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Neue Inn-Zeitung
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Page 3 of 8
Date: 18.01.1891
Physical description: 8
? Wohin fahren Sie? Wo werden Sie in Wien absteigen? Kann inan Sie in Wien nicht einmal seh'n, sprechen oder besuchen?" u. s. w. Unsere schöne Nachbarin blieb stumm. Robert wollte abermals einschreiten, ich hielt ihn abermals zurück. Ganz sollte er seine Schützlinge kennen lernen. Nun kamen lvir an die Reihe. „Die Herren sind wohl Geschäftsreisende?" begann der Leopoldstädter. Wir schwiegen. „In was für einen Artikel reifen die Herren eigentlich?" fragte sodann der magyarische Semite. Wirschwiegen

abermals. „Sehen Sie denn nicht", rief der Berliner Jude plötzlich aus, „daß die beiden Herren in Sterbehemden mit Stehkrügen „machen"! Homerisches Gelächter der beiden anderen Juden, worauf der „Berliner" beglückwünscht wurde. Robert sprang auf. Sanft drückte ich ihn auf seinen Sitz zurück; bis zur Neige sollte und mußte er die vermeintlichen Bundesgenossen auskosten. tobte das Mittel ein lebendes Protoplasma, mache es nekrotisch und bringe den Bacillus durch Entzieh- nug seines Wachsthums

ist da!" über uns hinweg und znm Waggonfenster. Ich benütze diese Gelegenheit und vertheile an meine allerliebste Landsmännin, sowie an Robert je ein Exemplar des „Deutschen Volksblattes". Eine Nummer halte ich für mich selbst zurück. Wir nehmen die Zeitung so zur Hand, daß der Kopf des Blattes von unseren semitischen Fahrgenossen leicht gelesen lverden kann. Der Zug setzt sich in Bewegung und die drei Juden nehmen wieder ihre Plätze ein; doch siehe da — die Unterhaltung stockt. Zuerst folgt ein scheues Umherblicken

nnb schließlich stecken die drei Orientalen die Köpfe zum Waggoufcnster hinaus. Robert scheint den Vorgang nicht zu fassen, meine kleine Nachbarin hingegen schüttelt es förmlich vor Lachen. Station Hohenau! „Herr Küdekter! Herr Kü- dekter!" schreien die drei Reisenden wirr durcheinander, „wir wellen ä anderes Klippe!!" Zuerst fliegen die Musterkoffer heraus — dann die Juden nach. Wir waren sie los! — Der Zug setzte sich wieder in Bewegung. „Sage mir um Alles in der Welt", rief Robert erstaunt

. Die Fassionen für die Ein- Füchse aus dem Ban förmlich heransgeränchert!" Ich überließ es meiner lieben Nachbarin, meinem Freunde die nöthige Aufklärung zu geben. „Nachdem Du auf dieses „propate Mittel" kein Patent hast, so mußt Du es ruhig mitansehen, wenn ich es zur Verbreitung bestens lveiter empfehle", er widerte Robert, als wir in die Halle des Nordbahn hofes einfnhren. Dort trafen wir unsere ansgeräncherte Reisegesellschaft wieder. Der „Berliner" schwang seinen grünseidenen Pantoffel, der „Ungar

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Tiroler Post
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Page 4 of 12
Date: 08.11.1899
Physical description: 12
Grenze bildeten Ainur bis Chabarowka, um, in's Usfurithal hinaufsteigend, an Nikolskaja vorüber endlich in Wladiwostock an der Bucht des Solotoj Nog (goldenes Horn) die Endstation zu erreichen. T-r Hlnundfünfzig Jahren — wurde Robert Blum am c s r 3 cntn der Brigittenau erschossen. Sein Tod rief in qa-; Dcutschland, nanientlich m Leipzig und in den Reihen seiner Pattes ebhastejte ^.hellnahme hervor, und die Sammlung für die Hinter- olrebenen des volksthümlichen Politikers ergab 120 000 Mark

. S Sinnspruch. ' (Nachdruck verboten., senden sind auch Seufzer schon Geb eie. N — Bor Gott dem Allwi Vermischtes. Robert Blum. Der Wodellsteher. Robert Vlnm. (Mit Abbildung.) ' (Nachdr. Verb.) rMobert Blum wurde am 10. Noveiuber ^ 1807 in düritigen Verhältnissen zu Köln geboren. Er lernte das Gürtler handwerk, diente kurze Zeit als Soldat, und kam dann im Jahre 1831 als Tbeatersekretär und Kassierer nach Leipzig. Hier fand er Gelegenheit zu weiterer literarischer Thätigkeit. Er lieferte viele Beiträge

zu Zeitschriften, verfaßte ein Schauspiel, „Die Befreiung voii Kaudia," nnb war unter anderein Hauptmitarbeiter an den „Sächsischen Vaterlandsblättern". Im Jahre 18,0 betheiligte er sich an der Stiftung des Schillervereins. Die damalige politische Schwüle zeitigte in kurzer Zeit Blum's Anlagen zum Agitator. Als Rouge auf trat, wurde Robert Blum Stifter und Leiter der deutsch-katholischen Gemeiiide in Leipzig. Im Jahre >847 gab er seine Stelle als Theaterkassierer auf und begründete eine Buchhandlung

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 4 of 8
Date: 28.11.1891
Physical description: 8
Kommerzienrath in einer wich- t g<n Sache zu sprechen wünsche. Der junge Herr war Robert, das Schlachtopfer Egons. Einige Augenblicke später stand ein junger Herr dem Kommerzienrathe gegenüber. „Ich erlaube mir, mich Ihnen vorzustellen und Sie zugleich wegen einer unüberlegten Handlungs weise um Verzeihung zu bitten. Ich hatte nämlich die Absicht, meinen Freund Egon ein wenig zu necken, und beging daher die Thorheit, ihm die Photographie einer jungen Frau, die ihr einjähriges Kind auf dem Schoße hält

