7,029 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059567-8/1936/26_02_1936/ZDB-3059567-8_1936_02_26_4_object_8063537.png
Page 4 of 8
Date: 26.02.1936
Physical description: 8
eines entsprechenden Bodenstückes erteilt. Auch der Ka meradschaftsbund hat feine Mitwirkung zugesichert. Für das kommende Frühjahr ist die Erstellung des Gedenkzei- chens geplant. Das Rote Kreuz erhofft sich auch die Unter stützung und Förderung von seiten der Bürgerschaft der Stadt.' Voi? «lern Gm Riesenbewuv eines Ntehemkansers Innsbruck, 26. Februar. Der im Jahre 1902 in E l l m a u geborene, nach St. Jo hann i. T. zuständige Inkassant und Vieheinkäuser Hans Ritter stand heute vor einem Schöfsensenate wegen

des Verbrechens des Betruges. Hans Ritter war seit dem Jahre 1928 bei dem Kaus- n«mn Alois Huber in St. Johann i. T. als Viehein- und -Verkäufer angestellt und bezog einen Wochenlohn von 100 8. Der Beschuldigte hatte insbesondere die Vertretung seines Dienstgebers in Innsbruck und war mit einer In kassovollmacht ausgestattet. Anfangs Jänner 1934 machte Alois Huber die Wahrnehmung, daß sein Angestellter eiu- kassierA Geldbeträge nicht zur Gänze abgeführt hatte. Als er Ritter zur Rede stellte, gestand

dieser, 3430 S 51 g nicht abgeführt, sondern für sich verwendet zu haben. Huber kam mit Ritter dahin überein, daß Ritter von sei nem Wochenlohn von 100 8 zur Abdeckung seiner Schuld wöchentlich 10 8 abzuzahlen habe. In der Folgezeit, zu Be ginn des Jahres 1935, mußte Huber abermals die Wahr- irehmung machen, daß der Beschuldigte größere Geldbeträge zurückbehalten und wieder für sich verwendet habe. Die neuerliche Abrechnung ergab einen Fehlbetrag von 19.784 Schilling! Bei einem Rechtsanwalt schloß sodann

Huber mit Ritter einen Vergleich dahingehend ab, wonach dieser sich ver pflichtete, bis zur vollständigen Tilgung seiner Schuld, sei nen vollen Monatsgehalt von 400 8 dem Huber an Zah lungsstatt zu überlassen. Ritter verpflichtete sich weiter, die Geschäfte Hubers zu besorgen. In der Folgezeit ver- mochte jedoch Ritter seinen Verpflichtungen nicht nachzu kommen, da das von ihm nebst seiner Vertretung betrie bene Fleischhauereigeschäft in Innsbruck, Hofgasse 14, nicht den erwarteten Gewinn abwars

. Für dieses Geschäft hatte Hans Ritter von Fleischhauer Nikolaus Erhärt im Sommer 1935 Fleischwaren bezogen und war diesem mindestens 1000 8 schuldig geworden. Naturgemäß hatte Ritter seinen Lieferanten gegenüber seine schlechte finanzielle Lage ver schwiegen und sich diesen gegenüber als zahlungsfähig ausgegeben. Ritter versprach Zahlung, hielt jedoch seine Versprechungen nie ein. Um zu Geld zu kommen, bezog er dann im November von der städtischen Gutsverwaltung in der Reichenau folgende Viehstücke: 10 Fresser

1
Newspapers & Magazines
Oberinntaler Wochenpost
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3073588-9/1938/22_01_1938/ZDB-3073588-9_1938_01_22_1_object_8228559.png
Page 1 of 4
Date: 22.01.1938
Physical description: 4
Erzählung von Anton Schipflinger. Nooemberabend. Der Ritter des Schloßes Itter saß im Speiseiaal und verzerrte sein Abendbrot. Seine Frau brachte einen Wein. „Kommt der Sänger bald 7" fragte der Ritter. „Er muß die Kurse ein wenig stimmen und sich ein bißchen ausruhen von der Reise," entgegnete die Frau. „Wieviel Gäste sind schon gekommen7" fragte der Ritter weiter. „Gar niemand," antwortete die Frau. Der Ritter erschrak. Er wollte sich selbst überzeugen; im gleichen Augenblick trat der Säuger

ein. begrüßte den Ritter, wte es Ritterbrauch war. .Wenn ich beginnen darf, so klatschen sie mit den Künden." „Frau, sind noch keine Gäste da, schau mal." Die Frau verließ den Saal. Der Sänger begann mit dem Ritter ein Gespräch, bei dem man über die letzten Ereignisse sprach. Die Frau kam und sprach traurig : „Nur ein altes Männlein, welches gar nicht geloben ist, ist da. Sonst niemand." Das Männlern trat ein. begrüßte den Ritter und den Sänger höflich. „Woher bist du?" fragte der Ritter

, da ihm das Männlein nicht den besten Eindruck machte. „Ich bin vom Inn." sagte das Männlein und fetzte „Mein Gott, mein Gott." jammerte die Rlttersfrau. „Das Innmännlein sind sie. Sie bringen nur Unglück." Der Ritter klatschte. Der Sänger griff zu den Saiten und begann zu spielen und zu singen Das Znnmandl stand auf. sagte dem Ritter etwas ins Ohr und ging. „Ich kann nicht mebr spielen," sprach der Sänger wild. Dobel stellte er die Karfe zur Seite und ging aus und ab. Warum kannst du nicht mehr spielen 7" fragte

der Ritter barsch. „Ich kann einfach nicht mehr spielen," bedauerte der Sänger. „Wenn du nicht mehr spiekn willst, so kannst du die Burg verlassen." Der Sänger nahm die Karfe und verließ die Burg Itter. „Was flüsterte dir das Männlein in das Ohr?" fragte schüchtern die Frau. „Unverständliche Worte." „Ich glaube es kommt Unheil über uns. Denn, wo das Innmandl erscheint, kommt ein dreifaches Unglück. Du hättest dem Männlein Geld geben sollen, damit es das Unglück von uns abhalte." Der Ritter lachte uud

meinte : „Ja, die Weiber find furchtsam. Sogar vor einem alten Mandl haben sie Angst. Ich werde mich nun zu Bette begeben, um mich auszuru hen." Der Ritter ging in die Schlafkammer. Sc-ine Frau folgte ihm. Sie konnte kein Augc zudrücken, denn immer kam ihr vor. als käme das Innmandl und bringe ihnen Unglück. Sie wußte, daß das Innmandl kein gewöhnliches „altes Mandl" ist, sondern ein Geist, der von jedermann gefürchtet wird. Die Bauern erzählten ihr oft vom Innmandl. Aber keine gute Tat wußte

2
Newspapers & Magazines
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1932/20_05_1932/TIRVO_1932_05_20_5_object_7653858.png
Page 5 of 8
Date: 20.05.1932
Physical description: 8
Armbrüste heben sich. Doch es kommt nicht zum Schuß. Im letzten Augenblick legt sich das Boot quer zur Einfahrt, das Vierecksegel fällt klatschend nieder, und eine heisere, versoffene Stimme quäkt heraus: „Landser! Nicht schießen! Hier allweg gut Konstanz!" „Wer da?" verlässigt sich der Wachtmeister. „Hier die Ritter vom Twiel!" sagt stolz die versoffene Stimme. „Haha/die Ritter vom Twiel!" Und es lacht der dicke Wachthabende, daß ihm die Wampe wackelt, „Haha, die Ritter vom Twiel!" und es sacht

der Stadtsoldat Sträubele, daß ihm das Wasser in die Petersilie läuft. „Haha, die Ritter vom Twiel!" und es lacht der Andres Axt, der sonst so schwerhörig ist. „Haha, die Ritter vom Twiel!" nnd es lachen all die Armbrstster und Hellebardenträger vom Luken- hänsle. die Hafenseite entlang bis zum Predigerkloster auf der Insel. „Haha, die Ritter vom Twiel" und es wachen die halbtoten Ruderknechte auf und lachen in ihren Bänken. 'Haha, die Ritter vom Twiel!" und es lacht der Rotbart am Steirer

