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Newspapers & Magazines
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 6
Date: 21.09.1911
Physical description: 6
nur gegähnt habe, um die Regierung zu verhöhnen, und der merkwürdige Rechtsstreit endete auch damit, daß der Parlamentarier zu einer Geldstrafe von 10 Mark verurteilt wurde. Den Gipfel der Komik aber hat doch wohl der Richter Frank Courright er klommen, der in Winnipeg sich selbst anklagte, ver teidigte, verurteilte und schließlich begnadigte. Bei Beginn der Sitzung ries der wackere Richter vor wurfsvoll: „Frank Courtright, stehe auf!" Er be folgte daun dieses Selbstgebot und verhandelte in oller Form

gegen sich, indem er sich anklagte, am Abend vorher betrunken gewesen zu sein und durch öffentliche Vorführung eines indischen Schlangen tanzes Aergcrnis erregt zu haben. Voll Würde und Entrüstung verurteilte er sich hierfür zu einer Geld strafe von 80 Mark. Dann aber fu^r der weise Richter fort: „Aber Frank Courtright, du bist 20 Jahre lang ein nüchterner Mann gewesen und ein geachtetes Mitglied dieser Gemeinde. In Anbe tracht dieser 20jährigen guten Führung werde ich dir diesmal die Strafe noch erlassen." Im Gerichts saal

brach bei diesen Worten ein dröhnender Beifall los, dein der wackere Richter durch eine ernste Ver mahnung ein Ende machte, worauf man würdevoll zur Verhandlung des nächsten Falles überging. JIMli'' werden benützt in folgenden Gasthäusern: Arbeiterheim, Mentlgasse 12. Cafe „Konrad", Lcopoldstraße. Marsoner, Museumstraße. „Zum goldenen Brünnl", Jnnstraße. „Bierjaggl", Mariahilferstraße. „Sailerhäusl", Dreiheiligenstraße. „Zum weißen Bären", Pradl, Körners- Radlinger, Pradlerstraße, „Lindcnhos

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 4
Date: 07.11.1890
Physical description: 4
» R ich t e r: Gendarm, führe» Sie t e» »ächste» Zeugen vor! (Geadarm geht ab, uud gleich darauf deutet er uuter der Thüre »ach dem Richter, worauf ein Man» auf deuselbeu zutritt.) Richter: Wie heiße» Sie? — Ja tob: Jakob Lorch. Richter: Wie alt fiud Ste: — Jatob. Ich meine, da» gehört gar nicht hieher. Richter: Wolle» Sie augenblicklich sage», wie Ät Sie in? — ' I atob: Dreiaaddreißig Jahre. ^ R Mter: Siud Sie lutherisch oder katholisch? — Ja tob: Aber Herr Richter! Richter: Weuu ste fich uoch einmaluutersteheu

, mir zu widerspreche», so. lasse-MSie eiastecke« hei Wasser »nd Brod. - Jatob: Ich bt»latherisch. Richter: Sind fiemit de»Angetlagte» ver wandt, verschwägert oder in Diensten? — Jatob: Ichs mit denen? Fällt mir gar nicht ei», w» denken Sie hin, Herr Richter t.(Steigende» Gelächter im Pablitnm.) '. . » Richte r: Enthalte» Sie fich' der uupaffeude» Bemertuugewl hebe» Sie die Haud, »ad schwöre» Sie. — Int ab: Ich mewe aber wirtlich, Herr Richter, das wäre unuöthig. (Gelächter im Publikum.) Richter (erhebt

sich wüthend uud schreit? Ich lasse Ste arretireu; wen» Sie sich »och etamal er dreiste», eiue Gegenrede z» mache»; Hebe« ste die Haud 'M ' die Höhe,? schwöre» Siel (Jakob erhebt die Haud. Der Richter liest ihG deqEU W„uud Jakob spricht nach.) Rich t e rr Ich schvSre. -so währ Mir. Eytthelft! — I«t ob: Ich schwöre, so wahr mir Gbtt helfe! Richter: Alle» zu bericht«»,. ,7 UM ich; «eik '-. I«tob: Alles zu berschteü/ wä» ich weiß. Dichter: Nichts - zu verschweige», wa» zur Aufhellung d«» Thatbestaade» . diene

» taa» --- Ja tob: Nkcht» z» verschweige», wa» zur Aushel- luug des ^DtbestaudeS dieaew kau». ^ - Richt Uud nichts, al» die relne Wahrheit z» .sagen! ^ . 'H a ^o> b^^d^nicht», al» die^reine Wahrheit' z» »tchter5'A«e»i — Sa-tab: A»e»l. Richter: Nu», wa» habe» Sie zu s«ge»P -- Jatob: Eine schöue Empfehlung vom Herr» Oberst, und er ließe Sie auf heute Abend acht Uhr zum Souper einlade». Da» Reh, da» er gestern geschossen, sei angekommen. (Schallende» Ge lächter im Publikum.) Richter: W—a—a—a—»: Siud

Sie den» kein Zeuge? — Jatob: Nei», Herr Richter, ich bi» der Bediente de» Herrn Oberst, nnd sollt» Sie einladen, uud da» ich Ste uicht z» Hausv fand, biu ich hieher getommeu. Als ich nach Ihnen fragte hat mich ein Gendarm da herein gewiesen. (Allge» meine Heiterkeit.) Hlmege Woft. (Der Zarewitsch in Wien.) Gestem u« zwei Uhr Nachmittags ist der rassische Großfürst» Thronfolger in Wien eingetroffen. Z» dessen Empfang auß dem Bahnhose erschienen der Kaifer, Erzherzog, Karl Ludwig, mit seinen drei Söhne

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Volksblatt
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Page 3 of 8
Date: 19.08.1908
Physical description: 8
gewesen, während er dem Richter versicherte, sie seien ihm aus einem Stall gestohlen worden. Auch bei der nunmehrigen Ver handlung waren die Hasen Gegenstand eingehender Erörterung. Der angeklagte Knabe leugnete. Richter (zum Privatbeteiligten Pravda, der als Zeuge ein vernommen wird): Also sagen Sie, können Sie sich mit Bestimmtheit erinnern, daß die Hasen im Keller ausbewahrt waren? — Zeuge: Freili, sreili, warens Hosen im Keller! — Richter: Das ist aber ebenso wenig ein Ausbewahrungsort sür Hosen wie ein Stall! — Zeuge

: Ich kann ich mi doch nit Schweinerei in Wohnung machen! — Richter: Sie meinen, in der Wohnung haben Sie nicht Platz sür alte Hosen? — Zeuge: No, no, Herr kaiserlicher Rat, warens noch nit so alt, meine Hosen! (Heiterkeit.) Nun wurde der Schulknabe Franz Zentese als Zeuge vernommen. Richter: Paulik soll die gestohlenen Sachen verkaust haben. Wo hat er sie denn ver kaust? — Zeuge: Das Werkzeug hat er bei an Kohlenhändler verkaust. — Richter: Und die Hosen? — Zeuge: Beim Vogelhändler in der Fasangassen. Richter

: Es ist sonderbar, daß der Vogelhändler von einem Schulknaben Hosen gekauft haben foll! — Zeuge: Na, zum Weiterverkaufen! — Richter: Aber ein Vogelhändler wird doch nicht mit alten Hosen handeln! — Pravda (beleidigt): Ale, Herr Richter, meine Hosen san niemals nit alt g'wesen! (Heiterkeit.) Und dann — warum sull denn Vogel- handler kane Hosen net hoben? Krieg'n S' bei jede Vogelhändler Hosen zum Spielen und zum Züchten? — Richter (nachdem er eine Zeitlang starc vor sich hingeblickt hat): Also sagen

