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Leopoldinum, Littera C, Nr. 67, fol. 60v-63r. - Gerichtsgremium: Richter Hans Rei ter, Andreas Gamper, Balthasar Glöfinger, Balthasar Patiss und Valentin Tschager. 49 Zum Eid im Zuge der Urgicht in Tiroler Hexenprozessen vgl.: Rabanser, Verfahren, S. 37. 50 TLA, Allgemeines Leopoldinum, Littera C, Nr. 67, fol. 62v. 51 TLA, Allgemeines Leopoldinum, Littera C, Nr. 67, fol. 63r-65r. - Gerichtsgremium: Richter Hans Rei ter, Kaspar Grafer, Balthasar Glöfinger und Hans Lantschner. 52 TLA, Allgemeines

, waren Brot und Salz, zwei symbolträchtige Elemente der katholischen Kirche, auf den Sabbatfeiern normalerweise nicht zugelassen. Dass die ses Detail der Dorothea Gerber und wohl auch dem Gerichtsgremium nicht bekannt bzw. bewusst war, ist anzunehmen. 59 TLA, Allgemeines Leopoldinum, Littera C, Nr. 67, fol. 2r (Geschwister Koller) bzw. 65v-68v (Dorothea und Maria Gerber). - Gerichtsgremium: Richter Hans Reiter, Bernhard Vigeider, Valentin Tschager und Hans Lantschner. 60 TLA, Allgemeines Leopoldinum

nur zur Sommerfrische im Ort auf. Vgl.: Köhler, Welschnofen [...] Band 2: Kleriker & Laien, S. 32 (Anm. 44), 224. 62 Die Hochweiden des Latemar waren unter den Bauern als „Gämbsgepirg" bekannt. Vgl.: Pichler, Welschnofen [...] Band 4: Siedlung und Wirtschaft, S. 272. 63 TLA, Allgemeines Leopoldinum, Littera C, Nr. 67, fol. 2r-3v (Geschwister Koller) bzw. 68v-71r (Doro thea und Maria Gerber). - Gerichtsgremium: Richter Hans Reiter, Bernhard Vigeider, Hans Kafmann, Balthasar Glöfinger, Kaspar Grafer, Balthasar Patiss

, Paul Plank, Georg Oberölgartner, Andreas Gam per, Hans Lantschner, Valentin Tschager, Thomas Plank und Gregor Reiter. 64 TLA, Allgemeines Leopoldinum, Littera C, Nr. 67, fol. 69v. 65 TLA, Allgemeines Leopoldinum, Littera C, Nr. 67, fol. 70r. 66 Es besteht neben dem Richter Hans Reiter nur noch aus den vier Geschworenen Andreas Gamper, Hans Lantschner, Georg Oberölgartner und Thomas Plank. LO

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, Bd. 27, fol. 376r/v. 112 TLA, Allgemeines Leopoldinum, Littera C, Nr. 67, fol. 20r. 113 TLA, Allgemeines Leopoldinum, Littera C, Nr. 67, fol. 20v. - Der Richter wollte mit dieser Formulie rung wohl nicht auf den Bildungsgrad der Geschworenen anspielen, sondern vielmehr auf deren Mangel an rechtlichem Wissen. 114 Dr. Zeiler wurde beispielsweise in den folgenden Prozessen als Rechtsgelehrter bzw. Rat gebende Instanz herangezogen: Anna Ursch (Gericht Stein am Ritten, 1644/45), Mathäus Perger („Lauterfres ser

nach dem Original) und Vogteiarchiv 47/19 (mit Ab weichungen). Des Weiteren existiert eine Abschrift aus dem 19. Jahrhundert: TLMF, Bibliothek: FB 3698/13. Die Instruktion wurde 1679 während der Prozessserie in Meran auch dem dortigen Richter zugesandt: Stadtarchiv Meran (SAM), Stadtverwaltung (St.Verw.) 359, fol. 376v-341r. - Zu Dr. Mozel, zur Hexen-Instruktion, der Entstehung und Bedeutung sowie zur Transkription dieser vgl.: Erlacher, Beamtenschematismus, S. 226-227; Rabanser, Hexenverfolgungen, S. 107-113

, 588-594; Ders., He xenwahn, S. 59-62; Tschaikner, Zauberer- und Hexenverfolgung, S. 84-93. 119 TLA, Allgemeines Leopoldinum, Littera C, Nr. 67, fol. 14r-15v. - Gerichtsgremium: Richter Hans Rei ter, Balthasar Glöfinger, Andreas Gamper, Valentin Tschager, Georg Oberölgartner und Paul Plank. 120 TLA, Allgemeines Leopoldinum, Littera C, Nr. 67, fol. 14v. 121 Zum Schwur der Urfehde in Tiroler Hexenprozessen vgl.: Rabanser, Verfahren, S. 38. 122 TLA, Allgemeines Leopoldinum, Littera C, Nr. 67, fol. 15r

