15,892 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Newspapers & Magazines
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1937/29_08_1937/ALABO_1937_08_29_10_object_8277898.png
Page 10 of 16
Date: 29.08.1937
Physical description: 16
Seite 10. Nr. 34. Wiener Sumer Folgenden humorvollen Gerichtssaalbericht entnehmen wir der „Wiener Reichspost": Friedrich will keine „Generalsborte" „Da hört si do der ganze Gurkenhandl auf, Herr Richter", beschwert sich der Angeklagte Friedrich Sasulek beim Füns- hauser Strafrichter, „heut ders ma si net amal mehr auf a Seitl Bier ins Wirtshaus einatraun. Is dös a Werbung für an Fremdenverkehr? I bin a Weaner Bürger, auf der Schmelz ausgewachsen, der laßt si do net behandeln

, als wenn er a antrappleter Stumpserlarretierer war. Hab i recht oda Hab i net recht?" — Richter: „Sie tun grad so, als ob Sie ein Unschuldsengel wären, dem ein bitteres Unrecht geschehen ist. Dabei haben Sie nicht weniger als vier Leute verletzt." — Angeklagter: „I jemanden verletzt? Herr Rich ter, dös glauben S' do selber net. Lassen S' ihna verzählen, wia dös war. Es war a haßer Tag. wissen S' und da Hab i ma halt denkt, trinkst a Seitl Bier. A Glasl Wasser war ma ja eh liaber, oba i kann do net zan Ober sagen: ,Herr

Ober, a Glas Wasser ohne Haut und a Leitung dazu/ Net, dös kann i do net sagen. Also bestell i ma halt a Seitl Bier. Kummt der Hangerlschwenker und bringt ma a Glasl, da war unt das Bier am Boden und dös übrige war a Gene- ralsburten." — Richter- „Was ist das, eine Generalsbor- len?" — Angeklagter: „Dös wissen S' net, Herr Richter? Dös is do der Schaum am Bier. Bei uns sagt man halt a Generäulsburten. Alsdern, dös hat ma gstiert. I ruf ma also den Ober und sag zu dem: ,Depperter Dalkendübl

. i Hab do a Seit! Bier und net a Schaumrolln valangt/ Aus dös nauf nimmt mi der Hangerlschwenker beim Krawattl und no anige bei Hand und Füaß und lohnen mi außa. So, Herr Richter, kann i da was gmacht haben?" — Richter: „Da Die Sag- auf de Eine neue Art von Verbrechern macht zur Zeit in London von sich reden. Es handelt sich um „Hyänen der Verkehrs unfülle", dunkle Geschäftsleute, die regelrechte Firmen zur Ausbeutung der Not und der Hilflosigkeit Verkehrsver letzter gegründet haben. Geschieht irgendwo

." — Richter: „Was ist das wieder?" — Zeuge: „No, so a leichte Tetschen. I ruf draus den Schankburschen und sag zu eahm: ,Polül, der Herr will a Portion frische Luft/ Der Poldl will eahm bei der Tür außabugsieren, kriagt er von eahm a Haustetschen. Jetzt is der Chef zu Hülf Kummen. Da hat si der Herr d' Hemdärmeln aufikrempelt und hat gsagt: ,Heut Hab i an Hamur, heut könnts mi alle bucklfunferln/ Der Chef is eahm a wengerl z' nah Kummen und da hat er glei a Ädutt- watschen ogsongt

1
Newspapers & Magazines
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1906/13_03_1906/TIR_1906_03_13_3_object_360304.png
Page 3 of 8
Date: 13.03.1906
Physical description: 8
««l, Meraa: l«I4fiüh ^ lü früh ^ 3) vorm^ ü. 15 nachm. ^ 2t nachm. ^ — nachm. ll. 35 abends abends ^»Nnm: ist »m Kaltem: ^11.22 früh >11.40 vorm. U.U8 nachm. ll. abends. ^ Mendel: ^ 52 nachm. Donnerstag, 15 März l!>'l! .Der Tiroler' Seite 3 jene Punkte enthielt, die der Anzeige des als Zeugen erschienenen Herrn Baader zu Grunde lagen, fragte der Richter die Angeklagte, ob sie da» Kind öfters mißhandelt habe. Angeklagte: Nein- nur gestrast habe ich eS, da eS öfter das Bclt beschmutzt

hat, und dann habe ich es mit der Hand geschlagen. Richter: „Haben S:e den Georg nicht so gerne gehabt wie ih e anderen Kinder?' Angeklagte: Zuerst habe ich es nicht so gerne gehabt; aber zum Essen habe ich dem Georg wie den anderen gegeben. Er hat auch immer mehr gegessen wie die anderen. Ich habe ihn wohl gezüchtigt; aber das Züchtigungsrecht nicht überschritten. Der Richter befragt das Kind, ob eS Schmerzen habe, worauf dasselbe die erfrore nen Hände vorzeigt. Ter Richter zum Kinde: Hast du hie und da Prügel bekommen? DaS Kind

verneint durch Kopfschütteln und sagt: Der Vater hat mehr gehauen. Richter: Hast du die Mutter gerne? Kind: Ja. Richter: Du hast gut auswendig gelernt. Dr. KinselealS gerichtlicher Sachverstän diger sagt, daß er keine Spuren von Miß handlungen gesunden habe bei der Untersuchung des Kind?S. Sodann wurde das Protokoll der polizei lichen Erhebungen oerlesen, welche ergaben, daß die polizeilich einvernommenen Personen mehrfach über rohe Behandlung deS kleinen Georg durch dessen Mutter aussagten

die Mutter des Kindes auf ihre Frage, eS werde das Jörgele wohl von den anderen Kindern an die Wand geschlagen worden sein. Richter zur Zeugin: Haben Sie gesehen, wie die Verletzung am Auge verursacht wurde? Zeugin: New. Richter: Haben Sie gesehen, wie das Kind von der Mutter geschlagen wurde? Zeugin: New wohl aber, wie eS ein mal von dessen Vater geschlagen wurde, als es im Winter um 9 Uhr abends nicht Holz ti ug, wie eS der Vater haben wollte. Damals hieb der Vater auf das Kind mit einem Strick

und schimpfte aus dasselbe und der älteste Bruder des Jörgele nahm ein Scheit und schien auch draufschlagen zu wollen, obwohl da? Kind vor Kälte und Schwäche zitterte. Tie Mutter hat später einmal gesagt: „Das Kind ist so boshaft, eS beißt und kratzt', ob- nohl sie damals, als es mit roien Augei zu Hause bleiben mußte, gesagt halte, da« Kind sei sein. Richter: Können Sie noch mehr sage-i? Zeugin : Nein, nur, daß ich das Kind öfters schreien hörte. Richter (zur Angeklagten): Haben Sie zu diesen Aussagen

2
Newspapers & Magazines
Innsbrucker Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059567-8/1935/08_08_1935/ZDB-3059567-8_1935_08_08_3_object_8062958.png
Page 3 of 8
Date: 08.08.1935
Physical description: 8
- am Letenkirchl Am 4. August ereignete sich am Totenkirchl ein schwerer Bergunfall, dem zwei blühend« Menschenleben zum Opfer sielen. Johann Schmarl f, Hall l. T. Josef Prock f, Hall i. T. Photo Max Bruch. Itla Me A&jteHmek MüiiH.. Urheberrecht; Herold-Verlag, Homburg (Saar) HOChlaildSrOman VOI1 HiilS EtllSt (25. Fortsetzung.) „Sie sind, wenn ich so sagen darf, die.gute Freundin des Angeklagten gewesen", begann der Vorsitzende in freundlichem Tone. „Die bin ich noch, Herr Richter", sagte Reger! herz lich

den Kops und sah dem Frager W ins Gesicht. »Na, Herr Richter. Ich steh ihm net nah, aber er ! mir * Ich Hab ihn liab." ^Totenstille herrschte im Saal. Gespannt hingen die Augen der Zuhörer an dem Angeklagten, dessen un- Effmliche Ruhe einen Zustand der Spannung schuf, der W unerträglich wurde. Der Vorsitzende wandte sich wieder an Regerl. „Um welche Zeit entfernte sich der Angeklagte von Ihnen und wie weit ist es von der Alm bis ins Dorf herunter?" „Wenn man den Waldweg weiß, schafft mans

in einer halben Stund. Klaus ist kurz vor neun Uhr von mir weggegangen." „Hm — der Zeitrechnung nach stimmts, daß der An geklagte von der Alm weg direkt nach Hause eilte. Ungeklärt bleibt also nur das, wo der Ermordete in der Zeit von 5 Uhr bis 12 Uhr sich aufgehalten hat. Bekanntlich fand man ihn auf halbem Weg von der Alm ins Dorf. Regerl warf einen flüchtigen Blick auf Klaus. Dann sagte sie: „Herr Richter, gar so unerklärlich is dös net. Denn kaum war damals Klaus fort, kam der Graf wieder und hat sich net

auf Ihrer Alm zu sehen. Wie stehen Sie sonst zu der Zeugin? Ich meine, ob Sie sich vielleicht unwissentlich zu ihr hingezogen fühlten, so daß Ihnen die Anwesenheit eines anderen Aerger bereitete?" „Herr Richter", antwortete Klaus ruhig und klar, „ich Hab das Mädel hier im gwiffn Sinn als meine Schwester, betrachtet und Hab mir vorgnommen ghabt, auf sie zu schauen und für sie zu sorgn. Das Leben bei ihrer Großmutter war gar zu ärmlich. Aber, daß sie einem Durfchn vom Schlage des Grafen, der jedem Rock

