Sie, mein Onkel!' rief der Gefangene. „Antworten Sie ohne Furcht, Gott wird mir ans dem schrecllichen Gewebe helfen, in das ich hoffnungs los gefallen bin.' „Gott segne Dich, Robert!' murmelte der Greis, „Gott segne Dich!' Dann sich gegen das Tribunal wendend, fuhr er fort: „Ja meine Herren, dieses Kreuz und dieses Goldstück sind mir gestohlen worden.' Bei dieser Antwort des Alten wurden alle Zuhö rer auf das Tiefste bewegt. Ich wurde aufgefordert, das Wort zu nehmen, und ich erzählte, auf welche Weise
»st, daß Sie sich dieselbe bis zu Ihrem Erscheinen vor den Assisen reserviren.' Der Bertheidiger gab seine Zustimmung zu dieser Bemerkung, Robert jedoch erklärte lebhast, daß er die gegen ihn gerichtete Anklage nicht noch durch sein Schweigen unterstützen wolle. „Ich habe Nichts zu verhehlen. Nichts zu bemän teln, rief er ungestüm, ich will meine Lossprechung nicht der Geschicklichkeit meines Vertheidigers zu danken haben. Kann ich nicht gänzlich makellos aus der gegen mich gerichteten Untersuchung hervorgehen, so will ich doch kein Mittel
daran gedacht, meine Herren,' entgegnete Robert sanft, „aber ich muß gestehen, daß ich bei der eigenthümlichen Art, mit der ich herum geführt wurde, und bei der geringen Anzahl von Per sonen, welche mich zu Gesicht bekamen, wenig Hoff nung habe, den verlangten Beweis herstellen zu können. „Nach dem, was Sie uns erzählt haben,' sprach der Mann des Gesetzes ironisch, „hegen wir keinen Zweifel, daß Sie uns über die Art und Weise, wie Sie in den Besitz dieses Kreuzes und Goldstückes ge langt
sind, eine eben so interrefsante Geschichte er zählen können.' „Das ist einer jener unglücklichen Zufälle, über den ich nicht im Stande bin, Auskunft zu geben,' antwortete mit derselben Ruhe der Gefangene. Nach dieser Antwort verordnete das Tribunal, Robert nach dem Gefängnisse der Grafschaft ab zuführen. In diesem Augenhlicke stellte man mir eine Note von Barnes zu. Sobald ich von derselben Einsicht genommen, ersuchte ich den Gerichtshof, die Abfüh rung Bristowe's nach diesem Gefängnisse noch ver schieben
zu wollen, weil ich der Hoffnung sei, mor gen einen Zeugen von höchster Wichtigkeit vorführen zu können. Meine Bitte wurde gewährt und Robert nach seiner Zelle in Kenndal gebracht. In dem Augenblicke, als er abgesührt werden sollte, näherte ich mich ihm und flüsterte ihm zu: „Muth, mein Herr! ich hoffe, den Schleier von dem Geheimnisse zu ziehen.' Er betrachtete mich starr, drückte mir schweigend die Hand und stieg in den Wagen, welcher ihn er wartete. Ich suchte Barnes aus, dcr mich auf meinem Zim - mer erwartete. Nachdem