und seelenvollen Züge entstellt. Der arme Wilhelm, der nichr recht wußte, ob er träumte oder wachte, zog den Bergherru so heftig beim Arme, daß dieser sich mit erheuchelter Verwunderung umwandte und etwas spitzig fragte, was der Herr Auditor befehle. Die Ceremonie war zu Ende, und während sich die Gäste mit Glückwünschen um das Brautpaar drängten, stürzte Wilhelm in das Kabinet, in daS er Rosa hatte eintreten sehen. Sie stand am Fenster, und eS war klar, daß sie seiner wartete. „Rosa, Rosa
, meine unaussprechlich geliebte und angebetete Rosa! welche schreckliche Qualen hat die ses grausame Spiel mir gekostet! Mit Dir, Du Engel, werde ich doch jetzt meinen Himmel wieder gefunden haben?' Er wollte fie an sein Herz schlie ße». aber fie schob ihn ernst, obschoa sauft zurück. „Nicht so, Wilhelm,' sagte fie enschlofsen. „Du hast wir entsagt und zwischen unS ist eS jetzt vorbei — vorbei auf immer !' — .Gott, was sogst Du, Rosa? New, eS ist unmög lich, Du hast mich aur prüfen wollen!' „Ja Wilhelm
hielt und die Leute über mein zerstörtes Gesicht schwatzeu ließ, was fie wollten.' Rosa schwieg. Wilhelm staud bleich und niederge schlagen da. „Ich war sehr leichtsinnig,' begann er, „aber glaube mir theure Rosa, daß sich meine Reue bereits eingestellt hat, und ich wäre heute Abends nicht hieher gekommen, wenn ich nicht wegen eines Benehmens hätte Abbitte leisten wollen, das ich jetzt verabscheue, und um zum zweitenmal um Deine Hand anzuhalten.' „Wohl Dir, Wilhelm, wenn Du Deine Gefühle künstig
Willen eine verrätherische Thräne. Sein männlicher Stolz verbot ihm jedoch eine weitere Bitte. In der nächsten Minute war er fort, und vom Fenster aus sah Rosa, wie er im Hofe hastig den Befehl gab, seinen Gig anzuspannen. „Wilhelm, armer Wilhelm!' seufzte Rosa, „möchte diese Erfahrung Dir nicht-verloren gehen!- Sie blieb in tiefe Gedanken versunkeu stehen, bis eine Hand sanft die äußere Falte ihres Kleides be rührte, und eine wohlklingende Stimme flüsterte: „Wird er immer der Einzige bleiben
?' Mit einem leichten Erröthen schlug Rosa ihre schönen Augen auf, heftete sie auf Reinhold, und agte mit feinem Lächeln, daS zwischen Schmerz und Wehmuth schwebte: „Da« will ich nicht gerade behaupten denn daS Herz ist, wie wir gesehen haben,, ein Ding, daS sich nicht M den-Häuden festhalten läßt.' ? , v