hoffnungen entgegen gesehen,' sagte er schlicht. „Ich glaube mich nicht geirrt zn haben, wenn ich annahm, daß auch Sie, gnädige Frau

, für mich Sympa thie fühlte«.' Rose lächelte bitter. Wie er das Wort „Liebe' zu umgehen strebte, wie eine Klippe, an der man zu scheitern fürchtet. „So möchte ich unn, liebe Rose, da mich ein Kommando schon für morgen abruft, Sie fragen: Wollen Sie mein Weib werden? Wollen Sie das Los einer Seemannsfrau auf sich nehmen und mir folgen?' Er streckte ihr beide Hände entgegen nnd sah ihr voll ins Ge sicht. Und anch sie blickte ihn ohne Scheu an. Das war edel von ihm! Das war groß gehandelt! Er war ein Ehrenmann

? Ich war einmal sehr glücklich in meiner ersten Ehe. Ich möchte ganz dieser Erinnerung leben. Und auch dem Glücke meiner kleinen Schwester, an der ich versprochen habe, Mutterstelle zu vertreten.' Es loderte düster i» des Mannes Blicken. „Rose?' rief er tief, erschrocken. „Sie haben die Wandlung in meinem Innern gesehen!' Rose nickte stolz und kühl. „Wenn sie Sie wieder liebt, machen Sie sie glücklich.' „Und Sie, Rose, Sie?' drängte er. „Ich sagte Ihnen schon, ich liebe Sie nicht, wie ich Sie billigerweise lieben

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 3 of 4
Date: 01.04.1916
Physical description: 4
. vermittelt die für die Aussor- schung bestimmten Nachrichten und die zu die sem Zwecke besonders willkommenen und not wendigen Photographien von verschollenen Kriegern. Ueberfahren. Am 26. März wurde auf der Trient—Male-Bahn ein In fanterist überfahren und schrecklich verstüm melt. Ter Mann war sofort tot. H. Tourths-Mahler: „Die K?iegsbr,?»t.' 136 Rose erwieb sich nun noch mehr, als zuvor, als oer Mittelpunkt von Falkeniied. Durch ihre Hände liefen alle Fäden nnd es war ihr Glück und ihr Stolz

, daß sie Hasso alles Störende fernhalten konnte. Die Arbeiten anf dem Flugplatz schritten rüstig vorwärts. Zu Ostern war schon die Halle und Werk srätte fertig, und Monteure und Arbeiter waren ange stellt. Am frühesten Morgen schon radelte Hasso aus dem gutgepflegten Waldweg nach dem Flugplatz hinüber und kam erst Mittag wieder heim. Nach Tisch besprach er sich mit Colmar und Rose und dann suhr er wieder mit dem Rad hinüber. Abends saß er dann mit seiner Mutter und Rose zusammen im Wohnzimmer

, bis sich die beiden Damen gleich nach neun Uhr zurückzogen. Frau von Falken- rieds etwas leidender Zustand bedingte eine frühe Ruhestunde und Rose wußte, daß Hasso, sobald sie sich zurückgezogen hatten, in sein Arbeitszimmer ging und über seinen Plänen saß bis Minernach und ost auch noch später. Zuweilen, wenn Rose der Weg auf die Felder am Flugplatz voiüberführte, traf sie dort mit Hasso zusam men. Und da er merkte, wie sehr sie sich für seine Ar beiten interessierte, sprach er oft mit ihr darüber und ließ

sie dabei und ihre Blicke folgten sehnsüchtig dem Riesenvogel, der sich so stolz und kühn in die Lüfte schwang. Sie wagte aber nicht, Hasso zu bitten, sie einmal an einem solchen Fluge teilnehmen zu lassen. 153 Eine tiefe, innere Freudigkeit hob Rose gleichsam über alles hinweg. Hasso war ja nun heimgekommen, sür immer, und sie dnrste als sein treuer Kamerad ne ben ihm stehen nnd ihm von Nutzen sein. Für ihre be scheidene Seele war das ein Glück, wie sie es kaum je mals zu hoffen gewagt

hatte. Ihre wunschlose Liebe hatte reine höhere Forderung an das Schicksal. Roses Verhältnis znr Familie Falkenried hatte sich, zumal seit dein Ereignis in Berlin, vollständig ge wandelt. Es fiel jetzt niemand mehr ein. sie achtlos beiseite zu stellen, und den neuen österreichischen Ver wandten war sie als vollwertiges Familienmitglied vorgestellt worden. Rita harte sich herzlich gefreut, das; die Elteru sich >o ganz anders zu Rose stellten. Sie hatte aber keine Ahnung von dem großen Dienst, den Rose ihrem Bru