, der noch eine Minute zuvor vor Angst Blut ge schwitzt hat. „Haha, die Ritter vom Twiel!" und es lacht so anlage, Wagenparks usw. aber ohne Zwischenfall vor sich. 'Innerhalb weniger Stunden war das siebentausend Plätze enthaltende Zelt aufgebaut. Den ganzen Tag über herrschte in der Hötttngerau ein geradezu exotisches Leben. Seltsame Menschen, seltsame Tiere sah man in den menschenwimmelnden Straßen, Un zählige Neugierige strömten in die Höttingerau. So man- l eher arme Arbeitslose hat sich vergMjch

, teils Knappen. Kommen Gäste, so sind das nicht ge wöhnliche Gäste, wie sie jede Herberge hat, Straßenwandc- rer, mit Läusen im Bart, sondern es sind fromme Pilgrime aus heiligem Land, mögen sie gleich an der nächsten Schmierecke wohnen. Die Ritter vom Twiel halten auf seine Lebensart und aus höfisches, weltmännisches Benehmen. Da gibt es eherne Satzung und Regel. Nicht jeder darf sich niedersetzen am Tisch, wie er will, nein, so fährt nur eine Bauernsau an den Trog. Ein Twieler Ritter aber, der weiß

, was sich schickt, nimmt keinen Stuhl, ohne den Zunächst sitzenden zu fragen: „Ehrenfester und getreuer Ritter, hvch- zupreisende Zier der Ritterschaft, ist es deinem Knecht und Steigbügelhalter erlaubt, baß er in deine Burg einreite?" Und erst, wenn daraufhin der Herr Käsehändler gnädig mit seinem Ritterkops nickt, ist es dem nicht minder ehrenfesten tugendsamen Anfrager gestattet, seinen Hintern aus den ge schnitzten Stuhl der Ritterschaft zu setzen. Die Ritter vom Twiel leben nicht des stillen Suffs allein

3
Newspapers & Magazines
Der Arbeiter
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ARBEI/1929/24_12_1929/ARBEI_1929_12_24_7_object_7984991.png
Page 7 of 13
Date: 24.12.1929
Physical description: 13
Sette 204. „Der Bergfried' Nr. 52. Karl Ritter stieg höher, und immer lichter wurde der Nebel. Endlich hatte er die Grenze erreicht, mit wenigen Schritten erklomm er eine kleine Feleerhohung und war urplötzlich im hellsten Sonnenschein. Für einen Augenblick schloß er. geblendet von so viel Licht, die Augen, dann aber ergötzte er sich an dem herrliäM Bilde. Gletscher und Felsen leuchteten und blendeten, von hellster Sonne übergossen, darüber wölble sich ein wol kenloser. blauer Bimmel

; die Wunde an seinem Herzen war noch nicht vernarbt, er hatte Else nicht sehen wollen. ^ . , Er kehrte der Swdt den Rücken, die ihm Hermat war, aber nicht blieb. Seitdem hatte er so dahin gelebt, einsam und freud los Es war viel an ihm erstorben, vor allem fein fel senfester Glaube an die Menscken hatte einen schweren Stoß erhalten. Karl Ritter sprang ärger ich über sich, m me Hohe. Das nukGfe Träumen und Grübeln, er. der früher fo tatenfrohe Mensch verfiel ihnen immer wieder. Inzwischen war die Sonne

hinter fernen Bergen zur Rüste gegangen, der Nebel stieg wieder höher, mit ihm wick rasch die Dämmerung. Karl Ritter mußte eilen, um vor Einbruch der Dun kelheit die Schutzhülle zu erreichen, wo ihn fein Weih nackten erwartete. Als er eine Stunde später vor der Hüttentüre stand, da sah er die kleinen Hüttenfenster spärlich erleuchtet, und aus dem Innern tönte ihm fröhliches Lachen ent gegen. Karl Ritter mar enttäuscht; am liebsten wäre er um gekehrt und irgendwo andershin geflohen, denn das Lachen tat

ihm weh, bevor er die Menschen sah, die so heiter waren. Aber er mußte bleiben, wenn er nicht im Freien nächtigen wollte. Also öffnete er mit einem Seufzer die Türe und trat in den ebenfalls mit einer Kerze spärlich erleuchteten Raum ein, in dem sich eine lange, hagere Gestalt am Herde zu schaffen machte. Bei dein Geräusche drehte sich der Mann um und rief: „Bei St. Ursula, Fremdling, du kommst spät, aber nicht zu spät!" Karl Ritter musterte belustigt den hageren Jüng ling mit den langen, strohblonden

in dem schmalen Brust kasten vermutet hätte: „Hallo, da kommt Zuwachs." Karl Ritter folgte der einladenden Geste des jun en Mannes und trat über die Schwelle in das Zimmer, in dem zwei junge, hübsche Mädchen im feschen Tou- rsttenkostüm auf einem kleinen Weihnachtsbaum an dem schon Nüsse, Aepfel und einige andere Lecker bissen hingen, eben noch ein Dutzend Kerzen be- feftigten. Der Lange besorgte die Vorstellung. „Hier, das ist mein Augenstern, Mia, meine Götter- braur, quecksilberig und etwas eigensinnig

4
Newspapers & Magazines
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1936/26_02_1936/NEUEZ_1936_02_26_5_object_8181312.png
Page 5 of 6
Date: 26.02.1936
Physical description: 6
Dieheiakänfer. Innsbruck, 25. Februar. Hans Ritter aus St. Johann i. T. war seit 1928 bei dem Kaufmann Alois Huber als Viehein- und -Verkäufer angestellt und bezog einen Wochenlohn von 100 8. Der Angeklagte hatte insbeson dere die Vertretung seines Dienstgebers in Innsbruck und war mit einer Inkassovollmacht ausgestattet. Anfangs 1934 machte Huber die Wahrnehmung, daß fein An gestellter einkafsierte Bettäge nicht zur Gänze abgeführt hatte. Als er Ritter zur Rede stellte, gestand dieser ein, einen Geldbetrag

von fast 3500 8 nicht a b geführt, sondern für sich verwendet zu haben. Huber kam mit Ritter überein, daß Ritter von seinem Wochen lohn von 100 8 zur Abdeckung seiner Schuld wöchentlich einen Betrag von 10 8 abzuzahlen hatte. Zu Beginn des Jahres 1936 mußte Huber abermals die Wahr nehmung machen, daß der Angeklagte größere Geldbeträge zurück'behalten und für sich verwendet habe. Die Abrechnung ergab einen Fehlbetrag von fast 20.000 8. Bei einem Rechtsanwalt in Innsbruck schloß der Geschädigte

mit dem Angeklagten einen Ver gleich ab, worin Ritter sich verpflichtete, bis zur vollständigen Tilgung seiner Schuld seinen vollen Monatsgehalt von 400 8 dem Huber an Zahlungs Statt zu überlassen. Ritter verpflichtete sich weiter, die Geschäfte Hubers zu besorgen. In der Folgezeit vermochte jedoch der Angeklagte seinen Ver pflichtungen nicht nachzukommen, da das von ihm nebst seiner Ver tretung betriebene warteten Gewinn cri mer 1935 von einem in Innsbruck nicht den er- ürf.' Für dieses Geschäft hatte Ritter

im Som- Fleischhauer Fleischwaren bezogen und war diesem einen Bettag von mindestens 1000 8 schuldig geworden. Der Angeklagte hatte dem Lieferanten gegenüber seine schlechte finan zielle Läge verschwiegen und sich diesem gegenüber als zah lungsfähig ausgaeben. Ritter versprach Zahlung, hielt jedoch seine Zahlunqs'oersprechungen nicht ein. Um Geld zu bekommen, bezog der Angeklagte dann im November von der städtischen Guts Verwaltung in der Reichen au folgende Viehstücke: 10 Fresser im Werte von 460

8, 2 Mast schweine im Werte von 524 8 und ein Kalb im Werte von 25 8 und versprach Zahlung bis längstens 10. Dezember 1935. Eine Zahlung hat der Angeklagte für diese Lieferungen bis beute nicht geleistet. Der Angeklagte ist der Veruntreuung zum Schaden des Huber voll geständig. Auch bezüglich der Betrügereien ist der Angeklagte in tat sächlicher Richtung geständig, bestreitet aber, eine betrügerische Absicht. Ritter verantwortete sich dahingehend, daß das von seiner Frau betriebene Geschäft infolge

