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Tiroler Land-Zeitung
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Page 13 of 16
Date: 08.09.1911
Physical description: 16
Nr. 36 Unterhallungsdtatt rur „Tiroler Land-Zeitung". 1911 Die Lenebas. Aus deni Blämischen von O. L. B. Wolfs. (Nachdruck verboten.) (Fortsetzung.) Zuerst gab's ihr doch einen Stich ins Herz: „Wir sind alle Menschen," seufzte sie vor sich hin. Dann lächelte sie und: lieber Gott Hab' Dank, war ihr nächster Gedanke. So war denn nun alles gerichtet und geschlichtet und Lene und Rosa konnten ruhig abreisen. Der Müller-Franz wollte es sich nicht nehmen lassen, die beiden Frauen mit seinem Gespann

mit einem kleinen Ränz- chen auf dem Rücken der Stadt zu, um beim Onkel das Schmiede- Handwerk zu erlernen und das Altenteil beim Schulzenhaus stand leer. In des Schmiedes Heim schaltete und waltete die Lene und was sie auch unternahm, alles schlug der Familie zum Segen aus. Die Kinder hingen mit großer Liebe an der Lenebas. besser hätte auch keine Mutter für sie sorgen können, das Haus war wohl bestellt, es herrschte Gottesfurcht, Friede und Freude darin. Rosa, die Aelteste, erzählte den jüngeren Geschwistern

, wenn nicht gar Bürgermeister werden würde. Rosa hörte still und aufmerksam zu und nickte nur manchmal mit dem Kopfe. Unauffällig wußte es dann die schlaue Lenebas so einzurichten, daß Rosa in den bäuerischen Arbeiten unterrichtet wurde. Ihren Bruder bestimmte sie, in dem kleinen Hof des Hauses ein Hühnerställchen einzu richten und die Hühner wurden der Rosa ganz in Pflege gegeben. Was sie bis jetzt allein im Garten getan, dafür ward jetzt Rosa eingestellt. „Heute Mittag sind Bohnen zu legen — eine schwere

Arbeit für mich," sagte sie anscheinend absichtslos — das wußte sie - sofort sprang Rosa herbei, oder: „Die gelben Rüben müssen gejätet werden — meinem krummen Rücken wird's sauer — und wieder tat's Rosa für sie, und sie machte die Arbeiten gerne. So wurde das Stadtkind allmählich eine kleine Bäuerin, unterrichtet in allen ländlichen Arbeiten und die Lenebas schilderte bei all dem gar verlockend die Reize des Landlebens. Der Müller-Franz und sein schönes Anwesen spielte dabei eine große Rolle

. Sie verstand es auch einzurichten, daß Lene gar wenig zu städtischen Vergnügen kam, Theater, Tanz usw. war ihr alles fremd. So erzog sie in der Stille ihrem alten Schatz die Braut. Einige Jahre waren in Friede und Freude dahingegangeu. Bei^ der Lenebas beugte sich der Kopf immer mehr seitwärts, die Füße wurden schwerfälliger — sie ruhte manchmal gerne ein Stünd chen aus und konnte es mit gutem Gewissen. Rosa blühte wie eine Rose, war kräftig und gesund und nahm ihr alle Arbeit ab. „Pflege dich nur, Lenebas

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 18 of 20
Date: 27.12.1918
Physical description: 20
Rosa, das Mädchen aus Sibirien. (5. Fortsetzung.) 10. I »Petersburg. Rosa wohnte bei ihrem Führer beim Kanal Ekatharinski und war einige Zeit wie ver loren in dieser ungeheuren Stadt, bis sie wußte, was ansangen und wo ihre Empfeh lungsschreiben abgeben. Indes ging ihr viele kostbare Zeit verloren. Der Kaufmann hatte vollauf mit sich selber zu tun und kümmerte sich wenig um Rosa; er hatte zwar verspro chen, die Wohnung der Prinzessin von T . . . aufzusuchen; aber bevor er sein Versprechen

erfüllt, mußte er nach Riga abreifen. Er über ließ' nun Rosa der Pflege seiner Frau. Die selbe behandelte sie sehr zuvorkommend, ohne ihr aber deswegen von irgend welchem Nutzen für ihre Pläne zu fein. Der Brief von der Madame G. . . in Nijni war an eine Person auf der anderen Seite der Newa adressiert. Da die Adresse sehr weitläufig und genau angegeben war, so machte sich Rosa einige Tage nach der Abreise des Kaufmannes in Begleitung ihrer Haus wirtin auf den Wassil-Oftrow. (Ein Stadt quartier

auf der rechten Seite der Newa.) Aber die Newa war aufgebrochen/ der Eis gang nahte und die Polizei ließ niemand mehr hinüber. Traurig über diese Widerwärtigkeit, kam Rosa wieder in ihr Quartier zurück. Zn dieser Verlegenheit gab ihr jemand, der im Hause des Kaufmannes ein- und ausging, den sehr unzeitigen Rat, eine Bittschrift an den Senat einzugeben, um den Prozeß ihres Vaters einer nochmaligen Untersuchung zu unterziehen. Man anerbot sich ihr auch, einen Rechtsgelehrten aufzusuchen, der dem Gesuch

sie an- zuhören und ihre Bittschrift zu lesen und drehten sich fort, wie man einem Stein oder einer Säule ausweicht auf dem Wege. End lich kam ein Invalide, welcher die Kanzlei zu überwachen hatte, rasch durch den Saal und wollte Rosa ausweichen; sie aber ging rasch aus ihn zu und hielt ihn an. Der alte Wächter zeigte schlechten Humor und fuhr das Mädchen an, was es hier zu schaffen habe. Rosa zeigte ihm sogleich die Bittschrift und bat flehentlich, sie dem Senat zu übergeben. Der Angeredete glaubte

eine Bettlerin vor sich zu haben und nahm sie ohneweiters beim Arm und stellte sie vor die Tür. Sie wagte es nicht, wieder einzutreten und verweilte den ganzen Vor mittag auf der Stiege, um die Bittschrift dem ersten Senator, der vorbeikommen würde, zu übergeben. Endlich sah sie mehrere Herren aus einem vornehmen Wagen heraussteigen und die Stidge hinaufkommen. Sie hatten Ordens sterne auf der Brust. Degen an der Seite, feine Stiefel und eine glänzende Uniform; einige vön ihnen trugen Epauletten. Rosa meinte

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 14 of 16
Date: 08.09.1911
Physical description: 16
Bas drinnen in der Stube dem Franz gegenüber über deren Vor züge. Wie brav und tüchtig ihre Nichte sei und wie gerne sie auf den: Lande leben würde und noch vieles Schöne und Gute wußte sie von ihr zu erzählen. Wieder kam Rosa wie vor wenig Jahren über den Steg am Müllerwehr und Lene bemerkte, wie Franzens Blicke ihr folgten, merkte auch seine spätere Befangenheit dem jungen Mädchen gegenüber. Der Müller hatte sich gut gehalten, war or dentlich jünger geworden, so daß die Beiden ein ganz

zu können: „Die Rosa oder keine." „Meint man denn, daß ein Alter noch so „närrisch" werden könnt, ich bin ja wie toll mit dem Mädchen —( sie ist meine zweite Lene, genau wie sie — entschuldigt er sich vor sich selbst — und ein weher Seufzer entrang sich seiner Brust iin Gedanken an deren hartes Geschick. „Arme, brave Lene bist 'ne halbe Heilige," schloß er seine Reflektionen. Bei der Rosa begann es auch allmählich zu dämmern, aber die Liebe kam nicht mit dem ersten Schritt, den der Müller zum Ent gegenkommen getan

