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Page 4 of 6
Date: 16.04.1936
Physical description: 6
Seite 4. Nr. 87. Nachrichten aus Tirol und Vorarlberg. Die Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Rettungs gesellschaft Innsbruck findet am Montag, den 20. d. M., abends 8.15 Uhr im Blauen Saal des Hotels „Maria Theresia" mit der üblichen Tagesordnung statt. Beratung in Patent-, Muster- und Markenschutzangelegenheiten. Das Tiroler Gewerbeförderungsinstitut teilt mit: Patentanwalt Ing. Robert Hans Walter. Salzburg, wird auf Einladung des Institutes in dessen Büro, Innsbruck, Meinhardstraße

. Nun war jedes Zurück unmöglich. Mit gemacht fester Stimme sagte Robert laut: „Ja, ich will für die zehn Mark boxen!" Neugierige Stille entstand. Das Publikum, fast täglich auf dem Platz, war gewöhnt, den Ausrufer sofort mit einem Wortschwall über den Herausforderer herfallen zu sehen. Aber diesmal kam es anders. Die Athleten brachten ihre Köpfe zu sammen und tuschelten miteinander. Hin und wieder warf einer einen Blick auf den die Umstehenden überragenden Robert. Der Sprecher rief Robert zu, nachdem

er sich mit den andern geeinigt hatte: „Geht nich', junger Mann. Komm' Sie 'n an dermal wieder!" Dann drehte er sich um. Robert kniff die Lippen zusammen. So ließ er sich nicht ab speisen. „Hallo, hallo", ries er den verschwindenden Ringern nach. „Wenn Sie öffentlich herausfordern, müssen Sie mich annehmen." Der letzte Athlet, der gerade das Podium verlassen wollte, drehte sich ärgerlich wieder dem Publikum zu. Aber ehe er sich mit Robert auseinandersetzen konnte, sagte Hella empört: „Das ist ja noch schöner

." Von allen Seiten kamen Zurufe: „Det jibt's nich', hier soll doch alles reell vor sich gehen!" Oder: „Dann stell'n Sie sich nich' hier hin, wenn Sie sich nich' getrau'n mit'n strammen Burschen 'n Boxkampf zu wagen!" Robert schob sich mit seinen breiten Schultern durch die Menge, bis er dicht vor dem Podium stand. Die Kämpfer kamen einer nach dem andern wieder herauf. „Also, was ist, lasi'n Sie mich boxen?" Robert hatte keine Ahnung, daß die Herausforderer mit den Truppmitgliedern gemeinsam in einem Verband

bei einer Abfahrt auf der Seifer Alpe gestürzt und mit dem Kopf so unglücklich gegen einen Stein gefallen, daß er schwer verletzt liegen blieb. Sportfreunde nahmen sich sofort des Verunglückten an und brachten ihn in die nächste Schutzhütte, doch war jede ärztliche Hilfe vergeb lich. Eberstadt starb binnen weniger Stunden. „Von mir auch nich'." Mit einem Ruck schwang sich Robert auf das Podium. Breitschultrig, groß und blond stand er unter der Bogenlampe und lächelte Hella sicher zu. Sie nickte und hielt

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Unterinntaler Bote
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Page 17 of 34
Date: 14.12.1912
Physical description: 34
es hat sich wohl irgendein Unfall unten zu getragen und man ruft mich herab?" Der Wirt nickte. „Wer ist's, Vater oder Mutter?" „Ich glaube, der Herr Vater ist plötzlich erkrankt, wenn ich recht gehört habe, stürzte er beim Wasserfall und hat sich verletzt." Robert erbleichte. Was tun? Lange Stun den mühsamen Weges trennten ihn von dem Verunglückten. Engelbert winkte dem Wirt, der ein wärmendes Getränk brachte, und bat Robert, sich zu stärken. Robert goß hastig den heißen Kaffee hinab

. „Wenn ich Ihnen raten darf, Herr Wolfs," sagte der Wirt, „so nehmen Sie einen kräf tigen Imbiß und ruhen hinterher aus. Um vier Uhr morgens dann wecke ich Sie, da beginnt der Tag zu grauen. Sie gehen dann frisch gestärkt hinab." Robert hörte nur halb die Worte des Wirtes. Plötzlich fiel ihm das Nächstliegende ein. Er trat ans Telephon. Er mußte lange warten, bis er mit seiner Mutter sprechen konnte. Sie bat ihn, er möge so rasch wie möglich zurückkommen, Vater sei am Wasserfall gestürzt und habe sich üne schwere

, bekümmert vor sich nieder. Die Leute unterhielten sich mit halblauten Stimmen über den Vorfall. Da trat Robert zum Wirt, erbat sich ein kräftiges Essen und, bis alles bereit wäre, ein Zimmer, in dem er sich hinlegen könnte. „Aber," wandte der Wirt ein, „essen Sie doch zuerst und ruhen Sie sich dann aus. Weshalb wollen Sie Ihren Schlaf unter brechen?" Robert machte eine ungeduldige Handbe wegung. „Kann ich bekommen, um was ich ersucht habe?" Der hat einen harten Schädel, dachte der Pächter, und führte

ihn in eine Stube. * • * * Eine knappe Stunde später, als Robert (der natürlich keinen Augenblick geschlafen hatte) und Engelbert nach der eingenommenen Mahlzeit ins Freie traten, schwamm ein blei farbenes Licht über den Bergen. „Wie ist das möglich in der kurzen Zeit? Woher sind diese bräunlichen Wolken gekom men? Das gibt ein böses Gewitter. Gleichviel. Sieh, nun ist fast Dämmerung geworden, und eigentlich müßte die Sonne goldig auf allen Gipfeln schimmern." „Robert, was hast du vor?" Engelbert miß- .fiel

. Ich habe meiner Mutter versprochen, den kürzesten Weg einzu schlagen —" „Was weiß die Frau, was sie in ihrer Aufregung von dir verlangt hat." „Und wenn er durch die Luft führte, ich schlüge ihn ein, im Vertrauen, daß mir Stu fen durch sie gebaut würden." „Dann geh' also, aber ich gehe mit." „Du bist toll geworden!" „Ich gehe mit." Aus Engelberts Gesicht sprach feste Entschlossenheit. Robert betrachtete ihn mit heimlicher Ver wunderung. „Du, ungeübt, nicht schwindel frei, es ist der Helle Wahnsinn. Dir widmen

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 6
Date: 15.04.1936
Physical description: 6
, wo es kurz nach der Einlieferung seinen schweren Verletzungen erlegen ist. Die Eltern hatten das Äini schlafengelegt und sind dann auf kurze Zeit zu einer im glei chen Hause wohnenden Verwandten gegangen. Das Kind ist aufgewacht, aus dem zugemachten Gitterbett herausgestiegen und hat einen Sessel zum Fenster gerückt. Es öffnete das Fen ster und st ü r z t e auf die Straße. Robert kratzte sich den Kopf. „Wenn ich die Rechnung bei deiner Mutter bezahle, Hab' ich nur noch mein Rückfahrgeld nach Hamburg