3
Newspapers & Magazines
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1907/21_09_1907/SVB_1907_09_21_5_object_2542739.png
Page 5 of 10
Date: 21.09.1907
Physical description: 10
« ll rur Xuk^uekt, Sorte III -vr Aast. 1lX> kx Ii 2Z.— läkU gsclc »b Vleo. Lroxzdüro über ?üttsi-rinx uock?rei»N»toa umsonst rmck poitkrol. Ilspfuttorssbrik Hattingen ^ vo., Vien Vieäen. Hbor 2 SV erst« Gin gemütlicher Angeklagter, namens Engelbert Reiter, stand am Dienstag vor dem Richter deS VH. Wiener Bezirkes wegen Wache beleidigung. Er hat einem Wachmann am West bahnhose „Frischg'fangtcr' zugerufen. — Richter: Geben Sie das zu? — Angeklagter: Na freili, aber i Hab' den Wachmann damit net weh tun

wollen. — Richter: Sie sind vorbestrast? — Angekl.: 24- mal, aber net immer wegen Wachebeleidigung. — Richter: Nichtig, auch einmal wegen Diebstahls! Angekl.: Oha, wegen Diebstahl war i no net abg'strast. Da „regier' i. — Richter: Was tun Sie da? — Angekl.: I regier. — Richter: Sie wollen wohl sagen: rekurrieren? — Angekl.: Mein'twegen. — Richter: DaS letztemal haben Sie drei Wochen Arrest erhalten? — Angekl.: Leider. Ich mach' Sie aufmerksam, Herr Richter, daß ia solche Straf' net mehr annimm. Da wir i glei

regier'». San's so sreundli, Herr Rat, geb'n 'S' ma 14 Tag, drei Wochen san ja vül zu lang. Schenken S' mir acht Tag und i „regier' net. I bitt schön, lesen S' daS (schiebt dem Richter ein Stück beschmutztes Papier zu). — Richter: DaS ist nicht nötig. Uebri- genS ist der Zettel so schmutzig und geradezu „blatte—^^ nehme. Wenn'S Jhna , . „ , a den Zettel lesen. Und dann bitt' schön um meine 14 Täg. — Der Richter entfaltet daS Papier und konstatiert, daß eS ein Entlassungsschein aus dem Jrrenhause

ist, wo der Angeklagte vor mehreren Jahren kurze Zeit interniert war. — Richter: Also kommen wir zur Sache. Sie haben ja auch den Wachmann, der Sie arretierte, beschimpft. — An gekl.: Es war net so bös g'meint. (Schmeichelnd)- Bitt schön, Herr Rat, gem S'mir 14 Tag. — Richter: Also Sie wollen durchaus 14 Tage? — Angekl.: Selbstverständlich, Herr Rat. — Der Richter willfahrte der Bitte und verurteilte Reiter zu 14 Tagen Arrests. — Angeklagter: I dank vül- mals. I „regier' net. Bitt' schön um an Straf aufschub

. — Richter: Bis wann? — Angeklagter: Bis Nachmittag. — Richter: Also gut. Nach sünf Minuten kommt Reiter zurück und erklärt: Herr Richter, daß i Jhna kane Scherereien mach. . . . i bleib glei da! — Richter: Gut! (zum Justiz soldaten): Führen Sie den den Mann zum Straf antritt ab! — Angekl.: Aber . . nur kane Schere reien! brauch denn i a Begleitung? I fahr net ab . . . und auskenna tu' i mi a alan . .. i bin ja net's erstemal da. — Richter: Es ist Vorschrift. — Angekl. (dem Justizsoldaten folgend

4
Newspapers & Magazines
Pustertaler Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/pub/1907/20_09_1907/pub_1907_09_20_6_object_1016188.png
Page 6 of 18
Date: 20.09.1907
Physical description: 18
, bis eine Explosion erfolgte. Durch diese wurden etwa 60 Leute getötet und eine beträchtliche Anzahl verletzt. . i 40()() Marokkaner sollen bei dem Kampfe von Easablanca getötet worden sein. * Gemütlich bis in den Arrest. Der Pfründner Engelbert Reiter steht vor dem Richter des 7. Wiener Bezirkes wegen Wache beleidigung; er hat einem Wachmann am Westbahnhofe „Frischg'fangter' zugerufen. — Richter: „Geben Sie das zu?' — Angeklagter: „Na freili, aber ich Hab' den Wachmann damit net weh tun wollen.' — Richter

: „Sie sind schon vorbestraft?' — Angekl.: „Vier- undzwanzigmal, aber net immer wegen Wache beleidigung.' — Richter: „Richtig, auch einmal wegen Diebstahls!' — Angekl.: „Oha, wegen Diebstahl war i no net abg'straft. Da, regier' i.' — Richter: „Was tun Sie da?' —Angekl.: „I regier.' — Richter: „Sie wollen wohl' sagen: rekurrieren?'—Angekl.: „Meinetwegen.' — Richter: „Das letzte Mal haben Sie drei Wochen Arrest erhalten?' — Angekl.: „Leider. I mach' Sie aufmerksam, Herr Richter, daß i a solche Straf net mehr

annimm'. Da wir i glei'regier'n.' (Bittend): „San'sso freundli, Herr Rat, geb'n S' ma vierzehn Tag, drei Wochen san ja vül zu lang. Schenken S'mir acht Tag und i „regier' net. I bitt schön, lesen S' das' (schiebt dem Richter ein Stück beschmutztes Papier zu). — Richter: „Das ist nicht nötig. Uebrigens ist der Zettel so schmutzig und geradezu „blatternverdächtig,' daß ich ihn nicht in die Hand nehme.' — Angekl.: „Dös gibt 's net, da regier i. Wenn 's Jhua. recht is, mi zu verurteil'n, müssen

's a den Zettel lesen. Und dann bitt' schön um meine 14 Täg.' — Der Nichter entfaltet das Papier und konstatiert, daß es ein Entlassungsschein aus dem Irren- Hause ist, wo der Angeklagte vor mehreren Jahren kurze Zeit interveniert war. —Richter: „Also kommen wir zur Sache. Sie haben ja auch den Wachmann, der Sie arretierte, be schimpft.' — Angekl.: „Es war net so bös g'meint. (schmeichelnd): „Bitt' schön, Herr Rat, gem S' mir 14Täg.' -—Richter: Also Sie wollen durchaus 14 Tage?' — Angekl.: „Selbstverständli

, Herr.Rat.' — Der Richter willfahrte der Bitte und verurteilte Reiter zu 14 Tagen Arrestes. — Angekl.: „I dank vülmals. I „regier' net. Bitt' schön um an Strafausschub.' — Richter: „Bis wann?' schien der Stern der MZiei, groß, schön, und sein mildes Licht umzittert heute noch die Stadt. Es war eine Blüte, und auch sie mußte verwelken. Da ich hier nur für einen Tag Rast halten wollte, plagte ich mich nicht ynt Sehens würdigkeiten. Ich kannte sie schon von früher. Freilich an den Schätzen der Uffizien