, und er ist seiner ersten Liebe immer treu geblieben." „Wie rührend, Mama! — Nein, ist das aber ein Lügner!" „Mein gnädiges Fräulein," fuhr Robert voll ge heiligtem Feuereifer fort, „die Liebe Egotts ist keine Höerau Am 13. l. M Morgens 7 Uhr wurde auf der Straße von Oberau nach Farchau die Leiche eines bis jetzt unbekannt gebliebenen Mannes ge funden, der nach ärztlicher Konstatirung am Herz schlag verstorben ist. Derselbe hatte feine Hände, trug am Goldfinger der rechten Hand einen Ehering und war mit einem schwarzen

Fräulein, wenn er die Behauptung aufstellt, daß Egon mein Freund, lieber in den Tod gegangen wäre, als einer anderen Dame seine Hand zu reichen!" Die Frau Rath reichte das verhängnißvolle Bild dem begeisterten Lobredner hin. „Frau Giese, welche gerade das Gegentheil be hauptet, fand dieses Bild im Zimmer des Herrn Egon. Sie müssen es ja erkennen." „Ja, das ist das Bild," log Robert krampfhaft weiter, trotzdem er es in diesem Augenblicke zum ersten Mal sah, „es war meine erste und einzige Liebe

. Das Schicksal wollte es nicht, daß wir vereint durchs Leben gehen sollten; sie heirathete einen Mili tär, und ich werde ledig sterben müssen, weil ich sie nie vergessen kann." Jetzt war es mit der Ruhe vorbei. Commerzien- raths lachten, bis ihnen die Thränen in die Augen trateii. Robert fühlte auf einmal seinen nngeheuren — Reinfall uud ergriff blamagevoll die Flucht. In dem Hausflur stand Egon. Robert rannte ihn fast über den Haufen. „Nun, theuester Robert, Haft Du die Sache auf geklärt?" „Ja, gehe

nur hinauf, es ist alles in Ordnung!" Er stürzte fort. Egon suchte nun schüchtern Amanda auf und wurde von dieser mit einem Jubelschrei empfangen. # * Zur Hochzeit — sie fand einige Wochen später statt — erhielt auch Robert, der sich für seinen Freund geopfert hatte» eine Einladung ---- aber er entschul digte sich. n mimen. Kurz vor dem Abm ärsche des Streifkorps a!s N-möngbach kam ein Bewohner des kleinen Oertchens Christoffen zu dem Gendarmeriewachlmeister imö erzählte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 6
Date: 18.12.1896
Physical description: 6
, daß die drei Aebte von Wilten, Stams und Fiecht einen Abgeord neten aus ihrer Mitte, desgleichen der Landes- comthur des Deutschen Ordens, die Pröbste von Bozen und Jnnichen einen Abgeordneten aus ihrer Mitte wählen, und der Probst von Arco und der Erzpriester von Roveredo gar unter sich vielleicht bei einer Schachpartie oder einem Schnapser und einigen äußeren Verhältnisse bestimmend seien und Niemand für seine Handlungen persönlich verantwortlich sei, forderte Robert Owen unter Anderem in seinen Schrif

den dort tagenden europäischen Monarchen von Lord Castle- reagh amtlich mitgetheilt wurden zum Zwecke ernst licher Erwägung und Berathung über deren Durch führbarkeit und Verwirklichung auch in den übrigen europäischen Staaten. Robert Owen hat es sich zur Lebensaufgabe ge stellt, für seine Ideen mit Feuereifer zu agitiren und entwickelte während zweier Jahrzehnte eine rastlose Thätigkeit als Agitator, hielt über 1000 Reden und schrieb über 2000 Artikel in den damals noch wenig zahlreichen Journalen

. Durch die außerordentlich guten Erfolge, welche Robert Owen mit seinem selbst erdachten Systeme in dem ihm gehörigen Spinnereibezirk in New-Lanark in Schottland erzielte, ermuntert, ging er daran, seinem Systeme weitere praktische Durchführung und Verbrei- Flaschen guten Weines — bestimmen, wer von ihnen zweien in die Landtagsstube einzieht, 206 Wahlberech tigte des Großgrundbesitzes aber 10 Abgeordnete wählen, — eine solche ist, die jenen Leuten von „guter" Geburt, Rang oder Vermögen, noch lange die unumschränkte

begab er sich im Jahre 1825 nach Nord-Amerika, und der Ruf seiner Lehren bewirkte, daß er auch daselbst überall als Be freier der Menschheit begrüßt wurde und sich des besten Empfanges zu erfreuen hatte. Im Capitol zu Washington fand ein von ihm vorgezeigtes kostspieliges, sehr künst liches Modell eines prachtvollen Gebäudes, bestimmt zur Wohnung einer großen sozialistischen Gemeinde, allgemeine Bewunderung. Robert Owen, der selbst ein großes Vermögen besaß, bestimmte dasselbe zur Ver wirklichung

. Robert Owen war von Grund aus ein ehrlicher und fester Charakter, unermüdlich werkthätig in seinen Bestrebungen, das gesellschaftliche Elend zu beseitigen und von ausdauernder Thätigkeit für das Wohl der Menschheit. Ihm verdankt England und die ganze übrige Welt die Errichtung von Kleinkinderbewahr anstalten. Betrauert von der ganzen Welt schied Robert Owen nach einem thatenvollen segensreichen Wirken im hohen Alter von 87 Jahren am 17. November 1858, in seiner Vaterstadt Newtown (Nordwales