. Erst ganz allmählich wurde es dem Mädchen klar, daß Franz trotz des Alters unterschiedes ihr mehr als der Mülleronkel war. Sie sprach mit der Lenebas oft und gerne von ihm und als Monat um Monat verstrich und er nichts von sich hören ließ, da wurde die arme Rosa stiller und bleicher und die Lenebas sagte sich: „nun ist meine Zeit gekommen." Nach wenigen Tagen langte in der Mühle ein Brieflein an „komme lieber Franz, ich habe dir den Weg eben gemacht, du darfst nur anfragen." Am folgenden Sonntag

Mor gen fuhr in flottem Trabe ein Ber- nerwägelchen mit zwei stattlichen Braunen durch das Landstädtchen und hielt vor dem Hause des Maschinenmeisters. Gewandt und leichtfüßig sprang unser Freiers mann herab und übergab dem ihm begleitenden Müllerburschen die Zügel. Lene und Rosa kamen ihm entgegen und erstere sagte: „Mein Bruder ist in der Stube, willst du ihn dort aufsuchen? Rosa und ich haben noch im Hause zu tun - und damit verschwand sie mit der Rosa. Die Sache war bald klipp und klar

der Müller wußte, daß die Rosa nichts mitbrachte- es genügte ihm zu wissen, daß Rosa ihn aus freier Wahl nahm und ihm gut war, und der Maschinenmeister wußte auch, daß er sein Kind nirgends besser versorgen könne und so fuhr der Müller- Franz abends als glücklicher Bräutigam heim. Bei der armen Lene war die Freude mit Wehmut gemischt und das trübte auch bei Franz ein wenig das Glück. Er wollte dies nicht oft mehr durchmachen und drang auf baldige Hochzeit. „Ich habe keine Zeit zu verlieren," meinte

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 5 of 16
Date: 10.01.1919
Physical description: 16
. Zwischen Italien und Frankreich sind die Beziehungen lange nicht so rosig, als fortgesetzt behauptet wird. Der allzu große Rosa, das Mädchen aus Sibirien. (6. Fortsetzung.) Als sie auf der Höhe der Stiege angekom men, klingelte der Portier zweimal heftig. Rosa wußte nicht, was das zu bedeuten habe; da sie aber auf der Reise öfter solche kleine Schellen an den Werkstätten angebracht ge sehen, so glaubte sie. diese sei auch hier ein Schutzmittel gegen Diebe. Als sie dann in den Salon eintrat. wurde sie ganz

eingeschüch tert durch das viele Zeremoniell, das sie be obachten sollte und durch das tiefe Schweigen, das da herrschte. Noch nie hatte Rosa ein so «ostbar ausgestatteres und so hell erleuchtetes Zimmer gesehen. Es war ein? zahlreiche Gesellschaft im Sa lon, die in Gruppen verteilt war. Die jungen Herren spielten an einem Tisch am äußersten Ende des Salons. Aller Augen waren auf Rosa gerichtet. Die alte Prinzessin spielte mne Parti? Boston (ein Kartenspiel) mit drei anderen Personen. Als dieselbe.das

junge Mädchen erblickte, besah! sie ihm. sich ihr zu nähern. »Guten Tag. mein Kind." sagte sie in freundlichstem Tone, „hast du einen Brief für mich?" Unglücklicherweise hatte Rosa daraus vergessen, den Brief zmn Abgeben her- zurichien. Sie war also genötigt, ihr kleines ^.edertäschchen vorn Halse wegzunehmen und den Brief mit vielem Müh? lm-nmrznsuchen, -vle ;ungen Damen flüsterten leise und läckel- Appetit, den die Italiener an den Tag le gen, wird von den Franzosen und Engländern übel vermerkt

verübeln. Von den Herren des alten Verwaltungssystems, das sich während der ten einander zu, während die Prinzessin den Brief in Empfang nahm und ihn aufmerksam las. Unterdessen schlug einer der Mitspielenden, welcher das Spiel veranstaltet und durch die sen Besuch geärgert wurde, mit geballter Faust ungeduldig auf den Tisch, indem er den neuen Ankömmling, welcher ihn in seinem Vergnügen störte, scharf ins Auge faßte. Rosa glaubte in ihm jenen großen, vornehmen Herrn zu erkennen, der ihr Bittgesuch

an den Senat Zurückgewiesen hatte. Als er sah, daß die Prinzessin den Brief zusammenfaltete, rief er mit fürchterlicher Stimme: „Boston!" Rosa, ohnehin schon verwirrt und sehend, daß der Herr sie scharf anschaute, glaubte, er habe sie gerufen und antwortete: s„Was ist gefällig, mein Herr!" Darüber mußte die ganze Versammlung hellauf lachen. ' Die Prinzessin zeigte sich sehr gerührt über die gute Ausführung Rosas und besonders über ihre Liebe zu den Eltern. Eie versprach ihr, zu helfen, und nachdem

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Tiroler Wastl
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Page 5 of 12
Date: 23.11.1913
Physical description: 12
28 Karoline Kühle Lanebach 4 P. Unteregelsbacher Lavant 23 Ioh. Brunner Lechleiten 14 Karl Falger Leins 37 Julie Sturm Leiten 14 Anna Koffer Lichtenbergerberg 25 Ther. Platzgummer Lindsberg 16 Frz. Lindsberger Mariahilf 23 Ursula Fankhauser Marlingerberg 19 Rosa Walzl Marteller Wald 34 Peter Holzknecht Nartinau 20 Josef Laugus Matatz 44 Maria Bolderauer Matscher Alpe 8 Katharina Steck Meraunberg 17 Anna Hofer Mils 34 Susanna Neururer Missian 32 Maria Höfeler Montal 26 Vinzenz Costa Montiggl 6 Anna Alber

Moos 30 Raim. Oberwalder Morre 29 R. Oberprantacher Mühlbach 21 Ioh. Niederbacher Muthöfe 26 Anna Pirpamer Nögelsberg 32 Maria Obleitner Nördersberg (Naturns) 14 Anna Weithaler Nördersberg (Ulten) 21 Klara Wenin Oberabl 22 Anna Linger Oberbach 29 Rosa Pirner Oberberg 26 Johann Nagl Oberpeischlach 19 Anna Tinkl Oberperfußberg 31 Johann Sarg Obersonnenberg 22 Wilh. Reinstadler Obertall 36 Anton Verderber Obtarrenz 28 Aloisia Lung Ochsengarten 15 Josef Haßlwanter Oettenbach 36 Maria Aichhorner Pawigl

25 Aloisia Mitterhofer 27 Ra bland 22 Rosa Tappeiner 26 Ratzell 9 Ferd. Blaßnig 22 Rauth 18 Ferdinand Patz 27 Reinswald 49 Maria Gruber 39 Rifenal 25 Agnes Neuner 31 Ritzenried 19 Nothburg Astrein 25 Rotwand 30 Maria Koffer 32 Run 20 Mar. Obcregger 19 Saalen 15 Ida Schatz 25 Salta us 50 Paul Gufler 46 St. Helena 28 Josef Uebcrbacher 52 St. Josef a. S. 54 Rosa Gögele 56 St. Martin a. V. 28 Klara Mair 33 St. Michael 29 Rud. Fischnaller 39 St. Sigmund 25 Vinzenz Moll 35 St. Veit 27 Maria Haller 41 Saulueq

18 Johann Haaser 43 Schliniq 16 Kathar. Reisigl 30 Schmirn 61 Thomas Muigg 36 Schweinsteg 30 Elisab. Almberger 26 Schwendberg 58 Aloisia Duregger 28 Seinitzen 13 Josef Köll 28 Seit 26 Helene Oberhofer 34 Siqnat 33 Magd. Unterhofer 32 Sill 19 Maria Covi 34 Sirmian 22 Rosa Knoll 29 Sonnenberg (Grub) 20 Maria Kobalo 26 Sonnenberq 27 Ther. Mitterhofer 25 Spiß 30 Alois Jäger 45 Steinberq 38 Herm. Ennemoser 31 Stockach 26 Johann Marth 34 Strad 17 M. Donnemiller 32 Tabland 30 Regina Weiß 34 Taqusens 28 Alois