5
Newspapers & Magazines
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1860/10_11_1860/BTV_1860_11_10_2_object_3014721.png
Page 2 of 8
Date: 10.11.1860
Physical description: 8
seinen Einzug in Neapel halten, und nach einer Nach richt der Presse, die jedoch bis jetzt nicht bestätigt Ist, wäre er wirklich erfolgt. Der König wird sofort eine Proklamation an seine neuen Unterthanen erlassen, die gleichzeitig als Manifest an Europa zu dienen bestimm» ist. Wien. Prozeß Richter. (Fortsetzung.) Bei ihrer Vernehmung vom 18. Dezember v. IS. bemühte sich die Baronin Eynatten in Folge einer von ihrem Gemahl einige Augenblicke zuvor insgeheim erhaltenen Unterweisung, das bei der Kreditanstalt

hinterlegte Ver, mögen alS ihr eigenes durzustellen und dessen rechtlichen Erwerb nachzuweisen. Insbesondere behauptete sie, den Ankauf der 25 Stück Nordbahnaktien Franz Richter um ^0.000 fl. übertragen zu haben. Die Erhebungen ergaben die Unmöglichkeit eines fol- chen rechtlichen Besitzes auf Seite der Baronin Eynatten. Anderseits hat Franz Richter bei seiner gerichtlichen Ver, nehmung vom 3. Jänner d. IS. erklärt, daß er rer, selben im Juni die 25 Nordbahnaktien kaufte und sie ihr im Juli um 34.000

fl., die fie ihm gezahlt habe, einhändigte. Franz Richter erbot sich auch, seine Aus sage zu beschwören. Jene Aktien wurden von Paul Schiff, Börsendirektor der Kreditanstalt, am 15. Juli v. Js. zum Kurse von 182.20, also um 45.634 si. 5 kr. öst. Währ, gekaust, auf den Conto „I. C. Ritter,' ver, bucht und am 16. Juli v. I. an Franz Richter aus gefolgt. Laut der Bücher der Kreditanstalt wurden dieser für den Ankauf obiger 25 Nordbahnaktien 46.101 fl. 25 kr. durch Franz Richter gezahlt. Obgleich Freiherr

v. Eynatten, dessen Gemahlin und Franz Richter beständig heimliche Verabredungen unter sich halten und sich gegenseitig ihre gerichtlichen AuS, sagen mittheilten, so geriethcn sie doch in unlösbare Widersprüche und die Baronin Eynatten bekannte end lich, daß das bei der Kreditanstalt hinterlegte Kapital nicht ihr Eigenthum sei. Frhr. v. Eynatten bekannte aber, daß er eS war, der dem Franz Richter einen Theil deS Preises der 25 Nordbahnaktien, und zwar mit 20.000 fl. bezahlte. Richter widerrief gleichfalls

seine eideSerbötige Aussage vom 3. Jänner d. IS. und gab an, daß Freiherr v. Eynatten selbst schon zur Zeit, als die Nordbahnaktien auf 130—133 standen — was Ende April 1359 der Fall war — den Wunsch äußerte, 25 Stück Nordbahn für seine Gemahlin aus deren Ver mögen zu kaufen, und daß er im Monate Juni oder Juli 20.000 fl. brachte, wofür ihm Richter 25 Nord bahnaktien kaufte, welche er der Frau Baronin in das Haus sendete. Der unausweichlichen Aufforderung gegenüber, den Erwerb deS Vermögens nachzuweisen, sah

6
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1911/29_12_1911/BZZ_1911_12_29_3_object_379180.png
Page 3 of 8
Date: 29.12.1911
Physical description: 8
'n . Ä>7 - Aus dem GerichlSsaale. Änouyme l Fortsetzung). . ^ Swl.lS. Dezember, fand in der «ese»q«tisen Ehrenbelsidigungsklage zwischen Herrn Obertier arzt Zeiger unh Frai« Sehnert d« Dritte Berhand- kmg statt und bringen wir nachstehend de» Be richt Hierüber. Als Richter fungiert Herr Bezirks- richte? Baron v. Unterrichter. Schriftführer ist Herr Dr. Dill. Frau Sehnert ist von ihrem Mann Herrn Äberrevifor Anton Sehnert begleitet. Ihre < Vertretung hat wieder Herr Dr. Schlesinger. - wAxreud

Herr Obertierarzt Zelger sich selbst ver tritt imd «n Advokatentische Platz nimmt, auf dem er ein ziemlich großes- Aktenbündel crnsbrei- -tet.i. , ^ ^ ^ ^ » - Der Richter begrm,t »nit -der Aufzählung der seit der letzten Verhandlung in' der Prozeßsache ^M^^nen Vorksnvnnisse. Er sagt, er habe zuerst die Herren Josef Authier, Zolleinnehmer an der Talferbrücke, und den Agenten Josef Buratti dar über einbernommen. ob sie über- ein eventuelles Freuichjchastsver-Hälwis zwischen -Herrn Tierarzt Koller

. und- dein ^nu^liqen Frl. Anselm etwais wüßten, dani-kipsGericht, bei welchem Herr KoÄr einvernommen werden sollte, dies ihm vor halten könnte. Die Auslage, die Herr Koller in ;Meran gei,«cht-habe, sei zu kurz gewesen' weshalb der Richter Herrn-Koller noch einmal einvcrneh- -nien lassen habe. LZoller Hobe zu Protokoll gegeben er Habe Win Interesse an den anonymen Briefen, i mit dem Fräulein Anselm habe er. nur dienstlich verkehrt. Das Zeugnis für Pittertschatscher habe e^ nicht aus Gefälligkeit für -die Frau

Sehnert. sondern über Ersuchen de» Pittertschatscher cniSge- ftellt. Auf den Vorhalt, daß er nnt Frau Sohnert -auf der Straße gesehen worden sei, habe er ange- geben^das seien dienstliche. Gänge mit Frau Seh nert zur Beschäü am Bahichofe gewesen. Herr Koller habe für seine Aussagen Zeugengebühren verlangt, die ihm aber nich? bewilligt worden sei en, Ha er die Aussagen in seinem Aufenthaltsort «smacht hqhe^^ Hierauf tritt Frau Sohnert vor und spricht: „Herr Richter! Ich Hin nicht Hier, mm Äas Gericht

in Ra-dkersburg vor. Ich habe nur meine Provision und muß mit Herrn Fluck strenge ver rechnen. Hier ist «das Buch. Herr Richter, ob dies nicht wahr ist. (Frau Sehnert legt ein großes man nilcht auch zum Beispiel auf der — Adlers- nche einen Garten anlegen?' Und richtig läßt sich der Herr Rieser, der auch ein vorzüglicher Tu- rist ist, auf die sldlersruhe von uns hinaufführen um dort darüber nachzustudieren . . . Aber leider geht es nkcht, sagt er, es ist. doch etwas zu viel -Gletscher und zu wenig Erdreich

7
Newspapers & Magazines
Haller Lokalanzeiger
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3062661-4/1933/07_10_1933/ZDB-3062661-4_1933_10_07_2_object_8236172.png
Page 2 of 4
Date: 07.10.1933
Physical description: 4
und Richter bis zum Verteidiger. Und an dem Buchstaben des Gesetzes, der unbeugsam seine Macht über alle übte, durste nicht herumgedeutet werden. Mit seinem schärfsten Zwicker ausge- riiftet, saß Pellikan hinter dem breiten Schreibtische in einem weiten, ebenerdigen Zimmer der Deutschmeisterkaserne. Ein riesiger Haufen von Akten und Papieren war vor ihm aufgestappelt: überall lagen Zigarettenreste herum, und der Schreibtisch wies an seinen Kanten zahlreiche Brand spuren auf. Diese rührten von den ange

der Indizien blieb fruchtlos. Allerdings lag die. Sache so, daß die belastenden Momente jedem anderen Richter zur Aburteilung vollauf genügt hätten. Nicht so dem Pellikan. der die Volks seele durch und durch kannte. „Schriftführer!" „Zu Befehl!" „Gehen Sie hinüber in die Regiments kanzlei und verlangen Sie den Akt Bum- bala." Der Schriftführer entfernte sich und verbiß mit Mühe ein Lächeln. Er kannte seinen Vorgesetzten und wußte genau, daß ein Akt Bumbala weder bei den Deutsch meistern noch in der Armee

