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Der Oberländer
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Page 12 of 12
Date: 15.05.1931
Physical description: 12
. Sattler und Tapezierer, Tarrenz (| endlich wieder hineingehen zu Gladys und deiner ! Mutter." „Müssen wir?" fragte er lächelnd. „Ja doch, Dick, was soll deine Mutter denken?" „Oh, sie ist eine kluge Frau, und ich wette, sie weiß ganz genau, was hier unter den Pfir sichspalieren geschehen ist. Und Gladys ist, glaube ich, noch viel klüger und weiß es erst recht. Wir werden die beiden durchaus nicht mit unserer Ver lobung überraschen, mein Herz." Rose-Marie seufzte tief auf. „Ach, Dick

. * * * * Mistreß Garring und Gladys waren wirk lich nicht erstaunt, als Dick und Rose-Ma rie wieder eintraten und sich als Brautpaar vor stellten. Die alte Dame zog Rose-Marie in ihre Arme. „Mache ihn glücklich, mein liebes Kind, und fei mir eine liebe Tochter," sagte sie. Gladys hatte mit einem lieben Lächeln und feuchischimmernden Augen dieser Szene beigewohnt. Nun trat sie an Rose-Marie heran. „Darf ich Ihnen nun meinen Glückwunsch sagen, liebe Rose-Marie? Es freut mich so innig, daß Sie meines lieben

Freundes Gattin werden. Ich kenne ihn genau genug um Ihnen gratulieren zu können. Gott wolle Ihnen beiden ein wol kenloses Glück schenken." Rose-Marie faßte Gladys Hände. „Liebe, treue Glady, im Grunde danke ich ja nur Ihnen mein Glück, denn wenn Sie mich nicht als Gesellschafterin engagiert hätten, wäre ich vielleicht doch nicht mit nach Kalifornien ge kommen." „Ihr Bruder wäre nicht ohne Sie mit uns gegangen, und Dick hätte, nachdem er Sie gese hen, Deutschland nicht ohne Sie verlassen

." „Auf keinen Fall," bestätigte Dick. Gladys nickte lächelnd. „Sie sehen also, Rose-Marie, daß ich mir keinen Dank verdient habe." ' „Doch, Gladys, ich habe Ihnen soviel, soviel zu danken. Sie sind mir von Anfang an so lieb und freundlich entgegengekommen." Gladys zog Rose-Marie an sich. „Ich habe nur getan, wozu mich mein Herz trieb. Und da Sie nun meines lieben Freundes Braut sind, lassen Sie uns wirkliche Freund schaft schließen. Wir sagen uns Du, liebe Rose- Marie." Sie küßten sich einander herzlich

. „Und was wird dein Bruder dazu sagen, Rose-Marie?" fragte Gladys. „Was er dazu sagen wird? Oh, liebste Gla dys, er wird froh und glücklich sein, denn er schätzt Dick sehr hoch, er wird an mein Glück gar nicht glauben wollen." Gladys sah mit großen Augen vor sich hin. Dann richtete sie sich auf. „Ich werde jetzt ins Geschäft fahren. Dort treffe ich Onkel Garring und Mister Dern- burg, und ich werde ihnen mitteilen, was' hier geschehen ist." Dick lachte. „Famos, Darling! Bringe es Papa hübsch diplomatisch

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Page 10 of 16
Date: 30.06.1912
Physical description: 16
und auf ihre Zucht große Sorgfalt ver wandt hat. Wahrscheinlich stammt die Rose aus Zentralasien, wo sie heute i och als Zentifolie wild wächst; von dort kam. sie über Griechenland, sti allen zu uns. Atu häufigsten finden wir die Rose in Persien, und hier wiederum hauptsächlich in der Provinz Schiras, wo sie auf Hügeln und in Hainen ohne Pflege prächtig gedeiht; auch in Aegypten und namentlich in der Türkei ist sie heimisch und dient zur Bereitung des kostbaren Rosen öls, von dem ein Kilogramm mit ca. 1200 Mark

in Venedrg, wo das Innere des wundervollei, Markusdomes Tausende von blutroten Rosen barg, die sch um die hohe», goldenen .Kirchenleuchter waichen und in breiten, sch mmer"den Girlanden das Schiff des Gotteshauses durchzogen, ihre süßen, schweren Düfte mit denen des Weihrauchs vermählend. Bei den Römern und Griechen war die Rose das Symbol der Liebe, Freude und zugleich der Sinnenlust; dem Christentum verkörperte sie Keuschheit und Tugend, daher entstand die Sitte der Päpste, die Tugendrose

zu verschenken. Im Mittelalter galt die Rose als Sinnbild der Verschwiegenheit, deshalb hing man in den Sitzungssälen der Rathäuser eine aus Holz oder Metall gebildete künstliche Rose auf. Die Redensart: sub rc>88. (d. h. unter dem Siegel der Verschwiegenheit) entstand in jener Zeit. Heute ist die Königin der Blumen in erster Linie das Wahrzeichen der Liebe und Unschuld. Dem hohen Ansehen entsprechend, dessen sich die Rose allzeit zu erfreuen gehabt hat, scheint es nur zu begreiflich, daß sie zu vielen

zünden Und hier auf Erden Herz zum Herzen trachtet" . . . Von den modernen Rosendichtern erwähne ich noch: den so früh verstorbenen Ludwig Jakobowsky, Hernrann Conradi, O. E. Hartleben, Georg Busse-Palma, Franz Evers, Dehmel, Rudolf Herzog, den ge feierten Romanschriftsteller, der auch eine Anzahl trefjl cher Rosentieder verfaßte, Gustav Felke, Prinz Emil von Schönaich-Carolath, Emanue! von Bodmann, Salus, Presber, Greif, Lilencron rc. rc. Sie alle und noch viele, viele mehr pre.sen die Rose

als Blume der Liebe in begeisterten Liedern. Es möge noch kurz erwähnt werden, daß auch für die Malerei und Baukunst das Bild der Rose stets große Bedeutung hatte. Die Königin der Blumen, deren bunter Blütenzauber uns hier im Norden nur wenige Monde lrng erfreut, will aber nickt allein ein Symbol der Liebeslust und Freude sein, sie mahnt uns zugleich an die Vergang- l chkeit alles Schönen, an den ewigen Wechsel, dem Irdisches unterworfen ist. Kurz sind die Tage der Rosen, und nicht allzulange dürfen

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Tiroler Grenzbote
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Page 3 of 8
Date: 26.08.1933
Physical description: 8
ausgenommen. Nach dem Ertönen der Bundeshymne marschierten die Formationen auf. Copyright by Martin Feuchtwanger. Halle (Saale) (17 Also das stand fest: Sie war eine Braut! Es hatte zwar gar keine richtige Werbung gegeben und gar keinen Verspruch. Die Verhältnisse hatten es so rasch gefügt. Nur daß Herr Leopold ihr so gar nicht wie ein Bräutigam vor kam. Eher schon wie ein älterer, lieber Bruder. Einen Bruder muß man aber nicht heiraten! Wenn Rose an die geheimnisvollen Worte Liebe, Hoch zeit und Ehe

dachte, da stand sofort ein ganz anderer vor ihren Augen als Leopold Koller. Ein junger, schlanker, feiner Mann mit feurigen Augen, aus denen die große Leidenschaft leuchtete. Von seinen Küssen träumte Rose Demareau, von dem heißen Druck seiner Hand, von seiner lieben Stimme. War es aber möglich, daß sie Leopold Kollers Frau würde mit dem Bilde dieses anderen im Herzen? Rose blickte auf. Gerade über dem Nähtisch hing ein kleines Madonnenbild, das gütig lächelnd auf das ver wirrte. verzagte Kind

niederblickte. „Hilf du mir, himmlische Mutter", flüsterte Rose, „und nimm mich in deinen Schutz. Laß mich den rechten Weg finden!" Ein Klopfen klang auf, ganz leise und schüchtern. „Wer ist da?" fragte Rose unruhig und seltsam be troffen. Aber da stand schon eine zierliche Mädchengestalt im Zimmer. Zwei warme Augen strahlten Rose entgegen, und ein feiner Duft flog sie an wie ein zarter Gruß. „Ich hab's zu spät erfahren, daß Sie schon heute mit Mutter Koller kommen, Demoiselle Rose", sagte Agnes