Betta 38 Tarnell 18 Anna Plangger 19 Tesselberg 25 Ioh. Oberwalder 31 Tessenberq 28 Fitomena Wieser 17 Thierbach 48 B. Schw. Stiglcr 44 Thuins 25 Josef Bauer 52 Tobadill 38 Nothburga Waibl 37 Tomberg 30 Johanna Fierer 20 Trafoi 22 Anton Noggler 27 Trenkwald 13 Rosa Walser 30 ^rumsberg 27 Maria Murer 29 Uebersachsen 19 Anton Kneringer 53 Unterfennberg 21 Josef Bacher 49 Unterleutasch 36 Marianne Tragust 28 Untermoj 33 Emma Dapunt 24 Unterplatten 21 Maria hellebrand 34 Untersonnenberg 21 Anna Maschler

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 15.11.1917
Physical description: 8
... ; Eine Erzichlung aus dem amerikanischen Arbelterleben. ^ Von Dorothy Richardson. Einzig berechtigte Uebersetzung von Werner Peter Larsen. | „Düs Buch kenne ich nicht. Ist es denn gut?" _ „Es ist großartig," sagte Anna, „aber: Eilt ; Frauen sch icksal gefällt mir eigentlich noch besser. sWas sagst du dazu, Mary Slnith?" „Nein," sagte diese, „das Buch kann sich doch mit Meinen überhaupt nicht messen, aber Ter Freier »öer kleinen Rosa ist viel spannender und auch viel ibesser erfunden." l „Darum eben gefällt

- tverkuchen und begann zu erzählen. „Da war so ein schönes, blondhaariges Mädchen, vie hieß Rosa Ariden. Ihr Vater war Richter und wohnte in einem großen, feinen Haus in Süd-Ka- Wlina. Die kleine Rosa — denn so wurde sie von Een genannt — hatte auch noch eine Stiefschwester, j Maud, die gleichfalls sehr hübsch, aber nicht so ein« zähmend wie Rosa war. Ein .Harwardstudent na- Mens Percy Fieldiug gab sich nun den Anschein, sei er sehr in Rosa verliebt, denn er wußte ge- büechern oder anderen Schriften nit

nichts anderes gewesen, als daß er beim Vieb so ihnen gehörig, zuegeschamt, und Constituto bis 5 Tag Mühen geholsfen habe, hernach sehe Er widerumb nacher hauß gangen. 6. Frage: Ob Er Vater sich dermahlen zu Hauß be finde? nau, daß er nach dem Tode ihres Vaters ein großes Vermögen erben würde, und er überredete sie schließ lich, sich mit i'hin heimlich trauen zu kiffen. Maud und ihre Mutter aber wären Rosa gern losgewor den, damit die Erbschaft an Maud fallen sollte und sie logen deshalb dem Vater Rosas allerhand

vor, bis sie ihn richtig in Zorn gebracht hatten. Als Rosa nun eines Abends mit ihrem heimlichen Mann spa zieren gewesen war, fand sie, als sie heimkam,-die Haustür verschlossen. Sie eilte also in das Hotel, wo ihr Mann wohnte, und erzählte ihm, was ge schehen war; aber da sie nun arm War, jagte er sie kaltblütig hinaus und kümmerte sich nicht weiter um sie..." Hier machte sie eine Pause, um meine Arbeit zu überprüfen, biß noch ein Stück von ihrem Kuchen ab und fuhr fort: „Rosa stieß einen unterdrückten Schrei

. „O, ich glaube, die Reichen können wohl reisen, wohin sie wolle.!, auch ohne Billett, wenn sie nur ihre Visitenlkarte vorweisen. Und wenn sie das nicht können, dann niacht es ja auch nichts, denn das Ganze ist ja überhaupt nur eine Geschichte. Irn Zuge traf Rosa einen jungeipMann, der ein furcht- Antwort: Nein. Er ist nicht zu Hauß, sondern es haben ihne am vergangenen Michaeli Tag vor abent die Soldaten mit gewalt abweck, und nacher Jnu- sprugg gefüehrt. 7. Frage: Woher Er dieses wisse? Antwort: In lest

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 8 of 16
Date: 01.11.1918
Physical description: 16
— ja ohne Zweifel wird ein Engel dich aus deiner extravaganten Reise begleiten und dir zu trinken geben, wenn du Durst hast. Seht Ihr nicht ein, welche Narrheit es ist, sich solchen Hoffnungen hinzugeben." \ Rosa erwiderte, daß sie weit davon entfernt sei, zu hoffen, daß ein Engel komme um sie oei ihrem Unternehmen zu unterstützen. „Aber," sagte sie feierlich, „ich glaube fest, daß mein Schutzengel mich nicht verlassen wird, und daß meine Reise statthaben würde, wenn ich mich auch selbst derselben widersetzen

wollte." Loponloff war erschüttert über diese unbe greifliche Hartnäckigkeit seiner Tochter. Indes verfloß wieder ein Monat, ohne daß von der Abreise gesprochen wurde. Rosa wurde immer stiller und nachdenkender, gar oft war sie im Wald oder aus ihrem Lieblings plätzchen ohne je wieder ihre Eltern mit ihrem Vorhaben zu belästigen. Da sie oft ge droht hatte, ohne Paß abzureisen, so singen die Eltern an, ernstlich zu befürchten, Rosa könnte es wirklich so machen und sie wurden stets von heftiger Unruhe ergriffen

zu setzen. Es drängt sich einem unwillkürlich die Frage auf: Eines Tages glaubten sie sicher, Rosa sei da- vöngelausen, da sie außerordentlich lange aus blieb. Endlich kam sie von der Kirche her, wohin sie allein gegangen war. Nachher hatte sie sich den jungen Bauernmädchen ihrer Nachbarschaft angeschlossen und sich einige. Stunden bei ihnen aufgehalten. Als sie endlich nach Hause kam, umarmte sie ihre Mutter unter vielen Tranen. „Du bist lange ausgöblieben," sagte die Mutter. „Wir glaubten, du habest

uns für immer verlassen!" „Diesen Kummer könnt Ihr für die nächste Zeit erwarten," sagte ihre Tochter, „wenn Ihr mir den Reisepaß nicht ausliesern wollt; Ihr werdet es dann bitter bereuen, mich die ser großen Erleichterung, einen Paß zu ha ben und Eures Segens beraubt zu haben?" Rosa sprach die Worte, ohne acht zu haben auf die Liebkosungen ihrer Mutter, in einem so traurigen und aufgeregten Tone, daß letz tere lebhaft davon ergriffen wurde. Um ihre Tochter zu beruhigen, versprach ihr die Mut ter

, ihrer Abreise''in Zukunft keine Hinder nisse in den Weg legen zu wollen und daß sie jetzt einzig noch die Erlaubnis des Vaters ha ben müsse. Rosa verlangte diese Erlaubnis nicht mehr. Aber ihre Niedergeschlagenheit und ihr ganzes Benehmen sprachen lauter zum Herzen ihres Vaters als die beredtesten Worte. Loponloff wußte in der Tat nicht, wo zu er sich entschließen sollte. Eines Tages bat ihn die Frau, einige Erd äpfel aus dem kleinen Gärtchen zu holen, den sie neben dem Haufe hatten. Voll Schmerz