überhaupt vor handen war. Er ging ins Chargenzimmer und zündele sich eine Zigarre an: wußte er doch, daß er nun 10 Minuten Zeit für sich hatte. Drinnen im Amtszimmer sich inzwi schen der junge Richter auch die Aufsichts- charge abtreten. Die Tür klappte zu. Der Hauptmann war mit dem Beschuldigten allein. Nun ging es aus einer anderen Ton art. „Jetzt sag mir amal, du Haderlump, du elendiger — wie hast denn so was ma chen können?" erkundigte sich Pellikan ge mütlich. Der Mann nahm zu seiner alten Ver

antwortungsformel Zuflucht, aber die Worte klangen merklich gedrückter. „Du bist mir ein sauberer Kampl", fuhr der Richter unbeirrt fort. „Kamerad schaftsdiebstahl! Weißt du denn, was das heißt? Einen Kameraden bestehlen! Wie hast denn so was tun könnend „Meld' ghorsamst, Herr Hauptmann, 's geht schon, nur recht aufpassn muaß ma halt!" „So schön!" Jetzt hatte er sich glücklich verplappert. Das kommt davon, wenn der Richter lich- tentalerisch redet, so daß man ganz vergißt, mit wem mans zu tun hat. Der hübsche

i bin a Haderlump! I siechs ein!" kam es leise und stockend über die zuckenden LipM Der Richter beugte sich noch weiter vor. „Wirst so was nimmer tun?" . „Nein, bitt schön, nie und nimmer, meiner Seel. . .!" , _ „Strafen muß ich dich, da hilft du gok nichts!" „Zu Befehl, Herr Hauptmann!" Der zerknirschte Sünder wurde arge- Pellikan blickte auf die Uhr. Noch Zeit bis zum Rapport. Er trat an ne Fenster, zündete sich sein rchkraut an und blickte auf den sonnem hienenen Kasernenhof. _ Drüben, an der Westseite

8
Newspapers & Magazines
Haller Lokalanzeiger
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3062661-4/1932/08_10_1932/ZDB-3062661-4_1932_10_08_4_object_8235366.png
Page 4 of 4
Date: 08.10.1932
Physical description: 4
Seite 4 Haller Lokal-Anzeiger verletzt?" — Zeugin: „Ia. an der Seite." — Richter: „Was hat der Angeklagte ge sagt?" — Zeugin: „Er werde den Weiber leuten die Zähne zeigen." Es erfolgte ein Freispruch, weil nichts Strafbares bewiesen werden konnte. 8 Es ist nicht alles Betrug, was mit dem Gelde zusammenhängt, aber der Ar beiter Josef Karrer in Hall wollte das nicht glauben, sondern auf die eine oder andere Weise die 35 S, die ihm ein gewisser Gottfried Kosmatschuk für ein gebrauchtes Fahrrad

noch schuldig ist, hereinbringen, weshalb er dem Schuldner zuerst durch einen Rechtsanwalt zur Zahlung mahnen Uetz und dann noch eine Betrugsanzeige machte, weil das Fahrrad weiterverkaust wurde. Der Angeklagte machte geltend, dah er das Fahrrad nicht mit Eigentumsvor behalt erworben habe und einmal 5 S ab zahlen wollte, aber seitens des Karrer die Annahme der Zahlung verweigert wurde. Zur Frage des Privatbeteiligten, ob ihm der Angeklagte auch die Adookatenkosten er setzen müsse, sagte der Richter

. Richter zum Geklagten: „Sie sol len zu dem Kläger „böhmischer Hader- wachl" gesagt haben. Ist das richtig?" Ge klagter: „Ich kann den Namen des Klägers nicht aussprechen, aber diese Bezeichnung habe ich gebraucht." Richter: „Das darf man nicht sagen!" Geklagter: ..Aber ich bin kein trauriger Tiroler und stehe es nicht um." Richter: „Sie können sich das denken, aber sagen darf man so etwas nicht. Also 20 S Geldstrafe unbedingt." (Vor Gericht anerkennt man keine Nackensteife. Da kommt

9
Newspapers & Magazines
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1922/17_03_1922/BZN_1922_03_17_6_object_2483861.png
Page 6 of 8
Date: 17.03.1922
Physical description: 8
, eine Heldengestalt, von seltenem Ebenmaß. Über die breite Brust war eine fingerdicke silberne Uhrkette gespannt, deren Anhänger aus einem silbernen Schweinskopf bestand. An den Fingern trug er breite Ringe mit dunklen Steinen. Richter: „Sie heißen Ferdinand Daniel.' . Angekl.: „Zu dienen. Ich bin 190^ in einem Tannenwalde geboren. Ich bin Geigenspieler.' Richter: „Bekennen Sie sich schuldig.' Angekl.: „Unter keiner Bedingung.' Richter: „Haben Sie Ihre Genossen verprügelt?' Angekl.: „Wer hat es angezeigt

? Wir halten zu einander. Ich habe niemanden verprügelt. Ich habe nur Ordnung gemacht. Wer hat mich, bitte, angezeigt?' Richter: „Das werden Sie ja selber wissen.' Angekl.: „Herr Richter, wir haben ja Hochzeit gehalten, da hat man anderes zu tun, als sich zu zanken.' Richter: „Haben Sie an dein Abend getrunken?' Angekl.: „Das will ich mei nen. Was wäre das für eine Hochzeit gewesen, wenn man nicht gesoffen hätte. Ich habe Tee mit Rum getrunken. Mehr Rum als Tee und das ist mir zu Kopf gestiegen

. Wenn ich es recht sagen soll, dann kann ich mich nicht erinnern, was damals geschehen ist.' Richter: „Wir werden es von den Zeugen hören.' Ein kleiner Zigeuner mit langen Haaren gibt an: „Ich heiße Ferdinand Daniel.' Richter: „Das ist doch nicht möglich, daß Sie auch Ferdinand Da niel heißen.' Zeuge: „Warum denn nicht? Ich bin Ferdinand der jüngere und er ist mein Bruder, der ältere.' Richter: „Sie müssen gegen Ihren Bruder nicht aussagen.' Zeuge: „Ich will ja gar nicht aussagen.' Jetzt betritt ein alter

, hinkender Zigeuner den Saal und stellt sich in demütiger Haltung hin. Richter: „Sie heißen Gregor Ferdinand Daniel. Sind Sie mit dem Angeklagten verwandt?' Zeuge: „Ich bin sein Vater.' Richter: „Sie müssen als Vater nicht aussagen.' Zeuge: „Das will ich mei nen. ^ Gegen meinen Sohn werde ich nicht aussagen. O nein.' Richter: „Sie können also wieder weg gehen.' Der Saaldiener rust d auf, der sich erst allmählich en ^ heißt, und zwar Wenzel Dam > auch, der Schwager des Angeld.. ihm der Richter

.' Richter-^^t c> lich. .Heute seid ihr als ihr wegen eines ^ ,u k-- gabt ihr an, einander 1^ „Herr Richter, damals y° h^. Erst gestern hat uns ' ^ raten, daß wir m.te.na'^Z,^ können Sie uns glauben- . Der Angeklagte wurd-^ geunerbande verließ u das Gerichtsgebäude.

10
Newspapers & Magazines
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1892/02_04_1892/MEZ_1892_04_02_1_object_618445.png
Page 1 of 8
Date: 02.04.1892
Physical description: 8
und diese sind die Ersten nicht, welche bei dem sonstigen allgemeinen (Einer der Beisitzer unterbricht plötzlich den Richter, flüstert ihm etwas in's Ohr, sie sprechen leise mit einander.) Richter (scheint in hohem Grade erstaunt): „Samuel Samuelssohn, geht noch auf eine Weile hinaus, um über die Bedeutung des EideS nachzudenken und wartet, bis man Euch wieder hereinruft... (Nachdem er gegangen, zum Beisitzer: Ich verstehe nicht, was Sie meinen.' Beisitzer: Sie sind noch jung, Herr Häradshöfding. und kennen

die hiesigen Sitten nicht. Sie dürften nicht bemerkt haben, daß er beide Finger auf einem Blatte hielt und hier herrscht der Volksglaube, daß der Eid keine Bedeutung habe und man schwören könne, waS man will, wenn man beim Eidschwur nicht den einen Finger auf die eine Seite der Mittetsalte des Buches hält und den anderen Finger auf der anderen ... sehen Sie so, ganz wie eine Zange um die Seele festzuhalten. Richter: Hielt er wirklich die Finger so? Beisitzer: Ja, das war es, was wir beuierkten

und Ihnen mittheilen wollten, da hier einmal der Volksglaube herrscht Richter: Rufen Sie ihn von neuem herein. Beisitzer: Auch müßte die Ofenipelk geöffnet werden, bevor Sie den Eidschwur beginnen, Herr Häradshöfding. Richter: „Samuel Samuelssohn (dieser ist eingetreten und bei der Thüre stehen geblieben), habt Ihr nun gründlich die Bedeutung des EideS überlegt?' Samuel Samuelssohn: Ja, das habe ich, hochwürdiger Herr Richter. Richter: Habt Ihr bedacht, daß Unglück und Tod und ewige Qualen der Hölle Eurer warten