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 6
Date: 18.12.1896
Physical description: 6
und Versuche, die schon im Alterthum aufgetaucht nnd schon seit Plato Jahrhun derte hindurch gemacht wurden und deren Geschichte vielleicht nicht so allgemein bekannt ist, hier des Näheren zu beleuchten, würde uns zu weit führen. Mehr bekannt dürfte aber sein, welche großartigen Pläne der Sozia lismus bereits in dem zweiten Jahrzehnte hegte und, angeregt durch die Lehren des Grafen St. Simon und des begeisterten und unermüdlichen Philantropen und Re formators Robert Owen unter der höchsten Theilnahme

der englischen und nordamerikanischen Welt zur Aus führung brachte. Diesem edlen Menschenfreunde seien die nachstehenden Zeilen gewidmet, die gewiß manchem un serer Leser willkommen sein werden. Robert Owen ward am 14. Mai 1771 zu Newton (Nordwales) als Sohn eines Sattlers geboren. Mit 10 Jahren wurde er in die Lehre eines Tuchhändlers nach Stamfort gegeben und diente später als Commis in London und Manchester. Durch außerordentlichen Fleiß, Solidität und Geschäftstüchtigkeit brachte er es in Kürze dahin

und sonstige anregende Unter haltung für geistige Aufklärung und Zerstreuung vor gesorgt war. Mit einem Worte, was Fellenberg für die Schweizer war, das war Robert Owen für Schott land mit dem Unterschiede, daß der erstere sich mit der Erziehung und Bildung reicher Bourgeois beschäftigte, während das eifrig angestrebte Lebensziel Robert Owens die Erziehung der unbemittelten Arbeiterklassen, ihre Organisirung und Schaffung von Arbeitergemeinschaften war. Owen erzielte mit den in New-Lanark durchge führten

Systemen und sozialen Reformen glänzende Erfolge. In wenigen Jahren war nicht allein die Arbeiterbevölkerung von circa 3000 Seelen gut situirt und sittlich gehoben, sondern es war auch der Rein ertrag der Fabrik erheblich gestiegen. Fast 30 Jahre hindurch verwaltete er den ihm gehörigen Spinnerei bezirk in New-Lanark als Menschenfreund und Wohl- thäter der Arbeiterschaft, und sein Name wurde nicht allein in England, sondern auch im Auslande bekannt und berühmt. Robert Owen, der überdies in Wort

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Meraner Zeitung
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Page 9 of 22
Date: 09.01.1898
Physical description: 22
ß Die KttMilUnsbrant. Erzählung von I. M. Fostcr. z (Nülbdrück oerbolen) Nur mühsam konnte sich Robert mit Rany am Arm einen Weg durch die Menge bahnen, aber das störte sie durchaus nicht, das gehörte eben init dazu und sie waren's nicht anders gewöhnt. Als Nany fetzt mit Robert in der Mhe einer Schieß bude stand, flüsterte eine Freundin ihr leise in'S Ohr: „Sieh mal, Nany, dort steht Eduard Holm.' „Meinetwegen,' gab diese zurück, „mir ist'S ganz gleich, was er macht

und wo er ist.' „Aber Du hättest nur die bösen Blicke sehen sollen, die er vorhin auf Dich und Deinen Bräutigam warf; er sieht gerade so aus, als wollte er Euch erwürgen.' „Wir haben ihm doch nichts zu Leide gethan.' „Er ist sehr böse, daß Robert Dich ihm abwendig gemacht hat.' „Wie kannst Du nur so etwas sagen, er hatte doch gar kein Recht an mich.' „Da spricht er freilich anders; er sagt, Tu hättest ihn früher gern gehabt.' „Das ist eine Lüge.' „Ich wollte Dir nur rathen, seht Euch vor, er führt nichts Gutes im «Schilde

.' „Ich bin nicht ängstlich,' antwortete Nany im Voll gefühl ihrcs Glücks, „und mein Robert ist auch nicht der Mann darnach, um sich vor einem Menschen wie Eduard zu fürchten.' Während sie so sprach, warf sie einen prüfenden Blick auf Eduard und erkannte, daß die Freundin Recht hatte. Eduard sah aus wie von bösen Leidenschaften besessen und sein Anblick war Nany so widerlich, daß sie sich schnell wieder von ihm abwandte. Ihr Gewissen ihm gegenüber war völlig rein, «sie wußte, sie hatte Eduard nie Veranlassung gegeben

in vollen Zügen genossen. Eben schlug die Thurmuhr elf, als sich Robert und Nany vor der Letzteren Wohnung Mimten, Robert hatte noch ein Stück Weges allein zu gehen. Straßen beleuchtung gab's in den, kleinen Dorse nicht; an einen! Abend wie dem heutigen machte auch der Mond jede künstliche Beleuchtung überflüssig. Ueberdies kannte Robert genau Weg und Steg und so schritt er sorglos dahin. In der Erinnerung kostete er die Freuden des Beisammenseins mit dein ge liebten Mädchen

noch einmal durch und war so in Ge danken versunken, daß er nur mir Mühe einen Ausruf des Erstaunens unterdrückte, als plötzlich, wie aus dem Boden hervorgezaubert, ein Mann ihm in den Weg trat; aber er beruhigte sich sogleich, als er in demselben den Bergarbeiter erkannte, dem er vor einigen Wochen das Leben gerettet hatte. „Ich freue mich, daß Sie wiener gesund sind,' redete Robert ihn freundlich an, „wie ich hörte, wollen Sie auch wieder auf Arbeit gehen.' Aber Eduard .Holm schien durchaus nicht so fiiedlich gestimmt. „Sie sollen