5
Newspapers & Magazines
Der Oberländer
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBELA/1931/30_07_1931/OBELA_1931_07_30_11_object_7920849.png
Page 11 of 12
Date: 30.07.1931
Physical description: 12
mich auf die Fahrt im offenen Wagen." «Nun also — das habe ich Papa vorherge sagt. Also bitte, steigen Sie ein." Im selben Augenblick, als sich Käthe Stein auf den leichten Selbftkutfchierer schwang und Clara Pölt neben ihr Platz nahm, kam Claras Reisegefährte um das Stationsgebäude herum. Cr stutzte ein'wenig, als er dje beiden Damen auf dem Wagen sitzen sah. Dann grüßte er artig herüber. Käthe Stein erblickte ihn nun auch und erwiderte seinen Gruß in sehr kühler, ablehnen der Weise. «Aha! Also auf Ritter

Blaubart hat das Auto gewartet-, sagte sie in ihrer ungenierten, lurschikosen Art. Clara sah sie fragend an. «Ritter Blaubart?" Meinte die junge Dame damit ihren düster blicken- >en Reisegefährten? Sie sah, daß dieser sich dem eleganten Auto läherte, einige Worte mit dem Chauffeur sprach md dann rasch einstieg. Inzwischen hatte Käthe Steins die Zügel rgriffen, und der Jagdwagen rollte davon. Gleich darauf sauste das Auto an demselben vorüber. Käthe ließ die Peitsche auf dem Rücken des Pferdes tanzen

. «Natürlich, Ritter Blaubart rast wie der Sturmwind dahin, damit seine armen Opfer nur ja nicht einige Minuten länger vor ihm sicher sind", sagte sie zornig. Verwundert sah Clara in ihr Gesicht. Käthe sing diesen Blick auf und lachte. «Ach, entschuldigen Sie mein Selbstgespräch, aber wenn ich diesen schrecklichen Menschen sehe, verliere ich all meine Selbstbeherrschung 1" Clara klopfte das Herz gegen ihren Willen- «Sie nannten diesen Herrn «Ritter Blaubart", gnädiges Fräulein? Cr war mein Coupegenosse

und machte mir gar keinen ritterblaubärtmäßigen Eindruck", sagte fie, sich zu einem Lächeln zwingend. Käthe fuhr nach ihr herum. «Sie sind mit Ritter Blaubart zusammen in einem Abteil gefahren? Da müssen Sie ja eine schreckliche Fahrt gehabt haben!" rief Käthe erregt. „ r «Nicht, das ich wußte. «Hat er Sie denn nicht mit seinen unheimli chen Augen geängstigt?" «Nein. Ich habe gar nicht bemerkt, daß er unheimliche Augen hat. Er hat ganz harmlos seine 3«itung gelesen und mich kaum angesehen", meinte Clara

: «Schwatze nicht so viel!" Also denken Sie sich, bei Nacht und Nebel ist Ritter Blaubart in Schloß Vesten stein eingezogen, in zwei Automobilen. In dem ersten hat er selbst gesessen und zwei geheimnis volle, verschleierte Frauen, die sofort in den gro-

6
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059567-8/1934/21_03_1934/ZDB-3059567-8_1934_03_21_2_object_8060021.png
Page 2 of 8
Date: 21.03.1934
Physical description: 8
* Rom, 16. März. Da Rom der'Sitz des souveränen Großmeisters des Ordens von Jerusalem (gegründet in Malta) ist, ge nießen die Malteser-Ritter, von denen die Profeß-Rit- ter die Gelübde der Armut, des Gehorsams und des Zölibates ablegen müssen, in Italien ein besonderes Ansehen. Seit dem Jahre 1790 fand kein Weltkonzil der Ritter, die in ganz Europa Niederlassungen und Besitz haben, statt; in diesem Jahre ordnete der im Jahre 1932 neu gewählte Großmeister Fürst Ludwig Chigi-Albani einen allgemeinen

Konvent an. In dem vornehmen Palast des Ordens in Rom, via Condotti, trafen im Laufe des 13. März die Ritter aller Länder ein. Die Ehren-, Magistral- und Donat-Ritter haben nur den katholischen Glauben und die adelige Geburt nachzuweisen. Von Oesterreich erschienen die Fürsten Ludwigstorff, Liechtenstein, Mrstenberg. Clary, Esterhazy, Paar. _ JZ — Rohan, Thun, die Grafen Arco, Harrach, van der Straaten. Bossi, Goeß. Hunyadi, Buquoy, Nostiz, Thun, Thurn, Wilezek, Pallavieini u. a., von Tirol

R. von Granichstaedten-Czerva; an einzelnen Festlichkeiten nahmen Bundeskanzler Dr. Dollfuß und die Ge sandten Rintelen und Kohlruß teil. Im ganzen trafen 700 Ritter ein, die am 14. März unter Vorantritt des Großmeisters und zweier Kar dinale ihren Einzug in die Basilika St. Paul hielten. Es war ein unerhört malerisches Bild, als durch den alten Kreuzgang, der zu dem benachbarten Benedik- tinerkloster gehört, die Ritter, alle in der gleichen roten, goldstrotzenden Tracht, mit goldenen Schwertern und goldenen Sporen

, durch die Arkaden schritten. Am Altäre über dem Grabe des Apostelfürsten Paulus wurde die Messe gelesen; am Nachmittag fanden die Andachten in den Basiiliken S. Giovanni in Laterans und Maria Maggiore ihre Fortsetzung. Ganze Kolon nen von Autos, jedes mit der Malteser-Flagge gekenn zeichnet, brachten die Ritter in die verschiedenen Kir chen. Der Gründer des Ordens, Beato Gerardo (1113), verlangt auch von den weltlichen Ordensmitgliedern eine besonders intensive religiöse Betätigung. Unter den Ausländern sah

man Engländer, Franzosen, Schot ten, Polen, Ungarn (den früheren Außenminister Graf Leopold Berchtold) usw. Bei der am 15. ds. in der Peterskirche am Haupt altar vom Malteser-Kavdinal Bisletti zelebrierten Messe empfingen alle Ritter die Kommunion; nachher versammelten sie sich im Audienzsaa! des Papstes. Vom Großmeister begleitet, betrat Seine Heiligkeit den Saal, ließ, die Reihen durchschreitend, alle Ritter zum Handkuß zu, sprach einige an und hielt dann vom Thronstuh! aus eine lange einstündige Rede

7
Newspapers & Magazines
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1935/25_08_1935/ALABO_1935_08_25_18_object_8275958.png
Page 18 of 20
Date: 25.08.1935
Physical description: 20
spät am Abend trennte, mußte Alice das Versprechen geben, recht bald und recht oft wiederzukommen. Das ver Sagt mir Eueren Wunsch. Ich verspreche Euch, gerecht zu urteilen. Dies soll mein Dank sein." Hans Jörg sah freudig überrascht auf. „Das versprecht Ihr mir?" „Ich sagte es eben." Ritter Kranichfels hielt sich kurz. Er berichtete, was sich in Wartung zugetragen hatte und was Graf Rot tenbach im Schilde führte. Er sprach ruhig den Ver dacht aus, daß Rottenbach Rüdiger von der Aue um gebracht

Backwerk und allerhand Ein gemachtem. In der Mitte der Tafel stand ein großes Salzfaß und einige Laibe Brot. An der Tafel faßen bereits einige Ritter, Höflinge, Kämmerer und die Hofdamen der Herzogin. Sie selbst hatte an einem Ende des Tisches Platz genommen. An ihrer rechten Seite saß der Kanzler. Der linke Platz war noch frei. Zu diesem Platz geleitete der Knappe den jungen Ritter. Das Stintmengewirr und das laute Lachen ver stummte einen Augenblick, als sich Jörg nach einer kurzen Verbeugung setzte

. Aller Augen starrten ihn an. Die Hofdamen und manche Ritter sahen bewundernd zu ihm. In den Augen der meisten konnte man Neid und Mißtrauen erkennen. Elf Knappen liefen mit hohen Zinnkrügen und Trink hörnern um den Tisch. Sie kredenzten Wein, Brannt wein und Bier. Bald war die Aufmerksamkeit von Hans Jörg ab gelenkt. Er benahm sich ruhig und sicher. Manche spra chen ungeniert darüber und tauschten ihre Meinun gen aus. Es fielen sogar anzügliche Worte und zynische Witze wurden laut belacht. Die Herzogin