—" „Is doch bloß für jetzt, zu Hause Hab' ich doch Geld. Ich Hab' doch nur' zu wenig eingesteckt." „Na, denn is es ja was andres." Ohne Bedenken zog Robert fein Rückfahrgeld aus einem Extrafach seiner Brief tasche und bezahlte damit Heins fehlenden Anteil. Sie hatten zusammen über achtzehn Mark zu entrichten. Zuerst brachten sie die Mädchen nach Hause. Hein war ziemlich angeheitert, und er lärmte und sang laut in den stillen Tiergartenstraßen. Die stupsnäsige Lotte hatte große Mühe mit ihm. Robert und Hella

folgten ihnen eng um schlungen. „Willst du wirklich schon in vier Tagen fort? Aber morgen kannst du doch nochmal mit mir zusammen fein?" Hella sah Robert bittend an. „Na schön! Wo denn? Wieder hier im Tiergarten?" Robert verabredete sich mehr aus Gutmütigkeit als aus Interesse. Er war in Gedanken schon mehr in Hamburg als hier, und konnte es kaum noch abwarten, bis er seine Heimat stadt wiedersah. „Also morgen um neun. Du bist ein feinsc Kerl, Robert." Robert zog sie noch näher an sich, und begann

irgendein Lied vor sich hin zu pfeifen. 4. Es war schon spät am Morgen, als Robert noch mit benom menem Kopf in die Küche kam. Ein Geruch von billiger Seife, Dampf und schmutziger Wäsche schlug ihm entgegen. Frau Lütting wusch Kinderzeug. „Guten Morgen! Schläft Hein noch?" „Hein?" Frau Lütting putzte sich die Hände an ihrer blauen Schürze ab, und brachte Robert seinen Morgenkaffe an den Tisch. „Hein is doch heute früh weg." „Weg? Wieso?" Robert sah Frau Lütting verständnis los an. „Ja, wissen Sie'n

das nicht? Als ich heut' früh aufftand, lag 'nen Zettel von Hein da, daß ich ihn gleich wecken sollte. Aber als ich ins Zimmer kam, war er ja schon beim Koffer packen." „Kofferpacken? Dunnerlüchting, der is doch nich' etwa allein fortgefahren?" Robert fuhr hoch und schrie es beinah' heraus. Frau Lütting sah ihn entgeistert an. „Er hat doch gesagt, Sie wollten noch hier bleiben, weil Sie 'ne Braut gesunden hätten. Was is denn nu? Haben Sie sich gezankt?" „Gezankt nich', aber Hein is ein ganz verdammter —", Robert

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 4
Date: 08.05.1940
Physical description: 4
und der Ungewißheit weggewischt. Der Heimweg mit ihr hat ihn glücklich gemacht. Mit einem wohligen Gefühl streckt er sich in die Kiffen aus und atmet tief den Blütenduft der Frühlingsnacht ein, der durch das offene Fenster strömt. Aber nach einer Weile blickt er auf die Uhr und wird unruhig. Robert ist immer noch nicht nach Hause gekommen. Gleich ist es drei Uhr. Draußen vor dem Hause, in den hohen Kastanienbäumen, versucht ein Vogel sein Morgenlied. Michael lauscht. Bei jedem Geräusch, das er vor dem Fenster

hört, denkt er, daß es Robert fein könnte, der nach Hause kommt. Immer wieder wird die glückliche Erinnerung an Käthe durch die alte Sorge um den Kameraden verdrängt... Der Morgen graut schon, als er endlich in einen unruhigen Schlaf versinkt. Vor dem Hotel heult ein schwerer Lastzug vorüber. Michael schreckt aus seinem Schlaf auf und weiß im ersten Augenblick nicht, wo er überhaupt ist. Langsam erinnert er sich. Ein Blick auf Roberts unbenutztes Bett macht ihn mit einem Schlage wach. Er springt

. Die Wählscheibe surrt sechsmal zurück. Michael kommen die wenigen Sekunden, bis sich die Zentrale meldet, wie eine Ewigkeit vor. Er läßt sich mit der Lagerverwaltung verbinden... Aengstlich lauscht er in die Hörmuschel hinein. Ja, der Last zug sei ausgeladen. Robert Kunkel? Nein, den habe noch keiner gesehen. Michael fühlt mit plötzlichem Erschrecken, daß es aus, ist mit Robert. Wie, wenn er irgendwo mit diesem Frauenzimmer säße und seinen Dienst versäumte? Mit einem Male kommt ihm ein Gedanke: Käthe

! Vielleicht weiß sie etwas von Robert. Vielleicht war er zu der alten Priembude vom alten Magolei gegangen, sich bei ihr zu entschuldigen. Ohne lange zu überlegen ruft er die kleine Autoreparatur werkstatt an. „Hier Auto — Magolei", meldet sich eine frische Mädchen stimme. Es ist Käthe, die da spricht. Michael öffnet den Mund. Gerade will er seinen Namen sagen und Käthe fragen, da kommt ihm ein Gedanke: Wenn Robert sich überhaupt nicht bei Käthe hat sehen lassen? Welche Sorgen müßte sich Käthe

machen, wenn sie plötzlich erführe, daß Robert in der vergangenen Nacht nicht nach Hause ge kommen ist? Zumal sie doch wußte, daß er sich noch mit diesem Mädel Lissy an der Bar herumgetrieben hatte, nachdem sie selbst mit Michael die „Kaskade" verlassen hatte?" „Hallo, melden Sie sich doch — wer ist denn da?" Käthes Stimme in der Telephonleitung wird ungeduldig. Michael preßt die Lippen aufeinander. Es erfordert viel Selbstbeherrschung, jetzt nicht zärtlich ihren Namen, irgend ein liebes Wort sagen zu dürfen. Knack

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Innsbrucker Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 13.07.1934
Physical description: 6
über ihr Gesicht. Kurz vor Kriegsausbruch war es gewesen, da hatte sie mit ihren Eltern eine Nordseereise gemacht; auf der Rückfahrt hatte man Hamburg ausgesucht und ein paar heitere Tage hier verlebt. Fröhlich waren die Ellern mit ihr und Robert durch die schöne große Stadt geibummelt, es war heißer Sommer gewesen . . . ganz genau erinnerte sie sich: die Mutter hatte einen großen weißen Panamahut getragen und ein elegantes Kleid mit bunter Stickerei, der Vater war so heiter wie nie, fröhlich

hatte er alles erklärt und erzählt; ju belnd waren sie in ein kleines Dampfboot gestiegen, hatten den großen Hafen befahren, beim Aussteigen wäre beinahe Robert ins Wasser gefallen, sie. sah Ihn noch ganz genau vor sich, in dem weißen Matrosen anzug und mit den lustigen, neugierigen Augen . . . schöne, herrliche, sorglose Tage waren es gewesen . . . Eltern, Sorglosigkeit, Freude — alles dahin! Robert, Robert! In wildem Wirbel umkreisten ihre Gedanken den Bruder . . . deutlich fühlte sie eine schwere, dunkle Stunde

bejahte mit blaffen Lippen. „Wir haben die Bande", fagte er dann ruhig. „Berg mann versuchte zu fliehen ... es war aber alles ver gebens, das Haus war umstellt ... er hat sich schließ lich fluchend ergebest ... fünf große Dosen mit Gift sind beschlagnahmt . . ." „Und Robert . . . , Robert. . . ?" „Robert hat . . . feien Sie doch ruhig, Erika, . . . eine Verwundung. . . , er liegt im Krankenhaus, ich bringe Sie gleich hin . . ." „Verwundet ... ja wieso denn?" „Nehmen Sie Ihren Mantel, Erika, kommen

, er traf Robert selbst . . . Wir brachten ihn sofort ins Krankenhaus." „Seien Sie tapfer, Erika . . . kommen Sie jetzt." Mechanisch stand Erika auf und betrat mit Genner das große Krankenhaus. Lange, hallende Gänge, weiße, friedliche Zimmer. Das stille, ernste Gesicht einer Schwester, die kühle Hand eines Arztes. „Hier, bitte . . Kinder in die Lage versetzt, noch 100 bisher in die Ak tion nicht einbezogenen bedürftigen Kindern einen Ferienaufenthalt im 1. Turnus zu ermöglichen. Dieser Nachtransport