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Tiroler Post
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Page 11 of 12
Date: 17.10.1900
Physical description: 12
DaS Blatt erscheint jeden Dim-tag und Freitag mit dem Datum des nächstfolgenden Tages Bezugspreis: «für Inn»br«<k famn,t -«stell«»»-: ganzjährig L 7-20 halbjährig K 3*60 ttifrteltn6rin TT 1>Rft Die Zeitung kann zu Beginn eineS jeden Monates auf ein Vierteljahr abonniert werden. Re-aetion: Innsbruck - W illen, M üllerstraße 2. Administration: Kiebachgasse Nr. 2, II. Stock. 'er 4mal gespaltene O Heller. -deutender Rabatt. dunge« — 119 — Herzog Robert von Württembe g und seine Braut Erz herzogin

Maria Immaculata Rulneria von Oesterreich. Annas; mächtige Säulenhallen zur Aufnahme des Chores bilden auf beiden Seiten den würdigen Abschluß. (Mit Abbildungen.) # (Nachdruck verboten.) 3 ii Wien erfolgte am 16. Mai d.J. die Verlobung der Erzherzogin Maria Immaculata Naineria mit dem Herzog Robert von Württemberg. Die Erzherzogin wurde am 3. September 1878 zu Baden bei Wien ge boren ; ihre Eltern, Erz herzog Karl Salvator und Erzherzogin Maria Immaculata, sind schon gestorben, letztere im Februar

1899. Der Bräutigam ist am 14. Januar 1873 zu Meran als zweilättester Sohn des Herzogs Philipp von Württem berg und der Herzogin Maria Theresia. Tochter des ErzherzogsAlbrecht, geboren. Sein älterer Bruder, HerzogAlbreckt von Württemberg, ist mit der Erzherzogin Margarethe Sophie, Tochter des Erzherzogs Karl Ludwig, vermählt; derselbe ist bekanntlich der muthmaßliche württembergische Thronfolger, da das jetzige königliche Ehe paar von Württemberg keine Kinder hat. Herzog Robert ist Rittmeister

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Meraner Zeitung
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Page 9 of 16
Date: 18.01.1898
Physical description: 16
Mexane? G:tt, 9 Ale Kttgm»»sdliin!' Srjählxnz «on I. M. Foflcr. S lNackdriick verböte,>) „O nreine Zkany,' stöhnte Robert laut, „o wenn sie es glaubte!' „Gewiß glaubt sie es, und ich muß gestehen, auch mir find Zweifel an der Wahrheit Ihrer Behauptungen aufgestiegen. Wie sollte es wohl einer fremden Frau einfallen, sich für Ihre Gattin auszugeben, wenn kein Wort davon wahr ist?' „Wie soll ich Sie nur von nieiner Unschuld über zeugen? Hier muß ein schreckliches Mißverständniß ob walten

, und die Qualen der letzten Stunden standen deutlich auf dem lieblichen Gesicht geschrieben. Mit leiser Stimme erzählte sie auf des Pastors Wunsch ihre Begegnung mit der Fremden. „Und das kannst Du von mir glauben' fragte, als sie geendet, Robert schmerzlich bewegt. „Du hältst mich wirklich für so schlecht, daß ich als der Mann einer Anderen Dich zum Weibe begehren könnte?' «Ja, Robert, ich kann nicht anders-, das Wesen der Frau hat mich überzeugt.' Da packte Robert der Zorn, ein Strom leidenschaft licher

Worte, floß aus seinem Munde, aber der Pastor wehrte ihm und sagte: „Mit Worten ist nichts aus gerichtet, hier brauchen wir Beweise.' „Die will ich schon beibringen,' rief Robert und stürmte davon. 6. Kapitel: Die Begegnung der Feinde. Weithin über den Schnee warf die große, dreifuß artig geformte Laterne an der Einfahrt des Schachtes ihre Strahlen. Um den Schacht herum standen mehrere Bergleute, sie wollten eben einfahren. Unter ihnen befanden sich auch Robert Ende und Eduard Holm, die Beide Nacht

schicht hatten. Robert war fast nicht wieder zu kennen; der sonst so fröhliche Mann gmg stumm und niedergedrückt einher. Seit seiner Begegnung mit Nany im Pfarrhause war fast eine Woche verstrichen, und er hatte sie noch nicht wiedergesehen. Voll Sehnsucht blickten auch jetzt seine Augen nach der Richtung, in der Nany's Wohnung lag, und sein Herz blutete bei dem Gedanken an die Entfremdung, die zwischen ihnen eingetreten war. Wieder holt hatte er Nany schriftlich um eine Unterredung ge beten

, als der Aufscher daS Zeichen zum Besteigen deS FörderwagenS gab. Mann sür Mann stieg ein, zuletzt der Ausseher, und nun gings langsam in die Tiefe hinab. Einem seltsamen Zusammentreffen zufolge hatten weder Robert noch Eduard einen Zieher mit, sondern arbeiteten allein, noch dazu etwas abgesondert von den Gefährten. Bald nach Mitternacht kam der Aufseher aus seinem nächtlichen Rundgang an den Beiden vorbei; er wechselte ein paar freundliche Worte mit Robert und ging weiter. Mittlerweile war die Zeit

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Tiroler Post
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Page 14 of 14
Date: 14.10.1899
Physical description: 14
«fit?f* 1 t IAA A AA AA A.A AA AAA41 AAAAAAA A AAAAAAA S mit schn Streifer Borderf Abzu gegen^ B. für die Anichstraße Herzog Fri Herzog Fri Jnnrain 8, Jnnrain 1 Bürgerstras St. Nikolai G !G Dazu liehen Gruta« seitigen unc Klan 226126—2 Diest Restaurants, empfohlen Die Yentila Alles Nähe] 3 (■Nrorzx in bes Schn — 168 Professor Dr. Robert Wilhelm Bunsen. unter Feuer genommen werden kann. Die Landschaft ringsunr ist nicht gerade schon zu nennen, ent behrt aber nicht der Eigenart. Eigenartig

