zum richterambt zu der wähl zu nemben, ihme nit widerig zu sein lassen, und wann ain richter vorgeschlagen und durch ainen gericht erwellet wird, so solle dem neuen richter durch herrn pflegsverwalter in namben der gnädigen gerichts- herrschaft im beisein des alten richters der gerichtsstaab allsobalden yberant- wortet werden, der alsdann ermelt neyen richter damit bestethigen und zu regie ren in pflicht verfassen solle, nachmahlen derselbe richter die geschwornen rechtsprecher und redner
, so durch das gericht firgenomben und verordnet, be- stäthen, welliche oder wellicher geschworner rechtsprecher und redner aber auf dem ei'sten tag der erhaltnen ehehaffttädigung nit bestäthet wurde, sollen diesel be oder derselbe auf dem anderen tag darnach bestäthet werden; zum fahl aber ihrer suechenden ausflucht halben es auch nit beschechen khunte, solle sye der richter darnach, sobalden es sein khann, auf ihren aigenen uncosten in beysein dreyen geschwornen bestäthen, und was allso in ybrigen auf dem ersten
oder an deren tag oder hernach fir geschworne rechtsprecher und redner bestätet werden sollen, das alles sovil crafft habe, als ob es dem ersten tag in erhaltner ehehaffts- tädigung beschechen und vollzochen worden wehre. Und solle der erst und ande re tag als vil sein und gelten als ain tag, doch solle ain jeder, es seye richter oder rechtsprecher und redner, der in sollicher ehehaffttädigung ausgewexlet wirdet, solang und vil in seinen ambt zu verbleiben und gewertig sein, biß sein ablediger bestätet
ist, darbey auch vorgenomben, das hinfiran bey allen ehehafftstadigun- gen zween die eltisten malefizgeschwornen, als auf jeden thaill ainer ausge wexlet, ledig gelassen und in ihrer statt zway andere taugliche vorgenomben und bestätet werden sollen. 3. Richters gehorsamb gegen der herrschafft Der richter solle gegen der hochgnädigen gerichtsherrschafft gewertig und ge horsamb sein, hingegen die herrschafft und das gericht dem richter auch dermas sen, was sich ainen richter gebihrt und von alters
herkomben ist, bey aller bil- ligkheit handthaben, schüzen und schirmben, ihme auch hilflich, räthlich und beistendig sein. 4. Das der richter firderlich und gebihrendes recht halten, auch auf der mässerey obsicht haben solle Weiter solle der richter gleichfals firderliches gericht auf jeder menigclichs anrueffen und des nottürfftig ist, denen armben wie denen reichen und denen rei chen wie denen armben fiehren, halten und darob sein, das gleiche waag und maaß in dem gericht gehalten werde, nit weniger