Sie mir jetzt —- handelt es sich um Hosen oder Hasen? — Pravda: No natürli um Hosen. — Richter: Hosen zum Anziehen? — Pravda: Ale na — andere. Klane Hosen waren 's — Richter: Kaninchen? — Pravda: Küniglhosen! (Schallende Heiterkeit.) — Richter: Jetzt verstehe ich, wieso die — Hosen zugleich in einem Stall und in einem Keller sein konnten! — Nun mußte die Verhandlung zur Ladung weiterer Zeugen neuerdings vertagt werden. Die erste Zeitungsente. Woher kommt der Ausdruck Ente, den man immer beim Anhören zweifelhafter

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Category:
History
Year:
1888
Burggrafenamt und Etschland ; 1.- (¬Die¬ tirolischen Weisthümer ; T. 4, Hälfte 1).- (Österreichische Weisthümer ; Bd. 5)
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Page 50 of 283
Author: Zingerle, Ignaz Vinzenz [Hrsg.] / im Auftr. der Kaiserl. Akad. der Wiss. hrsg. von Ignaz V. Zingerle ...
Place: Wien
Publisher: Braumüller
Physical description: 560 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol;s.Weistum;f.Quelle
Location mark: II 7.798/5,1
Intern ID: 95148
94 Paaaeier. finden, und mag auch mer darumb verpieten, ob ain herschaft chalch wolt prennen in Passeyr, daz man auch holz darzu möcht gehaben, und mag auch mer gepieten darumb, ob dhain federspill in den weldern weer, daz man dem selben nicht zu nachen schlug, pei ain er pen Ton igleichen 5 stamb 5 <U. Item, und mag auch ain richter gepieten in dem gericht, daz niemant chain patzeid -wein sol schenken über viii gt. ■ Item, und mag ain richter gepieten in dem gericht, daz ieder man sol geben

rechte mazze, es sei pei dem steer oder pei der eilen oder wein- 10 mazze oder welcherlai maz datz sei. Item, ez ist auch die gewonhait, die an uns chomen ist,, waz trift holz auf dem wazzer auz dem gericht geet, ez sei chlain oder grozze, da sol ain richter da von nemen hundert holz auf gnade. Item, ez ist auch deu gewonhait, die an uns chomen ist, daz niemant 15 Tischen und jagen sol, er sei armer oder reicher, in dem gericht àn ains richters 'will und wort, auzgenomen peren und Wölf und sucht

und chlain yögel. Item, ez ist auch an uns chomen, daz niemant tragen sòl ppiez und lang pulian-mezzer pei ainer pen. 20 Item sol auch niemant chain schidspruch tiin in dem gericht an dez richters will und wort, daz ain gericht an gehört. Item, ez mag auch ain richter der herschaft zins verpieten oder phfenten oder peen, zu wem er will, in dem gericht. Item, und welcher aus dem gericht wolt zi echea àa ains richters 25 will und wort, daz mag ain richter auch verpieten, hintz daz ieflen man Techt widerfar

und im geschech. Item, und mag ain richter gepieten in dem gericht armen und reichen, wa dhain schedleich man oder diep, der an dem holz gieng, daz man im nach luff und sez, [und in] fieng auf recht. 30 Item, ez mag auch ain richter gepieten in dem gericht allen zu steg und zu weg und zu prnkken, wenn sein not geschieht, da mag in alwegen ain richter zu gepieten, die darzu gehören. Item, ez mag ain richter gepieten deu schiltheren, die zu rosse dienen zu nötigen, rechten und auch zu raisen der herschaft

, also ist ez von alter 35 in guter gewonhait herchomen. ■ Item, und mainent si die selben schiltheren, in sol chain richter nicht gepieten umb ohainerlai sach àn meinen herren oder seinen gewaltigen hauptman, damit weer mein herr sein gericht nider geleit und möcht auch niemant gericht werden, und ob volg und frag prächt, daz er ain 40 gezeug weer oder ain gewizzèn, dez wolten ai nicht entün, ez schaff dan mein herr oder seiner gewaltiger Hauptmann. i III. Eine Abschrift au* neutrzr Ze.it des Ztocwriente

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Books
Category:
History
Year:
1877
Oberinntal.- (¬Die¬ tirolischen Weisthümer ; T. 2).- (Österreichische Weisthümer ; Bd. 3)
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Page 160 of 211
Author: Zingerle, Ignaz Vinzenz [Hrsg.] / im Auftr. der Kaiserl. Akad. der Wiss. hrsg. von Ignaz V. Zingerle ...
Place: Wien
Publisher: Braumüller
Physical description: OX, 404 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Tirol;s.Weistum;f.Quelle
Location mark: II 7.798/3
Intern ID: 95146
und leut davon gericht werde, und man antwurt in bei dem sail hinab geen Laudegk an das tor und ruefl 9 ) man drei stund: „herr richter, nempt in den schedlichen, der lant • 10 und leut ain schedlich. man ist, und das lant und lent davon gericht werde' zu dem ainen mal, zu dem andern mal, zu dem driten mal und sittlich, das der richter müg herab kumben auß dem hans. Nimpt er in inn, das ist wol und guet und habend die Phunser damit nit l0 ) ze schaffen. Nimpt aber der richter den schedlichen man nit

. Also was personen, si, seien frawen oder man, auf irem lewmat ze Plrands angenomen werden, dieselben sol ain ieder unser richter daselbs für recht stellen . . . Wurde aber erkannt die ze fragen, so sol doch derselb richter nicht weiter handeln, sunder die an erziehe» in das ober gericht gen Lawdegk mitsamt der urtail antwurten . . . Würde auch iemand daselbs zu recht angevallen, der oder dieselbe stillen auch anfgehalden und fürderliclx für recht gestellt werden, wirdet dann gefunden, das der liandl malefiz

A, rieff Tir. B. ,0 ) nichts damit lt. Pfunds. 309 gewalt und mag 11 ) dem 12 ) dieb oder dem 13 ) schedlichen man die pand auflösen u ) oder schneiden, und sei in lassen in selber 15 ) und dem gericht ohn allen schaden ze Phuns. Mer ist ze wissen, das die nachpaurn habent die recht, wenn man dem richter ainen schedlichen man beschreit ir ') oder ob er sein selber innan 5 werde, 17 ) so soll er im nach eilen, fachen und pinden und soll in legen in den thurn und soll der richter der schergenhueb

enbieten, das sei 18 ) in versorgen t, 1!l ) damit das lant und leut gericht werde, und so soll die schergenhueb und auch des richters knecht den schedlichen man helfen füeren an das recht und darab 2 ') wider in den thurn. An dem driten tag 10 sagt in das recht ledig, so ist er überall ledig und los; ist aber, ob im das recht ain tot ertailt, so soll in der richter der schergenhueb antworten und die sollent in hinab füeren und der richter mit in geon Laudek an das tor den nachpaurn ze Phuns ohn

schaden. Es war dann, das sich der richter besorget und auch die schergenhueb, so soll der richter gebieten allen edlen 15 leuten, 21 – damit das lant und leut gericht werde. 22 ) Darf dann der richter iemant mer, so soll er etlich nachpaurn pitten, das die mit im gant auch in selber on schaden, und die soll man auch verzeren. 23 ) Auch hat der richter die recht, ob ainer den andern schlecht mit drucken straichen, ist gen dem richter kumben umb fdmf phund auf gnad. 20 Item, ob ainer den andern wundet