Lehrer Anton Walter, Schnann 10 8, Seine Gnaden Abt Johannes von Fiecht 10 8, Deka nat Schwaz 20.50 8, Pfarrer Bauer, Brixlegg 10 8, Pfarrer Max Ben ko, Oetz 10 8, Sammlung der Pfarre Hopfgarten Sie traten in ein großes Zimmer. In den weißen Kisten lag Pobert Hellmann. Das Gesicht war lang und schmäl und seltsam verändert. Graue Schatten lagen um Mund und Augen, er atmete leise und mühsam. „Robert . . . , o.Robert . . . !" Der Kranke hob müde die glanzlosen Augen. Erst langsam lram Begreifen

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Innsbrucker Zeitung
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Page 7 of 12
Date: 01.07.1934
Physical description: 12
Ohnmacht. . . Der Alte humpelte aufgeregt zum Tele phon. Ein zweites, das hatte Erika gesehen, stand auf dem Schreibtisch Bergmanns. Mit fliegenden Schritten lief sie durch werte Diele dem Arbeitszimmer zu, stieß die Türe auf, rannte an den Schreibtisch und griff mit fiebernden Händen nach dem schwarzen Griff. Kriminalrat Genner! Gottlob, er war da. Seine tiefe, beruhigende, etwas erstaunte Stimme machte auch sie ruhiger. Hastig und knapp erzählte sie . . . Robert sehr krank . . . ob es ein Sanatorium

gäbe, das so et was heile, sie wolle ihn schnell hinbringen . . . Genner antwortete schnell und sachlich. Rannte ihr Straße und Namen eines bekannten Sanatoriums im Westen, das Rauschgiftsüchtige heile. Er selbst wolle gleich telephonieren und sie und Robert ankündigen, damit alles schnell und glatt ginge. Erleichtert atmete sie aus und zwang sich zum Mut. Es wurde doch alles gut werden . . . Unterdessen hielt das große, weiße Auto schon vor dem Tor. Erika erzählte den Wärtern kurz. Robert lag

noch immer schlaftrunken auf der Couch. Als die Sanitäter ihn vorsichtig hochhoben und hinuntertrogen wollten, wurde er wach und sah entsetzt um sich. Erika stand neben ihm. „Nichts Schlimmes", sagte sie und versuchte ein kleines, mattes Lächeln. „Du warst ohnmächtig, Robert. Wir wollen dich eben unter suchen lassen." Sie hatte erwartet, daß Robert heftig aussahren und sich wehren würde. Er hob auch abwehrend und mit finsterem Blick die Hand, war aber so müde und schlapp, daß er bald die Augen

, was? Und mich und Bergmann ver- pfeifen, was? Was willst du denn eigentlich von mir? Laß mich doch in Ruhe . . ." Seine heisere Stimme brach. Dann schüttelte er.Erika heftig an den Schultern hin und her. „Laß mich in Ruhe, sage ich dir!" schrie er noch einmal dröhnend. Erikas Knie zitterten. Dicht hinter sich fühlte sie die Türklinke. O, nur hinaus, hinaus. Mit abgewandtem Gesicht und heftig zitternden Händen versuchte sie, die schwere Klinke mederzudrücken. Robert Hellmann sah es. Mit einem Satz war er bei ihr. „O, Eri

. . . Komm, setz dich, Hab ich dir web getan? J Erika sah den Bruder, der matt auf das Ruhebett hmgesunken war, traurig an. „Robert, Robert, was soll daraus werden?" Sie wehrte ,seine streichelnden Hände nicht mehr ab. Em tiefes Mitleid ergriff sie. Sein Jähzorn, seine Schwache, alles war ja nur die Folge des Giftes! Sie ver,uchte den Groll, den feine brutale Behandlung bei chr hmteclaffen hatte, abzuschütteln. „Komm, Robby", sagte sie ruhig, „erzähl mir, sei nicht verzweifelt, es wird alles noch gut

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 1 of 8
Date: 09.11.1928
Physical description: 8
Ministerpräsidenten zu werden. Tituleseu soll die rumänische Regierung bilden. Bukarest, 9. Nov. (OR.) Minister Titulescu, der heute früh hier eingetrossen ist, wurde um halb 12 Uhr vom Regentschastsrat empfangen, der ihm die Mission der Bildung eines Ministeriums der nationalen Einheit über trug. Titulescu erbat sich eine kurze Bedenkzeit. Demission der portugiesischen Regierung. Lissabon, 8. Nov. (Havas.) Das Kabinett hat de missioniert. Feuilleton. Robert Blum zum Gedöchtuis. Erschossen am 9. November 1848

in Wien. Robert Blum war ein aufrechter Demokrat, ein über zeugter Republikaner und als solcher starb er wie ein Held, wiehern Mann, der zu sterben weiß für eine Idee, eine Be wegung, ein Ziel! » " So stand Robert Blum,.der'wenige Tage zuvor aus den Wiener Barrikaden kämpfte, die Massen vorwärts peitschte, sie gegen die kaiserlichen Truppen führte, aus der Brigittenau und erwartete sehenden Auges den Tod. Er starb kühn, aufrecht, stolz! Diesem Robert Blum gehört unsere Dankbarkeit, unser Gedenken

. Was wußte ein Robert Blum von einer revolutionä ren proletarischen Bewegung, was wußte er von einem Proletariat, einer Klasse, die einst die Macht erobern sollte? Nichts, denn Robert Blum war ein Demokrat, aber nicht mehr; war ein Kleinbürger und konnte über das Denken dieser Menschen nicht hinausgehen. Das soll für ihn kein Dorwurf sein. Niemand kann über sich hinausgehen und das werden, was seiner inneren Natur entgegengesetzt ist. Was kümmert uns hier die kleinbürgerlich-demokra tische Politik Blums

Urtheils vom 8. Novem ber ist Robert Blum, Buchhändler aus Leipzig, überwiesen durch sein eigenes Geständniß, wegen aufrührerischer Re den und bewaffneten Widerstandes gegen die kaiserlichen Truppen in Folge der von Sr. Durchlaucht dem k. k. Herrn F.-M. Fürsten zu Windischgrätz unterm 20. und 23. Oktober erlassenen Proklamationen zum Tode verurtheilt, und das Urtheil am 9. November 1848, Morgens um *48 Uhr ui der Brigittenau mit Pulver und Blei vollzogen worden." Hatte die Nachricht von dem gewaltsamen

und der Gesandt schaft. Das Volk verlangte, man solle dem Gesandten die Pässe zusenden und ihn aus dem Lande jagen. Nur mit Mühe gelang es, die Bewegung zu unterdrücken. Aber lange blieb in Deutschland Oesterreichs Name verhaßt wegen des verbrecherischen Vorgehens gegen einen durch seine Mission- als Volksvertreter nach allem völkerrechtlichen Gebrauch unverletzlichen Mann, das sich der über alles Recht hinweg- setzende Windischgrätz erlaubt hatte. Robert Blum wurde am 10. November 1807 in Köln geboren

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Neueste Zeitung
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Page 4 of 4
Date: 21.06.1940
Physical description: 4
bis an dein kühles Grab, und weiche keinen Finger breit von Gottes Wegen ab. Das einfache, alte Lied, von den Hellen Kinderstimmen ge sungen, schneidet Rosa ins Herz. Sie kann es nicht mehr er tragen, dreht sich um und stellt mit einer hastigen Bewegung den Rundfunkapparat ab. Dann blickt sie wieder durch das Fenster, dieses Mal auf die Landstraße, die sich vor ihrem Hause hinzieht. Hin und wieder braust ein schwerer Frachter vorüber. Sie denkt dabei an Robert Kunkel, an die wenigen Tage, die er bei ihr wohnte

, und die für sie eigentlich die schönsten Tage ihres Lebens waren. Die Geschichte zwischen Iolla und Robert kommt ihr einfach nicht mehr aus dem Kopf. Und Robert hat trotz ihrer eindringlichen Briefe, die sie schrieb, immer noch nichts von sich hören lassen. Aber sie, Rosa Schubalke, ist nicht die Frau, die sich so ohne weiteres zur Seite schieben läßt, nur weil plötzlich eine Jüngere aufgetaucht ist. Nein, sie denkt nicht daran, abzutreten. Hatte sie nicht, weil sie an eine Verbindung mit Robert glaubte