, in grellrote Farben gekleidet, häß licher denn je, tat, als hörte sie dies alles nicht und als ging sie dies alles nichts an. Sie aß schweigend und beobachtete nur zwei Leute an ihrer Tafel. Gras Rattenbach und Ritter Kranichfels. Wenn Graf Rottenbach mit aschfahlem Gesicht und zitternder Hand den Lössel mit Brühe zum Munde führte, so lächelte die Herzogin verächtlich. Ein zärtlich aufleuchtender Blick streifte den schönen Ritter an ihrer Seite. Wie ruhig und sicher aß, sprach und trank er. Sein Benehmen

war das eines richtigen Edel- mannes. Auch der Kanzler sah mit wachsendem Wohlgefallen auf ihn. Neben dem Kanzler saß Wolfram von Wei ßenbach, einer der angesehensten Ritter Tirols. Schon lange am Hofe der Herzogin, genoß er das Vertrauen aller. Er wußte immer Rat und war ein Freund der aber würde sie aus Rache nicht seine Schulden len. Sie ist ganz unberechenbar und mir vollkomm.«' unverständlich." 33. Kapitel. Ein Bote des Himmels. Die Beziehungen Alicens zu Lady Harding toutben immer lebhafter, so daß niemand

8
Newspapers & Magazines
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1935/29_09_1935/ALABO_1935_09_29_17_object_8276053.png
Page 17 of 20
Date: 29.09.1935
Physical description: 20
galten. Nie fehlte sie dabei. Und immer war Hans P0 m ihrer Seite. Eie schnürte sich, aß fast nichts, ließ sich das rote, jjjtof« Haar strählen und warb beständig um die «e des jungen Ritters. Eine große Tragik offen- M sich in dem Gebaren der alternden, abschreckend 'Pichen Frau. Hans Jörg sah mit großen, leidvollen Augen über W hinweg. Sein Blick verlor sich in unerreichbare m. Haute stand Margaretha neben dom jungen Ritter seiner Tribüne und sah mit gelangweilter Miene J** Lanzenrennen zu. Schon

einholen müßt." Hans Jörg schwieg. Eben prallten zwei Ritter aneinander, die Pferde stiegen, eine Lanze brach. Rasselnd flog der ge schlagene Ritter aus dem Sattel. „An was dachtet Ihr?" fing Margaretha wieder an. „Ihr wißt es", sagte er leise. „Roch immer an das Fräulein von der Aue?" Oh, wie sie den Namen haßte. „Noch immer. Und ewig", sagte der junge Ritter mit fester Stimme. „Ewigkeit ist unbestimmbar", hohnlächelte sie. „Kann sein, daß Ihr das Fräulein nie wiederseht." „Wenn ich sterbe", lächelte

der junge Ritter, „sterbe ich für meine Treuen und Lieben am Rebhügel und für das Fräulein . . ." „Das Fräulein ... ist wohl unsterblich?" Hans Jörg entfärbte sich. „Das steht in Gottes Hand", sagte er ernst. „Oder in meiner . . ., Ritter Kranichfels!" Die Maultasch zitterte vor Zorn. „Sieh, sieh, dies malt Euch bleiche Rosen aus die Wangen! Beruhigt Euch. Noch steht es mir nicht zu Sinn, das Fräulein zu ver nichten. Es liegt nur bei Euch, es zu verhindern." „Gebt Ihr mich frei

, wenn ich nach Jahresfrist noch immer, wie Ihr sagt, an das Fräulein denke?" Die Herzogin lächelte teuflisch. „Wir werden sehen", sagte sie. „Also .. . nein." Hans Jörg nickte. „Ich wußte es." Die Herzogin faßte den Ritter an beiden Armen. Sie stand ihm so nahe, daß ihr Atem sein Gesicht traf und er sich angewidert abwenden mußte. „Nein . . . nein. Und abermals nein. Ihr seid bei meiner Ehre scharfsichtig, daß Ihr das erraten habt. Hört gut! Eher seh ich Euch . . . kalt, als mit dem einem unteren Zimmer bewacht

: „Ich hätte nie gedacht, daß Sie in so schrecklicher Weise von der Wahrheit dessen, was ich Ihnen gesagt und geschrieben, überzeugt würden; aber ich hoffe, daß Fräulein vereint. Nehmt das zur Kenntnis, Ritter Kranichfels!" Hans Jörg öffnete eben den Mund, um eine heftige Antwort zu geben, als sich die Tribünenteppiche teil ten und Wolfram von Weißenbach vortrat. Er kary, um die Herzogin zu bitten, das Zeichen für das Ende des Lanzenrennens zu geben. Margaretha wandte sich und ging mit derben Schritten

9
Newspapers & Magazines
Lienzer Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3091117-5/1931/23_10_1931/ZDB-3091117-5_1931_10_23_5_object_8508834.png
Page 5 of 16
Date: 23.10.1931
Physical description: 16
können, wenn Sie wollen, bare 50 Centimes gekostet, aber Sie werden zugeben, dast diese kleine Ausgabe sich, rentiert hat. Wenn nun die kleine Vorstadttänzerin ihrer Kousine Klara Ritter auf ein Haar gleichsieht, Herr Gerhärt, so gibt es. Nur zwei Möglichkei ten: entweder Klara Ritter und Marion De laurion find Doppelgängerinnen — Sie wissen, dast ein solches Naturspiel vorkommt, wenn auch nur selten — oder aber Marion Delau rion und Klara Ritter sind ein und dieselbe Person. Letzteres halte ich! für wahrscheinlicher

." „Das ist ausgeschlossen", erwiderte Gerhart entschieden. „Die junge Dame, die sich mir als meine Kousine Klara Ritter vorgestellt hat, ist niemals eine Französin." „Wer verlangt denn das?", fuhr Urban fort. „Die Sorte von Varietekünstlerinnen, denen die schöne Marion angehört, sind in ternational und wechseln ihre Namen nach Belieben. Wer weist, ob sich, hinter dem klang vollen Namen Marion Delaurion nicht ein unternehmendes ehemaliges deutsches Stuben mädel oder eine frühere Kellnerin verbirgt, die in Wirklichkeit

Liese oder Grete Kohl häuptel heißt?" „Diese Möglichkeit ist Nicht von der Hand zu weisen," bestätigte der aufmerksam ;zu- hörende Dr. Bergmann. „Aber wie sollte sie dazu kommen, sich für Klara Ritter auszuge- bm?" „Wie kommt eine Hochstaplerin dazu, sich für eine Gräfin Uexküll oder Rheinhausen aus zugeben, erwiderte Urban mit heißen Wangen. „Einfach,, weil sie sich auf dem KriegSpfad be findet, weil es sich, um- eine Gaunerei handelt. Nachdem, was mir Herr Bergmann vorhin v,on Ihrer plötzlich

, aufgetauchten Kousine und der alten Erbfchastsgeschichte erzählt hat. kann ich mir sch,on eine plausible Erklärung zusammen reimen. Der Fuchs Dubais kennt die Crb- schastÄgeschichte von Ihrem Herrn Vater her. Er hat unter der Hand seine Nachforschungen nach, den Erben fortgesetzt und schließlich die Existenz der wirklichen Klara Ritter festae- stellt..." a „Sie glauben also doch-, dast eine wirkliche Klara Ritter existiert?", warf Gerhart ge spannt ein. „Selbstverständlich-," fuhr Urban erregt fort

. „Ihre Existenz ist ja sogar, >wie Sie sich selbst überzeugt haben, amtlich, beglaubigt. Was tut nun der Schurke Dubois, um! aus der Erb schaftsgeschichte Kapital zu schlagen? Cr läßt die wirkliche Klara Ritter verschwinden, nimmt ihr die Papiere ab Und gibt sie- seiner Kreatur — eben jener Marion Delaurion — die sich Ihnen als Kousine präsentiert und von Ihnen auch als solche anerkannt wird. Der Zweck der Uebujng kann natürlich! nur der sein, nicht nur Sie, sondern auch, Ihre wirkliche Kousine