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Meraner Zeitung
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Page 9 of 22
Date: 14.05.1911
Physical description: 22
Ilkl WM 51 'Vv,lM0Z MeranerZ ettung' Nr. SS. Seite 9 Ktuvmes wogen. v Sioman von Wilhelm von Trotha. Okubdrwt -Kar dann in Neuyork der Klaas unschädlich ge macht worden, so wurde er mit dem alten Jensen schnell fertig, d. h. Onnen kam hier auf denselben Gedanken, wie schon sein Feind, der Klaas, ihn ge äußert hatte. Rose mußte vom Zwischendeck in die zweite Kajüte übersiedeln, dann konnte der Alte, ehe er ihn auslöste, wie es ihm scherzhaft durch den Kopf ging, auf Ellis Island in Qnarantaine

sitzen, bis ihn die Jungvermählten abholten. Der vollendeten Tatsache mußte er sich dann wohl oder übel beugen und wenn er das nicht wollte, mm so konnte Onnen beim besten Willen nicht mehr tun, dann mußten sie, Rose und er, ihn seinem Schicksal über lassen. . So war nun alles klipp und klar. Sollte ihm der Klaas trotz größter Vorsicht in der Zeit der Uebersahrt dennoch einmal in den Weg lansen, nun so mußte Onnen in aller Stille seine Vorkehrungen treffen und den Kommandanten benachrichtigen

, daß der Mensch festgenommen wurde. Man stand, solange man auf vem Schiff war, auf deutschem Boden, da gelten auch die Gesetze noch. Die Nacht ging ruhig vorüber. Onnen erwachte schon ziemlich zeitig und nahm mit Behagen den Rest des Essens zu sich, das ihm Rose gestern Abend mitgebracht hatte. Er war vor einer Entdeckung, ziemlich sicher, denn bis zur Ausfahrt aus dem Hasen von Cher- bourg hatten alle Offiziere, Böotsleute und die gesamte Mannschaft vollauf zu tun. Der Tag wird ja ein wenig langwellig

werden, dachte er bei sich, aber er hatte Zeit noch einmal alles reiflich zu überlegen und das war ihm schon ganz recht. — Fensen und Rose hatten, nachdem die Ronde vorder »var, eiligst das Bootsdeck verlassen und waren hinab auf das Hauptdeck gestiegen. „Also laßt Euch nicht unnötig sehen, es ist besser, das Mädel- erfährt heute noch nichts von Euerer Anwesenheit ans dem Schiff,' sagte in ermahnendem Tone der Alte zu Klaas. „Werde schon aufpassen. Wenn Ihr mir etwas zu sagen habt, was von Wichtigkeit

der Sprache der See, die mit wuchtigen Worten ihm und dem Schiffe ihre Existenz zubrüllte. Unterdessen stieg Rose die steilen Eisenstiegen zum Deck hinauf, denn unten im Raum war es ihr zu eng und zu dumpf, selbst wenn die Luken offen gewesen wären und die frische Seeluft hätte herein- strömen können. Sie mußte das Bild der tovenden Fluten sehen^ mnßte frei atmen können, um auch chre Gedankeil frei zu machen von jeglicher Art kleinlicher Auffassung! Ein noch dicker Wolkenschleier hing über der See

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Dolomiten
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Page 4 of 8
Date: 16.04.1934
Physical description: 8
von den Granaten, K wuchs vor seinen Augen auf. Und blühende ! Rosen an den Hecken um das Haus und... dann die schönste Rose von allen... das Mädchen, das Kind... die Rose von Flan dern ... der einst sein Lied gegolten hatte, s» Seine Lippen bebten, f „Rose... von Flandern! Sie... sind es, |. Rose?' ; Sie nahm seine Hände und drückte sie und unter Lachen und Weinen sagte sie: „Hans I- .:. daß ich Sie wiedersehe... Mutter... Du : kennst ihn doch noch, den Hans von damals! l Weißt du noch... als er uns damals