, wenn Ihr ein Haar breit Von der Wahrheit abweicht und nicht gesteht, wie die Sache wirklich zusammenhängt? Habt Ihr all' dieses bedacht und ruhig mit Euch und Eurem Gewissen überlegt? Samuel Samuelssohn: Ja, daS habe Ich, hochwürdiger Herr Richter. Richter: Tritt dann herzn ... und Sie, Beisitzer, öffnen Sie die Spelte... (mit starkem Geräusch fliegt die Spelte aus und Samuel Samuelssohn zuckt zusammen). . . Legt zwei Finger aus'S Buch, Samuel Samuelssohn I Warum wartet Ihr? Samuel Samuelssohn trocknet

sich schnell daS Kinn mit dem Aermel und legt die Finger wie vorher Aber da ruft der Richter (mit donnernder Stimme): Ist Eure Absicht, einen Meineid zu schwören, Samuel SamuelSjohn? Wie habt Ihr Eure Finger gelegt! Trenn' die Finger, einen zur jeden Seite der Mitte... Du g horchst nicht? Beisitzer gehen Sie und trennen Sie ihm die Finger! Beisitzer: Man da>f nicht Unrecht thun. So sollen die Finger beim Eide liegen. — Jetzt ist alles fertig. Richter: „Ich Samuel Samuelssohn' ... Samuel Samuelssohn

11
Newspapers & Magazines
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1879/17_01_1879/BZZ_1879_01_17_3_object_409594.png
Page 3 of 6
Date: 17.01.1879
Physical description: 6
er unter der Thüre nach dem Nichter; worauf ein Mann auf den selben zutritt.) — Richter-. „W>e heißen Sie?' — Jakob: „Jako5 Lorch.' — Nichter: „Wie alt sind Sie?' — Jakob: „Ich meine, das gehört gar nicht hierher.' — Nichter: „Wollen Sie augenblicklich sagen, wie alt Sie sind?' — Jakob: „Dreiunddreißig Jahre.' — Richter: „Sind Sie lutherisch oder katholisch?' — Jakob: „Aber Herr Nichter!' — Richter: „Wenn Sie sich noch einmal unterstehen, mir zu widersprechen, so lasse ich Sie einstecken bei Wasser und Brod

.' Jakob: „Ich bin lutherisch.' — Nichter: „Sind Sie mit den Angeklagten verwandt, verschwägert oder in Diensten?' — Jakob: „Ich? — mit denen? Fällt mir gar nicht ein! Wo denken Sie hin, Herr Richter?' — (Steigendes Gelächter im Publikum.) — Richter: „Enthalten Sie sich der unpas senden Bemerkungen! Erheben Sie die Hand und schwören Sie.' Jakob : „Ich meine aber wirklich, Herr Richter, das wäre unnöthig!' — (Gelächter im Publi kum.) — Richter (erhebt sich wüthend und schreit): „Ich lasse Sie arretiren

, wenn Sie sich noch einmal erdrei sten, eine Gegenrede zu machen. Heben Sie die Hand in die Höhe, schwören Sie!' — Jakob erhebt die Hand. — (Der Nichter liest ihm den Eid vor und Jakob spricht nach). — Richter : „Ich schwöre» so wahr mir Gott helfe!' — Jakob : „Ich schwöre, so wahr mir Gott helfe!' — Richter: „Alles zu berichten, was ich weiß:' — Jakob: „Alles zu berichten was ich weiß:' — Richter: „Nichts zu verschweigen^ was zur Aufhellung deZ Thatbestandes dienen kann!' — Jakob: „Nichts zu verschweigen, was zur Aufhel lung

des Thatbestandes dienen kann! — Richter: Und nichts als die reine Wahrheit zu sagen!' — Jakob: „Und nichts als die reine Wahrheit zu sagen!' „Richter Amen!' — Jakob: „Amen— Richter: „Nun was haben Sie zu sagen?' — Jakob: Eine schöne Empfehlung vom Herrn Oberst und er ließe Sie auf heute Abends 3 Uhr zum Souper ein« laden. Das Reh,.das er gestern geschossen, sei ange kommen!/' .(Schallendes Gelächter im Publikum.) — Nichter: „W—a—a—s? Sind Si« demr kein Zeilge?' — Jakob: „Nein Herr Richter, ich bin der Bevieiue

12
Newspapers & Magazines
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1911/26_08_1911/BZN_1911_08_26_2_object_2336354.png
Page 2 of 8
Date: 26.08.1911
Physical description: 8
lassen und vielleicht liegt sogar ein tieserWille darin, die öffentliche Meinung in Deutschland sich klaren zu lassen. Filiale der Bank skr Tirol und Bozen , * übernimmt ZMtiklMs Mm EiÄWdHer I Die Rentensteuer trägt die Anstalt. Verzinsung zur Zeit s j ^ j») VnSwSrtige Gisleger erSaltea Pofterlagscheiae ?.mtsstrwden von 8—12 Uhr vorm. und L—6 Nhr nachm Der evWrte Jugknitm Richter — gekettet. Die Affäre des in den letzten Tagen des Mai von grie chischen Räubern entführten deutschen Ingenieurs Eduard

Richter, die so lebhaft die gesamte Oeffentlichkeit beschäf tigte, hat sich zum Guten gewendet. Gestern haben wir eine Depesche aus Saloniki veröffentlicht, nach welcher Ingenieur Nichter aufgefunden wurde und sich bereits unter dem Schutze der türkischen Behörden befindet. Eduard Richter ist Ingenieur bei der bekannten optischen Firma Karl Zeiß in Jena und machte die Balkanreise, auf der er sein schlimmes Abenteuer erleben sollte, im Auftrage der Geographischen Gesellschaften in Berlin und Jena

aus offiziellen Rap porten der griechischen Behörden, daß Ingenieur Richter an 27. Mai nachmittags im Walde von Kopinopolis im Olymp- aebirge von griechschen Räubern entführt worden sei. Die Nachforschungen ergaben, daß die Bande, die sich Richters bemächtigt hatte, sehr zahlreich gewesen sei. Sie hatte den Korporal und den Gendarm, die Richter begleiteten, n i e dergemacht und hatte sich dann mit dem Entführteil ge flüchtet. In lebhafter Erinnerung sind Wohl noch die einzelnen Rr >95 aufregenden Episoden

, die sich während der vielwöchentlichen Gefangenschaft des Ingenieurs ereigneten. Unmittelbar nach der Gefangennahme war von Richter bereits ein Schreiben in Kakinopoli eingelangt, in welchem «er mitteilte, daß er gesund sei und daß er gegen ein Lö s e ge l d Wieder in Freiheit gesetzt werden würde. Es entspannen sich nun lange Unterhandlungen über dieses Lösegeld. Die Räuber verlangten — immer durch Ingenieur Richter selbst, der seine Briefe an verschiedene griechische und türkische Behör den sandte — zeitweise ganz phantastische

Kooperation der griechischen und tür kischen Gendarmen, unterstützt vom Militär, in Aussicht ge nommen sei. Ob diesem energischen Vorgehen, das die Räu ber vielleicht erschreckte, die Rettung Richters zu danken ist oder vielleicht nur einem glücklichen Zufalle, geht aus der sehr kurz gefaßten Depesche nicht hervor. Die griechischen Räuber, die den Ingenieur Richter ent führt haben, um ein riesiges Lösegeld zu «erpressen, sind nicht ganz so gefährliche Leute, wie sie sich gebärdet

13
Newspapers & Magazines
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1897/09_10_1897/SVB_1897_10_09_9_object_2511788.png
Page 9 of 10
Date: 09.10.1897
Physical description: 10
Zweite Beilage zum „Tiroler Bolksblatt' Rr. 81. vom Samstaa. S. Oktober 18S7. Wie man Vagabund wird. Das „Wiener Extrablatt' berichtet über folgende Weiche Gerichtsverhandlung: Vor dem Richter des Bezirksgerichtes Favoriten in Wien stand ein Häftling, kr trotz seiner fadenscheinigen Kleidung sofort auffiel. M, Hose und Gilet des Mannes waren vom Zahne kr Zeit stark mitgenommen, aber Hemdbrust, Kragen znd Manschetten strahlten in blendendem Weiß. Dazu trug er vornehme Manieren zur Schau

und sprach ein Mrectes Hochdeutsch. Die Anklage gegen ihn lautete ms Übertretung des § 1 des Vagabundengesetzes, weil er nicht in der Lage war, sich vor der Polizei mit MM ständigen rechtschaffenen Verdienste auszuweisen. Zcr Mann heißt Carl Riva, ist 55 Jahre alt und bisher unbescholten. Richter: Was ist ihr Beruf? — Angekl.: Zchreiber. — Richter: Was schreiben Sie? — Angekl.: Ich übernehme Gesuchs- und Offertaus- sertigungen, womit ich mir ab und zu etwas verdiene. — Richter: Haben Sie Studien gemacht