Gelehrten gestaltete sich unter Betheiligung eines nach Tausenden zählenden Trauergefolges zu einer wahrhaft ergreifenden Feier. S i n n s p r u cf). (Nachdruck verboten.) Nur geistreiche Menscheii können Witze machen; ausLehm- haufen heraus wird es nie glänzen. V Ja io: Der kleine Karl: „Du, Papa, ich biii der Drille geworden!' Vater: „Warum bist Du nicht der Erste geworden!" Karl (gariz erstaunt): „Ja, das ist doch schon Einer!" Vermischtes. (Schluß folgt.) Geheimer Nath Professor Robert Bunsen

f. (Mit Abbildung.) — (Nachdruck verboten.) Jit dem am 16. August d. I. erfolgten Dahinscheiden Robert ^ Bunsens in Heidelberg, woselbst der gefeierte Gelehrte seit bei nahe 50 Jahren seinen ständigen Wohnsitz hatte, hat die Wissenschaft der theoretischen und der angewandten Chemie und Physik einen schweren Verlust erlitten. Zahlreiche neue Untersuchungen und wichtige Entdeckungen haben seinen Namen unvergeßlich gemacht, und nicht minder war er als Mensch, als akademischer Lehrer und treuer Berather

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Neue Inn-Zeitung
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Page 4 of 10
Date: 21.10.1893
Physical description: 10
lichen Vortrag zur Geltung brachte, Hr. Lange-Rott, trotz dem er an diesem Abend an einer kleinen stimmlichen In disposition litt, Hr. Robert und Hr. Schneider waren sehr gute Vertreter ihrer Rollen. Die Chöre gerieten hie und da in bedenkliches Wanken, das Orchester hielt sich wacker, dürfte jedoch im accompagniren diskreter sein. Das Haus war schwach besucht, wie es leider bei Erstaufführungen, die im aufgehobenen Abonnement stattfinden, gewöhnlich vorkommt. — Die erste diesjährige Aufführung

hin, die sich für den alten würdevollen Staatsmann einer Köni gin gegenüber nicht recht ziemen. Den „Mortimer" ge staltete Hr. Robert äußerst interessant. Die kecke Natür lichkeit wirkte mit der unmittelbaren Kraft der Wahrheit. Seine Leistung riß den Zuhörer zu begeisterten Beifalls bezeugungen hin. Nur einen Fehler hatte Hr. Robert, den er mit Leichtigkeit bei einiger Uebung ablegen kann, seine Rede war einigemal zu überhastet und dadurch un verständlich. Frl. Stehle ist gewiß eine schätzbare Schau spielerin

: Brillante, in allen Ton lagen vollkommen ausgeglichene Stimmittel, tadellose Textaussprache, hübsche Erscheinung und vorzügliches routinirtes Spiel. Plötzlicher Erkrankung wegen konnte Hr. Lange-Rott die Partie des „Alfred" nicht singen und mußte Hr. Robert dieselbe aushilfsweise übernehmen, der sie wider Erwarten auch gesanglich glücklich absolvirte. Ebenso war Hrn. Zieglers Leistung, der als „Dr. Falke" an Herrn Roberts Stelle getreten, recht befriedigend. Hrn. Brakl's Stimmittel reichen für die erste

Rolle stellt, ebenso war Hr. Weißmüller als „Oberstlieutent" emment. Die Damen: Walla und Stehle sowie die Hrn. Tragau und Robert thaten ihr Bestes und hatten an dem Erfolge bedeutenden Antheil. Hrn. Schapers Durchführung der Rolle des „Regierungs- rathes milderte unser erstabgegebenes Urteil nicht viel e. Briefkasten. Telfs. Herrn D. besten Dank. Brixlegg. Unliebsam verspätet. Rondez, Schweiz. Konnten bisher Ihrem Wunsche nicht entsprechen. Ausstellungs-Lotterie. Bedarf von sachkundiger Feder

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Lienzer Zeitung
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Page 38 of 40
Date: 04.12.1897
Physical description: 40
Knieen und schaute freundlich in seine Augen. „Nun halte Du!' sagte sie, als er sich zu ihr gesetzt hatte. „Du hast gearbeitet und wirst gewiß hungrig sein. Ich habe auch Brombeeren im Walde gesammelt, da sieh, das ganze Körbchen voll!' Und so kam es nun alle Abend für Robert. Immer erwartete ihn Nanette bei der Eiche. Sie hatte geweint, als sie ihn znm erstenmal ganz schmutzig und geschwärzt gesehen. Nach und nach aber gewöhnte sie sich auch daran, sie war ihm von Herzen gut

, selbst mit dem Kohlenstaub auf Gesicht und Klei dern, diesem häßlichen Kohlenstaub, vor dem ihre kleinen, weißen Hände ganz unwillkürlich zurückzuckten. Und wenn sie einmal wieder den hübschen Robert von ehedem sehen wollte, dann tauchte sie ihr Taschentuch in den nahen Bach und wusch ihm ganz ungeniert, unter fröhlichem Lachen, das Gesicht ab. — Freilich fand sie die früheren Rosen nicht mehr auf den Wangen des geliebten Spiel gefährten! Die Blässe der Blutarmut begleitet den armen Minen arbeiter ja dnrchs ganze

mühevolle, lichtlose Leben! Der wilde Rosenstrauch trug seine hochroten Früchte, gelb und vertrocknet fielen die Blätter der Eiche herab. Eine Schlummer decke aus makellos weißem Schnee bedeckte die in tiefem Winter schlaf befangene Erde. — Dann aber kehrte doch der Frühling wieder, mit seinen Veilchen und Rosen und tausend anderen Blumen und mit dem rätselhaften Entzücken, das die Herzen rascher schlagen und die Vögel singen macht. Robert und Nanette blieben der alten Eiche in jeder Jahres zeit getreu