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Der Bote für Tirol
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Page 4 of 6
Date: 08.01.1874
Physical description: 6
begeben. Als sie auf dem See waren brach das Eis und beide fanden im Wasser ihren Tod. Das Mädchen fand nian gleich, den Bruder aber erst nach drei Tagen, trotz alles eifrigen Sucheus. Suotirot. Trotz aller Warnungsstimmen gegen die Auswanderung nach Brasilien rüsten sich, nach dem vor wenigen Tagen erst mehrere hundert Wälsch- tiroler von Trient aus einem ungewissen Schicksale I mit allen Umständen bekannt hat, soll der Richter SS nen die dem auf sie gefaÄenen Verdacht angemessene Marter überstanden

hätten, sind sie bis auf daS Ein treffen weiterer Jndicien loszulassen; Die Tortur soll nicht zu lang und nicht leicht auf Eine Stunde sich erstrecken, und Niemand soll öfter als dreimal „gemartert' werden; deßglelchen sollen die während der Marter gemachten Aussagen nicht auf geschrieben werden, sondern nnr diejenigen, welche nach der Marter abgelegt worden sind. Siebenter Punkt. Wenn die angeklagte Person die zauberischen Thaten sammt den Umständen mit oder ohne Marter bekannt hat, soll der Richter

fleißig nach den Umständen forschen, besonders wenn die Per son bekannt hat, daß sie Zanbermittel eingegraben oder zurückbehalten habe. Da soll der Richter sorgsam nachsuchen lassen, und weun die Umstände nicht wahr erfunden wercen, soll er solches der Gefange nen vorhalten und sie ermähnen, die Wahrheit zu sagen und „nach Gelegenheit der Sache' zum andern Male die Tortur anwenden. Achler Punkt. Wenn die gefangene Person die vorbekannte Missethat vor dem Uril (Verurtheilnng) widerruft

, soll man sie wieder in'S Gefängniß zurückführen und Weiler torturiren lassen; es wäre denn, daß die Person solche GKnde des LaugnenS vorbringt, daß der Richter glauben muß, daß der Gefangene sein Gesländniß ans „Kleinmüthigkeit' gemachl und sich dadurch selbst Unrecht gethan habe; alsdann niag der Richter diesen Gefangenen zum Be weise dieser Gründe und seiner Entschuldigung zu lassen. — Item wenn Jemand die während der Tor tur gemachte Aussage widerruft, scll man die. Mar ter nochmals androhen

be richtet, durch die Plakate, welche ein von der kom- petemen Behörde uicht einmal antorisirter sogenannter Agent anschlagen und verbreiten ließ. Sie werden ihre Reise im nächsten Frühjahre unternehmen. Tirolische Menschenfreunde. (Sor.jeyung.) Der 4. Punkt befaßt sich mit dem, was die Rich ter bezüglich des „bösen Geschreh's,' d. i. des üble» Nnses verdächtiger Personen zu beobachten haben. Es heißt da: es soll die Ursache des bösen Ge,chrei's erwogen werten. Der Richter soll den bösen Leu mund

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Bozner Nachrichten
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Page 3 of 8
Date: 18.09.1924
Physical description: 8
für Straf sachen, im „Justizpalast' von anno dazumal. Cin Labyrinth von engen Gängen, Menschengewoge, auf und ab gehende Richter und Rechtsanwälte in Rcden und im Frack . . . Heute ist wieder Mittwoch, d.,- mit hat es eine besondere Bewandtnis. Das ist der Tag, an dem in einem bestimmten Saale vor einem bestimmten Richter nur Studenten abgewandelt werden. Äen Vorsitz führt immer der gleiche Rich ter, din alter Herr. Er ist mir später wieder über den Weg gelaufen und ich konnte ihm einmal, merk würdig

, wie es im Leben, oft geht, einen Dienst er weisen. Meine Sache wutde als Nr. 1 aufgerufen. D?r Universitätsstudent Georg Heim trat in den S'.al.. wegen eines Strasbefehls, weil er seinen Hund ohne Maulkorb gegen die damals geltende Vorschrift lau fen ließ. Der Richter, der jede Woche ein halbes Dutzend Studenten abwandelte, kannte seilte Kund schaft ganz genau: Nach Feststellung der Persona lien und Bekanntgäbe der Missetat richtete er an mich die Frage, ob ich die Anzeige des Gendarmen X. als richtig zugebe

Sie- einmal ganz 'offen, wie ist denn die Geschichte mit dem Hund?' „Herr Richter, ich möchte bitten, daß die Zeugen vernommen werden.' „Das ist meine Sache, ich habe Sie jetzt gefragt, ob Sie die Ge schichte mit dem Hund uns nicht selbst aufklären wollen.' Er ließ den Gendarm, der die Anzeige erstattet hatte, durch den Gerichtsdiener in den Gerichtssaal rufen. Der Gendarm erzählte auf Befragen des Rich ters unbeeidigt, daß er am 9. November, nachmit tags halb 3 Uhr, mich mit meinem Hund an der Ecke

, wodurch all der traum hafte Mädchenglanz, der diese einzige Landschaft so wunderbar verklärt, eindrucksvoll zur An schauung kommt. mit Beißkorb und an der Leine geführt, noch einige Male beobachtet. Darauf der Richter: „Nun, Sie, Studiosus, was sagen Sie jetzt?' „Herr Richter, ich kann Ihnen bloß versichern, daß ich vollständig unschuldig bin, die Zeugen wer den das bestätigen.' „Da steckt irgend eine Lum perei dahinter, ich kenne euch doch. Wollen Sie denn jetzt nicht herausrücken?' „Herr Richter

, ich bitte, doch meine Zeugen zu vernehmen.' „Wen haben Sie denn als Zeugen mitgebracht?' „Meinen ^ Hausherrn, den Schneidermeister X., seine Ehegat tin'. „Die brauchen wir schon gar nicht, da genügt der Hausherr vollständig.' „Außerdem die Milch händlerin Zenzi Huber, die in unserem Haus einen Milchladen hat und bei der ich für meinen Hund... immer die abgerahmte Milch kaufe.' Der Richter: „Für Ihren Hund? Ja, das geben Sie ja zu, daß Sie einen Hund haben?' . „Ja, Herr Richter, das habe ich ja nie

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Brixener Chronik
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Page 4 of 8
Date: 13.03.1906
Physical description: 8
, wenn sie Richter werden wollen, dem Staat un besoldet dienen müssen, sind schon viele von ihnen in die Hände von Wucherern geraten. Ich bin für dieses Gesetz, weil ich es für Korruption, für eine Schande halte, daß sich der Staat unentgeltlich dienen läßt. Der Bauer muß seinen Knecht, der Gewerbetreibende, der Bürger muß seine Bediensteten bezahlen, der Staat aber läßt sich umsonst dienen. Ich bin auch für dieses Gesetz, weil, wenn die Auskultanten nicht entsprechend bezahlt werden, diesen Richtern

die Möglichkeit der weiteren Aus bildung benommen wird. Niemand hat mehr Interesse an der weiteren Ausbildung der Richter als das Volk. (Zustimmung.) Je höher der Richter steht, je gebildeter derselbe ist, desto weiter wird sein Horizont sein, desto größer seine Ge rechtigkeit und darum ist das ganze Volk, alle Klassen, der Bürger, der Bauer und der Arbeiter, daran interessiert, daß der Richterstand möglichst hoch gebildet ist, daß er einen weiten Blick hat und daher die Möglichkeit besitzt, sich entsprechend

zahl entsprechen dürfte; wenn aber eine förmliche Ueberflutung durch Juden eintritt, so daß man von einer förmlichen Verjudung in den großen Städten sprechen kann, so betrachte ich das als ein nationales Unglück. Und nun erlaube ich mir noch ein paar begründete Tiroler Beschwerden vorzubringen, weil ich direkt darum ersucht worden bin. Bei uns in Tirol sind in rein deutschen Gebieten italienische Richter, so in Taufers, Sarntal und Bludenz. In Meran sind von sechs Richtern vier Italiener. In ganz

Tirol und Vorarlberg, in diesem kleinen Lande, sind nicht weniger als 27 selbständige italienische Richter in deutschen Gebieten, wo deutsche genügen würden. Das hat bei uns zur Folge, daß das Fortkommen der deutschen Be amten im Richterstand extra noch erschwert wird. Das hat aber noch eine weitere Folge. Es werden dadurch die Deutschen im Verhältnisse zu den Nichtdeutschen, dm Italienern, benachteiligt und zwar deshalb, weil die Reziprozität fehlt. Die Italiener sind klug genug, in ihren Bezirken

keine deutschen Richter zu dulden, und die Re gierung findet es sür gerecht, daß in italienische Bezirke kein wenn auch beider Landessprachen mächtiger deutscher Richter hinkommt, dafür aber in deutsche Bezirke viele italienische Richter. — Ich erinnere daran, daß nicht nur in Tirol, sondern auch in anderen Ländern gerade die Demschen es sind, die den Löwenanteil der Steuer lasten des Staates tragen, bei der Verteilung von Begünstigungen aber, bei Anstellung von Beamten, viel zu kurz kommen