, alle anderen abblitzen lassen? Hatte sie nicht selbst Albert Becher, auf den sie so großen Eindruck gemacht hatte, abgewiesen, nur weil sie Robert liebte? Und da kam solch ein dummes, lackiertes Frauenzimmer wie Iolla daher und nahm ihr den Mann ein fach weg. Rosa Schubalkes Gesicht verzerrte sich zu einer häßlichen Grimasse. Nein, Fräulein Iolla, so haben wir nicht gewettet. Sie war ja schließlich auch noch da. Und wenn Iolla eben nicht freiwillig auf Robert verzichten wollte, dann würde sie, Rosa Schubalke

oder ist das dein Ernst?" „Mein heiliger Ernst", beteuert Albert. Er lehnt sich behag lich in den Sessel, den Rosa ihm zugeschoben hat, zurück und schlägt die Beiue übereinander. „Glück muß man haben. Ver dammt, ich wollte, ich hätte auch so ein Glück bei den Frauen wie Robert." Bei Roberts Namen wird Rosa plötzlich lebendig. Sie rutscht unruhig auf ihrem Stuhl hin und her. Ihre Augen werden größer^und größer. „Meinst du vielleicht Robert Kunkel? Was ist denn mit Robert? Hast du etwas Neues gehört?" Albert Becher

schnippt mit Daumen und Zeigefinger in der Luft herum. „Ich sagte nur, solch ein Glück muß man haben wie Robert. Wie dem die Weiber nachlaufen! Na ja, auch für Robert ist es jetzt wohl damit zu Ende. Dafür wird die schöne Iolla schon sorgen." Rosa Schubalkes Gesicht überzieht sich mit einer fiebernden Röte. „Was wolltest du damit sagen, Albert?" „Was ich damit sagen wollte? Hab' dich doch nicht so. Als ob du noch nicht davon gehört hättest, daß Robert und Iolla geheiratet haben. Ganz ehrlich

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Neueste Zeitung
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Page 10 of 13
Date: 24.11.1933
Physical description: 13
, langgezogen zu jubeln, nein, er fährt nicht auf, aber es ist ihm wie eine Erlaubnis Gottes, miteinzustimmen, und er summt vor sich hin und hört das Liebchen neben sich mit summen. Sie summen, wie herrlich die Welt ist, weiter nichts, jeder summt es auf feine Weife, und jeder summt und singt es richtig. Langsam schließt Framm die Tür. Als sie einschnappte, verstummte die Welt. Der Sekundaner Robert nimmt seinen Ferienbesuch auf die Seite, kaum ist er eine Stunde im Haus. „Ich Zeig' euch was, aber ihr dürft

es den Eltern nicht erzählen." Und Karl und Margret schleichen mit ihm durch den Gar ten bis dorthin, wo die Mauer ganz verwachsen ist von Efeu, da steht ein Kirschenbaum, bis hoch in die grünen Gipel hin auf hängt er voll von den roten Früchten. „Ach, Kirschen pflücken," sagt Margret und sieht hinauf. „Großartig," stimmt Karl zu, „eine feine Sache." Aber Robert schüttelt den Kopf. „Ach was, Kirschen essen," sagt er gleichgültig, „das meine ich gar nicht. Ich will euch den Framm zeigen." Er bedeutet

ihnen zu schweigen, und dann hilft er zuerst Margret auf den ersten Ast, schiebt Karl nach, und zuletzt schwingt er sich selber hinauf. Da sitzen nun die drei Vierzehnjährigen mit heißen Backen oben, und Robert schiebt vorsichtig die Zweige auseinander, digkeit ausgestaltet worden, der Salzberg dient als An ziehungspunkt für den Fremdenverkehr, aber der Zugang zum Bergwerk war bisher etwas abgelegen. Nun soll auch das Haller Salzbergwerk ähnlich jenem in Ebensee ausgestaltet werden, so daß es dem Fremdenverkehre

das Mädchen. Robert legt die Hand auf den Mund. Sie hören Schritte und halten den Atem an. Unten kommt ein alter Mann mitten durch die Blumen gegangen, er geht langsam und versunken quer durch das Unkraut, er hat ein verwittertes, dunkles und schmales Gesicht, darin die Augen tief in ihren Höhlen liegen, seine Haare sind schneeweiß, er hat die Hände in seinen Hosentaschen, und im Munde kaut er einen Strohhalm. „Er war vor Gericht und dann im Irrenhaus," wispert Robert, „sie haben ihn bald wieder heimgehen

Mann ging mit seinen schweren, nachlässigen Schritten auf das Haus zu und verschwand über die zerfal lenen Treppen. Margret griff nach der nächsten Kirsche unnd steckte sie in ihren blühenden roten Mund. „Komisch," sagt sie, und ihre unschuldige Stirne warf die braunen Haare zurück. „Ich sitze jeden Nachmittag hier oben," erzählte Robert, „und seh' ihm zu." Karl starrte aufgeregt hinunter. siegten und im Haller Gewerke das G r a b e n nach Salzgestein begann. — Die von Phot. Riepenhausen, Hall

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Page 4 of 6
Date: 21.04.1936
Physical description: 6
Wäninger drehte sich herum. „Dort, Herr Sebakdus, ist der neue Mann." Mit einer Handbewegung deutete sie auf Robert und ging ihm entgegen. Sebaldus, mit ewig wachen und listigen Augen, betrachtete prüfend den jungen blonden Mann. Kräftig sah er aus, aber wahrscheinlich taugte er ebensowenig wie die meisten. Körper liche Vorzüge waren nicht ausschlaggebend. Mut war erfor derlich, Mut, und den erlebte man selten. „Sie kommen ein bißchen spät, mein Lieber", sagte Berkendt und sah auf die Uhr

. Er hatte sich erhoben, als Ilse Wäninger mit Prell zu ihm getreten war. „Am besten, Sie ziehen sich sofort um." Cr winkte Herrn Sebaldus, der Prell die Um kleideräume zeigen sollte. Maxmann sah neugierig herüber. Das war also der Wunder mann, von dem ihm Burns die ganze Zeit über erzählte! „Fühlen Sie sich gut in Form, Herr Prell?" fragte Ilse. „Ja!" Robert suchte krampfhaft, aber vergeblich nach einigen verbindlichen Worten. Er errötete bis zu den Haarwurzeln, als ihn Ilse liebenswürdig lächelnd ansah. Noch nie

der Gegner Robert Prells zusammen. „Bravo, bravo!" rief Herr Sebaldus mit blechener Stimme. Er sprang schnell mit Burns zusammen in den Ring, um Max mann wieder zu sich zu bringen. Als Maxmann wieder klar denken konnte, schäumte er vor Wut. Sein Ehrgeiz wollte nicht zulassen, daß er verloren hatte, ohne überhaupt einen einzigen Schlag gelandet zu haben. Auf der Stelle wollte er seine Revanche. Berkendt beruhigte ihn. „Lassen Sie man, jetzt nicht, Max mann. Die Revanche sollen Sie bestimmt

haben, aber in einem öffentlichen Ring. Dabei verdienen Sie dann auch anständig." Dann folgte er dem Sieger in den Umkleideraum. Cr machte nicht viele Umstände. „Aus Ihnen kann wirklich was werden, Prell. Selbstverständlich nur unter der richttgen Leitung. Ich glaube, Sie worden sich mir anvertrauen, wie?" Er zog eine dickgefüllte Brieftasche hervor, der er fünfzig Mark entnahm. Er reichte sie Robert hin. „Für's erste, Prell. Kaufen Sie sich Trainingszeug dafür, Wollsachen, zum Schwitzen. Ich sage Herrn Sebaldus Bescheid