einen weiteren Spielern herausgefunden, der sich als Mittelstürmer gut bewährte und wesentlichen Anteil am heutigen Erfolg der Gelb-Blauen hat. Auch die neu- „Wollen Sie es nicht mehr?' „Doch, doch!' entgegnete er hastig. „Dann erlauben Sie mir eins: lassen Sie sich helfen von mir.' „Wie wollen Sie mir helfen, Rose? Ich kann mir doch nicht von einer Frau helfen lassen. Ich müßte mich... so sehr schämen, Rose.' „Nicht schämen sollen Sie sich, lieber Freund. Ich will Ihnen... und auch Ihrem Kameraden

... ja auch Ihrem Kameraden zur Arbeit verhelfen, Hans. Ja, Sie müssen heraus aus dem Elend, das Sie jetzt tragen. Ich will Ihnen eine Stellung verschaffen, Hans.' „Oh, wenn Sie das könnten, Rose.' „Ja, ja, ich kann's... Hans. Jetzt müssen Sie erst einmal Geld annehmenl' Er sah sie erschrocken an. Aber sie lächelte fein. „Oh, Hans, seien Sie setzt nicht stolz. Nehmen Sie an, ich leihe es Ihnen. Nicht wahr, das gestatten Sie mir, Hans. Sie kleiden sich beide richtig ein. Kleider machen Leute, das ist nun mal

so. Nicht wahr, Hans, das tun Sie der Rose zuliebe. Bitte, sträuben Sie sich nicht. Allo ich kleide Sie ein, ich gebe Ihnen, was Si brauchen. Und dann müssen Sie sich eine Wohnung nehmen. Die muß man haben. Hans. Das geht nicht anders. Und dann kommen Sie wieder. Bis dahin werde ich Ihnen eine Stellung ver schafft haben. Ach, ich bin ja heute meinem Herrgott so dankbar, daß ich Ihnen das ver- fprchen kann. Und'dann, H-rn» dsmi werden zusammengestellte Verteidigung der Meraner hinterließ guten Eindruck

.' Rose sah, wie der Mann mit sich kämpfte, und verstand, wie es in ihm aussah. Begriff, wie bitter-schmchmerzlich das Wiedersehen unter diesen Umständen für den Freund ihrer Jugend sein mußte. „Hans!' sagte sie weich. „Hans, geben Sie mir Ihre Hand. Sagen Sie nur ein Wort, ein „Ja'... ich bitte Sie darum.' Aber der Mann blickte zu Boden und schwieg. Da winkte die Mutter der Tochter mit den Augen. Rose verschwand und ließ die Mutter mit den beiden Männern allein. „Hans!' nahm die alte Frau das Wort

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Meraner Zeitung
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Page 9 of 16
Date: 12.05.1911
Physical description: 16
. herauszuziehen. Klaas legte aber die Hand darauf und meinte in gutmütigem Tone: „'s hat'keine Eile, Alter, in Neuyork haben wir ja genügend Zeit^ außerdem müssen wir dann noch wegen der Mitgift reden, die die Rose mitbekommt.' Der Alte nickte- und fragte plötzlich ganz un vermittelt: ' >Wo ist eigentlich Gelsen und sein Helfershelfer, die die Rose nach Hamburg gebracht haben? Ich sprach sie kurz vor chrer Abfahrt mit Rose noch in Tarnowitz, habe sie aber weder in Hamburg noch an Bord gesehen

/ unterbrach Klaas wieder die Stille. „Der Kutter sackte uns an dem niedergelassenen Fallrepp glatt unter den Füßen weg und man nahm uns als arme, schiffbrüchige Fischer auf. Zum Glück war der Kommandant, mit dem ich jenes Abkommen wegen der Rose und den Fischen getroffen hatte, krank geworden und so kannte uns, mich und den Gelsen —' „Immer der Esel vorne weg,' warf trocken der Alte em. „Haltet Enren Mund, jetzt erzähle ich. Solche dummen Bemerkungen könnt Ihr anderen gegenüber machen, mich verschont