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Brixener Chronik
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Page 5 of 8
Date: 09.02.1905
Physical description: 8
nicht ab. Hören wir nur die interessante Gerichtsverhandlung: Richter: „Wo haben Sie daS alte Ding her?' — Angeklagter: »Woaß i net.' — Richter: „Haben Sie'S gefunden?' — Angeklagter: „Ah, föll glaub' i net.' — Richter: „Gekauft?' — Angeklagter: „Siaxt, hiat'S stimmt's.' — Richter: „Nun also, jetzt wissen Sie'S. Von wem haben Sie'S denn gekauft?- — Angeklagter: „Woaß i net.' — Richter: „Ja, was Wissens denn eigentlich?' — Ange klagter: „Nixö.' — Richter: „Aber, daß Sie g'schossen haben, wissen

Sie?' — Angeklagter: „Moan schon, weil's weh tan hat.' — Richter: „Nun also, wissen Sie nicht, daß man ohne Wuffenpaß keine Waffe tragen darf?' — An geklagter: „Söll is koa Waffen.' —Richter: „Eine Pistole ist eine Waffe.- — Angeklagter: „Dö mei nimma, weil sie hin is.' — Richter: „Mir scheint, Sie machen hier Witze?' — An geklagter: „Woaß i net.' — Nun folgt die Verurteilung. — Richter: „Nehmen Sie die Strafe an?' — Angeklagter: „Ja, aber a Pistoln kas i mir wieder.' Graz, 5. Februar. Am 2. Februar fand

. Graz, 6. Februar. (Professor Richter f.) Von dem Hauptgebäude der k. k. Karl Franzens- Univerfität weht die Trauerfahne, da heute ftüh der ehemalige Rektor, Hofrat Dr. Richter, ver schieden ist. Zu Beginn der heutigen Vorlegung hielt der Professor Dr. Haberlandt dem Ver storbenen einen warmen Nachruf, in welchem er hervorhob, daß die Wissenschaft, besonders die Geographie, an ihm einen eifrigen Forscher und großen Gelehrten verliere.

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Der Burggräfler
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Page 6 of 6
Date: 23.06.1923
Physical description: 6
in das ihm angewiesene Zimmer, ein ödes. duullrL Gemach. Der Raum foJumfer, daß kaum der Tag htueivschetut. Er stampft mühselig vorwärts. Da öffuete stch die Türe, eine Stimme ruft! «Sie sollen zum Richter kommen!' Er folgt dem Manne und tritt ein. «Was wollen Sie?' ftagt ihn der diensttuende Richter dr» seinem Siuhle herab. . 3a dem Augenblick geht es wie «ln Schlag durch seinen Körper, dann sagt er stockend: „Ich habe eine Frage zu tun, Herr Richter!' «Uud?' sagt jener schroff, mit eiurm seltsam forschendem Blick

zu ihm hin. «.Ist itr*, fuhr Lehuhard fort, »ist der, der steht, daß es zu einem Brand, einem Feuer .auf dem Hofe kommen muß — auf dem Spreubodev, tu der Tenne, wo Funken «lnfirlev, die stark glimmte« — und nichts dagegen tut, um es zu verhüten, ist der ein Brandstifter, Herr Richter, ja?“ „WaS wollen Sie deu» damit sagen?' fragte der Nicht,r jetzt uud maß thu mit einem durchdringenden, strengen Blick vou oben bis unten. „Sagen Sie es uur gauz offen. Sie stad der Braudsttsl,r vom N-eberhos, nicht wahr

?' Wie er dasteht, w'.e er zittert. Also so? „Nein Herr Richter.' Wir er die Zähne zufammrubkißt, dir Lippen, die schon so herb geschloffen. Er hatte gefragt, was er wissen wollte. Er hatte nichts mehr zu sagen jetzt, eine Antwort auf seine Frage wollte er haben, soast nichts. Eine Paus, eulstaud. Einen Augenblick sah er au stch herunter. Er sieht auf setnku voch vou Tau uud Nebel der laugen Nacht durchnäßten Arbeitskittel, auf setneu alten Hut, seine ver tragenen. schlechten Schuhe. Steht er denn wirklich

wie rin Braudstlster aus? So verkommen war er schon, so schlecht? Ein hartes Zucken legt stch um seinen Mund. Die Narbe schwillt blutrot. „Geben Sie mir Antwort!' Wie er auLsteht, wie sein Haar wirr in Sirähuru her- uutrrhLugt. Ordentlich feucht lag es ihm auf der Stirn. „Antwort!' herrschte thu der Richter an. „Nein, Herr Richter, ein Brandstifter bin ich nicht', Hub er stockend au. .Ich habe meine 7 Jahre auf dem Niederhofe treu uud ehrlich gedient. Ich bin der Lehuhard vou dort, meine Namen kennt

jedermann, nichts unehrliches hiftkt an ihm. Mein Vater', fuhr er langsam fort, .hat den Schol- zeuhaf tu Fretdorf, ich bin der einzige Sohn, rechtschaffener, unbescholtener Leute Klud uud —' .Das gehört nicht hierher', unterbrach ihn der Richter, .hören Sie auf. Sie werden vernommen werden. Vorläufig kommen Sie in Untersuchungshaft zum Verhör, das weitere wird stch alles staden.' Lehuhard stand wie gelämt. DaS also war die Antwort ans seine offene, ehrliche Frage, das? In jähem Schreck sah

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Der Burggräfler
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Page 2 of 16
Date: 06.01.1911
Physical description: 16
Costa« Anlaß zu Tadel gegeben. Die revolutionäre Gewaltherrschaft hat den früheren Minister 2aoo Franco und dessen Mitminkster in den Anllogezustand versetzt. Das ordentliche Be- rufungegericht hat Franco und die Mitangeklagten Minister sreigesprochen, und zwar mit rechtlich völlig unanfaßbaren Gründen. Kaum war nun der ganze Wortlaut der Verhandlungen bekannt geworden, so wurden die vier Richter Gegenstand einer rücksichtr- losen Verfolgung. Minister Assonso Costa tadelte sie zuerst in einem Dekret

, richtete dann die Be rufungsinstanz in Goa (Indien) wieder ein und versetzte die vier Richter dorthin, weil sie noch ihrer Ueberzeugung geurteilt hatten. E« handelt sich um eine Rache und Strafversetzung. Das Blatt „O Mundo' hätte sogar gewünscht, daß die vier Richter nach der Derbrrcherkolonie Timor „ver setzt' d. h. verschickt würden. Die Richter halten ausgesprochen, doß Frnrco und seine milangeklagten Minister gerichtlich nicht verfolgt werden können, weil sie zu den schon 1908 amnestierten

de« Buchbinder« Weiß am Rennweg. Konkurs er- öffnet über da« Vermögen de« Ludwig Zchetmayer, Inhaber einer chem. Reinigungsanstalt. 3. Die kathol. Gesellenvereine von Meran, Bozen, Kalter», Brlren, Bruncck machten eine Wallfahrt nach Weißen- Pein. 4. Begannen am hiesigen Gymnasium die münd lichen Maturitätsprüfungen. Wurde mit dem Ab bruche des Posch-Hauser in der Habsburgerstraße und mit dem Bau der Turnhalle und de« Kindergarten» gehören. Der „Justizminister' erklärt nun die vier Richter al» Aufwiegler

der Richter nach Goa auch von der liberalen Presie in England und in Italien schärsstens verurteilt wird. Einer der ver setzten Richter ist Dr. Abreu, der zufällig der einzige Richter de» Kassalionshofe» in Lissabon war, der einst die Dlktaturgesetze Franco» nicht anerkennen wollte. Damals überhäuften ihn die Republikaner mit Lobsprüchen. Nun haben sich die Rollen ge- ändert. Abreu, der im Jahre 1907 von Franco noch den Azoren versetzt wurde, weil er gegen die Diktatur arbeitete

