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Tiroler Land-Zeitung
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Page 16 of 16
Date: 21.07.1906
Physical description: 16
neben Muttern und Ritz eines der besten Futterkräuter, so daß man die Kühe, welche die erstere Pflanze mit besonderer Vorliebe fraßen, dreimal im Tag melken mußte. Bald aber wurden Oie Sennerinnen übermütig und ergaben sich dem Hexenleben. Ein junger Jäger verirrte sich auf der Gemsjagd im Gebirge und gelangte in später Abendstunde aus den Hexenboden, wo die Sennerinnen eben eine Zusammenkunft abhielten. Die jüngste Hexe, die den Jägersmann nicht ungern sah, zog diesen sogleich in den wilden Reigen

hinein und tanzte mit dem schmucken Gesellen manchen lustigen Tanz. Nur zu schnell flammte im Osten das Frührot empor und die übrigen Sennerinnen mahnten zum Aufbruch, denn die Kühe sollten gemolken werden. Die junge Tänzerin aber hätte noch gerne länger ihrem Vergnügen gehuldigt und verwünschte das allzu ergiebige Futter mit den Worten: „Verflucht sei Ziprion, Muttern und Ritz, Vom Rhein bis auf die höchste Spitz!" Da sprang jedoch der Jäger erschrocken auf und rief, um den schrecklichen Fluch

unschädlich zu machen, so schnell er konnte: „Behüt mir Gott Muttern und Ritz, Vom Rhein bis auf die höchste Spitz !" Weil er aber in der Eile den Ziprion vergessen hatte, ver dorrte das herrliche Kraut für ewige Zeiten: Noch -sieht auf mancher Alpe dort Ein falbes Kraut man steh'n. Als wär's vom Wintersfrost gedorrt, Jst's außen anzuseh'n; Doch strömet, wenn entzwei man's bricht, Hervor die Milch ganz weiß und dicht, Die still und heimlich drinnen In dürrer Hüll' muß rinnen, Und keine Kuh frißt- je davon

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 5 of 8
Date: 22.09.1908
Physical description: 8
vorbestraft. Die Anklage vertrat Staats anwalt Weber, die Verteidigung besorgte Dr. Paul Krautschneider. Schriftführer war Dr. Menz. Die Anklage lautete dahin, daß Ferdinand Kloufar, Karl Schimanko und Sylvester Ritz am 12. Juli d. I. nachts in Lana in Gesellschaft als Diebsgenossen dem Bäcker Johann Egger, welcher der Meister des Kloufar war, eine Barschaft von 1980 X und eine auf 7 bewertete Kellnerintasche gestohlen haben, ferner daß Josef Strohmayer am gleichen Abende (Nachdruck verboten,) Pas Wrack

von 4 X gestohlen habe und endlich, daß Ferdinand Klofar, Karl Schimanko und Sylvester Ritz sich mit Josef Strohmayer über einen Anteil am Gewinn aus dem von Letztgenannten bei Alois Gander zu verübenden Diebstahl und Josef Stroh mayer mit Kloufar, Schimanko und Ritz über einen Anteil am Gewinn aus dem von diesen bei Johann Egger zu verübenden Diebstahle vorläufig verständigt haben. Ferdinand Kloufar war am 13. März 1907 nach Verbüßung einer vom Landesgerichte Wien am 5. Februar 1907 wegen Verbrechens

Tischlerlehrling Karl Schimanko, der bei der Tischlermeisterin Kreszenz Laimer in Lana zu gewiesen war. Ihnen gesellte sich in Freundschaft auch der wegen Uebert.etung des Diebstahls zweimal vorbestrafte Bildhauergeselle Sylvester Ritz bei. Am 11. Juli 1908 nun klagte Strohmayer dem Kloufar, welcher auch bereits einen gewissen Ueber- druß gegen das Weiterdienen hatte merken lassen, daß eS ihm in Lana nicht mehr behage; so reifte in ihnen der Entschluß, gemeinschaftlich in die Well hinaus zu wandern

; da sie aber nicht die nötigen Reisemittel besaßen, schlug Strohmayer vor, durch einen Einbruch sich Geld zu verschaffen und Kloufar zeigte sich diesem Plane geneigt. Es wurde verein bart, daß jeder bei seinem Meister, welche ihnen bisher wegen ihrer guten Aufführung Vertrauen ent gegengebracht hatten, stehlen solle. Auch Schimanko und Ritz wurden ins Vertrauen gezogen. Alle vier gaben sich das Wort, die geplanten Diebstähle bei den Bäckern Egger und Gander gemeinsam auszu führen und die mutmaßlich zu erwartende Beute

, welche Kloufar bei Egger auf einige tausend Kronen, Strohmayer bei Gander auf 150 bis 170 T ver anschlagte, in der Schweiz, wohin sie zu fliehen ge gasten, zu teilen. Dem ausgeheckten Plane gemäß sollte Schimanko dem Kloufar und Ritz dem Strohmayer beim Dieb stahle behilflich sein. Da aber der Meister Stroh mayers am festgesetzten Abende des 12. Juli d. I. schon um 7 Uhr zu Bette gegangen war, beschloß Strohmayer, diesen Diebstahl allein auszuführen. Er überstieg das versperrte Holzgitter des Hausganges

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