, daß er Sie beraten wird." Unentschlossen drehte Robert den Schein in den Händen. Es war verdammt viel Geld, das ihm der Manager da auf einmal gab, und er wußte nicht, ob es mit rechten Dingen hier zuging. Es handelte sich nicht mehr darum, ob er das Boxer handwerk überhaupt ergreifen sollte, dazu hatte er sich unter dessen entschlossen, sondern dieses Geld kam ihm zu unerwartet und war ihm zu viel. Er fürchtete, daß sich noch besondere Bedingungen daran knüpfen würden. Es folgte

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Page 4 of 6
Date: 25.04.1936
Physical description: 6
Alpenjägers Josef Egger eifrig geprobt worden, und Don nerstag früh rückte unsere Garnison zum erstenmal bei klingendem Spiele' zu einem Uebungsmarsch aus. Es war eine freudige Ueber- raschung für die Lienzer, jung und alt eilte herbei und drängte sich „an Fenstern und an Türen". So ist unsere Stadt um eine freundliche Note reicher geworden. — Der Lienzer Iungflieger Robert E ck hat Sonntag, den 20. d. M., seine „6-Prüfung" aus der Görlitzen in Kärnten abgelegt. Er flog von der Görlitzenspitze

, und er genierte sich nicht, sie offen zu bitten, ihm seine Fehler direkt zu sagen. „Ich bin ja nur ein einfacher Mensch und weiß, daß ich vieles lernen muß." Sie lächelte, aber irgendwie schien ihr diese Auffassung nicht recht zu sein. Robert sollte seine Vergangenheit auch innerlich abstreisen. Unbewußt spürte Robert, daß Ilse Wäninger nicht aus innerstem Gefühl für ihn interessiert war. Er konnte sich aber doch kein rechtes Bild machen, was sie eigentlich von ihm wollte. Er verstand

? Sie werden die Welt erobern." „Wir wollen's hoffen, Fräulein Wäninger. Aber sehen Sie mal —" Und Robert wollte ohne jedes Beiwerk, einfach die geringen Tatsachen seiner boxerischen Erfolge aufzählen. Aber Ilse ließ ihn nicht zu Worte kommen. „Ich nenne schon Ihren Zweifel am Ausstieg undankbar. Sie müssen es einfach schaffen, Sie müssen, unter allen Umständen." Sie war von einem seltsamen Ehrgeiz für Robert erfaßt. Robert schwieg verdutzt über ihre Heftigkeit und lenkte dann das Gespräch

auf etwas anderes. Nachdem Robert sechs Monate hart gearbeitet hatte und seine Form vollendet war, teilte ihm Berkendt eines Tages mit, daß er eine kurze Tournee für Robert vorbereitet und abge schlossen hätte. Er hatte die Presse darauf aufmerksam gemacht, und die Sportredakteure zu einem öffentlichen Trainingsnach mittag eingeladen. Am nächsten Tag saßen die Herren um den Ring und sahen mit Interesse der Arbeit des jungen unbekannten Athleten zu, über den in Boxerkreisen schon viel Gerüchte umliefen

, der dadurch etwas nach vorn fiel, und diesen Moment nutzte Robby aus, um die linke Faust von unten gegen des Gegners Kinn zu stoßen. Der Riese tau melte zurück. Robby wollte nachstürzen, aber die Runde war im gleichen Augenblick beendet. Robert erntete nichtüblichen Beifall der Fachleute. Etwas krampfhaft lächelnd verneigte er sich. Er war durch den letzten harten Schlag ernstlich erschüttert. Wären die Trainingshand- schuhe nicht so stark gepolstert, er hätte wahrfeinlich de" Boden aufsuchen müssen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 8
Date: 13.04.1933
Physical description: 8
Charles Robert das Geständnis ab, er sei zwei Wochen lang im Besitz dieses Millionenschecks gewesen. Dann setzte er hinzu: „Ich verfluche den Augenblick, in dem mir dieses verdammte Papier in die Hände kam!" Charles Robert, der der Polizei als Betrüger und Do- kumentensälscher bekannt ist, erzählte dann, er habe die Brieftasche mit dem Scheck in einem Abteil erster Klasse des Schnellzuges Paris—Nizza gesunden. Es ist allerdings nicht unwahrscheinlich, daß er sie dem rechtmäßigen Besitzer ge stohlen

hat. Wie dem auch sei, die gigantische Beute von anderthalb Millionen Pfund, ungefähr 30 Millionen Schil ling, versetzte den kleinen Hochstapler in einen wahren Freudentaumel. Er beschloß, einige Wochen hindurch an der Riviera das Leben zu genießen und dann nach Amerika zu verschwinden. 8« viel Geld — zu vlrl Aufsehen Robert wandte sich nach Nizza und mietete unvorsich tigerweise in einem der ersten Hotels ein geradezu fürstliches Appartement. Ein Heer von Hotelbebiensteten umlagerte ihn. Die besten Schneider

lieferten neue Anzüge und am Ende der Woche wurden dem vornehmen Gast die Rech nungen präsentiert. Als Robert dem Hoteldirektor den Millionenscheck zeigte, siel dieser beinahe in Ohnmacht. Der Betrag war so hoch, daß der erfahrene Hoteilgewaltige mit Recht vermutete, es gehe hier nicht mit rechten Dingen zu. Heimlich verständigte er die Polizei, die Charles Robert unter Beobachtung stellte. Robert versuchte dann, auf Grund seines Schecks, im Spielkasino von Monte Carlo ein Darlehen zu erhalten, erhielt

internationalen Unternehmens und bewog ihn, sich mit einer großen Summe zu beteiligen. Aber der Vertragsabschluß scheiterte daran, daß der Großgrund besitzer beim Anblick des Millionenschecks stutzig wurde und insgeheim die Polizei verständigte. Dar Ende vom Lied In der Zwischenzeit waren auch von anderen Seiten gegen den geheimnisvollen Scheckbesitzer Anzeigen erstattet worden. Die Pariser Polizeidirektion erkannte auf Grund der Personsbeschreibung den langgesuchten Betrüger und Dieb Charles Robert

bei Vorweis von vier vollbezahlten Fahrkarten Wagen um 10, 15 und 16 Uhr. Am Ostersonntag und -montag wird, wenn die Witterung einigermaßen gut ist, noch der Winterfahrplan eingehalten, d. h. es verkehren fahrplanmäßig Wagen zu jeder vollen Stunde von 8 Uhr früh bis 19 Uhr. Die Fahrpreise sind ab 15. April für Bergfahrt 8 5.—, Berg- und Talfahrt 8 6.—, für Touristen Bergfahrt 8 3.50, Berg- und Talfahrt 8 4.50. Autounfall am Zirlerberg. Am 8. ds. vormittags führ der Augsburger Kaufmann Robert Karl Magg

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 8
Date: 12.05.1924
Physical description: 8
'dem Robert sagen, der bringt dir nächste Woche von Innsbruck eins mit." „Kommt er wieder?" fragte Moj. „Ja, nur letzte Woche konnte er nicht fort, sonst ist er ja jeden Samstag abend da bei der Mutter; die alte Frau haltet's ohne ihren Robert ja nicht aus." „Er ist so Viel nett mit der alten Frau." „Das ist er," antwortete der Freund, „und er be sucht sie, so oft er nur kann. Aber zu Weihnachten soll er Assistent am Krankenhaus werden, und da glaub' ich nicht, daß er jede Woche abkommt." „Assistent