, wird jetzt von der republikanischen Regierung nach Goa in Indien versetz', weil er ob- jektio genug war, zu entscheiden, daß sein Feind Franco von der Amnestie geschützt werde, und als ehemaliger Staatsminister zudem nicht vor ein ge- wöhnliches Gericht gestellt werden könne. Man kann sich einen unabhängigeren Richter gar nicht vor stellen und für seine Unabhängigkeit wird er nun bestraft. Die öffentliche Meinung war namentlich in England gegen da» Vorgehen gegen Frarco, damals hat die provisorische Regierung erklärt

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Meraner Zeitung
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Page 2 of 12
Date: 18.03.1894
Physical description: 12
die arme Witwe eintrat. Sie mußte ihr Heim verlassen und mit ihrem Kinde ein bausälligeS Seitengebäude beziehen, während der älteste Sohn sich den ganzen Besitz seines BaterS aneignete. ES blieb der Witwe, wenn sie nicht Hungers sterben wollte, nichts übrig, alS die Weisung ihres Gatten zu befolgen. Sie nahm daS Aquarellporträt, begab sich damit zu Ting Sing und bat ihn, ihr zu ihrem Rechte zu verhelsen. Da die Familie und deren Geschichte im ganzen Orte bekannt war, fühlte der Richter, daß sein Rus

der warmen Flüssigkeit ergoß sich über das rSthselhafte Aquarell. DaS feucht gewordene Papier wurde durchsichtig und Buchstaben schimmerten durch die bemalte Oberfläche. Der Richter riß die obere Papierschichte ab und fand zwischen dieser und der Papp», auf welche da« Bild geklebt war, ein zusammenge faltetes Dokument: den letzten Willen des Verstorbenen, mit dem KvdiM, daß Ting Sing als Belohnung sür die Hilse, die er der armen Witwe angedeihen lassen werde, 2000 Unzen Silber, die nebst einem großen

Schatz an einem genau bezeichneten Orte verborgen lagen, behalten dürfe. Der Richter memorirte das Testament, bis es sich Wort für Wort in seinem GedächniS eingeprägt hatte, dann zerstörte er eS und ließ dem Angeklagten sagen, daß er ihm wichtige Mittheilungen zu machen habe. Als dieser bei ihm eintrat, lud er ihn ein, auf dem Divan Platz zu nehmen. Der Richter aber that, als ob er einen unsichtbaren Gast aus'S ehrerbietigste begrüßte. Er ging ihm fast bis zur Thür entgegen und führte

den unsichtbaren Jemand ans den Ehrenplatz und schien sich angelegentlich mit ihn zu unterhalten. Der angeklagte Sohn glaubte, daß der Richter plötzlich den Verstand verloren habe. Ting Sing verfiel in eine Art Verzückung und wandte sich mit den Worten an ihn: „Mein Sohn, nach meinem Tode hast du mein Weib aus dem Hause gejagt, dir mein ganzes Eigenthum angeeignet und meinem Jüngsten den ihm gebührenden Antheil vorenthalten. Du hast mich im Grabe beleidigt und meinen Zorn wachge rufen! Wenn du deine Sünde

bereust und mein Vermögen sofort meiner Anordnung gemäß theilst, will ich dir vergeben; aber wenn du dich weigerst, sollst du niemals erfahren, wo ich meinen werthvollsten Besitz versteckt habe.' Der Sohn konnte sich nicht länger enthalten, dem Richter zu sagen, daß er von einem Dämon besessen sein müsse und daß er seinen Worten keinen Glauben schenken könne. Der letztere veisicherte ihn, daß der Geist des Verstorbenen, der auf dem Ehrenplatz sitze, ihm die Worte eingegeben habe. Aber der Sohn

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Der Burggräfler
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Page 6 of 16
Date: 25.01.1911
Physical description: 16
- bahn entgegengebracht haben und bringen. Ohne sie ginge sie auch noch nicht bis Mals. Verantwortlichkeit der Richter für die den Parteien erteilten Ratschläge. In einer neulich erflossenen Entscheidung hat der Oberste Gerichtshof in Wien den Grundsatz festgelegt, daß die Richter keine Verantwortung für die Ratschläge tragen, die sie nach bestem Wissen und Gewissen einer Partel erteilen. Der diesfällige Sachverhalt war folgender: In einem bei einem Gerichtshöfe anhängigen Rechtsstreite

hat ein Richter drei Parteien den Rat erteilt, von der Ergreifung eine« Rechts mittels gegen eine Entscheidung des ersten Richter» abzustehen, weil bei bereit» erfolgter Appellation seitens vier weiterer Streittnteressenten, dieser von den letzteren ergriffene Rekurs seiner Meinung noch hinreiche, um auch für sie im Falle eines günstigen Ausgange» wirksam zu sein. Die Sache ging aber anders aus, als sich der Richter gedacht hatte, und als die Parteien infolgedessen sich durch die höhere Entscheidung

geschädigt fühllen, erhoben sie gegen den Richter die Klage, die vom Oberlandesgerichte ais den für solche Rechtssachen zuständigen Richter erster Instanz abgewiesen wurde, mit folgender Begründung. Um zu einer richtigen Beurteilung der Sachlage zu kommen, muß vor allem festgestellt werden, ob der bellagte Richter den bezüglichen Ratschlag während der Ausübung seiner amtlichen Tätigkeit den Parteien erteill hat und ob er hiedurch eine llebertretung seiner Amts pflichten sich schuldig gemacht

habe. Die ohxge erste Frage muß unbedingt bejaht werden, wobei zur Rechtfertigung dieser Behauptung sich nur auf den § 432 der Gerichtsordnung bezogen zu werden braucht, wonach der Richter verpflichtet ist, seinen Parteien, die nicht rechtskundig oder nicht von einem Advokaten vertreten find, die nötigen Unterweisungen zu erteilen, um ihre Rechte im Sinne der gesetz. lichen Bestimmungen zu wahren, und sie über die mit ihren Handlungen oder Unterlassungen ver. bundenen Folgen zu belehren. Dagegen muß

die zweite Frage unbedingt verneint werden. Nicht jede irrtümliche Anschauung über eine gesetz. liche Verfügung oder Bestimmung begründet nämlich tatsächlich eine Uebertretung der Amtspflichten. Denn sonst müßte ja jede Entscheidung, die im Instanzen- wege abgeändert wird, für den Richter, der sie ver- kündet hat, eine Verletzung seiner Dienstespfllchten begründen. Auch würde dies nicht nur jedem Rechtsgrundsatze widersprechen, sondern auch den Bestimmungen de» Privatrechtes betreffend da» Kapitel

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Meraner Zeitung
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Page 1 of 10
Date: 30.08.1888
Physical description: 10
, dagegen habe ich den Ausdruck „intellectueller Urheber' nicht gebraucht und dem Herrn Decan eine strafrechtliche Mitschuld nicht vorgeworfen. Die Angaben der Anklage^ hierüber sind unrichtig und entstellt. Ich beantrage, den betreffenden Passus aus dem Protocolle der Hauptverhandlung vor zulesen und den Zeugen Dr. v. Kißling vorzuladen, woraus sich ergeben wird, daß ich blos von einer mora lischen,: nicht von einer intellectuellen Mitschuld gesprochen habe. , ^ - Richter: Haben Sie. den Ausdruck

Handlungsweise aufmerksam zu machen und sie davon abzuhalten. - ^ . ° - L) habe der Herr Decan^ den Erbsinteressenten gegenüber den Besitz des Sparcässebuches -verleugnet.' ' ! 3) habe der Herr Decan vordeinUttters u ch-- ungsrichter unrichtige Angaben gemacht und sich sogar in.Lügen verwickelt. - - Dr. Huber protestirt gegen die Ausdrucksweise des Angeklagten:!und-'will .sich in Bezug aus die von demselben vorgebrachte Jnvectiven Alles vorbehalten. - ! ! /I Richter (die Verlesung unterbrechend): Herr Decan