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, soll mehrere wichtige (Gerichts-)Ämter innegehabt haben. Es handelt sich dabei mit Si cherheit um den im Hexenprozess von 1639 tätigen Richter Hans Reiter, der zwischen 1639 und 1645 als Richter von Karneid belegt ist. Wenn es sich beim erwähnten Vater um Veit / Vitus Reiter handelt, der 1621 als Geschworener des Gerichts Steinegg und Welschnofen belegt ist und mit einem Großteil seiner Familie der Pest von 1635/36 zum Opfer fiel, so dürften Hans und der ebenfalls in den Unterla gen vorkommende Gregor

. - Unter den, bei der Bestandssichtung 1766 auf genommenen Dokumenten aus dem Gerichtsarchiv findet sich u.a. auch ein Schriftstück von 1660, in dem Dr. Zeiler noch als Pfleger genannt ist und als solcher tätig war. Damit kann Dr. Zeiler zwischen 1637 und 1660 als Pfleger, in den Jahren 1637 und 1640 zusätzlich noch als Richter namhaft gemacht werden. Vgl.: TLMF, Bibliothek: FB 2740, S. 135 (Nr. 17); Pichler, Welschnofen [...] Band 3: Herrschaft und Untertan, S. 336. - Der Vater Dr. Zeilers war von Kaiser Ferdinand II. (1578-1637

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Heft von Karneid, Steinegg und Welschnofen der universitär ausgebildete Jurist Dr. Christoph Zeiler fungierte, der den Doktor beider Rechte besaß, somit als kundige Fachperson auch gerne um Rat gebeten wurde und mit der Ausstellung von Gutachten schließlich eine einträgliche Geldquelle für sich verbuchen konnte. 9 Dem Richter standen in der Regel zwölf Geschworene zur Seite, die bei den Verhören nur zum Teil anwesend waren, bei wichtigen Entscheidungen oder Sitzungen (wie etwa

Kafmann. 23 Richter wie Geschworene entstammten meist der bäuerlichen Führungsschicht, in einigen Fällen dem niederen Adel. Sie besaßen also keine universitäre oder speziell rechtliche Ausbildung, hatten ihre Arbeit aus der Praxis zu erlernen und orientierten sich in ihrem Handeln vorwiegend an den Vorgängern bzw. an den eigenen Erfahrungen vor Gericht. Nicht selten waren bereits Familienmitglieder oder Verwandte bei Gericht tätig gewesen, womit gerichtliche Ämter häufig an die Nachkommen „vererbt

“ wurden. Der Karneider Gerichtsdiener - für die Festnahmen, die Betreuung der Gefangenen, die Folter sowie gemeinsam mit seiner Gattin für alle möglichen Belange des Gerichts zuständig - wird einmal kurz von Barbara Koller namentlich als „Ul“ (Ulrich) erwähnt. Der Karneider Gerichtsschreiber wiederum, der durch seine Schreibarbeiten und - im Fall vakanter Richter- oder Pflegerämter - durch die Verwaltungsarbeit eine tragende Säule des Gerichts darstellte, bleibt in diesem Fall völlig anonym

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Abb. 9 Die Tiroler Regierung in Innsbruck fungierte im Zuge von Hexenprozessen als Kontrollinstanz. Ansicht des alten Regierungsgebäudes in der Herzog Friedrich Straße in Innsbruck. Aquarellierte Tuschezeichnung von Josef L. Strickner (1744-1826) von 1808. TLMF, Bibliothek: FB 1673/28 Gerber sowie über die Geschwister Koller vom 5. September 1639 als vollständige Abschrift zur Einsichtnahme nach Innsbruck zu senden. Sonntag, 4. März 1640: 133 Die Regierung rügt den Richter von Karneid

zum wiederholten Mal, dass wieder nicht die vollständigen Prozessakten vom 5. September 1639, sondern nur ein kurzer Extrakt daraus übersandt worden sei, weshalb die Regierung durchaus Ursache hätte, das Gericht mit einer angebrachten Strafe zu versehen. Aber davon will die Regierung vorerst absehen und mahnt, die vollständigen Prozessakten so schnell wie möglich nachzureichen. Freitag, 13. April 1640: 134 Der Richter von Karneid antwortet auf das Regierungsschreiben vom 4. März, bittet für die Übersendung

des kurzen Extrakts anstelle der gesamten Prozessakten um Verzeihung und entschuldigt sich damit, dass „ain ungleicher Verstanndt fürganngen“ 135 sei, man sich also schlichtweg nicht richtig verstanden und aneinander vorbeigeredet (oder besser: -geschrieben) habe. Mit der Sendung einer genauen und besser zusammengefassten Abschrift der gewünschten Unterlagen möchte der Karneider Richter alle vorausgegangenen Missverständnisse aus dem Weg räumen. Dienstag, 17. April 1640: 136 Die Regierung erhält