, ist das so wie Professor?" „Das nicht, aber gleich der nächste nach dem Pro- Wor, und wenn der nicht da ist, der Stellvertre- „Oh," meinte Moj, „da tu ich mich fast vor ihm grausen, wenn er selber die Leut' operieren wird." „Schafl," sagte Georg, „das tut der Robert gar nicht; er ist ja nicht bei den Operierten, sondern bei den Nervenkranken." „Bei denen?" fragte Moj und zeigte mit einer vorsichtigen, komischen Geste auf ihre Stirn. „Ja, bei den Kopfkranken." „Oh, das ist ja noch viel schrecklicher. Hat er Ihnen schon

davon erzählt? Graust's ihn nicht?" „Hm. Was fällt dir ein? Er ist ja Doktor, er tut's gern." Da aber schüttelte Moj energisch den Kops. „Gern tun, so was, nein, Georg. Der Robert ist ein besonders guter Mensch, und da hat er sich grab solche armen Kranken ausgesucht, bei denen es recht viel Geduld und einen extra gescheiten Kopf braucht, und den hat er. Aber daß er gern bei den Irrsinnigen ist, nein, Georg, das glaub' ich nicht." „Möglich, daß du recht hast. Ich könnt

der rechte. Wissen Sie noch, wie sich der Toni in den Fuß gehackt hat — der Doktor Robert hat ihn verbunden, und der Bernhard ist dabeigestanden. Jesus, ist dem schlecht geworden; weißt, Robert, hat er immer gesagt, ich kann durch aus kein Blut sehen." „Das können die Dichter alle nicht," sagte Georg. „So, kennen Sie so viele?" „Nur noch einen außer dem Bernhard. Das war ein Kamerad von der Akademie und ist jetzt Oberleutnant in Salzburg." „Hat's der zu etwas gebracht?" „Oh ja," gab Georg zurück, „erst

, die Leute reden immer und über alles, warum also nicht auch über dich?" „Aber was sagen sie?" „Ja, jeder was anderes: Einer zum Beispiel, daß du mein Schatz bist." „Ach was." „Und der andere, daß du nur wegen des Georgs im Kriege! bist, und die dritten wieder wollen ge nau wissen, daß wir zwei nur auf dich achtgeben müssen, weil du die Braut vom Doktor Hofer seist." Nun lachte Moj herzhaft und laut heraus. „Und was haben Sie denn darauf gesagt?" „Ich, nur die reine Wahrheit. Daß der Doktor Robert

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Innsbrucker Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 06.07.1934
Physical description: 6
... Du hast mich zu Bergmann ge trieben, hast einen Rauschgiftschmuggler aus mir ge macht . . ., heute aber rechnen wir ab. Dafür fordere ich etwas . . . dich, Evelyn!" Evelyn bebte vor Angst. Jeden Augenblick konnte Rudolf kommen . . • „Rudolf", murmelte sie hilflos. Robert Hellmanns bleiche Stirn zog sich zusammen. „Du wirst die Verlobung lösen", befahl er hart. „Sofort. Auf der Stelle . . Auf Evelyns abwehrende Geste trat er nahe und drohend zu ihr. „Tust du es nicht, so werde ich ihm erzählen

eine Gedenkfeier stattfinden, wozu Ingenieure und sonstige Mitarbeiter an dem großen Roman mnTHaäa L£mM OMrn- „Schweig!" schrie sie erregt. „Das wirft du nicht tun. Hör zu, Robert, ich will dir Geld geben, viel Geld . . . ich heirate doch Overberg bald. Dann stehen mir un beschränkte Mittel zu Gebote. Du sollst alles haben, du kannst reisen, irgendwo ein anderes, neues Leben beginnen. . ." „Ich will kein Geld!" sagte Hellmann kurz. „Du kennst den Preis, Evelyn, und weißt, was sonst ge schieht . . ." „Früher

. Evelyn gewahrte sie zuerst. „Was wollen Sie hier?", schrie sie brutal. „Wie konnten Sie sich hier einschlei chen?" Robert Hellmann war fassungslos herumgesah- ren und sah entsetzt in das schmale, blasse Gesicht der Schwester. „Ich suche meinen Bruder seit Wochen", sagte sie hart. „Eben sah ich ihn in dieses Haus gehen, ich mutz ihn sprechen. Die Tür zu Ihrer Wohnung stand auf.. Sie wandte sich an Robert. „Bitte komm ... für einige Minuten nur." Ihre Stimme klang eisig. „Du kannst ja später

wieder hierhin zurückkehren", fügte sie mit verächtlichem Blick hinzu. In Evelyns Gesicht kam eine erregte Röte. „Schwei gen Sie", rief sie. „Sie deuten ja den Besuch Ihres Bruders falsch . . . ich . . ." Erika nahm Robert Hellmann am Arm. „Nur einen Augenblick", sagte sie bittend. Sie sah ihn dabei so flehentlich an, daß der junge Mensch weich wurde. „Was ist denn?" fragte er schließlich unwirsch. Erika hatte ihn aus der Wohnung der Schauspielerin herausgesührt, sie standen aus dem Treppenabsatz. „Du mußt

und Einzelpersonen, die nicht nur im Orte hetzen mrü Lügennachrichten verbreiten, sondern auch fleißig zwi schen Mittenwald und Scharnitz Kurierdienste und ähn liches leisten. Herr die Treppe herausstieg und sie erstaunt betrach tete. „Ich kann nicht weg von hier", sagte Robert Hell mann finster. Er wandte sich ab und stieg vor Erika die Treppe hinunter. „Du bist mir böse, weil ich dir helfen wollte", sagte Erika traurig. Sie schritt unentwegt neben ihm her und blieb auch bei ihm, als er in ein kleines Cafe

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Tiroler Post
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Page 10 of 12
Date: 04.08.1911
Physical description: 12
Baldauf Kassian, Postmeister, St. Valentin a. d. H.; Dilitz Lorenz, Amtsüiener, Nauders; Hohenegger Martin, Reschen; Moritz Heinrich, Spengler, Nauders, Jungschütze; Sprenger Peter, Bauer» Nauders; Bald auf Karl jun., Nauders. Schleckerscheibe (400 Schritte): Moritz Valentin, Nauders; Baldauf Kassian, St. Valentin a. d. H.; Jung Konrad, Kaufmann, Nauders, Jungschütze; Stecher Heinrich, St. Valentin a. d. H.; Moritz Alois, Sägschneider und Müller, Nau ders; Tschiggfrey Robert, Nauders; Moritz

Joses, Nau ders; Moritz Heinrich, Nauders; Sprenger Peter, Nauders; Jung Alois, Handelsgehilfe und Feuerwehr kassier, Nauders, Jungschütze. Schleckerscheibe (200 Schritte): Moritz Alois, Nauders; Moritz Valentin, Nauders; Baldauf Kassian, St. Valentin a. d. H.; Baldauf Karl jun., Nauders; Tschiggfrey Robert, Nau ders; Plangger Alois, St. Valentin «. d. H.; Dr. Hans Gstreinthaler, prakt. Arzt, Nauders; Jung Kon rad, Kaufmann, Nauders; Hohenegger Martin, Re ichen; Schöpf Josef, Maurer, Graun; Moritz

Josef, Nauders. Prämien für die meisten Schwarz schüsse. Distanz 400 Schritte, 1. Tag: Moritz Alois, Nauders; Moritz Valentin, Nauders; Tschiggfrey Ro bert, Nauders; Sprenger Peter, Nauders. Prämien für die meisten Touren. Distanz 400 Schritte 1. Tag: Moritz Valentin, Nauders; Tschiggfrey Robert, Nau ders; Stecher Heinrich, St. Valentin a. d. H.; Spren ger Peter, Nauders. Prämien für die meisten Schwarzschüsse. Distanz 200 Schritte, 1. Tag: Moritz Valentin, Nauders; Tschiggfrey Robert, Nauders