10
Newspapers & Magazines
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1935/01_09_1935/ALABO_1935_09_01_17_object_8275977.png
Page 17 of 20
Date: 01.09.1935
Physical description: 20
’ laria Branowitzer-Rodler nahm den Brief, entfaltete und las ihn. Bgab sie ihn ruhig an Rottenbach zurück. Ion diesem Brief weiß ich. Ritter Kranichfels hat -davon erzählt. Er ist kein Beweis, denn er kann ^..erschlichen sein. Habt Ihr noch etwas vorzu- ap?“ ij Euch der edle Ritter Märlein aufzutischen be- “ Margaretha Maultasch stand auf. „Ihr habt dRecht, den Ritter Lügen zu strafen. Es ist wahr, 'pl keine Beweise. Aber seht ihn an? Steht er nicht jund ruhig hier, während Ihr schon seit

dem G zittert? Ihr habt beide zu wenig Beweise. , sie wandte sich mit grausamem Lächeln zu Mbach. „Mer ich will Euch Gnade für Recht er- Ich überstell Euch dem Gottesgericht!" D Rottenbach, der totenblaß geworden war, gab ^ nur mehr eine Hoffnung: daß Ritter Kranich en der Führung des Schwertes nicht so kundig war Oder daß er ihn durch List besiegen konnte. fjjj 1 Kranichfels atmete hoch auf. Er verneigte sich 'tt ochtete den Entschluß dieser Frau, die das ge hört. gerecht zu urteilen, so einlöste

. ^Eemurmel der Höflinge nahm zu. Flüsternd E die Hofdamen die Köpfe zusammen. Wolfram ^ißenbach und der Kanzler besprachen den Fall ^ wnnten sich nicht genug tun, das ritterlich-vor- ^Auftreten des Ritters zu loben. Mar zur Zeit nicht gewöhnt, einen wahren Rit- ^ntjpofe der Herzogin zu finden. Das Wohlgefal- "ein jungen Ritter teilte sich auch den Käm- Höflingen mit. Das sichere Auftreten, aber zuletzt die Schönheit des jungen Mannes er- ^ ^gemeine Sympathie. Herzogin hatte das Zeichen zum Beginne

und gedunsen. Das strähnige, rote Haar hing gelöst um die schwammigen Wangen. Sie stand, an den Mundschenk gelehnt, und hielt sich an den Lehnen ihres Sessels. Ihre Augen, in denen ein wildes Feuer loderte, glit ten suchend durch den Saal. Sie sah über die lachen den, schreienden, singenden Höflinge hinweg und suchte den Ritter Kranichsels. An einem der achtzehn Bogenfenster, von denen man die Eichenplatte fortgetan hatte, um die schwelende, dumpfe Luft zu verbessern, stand Hans Jörg. Er sah

in den nächtlichen Sternenhimmel und auf die Silhouette der Burg Wartung, die sich schwarz gegen den Him mel abhob. Er dachte an Gertraud und an ein Wieder sehen. Das Gegröhle und Geschrei um ihn nahm immer mehr zu. Hans Jörg wandte sich seufzend. Sein Blick traf den der Herzogin, die, alle überragend, zu ihm her über sah. Ihre Augen brannten in verzehrendem Feuer; die Leidenschaft, die aus ihnen sprach, flößte ihm Schrecken ein. Noch nie war dem Ritter die Her zogin so abstoßend häßlich erschienen als eben

11
Newspapers & Magazines
Lienzer Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3091117-5/1935/05_07_1935/ZDB-3091117-5_1935_07_05_9_object_8511392.png
Page 9 of 12
Date: 05.07.1935
Physical description: 12
ins Kloster gestoßen — und über Stock und Stein zu König Karl gerannt. Dorthin hat mir der Arbogast mein Ein Fest Äuf HÄdrrslevhuus. 15.) Novelle von Theodor Storm. „Ihr habet recht gehört, Herr Ritter," sprach der Bote,- „ich aber dank' Euch für den Richtsteig." „Zur Hochzeit?" frug Rolf Lembeck sinnend. „Man pflegt sonst solche Ladung am hellen Morgen zu bestellen!" — „Verzeihet, Herr! Ich bin nur der älteste der Knechte und bin geritten, wie der Herr mich ausgesandt." „So sprich denn, wessen Hochzeit

gilt es? Will Euer Herr der Witwenschaft Valet ge ben ?" j Da schien der Bote sich mühsam aufzuraf- fen, und erst nach einer Weile sprach er: „Die Jungfrau Dagmar, des Herrn letztes Kind ist es, zu deren Festtag ich Eure Gegenwart er bitten soll." Der Ritter schwieg, in seinem Hirn erstickte er den Schrei: „Du lügst!" Rur sein Antlitz wurde braun und wieder blaß,- aber der Bote sah es nicht, denn der Ritter sah im tiefen Lin denschatten. Mit trockener Stimme sprach er endlich: „Go sag

mir, wie heißt der Mann, dem solch Glück gefallen ist?" „Herr," erwiderte der Alte, „ein schneller Freier ist es gewesen! Ich sah ihn nicht, und ward sein Rame mir nicht genannt,- doch soll er weit in der Welt bekannt sein. Es fehlt an ritt erbürt'gen Zeugen,- drum wollet der Jungfrau die erbetene Ehre antun! Wenn Ihr mit Monöesaufgang kommet, wird es recht fein!" Wieder schwieg der Ritter, und der Bote stand harrend vor ihm. Einzelne Knechte mit trüben Hornleuchten gingen über den Hof, und wenn im Flügel

die Tür nach der Ge sindestube aufging, flog ein Lichtschein durch die Mauerschatten,- im Brunnen fielen die Trvpfen von dem Eimer tönend in die Tiefe. Da kam ein junger Schritt vorüber. „Gehrt, bist du es?" rief der Ritter. — „Ich bin es, Herr!" „So nimm den Boten mit dir und laß ihm guten Trunk geben!" „Llnd was für Kunde," frug dieser, „bring' ich meinem Herrn?" „Geh nur! Wo Jungfrau Dagmar hochzei- tet, darf ich nicht fehlen!" Sie gingen, und der Ritter saß wieder auf der Linöenbank. Vergebens

bohrte fein Ver stand an diesen Rätseln,- aber in seinem In nern kochte es vor Weh und Grimm. Am nächsten Tage, da schon die Abenö- schatten fielen, stand in einem Burggemache Gasparö der Rabe vor seinem Herrn,- die Augen des klugen.Gesichtleins blickten fast er müdet. „Du siehst übel aus,- was ist dir?" sprach der Ritter, der mit aufgestütztem Arm am Tische saß. „Herr, für uns ist üble Zeit," erwiderte der Schreiber und sah dem anderen in die ver wachten hohlen Augen. „Wenn Ihr's erlaubt

12
Newspapers & Magazines
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1938/24_09_1938/TIRVO_1938_09_24_21_object_7676129.png
Page 21 of 24
Date: 24.09.1938
Physical description: 24
da vonzurennen, und nach vielen kecken Abenteuern in Pagen kleidung einem anderen endlich und glücklich ans Herz zu fliegen, dann (das kann man wohl sagen) ist das kapriziös! Sie greift zu den Fausthandschuhen und boxt, sie schwingt sich aufs Pferd und flieht durch die Nacht, greift zu Bajonett und Flo- Sämtliche Photos: Ufa Na, dann tytoftl Szene mit Viktor Staal und Ursula Deinert aus dem von Karl Ritter inszenierten Film „Capriccio", in dem Lilian Harvey die Hauptrolle spielt. Aribert Wäscher, Paul Kemp

Mund führt und dieses Trinkgefäß nicht — was ihr ein leichtes gewesen wäre — zurückweist, sondern (und nun gerade und mit Trotz!) den kleinen Kopf in den weiten Krug steckt: auch das ist kapriziös. Und weil sie kapriziös ist, vermag keiner der vielen Männer, sie zu erziehen, zu überzeugen oder zur Raison zu bringen. Sie hört allein auf die traumhafte Stimme ihres alten Großpapas, der sich ihrer anninnnt, auch nach seinem Tode. ★ So erleben wir das Kapriziöse in dem Karl-Ritter-Film „Capriccio