, versteht Ihr mich, ich bin Gelsen, ein anständiger Kerl, hier an Bord!' „Hm, Ihr,' warf Jensen spöttisch und fragend ein. Deffennngeachtet aber fuhr Klaas fort: „So, nun ist's an Euch, daß ich ein ail- ständiger Kerl bleibe.' „Von mir aus könnt Ihr sein, was Ihr wollt, ich bin freigesprochen von dem Unglück, das mit dem alten Tomsen passiert ist, zudem denkt Onnen Tomsen nicht zu klagen — aus Rücksicht sür seinen zukünftigen Schwiegervater, wie er Rose gesagt hat, denn er will sie Tochter

eines ehrlichen Mannes haben und nicht eines Zuchthäuslers. Aber da täuscht er sich gewaltig, nie bekommt er das Mädchen! Ich werde es zu hiudern wissen, den nie, lieber ' „Haltet die Rose möglichst am Achterteil des Schiffes, sie braucht noch nicht zu wissen, daß ich auch an Bord bin, sonst macht sie gar in ihrem Eigensinn eine Dummheit und rückt uns in England oder Frankreich aus. Also morgen abend, zwei Stunden vor Cher- bourg treffen wir uns wieder, dann habe ich die selbe Wache wie heute

nur hier herauf geführt haben mochte. Sollte man ihm hinterbracht haben, daß Rose vorhin hier oben ivar? Das wäre eine Möglichkeit, das Rätsel zn lösen. Er dachte weiter, kam aber nicht so recht voran mit seinen Gedanke», denn der neben dem Boote patrouillierende Mann störte ihn in seinem Ge dankengange. Endlich schien die Ronde draußen vorbeigegangen zu sein und der Aufpasser rief in das Boot: „So nun fix heraus Jensen, wir können jetzt unbemerkt hinunterkommen.' „Ich komme schon, Klaas/ gab der Alte

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Dolomiten
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Page 8 of 16
Date: 01.02.1930
Physical description: 16
feftmachen — ich begleite Sie zu ihren Eltern... GeroD, zwsi Maschen Wein vom ! besten...' Der Wirt kies wie ein Wissel und brachte ! den Wein, den Rose-Mary bezahlte und ! Traudl gab. „So, mein Kind, mm wollen ! wir 'mal zu Vater Sewald, den Kvippen- | künstter, gehen.' \ Gerold sah den beiden kopfschüttelnd nach > und fuhr dann wutschnaubend in die Küche, wo seine nudeldicke Frau am Herd hantierte, und Zenzl, die mollige Tochter, faul im Herd winkel hockte und „Schoko' lutschte. „Du Schaf!' fuhr

- ten. Erst Äs bei einem unglücklichen Wurf es zornigen Mrtes ein« Fensterscheibe in Scherben ging, trat Ruhe ein und der Zorn der Kämpfer verrauchte. Derweil hatte Rose-Mary das Schnitzer- Häuschen betteten, das in einem wohlgepfleg- ten Gärtchen lag und einen ärmlichen, aber anheimelnden Eindruck machte. Blumen blühten aus den Fensterbrettern, weiße Gar dinen bauschten sich und die Sonne lag blank, wie geschmolzenes Gold, auf den Schoben. Die Stube war niedrig aber sauber ge halten

auch ihm der Hunger aus den Augen, und die Not hatte seine Haare ergrauen gemacht. Beim Eintritt der fremden Dame erhob er sich und grüßt« sie zuvorkommend. Rose- Mary winkte ihm freundlich zu, fand aber zunächst keine Worte, sondern war sprachlos vor Staunen. Ihr Blick lief über die gegen überliegende Wand, wo ein ganzes Heer von bunten Figuren auf breitem Wandbrett aufgestellt war: Hirten und Engel, Bäume und Schafe, Esel und Oechslein, Josef« und Morien, Könige mit ihrem Stern und endlich das Christkind

mit ousgestreckten Aermchen in der Krippe. Es war wunder-, rvundertied — und wenn ein Sonnenstrahl darüber huschte, leuchteten und funketten die Farben, die heiligen Gestalten schienen sich zu beleben, da lächelte das Christkind, da staunten die Hirten, «s neigten sich die Könige und es jubilierten die Engel. Ein« ganze Zauber welt wurde lebendig und Rose-Marys Herz begann mitzujubsln. sie wurde so froh, daß sie für den Augenblick allen Haß und sogar ihre Rache vergaß. »Wie schön, o wie schön!' ries sie mtt