; Schöpf Josef, Graun; Stecher Heinrich, St. Valentin a. d. H. P r ä m i e n für die meisten Touren. Di stanzen 200 Schritte, 1. Tag: Tschiggfrey Robert, Nau ders; Moritz Valentin, Nauders; Stecher Heinrich, St. Valentin a. d. H.; Moritz Alois, Nauders. Prämien für die meisten Schwarzschüsse. Distanz 200 Schritte, 2. Tag: Baldauf Kassian, Haid; Hohenegger Martin, Reschen; Moritz Valentin, Nauders; Senn Eduard, Postmeister, Pfunds. Prämien für die meisten Touren. Distanz 200 Schritte, 2. Tag: Senn

; Hohenegger Martin, Reschen; Tschiggfrey Robert, Nau ders; Senn Eduard, Pfunds; Schöpf Josef, Graun; Baldauf Karl, Nauders; Stecher Heinrich, St. Valentin a. d. H.; Moritz Alois, Nauders; Plangger Alois, Haid. Jungschützenbeste: Moritz Heinrich, Nau ders; Schimana Otto, Beamtensohn, Nauders; Jung Alois, Nauders; Wolf Alois, Bauernsohn, Nauders; Gstreinthaler Hans jun., ftud. Gym., 6. Klasse, Nauders. Senior der Standschützen des hiesigen Bezirkes ist Herr Martin Hohenegger, der trotz seines hohen Alters

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Alpenländer-Bote
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Page 3 of 16
Date: 26.10.1924
Physical description: 16
, während der junge Kaiser den ältesten Bruder Robert zum „Soldatenspielen" einlud. Sie setzten sich uns den Boden und zu mir sagte der Kaiser: „Ich bitte, Herr Haupimann, Sie nehmen an meiner Seite Platz, denn Sie sind ein erfahrener Kriegs mann. Jetzt kam es zur Aufteilung der verschiedenen Armeen. Ter Kaiser: „Also ich nehme mir die Oester- reicher, die Ungarn, die Deutschen und die Russen und du Robert, die Franzosen, Serben, Italiener, Rumänen, Engländer und was du noch sonst hast." — Der Kaiser stellt

seine Armeen in breiter Front über den ganzen Salon auf, dahinter Reserven gruppiert, während Robert seine Truppen armeewcise in mehreren Gliedern recht dicht, also mehr parademäßig, gruppiert. Otto sieht dies und flüstert mir zu: „Sehen Sie, Robert ist ein schlechter Feldherr, der stellt seine Truppen noch so auf, wie er es auf den alten Bildern und in den Büchern sah, heute muß man in breiter Front aufmarschjeren." Nun nimmt Robert die Schachtel, wo die Italiener drinnen sind und stellt diese sogleich

nach rückwärts laufend aus. Otto sieht dies und ruft seinem jüngeren Bruder mit Schadenfreude zu: „Ha, Robert, jetzt stellst du die Schande deiner Armeen aus!" — Robert erwidert schlagfertig: „Ja, das weiß ich, die Kerle lausen ja auch schon zurück!" Während die Beiden so mit den Soldaten spielen, fragt mich der junge Kaiser: „Haben Sie im Krieg bei den Italienern auch die Krankheit „paura neleosa" be merkt?" Ich wußte nicht, was der Kaiser damit meine, woraus er mir erklärte: „Die „paura neleosa

von dort zur Operation ihres Sohnes Robert in die Schweiz fuhr, ließ sie den Kaiser mit kaum 50 Frcs. zurück, sie selbst hatte nicht genug Geld, um in der Schweiz die ganzen Auslagen zu begleichen, so daß erst ihre Brüder in der größten Not aushelsen mußten. Der Kaiser hatte nicht, wie andere Herrscher, sein Geld ins Ausland geschafft, sondern den größten Teil in Kriegsanleihe angelegt. Bei ihrer Fahrt von Eckartsau in die Schweiz konnten sie auch nur einen kleinen Teil ihres Privatschmuckes mit nehmen. Die teuren

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Tiroler Wastl
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Page 4 of 12
Date: 11.12.1929
Physical description: 12
mit einer Ordnungsstrafe verfolgt, um auf diesem Wege das schlechte Beispiel wurzweg auszurotten und jeder Kritik von vornherein den Mund zu stopfen. Man hat sich daher entschlossen, wegen ordnungswidriger? Schreibweise eine Geldstrafe von 109 Schilling oem Ehrenbürger von gls, Herrn Robert Nißl, aufzudiktieren. Der Kurator will sichs leicht machen; wer ihm den Spiegel vorhält, wird bestraft. Man muß heute den Staatsan walt wohl warnen, den schuldigen Kurator anzugeben. Die Klageschrift wäre ungebührlich

und mit einer Ordnungsstrafe zu ahnden. Solche Strafen sind nach Auffassung der Landes regierung sogar endgültig, d. h. eine Ueberprüfung auf ihre Rechtmäßigkeit wird als ausgeschlossen erklärt. Robert Nißl scheint zwar nichr dieser Auffassung zu sein und hat beim Verwaltungsgerichtshof gegen den Bescheid der Tiroler Landesregierung die Beschwerde eingebracht. Sein Er suchen um aufschiebende Wirkung bis zur Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofes scheint wieder Entrüstung ausgelöst

zu haben. Sollte der Verwaltungsgerichtshof wirklich über das beleidigte Ansehen einse Mitgliedes der Landesregierung stehen? Da die Beschwerde unmittelbar in Wien eingebracht wird, versagt das probate Mittel, sie gleich wieder mit einer Geld oder Freiheitsstrafe zu ahnden; aber es gibt ein anderes Mittel — endlich die verfluchte Schreibmaschine, die zu solchen Aeuße- rungen mißbraucht wird, unschädlich zu machen. Die Landesregierung hat letzteren Weg gewählt und die Schreibmaschine des Herrn Robert Nißl pfänden laften Sie soll in absehbarer

Zeit versteigert werden. Im Exekutionsverfahren gilt im allgemeinen der Grundsatz, daß dem Verpflichteten vorerst leicht entbehrliche Sachen gepfändet und veräußert werden sollen. Auf Schloß Büchsenhausen des Herrn Robert Nißl sind nun eine Reihe von Gegenständen, die im Wirtschafts betriebe entbehrlich sind. So liegen dort Ochsengeschirre gro ßen Formats bereit, für Rindviecher außerordentliche,: Größe wie zugeschnitten ü9ud andere Entbehrlichkeiten der Viehwirtschast. Ihre Verwertung

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 13.05.1933
Physical description: 6
aus Eisenröhren ge adelt hat. Den Erhebungen der Gendarmerie ist es gelungen, gegen mehrere der Tat verdächtige Männer einzuschreiten. Iie Täter waren Mitglieder des aufgelösten Republikani schen Schutzbundes. Im Zusammenhang mit diesen Erhebungen wurde eine Waffensuche in der Pollheimer Mühle und in der Welser Papierfabrik vorgenommen, bei der MraröMMMU vberrechnungsrat Robert Dum f. Zn den Morgenstunden des 12 . d. M. verschied im Sana torium der Kreuzschwestern in Innsbruck der Oberrechnungs rat

des Innsbrucker Stadtmagistrates Robert D u m an einem Larmleiden im 49. Lebensjahr. Robert Dum war am 17. Sep tember 1884 in M a t r e i am Brenner geboren, übersiedelte aber schon in früher Jugend nach Innsbruck, wo sein Vater bas bekannte Gasthaus zum „Fechtlwirt" betrieb. Als Beamter des Stadtmagistrates (seit 1906) war Dum viele Jahre Leiter des städtischen Expedites und wurde im Vorjahre gelegentlich der Neuorganisierung des Stadtmagistrates zum Chef des neugeschaffenen Oekonomates und gleichzeitig

zum Oberrechnungsrat ernannt. Robett Dums kernige Persönlichkeit, seine Heimatliebe, seine Tangesfreude und fein Sinn für echten volkstümlichen Humor schufen dem so früh verstorbenen einen großen Kreis von Freunden. Als eifriges Mitglied desInnsbruckerTurn- aereins zählte Dum zu den Stützen derTurnersänger- rieg e, seit mehreren Jahren gehörte er auch der Sänger- Minigung „Wolkensteiner" an. Robert Dum war aber ach ein M e i st e r des mundartlichen Vortrag e s; n unnachahmlicher Echtheit und mit angeborenem

mimischen latent wußte er besonders unsere mundartlichen Tiroler Dich ter zur Geltung zu bringen; wer erinnert sich nicht gerne an seine Vorträge „Wie deutsche Bauern reden und erzählen" im Kleinen Stadtsaal, später in der Innsbrucker Urania und bei zahllosen geselligen Veranstaltungen, bei denen Robert Lum stets ein gern begrüßter und vielbedankter Vermittler heimatlichen Humors war. Mit besonderem Geschick wußte er Karl von Lutterottis Meisterwerk „Der Nikolausmarkt zu Imst im Jahre 1829" und Anton