, und den fernen Bergen und ver mischten sich am weiten Horizonte mit dem tiefen, unendlichen Aznr des abendlichen Himmels. Robert betrachtete das aufknospende, reizende Mädchen, wel ches, die Anne um den Baumstamm gelegt, in unbewußter Grazie vor ihui stand. Sie senkte vor seinem Blicke zum erstenmale die Augen. „Weißt Du, was ich denke, Nanette?' Sie gab keine Antwort. „Ich denke, daß ich sehr unglücklich sein würde, wenn ich Dich nicht einst zu meiner lieben Hausfrau machen dürfte. Bei Dir fühl

, die Erfüllung ihrer Wünsche vom Schicksal zu erzwingen. Und die Zeit verging. Jeden Tag wurde Nanette schöner und Robert größer und stärker. Das Mädchen lebte still und zurück gezogen und verdiente ihren Unterhalt mit Nähen. Und obwohl man die alte Eiche im ganzen Dorfe nnr Roberts und Nanettes Eiche nannte, fiel doch niemanden ein, irgend einen Zweifel an der Jungfrau unbefleckter Reinheit zu erheben. Die Unschuld blickte ihr ja so deutlich aus deu sanften, braunen Augen. Die Nachbarn, welche Nanette

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Meraner Zeitung
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Page 9 of 16
Date: 14.01.1898
Physical description: 16
auf Robert zu und bat ihn, mit ihn im die Sakristei zu kommen. „Soll meine Braut auch mit?' fragte er im Auf stehen. „Nein, der Herr Pastor wollte nur ein paar Worte mit Ihnen sprechen.' „Ich bin gleich wieder da, Nany,' flüsterte Robert ihr zu. In der Sakristei angekommen, wurde er vom Geistlichen freundlich begrüßt; nachdem dann der Kirchner sich wieder zurückgezogen, gab der Pastor mit den Worten: „Bitte, lesen Sie einmal dieses Schreiben,' Robert einen Brief hin. Dieser nahm den Brief und las

: „Sehr geehrter Herr Pastor! Mit der dringenden Bitte, unter keinen Umständen Robert Ende und Nany Wild zu trauen, wende ich mich heute an Sie. Der Bräutigam ist bereits verheirathet (und zwar mit der Unterzeichneten), vor zwei Iahren hat die Trauung in Liverpool stattgefunden. Robert ist ein Betrüger, der mich unglücklich gemacht hat. Mich verlangt durchaus nicht darnach, ihn wiederzusehen, aber ich möchte wenigstens das junge Mädchen vor der Ver bindung mit ihm bewahrt sehe»; ich halte es für meine Pflicht

Sie dringend zu warnen. Mit aller Hochachtung Anna Werner. Nachschrift: Roberts Name ist nicht Ende, sondern Werner.' «Nun, was sagen Sie hierzufragte der Pastor, als Robert mit dem Lesen fertig war und sah ihn dabei mit prüfendem Blicke an. Fest und unerschrocken erwiderte Robert den Blick, und ohne die leiseste Spur von Verlegenheit sagte er: „Davon ist kein Wort wahr. Gott ist mein Zeuge, daß ich nie eine Frau gehabt habe.' »Ich glaube es Ihnen,' antwortete der Pastor er leichtert

, „so kann ich Sie getrost heute zum zweiten Male aufbieten.' „Darf ich den Brief nicht haben ?' bat Robert beim Fortgehen. „Wenn Ihnen etwas daran liegt, gewiß.' Als Robert zu seiner Braut zurückkam, nahm der Gottesdienst eben seinen Anfang, und Robert war froh, daß Nany ihn nicht nach der Unterredung mit dein Geistlichen fragen konnte. Der unangenehme Zwischenfall hatte ihn doch etwas aus der Fassung gebracht, und er mußte sich ordentlich zusammennehmen, um nicht fortwährend daran zu denken. Die Handschrift

unter die Leute gekommen sei. So lag ihm der fatale Brief fortwährend im Sinn, und wenn er allein war, grübelte er unauf hörlich über seinen Ursprung, ohne dem wahren Sach verhalt auch nur um einen Schritt näher zu kommen. Nun waren nur noch vierzehn Tage bis zur Hochzeit. Arm in Arm gingen Robert und Nain) im dichtesten Schneegestöber durch das Dorf. Diese Stunden des Beisammenseins nach Arbeitsschluß waren für Beide immer eine Quelle der reinsten Freuden, auf die sie sich schon im Voraus freuten

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Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
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Page 13 of 22
Date: 09.01.1898
Physical description: 22
SMi 9 Die KttM»nsdra»t, Erzählung von I. M. Foftcr. ^ (Nachdruck verboten) Der Obersteiger sann einen Augenblick nach. „Dann können Sie sich d'ran machen, in Ihrem Stollen wieder Ordnung zu schaffen; ich glaube, in einem Ta^e werden Sie bequem fertig und können dann morgen die gewöhnliche Arbeit wieder aufnehmen.' Bereitwillig machte sich Robert an die Erfüllung dieser Aufgabe, doch sah er bald, daß der Obersteiger die Größe der Arbeit unterschätzt hatte; an ein Fertig werden war heute gar

nicht zu denken. Das Weg räumen des Schuttes allein nahm mehr als den Halden Tag in Anspruch, und eher konnte die Ausbesserung der Decke nicht vorgenommen werden. Er ließ sich aber dadurch nicht abschrecken und arbei tete mit gewohnter Rüstigkeit. Sein Zieher half ihm treulich. So war der Nachmittag schon zur Hälste ver strichen, mit Befriedigung bemerkte Robert, wie er dem Ziele doch allmählich näher kam. Plötzlich dröhnte, gleich einem Donnerschlag, ein Knall durch die Luft, ein zweiter noch heftigerer