, »sonst hält' ich Ihnen schon eher .Grüß Gott' gesagt. Sie tun mir so arg leid, weil Sie doch so einen großen Schmerz erlitten haben. Aber ein Trost bleibt Ihnen im Leid: Sie haben einen Menschen, der Sie liebt, der für Sie sorgen wird und bei dem Sie Schutz finden." Die Stimme schwankte ein wenig. Zögernd trat Agnes ganz nahe heran und legte stumm einen Strauß blühender Nelken vor Rose hin. „Zum Willkomm für die neue junge Herrin, die jetzt bei uns einziehen soll!" Rose reichte ihr die Hand

, und die Mädchen sahen sich an. Ein Strom von Wärme und Liebe flutete von der einen zur anderen. Da sprang Rose plötzlich auf und warf sich der andern in die Arme. Ein bitterliches Schluchzen schüttelte sie. Und nun begann auch Agnes zu weinen, lautlos und schmerzlich, wie Menschen in tiefster Not. So traf Mutier Koller die beiden Mädchen. Ihre ge scheiten Augen sahen prüfend über die Braune und Blonde. „Kinder, Kinder", sagte die alte Frau, ehrlich be kümmert, „bei euch zweien stimmt etwas nicht. Du hast

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Tiroler Post
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Page 10 of 12
Date: 12.08.1910
Physical description: 12
Gesünder 18o8 JOSEF KARIMERLANDER Tapezierer ii. Dekorateur : Vorhänge-apnretur : Bsinsbruck 71« Universitätsstr. Np. 3. sich nicht blicken zu lassen, so lange der Besuch da ist. Und als Rose einmal nach dem Grund dieses seltsamen Gebarens fragt — da lacht Gräfin Diana, nimmt den reizenden Mädchen kops zwischen ihre schwachen Händchen und lispelt: „Kleine Unschuld! Die Perle bedarf erst der ihrer würdigen Fassung, um im richtigen Glanz zu erstrahlen. Wart nur: wenn Madame St. Denis fertig

Gegenstände, deren Bezeichnung Rose zum größten Teil gar nicht kennt, vorlegen lassen. Aber sie verlangt danach, endlich einmal mit der gepriesenen Londoner Gesellschaft in Berührung zu kommen, um deretwillen sie vou Büffel-Goldfeld fort mußte. „Roch etwas Geduld! Bis Madame .St. Denis fertig ist!" Dies gewichtige Wort hört sie den ganzen Tag über, sowohl von Gräfin Diana als auch von Jeanette. Und in ihrem Ungestüm beginnt Rose fast Madame St. Denis mit samt ihren Toiletten kunstwerken zu hassen

, da sie die Ursache ist, daß Rose nichts von dem ersehnten Londoner Trubel sieht. Eines Morgens — Gräfin Diana schläft noch in ihrem großen, blauseiden-verhangenen Himmelbett — steht Rose wieder am offenen Fenster ihres Zimmers, mit sehnsüchtigen Augen hinausblickend auf die verschlungenen Wege des Parkes vor ihr. Es ist ein ausnahmsweise schöner Tag — wenigstens für London. Warm scheint die Sonne hernieder auf das dichte Grün der Bäume. Und der Himmel er strahlt in reinster Bläue. Da hält es Rose nicht mehr

. Sie eilt hinab in die Halle, setzt den runden Reisehut auf die wogende Lockenfülle, nimmt ihren einfachen weißen Sonnenschirm und ver läßt das Haus. Niemand hat ihr Fortgehen bemerkt. Die ganze Dienerschaft ist im Hause beschäftigt. Tief aufatmend geht Rose mit raschen Schritten dahin. Die Blumen duften. Die Vögel singen. Die wilde Rose vom Kapland fühlt sich nicht mehr so einsam. Das Naturkind hat wieder Fühlung mit Gottes herrlicher Natur. Der Park ist fast menschenleer. Nur hie und da ein Fußgänger

. Und gar keine Reiter. In Sinnen verloren, schlendert Rose weiter. Ihre Gedanken sind in Büffel-Goldfeld. Ihr ist, als sehe sie Paul van Gülpen gutes Gesicht vor sich, als höre sie die rauhen Stimmen der „Jungens" .... Plötzlich wird sie jäh aus ihrem Sinnen ge rissen. Zwei Reiter sprengen daher — ein Herr und eine Dame. Ein einziger Blick aus Roses scharfen Augen, und sie weiß: der Herr beherrscht seinen feurigen Braunen, die Dame jedoch fühlt sich unsicher auf dem jungen mutigen Rappen. Und als gar

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Tiroler Grenzbote
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Page 6 of 8
Date: 02.09.1933
Physical description: 8
— wie die Schweiz — die Entwicklung zur Vermehrung der landwirtschaftlichen Zwerg- und Kleingüter, seit die neuen Grenzen und die Industrielage zur stärkeren Bodenintensivierung zwin gen. In der Schweiz rechnet man Betriebe unter einem halben Hettar nicht mehr zu den landwirtschaftlichen: es sind 41 Prozent sämtlicher landwirtschaftlichen Betriebe DES SOHNS VON NAPOLEON, roman von a.mottner-grefc'^ Copyright by Martin Feuchtwanger. Halle (Saale) [21 „Was wissen Sie von mir?" stieß Rose zornig hervor. „Wer

!" „Ich heirate ja gar nicht", stammelte Rose fassungslos. Sie schwieg jäh, denn sie fühlte, daß sie zuviel ge sagt hatte. Die fremde Frau aber begann zu zittern. „O Gott", sagte sie, „das wäre schrecklich! Darauf baute ich ja meine größte Hoffnung! Aber wenn Sie nicht heiraten, Demoiselle, dann, um Gottes willen, gehen Sie rasch fort von Wien. Ich flehe Sie an, Rose! Machen Sie ihn nicht unglücklich! Von Ihrem Entschluß, Demoiselle, hängt das ganze Geschick eines Menschen ab." Flehend hatte Lori die Hände

zu Rose erhoben. „Haben Sie Erbarmen", flüsterte sie heiß. „Es ist das einzige, was Sie für den Geliebten tun können!" Roses warmes Herz war bis ins tiefste erschüttert. Außer sich starrte sie auf die Gestalt, die nun mit gefalteten Händen vor ihr stand. „Wohin soll ich gehen?" flüsterte Rose. „Ich habe keine Verwandten, keine Freunde, nirgends eine Zuflucht." In diesem Augenblick klang ein leises Präludieren der Orgel durch den Dom. Durch das Portal kam feierlich ein reizender Zug von Mädchen

. Gehen Sie dorthin, Rose! Sie werden dort vieles lernen, was Ihnen nützlich sein wird, und Sie sind für einige Zeit der Welt völlig entzogen. In einem Jahre können Sie wieder Ihre volle Freiheit genießen. Aber während dieses Jahres soll niemand wissen, wo Sie sich befinden!" „Mein Vormund wird nie freiwillig dareinwilligen", entgegnete Rose, „das ist mein Bräutigam, Herr Leopold Koller!" . ' Da faßten die Hände der unbekannten Frau rasch nach den schlanken Fingern des Mädchens. „Hier wäre

. Für , 1933 ist ein Wohnbauprogramm von 175 Millionen Rubel vorgesehen, das den Bau von etwa 1000 Häusern ermöglicht. Der Plan von Grotz-Moskau schließt ferner ' den Vau von 6 neuen Bahnhöfen und einer Reihe von Wolkenkratzern für öffentliche Organisationen ein. Sie an Herrn Koller. Wenn Sie den ausgesprochenen Wunsch haben, ein Jahr bei den frommen Schwestern zu verleben, kann und wird er Sie nicht daran hindern. So ist Ihnen der Weg geebnet, Rose Demareau. Sie müssen ihn gehen!" Rose war ihrer Sinne