? — Angekl.: Ich absolvierte die Realschule. —Richter: Welchem Berufe widmeten Sie sich dann? — Angekl.: D«ln kam ich zum Militär, wo ich sechs Jahre diente. Als Feldwebel trat ich im Jahre 1866 aus dem Dienste. — Richter: Und nachher? — Angekl.: Dann gelang es mir, zur Kaschau-Oderberger Bahn als Con- trolsbeamter zu kommen. — Richter: Welche Be züge hatten Sie als solcher? — Angekl.: 1000 fl. Tehalt und 450 fl. Quartiergeld. — Richter: Wes halb blieben Sie nicht dort? Wurden Sie entlassen? -Angekl

.: Nein, ich schied freiwillig aus dem Aenste. Richter: Aus welchem Grunde? — Angekl.: Ich war unglücklich verheiratet und musste Mch von meiner Frau scheiden lassen. Das Gericht vertheilte mich zur Zahlung derartig hoher Alimente, Mfs ich ruiniert gewesen wäre. Da zog ich es vor, iwne Entlassung einzureichen. — Richter: Und was 'begannen Sie hierauf? — Vngekl.: Ich sah mich durch längere Zeit nach einem anderen Berufe um. ^egen vorgerückten Alters konnte ich keine Beamten- Iklle mehr erhalten

und war froh, als Diurnist bei kr mährisch'schlesischen Centralbahn unterzukommen. blieb durch 8 Jahre in dieser Stellung. — Rich tn Und dann? -- Angekl.: Es gelang mir wie ber, eine Beamtenstelle zu erlangen. Ich kam zur Eisen- öahn Wien—Aspang und wurde Stationschef in der Kation Erlach. Auf diesem Posten blieb ich 5 Viertel jahre. — Richter: Schieden Sie da freiwillig? — ^ gekl.: Nein, ich wurde entlassen. — Richter: ^ie kam das? — Angekl.: Ein Verwandter von ^r, der heute wegen unheilbaren Wahnsinns

14
Newspapers & Magazines
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1904/05_11_1904/LZ_1904_11_05_22_object_3311930.png
Page 22 of 24
Date: 05.11.1904
Physical description: 24
; ich werde bezahlen, was es kostet.' „Ich werde es noch besser machen, Exzellenz.' „WaS werdet Ihr denn tun, lieber Herr Pncca?' „Wie Sie wissen werden, Exzellenz, ist es Gebranch, daß der Richter der Hinrichtung auf einem Schaugerüste beiwohnt. Da ich nun die Ehre habe, der Pate des Richters zu sein und mein Wort etwas bei ihm gilt, so wird es mir gelingen, für Euer Exzellenz eiuen Platz neben ihm zu erhalte».' „Prächtig, prächtig, Herr Gaetano; und ich verspreche Euch, wenn Ihr den Platz für mich bekommt

zu bezahlen, so nahm er sich vor, sich diese Beschimpfung gut bezahlen zu lassen. Fünf Minuten später trat der Kammerdiener mit einer großen Reisetasche herein und nahm daraus zwei oder drei Gedecke Silber- gerät und eiuen vergoldeten Becher hervor, alles mit dem Wappen des Obersten. Es war keine gewöhnliche Sache, eine Hinrichtung in Castro Giovanni. Schon am Tage vorher war alles im Orte in Bewe gung; jeder eilte ans die Straße, während die Glocken läuteten, uud suchte von dem Richter nnd Gefangenwärter

, der den ganzen Tag sehr aufgeregt gewesen war, viel ruhiger zu sein. Während der Nacht läuteten die Glocken, nm die guten Leute zn erittiieru, daß sie für den armen Sünder beten möchten, und am folgenden Tage waren schon nm fünf Uhr alle Straßen, die von dem Gefängnis znm Hochgericht führten, gedrängt voll von Neugierigen. Die Fenster waren dicht besetzt, selbst die Dächer waren voll von Zuschauern. Um sieben Uhr kam der Richter und nahm mit den beiden Bei sitzern und dem Stadthauptmann Platz

auf dem Schaugerüst; wie der Wirt Gaötano versprochen hatte, war neben dem Richter ein Platz für deu Obersten frei geblieben. Um halb acht Uhr kam dieser an, dankte dem Richter mit einer frenudlichen Verbeugung, woran man den vornehmen Herrn erkannte, für seine Gefälligkeit; nachdem er dann auf seine prachtvolle, mit Diamanten besetzte Uhr geblickt hatte, um zu sehe«, ob er noch lauge warten mußte, nahm er mitten unter den ersten Beamten der Stadt den Ehrenplatz ein. Nach einigen Minuten verkündete eine immer

», einen gewaltigen Schrei aus, und mit dem Kopfe auf den Obersten zeigend, denn seine Hände waren gebunden, rief er dem Mönche zu: „Ehrwürdiger Vater, o Vater, da ist ein Herr, der mich retten kann, wenn er will!' „Welcher?' fragte der Mönch erstaunt. „Der, der neben dem Richter sitzt, der eine rote Unisorm und die Abzeichen eines englischen Obersten trägt. Den hat der gnä dige Gott mir hergeführt; o wunderbar, wunderbar!' Und die ganze Menge schrie: „Wunderbar, wunderbar!' ohne jedoch zu wissen

15
Newspapers & Magazines
Volksrecht
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VR/1920/29_08_1920/VR_1920_08_29_5_object_2118337.png
Page 5 of 16
Date: 29.08.1920
Physical description: 16
und zwar am Dienstag, Donnerstag und Samstag mit dem Datum des daraussolgenden Tages. 52 Sonntag, den 29. August 1920 1. Jahrgang Die Enthebung des Richters! Dr. Hinterholzer: Die Ginlieferung des Bernhard R a i n e r und dessen Enthaftung durch den Richter Dr. Hinterholzer erfolgte bekanntlich am 19. Juli 1920. Wie .wir nun nachträglich erfahren haben, wurden die Akten- in dieser Strafsache sofort der Staatsanwalt- ' schüft Bozen ' übermittelt, welche — es ist dies sehr wichtig für die Beurteilung der ganzen

Sache —' eine volle Woche später, also keineswegs eilig, den Antrag nicht etwa auf Verhängung der Haft, sondern auf Ver nehmung von Zeugen-stellte, damit also zum Ausdrucke brachte, das) nach der Natur der Sache und nach der Aktenlage ein Haftgrund nicht gegeben sei. Diese Tatsache allein muß nach unserer Ueberzeugung den Richter Dr. Hinterholzer dermaßen rechtfertigen, dass von vornherein seiner Enthebung jeder Boden entzogen wird, oder aber sie hätte augenblicklich auch die Ent Hebung

des Staatsanwaltes von Bozen nach sich ziehen müssen. Da aber letzteres nicht geschahen ist, so wurde von den Zuständigen Stellen selbst anerkannt, daß die Gnthebung Hinterholzers zu Unrecht erfolgte. Zur Beurteilung des' Vorliegens oder Nichtvor- ^liegens von Haftgrünöen war nach dem zuständigen ''Richter die Zuständige Staatsanwaltschaft Bozen berufen aber nicht die Staatsanwaltschaft Trient. -Dabei ist es ganz selbstverständlich, daj) der Untersuchungsrichter in Anwendung deS furchtbarsten Mittels

, der Haftverhän gung, viel ängstlicher sein muj), als der Staatsanwalt; weil nicht, diesen die bloße Partei, sondern den Richter, welcher über den Parteien zu stehen hat, die ganze Wucht der Verantwortung vor seinem Gewissen und dem Ge setze trifft. Denn nach § 6 des Gesetzes über die Person liche Freiheit vom 27. Oktober 1862 (R.-G,-Bl. Nr. 8?) ist jede in Ausübung des Amtes (oder Dienstes) gegen die gesetzlichen Bestimmungen vorgenonimene Einschrän kung der persönlichen Freiheit im Falle des bösen Vor sayes

aus dem Staatsdienste schuldig ge macht hätten Diese Erwägung allein mag dem Generalkommissär klarmachen, welches.Unrecht an einem Richter verübt ■ worden ist, welcher es verdiente, deshalb besonders hoch geachtet zu werden, weil er seine Pflicht höher stellte, als seine eigene Sicherheit, weil er e3 verschmähte, natio nalem Ehauvinismus auf Kosten seiner richterlichen Ehre und feinem richterlichen Gewissen Verbeugungen zu machen. Nach dem Gesagten allein kann es auch keinem , Zweifel unterliegen