, ginge es uns schlimm. Aber sie ist unser lieber Schutzengel.' „Verzeihen Sie, Miß Marshall,' juchte Traudl dom Lobe auszuweichen, „ich muß nach der Mutter sehen!' Sie eilte in die anstoßende Kammer, aus der gleich daraus ihr Hilferuf erklang. Der Meister stürzte in die Kammer, di« Kinder folgten chm weinertt» und falteten die Hände. Rose-Mary sah eine tteiche, zum Skelett abgemagerte Gestatt in den Kissen liegen, deren Gesicht so weiß war, daß man das fBtut in den Adern sich. SswaL» und Traudl Lam

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Meraner Zeitung
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Page 4 of 10
Date: 25.09.1883
Physical description: 10
: »— und nur wenig Manieren! Außerdem . . . verzeih' mir, aber . . . eine Putzmacherin zu heirathen, würde meine Carriere schädigen und daher . . . .' »Und daS findest Du erst jetzt heraus, jetzt nachdem Du sie um ihre schönsten Jugendjahre betrogen hast!' »Mir fehlte eS früher an Einsicht... ES ist auch um ihretwillen besser, Rose, glaube mir'S.' »Freilich ist'S besser, freilich!' sagte sie hart und stand auf. AIS sie am zweiten Tage danach wieder in BraunSberg angekommen war, erledigte sie in gewohnter Weise

alle Geschäfte und Arbeiten, Idann setzt» sie sich zu ihrer Schwester. »Jetzt habe ich Dich so oft nach Georg ge fragt und immer sagst Du. später,' rief Marie ungeduldig. Rose sah daS junge Mädchen an mit einem ihr zuweilen eigenen, ungemein warmen, sanften, etwas schwermüthigen Blick. , »Bin ich Dir eine gute Schwester gewesen?' fragte sie dann, scheinbar ohne alle Verbindung mit dem Vorhergehenden. »Rose, liebste Rose, Du warst mir AlleS!' »Würdest Du eS ertragen können, wenn ein großes Leid Dich treffen

möchte — würdest Du weiter leben können für mich?' »Dav könnt' ich . . . uud daS wollte ich!' »Ohne Georg?' »Heilige Jungfrau, ist er todt?' schrie das junge Mädchen aufspringend und am ganzen Leibe bebend. »Er lebt . . . aber er liebt «ine Andere.' Marie schmiegte sich an die Schulter ihrer Schwester und weinte lange, schmerzlich. Rose streichelte ihr die kalten Hände, küßte ihre heiße Stirn und liebkoste sie vorsichtig und zart, wie eine Mutter ihr kleines, krankeS Kind, als fürchte sie, ihr wehe

zu thun. »Ich bin Schuld daran,' sagte sie leise, ,Du liebtest ihn. Du warst blind. Aber ich hätte früher erkennen sollen, waS an ihm ist.' * » * Kurze Zeit daraus wurde Georg an daS BraunSberger Gymnasium versetzt. Wie peinlich für ihn! Marie blieb ganz unbefangen, wen« sie ihm ja einmal irgendwo begegnete; für Rose war er nicht vorhanden. Keine der Schwestern hatte jemals der andern gegenüber wieder seinen Namen ausgesprochen. Die geliehene Summe hatte er inzwischen übrigens gänzlich

ein» und auSgiag, schilderte ihnen in wenig Worten die trostlose Lage deS Leidenden so grell, daß Marie nach kurzem Kampf erklärte, sie halte eS sür ihre Pflicht, den kranken Jugendgespielen nicht zu verlassen. »Brav von Ihnen,' sagte der alt« Doctor, indem er eS nicht unterlassen konnte, Rose einen bedeutungsvollen Blick zuzuwerfen, der aber auf diese vollständig seine Wirkung verfehlte, »sehr brav! EtwaS anderes hätte ich von Ihnen gar nicht erwartet.' Rose hatte sich gegen Marie'S Entschluß auf lehnen

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Der Bote für Tirol
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Page 6 of 10
Date: 04.06.1910
Physical description: 10
aller Wetturner hankte der erste Sieger dem Turnlehrer Janner für die mühevollen, mit Gednld und Ausdauer geleiteten Vorberei tungen, sowie für die Abhaltung solcher Feste zum Wohle aller auf das herzlichste mit eiuem dreifachen „Gut Heil!' (Neue Wasserleitung.) Aus Kreith schreibt man uns: Im Laufe des Jahres 1909 wurde in der kleinen Berggemeinde Kreith am - 94 — in die Augen sehend und die Rose, die sie ihm reichte, an seine Lippen führend: „Die ros'ge Laune mag das Fest verschönen