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Tiroler Post
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Page 2 of 12
Date: 29.07.1910
Physical description: 12
Weise die Entstehung dieses Werkes und seine Entwicklung bis zum heutigen Tage. Redner selbst sei unter die wenigen zu zählen, welche zum Gelingen dieses Vorhabens wesentlich beigetragen hatten. Mit Genugtuung könne er konstatieren, dah Dann ein Sturm von Entrüstung. „Was? . . . Rose will er mit sich neh men? Unsere Rose? . . . Schlagt dem alten Kerl den Schädel ein!" Wie eine Herde wilder Tiere stürmen die „Jungens" die Tür. „Rose! Rose! ... Wo ist unsere Rose!" Aus dem Hintergrund des Zimmers

tritt Rose hervor. Sie ist sehr bleich. Ihre Augen stehen voll dicker Tränen. „Ruhe, Jungens!" ruft sie, ihre Stimme zur Festigkeit zwingend. „Ich gehe nicht gern fort von euch — das glaubt mir! Aber ich muß!" Eine große Träne löst sich von ihren Wimpern und rollt langsam die Wange herab. „Macht es mir nicht noch schwerer! . . . Paul, lieber Paul —" wendet sie sich hilfesuchend an den Buren, welcher der aufgeregten Menge ge folgt ist — „erkläre du ihnen ... ich kann nicht —" Und schluchzend

wie ein Kind, verläßt sie rasch das Zimmer. Unwilliges Gemurmel. Drohende Blicke nach der Ecke hin, in die Mister Tickleton, am ganzen Leibe zitternd, sich zurückgezogen hat. Da tritt Tommy vor. Ein paarmal öff net er seinen breiten Mund, ohne daß ein Wort herauskommt. Dann schreit er: „Recht hat sie! Wir dürfen ihrem Glück nicht im Wege stehen. Kommt, laßt den alten Hasenfuß dort allein! Wir wollen beraten, wie wir den Abschied von unserer Rose feiern!" das Elektrizitätswerk schon eine derartige

von der Stirne. „Und in die ser Umgebung ist Miß Dolores Arevallo, die Millionenerbin, ausgewachsen! Unglaublich!" Kaum rötet sich am nächsten Morgen der östliche Himmel — da reitet eine kleine Kaval kade von Büffel-Goldfeld fort, hinein in. die Sandebene der Karroo, gen Kapstadt: Mister Tickleton, Rose und Paul. Der Abschied von Mutter Barbara war be sonders schwer. Die Alte weinte und schluchzte, als sollte ihr das Herz brechen. Und als die drei an der letzten Hütte von Büffel-Goldfeld vorbeiritten, wurden

sie von sämtlichen „Jungens" umringt, die teils zu Pferd, teils zu Fuß ihrer „Rose vom Kapland" das Geleite geben wollten. Hochrufe durchdröhnen die klare Morgen luft. Musik erschallt. Und rauher Gesang. Als die Sonne zu steigen beginnt, hält Rose ihr Pferd an. Sie will sprechen. Unmöglich. Die Kehle ist ihr wie zugeschnürt. Nur mit der Hand winkt sie und schluchzt: „Lebt wohl! Lebt wohl!" Hintansetzung alles Eigennutzes im Interesse der Wäh lerschaft nach Maßgabe seiner schwachen Kräfte ham delte

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Der Oberländer
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Page 10 of 12
Date: 27.03.1931
Physical description: 12
in den Angelegenheiten der Bundes verwaltung usw. Ein Inhaltsverzeichnis erleichtert die Uebersicht und kann das Büchlein als wertvoller Be helf jedem Kraftfahrinteressenten, Fuhrwerksbefitzer u. Gemeindefnnktionären wärmstens empfohlen werden. wandte und sie fragte, ob sie wohl schon zu ei nem Entschluß wegen der Stellung als Gesell schafterin bei ihr gekommen sei. Rose-Marie war unter Dick Garrings bewun derndem Blick tief errötet. Nun sah sie Gla- dys an. „Das hängt nicht von mir, sondern nur von Ihnen ab, Miß

Forest," sagte sie einfach. Gladys lächelte sie an. Sie war sehr froh, daß Rose-Marie Dernburg ihr so sehr gefiel. So brauchte sie sich nicht zu einer Freundlichkeit zu zwingen, von der ihr Herz nichts wußte. „Ich denke, dann sind Sie schon engagiert, Miß Dernburg." Rose-Marie stieg die Freudenröte ins Ge sicht. „Das wage ich noch gar nicht zu glauben, Miß Forest." Dick hatte die junge Dame nicht aus dem Auge gelassen. ,Sie ist entzückend,' dachte er. Und laut fuhr er fort, im Bestreben, die Sache

schnell in Ord nung zu bringen: „Sie können alles ohne Vorbehalt glauben, was Miß Forest sagt. Sie weiß ganz genau, was sie will." Rose-Marie faßte des Bruders Hand. „Hans, so werde ich dir doch keine Last sein." sagte sie aufatmend. Er streichelte beruhigend ihre Hand. „Verzeihen Sie die Erregung meiner Schwe ster. Das große Glück ist ihr zu überraschend gekommen!" Dick und Gladys hatten lächelnd auf die Geschwister gesehen. ,Sie ist entzückend/ dachte Dick abermals. Gladys aber faßte nun Rose

- Maries Hand. „Also wollen wir es miteinander versuchen, denn ich habe das sichere Gefühl, daß ich mit Ihnen harmonieren werde." Dankbar sah Rose-Marie in ihre Augen. „Sie machen mich sehr froh und sehr glück lich, Miß Forest. Aber werden meine Kenntnisie und Fähigkeiten auch genügen, um Sie zufrieden zu stellen?" Gladys sah lächelnd zu Hans Dernburg hin über, als wollte sie sagen: ,Hab' keine Angst, wir werden schon einig werden', und zu Rose- Marie sagte sie: „Wir können ja gleich ein kleines Examen

, und beide bleiben wir in der Uebung. Hoffentlich können Sie auch heiter und lustig sein?" Rose-Marie atmete schnell wie ein erregtes Kind. „O wie gern bin ich es, wenn mich keine Sorgen daran hindern." Dick starrte wie hypnotisiert auf Rose- Marie. „Ihre Sorgen laffen Sie in Deutschland zu rück, Miß Dernburg," sagte er. Rose-Mar e atmete tief auf und sah ihren Bruder mit leuchtenden Augen an. „O wie gern! Nicht wahr, Hans, wir wer den aufatmen, wenn wir unser Sorgenbündel los werden?" „Es war wohl

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Tiroler Grenzbote
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Page 5 of 8
Date: 02.09.1933
Physical description: 8
Zähne — auch Ihre — und manches Mal kann er sogar ihren Verlust verursachen. Zähne putzen allein mit irgend einem Mittel genügt nicht: Nehmen Sie Kalodont! Denn einzig und allein Kalodont enthält in Österreich das gegen Zahnstein wirksame Sulforizin-Oleat nach Dr. Bräunlich. Es entfernt allmäh lich den Zahnstein — und verhütet »eine Neubildung. Copyright by Martin Feuchtwanger. Halle (Saale) [20 Und Rose hörte eine verzweifelte Stimme beten: „Heilige Maria! Laß mein Herz ruhig

, „bist du es denn wirklich selber?" Fast hätte die Betende aufgeschrien. „Um Gottes willen, Rose!" Rose hatte das kleine Türchen zu dem Nachbarstuhl geöffnet. Dicht neben Agnes schmiegte sie sich auf das schmale Bänkchen. Fest umschlossen ihre Arme den bebenden Leib ihrer Freundin. „Agnes", sagte sie, „ist's denn wahr, daß du den Leopold so lieb hast? Und daß nur ich dir im Wege stehe zu deinem Glück? Wie war es denn früher, Agnes, ehe er um mich angehalten hat?" Agnes seufzte schwer. „Ja, früher!" sagte sie bitter

sein, daß ihm ein so goldenes Herz wie das deine geschenkt wurde!" Zwei schöne Mädchenköpfe drängten sich ganz nahe aneinander. Innig küßte' Agnes die Jüngere, als sie sich endlich erhob, um zu gehen. „Gottes Segen sei mit dir, Roserl", sagte sie noch aus tiefstem Herzen. Die junge Rose Demareau sann eine Weile verträumt den letzten Worten nach. Wo fand sie einen Weg, der für alle zum Heil führte? Am besten wäre es schon, sie könnte für eine kurze Zeit irgendwo untertauchen, damit der Leo pold sie ganz aus den Augen

verlieren würde. Ein Frauenkleid rauschte über die Fliesen der Kirche. Schattenhaft glitt eine biegsame Gestalt vorüber. Sekundenlang blitzte in Rose eine Erinnerung auf. Sie vermeinte dieses Gesicht schon irgendwo erblickt zu haben. Die Vorübergehende schien Roses Blick bemerkt zu haben. Rasch wandte sie den Kopf ab und zog den Schleier fest vor das Gesicht. Es war die Fürstin Lori! Auch sie hatte Rose erkannt. Die beiden Frauen waren nun allein. Eine Gelegen heit wie diese, mit Rose Demareau

selbst zu sprechen, würde Lori nicht sobald wieder finden. Täglich hatte die Fürstin es stärker empfunden, daß der junge Herzog ihrem Einfluß entglitt. Und niemand anders war schuld daran als dieses kleine Bürgermädchen! Die junge Frau erhob sich mit einer raschen Bewegung. Jäh war ihr ein Gedanke gekommen. Sie würde, ohne den Namen des Herzogs zu verraten, an das Herz dieses kleinen, ahnungslosen Mädchens appellieren. Das ver fing doch immer bei so unschuldigen Kindern. In diesem Augenblick erhob sich auch Rose