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, Littera C, Nr. 67, fol. 52r-55r. - Gerichtsgremium: Richter Hans Rei ter, Adam Mair, Georg Psenner, Mathias Pizner, Veit Tuzer, Andreas Reiter und Hans Zeiger. Drei da von - Adam Mair, Mathias Pizner und Andreas Reiter - sind nur bei dieser Sitzung anwesend und in der Folge nie mehr unter den Geschworenen genannt. 32 Zur Figur des Teufels im vorliegenden Prozess bzw. in den Tiroler Hexenprozessen im Allgemeinen vgl.: Rabanser, Gefährliche Wanderer, S. 133-157. 33 Paul Seehauser

, Allgemeines Leopoldinum, Littera C, Nr. 67, fol. 55r-60v. - Gerichtsgremium: Richter Hans Rei ter, Paul Plank, Gregor Reiter, Balthasar Glöfinger, Balthasar Patiss und Andreas Gamper. 37 TLA, Allgemeines Leopoldinum, Littera C, Nr. 67, fol. 55v-56r. 38 TLA, Allgemeines Leopoldinum, Littera C, Nr. 67, fol. 56r. 39 Zum Laner in Dorfaus in Welschnofen vgl.: Dellago /Tarneller, Eisacktaler Höfenamen, S. 53. 40 Zum Merter im Viertl Eggen in Deutschnofen vgl.: Dellago /Tarneller, Eisacktaler Höfenamen

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(Amtszeit: 1632-1672) mit dem Schwert enthauptet und die Körperteile anschließend auf dem Scheiterhaufen „zu Staub und Äschen“ verbrannt. 110 Donnerstag, 15. September 1639: 111 Der Richter von Karneid sendet Dokumente zum Prozess gegen die Geschwister Koller an die Regierung nach Innsbruck und erklärt dieser in einem Schreiben die verzwickte Sachlage bezüglich der „truegenlichen Ursachen halben (.wie wol Ichs lieber umbgeen wolt.)“. 112 Es handelt sich dabei um die beiden hingerichteten Frauen

und die drei Geschwister Koller, welche trotz der hartnäckigen Denunziationen, einiger belastender Indizien - wie den Teufelsmalen und dem verdächtigen Ruf von deren Eltern - und der Anwendung der Tortur beharrlichen leugnen. Deshalb bittet der Karneider Richter die Regierung, ihm und seinen „unbeleßnen zwelf geschwornen“ 113 bei diesem schwierigen Prozess helfend zur Seite zu stehen. Dr. Christoph Zeiler, der Pfleger von Karneid und ein ansonsten weitum bekannter und durchaus gern konsultierter

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möge, so die Anweisung der Regierung, durchaus auf dessen Hilfe zurückgreifen; außerdem werde man Dr. Zeiler aufgrund seiner Saumseligkeit ernsthaft ermahnen. Des Weiteren sendet die Regierung dem Karneider Richter eine Instruktion zur Führung von Hexenprozessen zu. Bei dieser Schrift mit dem Titel „Instruction und Conclusiones, mit was Umbstenden die Hexen Persohnen constituiert werden khinden“ handelt es sich um die so genannte „Hexen-Instruktion“ des Kammerprokurators Dr. Volpert Mozel (1604

schriftlich abgefasst und durch Richter Hans Reiter mit der Anbringung seines Siegels bekräftigt (Abb. 8). Nun hieß es, diesbezüglich nur noch die letztendliche Entscheidung der Tiroler Regierung einzuholen. Gegen Barbara Koller wird kein Urteil gefällt, denn diese hatte durch eine überraschende Aktion für einiges an Aufregung im Schloss gesorgt: „Die Barbara ist vor etlich tagen, bei der Nacht außkhomen, die Eisene Tür darhinter Si glegen aus den Glidern gehebt, und volgents außgesprungen, und mit Leben