Sohn im 19. Lebens jahr. Bis in die letzte Zeit war Oberrechnungsrat Dum voll kommen gesund, erst vor wenigen Tagen mußte er sich einer Darmoperation unterziehen. Nun ist er seiner Familie — er hinterläßt eine Witwe, einen Sohn und eine Tochter — und seinen Freunden viel zu früh entrissen worden. Das Gedächtnis an den Heimattreuen Mann und liebenswerten Menschen Robert D u m wird bei allen, die ihn gekannt haben, nie er löschen. Die nächste Bürgermeisterwahl in Innsbruck erfolgt nicht am Freitag

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Neueste Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 07.09.1921
Physical description: 4
Are VrauLschau auf dem Semmering. Wien, 4. September. Ein origineller Gaunerstreich, kttter dem der berüchtigte Hochstapler Rudolf Müller steckt, wurde dieser Tage vom Sicherheitsbureau aufge- -eckt. Anfangs schien es, als ob es sich um einen Rcmb- MÄ handle.,- indessen stellte es sich heraus, daß nur ein Betrug vorliegt. Der Sachverhalt ist folgender: In der Familie des 25jährigen Einkäufers Robert Holzer, zu Zand in Täufers bei Bruneck geboren, war es in der letzten Zeit bekannt geworden

, daß der junge Mann durch Bermittlung eines vornehmen Fremrdes sein Glück machen sollte. Holzer erzählte daheim, daß sein Freund Zuöi de Wolff" mit der Familie eines serbischen Nabobs, eirres steinreichen Schweinehändlers, bekannt sei,' der Mann habe mehrere Töchter, die jede eine Mit gift von 600,000 Dinar in die Ehe brächten. Nun sei die beste Gelegenheit für Robert Holzer, eine der Töchter heünzuführen, denn wohne mit ihnen auf dem Semmering. Robert Holzer erklärte seinem Bruder Eduard, er wäre gleich

entschlossen, eine der Töchter anzusehen, nur müsse er sich — und dies sei die Bedin- Mg, die „Rudi de Woiff" gestellt — vornehm ausstaf fieren, um seinen noblen Freund nicht zu blamieren. Der Bruder ließ sich von Robert überreden und stattete ihn mit einem Anzug, mit einem Sportkostüm aus Leder, mit Schuhen, einem Stock urit Elfenbeingriff, etwas Wäsche, einer goldenen Uhr mit Kette, einer Krawatten- naöel mit Perle, zusammen im Werte von etwa 50.000 K aus und gab ihm auch 6000 K bar auf die Hand

mit. So ausgestattet, war Robert Holzer vermeintlich am 24. August zur Brautschau auf dem Semmering abge- retst. Er ließ aber, seither nichts von sich hören. Die Familie war in großer Besorgnis mrd glaubte, daß er möglicherweise einem Raubmörder zum Opfer gefallen sei. Am 27. August wurde die Abgängigkeitsanzeige im Sicherheitsbureau erstattet. Die Erhebungen im Semmeringgebiet ergaben, daß weder „Rudi de Wolff" noch Robert Holzer dort e,inge- trcffen waren,- das Sicherhettsbureau stellte durch die Nachforschungen

Rudolf Branders ist Müller aufgetreten. Es wurde ermittelt, daß auch Robert Holzer nicht aus den Semmering gefahren war, sondern sich mit Wolff in Mödling einige Tage aufgehalten hat, daß er im Einverständnis mit Müller seinen Bruder um die Ausstattung für die „Brautschau" betrogen hat. Außer dem hatte er noch nach der Erstattung der Abhängig keitsanzeige durch einen Boten seinem Bruder Geld zu entlocken versucht. Holzer wurde noch am 28. August auf dem Semmering verhaftet und es ergab

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 8
Date: 21.07.1931
Physical description: 8
Stunden lang erörterte Dr. Grünnewald die ein zelnen Punkte seiner großen Anklage. Sehr scharf ging er gegen Robert Heinrich vor, dem zweifellos das Stehlen zur Gewohnheit wurde und der auch (den Aussagen Fischers nach) zu Gewalttaten neigte. Dr. Grünnewald beantragte mit aller Schärfe, daß im Urteil die Zulässigkeit der Abgabe in eine Zwangsarbeitsanstalt betreffs Robert Heinrichs ent halten sei. Gegen Erwin Fischer, der um kein Haar besser als Hein rich ist, zeigte sich der Staatsanwalt bedeutend

— er war für das fernere Leben gewitzigt. Da kam er neuerlich mit dem galten Freund und Kollegen Robert Heinrich zusammen — und nun war es wieder um Fischer und seine guten Grund sätze geschehen. Gemeinsam mit Heinrich glitt er wieder ab wärts, in Tiefen, in da8 Verbrecherleben . . . Betreffs Karner führte Dr. Jeschenagg aus, daß er der am wenigsten Bemakelte ist, am wenigsten beging, zurzeit ehrlich arbeite — und daß er am Arbeitsplatz bis zur Ein stellung der Arbeit (Gebirgsstraßenbau in Steiermark) zu belasten sei

. Anton Karner hat übrigens bereits zehn Mo nate in der Untersuchungshaft verbüßt, erscheint also ohne hin schon empfindlich bestraft. Rechtsanwalt Dr. Torggler als Verteidiger des so sehr belasteten Robert Heinrich begann mit dem russischen Volks- sprichwovt: „Der Verteidiger ist das bezahlte Gewissen!" Das stimme aber diesmal nicht, denn er (Dr. Torggler) sei ja Ex-osso- (Armen-) Verteidiger. Als Armenverteidiger müsse er allerdings vor allem gestehen, daß die Angeklagten zuallermeist Straftaten

gesetzt haben, die sich gegen Arme richten, nämlich viele Fahrva-ddiebstähle. Bon seinem Klienten Robert Heinrich sagte Dr. Torggler mit besonderer Offenheit: „Heinrich ist auf die Bahn des Verbrechens ge kommen — und es wird sehr, sehr schwer sein, ihn von dieser Bahn wieder einmal abzuoringen!" Wenn Fischer den Komplicen Heinrich ständig so schwer belastet, so müsse denn doch gesagt werden: Erwin Fischers Aussagen kann man unmöglich immer vollen Glauben schen ken! Zu bedenken sei

Stehplätze gab, die Urteile verkün det. Erwin Fischer wurde wegen des Verbrechens des Dieb stahls und der Diebstahlsteilnahme sowie auch wegen der Uebertretung der Falschmeldung zu vierJahrenschwe- ren Kerkers, verschärft durch eine Einzelhaft in jedem Vierteljahr, verurteilt. Robert Heinrich, der ebenfalls des Diebstahls, der Diebstahlsteilnahme und der Falschmeldung schuldig erkannt wurde, bekam fünf Jahre schweren Kerkers, verschärft durch eine Einzelhaft per Vierteljahr. Beide — Fischer wie Heinrich

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