", einem ungewöhnlich musikalischen Komödien spiel, durch die Kraft eines zündenden Humors zu lebendigem Temperament angetrieben, zu wirbelnder Freudigkeit und Lebenslust. Wir wissen, wenn Karl Ritter einen Stoff in die Hand nimmt, dann wird etwas Ganzes draus. „Saure Wochen, frohe Feste!" Ritter legte mit seinen letzten Film werken, die vom „Verräter" zu „Urlaub aus Ehrenwort" führten, gewiß keinen Müßiggang an den Tag. Er leistete Gründliches. ★ Hier nun feiert er fein Fest! In diesem „Capriccio" strebt

13
Newspapers & Magazines
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1935/03_11_1935/ALABO_1935_11_03_18_object_8276154.png
Page 18 of 20
Date: 03.11.1935
Physical description: 20
. Kann sein, daß ich Euch nötiger Hab als die Nonnen. Auch könnte Berthold . . „Ach, das laßt nur fein", winkte Anna ab. „Seht, das spüre ich hier. Berthold ist tot. Das sagt mir mein Herz." Gertraud sah ängstlich auf. „Was sagt Euer Herz, was denkt Ihr, lebt mein Ritter noch?" „Ach", sagte Anna traurig. „Mein Herz sagt nun nichts mehr. Ich weiß es nicht. Aber da Berthold ster ben mußte, denk ich, daß Euer Ritter lebt. So wird es wohl sein . . .!" „Warum meint Ihr?" „Ach. ich dachte nur so. Gott verlangt nur ein Opfer

für eine gute Tat und Euer Ritter ha^ scheint mir, genug gelitten." „Das sagt Ihr so traurig. Ich werde dann auch nicht wieder froh, wenn ich Hans Jörg wieder haben sollte, Euer Leid drückt mich." „Das soll Euch nicht drücken, Gertraud. Denkt nur, wenn Ritter Kranichfels lebt, ist Berthold doch nicht umsonst gestorben, und wenn, so ist eben alles gekom men, wie es Gott wollte. Grämt Euch nicht." Seht Ihr, so sprach Anna. Gut sein, ist nicht schwer, aber noch leichter, wenn man wenigstens einmal glück lich

." Und plötzlich kam aus dem Wald ein Ritter mit ge schlossenem Visier. Er war groß und stark und ver beugte sich tief vor den Fräuleins. Einen Augenblick zögerte er, dann zeigte er mit der eisenumschlossenen Hand in den Wald. Gertraud, die den Mund öffnen wollte, um etwas zu fragen, deutete er zu schweigen. Sie ritten Zweieinhalb Tage, ohne lange Rast zu hal ten. Der Ritter sprach nichts und antwortete auf keim Frage, die Gertraud oder Anna an ihn stellte. Er ver mied es auch, die Straße zu kreuzen. Stumm

führte ei die Fräuleins und den Knappen über Reschenscheideck über den Paß, wo noch viel Schnee und Eis war. Mi er hielt sich immer auf versteckten Wegen und schien diesen öfters geritten zu sein. Der Ritter brachte die Fräuleins über die Grenze in die freie Eidgenossenschaft. Auf einer Anhöhe hielt er sein Roß an. Von da hatte man einen lieblichen Blick ins Tal. Ein Flüßchen schlängelte sich silbrig dahin und die Burgen rundum blitzten licht und freundlich. Heber allem lag der Schim mer

eines grauenden Morgens. Die Nebel brauten noch, aber dort brach schon ein wenig die Sonne durch- Drunten im Tal riefen die Glocken der Kirche zum Gebet und die Dörfler wanderten ruhig dahin. Der Ritter nahm ein silbernes Pfeifchen aus dem Panzer. Er wandte sich ab und pfiff. Dann wandte er sich noch einmal. Er verbeugte sich tief und ehrfurchtsvoll und sprengte in den Wald zu rück. Die Sonne kam und leuchtete siegreich über die Erde. Die Bauern am Rebhügel sammelten sich und zogen schreiend und fluchend

14
Newspapers & Magazines
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1935/20_10_1935/ALABO_1935_10_20_18_object_8276114.png
Page 18 of 20
Date: 20.10.1935
Physical description: 20
er nun auch. „Ich . . ich Hab auch den Ritter gesehen." „Den Ritter?" „Ja . . ich!" „Wann?" „Ein, ein Mond ist vorbei." „Ein Mond!" Berthold setzte sich. „Erzählt jetzt", bat er nochmals leise. Und das Maidlein begann mit weinerlicher Stimme Bericht zu geben: „Ihr ward nicht daheim, Vater. Da kam der Buck lige, von dem Ihr gerade spracht, und wollt ein neues Eisen für das Roß. Es hatte sich lahm gelaufen. Da Ihr nicht da ward, ging er selbst in die Schmiede, sachte das Feuer an und richtete sich das Eisen. Dabei hielt er unzüchtige Red

'; ich lief aus der Schmiede, um dem Scheusal zu entkommen. In dem Wagen, der vor der Schmiede stand, war Stroh. Es war mir, als be wege sich etwas drin, ich ging neugierig hinzu . . . und sah . . ." „Was bekamt Ihr zu sehen? Ich bitte Euch, sprecht." „Einen jungen, schönen Ritter, blaß und edel war sein Gesicht. Er war in Ketten. Dürsten tat ihn. Mir erbarmte er, ich lief zum Bach und brachte ihm Was ser in der hohlen Hand. Er trank gierig. .Gottes Lohn', sagte er. Ich fragte ihn, wer er sei

. Aber er schwieg und deutete mit den Augen, denn der Bucklige kam. Kaum deckte ich das Stroh über den Ritter, stand schon der Bucklige da. Er schrie und packte mich an der Hand. „Was habt Ihr gesehen? Was macht Ihr da? Was wißt Ihr?" Er zwang mich in die Knie. „Wenn Ihr ein Wort erzählt, daß Ihr mich und diesen Wagen hier gesehen habt, so lebt Euer Vater und steht Euer Haus im nächsten Mond nicht mehr. Was hier geschieht, geschieht auf den Befehl der Herzogin. Hütet Euch, dar über zu reden." So sagte

das Scheusal." „Ach", murrte der Schmied. „Ich wollte Euch oft davon erzählen, Vater. Aber ich kenne Euer hitziges Blut und ich hatte Angst, Ihr wür det etwas lagen oder etwas tun, was Euch das Leben kosten könnt. Tut mir verzeihen. Vater. Ich betete für den Ritter, wenn ich auch nicht wußt, für was er in Ketten lag. Ich ..." „Stampf doch Arbeiter aus dem Boden, wenn du kannst!" fuhr ihn sein Vater zornig an. „Kein Mensch will mehr Bauernarbeit tun, alles läuft in die Stadt! ... Der Teufel hat's gefehn

mir als Kind schon eine Riefenangst vor der Herzogin." Nun erhob sich auch der Schmied. Er trat mit aus gestreckten Händen auf Berthold zu. „Das Maidlein hat recht", sagte er. „Tut ihm ver zeihen. Mich packt manchmal eine heilige Wut, wenn ich an der Maultasch ihr schiaches Regiment denken muß. Das buckliche Scheusal hat dem Maiülein auch noch Schreck eingejagt. Schade, daß es eben gerade Euer Ritter fein muß." „Tröstet Euch. Ich will alles tun, um den Ritter zu retten. Und Ihr, Kathrein, kränkt

15
Newspapers & Magazines
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1935/25_08_1935/ALABO_1935_08_25_17_object_8275957.png
Page 17 of 20
Date: 25.08.1935
Physical description: 20
4 Hans Jörg schüttelte den blonden Kopf. „Ich habe keinen. Ich hatte einen Wunsch, als ich hier auf diesem Wege nach Terioli ritt, um ihn Euch mzubringen. Mer nun . . ." „Nun?" „Sage ich ihn nicht. Ihr würdet ihn mir aus Dank barkeit erfüllen. Und das paßt für diesen Wunsch nicht. Lebt wohl, Herzogin." „Halt." Die Herzogin rief den Ritter nochmals zu rück. Sie war bleich vor Zorn. „Ich habe noch nicht ausgesprochen. Es ziemt sich nicht, mich vorher zu ver lassen. Ihr seid stolz, Ritter Kranichsels