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 6 of 16
Date: 29.11.1918
Physical description: 16
unserer Front vom Rückzüge abge- schltittenen heimischen Truppen, Stand- schützen, Kaiserjäger und Kaiser- schützen, Verhandlungen anzubahnen. Präsident Schraffl an Präsident Wilson. Der Präsident des Tiroler Nationalrates, Herr Josef S ch r a f f l, hat durch das Mitglied des ungarischen Nationalrates, der bekannten Frie densfreundin Rosa B 0 d y - S ch w i m m e r, die auf ihrer Reise von Budapest nach Bern in Innsbruck ab gestiegen war, ein direktes Schreiben an den Präsidenten der Vereinigten

an um den seinigen, aber es gab ihn nicht her. In dieser heiklen Lage wußte ein junger Fuhrmann plötzlrch einen ganz eigentümlichen Ausweg, was der be kümmerten Rosa einen großen Trost ge währte. „Wir leihen ihr," ries er, „der Reihe nach unsere Pelzmäntel, oder vielmehr sie kann den meinigen aus der ganzen Strecke behal ten. und wir leihen die unserigen einander." Alle stimmten diesem Vorschlag mit Freu den bei. Man sing sogleich an zu berechnen, wie weit der Weg noch sei und wie vielmal man die Pelzmäntel

wechseln müsse. Die russischen Bauern berechnen alles ge nau, und lassen sich nicht hinter's Licht führen. Unsere Reisende durfte nun wieder auf einem Schlitten Platz nehmen, wohl einge hüllt in ihren Pelzmantel. Der junge Mann, der ihr denselben geliehen, schützte sich nun mit der Strohmatte, welche Rosa bisher be nützt. Lustig, wie er war, fing er auf seinem Sitze aus vollem Halse zu singen an und er- öffnete den Zug. Bei jedem Wegweiser wur den regelmäßig die Mäntel gewechselt und der Zug kam ganz

glücklich bis Ekatharinen- burg. Auf der ganzen Strecke betete Rosa inständig zu Gott, daß die Gesundheit ° ihrer braven Fuhrleute keinen Schaden leiden möchte wegen dem Opfer, das sie sich auser legt hatten. Nach der Ankunft in Ekotharinenburg lo- die Munitionsarbeiter, die, nebenbei erwähnt, auch in der Ernährung dem übri gen Volke immer vorgezogen worden sind. Wenn ihm bei seinem anmaßenden Auftre ten im Nationalrate seitens der bäuerlichen Vertreter nicht gehörig über die Schnutte ge fahren wurde

den, daß die Tiroler sich nicht von der Wiener Regierung bevormunden lassen wollen und sprach dem Nationalrat geradezu das Recht zu einem solchen Beschlüsse ab. Alles nützte ihm nichts, er blieb ein einsames Mauer blümchen. Die Gegnerschast Abrams zeigt, daß der Tiroler Nationalrat auf richtigem Wege ist. Ruhr und Ordnung in Nordtirol. Die für Nordtirol mit der Hals über Kopf er folgten Frontauflösung verbundene Gefahr ist, gierte Rosa in derselben Herberge mit ihren Fuhrleuten. Die Wirtin

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 12
Date: 05.01.1912
Physical description: 12
aufAbwege geraten und so ist er vie lem, vielem entronnen (Ein echt pfäffi- scher Trost. D. Red.) Indem ich Sie dem betrübten Mutterherzen Maria empfehle und Sie und Ihren Mann freundlich grüße, verbleibe in inniger Teil nahme ^hre Schwester M. Rosa. Wie viel Heuchelei liegt nicht in diesem Briefe! Hier steht doch klar und deutlich, daß die Eltern nichts gewußt haben vom neuen „Beruf" ihres einzigen Kindes, und daß sie eben bei der Schwe ster anfragten. Aber eine Lüge ist es, wenn die ehrw. Schwester

Rosa behauptet, der Knabe wäre nur über Sommer in Passeier geblieben. Der Bauer Brugger in Moos schreibt selbst der Mutter des Kleinen: Moos, 19. des 6. 1911. Geehrte Frau Wadsack! Ihr Sohn ist jetzt also hier in Moos bei uns. Ich brauchte nämlich einen Geishirten,, und da ich im Seraphischen Liebeswerk um einen solchen anfragte, wurde mir Ihr Sohn her geschickt. Im Seraph. Liebeswerk bat man mich, ich möchte ihn ein paar Jahre behalten; weil jetzt Ihr Sohn aber ausgeschult ist, so glaube

ich, werden Sie ihn wahr scheinlich nach Hause nehmen; um ihn ein Hand werk oder sonst etwas lernen zu lassen . . . Leben Sie derzeit Wohl und ich verbleibe Ihr unbekannter Freund Josef Brugger zu Großstein, Moos in Passeier. Und der letzte Brief des kleinen Markus, ebenfalls vom 19. Juni, lautet: kenner lernen. Doch es wird spät. Ist — ist — jene Tür verschlossen?" Ja," erwiderte Rosa, einige Schritte zurück weichend, als ob sie im Notfälle der Hülfe näher zu sein wünschte. „Weshalb aber?" „Weil ich im Begriff

bin, mein Leben und das Leben anderer in Ihre Hände zu legen. Ich bin das Mädchen, das den kleinen Oliver zu Fagin, dem alten Juden, an jenem Abende wieder zurück schleppte, als er das Haus in Pentonville verließ." „Sie!" sagte Rosa Maylie. „Ja, ich, Lady. Ich bin die Schändliche, von der Sie ohne Zweifel gehört haben, die unter Dieben lebt und die, Gott helfe mir, so lange ich zurück denken kann, kein besseres Leben oder freundlichere Worte, als meine Genossen mir geben, gekannt hat. Ja, weichen

Sie nur immerhin entsetzt vor mir zu rück, Ladh. Ich bin jünger, als Sie nach meinem Aussehen glauben mögen, allein ich hin daran ge wöhnt und die ärmsten Frauen entziehen sich mei ner Berührung, wenn ich durch die dichtgedrängten Straßen gehe." „Wie schrecklich!" sagte Rosa, sich von dem Mäd chen unwillkürlich noch weiter entfernend. „Danken Sie auf Ihren Knien dem Himmel, geehrte Lady," rief die Unglückliche aus, „daß Sie Angehörige haben, die Sie in Ihrer Jugend be wacht und gepflegt, und daß Sie niemals

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 6 of 16
Date: 10.01.1919
Physical description: 16
ist und wird, so daß wir das Leben nur mit harter Mühe durchfretten; oder will man die Drückeberger, welche es auch beim Bauernstände gibt, da mit belohnen, weil sie die Lebensmittel so Bei der langen Unterredung, die sie dann mit ihr hielt, wurde sie immer mehr von dem leb haften Interesse ergriffen, das sie gleich an fangs für Rosa empfunden hatte. Wenn Per sonen von wahrem Verdienst und wahrer Lugend zum erstenmal Zusammenkommen, so erkennen sie sich gleich; ja man kann sagen, daß sie sich kennen wie zwei alte Bekannte

, die allein durch die Entfernung und durch ver schiedene Lebensstellung von einander ge trennt waren. Im ersten Augenblick, als Rosa mit dieser Dame verkehrte, sah sie mit Entzücken diese herablassende Herzlichkeit, die sie niemals in ihren Hoffnungen täuschte und sie ahnte so recht deutlich ihr Glück; sie fühlte in ihrem Herzen so viel Zuversicht wie noch nie. Ihre Bitten, mit solchem Wohlwol len angehört und getragen von sicherer Er wartung, erfüllten sie mit einer ganz unfehl baren Hoffnung auf Erfolg