. Wir werden sie zu uns'rer Kön'gin krönen.' Weder ging eine Bewegung durch den Saal. Mles drängt« herzu, aller Blicke strahlten auf, uiU> hätte die Gegenwart der hohen Herrschaften nicht einen zu fühlbaren Tjruck ausgeübt, man hätte der „Rosigen Laune' jubelnd alle ihre Rosen ge raubt. So aber schritt sie erst, nachdem sie der Herzogin einige Worte gesagt, langsam durch die Menge, hier und da einige Worte sinniger Heiterkeit oder eine Rose spendeird. Als sie abtt außer Hörweite des herzoglichen Paares

war, da war kein Halten mehr. Jubelnd wurde ihr gehuldigt. Alles wollte der „Rosigen Laune' Untertan sein, nnd jauchzend nannte man sie „Königin'. Erst das Dazwischentreten des Adjutanten des Erbprinzen, der sich tief vor ihr neigte und ihr mitteilte: „Seine Hoheit der Erbprinz wünschen mit der Gräfin Bergholz den Ball zu Eröffnen', inachte sie frei. Strahlend, lächelnd schritt sie am Arm des Adjutanten in Zoen Ballsaal. Am Eingänge schritt ihr schon der Erbprinz kzitgegen. „Warnm hatten Sie keine Rose

war zu Ende. Der Erbprinz führte Elinor Zu «einem Platz. - „Sie wollen mich reizen, Gräfin!' „Ganz und gar nicht, Hoheit.' / „Sie vergessen unsere Beziehungen?' — 95 - „Wir haben keine!' „Gräfin, hüten Sie sich, ich lasse nicht mit mir spielen^. Weshalb gaben Sie dem Professor Rieckmann nnd auch Nien dorf in meinem Beisein .eine Rose, und warum verweigerten Sie mir dieselbe?' „Weil „Launen' bekanntlich unberechenbar sind.' Er sah in ihr wie von innerer Erregung durchleuchtetes Gesicht, das ihm niemals

, die kleine Heckenrose, deren Köpfchen kaum bis zu seinem Herzen reichte; aber er dachte doch einer Wanderen Rose, die, das fühlte er wohl, ihm heute „aus Laune' scherzhafte Verse gespendet; aber er konnte doch die Rose und die „Rosige Laune' nicht vergessen. Spät in der Nacht da lag auch eine Rose anf dem Schreib tisch des Arbeitszimmers des Professors Rieckmann. Er saß lange davor — ernst sinnend — er empfand langsam, wie ihr Duft immer mehr schwand, er sah, wie ein Blatt nach dein anderen wie müde

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Alpenzeitung
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Page 1 of 6
Date: 02.02.1937
Physical description: 6
. In den internationalen Kreisen sieht man der angekündigten Unterredung mit besonderer Er wartung entgegen. In Milano sind aus diesem Anlaß bereits zahlreiche ausländische Pressever treter und Sonderberichterstatter eingetroffen. Um mit der ausländischen Presse zeitgemäß in Kontakt treten zu können, wird sich auch der Gene raldirektor für die Auslandspresse beim Ministe rium für Presse und Propaganda, Minister Guido Rocco, nach Milano begeben. «5 Die »»Goläene Rose I. Z!t. der Königin verliehen Vatikanst adt

, 1. Februar. S. H. der Papst hat beschlossen, I. M. der Kö nigin und Kaiserin von Italien die „Goldene Rose', die höchste päpstliche Auszeichnung, zu ver leihen. Der Heilige Vater wird die Goldene Rose am 7. März in feierlicher Form weihen und dann I. M. der Königin und Kaiserin überreichen iassen. » Als Zeichen seines besonderen Wohlwollens hat der Heilige Vater, Papst Pius Xl., beschlossen, I. M. der Königin von Italien und Kaiserin von Aethiopien am 7. März anläßlich ihres 40jährigen Hochzeitsiubiläums

die „Goldene Rose' überrei chen zu lassen. Der Heilige Bater wird daher am 7. März, dem 4. Fastensonntag, die „Goldene Rose' nach vor gesehenem Ritps weihen. Der apostolische Nun tius beim Quirinal, Möns. Borgoncini, wird dann die Auszeichnung I. M. der Königin überrei chen. Papst Pius XI. hat bisher zweimal die „Goldene Rose' verliehen, u. zw. im Jahre 1923 an die Konigin Viktoria von Spanien und im Jahre 1V2S an Königin Elisabeth non Belgien anläßlich ihres 2Siährig?n Hochzeitsiubiläums. Die „Goldene Ros