." „Wenn Sie dort gewesen wären, hätten Sie von mir gehört. Ich werde Sie nicht wieder verbannen, Rey nold, aber wir müssen uns in anderer Weise begegnen. Ich habe Zeit genug zum Nachdenken gehabt, seitdem den zu besitzen nur ihr, der Herzogin, zukam. Und die ser Unverschämte hatte mit unerhörtem Mut Marga retha Maultaschs Leben gerettet. Die Herzogin lief mit langen männlichen Schritten hin und her. Und wie kraftvoll und männlich er die kleine Waffe geführt hatte. Ja, und wie schön der Ritter gewesen war. Die Herzogin stand

plötzlich und drückte die Hände ans Herz. Eine unsagbare Sehnsucht überkam sie, den Ritter ständig um sich zu haben. Ein ihr bisher unbe kanntes, selig-geborgenes Gefühl überkam sie, wenn sie daran dachte. Süße Freude erfaßte sie. Plötzlich erschrak sie so sehr, daß sie sich an den Kan ten des Tisches halten mußte. Dann kramte sie mit zitternden Händen ein glitzerndes Ding aus der Tasche. Sie besah sich darin. Das widerlich-häßliche Weib, welches ihr entgegen sah, war sie. Und die roten, glanzlosen

, ging sie zu dem Tisch und nahm den Federkiel zur Hand. Sie füllte das Pergament mit ihrer steilen, energischen Schrift. Als sie den Brief versiegelt hatte, stand sie noch lange an dem großen Bogenfenster und sah zu dem orangefarbenen Herbsthimmel auf. Am nächsten Tag kam ein Bote auf Burg Kranich fels. Er brachte ein versiegeltes Schreiben der Her zogin- Als Berthold die Botschaft übernahm, um sie Hans Jörg zu überbringen, wußte er, was sie enthielt. Ritter Hans Jörg wurde zu Hofe befohlen. Finster

Steintisch. Ein aus silbernen Fäden gewebtes Netz umfaßte ihr rotes, strähniges Haar. Sie hielt die Augen gesenkt. Ihre geschminkten Hände hielten ein silbernes Stäbchen, welches sie spie lend durch die Finger gleiten ließ. Nun sah die Herzogin zu dem Ritter auf, der noch immer abwartend an der Türe stand. „Ich habe Euch an meinen Hof befohlen." Sie lächelte boshaft. „Ich bin gewöhnt, daß man mir ge horcht. Ihr habt Terioli ohne Erlaubnis nicht zu ver lassen. Und nun ... Euren Wunsch ... bringt

16
Newspapers & Magazines
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1935/22_09_1935/ALABO_1935_09_22_17_object_8276033.png
Page 17 of 20
Date: 22.09.1935
Physical description: 20
. «Tm ich weiß gewiß, daß Ihr Euch zum Beispiel daß ich Euch ein Märlein erzähl und Euch zum ißen halten will. Ihr habt auch große Angst, daß ich ^schönen Ritter ein Härlein krümme und daß Ihr ta edles Haupt dafür lasten müsset!" ^er Angeredete glotzte blöd und trat, sich mehrmals «uzigend, zurück. Ai meiner Seel, es stimmt, gerade das Hab ich mich Men!" An, seht Ihr!" Berthold wackelte vor Freude mit ^ Ohren und schnitt greuliche Grimassen. «ühr seid ein Galgenstrick, fürwahr. Ein Unverbes- klicher

!" ^Lehnsmann sah auf seine Laute und wartete. 11 sprach kein Wort mehr, um seine Ungeduld nicht Erraten. Fast hielt er den Atem an. «schließlich. . . warum nicht?" begann der kleine mit dem rosigen Kindergesicht. Berthold hätte Wen mögen. IJ 5 gab vielleicht großen Spaß . . . und wo wir Morgen Terioli verlassen!" fing der Kleine wieder A die anderen schwiegen. die berieten sich leise und schließlich trat einer auf MWd zu. At, mir wollen Euch zu einem Verstecke führen, Ahlden jungen Ritter beobachten könnt

den Knappen harmlos zu und versicherte sie flüsternd, daß sie ganz unbesorgt sein sollten. Nach einer Weile hörte man Stimmen und ein leise klirrendes Geräusch. Durch den gedeckten Bogengang kamen zwei Ritter. „Sie kommen!" flüsterten die Knappen. „Rechter Hand geht Ritter Kranichfels und der andere ist Wolf ram von Weißenbach, nun gebt acht!" Bertholds Muskeln spannten sich. Er bog sich so weit aus der Nische, daß er den Halt verlor und rief nach rückwärts zu den Knappen: „Haltet mich, Hilfe ... ich fall

... ich bin verloren!" Gab sich noch, von den Knappen unbemerkt, einen Stoß und fiel, als gerade die Ritter herangekommen waren, mit Donnergepolter vor ihre Füße. Er rieb sich den blau geschlagenen Rücken, konnte sich aber, bevor er sich aufrichtete, ein Lächeln nicht un terdrücken. Die List war gelungen. Sein Fall war so echt gewe sen, daß die Knappen sicher der Meinung waren, Ber thold hätte durch sein neugieriges Vorbeugen den Halt verloren und nicht, wie es tatsächlich war, absichtlich seinen Absturz

herbeigeführt. Wolfram von Weißenbach blieb stehen und runzelte die Brauen. „Was wollt Ihr denn da, woher kommt Ihr denn?" Berthold sammelte jammernd die Trümmer seiner Laute vom Boden auf. „Von da oben", er deutete auf die Nische, „eine teuf lische Abfahrt!" Er rieb sich mit einer Grimasse das Rückenende. „Wie seid Ihr denn dahin gekommen?" „Vom äußeren Gang, Herr Ritter, tut mir verzei hen, ich könnt meine Neugier nicht mehr zügeln. Ich bin ein armer Spielmann . . . und wollte heut am Hof aufspielen

17
Newspapers & Magazines
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1933/27_05_1933/NEUEZ_1933_05_27_5_object_8170955.png
Page 5 of 16
Date: 27.05.1933
Physical description: 16
- deutschen Bühne. Die Intrigantenrollen mimten nun Gleinsler, Bertolini und Bayer, Herzoge und Ritter spielten der Tischler Georg Winkler und Karl Gleinsler. Nach voll endeter militärischer Dienstzeit trat ich wieder in den Verband der Truppe, bis ich auswärts in Stellung trat. Mein Nachfolger wurde Ludwig Groißmeier und später der Magistrats beamte Patsch, der als Leutnant im Welt kriege gefallen ist. An dem alten Brauch, sich nach jeder Vor stellung beim Publikum zu bedanken, wurde lange Zeit

, vieljährige Leiterin des Pradler auerntheaters und Verfasserin zahlreicher Ritter- und Volksstücke, Üarb in Innsbruck am 19. Oktober 1932 im 89. Lebensjahr. Ein bezeichnender Vorfall soll noch Erwähnung finden: Der Ritter (Ferdinand Gstöttner) trat um eine Szene zu früh auf; der damalige Souffleur, Postunterbeamter Hartmann, rief ihm zu: „Du bist zu früh außer, die Hildegard kommt zu erst!" Zurückgehen und damit seinen Fehler eingestehen, wollte der Ritter nicht, sondern er sagte ziemlich laut: „Soufflier

weiter!" Hartmann aber bestand darauf, daß das Ritter fräulein nach dem Buche zuerst aufzutreten habe. Aufgeregt knurrte nun der Ritter, allerdings auch für die Zuschauer verständlich: „S o u f f l i e r o d e r.... (es folgte das Götz-Zitat)" und ging endlich ab. Der Applaus war aller dings einer der größten, den er je errungen. Diese Episode Gerta Lener, die gemütvolle Liebhaberin des Bauerntheaters, starb als Mitglied der Exl-Bühä auf einer Gastspielreise in Tr'oppau im Jahre 1912. II. Nun ging man daran

18
Newspapers & Magazines
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1939/17_01_1939/TIRVO_1939_01_17_6_object_7673347.png
Page 6 of 12
Date: 17.01.1939
Physical description: 12
Teile 6 ..Deutsche Bolkszeitung' DtenKtag, den xV. ^annSr itw» ?rr. m Jim der Well des &ilms DIE LETZTEN RITTER „2om le Tttexite“, dex Jiim dex deutschen lOiedecydkut Die letzten Ritter — das sind die Jagdflieger des Großen Krieges. Ohne Vorbild bauten sie ihre Waffe selbst auf und aus, schöpften im Kampf selbst die Erfah rung für den Kampf und gaben biefent Kampf seine eige nen Gesetze, auch in Haltung und Gesinnung. —Allein, eingegürtet im engen Sitz der Maschine, jagen sie dem Feinde