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angewandt, wie sie in den bekannten Hexerei- und Zaubereiprozessen der Grafschaft Tirol nur selten zu finden sind. Es ist allerdings anzunehmen, dass der Richter vom korrekten Vorgehen in puncto Folter wusste; wenn nicht er, dann zumindest der universitär ausgebildete Jurist Dr. Zeiler. Noch ein Detail soll hervorgehoben werden: In der Gerichtssitzung vom 6. August 1639 zeigt sich Barbara Koller vom Karneider Pfleger beeindruckt, weil dieser mit geschultem Auge ihre Schuld erkannt und mit dem Satz

, doch ein Förderer der Verfolgungen war Dr. Zeiler sicherlich nicht, da ansonsten im Gericht Karneid wohl mehrere Hexenprozesse stattgefunden hätten, er auch vermehrt in das vorliegende Verfahren eingegriffen und den Richter angehalten hätte, den Denunziationen mit mehr Vehemenz nachzugehen. Nicht unüblich ist hingegen das Vorgehen der Tiroler Regierung in Innsbruck, die das Verfahren aufmerksam beobachtete und mit ihrem Urteil jene Haltung einnahm, die in den meisten Tiroler Hexen- und Zaubereiprozessen

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zur Aufziehung geführt. Die Absichten des Gerichts werden dadurch aber erfüllt: Maria bekennt, sie habe diese nicht angegeben, weil der Teufel es ihr verwehrt habe und sie aus Furcht und Verwirrung nicht dazu fähig gewesen sei. Der Richter beratschlagt mit den Geschworenen, was nun mit Maria zu tun sei, ob man sie aufgrund ihrer Zurückhaltung foltern oder aber aus dem Verhör entlassen solle. Die Geschworenen sind letztendlich der Meinung, dass der Angeklagten die Tortur erlassen werden möge

, hat sie doch den Grund der Zurückhaltung bereits mit dem teuflischen Zwang erklärt. Noch am selben Tag beschließt das Gerichtsgremium die Festnahme der drei Geschwister Koller, die bereits vor längerer Zeit in Zaubereiverdacht geraten, und von Dorothea und Maria Gerber in ihren Geständnissen beharrlich angegeben worden waren. Mittwoch, 27. Juli 1639: 63 An diesem Tag versammelt der Karneider Richter alle zwölf Geschworenen um sich, denn es gilt, über Dorothea und Maria Gerber das Gerichtsurteil zu fällen

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DI Dr. Angelika Psenner D ieses Mal stellt sich die Architektin Dr. Angelika Psenner aus Bozen vor. Als Stadtforscherin lehrt sie am Institut für Städtebau, Landschaftsar chitektur und Entwerfen an der Technischen Universität Wien. Im vergange nen Herbst wurde sie mit der Elise-Richter-Förderung und der Elise-Richter- Habilitationsstelle ausgezeichnet. Publikationen (Auswahl) 2016 forthcoming: „Spatial Representation of Vienna’s Street-Level Environment - Urban Parterre Mapping“ in: H. Murteira

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mit dem Schwert enthauptet werden. Sollte bezüglich der denunzierten Geschwister Koller aber noch eine weitere Konfrontation nötig sein, möge man diese in die Wege leiten und die Hinrichtung bis auf weiteres verschieben. Ansonsten sei diese so schnell wie möglich zu vollstrecken. Mittwoch, 31. August 1639: 104 Die Regierung teilt dem Richter von Karneid den Befehl der Erzherzogin vom 25. August mit und wünscht, dass das Urteil gegen Dorothea und Maria Gerber in der vorgeschriebenen Form durchzuführen sei

. Diesem Schreiben liegen die Prozessakten bei, die dem Karneider Gericht zurückgestellt werden. Samstag, 3. September 1639: 105 Das Schreiben der Regierung vom 31. August 1639 kommt gemeinsam mit den Prozessakten im Gericht Karneid an. Sonntag, 4. September 1639: 106 Dorothea und Maria Gerber werden aus ihrem Gefängnis geholt und in ein Zimmer gebracht, in dem sich der Richter Hans Reiter, der Pfleger Dr. Christoph Zeiler, der Gerichtsschreiber und die beiden Geschworenen Georg Psenner und Hans Zeiger aufhalten

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und Gerichtsurteilen bezüglich Georg und Juliana Koller noch nicht in Innsbruck angekommen sei. Es wird deshalb ein neuerlicher Befehl hierzu ausgesprochen. Freitag, 13. Januar 1640: 129 Die Regierung wendet sich mit der folgenden Bitte an den Richter von Karneid: Die Akten zur Sitzung am 5. September 1639, die das Gericht bereits am 15. September schon einmal in unvollendeter Form nach Innsbruck gesandt hat und die nach der dortigen Durchsicht am 20. September samt der Fiexen-Instruktion wieder retourniert wurden

zum wiederholten Mal der Wunsch geäußert, diese zur Gänze und unverzüglich nach Innsbruck zu schicken. Montag, 20. Februar 1640: 132 Der Richter von Karneid antwortet auf das Schreiben der Regierung vom 13. Februar und kommt dem Wunsch nach, die Prozessakten über Dorothea und Maria LO DERSCHLERN 27 Heft