/ warum haben Sie zu den Erben nach Johann Schrötter, als sie zu Ihnen kamen, gesagt, daß Sie vom Sparcassebuche-nichts wissen?. , -v- . : ^ Decan Glatz gibt. eine ausweichende -Antwort. . Richter:-Aber. einm..Grund müssen Sie doch ge- habt haben. - ^ Decan: Der Grund war,' well ich mich nach Zurückgabe des Buches in nichts mehr.einmischen und mich neutral halten,wollte. - :. i.'? . Richter: Das ist genügend. !Der Richter .setzt nnn die-Verlesung des Protocolls fort. - Nach Verlesung der ersten

, daß das Wort „blos' lim Protocolle nicht vorkommt.. . ! Richter.^constatirt dies und verliest weiter die Aussagen des Decans vom 20. September und 15. No vember v. Js. .. . .. Nachdem Dr. Christomannos wiederum auf die in diesen Aussagen befiMichen Widersprüche auf merksam gemacht hat und der Richter den Herrn Decan auffordert, seine widersprechenden Aussagen näher zu be gründen, erklärt . . , - ' —Decan Glatz, daß seiner Ansicht nach der Seel sorger das, was er in seinem Amtszimmer unter vier Augm erfahre

, als ein anvertrautes Geheimniß zu be wahren und nicht 'auszusägen habe.^/ -j z Richter: Das mag im Allgemeinen richtig sein, nicht aber bei gerichtlichen Aussagen. Decan: Ich habe die ausdrückliche Frage des Richters als zwingenden Grund betrachtet und als ich befragt wurde, 1 habe ich gleich gesagt, daß das Büchel nicht bei mir war. Es ist nicht richtig, daß ich zu dieser Aussage genöthigt. wurde. Ich habe die Frage gleich beantwortet und gleich den Grund angegeben, obwohl ich nicht gefragt worden

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Bozner Tagblatt
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Page 3 of 6
Date: 25.03.1944
Physical description: 6
Von Hans Matscher ^,/Aber lieber Herr Berstlmaier. Sie ^?ch nicht weißmachen wvi- ^r..doß der «tag. Len Sie Ihrer Haus- gaben, mit LadogNo in Bezie- , düng gebracht werden kann!' „Natürlich, H^r Richter, kann er fell. ' -Wen , a gluahniger Patriot bin!' ^ber stand die Frau Krög- , unger Ihrem Patriotismus im Wege?' r 'sSfv Ä «ber mir! No. i feh' schon, ^werd Ihnen die S chicht lei als a ganzer derzahlen müssen.' »Sehr erfreut. Herr Berstlmaier. doch bitte: — nicht zu lang!' ..Keine Angst

. I Hab' eh' nur bis drei- mertl zwölfe Zeit. Alsdann, i renn an öS-gewissen kritischen Tag, aus'm Ge- -schaft zum Haksroanerbuschen, wo wir unfern Elfer haben. Sonst recht gemnt- Richter, aber bei do historischen ® schichten, wo man mittelt drin verlebt, hat sie dös ausg'hört und, wie wir grod rn der erregten Debatte drin sein, stupst M'^der Frlzmoser: „Du, es ist dreiviert! zwölfe!' ' Ze'it^b ^enn ^° s fiir «ine wichtige „Da muß i essen aeh'n.' »Ist Ihr Magen so streng trainiert?' »Me,n Magen nit. aber t. Wissen

S'. i bin nämlich a gut erzogener Ehemanns Kröglinger. „Horchen S' nur, Herr Richter! I stürz mein Glas abi, mach' mein Ser vus und geh', Wie i so als a Nachdenk licher durch die Lauben aufistapf', was i dem Heisterer auf seine talkete Red' hätt' für ein' . Trumpf auftschmieren können,! wenn mi mei' gut« Erziehung nit wegarissen hätt', da hö? t j' unterst die Lauben ein Marsch tschindern. Mi reißt's, wisse S', mi reißt'g allemal» bald i a Militärmusi hör', bin nämli a alter Weltkrlegskeilnehmler und bin drei

Gepränge wiederholten Aufführungen nach Meran brachte», kam der Erfolg. Der und Umzüge in Bozen. Viele hundert« Krieg 1870—71 brachte jedoch «einen ftar- Herr Richter.^ Wia l daheim über di« - Stieg' aufisteig', jchlagt's, halbe zwo... . ode-r-zwo, wia man si gern wird ang'wöh- . nen müssen. Aber heut mach' i mir nix draus und pfeif' aufiwärts ein' Marsch, den die Teutscl-en g'spielt haben. Heut Hab a historische^Entschuldigung.' Mä 'l - aber so kreuzlustiger, bei der Tür, eini ge!)' und.ansang

': „Weiberl. heut ist a großer Tag...' sagt's mit einer Unheim- Uchkeit in der Stimm', daß es mir -schier die Gansruvsen in die Höh' g'lupft hat: „Mir jcheim's aa, weil du an ein' hellichten Werktag schon um. halb« zwa b'soffen bist!'.,.. Und dann... dann. Herr Richter, ergreift sie...' «Ra. hoffentlich keinen Hasendeckek?'' Berstlmaier winkte ab: „Ah. wegen ein' Hafendeckell...'etwas viel Aergeres: — — das 'Wort... das Wort ergreist's und laßt''s nimmer aus. Ein' Atem ha ben dir da die Frauenzimmer

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Bozner Tagblatt
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Page 4 of 4
Date: 19.11.1943
Physical description: 4
und Frauen. : -v ' ' _ ' t - Das Gespenst mit der Laterne Von Karl Andreas Freu« - • Ein Baron und ein Richter stritten bei ihren Zusammenkünften häufig über das Vorhandensein von Gespenstern. Wäh rend der Baron an ' ihre Existenz glaubte, verneinte der Richter dieselbe. i,Jch glaube nun auch an das Vorhan densein von Gespenstern', sagte der Rich ter eines Tages. „Wiö sind Sie plötzlich zu dieser Ueber- zeugung gekommen?' fragt der'Baron erfreut und über die Wandlung des Rich ers-verwundert

. „Durch ein Erlebnis!' versetzte der Ge fragte. - , „Bitte, erzählen Sie und spannen Sie mich nicht auf die Folter', verlangte-der Baron. Der Richter stellte das Weinglas auf den Tisch. „Als ich in der vergangenen Nacht-in meinem Bett schlief, erwachte ich um Mitternacht durch ein lautes Ge räusch. Ich setzte mich auf und hhrte,. daß jemand die Treppe, heraufpolterte. Ich war natürlich im,, ersten Augenblick be stürzt und wagte kaum zu atmen. Ich lauschte nur angespannt und hörte, wie die tappenden Schritte immer

näher ta* v men.' Der Richter machte eine kleine Atem pause. ‘ - „Weiter, weiter!' drängte der Baron. neugierig und ungeduldig. ■ ' „Ich zog den Bettvorhang auseinander und wartete darauf, was nun kommen würde', fuhr der Richter fort. „Die Tür ging nach einer Weile langsam wie von einem Geisterhauch auf, und das erste, was ich sah, war das Schimmern eines schwachen Lichtes.' „Nicht wahr, eines bläulich-fahlen, ei gentümlich unwirklichen Lichtes?' unter brach ihn der Baron. / ' „Gewitzt

eines erschreckend geisterhaf ten, kalten, leblosen Lichles', erzählte der Richter weiter. „Gleich darauf trat eine große, hagere, blasse Gestalt in mein Zimmer.' „Erkannten Sie in 'ihr einen Ihrer Ahnen?' fragte der Baron. „Warten Sie!' gab der Richter zurück. „Die Gestalt, die sich vor meinem Bett- aufpflanzte, sah einem siebzigjährigen Manne ähnlich. Dieser war in einen lan gen, braunen Mattel gehüllt und trug um den Leib einen ledernen Gürtel. Ein langer, grauer Bart wallte von seinem Kinn herab, und^iif