. 12. Am Ziel. Als Herr V. . . . zurückkam, teilte er voll kommen die Gesinnungen seiner Gemahlin und faßte den festen Entschluß, dem jungen Mädchen zu Helsen. Da er unverzüglich an den Hof berufen wurde, versprach er ihr, sie Ihrer Majestät anzuempsehlen, wenn es ihm die Geschäfte erlaubten. Indes solle sie bei ihm zu Mittag speisen und aus die Antwort warten. Die Kaiserin befahl, daß Rosa ihr vorge- stellt werde, und zwar noch denselben Abend um 6 Uhr. Rosa hatte nie von einem solchen . Glücke geträumt

V. . . . und benetzte sie mit ihren Freudentränen. „O, Sie allein!" rief Rosa aus. „Sie allein, Madame, können ihrem gütigen Manne, durch dessen Bemühung ich die Befreiung meines Vaters hoffe, meine Dankesbezeugungen ge ziemend aussprechen!" Gegen Abend richtete man die Toilette Ro sas ein wenig, ohne an ihrer Kleidung das ge ringste zu ändern. Dann ging sie mit Herrn V. ... an den Hof. Als sie sich dem kaiser lichen Palaste näherte, erinnerte sie sich leb haft an ihren Vater, der ihr oft die Schwierig keiten

darlegte, in den kaiserlichen Palast zu kommen. „O, wenn mein Vater mich jetzt sehen könnte," sagte sie zu ihrem Führer, „wenn er wüßte, zu wem ich jetzt gehe, welche Freude würde er empfinden! Mein Gott! Mein Gott! vollende dein Werk!" Ohne etwas über das Zeremoniell zu fra gen, noch wie sie sich aussprechen soll, trat sie ohne die geringste Verwirrung in das Kabm- nett der Kaiserin. Ihre Majestät nahm sie mit gewohnter Freundlichkeit auf und fragte Rosa nach ihren Lebensverhältnissen, an wel chen

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 9 of 16
Date: 15.11.1918
Physical description: 16
im Versteigerungs wege veräußert oder sonst der Schlachtung be hufs Approvisionierung zugeführt werden, wobei der Erlös aus der Versteigerung, bezw. der Schlachtung, von der Gemeinde an den Nationalrat abzuführen ist. nung, als ein altes Weib, das, wenn möglich, noch vernachlässigter ausschaute als ihr Füh rer. Letzterer verschloß sorgfältig die Türe hinter sich und schob den Schieber beim Fen ster sogleich zu. Die zwei verdächtigen Leut chen waren nichts weniger als freundlich ge gen Rosa und machten

auf letztere einen so üblen Eindruck, daß sie sich fürchtete und es bitter bereute, hier Obdach genommen zu haben. Man hieß sie endlich niedersitzen. Die Stube war nur durch einen Spahn ein wenig beleuchtet, den man in einem Mauerloch be festigt hatte und immer wieder durch einen anderen ersetzte, wenn er herunlergäwannt war. Wenn die Flamme ein wenig aufflak- kerte, so konnte Rosa stets bemerken, wie ihre unheimlichen Gastgeber sie fest ins Auge fotzten. Nach einem längeren Stillschweigen nahm die alte

spöttisch zu ihrem Manne: „Von Tobolsk nach Petersburg mit 80 Ko peken zu reisen! Kann das ein vernünftiger Mensch glauben?" Das unglückliche Kind wurde aufs tiefste beleidigt und in Furcht versetzt, indes hielt es feine Tränen zurück und betete im Stillen zu Gott um Gnade und Beistand. Unterdesien gab man ihr einige Kartoffeln; nachdem Rosa dieselben gegessen hatte, lud ihre Wirtin sie ein, zu Bette zu gehen. Rosa war vollständig überzeugt, daß sie Räubern in die Hönde gefallen sei und hätte

oder auf der Bank, welche sich rings in der Stube herumzieht. Man weiß nichts voll eigentlichen Betten. Als man glaubte, Rosa sei eingeschlafen, machten die zwei Räuber sich auf die Suche. „Sie hat sicher noch viel Geld bei sich und ohne Zweifel auch Assignaten," flüsterten sie einander zu . „Ich will schauen," versetzt die alte Hexe, „sie hat eine Schnur um den Hals Hannen mit einem kleinen Säckchen daran, da hat sie sicher ibr Geld versteckt." l Käufe zu unterlassen; die Erwerber staatlicher Güter

Kur " Der Pater schweigt. Endlich laute Anrempelurtaen und spöttisches Gelächter. Da zieht der Pater zu erst eine Dose aus der Kutte und schnupft. Dann holte er ein Schächtelchen aus der Tasche und langte daraus drei Dinge hervor, die er sich schweigend anhestet: das Eiserne Kreuz 1. Klasse, einen bayerischen Kriegs- Es war ein Stück Wachstuch, worin Rosa ihren Reisepaß eingewickelt hatte, den sie nie aus den Händen gab. Sie singen nun an, ganz leise zu sprechen. Die Worte, welche Rosa hie

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 8 of 8
Date: 04.02.1920
Physical description: 8
Verwandten, Freunden und Parteigenossen die traurige Nachricht, daß unsere innigstgeliebte, un vergeßliche Tochter, Schwester und Braut, Fräulein Rosa Kögl nach kurzem, schwerem Leiden, unerwartet schnell, im 24. Lebensjahre am Sonntag den 1. Februar um 2 Uhr nachmittags verschieden ist. Die Beerdigung erfolgt am Mittwoch den 4. Februar um 4 Uhr nach mittags von der Höttinger Leichenkapelle aus auf dem dortigen Friedhof. Die Seelenmessen werden am Donnerstag den 5. ds. um V28 Uhr früh in der Höttinger

Pfarrkirche gelesen. Hötting, den 2. Februar 1920. In tiefster Trauer: Josef und Josefa Kögl, als Eltern Hans Schuster, als Bräutigam Paul Kögl, als Bruder Im Namen aller übrigen Verwandten Leichenbestaltung Wtw. Jabin'ger, Hötting, Hüttingerg3sse 1 iiy ■ vsi ö'MMliM'I gibt hiemit die traurige Nachricht, daß sein treues Mitglied, Fräulein Rosa Kögl nach kurzem, schwerem Leiden im Alter von 24 Jahren am 1. Februar 1920 ver schieden ist. Die Beerdigung erfolgt am Mittwoch den 4. Februar um 4 Uhr nachmittags

von der Höttinger Leichenkapelle aus auf dem dortigen Friedhof. Innsbruck, am 2. Februar 1920. la Touristen-Vereis „Die HaMenntie", Ortsgruppe Innsbruck, macht hiemit die schmerzliche Mitteilung, daß sein liebes Mitglied, Fräulein Rosa Kögl unerwartet rasch am 1. Februar 1920 im 24. Lebensjahr verschieden ist. Die Beerdigung erfolgt am Mittwoch den 4. Februar um 4 Uhr nachmittags von der Höttir.ger Leichenkapelle aus auf dem dortigen Friedhof. Innsbruck, am 2. Februar 1920. 886 Nachrufi Am 1. Februar verschied

nach kurzem, schwerem Leiden unsere Angestellte, Fräulein ROSA KOGL Wir betrauern in der Heimgegangenen eine schaffensfreudige, pflichteifrige Mitarbeiterin, die uns durch lange Jahre wertvolle Dienste geleistet hat. Die AMfWkM tferlnnsMer BucMM Reftenkönig! Herzog Fnedr'chstraße 14. neben CafL „Katzung". SeidsnL ander sind eingelangt zu Kl 1.90, 5.90, 10.—, 12.— und 15.— ein Meter. Haarbänder ein Rest 90 h, K 1.50 und 1.90. !! Brillanten!! Perlen. Gold- und Silberwaren. künstliche Zähne und Gebisse