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 27.06.1928
Physical description: 8
vom liberalen Gesichtspunkte aus ungemein interessiert sind, das Regierungsschifflein der „Persönlich keiten" in bedenkliches Schwanken versetzen. Die Reichs- Feuilleton. Tage der Roseu. Die Rose blüht tiesrot am grünen Strauch. Der Sommer ist da! Nur wenige Wochen schenkt uns die Rose ihren köst lichen Dust und erfreut uns mit ihrem schlanken Wuchs, ihrer edlen Form und graziösen Haltung. Dann verwelkt sie und stirbt! Symbol des Todes! So nannten auch unsere Vorfahren die Friedhöfe Ro sengärten. Gestorbene

Menschen gleichen verwelkten Rosen! Solange sie aber blutrot blüht, ist sie das Symbol der Liebe? Menschen lieben die Rosen und lassen ihre Liebe durch eine Rose sprechen. Schenkt der Geliebten rote Roseii und küßt ihren Rosenmund! Sie ist den Liebesgöttern und -Göt tinnen geweiht. Aphrodite, Thalia, Euphrosine. Adonis, Eros, Dyonisos, sie alle schmückten sich mit der herrlichsten der herrlichen Blumen und fuhren in rosengeschmückten Wa gen zu den schwelgenden Gastmälern. Damals schon war sie die Blume

und in blühenden Gärten die Blume der Blume betrachten, wenn er sich erfreuen will an der Schlankheit der Rose und ihren bezaubernden Duft einatmen will! Für ihn blüht sie nicht in der vollen Vase und ihm schmückt sie nicht das freund liche Zimmer! Die Rose ist eine Ware geworden, die zu teuer ist für den Arbeiter, der notwendiger Brot als Rosen br.ruchn „Rote Rosen seh' K r ; gern!" So singen die Kinder! Rerch. überreich ist die Volks-' Poesie mit Hymnen auf die Königin der Blume. .:> ; e Rose, die blüht

, die welkt, die Lust bringt, die Schmerz bringt, die besungen wird und ein Stück unseres Lebens tnt Sommer ist. Goethe 's „Röslein aus der Heide" ist jedem Kind be kannt! Rückerts Rosengedicht ist voller Eindrücke und tiefer Empfindung. „Noch ist die blühende, goldene Zeit, noch sind die Tage der Rosen." So singen wir jirbelnd und fröhlich und freuen uns des lenzjungen Lebens! Und im Märchen lebt die Rose eine bunte Welt. Dornröschen ist des deutschen Kindes schönstes Märchen! Und wieviel Legenden

spinnen , sich um der Rose Entstehung! Reizende Geschichten erzählen sich die Menschen und wundersame Sagen leben im Volks gut der Menschen. Die Orientalen erzählen sich, daß einst ein wunder schönes Mädchen wegen Unkeuschheit verbrannt werden sollte. Das Mädchen war aber rein wie die Seele eines Kindes. Es betete zu den Göttern um Schirm und Schutz und ging dann furchtlos auf den Scheiterhaufen! Siehe da. die hellodernden Flammen verwandelten sich in blutrote Rosen und die brennenden Hölzer in weiße

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Tiroler Grenzbote
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Page 3 of 4
Date: 26.07.1933
Physical description: 4
. — Pfeifentabake ^für kurze Pfeifen): Spezialmischung per Päckchen zu 25 Gramm 15 Groschen. — Zigarren: Britanica 26 Groschen, Ge Tatsache, daß sich darunter zahlreiche Haupttreffer befin den, die zu beheben sich kein Eigentümer meldet. Da nun infolge der großen wirtschaftlichen Rot viele Losbesitzer nicht die Mittel in der Hand haben, eine kostspielige Kontrollgebühr zu bezahlen oder sich eine Ziehungszeitung zu halten, so veranstaltet der Selbschutzverein der Los Rose dachte daran, daß die alte Frau

ja gesagt habe, sie käme erst in einer Stunde wieder. „Komm, Amor", lockte Rose, „wir gehen ins Haus." Ihre weiche Stimme zitterte ein wenig. Der Hund aber rührte sich nicht vom Fleck. Wütender noch klang sein Bellen. Seine gescheiten Augen hafteten fest auf 'einem Punkt im Gebüsch. Auch Rose sah dorthin. An dieser Stelle mußte sie vorüber, wenn sie ins Haus ging. Eine furchtbare, ganz unbegreifliche Angst hemmte ihr den Fuß. Regten sich nicht leise die Zweige dort? Hoben sich nicht die Umrisse

einer Gestalt, kaum sichtbar im unsicheren Mondeslicht, empor aus dem Blattwerk? Vor dem Mono schwamm eben eine kleine, schwarze Wolke. Tiefe Schatten fielen über die Welt. Mit zitternden Händen stützte sich Rose auf den Tisch. Da kam jemand an sie heran. Ein Mann in einem weiten, dunkelbraunen Offiziersmantel. Die Reiterkappe tief in die Stirn gedrückt, konnte man kaum etwas von seinen Zügen sehen. Das Mädchen wollte rufen, schreien. Aber sie ver mochte keinen Ton hervorzubringen. Von einem namen losen

. Grauen geschüttelt, starrte sie der Erscheinung entgegen. Der fremde Mann stand schon knapp vor der Laube. Aber plötzlich hob er die Arme, der Mantel fiel zurück, und. ein Regen der herrlichsten Rosen rieselte über die süßß Mädchengestalt. „Amor hat gerufen!" klang eine weiche Stimme dicht neben ihr. „Ich soll die Lieblichste zu ihrem Geburtstag grüßen." Rose richtete sich ein wenig auf. Mit weit geöffneten Augen starrte sie nach dem Eindringling. Eine der Rosen, die ihr zugeworfen

, hatte sich in dem goldbraunen Haar verfangen, eine zweite lag auf der jungen Brust, die sich stürmisch hob und senkte. „Habe ich Sie erschreckt?" flüsterte die Männerstimme. „Bei Gott, das wollte ich nicht! Meine Absicht war nur, heute an Ihrem siebzehnten Geburtstag eine kleine Freude in Ihr Leben zu bringen." Ganz still war es in der Laube, um die der schwer duftende Jasmin wucherte. Nur zwei junge Menschen herzen hämmerten in wahnsinnigen Schlägen. „Rose", sagte der Mann noch leiser, „ich wollte Sie überraschen

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Der Oberländer
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Page 12 of 12
Date: 17.04.1931
Physical description: 12
. m. b. H. Innsbruck / Museumstraße 19 Qualifizierte Bauarbeiter jeder Kategorie und Bauhilfsarbeiter für Hoch- und Tiefbauten, sowie aller anderen Berufe vermitteln jederzeit fachgemäß und kostenlos das Arbeitsamt Landeck, Fernruf 71 sowie dessen Zweigstelle in Imst, Fernruf 41 Nettere Dame sucht iu ruhigem Hause. Angebote an die Geschäftsstelle des Blattes unter der »Chiffre M. L." ten, daß Sie mit ihrem Fräulein Schwester so spät die Stadtbahn benutzen," sagte er wie selbst verständlich. Hans und Rose-Marie

widerspra chen nicht. Aber als nun das Auto vorfuhr und Rose-Marie Dick Garring die Hund reichte, sah sie ihn mit einem so strahlend dankbaren Blick an, daß er für seine kleine Artigkeit reich belohnt wurde. Das letzte, was er von Rose-Marie sah, war, daß sie die Rosen, die sie von ihm erhalten hatte, sogleich in ihren Arm beitete und mit einem dankbaren Blick zum Abschied den Kopf neigte. Dick sprang, als das Auto davongefahren war, in großen Sätzen die Treppe empor. Als Dick Garring in den Salon