16
Newspapers & Magazines
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1907/15_09_1907/BZN_1907_09_15_25_object_2481360.png
Page 25 of 32
Date: 15.09.1907
Physical description: 32
vor Marienbad ein Automobilunfall ereignet. Von den vierzehn Personen des Automobilomnibusses Marienbad—Karlsbad wurden Baron Karl Silberstein aus Stockholm leicht und Michael Popowitsch aus Bukarest schiver verletzt. Gemütlich bis in den Arrest. Der Psründner Engelbert Reiter steht vor dem Richter des 7. Wiener Bezirkes wegen Wachebeleidigung; er hat einem Wachmann am Westbahn hofe „Frischg'fangter' zugerufen. — Nichter: „Geben Sie stachrichten' vom 15. September 1307. das zu?' — Angeklagter: „Na freili

,. aber. i Hab' den- Wachmann damit net weh tun wollen,' — Richter: „Sie sind schon vorbestraft?' — Angekl.: > „Vierundzlvanzigmal, aber-net immer wegen-Wachebeleidigung.' --- Richter: „Richtig, auch einmal wegen Diebstahls!'—Angekl.: „Oha, wegen Diebstahl war i- no net abg'straft. Da „regier' i.' — Richter:' „Was tun Sie da?' — Angekl.:' „I regier.' Richter: „Sie wollen Wohl sagen: rekurrieren?' — An gekl.: „Mein'twcgen.' — Richter: „Das letzte Mal Haben Sie drei Wochen Arrest erhalten?' — Angekl.: „Leider. I mach

' Sie aufmerksam, Herr Richter, daß i a solche Straf' net mehr annimm'. Da wir i glei' regier'n.' (Bittend) : „San's so freundli, Herr Rat, geb'n S' ma vierzehn Täg, drei Wochen san ja vül zu lang. Schenken S' mir acht Täg und i „regier' net. I bitt schön, lesen S' das (schiebt dem Richter ein Stück beschmutztes Papier zu). — Richter: „Das ist nicht nötig. Uebrigens ist der Zettel so schmutzig und geradezu „blatternverdächtig', daß ich ihn nicht in die Hand nehme.' —Angekl.: „Dös gibt's net, da regier

i. Wenn's Jhna recht is, mi zu verurteil'n, lnüssen's a den Zettel lesen. Und dann bitt' schön um meine 14 Tag.' — Der Richter entfaltet das Papier und konstatiert, daß es ein Entlassungs schein aus den: Jrrenhause ist, wo der Angeklagte vor meh reren Jahren kurze 'Zeit interveniert war. — Richter: „Wo kommen wir zur Sache. Sie habeu ja auch deu Wachniaun, der Sie arretierte, beschimpft' — Angekl.: „Es war Net so bös g'meint. (Schmeichelnd): „Bitt' schön, Herr Rat, gem S' mir 14 Täg.' — Richter

: „Also Sie wollen durchaus 14 Tage?' — Angekl.: „Selbstverständli, Herr Rat.' — Der Richter willfahrte der Bitte und verurteilte Reiter zu 14 Tagen Arrestes. — Angekl.: „I dank vülmals. I „regier' net. Bitt' schön um an Strafaufschub.' — Nich ter: „Bis wann?' — Angekl.: „Bis nachmittag.' — Nich ter.: „Also gut'. — Nach fünf Minuten kommt Reiter zu rück und erklärt: „Herr Richter, daß i Jhna kane Schere reien mach . . . i bleib' glei da!' — Nichter: „Gut (zum Justizsoldaten): „Führen Sie den Mann zum Strafantritt

17
Newspapers & Magazines
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1908/19_08_1908/SVB_1908_08_19_3_object_2545472.png
Page 3 of 8
Date: 19.08.1908
Physical description: 8
gewesen, während er dem Richter versicherte, sie seien ihm aus einem Stall gestohlen worden. Auch bei der nunmehrigen Ver handlung waren die Hasen Gegenstand eingehender Erörterung. Der angeklagte Knabe leugnete. Richter (zum Privatbeteiligten Pravda, der als Zeuge ein vernommen wird): Also sagen Sie, können Sie sich mit Bestimmtheit erinnern, daß die Hasen im Keller ausbewahrt waren? — Zeuge: Freili, sreili, warens Hosen im Keller! — Richter: Das ist aber ebenso wenig ein Ausbewahrungsort sür Hosen wie ein Stall! — Zeuge

: Ich kann ich mi doch nit Schweinerei in Wohnung machen! — Richter: Sie meinen, in der Wohnung haben Sie nicht Platz sür alte Hosen? — Zeuge: No, no, Herr kaiserlicher Rat, warens noch nit so alt, meine Hosen! (Heiterkeit.) Nun wurde der Schulknabe Franz Zentese als Zeuge vernommen. Richter: Paulik soll die gestohlenen Sachen verkaust haben. Wo hat er sie denn ver kaust? — Zeuge: Das Werkzeug hat er bei an Kohlenhändler verkaust. — Richter: Und die Hosen? — Zeuge: Beim Vogelhändler in der Fasangassen. Richter

: Es ist sonderbar, daß der Vogelhändler von einem Schulknaben Hosen gekauft haben foll! — Zeuge: Na, zum Weiterverkaufen! — Richter: Aber ein Vogelhändler wird doch nicht mit alten Hosen handeln! — Pravda (beleidigt): Ale, Herr Richter, meine Hosen san niemals nit alt g'wesen! (Heiterkeit.) Und dann — warum sull denn Vogel- handler kane Hosen net hoben? Krieg'n S' bei jede Vogelhändler Hosen zum Spielen und zum Züchten? — Richter (nachdem er eine Zeitlang starc vor sich hingeblickt hat): Also sagen

Sie mir jetzt —- handelt es sich um Hosen oder Hasen? — Pravda: No natürli um Hosen. — Richter: Hosen zum Anziehen? — Pravda: Ale na — andere. Klane Hosen waren 's — Richter: Kaninchen? — Pravda: Küniglhosen! (Schallende Heiterkeit.) — Richter: Jetzt verstehe ich, wieso die — Hosen zugleich in einem Stall und in einem Keller sein konnten! — Nun mußte die Verhandlung zur Ladung weiterer Zeugen neuerdings vertagt werden. Die erste Zeitungsente. Woher kommt der Ausdruck Ente, den man immer beim Anhören zweifelhafter

18
Newspapers & Magazines
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1939/22_06_1939/VBS_1939_06_22_6_object_3137835.png
Page 6 of 21
Date: 22.06.1939
Physical description: 21
untergebracht. Das Gedränge in dieser Zelle war fürchterlich, die' Häftlinge konnten sich überhaupt kaum be wegen. Bela Kun wurde von Zeit zu Zeit zu einem Verhör geholt und wieder in die Massenzelle zurückgebracht. Die Berhöre mit Bela Kun wurden mit den raffiniertesten grausamen Methoden der bolschewistischen Blutgerichte durchgeführt. Bela Kun wurde mit dem Gesichte zur Wand gestellt und mußte dann stundenlang, ja auch einen ganzen Tag lang die Kreuzfragen der „Richter* beantworten, die gewechselt wurden

, manche nicht. .(B.-St.) / Die letzte Patrone Bon Heinrich Sauerdorn. Mister Pilbeam, Plantagenbesitzer im Ooamboland, ein Hüne von sechs Fuß Größe, stand vor dem Distriktsrichter; die Anklage lautete auf Körperverletzung im Affekt mittels eines stumpfen Instruments. Der Richter fragte: „Sie bestreiten also nicht, Mister Pilbeam, daß Sie ihrem Freund Trimble in voller Absicht mit dem Gewehrkolben über den' Kopf geschlagen haben?' „Nein, Euer Ehren.' „Sie geben es zu?' „Jawohl.' . Richter Smith räusperte sich laut. „Es muß