folgte und erfüllte die Herzen aller Bergleute mit namenloser Angst. Mit der Wuth eines Orkans kam jetzt ein Sturni dahergebraust und ra^te alles, was sich ihm in den Weg stellte, unbarmherzig dahin. Wie dünne Stäbe wurden mächtige Balken durcheinandergeworfen, die vollen Wagen flogen um, die Menschen wurden niit Gewalt gegen das harte Gestein geschleudert; dazu die grausige Dunkelheit, denn die Lichter waren mit einem Schlage erlöscht. Auch Robert und sein junger Zieher waren ihrem Schicksal

sich auch zu solchen Zeiten, wie Viele denken nur an die Rettung des eigenen Lebens! Da vergißt wohl ein Vater seines Sohnes, und der Sohn läßt den Bater im Stiche, ein Freund kümmert sich nicht um den andern. nicht; als er mit einem brennenden Schmerz im Kopfe erwachte, mußte er sich erst besinnen, wo er war, und was geschehen. Aber bald wnrde ihm der furchtbare Ernst seiner Lage klar; er bemühte sich, sich auszurichten, vergebens: aus einer tiefen Stirnwunde, es Da kam ihm sein Wie lange Robert schon dagelegen

in seiner bedrängten Lage vermochte, versuchte Robert ihn aufzurütteln. „Robert,' war Karl's erstes Wort. „Mein armer Junge,' antwortete Robert unter Thränen, „wir sind verschüttet, ein schweres Gruben unglück hat stattgefunden. Hast Du viele Schmerzen?' „Mein Kopf thut mir so weh.' „Kannst Du dich nicht erheben? Ich bin wie gelähmt.' „Ich will's versuchen,', erwiderte Karl, Nach angestrengten Bemühungen gelang es ihm, sich aufzurichten ; sein nächstes Bestreben war es nun, Robert von seiner drückenden Last

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Page 9 of 14
Date: 12.01.1898
Physical description: 14
überall bekannt geworden, denn obgleich sich Robert gegen keinen Menschen — Nany ausgenommen — aussprach, so sorgten doch sein Zieher Karl und die drei Bergleute, die zur Rettung herbeigeeilt waren, dafür, daß es die rechte Würdigung fand. So wurde Eduard von allen ehrenhaftD enkenden gemieden, wenn sie sich auch nicht getrauten, ihm ihre Ansicht offen in's Gesicht zu sagen, denn er war ein gewaltthätig?! Mensch, mit dem niemand gern zu thun hatte. Nur Nany hatte mit dem Muth, den die Liebe ver leiht

, es gewagt, ihn zur Rede zu stellen. Als sie eines Abends zufällig mit ihm zusammentraf, hatte er sie mit den Worten angesprochen „Dein Robert ist wohl bald wieder hergestellt?' Da fuhr sie ihn mit flammenden Blicken an: „Was geht das Dich an? Deine Schuld ist es wahrlich nicht, daß er noch am Leben ist.' „Wie meinst Du das?' fragte er, Erstaunen heu chelnd. „JedeS Kind kann Dir Auskunft geben, wie ich es meine.' „Robert wird Dir was schönes vorgelogen haben; warum stellt er mich nicht selbst zur Rede

. „Ob eS wohl wirklich wahr ist,' sagte eben ein jüngerer Bergmann, „daß Holm dem Robert Ende absichtlich nicht geholfen hat?' „Natürlich ist's wahr, Robert's Zieher hat mir die Geschichte ausführlich erzählt.' Tiefe Stille folgte diesen Worten, denn Eduard Holm war eingetreten. Nach einem kurzen Gruße setzte er sich nieder, dann wandte er sich an den Bergmann, der das Bier austheilte: „Warum bietest Du mir nicht einen Schluck an? Wir haben sonst immer zusammen getrunken.' „Ich dachte, das wäre

: „Ich kann mein Bier selbst bezahlen un d brauche mich nicht von Dir freihalten zu lassen.' „Was sagst Du da, Osten?' fuhr jetzt Eduard auf, ist etwa mein Bier nicht so gut wie das E»re?' „Das Bier schon, nur der.Mann, der es bezahlt hat, paßt mir nicht.' „Und was hast Du gegen mich?' „Wer war es denn, der in der Stunde der Gcfahr seine Gefährten so feige im Stiche ließ?' „ES ist nicht wahr, schrie Eduard. „Du brauchst nicht aufzubrausen; wir können Robert selbst fragen. Will niemand Robert holen

, daß er uns Bescheid geben könne?' Eine kurze Pause folgte und im nächsten Augenblick, trat der Mann, von welchem soeben die Rede gewesen ein. „Ich hörte im Vorbeigehen meinen Namen nennen,' sagte er. „Ja,' antwortete Osten lebhaft, „hier der Schuft von Eduard leugnet, das; er Euch absichtlich ohne Hilfe gelassen hätte.' „Er ist ein Lügner,' versetzte Robert ruhig. Wüthend erhob sich Eduard und ging ein paar Schritte aus Robert zu. „Komme mir nicht zu nahe,' warnte Robert und unterdrückte gewaltsam