?" Sie lachte. „Doch ~ du schwiegst sehr enthusiasmiert über Rose-Marie Dernburgs Vorzüge." Er atmete tief auf. „Ist sie nicht entzückend, Darling?" „Gewiß, aber diese Redensart wirkt nun schon stereotyp." „Es ist eben keine Redensart, sondern der Ausdruck meines Empfindens. Sie entzückt mich — und ich liebe sie." „Es ist also wirklich kein Strohfeuer?" Er schüttelte den Kopf. „Sie wird meine Frau, denn ich habe heute abend in ihren Augen gelesen, daß sie mir auch gut ist." „Und was werdendeine Eltern

wird. Und wir haben uns lieb.' Dann ist die Sache bei Mama erledigt." Gladys lachte herzlich. „Ich glaube fast, daß es genau so verlaufen wird, Dick. Und ich wünsche dir jedenfalls, daß alles nach deinen Erwartungen geht. Soweit ich Rose-Marie Dernburg kennengelernt habe, kann man dir nur Glück wünschen, daß du dein Herz an sie verloren hast. Und ich will mir Mühe geben, ihr nahe zu kommen, denn — ganz ein sam möchte ich nicht werden, old Fellow! Ich muß mich ein wenig an deinem Glück sonnen dürfen, und deshalb

soll mir Rose-Marie Dernburg nicht eine Gesellschafterin, sondern eine Freundin werden." Er faßte ihre Hand. „Darling, das ist lieb von dir! Aber was redest du von Einsamkeit? Das klingt ja so re signiert, als seiest du'eine alte Frau, die mit eige nem Glück in der Liebe schon abgeschlossen hat und sich an fremdem Herd ein Winkelchen zum Unterkriechen sucht." Sie seufzte auf und sah mit großen Augen vor sich hin. „Vielleicht ist es so, Dick." „Unsinn!" fuhr es ihm unwillkürlich über die Lippen. (Fortsetzung

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Neueste Zeitung
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Page 1 of 8
Date: 01.01.1924
Physical description: 8
Träume. Diese Ttäume entschädigten ihn für Tage, die inhaltslos blieben Da ge- schah es, daß Don Juan an ein einsames Mädchen aus vornehmem Hause geriet. Sie war in völliger Unkenntnis des reellen Lebens erzogen, hatte alte Eltern gepflegt und darüber die Jugend ver säumt. Sie holte viel Lebensfreude nach, als Don Juan in ihren Gesichtskreis trat und sie dem bedrückenden Gefühl des Derwaistseins entriß. Rose Marie wurde lebhaft und reifte an seiner Welterfah- rung. Ihre Wangen röteten, ihr Wesen

besah. Ging sie zuweilen mit ihm durch die ttefen, dunklen Wälder der Umgebung, durch stille Auen und über Hügelland im Sonnenglanz, schien sie sich eine Königin, die Besitz nimmt von der Weltherrlich keit, und umschloß er ihre schmale Hand, schaute er ihr tief in di« glückstrahlenden Augen, vermeinte sie, den Segen ihrer Eltern zu fühlen. Rose Marie verwuchs mit Don Juan wie Efeu mit dem mächtigen Stamm, und er war durch diesen frohen Verkehr durch lange Zeit in so hohem Maße befriedigt

, daß er auf andere Erobe- rungsgelüste vergaß. Er tändelte sogar mit i>em Gedanken, sich Rose Marie legitim zu eigen zu machen. Als man sein Vorrücken in ihrer Gunst ersah, wurde sie gewarnt. Er selbst hatte ihr allerhand Episoden aus seiner Vergangenheit, die er „Betäubungsversuche eines glücklosen Menschen" nannte, erzählt. Sie hielt ihn zu hoch, um an seine Selbstsucht zu glauben, um an zunehmen, daß er an anderen gefehlt, und zog sich verletzt von den abratenden ängstlichen Freunden zurück. Rose Marie ergab

sich Don Juan in unwiderstehlichem Zwangs Mochte man sie seine Geliebte, mochte man sie eine Törin nennen! Wer einem Manne so mit ganzer Seele angehört und erfüllt ist von der Sehnsucht, ihm den Frieden zu bringen, fühlt den Stachel argwöhnischer Worte nicht. Rose Marie war eine tadellose Erscheinung, ohne hübsch zu sein. Auch besaß sie reiche, geistige Fähigkeiten. Don Juan aber bedachte, daß sie keiner langen Blütezeit mehr sicher war, umsoweniger, als die Umrahmung ihrer Wesenheit die denkbar

einfachste war. Ohne ihr Verschulden war der Großteil ihres Erbes verloren gegangen. Don Juan setzte die Sache so zurecht, daß er immer nur von Freund schaft — von Dauerfreundfchaft — nie aber von der Ehe sprach und sie auf seine Ansicht verwies, daß ihre freie Gemeinschaft um vieles reizvoller und wohltuender sei als eine immerwährende Vereinigung. Rose Marie fügte sich seinem Wunsche und wenn ihr unendliche Sehnsucht nach ausschließlichem Besitz hochkam, verhielt sie sich tapfer. Don Juan beharrte

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 31.01.1891
Physical description: 8
Da auch die Abnahme der Excentricität der Erdbahn eine Grenze hat und sodann wieder eine Zunahme ftattfinden wird, so ist folgerichtig, daß unter der Ein wirkung der Sonne der Mond sich wieder langsam entfernen wird. Man sieht also aus den ersten Blick, daß auf die durch viele Jahrtausende fortgesetzt statt findende Annäherung des Mondes an die Erde, nach einer Epoche von 42.000 Jahren ein umgekehrtes Verhältniß Platz greifen wird. — Etwas über die „goldene Rose

". Nach einer bis jetzt unbestrittenen Meldung soll die goldene Rose diesmal bekanntlich der Kaiserin Elisabeth zu gedacht sein. Es interessiren vielleicht einige Details über.diese Rose selbst und das Ceremoniell ihrer Uebergabe. Die Herstellung des Kleinods kostet nicht weniger als 10.000 Franken. Die Rose wird von einem Zweige getragen und steht in einer Vase von vergoldeten Silber, die an den Seiten die päpstlichen Embleme und eine Inschrift trägt. Die symbolische Bedeutung des Geschenkes ist folgende: Das Gold stellt

die Allmacht dar, der Glanz und der Reichthum der übrigen Metalle das Licht der himmlischen Weis heit. Der Akt der Weihe ist ein höchst feierlicher. Der Heilige Vater in die priesterlicheu Gewänder gehüllt, liest die Segensformel aus einem Buche, das ein Bischof hält, während zwei andere Bischöfe ihm zur Seite Kerzen tragen. Die höchsten päpstlichen Würden träger stehen um den Pontifex. Einer der päpstlichen Kämmerer überreicht dem Papste knieend die Rose. Der Heilige Vater spricht nun sein Gebet

und be sprengt die Rose mit geweihtem Wasser und Balsam. Die Ueberreichung des Geschenkes geht fast mit gleichem Ceremoniell vor sich. Der mit der hohen Mission betraute Kardinal spricht zur Empfängerin die Worte: ..Nimm aus unseren Händen die Rose, die wir in besonderem Aufträge des Heiligen Vaters Dir über reichen. . Diese Blume bedeute Dir die Freude der kämpfenden und siegenden Kirche, denn die 'Rose, die Königin der Blumen, ist ein Symbol der ewigen Ruhmeskrone." Ist die Empfängerin eine Kaiserin

oder Königin, so fügt der Legat hinzu: „Eure Ma- jestät wollen geruhen, dieses Geschenk und mit ihm die göttliche Gnade hinzunehmen, die der Heilige Vater für Eure Majestät von dem Herrn der Zeilen und Ewigkeiten erfleht." Die hohe Frau küßt darauf die Rose und der Legat verkündigt den Anwesenden den pästlichen General-Ablaß für alle Glieder ihrer Familie. — Das durchlöcherte Haar der Königin. Während ihres letzten Aufenthalts in England besuchte die Königin von Rumänien auch eine Nähnadel-Fabrik