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 09.01.1912
Physical description: 8
hat die Christlichsozialen beider Na- Feuilleton. Oliver Twist Roman von Charles Dickens. „Wenn Damen, so jung, so freundlich und schön wie Sie sind, ihre Herzen verschenken," sagte Nancy zu Rosa mit fester Stimme," „so macht die Liebe sie zu allem fähig — selbst Ihresgleichen, die Sie eine Heimat, Angehörige, Freunde, zahlreiche Bewun derer haben, Ihr Herz auszufüllen. Wenn Frauen wie ich, die wir kein Dach als den Sargdeckel, in Krankheit und Tod keinen Beistand als die Kranken wärterin des Hospitals

neuer Leiden und Misthandlungen wird." „Sie werden doch eine Kleinigkeit von mir an nehmen," sagte Rosa nach einer Pause, „die Sie in den Stand setzen wird, ohne Schande zu leben — wenigstens bis wir unS Wiedersehen?" tionen vorläufig ja befriedigt. Aber die Oeffent- lichkeit, die die Bahnfrage mehr vom Standpunkte des praktischen Bedürfnisses und der Rentabilität, aber nicht von den Gesichtspunkten eines Politiken Beschwichtigungshofrates aus beurteilt, hatte für die Versuche Schraffls, den Streit

sehr gereizte Stimmung der Italiener völlig erbittert wurde. Die Italiener wissen eben zu genau, wor auf der Stimmungsumschwung der deutschen Christ lichsozialen zurückzuführen ist. Die Regierung lehnt nämlich nicht nur das Kompromist, sondern — aus „Keinen Heller," erwiderte das Mädchen, mit der Hand abwehrend. „Verschließen Sie Ihr Herz doch nicht gegen meine Anerbietungen, Ihnen Beistand zu leisten," sagte Rosa, ihr nähertretend. „Gewiß, ich wünsche Ihnen nützlich

verließ die Bejammernswerte das Zimmer, während Rosa durch die eben beendete Unterredung, die mehr einem flüchtigen Traume als der Wirklichkeit ähn lich sah, fast überwältigt auf einen Stuhl nieder sank und ihre verworrenen Gedanken zu sammeln suchte. 39. Kapitel. Welches neue Entdeckungen enthält und zeigt, daß Ueberrafchungen gleich Unglücksfällen selten allein kommen. Die Laye RosaS war in der Tat nicht in einem geringen Grade schwierig, denn während sie das strategischen Gründen — auch die Linie

, mit der sie soeben gesprochen, in sie als ein junges, argloses Mädchen gesetzt hatte. Die Worte und das ganze Wesen der selben hatten Rosa tief gerührt und ihrer Zuneigung für ihren jugendlichen Schützling gesellte sich der ebenso heiße Wunsch zu, die Verlorene zur Reue und Hoffnung zurückzuführen. Mrs. Maylie hatte beabsichtigt, nur drei Tage in London zu verweilen und dann einige Wochen nach einem entfernten Orte an der -Seeküste abzureisen. Es war Mitternacht zwischen dem ersten und zweiten Tage

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 19 of 20
Date: 16.12.1911
Physical description: 20
VoIkS - Zerturrg Feuilleton. Oliver Twist Roman von Charles Dickens. „Liebes Kind, was ist dir?" fragte Mrs. Maylie, hastig aufstehend und sich über sie beugend. „Dein Gesicht ist in Tränen gebadet. Was betrübt dich denn, bestes Kind?" „Nichts, Tante, nichts," erwiderte Nasa. „Ich weiß selbst nicht, wie mir ist — ich kann es nicht be schreiben — ich fühle mich so matt, so —" „Du bist doch nicht krank, Rosa?" fiel Mrs. Maylie ein. „O nein, nein," sagte die sunge Dame schau dernd

, aus; „ich habe dich sa noch nie so gesehen!" „Ich beunruhige Sie nur sehr ungern," erwiderte Rosa, „kann aber trotz aller Mühe das Weinen nicht unterdrücken. Ich fürchte, daß ich doch krank big, Tante." Sie war es in der Tat, denn als Licht gebracht wurde, gewahrten alle, daß sich ihre Farbe in der kurzen Zeit seit der Rückkehr von dem Spaziergange in Marmorblässe verwandelt hatte. Ihr Antlitz hatte nichts an Schönheit verloren und doch war in ihren Zügen eine Wandlung vorgegangen und es lag ein Ausdruck der Unruhe

zu geben suchte, als wenn sie die Sache leicht nähme, so tat er dasselbe, was bei Rosa eine günstige Wirkung hervozubrin- gen schien. Denn als sie auf Zureden ihrer Tante zu Bette ging, sah sie wieder Wähler aus, versicherte, es zu sein, und fügte hinzu, sie wäre überzeugt, daß sie am anderen Morgen gesund und munter wie sonst erwachen würde. „Ich hoffe, Ma'am," sagte Oliver, als Mrs. Maylie zurückkehrte, „daß Miß Rosa nicht ernstlich krank werden wird. Sie sah heute abend unwohl genug

, das so lange schon meine Freude und mein Trost gewesen ist." „Das verhüte Gott!" rief Oliver hastig aus. „Ich sage Ja und Amen dazu, mein Kind," fiel die alte Dame ein. „Sie brauchen sicher so etwas Schreckliches nicht . zu fürchten," fuhr Oliver fort. „Miß Rosa war sa vor zwei Stunden vollkommen wohl." „Und setzt ist sie sehr unwohl," versetzte Mrs. Maylie, „und wird ohne Zweifel noch kränker wer den. O, meine liebe, liebe Rosa! Was sollte ich anfangen ohne sie!" Sie wurde so sehr und so schmerzlich

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 5 of 16
Date: 29.11.1918
Physical description: 16
wir Tiro- Rosa, das Mädchen aus Sibirien. 13. Fortsetzung.) 7. Weiter. Als sie einige Kilometer vom Dorfe ent fernt war, kam sie die Neugierde an, ihr Geld zu zählen. Der Leser wird sich gewiß auch verwundern, wie Rosa selbst, wenn er ver nimmt, daß sie nun statt 80 Kopeken, die sie zu haben glaubte, deren 120 fand. Ihre Gast geber hatten heimlich 40 hinzugesügt. Rosa erzählte dieses Abenteuer immer mit Vorliebe, als einen besonderen Beweis des Schutzes Gottes, welcher auf einmal die Herzen

. Einer derselben packte sie am Rock und zerriß denselben. End lich legte sich Rosa auf ihr Angesicht aus den Boden und empfahl sich Gott. Sie fühlte mit Entsetzen, wie einer von den wütendsten Hun den mit seiner kalten Nase ihren Nacken be rührte und daran hprmnrnA l e r müssen bei dem so wichtigen Beschlüsse, vor dem wir heute stehen, aus diese sehr wahr scheinliche Möglichkeit Rücksicht nehmen. Weit günstigere Aussichten bieten sich da gegen, wenn sich zwischen Italienund Deutschland ein neutrales Ge biet

, welcher mich vom Sturme befreit und den Händen der Räuber entrissen hatte, mich auch in dieser neuen Gefahr beschützen würde." Die Hunde taten ihr wirklich kein Leid an. Ein vorübergehender Bauer jagte sie ausein ander. Indes wurde der Winter immer strenger; Rosa wurde wegen den Schneemassen acht Tage lang in einem Dorfe zurückgehalten. Die Straßen waren für Fußgänger absolut ungangbar geworden. Nachdem dieselben durch die Schlitten wieder gangbar gemacht worden waren, wollte sich Rosa wieder mutig

gewährten Rosa einen Platz auf einem ihrer Schlitten. So freundlich auch die Fuhrleute mit ihr waren und sich um sie annahmen, so hatte sie doch sehr viel zu ertragen von der Kälte, denn ihre Kleider waren nicht für diese Jahreszeit berechnet. Auch die Strohmatte, welche sonst zum Bedecken der Waren be stimmt war, die man aber jetzt ihr überlassen hatte, vermochte nicht hinreichenden Schutz zu gewähren. zichten gerne aus die Beteiligung an einem solchen unseren Interessen ferne gelegenen, neue große