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würden. Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit beschließt das Gericht die erste Sitzung mit den drei Geschwistern. Donnerstag, 28. Juli 1639: 70 Der Richter beratschlagt mit den anwesenden Geschworenen die Situation und erwägt das weitere Vorgehen gegen die drei Geschwister: Mutter und Tochter Gerber hatten immer wieder auf diese bekannt, die Anschuldigungen mit dem Eid untermauert und selbst bei der Konfrontation keinen Rückzieher gemacht, sondern auf ihren Aussagen beharrt. Das hartnäckige Leugnen der drei

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oder verplentung“ 43 gegen ihre Mutter ausgesagt habe. Der Richter schickt deshalb drei Geschworene zu dieser in die Zelle, um sie nach ihren Beweggründen zu fragen. Aber Maria gesteht diesen, weder aus Neid, Einfalt oder Hass zu handeln, sondern allein aus dem Begehren, wahre Buße zu tun. Bei der folgenden Beratung der Geschworenen, wie man mit den beiden angeklagten Frauen weiter vorzugehen habe, fällt die folgende Entscheidung: Während Maria vorerst noch einmal gütlich verhört werden soll, möge

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“ Hautstelle. Bei beiden Versuchen gibt Juliana aber nicht das geringste Zeichen eines Schmerzes zu erkennen. Am selben Tag will auch Barbara Koller der Folter des Schlafentzugs entlassen werden und ein Geständnis ablegen, knüpft solches jedoch an die Bedingung, dies nicht im Beisein von mehreren Personen tun zu müssen. Da der Richter das Schloss in anderweitiger Mission verlassen hat, widmet sich der Pfleger Dr. Christoph Zeiler der Sache und hört sich Barbaras Geständnis an, während vor der Kammer

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zu werden und beginnt vor dem Richter und dem Gerichtsschreiber mit ihren Geständnissen: Vor zwölf Jahren sei auf Innergstalt (Zischgl), wo sie eine ihrer Dienstzeiten verbracht habe, der Teufel in Gestalt eines schwarz gekleideten, mit einem Säbel versehenen Soldaten zu ihr gekommen und habe sie zur Teilnahme an zwei Sabbatfeiern überredet. Bei den Zusammenkünften konnte sie nicht alle Personen erkennen, waren doch die meisten Teilnehmer maskiert erschienen. Während sie Dorothea und Maria Gerber bei den Treffen

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1995. Hoven, Rene: Lexique de la prose latine de la Renaissance, Leiden Boston 2 2006. Ingenhaeff, Wolfgang: Lehrer, Richter, Hirten. Die Bischöfe Tirols, Innsbruck 1981. Kolozs, Martin: Bischof Reinhold Stecher. Leben und Werk, Wien / Graz / Klagenfurt 2015. Korenjak, Martin / Schaffenrath, Florian / Subaric, Lav / Töchterle, Karlheinz (Hg.): Tyrolis Latina. Geschichte der lateinischen Literatur in Tirol, Wien 2012. Hofmann, Johann Baptist / Szantyr, Anton: Lateinische Syntax und Stilistik

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. -wohnung lagen, die von dort aus über eine Stiege einfach erreichbar waren. 6 Das Gerichtsgremium D ie Pfandinhaber beschäftigten sich selten persönlich mit der Verwaltung des Gerichts und ließen sich deshalb durch den zu Dienstrecht eingesetzten Richter (v.a. Jurisdiktion) und Pfleger (v.a. Verwaltungsgeschäfte) vertreten; häufig waren beide Ämter in ein und derselben Person vereinigt. 7 Nicht so im Gericht Karneid zum Zeitpunkt des Prozesses von 1639, denn das Amt des Bann- und Achtrichters

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Gerber in der Güte nichts bekennen will, wird das Verhör abgebrochen und über das weitere Vorgehen beraten. Montag, 20. Juni 1639: 35 Hans Reiter, Richter von Karneid, erhält im Namen der Erzherzogin Claudia de Medici den Bann- und Achtbrief verliehen, womit er offiziell zur Führung der Blut oder Hochgerichtsbarkeit berechtigt ist. Montag, 27. Juni 1639: 36 Nach einer längeren Prozesspause wird Maria Gerber zum zweiten gütlichen Verhör vor Ge richt gestellt, wobei sie die bereits getätigten

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