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Tiroler Post
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Page 1 of 16
Date: 02.12.1910
Physical description: 16
er als substituierter Finanzinfpektor und Amts- zo Die wilde Rose vom Kapland. Und plötzlich kommt es über sie wie mit unsichtbarer Gewalt, jemanden glücklich zu machen, nicht ganz unnütz auf der Welt zu sein, j „Gerald!" sagt sie leise, die Hand auf seinen Arm legend. Von dem weichen Klang ihrer Stimme wundersam berührt, wendet er sich ihr zu. „Sie lieben Virginia, Gerald!" Wieder steigt brennende Röte in seine Stirn. Er schweigt. ; „Warum haben Sie mir nicht längst Ihr Geheimnis anvertraut, lieber Freund

; j ... . wie er mit aller Kraft gegen seine uner laubte Neigung kämpfte; . . . wie dann Vir ginias sanftes Wesen ihn anzuziehen begann; ... wie er sie bald schätzen lernte und wie er sie jetzt lieb hat — so recht von Herzen lieb. Nicht mit jener himmelstürmenden Liebe, die er vordem für die „Rose vom Kapland" empfand — fügt er wehmütig, mit einem schüchternen Blick auf Rose hinzu — aber mit warmer, treuer Liebe. Und er möchte gern um ihre Hand anhalten, wenn nicht Er stockt. „Nun?" fragt Rose, die voll Interesse zu gehört

hat, aufmunternd. Wenn ich nicht solch ein armer Dachs wäre, der keine Frau ernähren kann!" stößt er ärger lich heraus. Rose denkt einige Augenblicke nach. Ein himmlisches Leuchten breitet sich über ihre Züge. Wie ein Blitz ist es ihr durch den Kopf geschossen, daß hier ihr Geld einmal Gutes stiften kann, wirklich Gutes. „Gerald!" sagt sie sanft, seine beiden Hände fassend. „Gehen Sie morgen zu Vir ginia! Verloben Sie sich mit ihr! Das Weitere lassen Sie meine Sorge sein!" Fast erschrocken blickt

er sie an. „Wie? . . . Was? . . . Ich kann dvch nicht von Ihnen —" Lächelnd schüttelt sie den Kopf. „Nicht Sie! . . . Aber Virginia! Sie wird ihrer Schwägerin eine Mitgift nicht verwehren!" „O, Rose! Sie sind ein Engel! . . . Dank, Dank!" In seinem überströmenden Gefühl nennt er sie wieder bei dem alten, ihm vertrauten Namen. Dann beugt er das Knie vor ihr und drückt ihre Hände an seine Lippen An leises Geräusch läßt beide aufschrecken. Sie blicken sich um. Nichts zu sehen. Und doch stürzt ein Mann wie ein Ver rückter fort aus dem Festsaal

. Jetzt begibt auch sie sich zur Ruhe. Doch sie kann nicht schlafen. Ueber ihr, in Norberts Zimmer unaufhörlich ruhelose Schritte, und sie wundert sich, was den Bruder derart aüfregen kaün nach diesem in jeder Hin sicht wohlgelungenen Fest. Jetzt — oben das Zuschlägen einer Tür. Dann auch dort alles still. — In ihrem Boudoir, eingehüllt iü einen weichen, weißen Morgenrock, ruht Rose in einem bequemen Sessel. Sie hat Jeanette zu Bett geschickt und überdenkt das heutige Fest. Da klopft es an ihre Tür — leise

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 12
Date: 12.06.1937
Physical description: 12
gestellt werden. Die Königin der Blumen. Von K. F. Wolfs. Rosen, ihr blendenden, Balsam versendenden! Flatternde, schwebende, heimlich belebende, .zweigleinbeflügelte, knospenentsiegelte — eilet zu blühm! (Goeth e.) Jetzt sind die Tage der R o s e n. Aus jedem Garten grüßen sie und nicken von den Hecken. Und die fünfblättrige Hecken rose geht auf und leuchtet im Hag und verschönt die Ränder der Heide. Was wäre der Frühsommer ohne Rosen? Wir sind seit dem 12. Jahrhundert gewohnt, nur die Gartenrose

zu schätzen, die damals aus dem Süden nach Nordeuropa vorgedrungen ist und dort schnell große Beliebt heit erlangt hat. Aber es gibt auch einheimische Rosen, wie die erwähnte Heckenrose, die schon sehr frühzeitig auf den Wappenbildern der Krieger erscheint und wahrscheinlich den Indogermanen als heilig galt. Auch die M a i r o s e ist in ganz Mttel- und Südeuropa ureinheimisch; ebenso die Wein rose. In den Alpen ist außerdem die Gebirgsrose zu nennen, die aber mit den Alpenrosen nichts zu tun

hat. „Neueste Zeitung* All diese Wildrosen, die in alter Zeit geschätzt waren und in Sagen und Liedern gefeiert wurden, traten zurück als die vielblättrige und stark duftende Zentifolie erschien. Sie hat ihre Heimat im Morgenlande und zwar an der Südseite des Kaukasusgebirges, wo der heilige Berg A r a r a t aufragt. Von dort hat sich die vielblättrige Rose durch Kleinasien nach Südeuropa verbreitet. Irgendwo in den balkanischen Gebirgen suchte die griechische Sage die geheimnisvollen Rosengärten des Königs

M i das. Die griechische Dichterin S a p p h o aber feierte die Rose als Königin der Blumen. Von späteren Schrift stellern wurde dann Sappho selbst als die Rose der Poesie bezeichnet. Eine Sage berichtete, die Rose komme aus dem Paradiese. So gewann sie rasch einen doppelten Sinn: sie wurde einer seits Ausdruck der Freude und Lebenslust, andererseits die bevorzugte Blume der Friedhöfe. Die Toten wurden mit Rosen bekränzt, die Särge mit Rosengewinden umwoben, man pflegte sogar die Grabsteine mit Rosenöl zu salben

. Die Dichter des Altertums feierten die Rose in jeder nur erdenklichen Weise. A n a k r e o n erzählte, die Rose sei mit der Göttin der Schönheit zugleich geboren worden. Homer nennt die Morgenröte rosenfingerig, T h e o k r i t bezeichnet die Nymphen als rosenarmig, Aristophanes ruft nach den Rosen als Trösterinnen im Leide. Kein antikes Fest ohne Rosen. Zum Brautkranze gehörten Rosen und selbst die Tür pfosten eines Hauses, in dem eine Braut wohnte, wurden von den jungen Burschen Tag für Tag mit Rosen

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Tiroler Post
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Page 10 of 12
Date: 23.09.1910
Physical description: 12
-Weben bester Qualität, schlesische Reinleinen- Damastwaren gediegenster Art, als Damaste, Tischtücher, Servietten, Speise- und Kaffeegedecke, Handtücher usw. Gläser-, Wisch-, Staub und Taschentücher vorzüglichster Sorten. Nachnahme-Versand, Proben, Preisliste kostenlos. Nur reellste, gewissenhafteste und billigste Erledigung aller Aufträge. 164 keit sieht Rose mit weit mehr Unruhe entgegen, als der ersten. Es ist, als ob die frische, fröh liche Unbefangenheit des Naturkindes dem Ball fieber

der Weltdame Platz mache. Oder ist es noch etwas anderes, das Roses Wangen mit tieferer Röte färbt, sobald sie an den morgenden Abend denkt? — Das Fest bei dem Premierminister steht be reits auf seinem Höhepunkt, als Gräfin Diana mit ihrem Mündel eintritt. Sofort sind die beiden Damen umringt. Jeder der jungen Herren bittet Rose um einen Tanz. Mit der ihr eigenen Unbefangenheit ge währt sie lachend alle Tänze bis auf drei. Wes halb sie diese frei hält, gesteht sie sich selbst nicht ein. „Zum Ausruhen

" — meint sie entschul digend. Dabei spähen ihre glänzenden Blicke nach links und rechts. Und plötzlich leuchtet es in ihren Augen auf. Ihre Lippen teilen sich zu frohem Lächeln. Norbert ist soeben eingetreten und steht suchend an der Tür. Er sieht sehr bleich und angegriffen aus, und Rose wundert sich im stillen, weshalb er überhaupt gekommen sein mag. Jetzt hat er sie bemerkt. Eine Sekunde lang senkt er den Blick vor ihren strahlenden Augen, die ihn schon von weitem zu grüßen scheinen. Dann geht

um ihre Taille, und bald fliegen beide nach den einschmeichelnden Klängen eines Straußschen Walzers über das spiegel glatte Parkett. Es ist der erste Tanz, den die „wilde Rose vom Kapland" riskiert — zuerst zaghaft . . . dann mutiger . . . zuletzt, geleitet von Norberts starkem Arm, voll wonnigem Entzücken. Und zu seiner Ueberraschung merkt er, daß auch ihm der Tanz Vergnügen macht. Die un gekünstelte Freude dieses Naturkindes wirkt ansteckend. Als die Musik schweigt, atmet Rose tief auf. „Schade