Mädchen ein ganz gefrorenes Angesicht habe; sie rieben es mit Schnee und verwendeten alle mögliche Sorge auf das selbe, verweigerten es aber hartnäckig, sie weiter mit sich zu führen, indem sie ihm leb haft die große Gefahr vorstellten, der es ent- gegengehe, ohne Pelz bei einer solchen Kälte zu reisen, die sicherlich noch zunehmen würde. Rosa weinte bitterlich, weil sie gar wohl vor aussah, datz sie nun recht lange keine so gün stige Gelegenheit finden würde, um weiter- zukommen. Auch machten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 06.02.1912
Physical description: 8
! „Sie sind die einzige Freundin, die ich jemals hatte," schluchzte Rosa, „sind mir stets die lieb reichste, beste Mutter gewesen. O, wie soll ich die ses alles ertragen!" „Du hast mehr erduldet, und hast dich unter jeg lichem Leid als das beste, herrlichste Mädchen ge zeigt und von jeher alle froh und glücklich gemacht, die dich kannten. Aber schau hier, wer es ist, der sich sehnt, dich in die Arme zu drücken." „O, ich werde sie niemals Tante nennen," rief Oliver. „Meine Schwester, meine liebe Schwester

. Es war etwas in meinem Herzen, das mich von An fang trieb. Sie so innig zu lieben. O Rosa, meine beste Rosa!" Mögen die Tränen, welche geweint, die abgebro chenen Worte, die in der Umarmung der beiden Wai sen gewechselt wurden, geheiligt sein! Ein Vater, eine Schwester und Mutter waren in demselben Augenblicke gewonnen und verloren; Freude und Schmerz gemischt in der Schale; doch war keine Zähre eine bittere. Sie waren eine lange, lange Zeit allein. Endlich wurde leise geklopft, Oliver öffnete die Tür, schlich hinaus

und Harry Maylie stand im Zimmer. „Ich weiß alles," sagte er, neben der lieblichen Jungfrau Platz nehmend. „Teure Rosa, ich weiß alles — wußte es gestern schon — und komme, dich an ein Versprechen zu erinnern. Du gabst mir die Erlaubnis, jederzeit innerhalb eines Jahres auf den Gegenstand unserer letzten Unterredung zurück- Politische Rundschau. Silan. Sie Landtage. Tirol. Was wird aus unsernem Landtag? Seit einer vollen Woche wurde keine Sitzung abgehalten; immer noch schweben, wie es scheint

, welche mich damals bestimm ten, bestimmen mich noch jetzt," erwiderte Rosa mit Festigkeit. „In welchem Augenblicke könnte ich leb hafter empfinden, was ich der edlen Frau schuldig bin, die mich von einem leiden- und vielleicht schmachvollen Leben errettet hat? Ich hahe einen Kampf zu kämpfen, bin aber stolz darauf, ihn zu bestehen; er ist ein schmerzlicher, aber mein Herz wird nicht unterliegen unter ihm." „Die Enthüllungen dieses Abends —" „Lassen mich in Beziehung auf dich in derselben Lage." „Du verhärtest

dein Herz gegen mich, Rosa." „O, Harry, Harry," sagte Rosa, in Tränen aus brechend, „ich wollte, daß ich es könnte, um mir diese Pein zu ersparen." „Warum aber fügst du selbst sie dir zu?" entgeg- nete Harry, ihre Hand ergreifend. „Denk' doch an das, was du heute abends vernommen, Rosa." „Ach, was habe ich vernommen! Daß mein Vater den ihm zugefügten Schimpf tief genug empfand, um sich in gänzliche Verborgenheit zurückzuziehen — o, Harry, wir haben genug gehört." „Noch nicht, noch nicht," rief

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Tiroler Post
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Page 9 of 20
Date: 19.07.1912
Physical description: 20
, nicht Marianne, Rosa ist es!" „Rosa! meine Rosa! Du mein alles!" Er tastete nach ihrer Hand und bedeckte sie mit seinen Küssen und Tränen. Immer finsterer wurde ihr Blick, immer kälter ihre Miene, und Äs er sie umfassen wollte, trat sie zur Seite. „Laß mich wahr fein!" sagte sie kurz und rauh. „Ich glaubte stark genug zu sein, mein Leben mit dem deinigen zu verbinden; aber bei stimm Anblick fühle ich, daß ich eines solchen Opfers nicht fähig bin." „Einem blinden Krüppel die Hand zu reichen," Ergänzte

muffen, denn eine so hochprozentige Wässerung sei, auch mit freiem Auge wahrnehmbar. Sie habe sich demzufolge minde stens einer groben Fahrlässigkeit in dieser Hinsicht schul Rosa war doch etwas wie beschämt; sie wollte noch einige Worte sagen, daß es besser sei, sich jetzt zu trennen, als sich zeitlebens unglücklich und enttäuscht zu fühlen. Aber fast gebieterisch wiederholte Fritz Kernau nochmals: „Leben Sie ""^Eilend, wie auf der Flucht, verließ Rosa das Krankenzimmer. Erschrocken sprang Marianne

auf, als sie eintrat. Wie verstört sie aussah! Was war geschehen? „Papa, bitte, führe mich so rasch als möglich ins Freie; ich ersticke!" Wending begriff, er ahnte den Zusammen hang; Rosa war'eben unberechenbar. Der sonst so vortreffliche Mann hatte nur eine Schwäche und die war: feine Tochter! Eine sehr höfliche Verbeugung von seiner Seite gegen die Frau Rittmeister, eine mehr als flüchtige von Rosa, die in vornehmer Zurückhaltung erwidert wurde und damit verließen Vater und Tochter das Haus. Marianne vermochte

. Als ich ihn aber sah, diesen Schatten, diese Augen, den toten Arm, — da erfaßte mich ein Abscheu, ich hätte fliehen mögen! War es da nicht besser, ich sagte ihm die volle Wahrheit?" Er fand keinen Grund, sie deshalb zu schelten; immerhin war es besser, das Verhältnis jetzt als später zu lösen. Aber Fritz Kernau? Wie entsetzlich mußte ihn dieser Schlag getroffen haben! Rosa spiegelte ihm einen Himmel vor und gab ihm Hölle! „Du machtest ihm allzu große Hoffnung!" sagte Wending vorwurfsvoll, „du hast schwer

an ihm gesündigt!" . , . „Er wird mich vergessen, Papa! Uebrrgens äußerte sich Kernau selbst, daß ein Mann von Ehre ein Opfer nicht annehme — und ein Opfer wäre es doch gewesen, das ich ihm gebracht Ob sie ein Herz brach, ein Leben vergiftete, ein Dasein zu einer freudlosen Wüstenei machte, darum kümmerte sich Rosa Wending keinen Augen blick Sie fühlte weder Reue über ihre Handlungs weise noch Mitleid mit dem Aermsten; sie empfand es als eine große Erleichterung, daß sich das Verhältnis so leicht löste