, es waren schreckliche Minuten von säst ewiger Dauer', entgegnete der Richter. „Wenn ich nichr schon grau ge wesen wäre iä, wäre in' dieier Nacht grau geworden: Nur mit Entsetzen denke ich an sie zurück. Er ließ mich nicht zu Wart kommen. Mir seiner surchterregTU- den Keule schlug er dreimal mahnend auf den Böden, daß die Wänbe-zitterten und die Fenster klirrten. Danach hielt er mir sein unheimliches Licht drohend vor das Gesicht und'sagte mit einer tiefen, gra- besdüsteren Äimme: „Ich bin der Nachtwächter und komme

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Südtiroler Landeszeitung
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Page 43 of 114
Date: 31.12.1921
Physical description: 114
oder sein Unterhcnlptmann, der Richter und Bürgermeister von Meran, die Räte und angesehenen Bürger, int ganzen Wen 20 Mann, die zu Pferd feierlich aufrrtten. Ter Richter rief dar Markt mit lauter Stinmre aus und trug den fürstlichen Stab in der Hand. Ter berittene Zcra ging von der Behausung des Nicht- trrs aus und endete int Kelleramte, woselbst die .nngesehencccn Im Hofe am Aufstiege der Treppe war ein Tisch ange bracht, der mit Weinflaschen und Bäckereien beseht war. Tn- selbst wurde dem Bürgermeister ein geWter

cintreten wollte, war das Tor verschlossen. Die novle Reiterei und das nachströmenpe Volk vermutet sogleich eine böswillige Absicht; die Amts personen und der Troß fühlten sich nicht wenig beschämt und beleidigt. Tie Folge hiervon war allgemeiner Ingrimm. Der Richter klopfte an das Tor. Endlich kam ein Schreiber unlö öffnete die kleine Tür im Tore und fragte, was Man wollen Dev Richter antwortete: „Ich will oie Marktberusung wie gewöhnlich vornehmer: und deshalb, soll geöffnet werden.^ Ter Schreiber

erwiderte, haß er zuvor seinen Herrn Kellner fragen Mltsse. Ms er darauf wiederkam, sagte er, daß sein Herr niemanden hereinlasse. Darauf gingen der Richter und oev Herr von Egen als Hauptmann durch die kleine To'r- ükre und hinauf zum Kellner. Ms man nun den Kellner, im Hause traf, fragte der Richter, warum er gegen alles f erkommen die Tore verschlossen.habe? Ter Kellner, Herr afner, antwortete: „Wie man das Amt und ihn selbst respektiere, Müsse man auch sie respektieren.' Ter Richter antwortete

, er wisse nicht, wie man das Amt irgendwie ver letzt habe. Daräuf >antwortete der Kellner: „Man habe ja immer zu der Ratsbestätigung! den Kelleranrts-Berwalter! eingeläden, doch ihn nichts Darauf antwortete der Richter: „Nach Unterschied des Standes und der Ursachen/ aber nicht alle? er soll also nicht weiters die glanze Gesellschaft hindern, und das Tor öffnen lassen,' was unterdessen aber schon die karrende Menge getan hatte. Der große Zug befand sich in den Hofräumen deS KelleramteS; aber Wein wurde

keiner gereicht. Nun ließ der Richter.Wein holen und trank mit ferner Umgebung auf das Wohl deS LanbesfÜrsten., Erst später ließ der Kellner eine Kanne Wem bringen; aber es trank niemand davon. Ter Kellner beschwerte sich Hier auf bei der Regierung über dm Richter und dm Rat, waS eine vier Bogm lange Rechtfertigung von seiten letzterer zur Folge hatte. Darmks geht Hervor, daß das Kelleramt damals Rüst- Und Waffenhalls war, baß der Zweck der Marktberufung Verhinderung von Unruhen war, daß jeder mann rechtes

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Bozner Nachrichten
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Page 4 of 8
Date: 18.09.1924
Physical description: 8
Per^ sonen zur Anzeige gebracht: Ein Automobilist we gen Schnellfahrens im Stadtgebiet; zwei Quar tiergeber wegen Nichtanmeldung ihrer Mietparteien. Ein Kuraufenthalt für einen Schwerinvaliden aus Wien gesucht. An den Stadtmagistrat Bozen langte die Bitte eines Schwerinvaliden aus Wien. Hierauf der Richter: „Also, Sie kennen den Hund? Das ist eine Dogge, hoch, braun, weiß gefleckt.' „Nein, es ist keine Dogge', worauf Schneidermeister und Milchhändlcrin übereinstimmend sagen, daß der Hund

des Beklagten keine Dogge ist, auch nicht braun mit weißer Sprenkelung. sondern ein schwar zer Dackel, klein und krummbeinig. Der Richter: „Ja, du habeil wir ja die Sache schon. Da dreht es sich um zweierlei Hunde. Ja, Herr Schneidermeister F., sagen Sie einmal, hat vielleicht der Student Heim, der bei Ihnen wohnt, einmal kurze Zeit eine Dogge besessen?' „Ja, er hat einmal fünf oder sechs Tage lang, das war so im November, ?ine Dogge bei sich gehabt. Die hat' er dann wieder hergeben müssen. Warum, weiß

ich nicht.' Der Nichter zum Angeklagten: „Wollen Sie Venn setzt den Fall aufklären? Jetzt wäre es doch endlich an der Zeit, daß Sie einmal sagen, wie sich die Geschichte mit dem Hund verhält. Soviel steht fest/ Sie haben einen Hund. Ist das richtig?' Antwort: „Jawohl.' „Und Sie hatten auch vor übergehend im November eine Dogge.' „Nein. Herr Richter, die war nicht mein Eigentum.' „Darauf kommt es jetzt an. Wie verhält es sich mit der Dogge?' „Darf ich das genau auseinander setzen?' „Ja, aber nur nicht zu genau

, nur das, was notwendig ist.' Unterdessen waren meine elf Freunde im Zuhörerraum eingedrungen. Die Stu dentenverhandlungen waren immer gut von Zu schauern besetzt, denn es gab immer etwas zu hören. „Nicht wahr, Herr Richter, ich habe also das Wort?' „Ja, Sie haben das Wort, um das Notwendigste zusagen.' ^ Hierauf führte ich aus: „Es war nachmittags nach 2 Uhr an einem wunderschönen Herbsttag. „Bozner Nachrichten', den 18. September 1924 welchem von den Ärzten ein sechsmonatlicher Kur aufenthalt in Bozen oder Meran

und dem Wasenmeister übergÄ>en. b. Von der Polizei in Meran wurden zwei Obdachlose aufgegriffen. Ebenso wurden fünf Radfahrer nisgen Uebertretung der RaÄfahrord- nung und ein Mann wegen Fahrens im Tram bahngleis angezeigt. Die Sonne lachte am Himmel.' — Große Heiter keit im Zuhörerraum. Der Richter verwies dem Publikum seine Ausführung und bemerkte: „Ein Gerichtssaal ist kein Theater, und wenn Sie lachen wollen, müssen Sie zu Geis und Seidenbusch im Oberpollinger.' (Das war die Stätte, wo jeden Abend Geis