! Es war so schön. Aber heiß ist mir geworden!" „Darf ich nach einem kühlen Plätzchen Um schau halten?" „Bitte!" „Aber Sie sind für den nächsten Tanz engagiert?" „Macht nichts. Wenn der Herr kommt, sage ich ihm, daß mir zu heiß ist und daß ich lieber bei Ihnen bleibe." Leichte Röte steigt in die Stirn des Man nes. Wie anders ist dieses Mädchen, als all die übrigen Damen seiner Bekanntschaft! Und er Schweigend geleitet er Rose hinaus aus dem menschendurchfluteten Saal auf einen Balkon, der hinausführt

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Tiroler Grenzbote
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Page 3 of 8
Date: 19.08.1933
Physical description: 8
, den dieser bereits am 10. August angetreten hat. Revier-Inspektor Zerlauth war seit Juni 1919, also über 14 Jahre, in Kufstein tätig und wegen seines kor- rekten Wesens und jederzeit taktvollen Vorgehens in der Bevöl kerung allgemein geachtet und beliebt. Sein Vorgänger auf dem Niederndorfer Posten wurde nach Ehrwald versetzt. Copyright by Martin Feuchtwanger. Halle (Saale) [14 Rose hob abwehrend die Hand. „Ich will gar nicht wissen, wer Sie sind, und auch nicht, wer Ihr Freund ist. Lassen Sie mich erst

meines Freundes hängt trotz allem noch an Ihnen. Bitte, fahren Sie nicht so auf! In diesen Worten liegt leider keine Hoffnung. Im Gegenteil. Ich muß es Ihnen sagen, daß diese Liebe geradezu eine Gefahr für meinen Freund bedeutet. Es steht unendlich viel für ihn auf dem Spiel: Seine Stellung, seine ganzen Zukunftsaussichten. All das kann für ihn verloren sein, wenn er an seinem Traum festhält." Rose hob den Kopf mit einer stolzen Bewegung, Aebungen des Bundesheeres im Raume von Köffen. Die Garnisonen von Hall

", sagte sie ruhig, „so kann ich ja nichts dafür. Ich Hab' ihn auch damals nicht ge- rufen. Und er hat doch selbst den Schlußpunkt darunter gesetzt. Träume sind Schäume, die zerflattern!" Voll ehrlicher Bewunderung sah der junge Graf in das schöne Mädchengesicht. Ja, sie war ein echtes Wiener Kind, diese Rose Demareau, trotz des französischen Namens. Voll Grazie und Stolz. Von ganzem Herzen tat ihm das junge Mädchen leid. Aber er konnte ihr nicht helfen, mit dem besten Willen nicht. Es mußte

alles gesagt werden, denn Rüden kannte den Fürsten Metternich und seine Härte. „Ich bin noch nicht ganz fertig mit dem, was ich zu sagen habe! Bitte, bleiben Sie noch einen Augenblick!" sagte er, als Rose sich entfernen wollte. „Es handelt sich nicht nur darum, daß Sie ihm still aus dem Wege gehen. Sie selbst müssen eine unübersteigliche Mauer zwischen sich selbst und ihm aufrichten. Tun Sie das nicht, so sind Sie Anfeindungen ausgesetzt, von denen Sie sich jetzt gar keine Vorstellung

machen können." Mit erschrockenen Augen sah Rose zu dem stattlichen Mann auf. „Was raten Sie mir, das ich tun soll!" stieß sie ängst lich hervor. Graf Rüden sah mit einem seltsamen Blick über ihren Kopf hinweg. Fast wollten ihm die Worte nicht über die Lippen. „Sie selbst, Demoiselle, erwähnten, daß Ihnen in den letzten schweren Tagen ein ehrenwerter Mann von seiner Neigung sprach. Ich glaube ihn zu kennen. Als Ihr wahrer Freund kann ich Ihnen keinen besseren Rat geben: Nehmen Sie die Hand an, die sich Ihnen bietet, und ver

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 10.10.1931
Physical description: 6
. „So ist diese Frau zu beneiden," sagte sie nach einer Weile. Dann nahm sie seine Hand. „Eine Frage, Herr La Rose. Warum gaben Sie diesen gefahrvollen Beruf nicht auf? Früher konnte ich es verstehen, heute nicht. Heute, wo eine von Ihnen über alles geliebte Frau um ihr Leben bangt?" Ein weiches Lächeln lag um den Mund La Roses. „Meine Frau weiß nichts." Sie ttat einen Schritt zurück. „Und dennoch?" fragte sie leise. Ein hartes Lachen stteg aus seiner Brust. „Ja und dennoch, Lady Ssmouths. Ich bin von Kindheit

auf zu diesem Weg erzogen worden, trotzdem mir durch meine Geburt ein anderer Weg bestimmt war. Und nun packt es mich mitten in meinem friedvollen Glück. Die Gefahren locken, ich kann nicht widerstehen und mühte es doch können." Lady Ssmouths beugte sich vor und küßte seine Hand. Er wehrte betroffen ab. „Was tun Sie?" Ein Leuchten war in ihren Augen. „Was ich muß, Herr La Rose. Sie sind es wohl wert, daß ein Leben fern von Ihnen in Sehnsucht zerbricht." Ein Neigen des schönen Kopfes, und Lady Ssmouths war gegangen

. Karell stand eine Weile sinnend da. Dann faßte feine Hand nach der Klingel. Ein Diener stürzte herein. „Bitten Sie den Direktor." Der Mann verschwand. Noch nicht zehn Minuten waren vergangen, da kam der Direktor. „Stehe zu Ihrer Verfügung, Herr La Rose," sagte er. Ein lakonisches Lächeln ging über das Gesicht Karells. „Das ist mir lieb. Es wird nicht lange dauern. Ich will Ihnen nur mitteilen, daß ich nicht mehr austrete. Wie hoch bewerten Sie meinen Kontraktbruch?" Der Direktor machte ein dummes

Gesicht. „Das werden Sie mir doch nicht antun? Eine Sttafe be liefe sich auf zweihunderttausend Dollar. Wir müßten davon auch den Artisten die versprochene Summe bezahlen." Er freute sich innerlich seiner List. Dieses Vermögen bezahlte La Rose sicher nicht, und dann mußte er auftreten. Karell trat an den Tisch, wo sein Mantel lag. Er zog ein Buch hervor und schrieb ein paar Worte. Dann reichte er das Papier dem Direktor. Der starrte mit weit offenen Augen auf den Scheck. „Darf ich wenigstens fragen

, Herr La Rose, was der Grund zu diesem Entschluß ist?" fragte er. „Warum nicht? Familienrücksichten. Sie sind also nun zu friedengestellt?" „Ich muß wohl," meinte Rochus mit sauersüßer Miene. „Na also, dann leben Sie wohl," sagte La Rose. Der Direktor verbeugte sich tief, Wut und zugleich Bewun derung im Herzen. Karell warf den Mantel über. Der Direktor öffnete die Tür. Auf dem Gang draußen stand Violette Monteö. Mit be rückendem Lächeln trat sie La Rose entgegen. „Endlich sieht

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Tiroler Post
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Page 10 of 12
Date: 08.07.1910
Physical description: 12
V 22. „ Bruneck K, V, P 22. „ Schwaz K, V 22. „ Scurelle K, V 23. „ Torbole K,VP 25. „ Brixen K, V 25. „ Hopfgarten K 25. „ Innsbruck K, V 25. „ Lienz K, V 25. „ Romeno K, V Bereits wird es ihm schwer, neue Gründe für sein stets verlängertes Bleiben anzuführen, und es gehört die ganze Gutmütigkeit und Harmlosigkeit der „Jungens" dazu, um seine „Begeisterung für Büffel-Goldfeld" selbstver ständlich zu finden. Nur Rose ahnt, trotz ihrer Harmlosigkeit, was den jungen Mann noch immer

in dieser seinen gesellschaftlichen Gewohnheiten so ent gegengesetzten rauhen Umgebung festhält. Ja, die „wilde Rose vom Kapland" ist es, deren erfrischender Duft den in Londoner Treibhausatmosphäre verzärtelten Jüngling wie ein Hauch aus einer anderen, besseren Welt berührt und ihn mit unwiderstehlicher Macht festhält. Von Tag zu Tag erscheint es ihm unmög licher, daß er sich je wieder trennen könne von dem stolzen Mädchen, das ihn zwar wie einen guten Kameraden behandelt, in dessen Augen er aber doch manchmal

etwas anderes zu lesen glaubt, wie nur kameradschaftliche Freund schaft. Er ist noch zu jung und unerfahren und nicht genügend Menschenkenner, um zu erraten, daß der träumerische Ausdruck, der sich öfters über Roses frohes Sonnengesichtchen breitet, der dunkle, verschleierte Blick, der hie und ha das Strahlen ihrer herrlichen Augen trübt, einer ihr selbst noch unklaren Empfindung entspringt — dem Sehnen nach etwas Unbekanntem, Großem, Wunderbarem. — Er hofft, daß Rose seine Empfindungen für sie erwidert