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Page 3 of 12
Date: 31.01.1919
Physical description: 12
für die Bauernbundliste machen werden; in einer späteren Nummer versuchen sie in umgekehr- Rosa, das Mädchen aus Sibirien. Aus dem Französischen von Gras de Dleistre. (Schluß.) 18. Nochmalige Trennung. Rosas Tod. Die Freude und das Glück, das die Familie Loponloff bei ihrem Zusammensein fand, konnte nicht von langer Dauer sein. Die Or densgelübde, welche Rosa abgelegt hatte, lie ßen es ihr nicht zu, bei ihren alten Eltern zu leben. Diese zweite Trennung war noch schmerzlicher als die erste, weil sie ohne Hoff nung

nur 20 Sozialdemokraten anwesend seren Armen zu entreißen! Ach, warum sind wir nicht noch mit ihr vereint in Sibirien!" So klagte die unglückliche Mutter. Das ist eben auch eins von den Kreuzen unseres irdischen Daseins, daß man sich oft auf immer von seinen Verwandten und Freunden trennen muß. Aber dieses ist noch tröstlicher, als wenn schon die Last des Alters schwer auf uns drückt und bald die Pforten der Ewigkeit sich uns öffnen. Als nun Rosa im Zimmer der Aebtissin von ihren Eltern Abschied nahm, versprach

sie ihnen, sie im Laus des Jahres in Wladimir zu besuchen. Dann begab sich die Familie, begleitet von der Aebtissin und den Nonnen, in die Kirche. Obwohl auch Rosa wegen die ser schmerzlichen Trennung ebenso angegrif fen war, wie ihre Mutter, so zeigte sie sich doch stark und ergeben, indem sie der Mutter Mut einzusprechen suchte. Um in diesen letz ten Augenblicken den Ausbrüchen des Schmerzes zuvorzukommen, begab sich Rosa, nachdem sie einige Zeit mit ihren Eltern an den Altären gebetet, leise in den Chor

der Nonnen, wo sie sich nun ihren Eltern hinter dem Gitter zeigte. „Lebt wohl, meine teuren Eltern," sagte sie leise, „Eure Tochter gehört jetzt ganz Gott an, aber sie wird Euch nie vergessen. Teurer Vater, liebe Mutter, bringt, o bringt das Opfer, das Gott von Euch verlangt, und er wird Euch tausendfach dafür segnen!" • Rosa lehnte sich ganz erschöpft ans Gitter; die Tränen, die sie bisher gewaltsam zurück- gehalten, benetzten nun ihre Wangen. Die waren. Die Eheresormfrage ist nur ausge' schoben

durchaus nicht günstig gelegen. Nach einem einjährigen Aufenthalte in diesem Kloster rie ten ihr die Aerzte durchaus, einen anderen Aufenthalt zu nehmen. Da die Aebtissin in Geschäften nach Peters burg reisen mußte, so beschloß sie, Rosa mit sich zu nehmen. Sie wollte dieses in erster Li nie darum tun, weil sie glaubte, Rosa könnte in Petersburg Heilung für ihre Krankheit finden. Die gute Aebtissin hatte aber doch noch eine andere Nebenabsicht: sie glaubte nämlich, das große Ansehen, das die junge

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 8
Date: 22.12.1911
Physical description: 8
' mir nicht, du wünschest, daß ich meine Liebe aufgegeben haben möchte, denn sie hat mein Herz erweicht und der ganzen Menschheit geöffnet!" „Das wollte ich nicht sagen," nahm Rosa weinend das Wort; „ich wünsche nur, du möchtest fortgegan gen sein von hier, um dich wieder hohen und edeln Bestrebungen — deiner würdigen Bestrebungen zu widmen." „Es gibt keine Bestrebung, die meiner würdiger - des edelsten und herrlichsten Geistes würdiger wäre als das Mühen, ein Herz wie das deinige zu gewinnen," versetzte der junge Mann

, ihre Hand ergreifend. „Rosa, meine liebe, unnennbar teure künden. Nicht von einem Sozialdemokraten stammt der Spottvers auf den Nationalverband: Der eine saß, der andere stand, Der stimmte für, der stimmte wider; Das ist der Nationalverband, Stimmt an das Lied der Lieder! Im Nationalverband selbst wurde dieser Vers gedich tet und in den Wandelgängen nennt man als Dich ter dieser beißenden Charakteristik den Deutschradi kalen Pacher. Hundert Mann stark ist der Nationalverband in das Parlament eingezogen

. Mk. inmaliae „ 84,0 „ „ -f-14,5 „ * Außerordentliche „ 16,8 „ „ — 7,0 „ „ Summe 870,6 Mill. Mk. Flotte. Fortdauernde Ausgaben 177,9 Mill. Mk. Einmalige „ 196,7 „ „ Außerordentliche „ 82,6 „ „ -st 41,2 Mill. Mk. 4-10,7 Mill. Mk. -st 14,8 „ „ — 26,3 „ „ Summe 457,2 Mill. Mk. — 0,8 Mill. Mk. Kolonien. Reichskolonialamt Fortdauernde Ausgaben 2,9 Mill. Mk. -st 2,9 Mill. Mk. Einmalige „ 22,6 „ „ -7- 3,0 „ „ Summe 25,5 Mill. Mk. -st 5,9 Mill. Mk. Rosa, ich habe dich seit — ja, seit Jahren geliebt, jugendlich

' ich dir jetzt, ohne Ruhm geerntet, ohne einen der jugendlichen Träume er füllt gesehen zu haben, das so lange schon dein ge wesene Herz und setze mein alles auf die Erwide rung, die meinem Anerbieten von dir zuteil wird." „Dein Benehmen war immer gut und edel," sagte Rosa, ihre heftige Bewegung unterdrückend, „Glaubst du, daß ich weder fühllos, noch undankbar bin, so höre meine Antwort." „Geht sie dahin, daß ich mich mühen soll, dich zu verdienen, teuerste Rosa?" „Dahin, daß du dich mühen sollst, mich zu ver gessen

— nicht als deine alte, liebe Gespielin, denn das würde mich unsäglich tief verwunden und schmerzen, sondern aW einen Gegenstands deiner Liebe. Blick' hinaus in die Welt — o, wie viele Herzen gibt es in ihr, die du gleich stolz sein kannst, zu gewinnen. Vertraue mir eine Leidenschaft für eine andere an und ich will dir die wahrhafteste, wärmste und treueste Freundin sein." Beide schwiegen und Rosa verhüllte ihr Antlitz und ließ ihren Tränen freien Lauf. Harry hielt noch immer stumm ihre Hand in der seinigen

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 18 of 18
Date: 02.09.1911
Physical description: 18
14 « — mußt nimmer davon sprechen." Wie sie so miteinander redeten, blickte der Müller tief ernst zum Fenster hinaus in den Hof. Leicht füßig kam eben Rosa über den Mühlensteg und nickte dem Onkel freundlich zu.^ Sein so ernstes Gesicht wurde freundlich, er nickte wieder und schaute dem Mädchen nach, bis es im Hause ver schwunden war. Lene bemerkte dies, und wie ein Blitz der zündet, kam ihr der Gedanke, in Rosa, dem prächtigen jungen Ding könne dem Müller ein neues Glück erblühen, trotz

der weißen Fäden im dunklen Haar, 's hat schon manch älterer Mann eine jüngere wie die Rosa gefreit, dachte sie bei sich und daß sie ihm eine gute Frau würde und eine tüchtige Müllerin, dafür will ich sorgen. Es beglückte sie vollständig, als er beim Abschied Rosa die Hand gab und sagte: „Halt dich tapfer, Mädle, bist ganz deine Lene- bas in jungen Jahren, werd' so brav und tüchtig wie sie — kannst mal 'uen Mann glücklich machen." Er begleitete beide noch bis zum Bildstöckle unter der Linde, er konnte

, wie man zu sagen pflegt, die Umkehr nicht finden. Die besonnene Lene aber machte es kurz, reichte ihm die Hand und „adjes Franz, danke für die Be wirtung und sieh auch mal nach uns in der Stadt —- war alles — dann setzte sie den Fuß, weiter. Als sie eine kurze Strecke gegangen war, drehte sie sich nach Rosa um, die etwas zurückgeblieben war. Die stand vor dem Bildstöckle, nestelte die Blumen aus dem Müller garten von ihrem Mieder und steckte sie dem heiligen Joseph in die leeren Vasen. Unweit davon stand

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