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Page 5 of 16
Date: 01.01.1898
Physical description: 16
, der die Aufmerksamkeit auf sich lenkte. Er war groß und kräftig gebaut; auf seinem offenem, von dunkel- gelocktem Haar umgebenen Gesicht stand klar und deutlich daS Wort Arbeit geschrieben; in seinen hellbraunen Augen blitzte es von Muth und Lebenslust, nnd wenn er des Sonntags in seinen Feierkleidern daher ging, war es nicht zu verwundern, daß manch junges Mädchen ihm mit Wohlgefallen nachschaute. Robert Ende war aus einem kleinen, sächsischen Landstädtchen gebürtig und hatte auch den größten Theil seines Lebens

m demselben verlebt. Er war ein fleißiger, geschickter Bursche, den Alle, die mit ihm in Berührung kamen, gern leiden mochten, und es galt unter seinen Bekannten für ausgemacht, daß Robert es noch einmal zu einer angesehenen Stellung bringen werde. Im Großen und Ganzen hatte er ein ruhiges Temperament, doch war er, wie man das häusig bei stillen Naturen findet, großer leidenschaftlicher Er regungen fähig, die, wenn einmal erwacht, sein ganzes Wesen beherrschten. Bis zu seinem 23. Jahre war sein Leben in ruhiger

Gleichmäßigkeit verflossen, doch da trat ein Ereigniß ein. das ihn bis in die Grundtiefen seines Hebens er schütterte und seinem Leben eine ganz andere Wendung gab. DeS öfteren war Robert mit einem jungen Mädchen aus seiner Heimathsstadt, einer Putzmacherin, zusammen gekommen; bald hatte er sie herzlich lieb gewonnen, und seine Freude kannte keine Grenzen, als er aus ihrem Munde hörte, daß sie ihm gern in sein stilles Heim folgen wollte. Aber die Freude sollte leider nur von kurzer Dauer sein. Dem Vater

des Mädchens, einem wohlhabenden GrLnwaarenhändler, war Roberts Stellung zu gering; er versagte dem Bunde seine Einwilligung und zwang sein.? Tochter, einem jungen, aufstrebenden Droguisten die Hand zu.reichen. Außer sich vor Kummer und Grani kehrte Robert der Heimath den Rücken und wanderte nach Amerika aus. In den so gänzlich anders gearteten Verhältnissen der neuen Welt vermochte er sich jedoch nicht wohl zu fühlen, und obgleich er seinen Bekannten hoch und theuer versichert hatte, er werde nie

; „ich bin rechtschaffen müde.' Karl griff nach der Schausel und lud fleißig auf. Von allen Seiten hörte man das Klopfen der Hämmer und Fäustel, — da ertönte plötzlich ein dumpfer Krach. In jähem Schrecken suhren Robert und sein junger Gefährte auf; fast in demselben Augenblick gellte ein durchdringender Angstschrei durch die Luft, und ohne sich weiter zu besinnen, eilten die Beide der Uiigliicks- stelle zu. Da lag aon riesigen Blöcken fast ganz verdeckt, ein Bergmann und stöhnte laut in seinen Schinerzen. „Helft

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Page 9 of 12
Date: 06.01.1898
Physical description: 12
2 Merskee AeetMz-. Skw» 9 Pe KttMSUliliiiit. Erzählung «ou I. M. Ioftrr. Z l?!«chdruck »erboten.) Diese war eine junge Fabrikarbeiterin, die in ihren freien Stunden der Wirthin hilfreich zur Hand ging. Bereitwillig rief die Frau das junge Mädchen und wenige Minuten später trat dieses ins Zimmer. „Denke nur, Nany', begann Franz, „hier ist der Mann, der meinem Bruder das Leben gerettet hat.' Mit einem freundlichen Lächeln sah Nany zu Robert auf und sagte: „Sie haben eine edle That vollbracht

und sich durch Ihren Muth die Achtung und den Dank seiner Freunde verdient. Ihr ganzes Wesen, so unbefangen und doch so be scheiden, machte einen tiefen Eindruck auf Robert. Er wandte keinen Blick von ihrer anmuthigen Gestalt und ihren feinen, lieblichen Zügen. Reiches, goldblondes Haar schmiegte sich um die reine, weiße Stirn ; aus den frischen, wenngleich zarten Gesicht schauten ein paar klare, dunkelblaue Augen her vor, die Einen gleichsam bis auf den Grund ihrer Seele schauen ließ. Sie war schlicht, ja fast ärmlich

gekleidet, aber der einfache, graue Anzug diente nur dazu, ihre Schönheit um so mehr hervortreten zu lassen. Ein paar Minuten sprachen die Drei noch zusammen, dann eilte Nany mit den Worten: „Ich kann mich nicht länger aufhalten; ich habe noch viel zu thun.' hinweg. „Ist das nicht ein prächtiges Mädchen?' fragte Franz, als sich die Thüre hinter ihr geschlossen hatte. «Ich habe noch nie ein so schönes Mädchen ge sehen.' antwortete Robert mit lebhafter Zustimmung. «Und dabei ist sie so lieb und gut

. Sie ist nur ein einfaches Fabriksmädchen, aber sie hat einen offenen Sinn und ein tiefes Gemüth.' „Sie ist wohl Ihre Braut?' fragte Robert, und dabei war ihn, so se/tsam beklommen zu Muthe. „Nein, das gerade nicht, aber mein Bruder Eduard will sie heirathen.' Ein paar Wochen waren wieder vergangen; Robert hatte sich^ inzwischen immer mehr in seinen Beruf ein gelebt. Sein Posten sagte ihm sehr zu, die Arbeit war nicht zu schwer und dabei lohnend; so hätte er eigentlich allen Grund gehabt, glücklich und zufrieden

zu sein. And doch war sein Herz von einem geheimen Kummer bewegt, der ihm alle Freudigkeit, ja seine ganze Ruhe raubte. Vom ersten Augenblick an, da er Nany gesehen, liebte er sie mit der ganzen Glut feiner Seele, aber ach — Franz hatt« ihm gesagt, daß sein Bruder ein Auge auf sie geworfen, ja, seinen Worten nach hatte es ge schienen, als ob die Beiden völlig einig wären, und so kämpfte Robert männlich gegen seine immer heftiger aufsteigenden Wünsche. Ja, wäre sie frei gewesen! Wie freudig hätte

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