. Und was die Jugend hofft, das glaubt sie. Und noch jemand ahnt, weshalb Gerald bleibt und bleibt — Paul van Gülpen. Mit den eifersüchtigen Augen der Liebe durchschaut er gar bald das zagende Jünglings herz, und ein schwerer Kampf tobt in ihm. Freilich — er hat sich geschworen, Rose nie etwas merken zu lassen von dieser Leidenschaft, die er nur mit Aufbieten all seiner Energie fest in seinem Innern verschließt. Aber jetzt, da er zum ersten Male sieht, wie ein anderer, ein junger Mann, um die Stillgeliebte wirbt

— jetzt beginnt die ganze Wildheit seines unge zügelten Temperaments sich aufzubäumen. Hin möchte er und ihn Niederschlagen, den Frechen, der es wagt, seine Augen zu Rose zu erheben. Dann wieder sagt er sich, daß es vielleicht für alle das Beste wäre, wenn der junge Lord das Mädchen als sein Weib heimführe. Er ist genug Menschenkenner, um bald zu wissen, daß Gerald nicht nur dem Namen nach ein Edel mann ist, sondern auch in Charakter und Ge sinnung. Darf er, Roses Pflegevater, ihrem Glück im Wege stehen

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 01.02.1938
Physical description: 6
.) (Nachdruck verboten.) 16 Die Reise nach Uganda. Roman von Bernt Angerhausen. Nun standen Barton und Henderson in dem kleinen Zimmer. Ein Herr war bei ihnen, Doktor Rose. „Wo?" fragte er. Dann ging er behutsam auf Vandoren zu, griff seinen Puls und betastete die Wunde. Er schüttelte den Kopf. „Aus", sagte er. Es war dunkel im Zimmer. Wieder grollte der Donner. Dann prasselte draußen der Regen nieder, trommelte auf das schräge Dach. Der Arzt trat einen Schritt zurück, ein kleiner Papierstreifen fiel

an. Er beobachtete ihn genau. Henderson und Doktor Rose stan den wartend dabei. Draußen rauschte schwerer Regen mit ein tönigem, fast klagendem Plätschern über das Dach und den Dorplatz. Das dumpfe Donnern hatte aufgehört. „Wo haben Sie Willa gelassen?" fragte Brandes plötzlich. Barton fuhr zurück. „Ja, wo ist Willa Vandoren?" fragte nun auch Henderson. Barton hob die Schultern. „Wir wurden überfallen. Eine Menge Buschklepper kam über uns. Sie schlugen uns nieder. Nachher war Vandorens Nichte verschwunden

." Als er den Namen Vandoren nannte, wandten sich alle Blicke zu dem Toten am Schreibtisch. Sein Rücken war breit, seine lebhaften Hände, die nun flach auf dem Tisch lagen, schienen in verzweifeltem Suchen erstarrt zu fein. „Er schoß, als er sah, daß er umsonst auf seine Nichte ge wartet hatte", sagte Brandes. „Sie müssen einen Bericht an die Behörden durchgeben, Hen derson", sagte Doktor Rose. „Ich glaube, Sie müssen schnell machen. Es handelt sich doch auch um das Mädchen, seine Nichte. So weit

ich es beurteilen kann, ist sie enfführt worden." Barton stand noch immer am Tisch. „Es muß eine Untersuchung vorgenommen werden", rief er hastig. „Ich bin sein Geschäftsführer. Vandoren hat etwas geschrieben und es ist verschwunden." „Peru-Minen siebzig", sagte Brandes. „Sie wissen es doch. Was wollen Sie mehr?" „Ein sonderbares Zusammentreffen", sagte Rose. „Wir kamen aus dem Zug und seine Nichte war nicht dabei. So lange hat er mit diesem Schuß gewartet." Brandes schaute ihn an und nickte. Henderson trat

er einen Blick in das fast dunkle Zimmer zurück. Dann verschloß Henderson die Tür. Doktor Rose saß im Arbeitszimmer. Goram war gekommen und Henderson fragte ihn aus. Brandes und Barton saßen dabei. Dann erzählte Rose: „Herr Barton und Goram saßen unter dem Mangobaum, als ich dort mit der Maschine ankam. Ich habe sie beide verbunden. Die Geschichte ist ziemlich einfach.

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Tiroler Grenzbote
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Page 4 of 8
Date: 19.08.1933
Physical description: 8
Sie moxßen mit Zchren Zeugen in das Cafö Grabner unter deH Luchlauben. Wir werden Sie dort um zehn Uhr vormittags erwarten!" „Ich werde zur Stelle sein", sagte Rüden knapp. Eine Minute später waren die geschniegelten Jüng linge verschwunden. Hingeriffen von der Sorg.e um den Mann, der sogar sein Leben für sie aufs Spiel setzte, schlug Rose die Hände vor das Gesicht und brach in bitterliches Weinen aus. „Auch Ihnen bringe ich nur Unglück", schluchzte sie. Tief bewegt sah er auf sie nieder. „Nein", sagte

er in einer jähen Aufwallung des Ge fühls. „Sie brachten mir kein Unglück, kleine Rose! Ihr liebes Bild wird mir immer vor Augen stehen, ich will es wie einen Talisman in meinem .Herzen tragen." Das junge Mädchen ließ die Hände sinken und blickte fassungslos auf ihren Begleiter. Der Ton, in dem er sprach, rührte an ihrer Seele und verwirrte sie vollständig. Wortlos standen sie da. Ringsherum rauschten die Zweige, eine Amsel sang, und ein kleiner, blauer Schmetter ling zog seine Kreise um die beiden jungen

Menschen. Mit aller Gewalt riß sich Rüden zusammen. Dieses stumme, berückend schöne Spiel mußte beendet werden. „Kommen Sie. Demoiselle". sagte Rüden. „Ich be gleite Sie bis in die Nähe Ihres Hauses. Dann müssen wir scheiden. Ich möchte Sie bitten, vollste Diskretion über das zu bewahren, was wir eben gemeinsam erlebten. Ich bin Offizier, und diese Duellaffäre könnte für Sie sehr peinlich werden. Versprechen Sie mir das?" „Ja", ertvidefte Rose, „das verspreche ich schon

. „Ich werde Pier warten, bis ich die Gartentür zufallen höre", sagte erD^Erst dann bin ich beruhigt!" Rose blieb stehen und reichte ihm beide Hände. „Von ganzem Herzen danke ich Ihnen, daß Sie so gut zu mir sind!" sagte sie. „Ich werde oft an Sie denken müssen und Sie in meiner Erinnerung behalten!" Er küßte die beiden schlanken Hände und trat dann wortlos zurück. Rose aber lief eilends dem Hause zu. * . * Es war ganz unmöglich, daß Rose Demareau noch länger allein draußen in' Pötzleinsdorf blieb. Die alte

Kathi erschien der Mutter Kollers keineswegs als ge nügender Schutz. „Ich bin froh", sagte Mutter Koller behaglich, „wenn du jetzt in die Stadt hereinkommst, mein Kind! Ich brauch' ja auch ein bisserl eine Hilfe im Hause. Die Agnes kommt zu nichts mehr, weil sie immer im Geschäft zu tun hat." „Die Agnes?" wiederholte Rose nachdenklich. Es kam ihnen allen dreien in diesem Augenblick sonders bar zum Bewußtsein, daß sie völlig vergessen hatten, daß in dem alten Michaelerhaus die stille Agnes Reithofer

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