Ihnen aber doch vorher klar gewesen fein. Mister Pilbeam, daß der Klager von dem Schlag mit dem Gewehr eine nicht unerhebliche Verletzung davontragen würde?' ■ „Sicher, Euer Ehren', sagte Mister.Pil beam ruhig, „und wenn sich der Distrikts polizist nicht, eingemischt hätte, wäre es wohl kaum bei dem einen Schlag geblieben!' Der Richter runzelte die Stirn. „Ein Fall von ungewöhnlicher Brutalität', stellte er fest. „Und um so unverständlicher, wenn man berücksichtigt, daß Sie und Mister Trimble alte Freunde

um und zog ihm eine saftige über den Schädel, das war alles.' „So — das war alles!' bemerkte Richter Smith nicht ohne eine gewisse Empörung. „Wollen Sie damit sagen, daß Mister Trimble irgend etwas getan hat, das die brutale Mlßhandlunq erklärt? Sie selbst haben doch Ihren Gast als einen harmlosen, honetten Menschen geschildert, der keiner Fliege ein Haar krümmen kann?' Mr. Pilbeam nickte zustimmend. „Ja wohl,'das ist richtig, er ist ein guter uitb froher Mensch und allen Hemmungslosig keiten abhold

, nur', meinte Mr. Pilbeam, mit dem Zeigefinger auf seine Stirn tip pend, „hier oben em bißchen beschränkt, mtt einem Wort: ein Gentleman! Ich trage ihm weiter nichts nach. Er hat nur das bekom men, was er für seine Dummheit verdiente, und das war nicht zuviel.' Der Richter hob die Halft». „Vielleicht erklären Sie das einmal genauer.' „Gern', erklärte Mr. Pilbeam. „Ich hatte Trimble auf die Straußensagd mitgenom men. Unterwegs fiel mir etn, daß ich leicht sinnigerweise meine Jagdlizenz vergessen

19
Newspapers & Magazines
Innzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Innzeitung/1862/28_08_1862/Innzeitung_1862_08_28_2_object_5022095.png
Page 2 of 4
Date: 28.08.1862
Physical description: 4
„Der deutsche Juristentag wolle aussprechen,-daß die Würde der Rechtspflege und die Handhabung wirk licher Gerechtigkeit nur da gesichert ist, wo der Richter auch die Frage, ob ein Gesetz verfassungsmäßig zu Stande gekommen, ohne Einschränkung zu prüfen hat. Professor Jhering (aus Gießen, Berichterstatter) betrachtet den Landesherrn als das alleinige Subjekt # der gesetzgebenden Gewalt, und es unterliegt nach sei ner Ueberzeugung gar keinem Zweifel, daß in constitu- tionellen Monarchien

auch Verordnungen, welche ohne Mitwirkung der Stände erlassen worden sind, vollzo gen werden müssen. Es erheben, sich aber dabei zwei Fragen: 1. ob der Richter prüfen könne, ob eine Ver ordnung nicht der Zustimmung der Stände bedurft hätte und 2., wenn es sich um ein Gesetz handle, ob der Richter das Recht habe, zu prüfen, ob ein Gesetz auch in den verfassungsmäßigen Formen zu Stande gekommen sei. Die zweite Frage kö^nne er nicht beantworten, denn sie sei eine politische Frage und er sei ein Mann

des Civilrechts, aber die erste Frage sei keine politische, sondern eine reine Civilrechtsfrage und er bejahe diese Frage und könne -kaum begreifen/ wie man dem Richter das Recht, die Verordnungen zu prüfen, bestreiten kann. Der Richter stelle sich dadurch nicht , über den Gesetzgeber, er erkläre nicht das Gesetz für nichtig, sondern er erkläre bloß, daß es für den einzelnen Fall keine Anwendung finde. Wenn jede ungültige Verordnung aufrecht erhalten bleiben müsse, so falle die ständische Mitwirkung

bei der Gesetzgebung weg/ das sei dann, wie wenn Jemand ein Faß erhalte unter der Bedingung , daß man ein ganz kleines Loch hinein bohren dürfe; da habe er dann zwar das Faß, aber der Inhalt, um den es ihm haupt sächlich zu- thun sei/ rinne heraus. In Würtemberg, Baiern und Baden sei das Recht des Richters, die Verfassungsmäßigkeit einer. Verordnung zu prüfen, anerkannt.. , ; , Dr. Hiersem enzel meint, sein Antrag gehe dahin, daß der Richter sowohl Gesetze wie Verordnungen mit Rücksicht auf ihr verfassungsmäßiges

für seinen Theil die Frage berühren, ob der Richter die. Verfassungsmäßigkeit eines Gesetzes prüfen soll? Diese Frage ist keine Rechtsfrage, sie ist eine staatsrechtliche, und man möge daher ihre Entschei- wollen wir nur die Consequenz ziehen , daß ein Land .mit. eigem -selbständigen Zolltarif, zwischen zwei Handelsgebieten aufgestellt, den gegenseitigen Verkehr beider Gebiete weit mehr lähmt, als dieß auf den .ersten.Blick der Fall zu sein scheint. Das eine Land sieht gleichsam , um ein Bild zu gebrauchen

20
Newspapers & Magazines
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1860/11_12_1860/BTV_1860_12_11_2_object_3015000.png
Page 2 of 6
Date: 11.12.1860
Physical description: 6
, Sr. Majestät dem Kaiser zur Prüfung vorgelegt« Entwurf zur Organistrung deS Krieg?Ministeriums hat, wie wir erfahren >- bereits die allerhöchste Sankiion er halten und dieselbe dürste ehestens ojficiell kundgemacht werden. Wien, 3. Dez. (Prozeß Richter.) Beim Beginne der Sitzung um 4 Uhr, in Gegenwart der beiden Ange klagten Richter und Krumbholz, fährt der Vorsitzende in der Verlesung einzelner Aktenstücke fort, und zwar ter Aeußerung des G. M. Mertens, daß die lleberiiahmS- jöUrnale

der; einzelnen Kosten gehabt habe, und sich veranlaßt fand> diese Forderung als liqui- dirt zu erkennen. ' - Präsident, zu Richter: Zurückkommend auf die An schaffung der Noidbahn.Aklieii fordere ich Sie auf, die Widersprüche zwischen Jhrer-Aussage und der deS Baron Eynaiten zu erklärend ' ' Richter: Ich kann mich nur auf das berufen, waS ich schon gesagt habe, ich erhielt nur 20,000 fl., welchen Betragt ich an die Kasse der Kreditanstalt abführte. Hieraus verliest der Präsident die betreffenden Aussagen

deS B. Syiiarten aus dem kriegsgerichtlichen UnterfuchuugS- Protolölle. ' ' Richter erklärte bei seiner Aussage zu verharren, und daß sein Geschäft den Beweis liefern wird, daß er ein solches Geschenk gar nicht mache» konntet ü Präsi den t : Kann aber das Geschenk nicht den Z'rcck gehabt haben, Ihnen die LieferuiigSgeschäfle mit dem Aerar 'zu sichern? - ^ ^ ^ ^ Richter: Ich habe nichts andercs im Auge gehabt, als die vollste Befriedigung des Aerars, waS meine Briefe beweisen.-^ ^ - . Präsident: Baron Eynatten

sagt aber auS > er hätte Ihnen 34.000 ff! gegeben, er sagte ja in jedem andern Punkte die Wahrheit, warum sollte-er eS hier nicht ge than haben?' '' ^ -'Richter: Ich kann nur wiederholen^ daß meine An gabe richtig ist, ich habe nicht mehr als ZV,000 ff. be kommen^- ^ ^ ^ S ta a t S a n w a l t: Haben! Herr R. den B. cfhnätten in Kenntniß von feiner eigentliche» Schuld für die 2b Stück NordbahNakiien gesetzt? ^ ? i Richter: Ihn nicht-, ich'habe dein Packele mit diesen Aktien ein Zettelchen

beigegeben, worauf nichts weiter stand, als:-SS^Siuck Nördbahn-Aktien zu l82 ff. darauf em pfangen^ 20^000! ff.' i. ^ 'Prä sl vent: Da-Hättt ja Baron Eynatten bei seiner Vernehmung? de» Sur«, «in d^n er die Aktien kaufte, angeben sollen. Richter: Warum er eS nicht gethan hat. weiß ich nicht. Nach Verlesung eineS Briefe« Richter? kömmt die Aus sage deS Dr.. Zuqschwert, derzeit in Stein inhastirt, zur Verlesung. Derselbe batte sich nämlich geäußert, er könnte, wenn er über'die Kreditanstalt reden dürfte

21