. - Der rote Kampfflieger über der Front Dies und noch viele andere sind die Männer, vom Pour le merite. Ihre Reihe wird eröffnet von Jmmel- männ und Boelcke- deren Namen zuerst den Gegner, auf- - Phot. üfÄ-Rotelnger 123) Ti* 6ctoerl-&Ja Aussprache von Mann zu Frau Jutta Frevbe und Faul Hartmann in dem Karl Ritter Film der Ufa „Pour le m6rite“ .horchen ließen und die mit ihrer völlig neüartiMn Flug- weise, die ersten Richtungspfeiler für den ' modernen Lüftkampf schufen, den. schließlich ein .Rick Höfen

weiter, wie es sich nicht anders entwickeln konnte. Diese Kämpfer mußten, wenn sie ihr Leben logisch erfüllen wollten, mit in der ersten Front des deutschen Wiederaufbaues stehen, mußten mit ringen um die Befreiung des Vaterlandes, so wie wir es auch wirklich erlebten. ’ Gründer und Träger einer Tradition ^ Carl Ritter schlägt damit eine Brücke von 1918 bis 1933, zeigt Not und Tod der Front, begeisternden Kampf bis zum Letzten, bis zur Minute des -Zusammenbruchs, und läßt dann die Helden seiner Filmerzählung in einer Zerrütteten

, demoralisierten Welt um Ehre und — um das nackte Leben ringen. Im schonungslos realistischen Bilde soll diese Zeit des, Niederganges Wiedererstehen, um darnach um so begeisternder den Anbruch einer neuen Zeit erleben zu lassen. Die Ritter des Pour le merite nehmen die Fahne wieder auf. Die neue Deutsche Luftwaffe schickt ihre erstm Maschinen in die Lüfte^. Im Zeichen des Eisernen und oes Hakenkreuzes nun stürmen sie wieder dahin unter Führung jener Männer, Die einst Die Tradition Der deut schen Lustwaffe

schufen und'nun selber zu Trägern Die ser Tradition wurden, — Damit aber wird Carl Ritters neues Werk, das-er mit ungewöhnlicher Szenenfülle und in kühner Komposition verschiedener Einzelschicksale im Stile seines „Urlaub auf Ehrenwort" inszenierte, grund sätzlich zu einem Film der deutschen Wiedergeburt, die sa allein durch Tat, durch Besessenheit um die Sache des Vaterlandes möglich war. Carl Ritter gehört zu denjenigen, die eine besondere Mission im deutschen Film zu erfüllen haben. Das be weist

19
Newspapers & Magazines
Tiroler Wastl
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIWAS/1930/02_07_1930/TIWAS_1930_07_02_4_object_7956222.png
Page 4 of 8
Date: 02.07.1930
Physical description: 8
und wehrte ab. „Sie wartet auf einen Ritter," lachten höhnisch die Abgewiesenen. Zum erstenmal schlug Magdas Herz höher, als sie die Verwandlung des Fremden sah. Und sie dachte: Es muß ein Ritter sein, sicherlich. Als der Abend über die Gletscher sank, wanderte der Fremdling und die Rosnerin hinaus zu einem kleinen Abend gang über die nächtlichen Matten und Almen. Da, im ausscheinenden Mondlicht blitzen Waffen auf, von Ferne erglänzen Hellebarden und Lanzen, Geschrei einer Lands knechttruppe wird hörbar

Herr, wenn das Schicksal mich auch jetzt verfolgt. Aber bis über ein Jahr, da Hab ich meine Feinde geschlagen, da komm zu mir und werde meine Frau. Komm ins Bruck hinunter (alter Ausdruck für Innsbruck) und frag beim Goldenen Dachl nach Ritter Max." Dann ging er nach inniger Umarmung. Ein Jahr verrinnt und die Rofnerstochter wartet getreulich ihres und seines Versprechens. Ein Jahr später steht die Rofnerstochter vor dem „Goldenen Dachl" in Innsbruck. Zwei Hellebardiere wehren den Eintritt

. Sie aber sagt: „Ich will zu Ritter Max! Er hat mich hieheck- bestellt." „Da gibts keinen Ritter Max," antworteten die Helle bardiere. „Du meinst wohl unsere Majestät heiligen römischen Reiches Herrscher Kaiser Maximilian?" Wie vom Blitz getroffen, steht Magda da. Das war also der Kaiser, den Zie über die Berge geleitet. Und eine tiefe Traurigkeit befällt sie. Sie steht eine lange Weile, ohne zu sprechen, dann aber wendet sie sich, um zu gehen. Aber da springen auf einmal die Wachen von den Bänken

20
Newspapers & Magazines
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1935/22_09_1935/ALABO_1935_09_22_18_object_8276034.png
Page 18 of 20
Date: 22.09.1935
Physical description: 20
ich alle Zeit . . .", er griff sich an den Hals. Als sich Wolfram von Weißenbach den beiden zu- wanüte, erhob sich eben der Spielmann mühsam. Und Ritter Kranichsels sah gleichgültig über ihn hinweg. In seine blassen Wangen war die natürliche Farbe zu- rückgekehrt. „So . . .", sagte Wolfram heiter. „Und nun Kommt. Ritter Kranichfels, ich gebe dem armen Narren selbst das Geleite. Begebt Euch einstweilen zur Herzogin. Ich folge Euch." Der Anflug seines alten frohen Lächelns flog über das Gesicht Hans Jörgs

. „Von Euch kann man lernen, was ein wahrer Rit ter vermag, Wolfram. Ich danke Euch." „Nur . . . Christenpflicht, Hans Jörg." Wolfram nickte freundlich und trat mit dem gebückt gehenden Spielmann aus den Burghof hinaus. Wolfram von Weißenbach begleitete den armen, zer zaust aussehenden Spielmann bis zu dem Ausgang der Feste. Er kümmerte sich nicht um die erstaunten Gesich ter der Knappen. Als er Berthold entließ, sagte er leise: „Gott hat es so gefügt, daß ich Euch, der Ihr so viel Treue dem Ritter entgegenbringt

, damit beloh nen konnte, daß ich Euch zur rechten Zeit Hilfe brachte und Unheil von Euch abwenden konnte. Ein mal, als Ihr vor dem Kampfe beim Gottesgericht Eu rem Ritter ein glitzerndes Ding vor die Füße warft. Und das zweitemal . . . heute, da Ihr selber vor seine Füße fielt. Hütet Euch vor dem dritten Male. Es könnte sein, daß ich dann nicht zugegen bin, um Euch zu schützen. Und nun Gott befohlen, Spielmann." „Warum . . .?" fragte Berthold. Mer Wolfram legte den Finger an den Mund, lä chelte

in das dunkelgrüne, klare Was ser und rieb sich fröstelnd die Hände. Er wollte erst ein wenig seine Gedanken sammeln, bevor er vor Gertraud stand, um ihr das eben Erlebte zu berichten. Daß sich die Maultasch in den schönen Ritter ver liebt hatte, darüber herrschte gar kein Zweifel mehr, Aber mit irgend etwas zwang sie ihn, mit ihr nach Innsbruck zu gehen, ohne daß er nur einen Versuch machte, Gertraud, wenn auch nur kurz, zu sprechen, oder zu sehen. Also wußte die Herzogin von seiner Liebe zu Gertraud

. Verhindern konnte Berthold die Reise nach Inns bruck nicht mehr. Das war ganz ausgeschlossen. Aber er wollte nicht ruhen und nicht rasten, bis er den Ritter aus den Händen der häßlichen Herzogin befreit hatte und wenn es sein eigenes Leben kosten würde. Der Entschluß beruhigte ihn. Er stand auf und ging auf Wartung zu. Mt heißer Dankbarkeit dachte Berthold an Wolf ram von Weißenbach und an seine gute, hilfreiche Art. Er vermutete in ihm einen treu ergebenen Freund des Ritters. Aber was für einen Grund

21