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Page 2 of 16
Date: 14.04.1906
Physical description: 16
- kanten, auch unter einer nationalen Erschei nung. Bei uns in Tirol sind in rein deut schen Gebieten italienische Richter, so in TauferS, Sarntal und Bludenz. In Meran sind von sechs Richtern vier Italiener. In ganz Tirol und Vorarlberg, in diesem kleinen Lande, sind nicht weniger als 27 selbständige italienische Richter in deutschen Gebieten, wo deutsche genügen würden. Das hat bei uns zur Folge, daß das Fortkommen der deutschen Beamten im Richter stande extra noch erschwert

wird. Das hat aber noch eine weitere Folge. Es werden dadurch die Deutschen im Verhältnis zu den Nichtdeutschen, den Italienern, benachteiligt, und zwar deshalb, weil die Reziprozität fehlt. Die Italiener find klug genug, in ihren Be zirken keine deutschen Richter zu dulden und die Regierung findet eS für gerecht, daß in italienische Bezirke kein, wenn auch beider Landessprachen mächtiger deutscher Richter hinkommt, dafür aber in deutsche Bezirke viete italienische Richter. Ich erinnere daran, daß nicht nur in Tirol

und 4. durch Einführung der nationalen Rezi prozität. Wollen die Italiener in Tirol, daß in italienischen Bezirken nur italienische Richter amtieren, gut, sei eS, wir haben nichts da gegen; aber dann werden die Italiener auch uns recht geben, wenn wir für die deutschen Bezirke daS Gleiche verlangen; was dem einen recht ist, muß für unS billig sein. DaS italienische Gebiet den Italienern, daS deutsche aber den Deutschen. Diese meine Stellungnahme ist eine rem prinzipielle, die mit dm einzelnen Personen, die in Tirol

Richter sind, nichts zu tun hat. Ich anerkenne vielmehr, daß die italienischen Richter in anderer als nationaler Beziehung meines Wissens keinen Anlaß zur Beschwerde gegeben haben und habe selbst die Ehre, mehrere Richter italienischer Nation persönlich zu kennen und hochschätzen gelernt zu haben. Wenn ich mich recht erinnere — und da mit komme ich zum Schlüsse — so hat ein Abgeordneter Tirols, der Abgeordnete von Zallinger, hier im Hause einmal gesagt, in Bozen gebe es ein Haus, das Kreisgericht

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Meraner Zeitung
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Page 11 of 14
Date: 28.10.1910
Physical description: 14
! Freitag 38.^ Oktober Zl.910 .Meraner Zeitung' Nr. 129. Seite-9 zz Las stille Nrst. Ein Tirol« Roman von Rudolf Gretnz lRachduck »erbot«» Hab' nix g'sagt, Herr Richter! Gar nix hab' i -g'sagt! I woaß heut' nit, was i red', yerr Richter! I bin. soviel konfus. - .I. nmaß iatz grill»' hoanirennen!' rief Kirchstetter ver wirrt und vermied es, den Richter anzusehen. »Schon gut, Kirchstetten Schon gut. Also morgen dann kommen Sie zu mir. Ta müssen wir'die Sache zu Protokoll nehmen —' ' „Heilige

Mnatler Gottes! Und die Frau und die Kinder!' ' „Ihre Frau und Ihre Kinder sind's doch nicht/ Kirchstetter!' sagte der Richter kalt. will nit lein Unglück hab'n, Herr Richter! I Hab'-ja koa .Anzeig' nit erstattet! Sie wissen ja von nix! J wocch ja heut' überhaupt selber nit, Was i öaher red'!' „Adieu, Kirchstetten Bis morgen!' Ter Richter? reichte dem Manne die Hand hin. Ter ScUosser legte zögernd seine derbe Arbeitshand in die feine, wöhlgepflegte Rechte des' < Herrn Bezirksrichters. >Me Untersuchung

. wird lehren, inwieweit, der Herr Notar schuldig? ist!' sagte der Richter. „I bitt' I hnen, Herr Bezirksrichter...' flehte Kirchstetter. , ,^Fch Muß meine Amtspflicht tun,' Kirch stetter! Wohin kämen wir sonst! Und Ihre Pflicht ist es, mir keine Schwierigkeiten zu mache«! Sie müssen wahrheitsgetreu alles sagen, was Sie Nnssen, wie Sie der Sache aus die Spur kamen. Bedenken Sie, daß auch auf Sie ein großer Teil der Verantwortlichkeit fällt!' „Herr Richter, dös woaß i ja! Tos mach mi ja ganz narret

! I Hab' meiner Lebtag lang mx .mit'm Nrickt z' tuan g'habt. I Hab' nia nit an Streit g'habt mit omr' und nia nit Klag'. Und iatz auf oamal kommt so was daher!' Deut.Mann wurde sichtlich leichter, daß er nun frei von der Leber weg reden konnte. . „Gehen Sie jetzt nach Hause und bereiten Sie mir keine Schwierigkeiten!' sagte der Richter. „Morgen früh Machen Sie beb mir in aller Form die Anzeige gegen den Notar.. Und wenn Sie's nicht machen, Kirchstetten so bor ich gezwungen, im! Auftrag der Obervormundschaft

gegen Sie und den Notar die Untersuchung einzuleiten!' - ? „Gegen Mi aa? Iessas, Maria und Josef! I Hab' do nix ang'stellt!' rief der Schlosser bestürzt. „Tie Anzeige wegen. Veruntreuung von Mündelgeldern haben Sie, dann als Vormund unterlassen! Verstehen Sie mich?' fragte der Richter streng. ' „Iva. I versteh' schon. Alsdann in Gottes namen mach' i halt die Anzeig'!' sagte der Schlosser und schlug langsam und gedrückt den Weg gegen das Malser Tor ein, um heimzu kommen. Drittes Kapitel. Ein Heller, schöner

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Bozner Nachrichten
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Page 5 of 6
Date: 01.09.1897
Physical description: 6
. Je länger der Richter Dent in seinem Amtszimmer saß und seinen Gedanken nachhing, nm so stärker wurde in ihm das Verlangen, Volksvertreter zu werden. Und als der Abend Herein brach, hatte er einen Entschluß gefaßt. Gegen acht Uhr fuhr er mit der Union-Pacificbahn nach der Stadt Kansas, wo er am Morgen ankam. Er begab sich sofort in den nächsten Apotheker- laden, und als es Abend war. langte er wieder in Raleigh an. Zu gleicher Zeit mit Frederik Dent kam ein armseliger, alter Landstreicher

, dessen Gesicht Spuren einer wilden Vergangenheit trug, in dem Städtchen an. Er beobachtete den Richter aufmerk sam und folgte ihm in einiger Entfernung, ohne daß dieser das Geringste davon bemerkte. Als es zwölf Uhr war und alles im Hause schlief, verließ Richter Dent still seine Wohnung. Draußen begegnete er zuerst dem alten Vagabunden, der in der Nähe des Hauses gegen eine Mauer gelehnt dastand und ihn mit großen Angen anstarrte. Der Richter achtete nicht darauf, sondern lies hastig an ihm vorüber. Er ging

er das Fenster vorsichtig. Zehn Minuten später öffnete er es wieder und schwang sich schnell in das Zimmer. Alles dies ging ohne das geringste Geräusch vor sich. Und unbemerkt verließ er auch das Haus wieder durch eine Hinterthür ung begab sich nach Hause. So leise schlich er sich fort, daß selbst der alte Vagabund, der ihm gefolgt war und ihn neugierig be obachtet hatte, als er zu dem Fenster hineinstieg, nicht wußte, daß er das Haus wieder bereits verlassen hatte. Der Landstreicher hatte den Richter

in dem Polizeiregister der Stadt Raleigh der Name von „John Smith, Landstreicher' eingetragen und acht Tage später hatte der alte Vagabund sich vor dem Gerichtshof des Städtchens wegen Einbruchs zu verantworten. -k- Richter Dent fand sich auf dem Wege seiner politischen Beorderung keinen finanziellen Schwierigkeiten mehr gegenüber. Er wurde zum Mitglied des Kongresses gewählt und seine Stelle durch einen neuen Richter besetzt. Seine letzte Amtshandlung war die Aburtheilung des Falles John Smith, des Landstreichers

welcher des Einbruchs und Diebstahls beschuldigt war. ' Seit jenem Abend, wo er ihn an der Mauer neben seinem Hause bemerkte, hatte der Richter den Landstreicher nicht wieder gesehen. Die Gerichtspersonen und die Geschworenen saßen bereits auf ihren Plätzen als der Richter Dent, das neue Mitglied des Kongresses, eintrat und seinen Sessel einnahm. Da wurde der Gefangene hereingebracht und der Richter erkannte ihn sofort. Er erkannte in ihm den Landstreicher von jener Nacht und zu gleich — seinen eigenen Vater

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