?' ist eine Rossnknospe, in deren innerem Hohlraum sich Moos und Balsam aufbewahrt befindet. Diese Knospe ist in einen großen goldenen Rosenzweig eingefügt, der sich wiederum in einer silbernen, künstlerisch dekorier ten und ziselierten Vase befindet. Die Ueberreichung der „Goldenen Rose' erfolgt öffentlich und mit größter Feierlichkeit nach der Zeremonie, die Fall für Fall vom Hofe, der das Geschenk erhält, festgelegt wird. AM deroteOm VnlMMistmmW» Roma, 1. Februar. Unter dem Vorsitz des Duce hielt heute um 16 Uhr

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Bozner Zeitung
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Page 7 of 16
Date: 04.02.1911
Physical description: 16
segelnde Brigg, mit dem Geschwader, zu gleich wurden die fünfzig „derb frisch jeverländische und ostfriesische Jungen' an Bord genommen, von denen Ambrosius gesprochen hatte. Nachdem dies geschehen, wurde der Kriegsrat aus der „Güldenen Rose' — diesen Namen führte das Vollschiff Lud wig Günthers — gehalten. Demselben wohnte auch der treue Oltmann von Wangerooge. der mit seinen Söhnen natürlich an der Expedition teilnahm, bei. Schiffer hatten das Schmuggler- schiff, das in diesen Gewässern ein bekannter

nnd, der gelegentlich auch betriebenen Seeräuberei halber, ein gefürchteter Gast war, zwei Tage vorher jenseits der Wesermündung bemerkt. So wurde denn deschloiien, alle Segel beizusetzen und die Ver folgung des Räubers aufzunehmen. Was von den kleineren Schissen nicht mitkommen konnte, sollte folgen. Die „Güldene Rose' ivar ein guter Segler, und die Brigg des Meisters, welche den Namen „Sophie' führte, war geradezu berühmt durch ihre Schnelligkeit. Das ganze Geschwader segelte

unter der Knypphauser Flagge, die damals, wo Napoleon bereits seine Hand aus ganz Nord west-Deutschland gelegt und dem trotzigen Albion mir der Kontinentalsperre,n Leibe ging, von den Kauffahrteischiffen aller Nationen als neutrale Flagge sehr gesucht war. Das Glück, das in seinen unbegreiflichen Launen ja so oft dem Un» würdigen hold ist, die Edelsten und Besten abe? im Stich läßt, war diesmal mit der guten Sache. Die „Güldene Rose' und die „Sophie' waren den übrigen Schiffen weit voraus, als sie nach längerem

sich die „Güldene Rose' und die „Sophie' dem Gegner immer mehr. Nichts an Bord des letzteren schien darauf hin zudeuten, daß er die Gefahr ahne, die ihm drohte. Ludwig Günther frohlockte bereits, allein Am brosius schüttelte bedenklich den Kops. „Glauben Sie doch nicht, daß der Fuchs mis nicht ebenso gut bemerkt hat, wie wir ihn; er kennt die „Sophie' gut genug, so daß er weiß, wen er vor I sich hat, sobald» er bloß eine Mastspitze davon er- i blickt. Er hat irgend etwas vor, wahrscheinlich

I will er uns weiter nach Norden locken, um uns völlig von unserer Reserve, den zurückgebliebenen I Schissen, zu trennen, vielleicht hofft er sogar, daß ^ die „Güldene Rose' und die „Sophie' auseinander kommen, damit er uns einzeln schlagen kann.' Der Junker wollte dieser Ansicht nicht bei pflichten, denn was man wünscht, das hofft man pat» la «einte er denn, der rote .See» . i löwe', wie das feindliche. Schiff hieß, werde sie j in der Tat, ohne Verdacht zu schöpfen, w weit : heran lassen, daß ein Entkommen sür iyn

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