sich keiner Schuld bewußt war, klagte sie wegen Lhrenbeleidigung. Richter: Ich verstehe Sie gar nicht, Frau Marie! Jetzt stehen Sie hier als Angeklagte, da man einen solchen Vorwurf nicht erheben darf, wenn Sie Beweise haben, hätten Sie doch die Frau Johanna klagen können, statt zu schimpfen. Angekl.: Ich Hab' net g'sagt, daß s' a Verhältnis mit mein Mann hat, i Hab' nur ihx'n Mgnn aufg'fordert, ihr zu verbieten, mit mein Mann zu verkehren. Dazu Hab' i guten Grund g'häbt wenn i einkaufen war, und mein Mann
nach. Und da soll a Ehefrau sich z'ruckhalten? Richter: Mit derartigen Indizien werden Sie hier kein Glück Haben. Der Herr Franz, .Ihr Mann, soll her einkommen. Zeuge: Als Mann> Herr Richter^ werden S' a Ver ständnis dafür haben, was das heißt, eine-freundliche Nachbarin und eine eifersüchtige'Frau zu haben. I Hab' mir do eh scho abg'wöhnt, auf die wadeln von die an deren Frauen zu schauen, weil i allweil daham deswegen an G'stanken g'häbt Hab'. Aber bitte, Herr. Richter, wir alle — net? — müssen ja in der Früh
'. außegeh'n. was kann i dafür, wann die Frau Johanna allwell die Tür aufreißt? - Richter: was machen Sie in solchem Fälle? :i Zeuge: Ich ruf' „B'setzt". . Richter: Bezieht sich das darauf, daß Sie perheiratet sind, oder auf das Räumchen, das Sie benützest.? .' Zeuge: Auf beides. I Hab' den Eindruck, daß die Frau Johanna in eine Alte nur wegen ihrer Eifersucht hat aufziehen wollen. Mich stiert die G'schichtl schon selber. (Zu den Frauen): wenn's euch net vertragt's, renn' i! beiden davon. Dann habt's
es! Unter dem. Drucke dieser gefährlichen Drohung schlossen die beiden Frauen schleunigst Frieden Magyar-emb er. . Zwei Ungarn hatten miteinander gerauft, sich gegen- - seitig leichte Verletzungen zugefügt und sollten sich nun ] verantworten. ; ■f Beide sind Stockungarn, drei Zeugen marschieren auf — Stockungarn; ein Dolmetsch ist nicht da, und die Ange klagten und die Zeugen reden und reden, hören gar nicht auf zu reden, und kein einziges Wort ist. zu verstehen... Richter: Aber, um Himmels willen, was redend
Sie denn fortwährend, wir verstehen ja nichts, Angekl.: Igen, igen, Richter ur . . . (und abermals ergißt sich über den Richter ein Schwall von Worten.) Richter (händeringend): Aufhören, aufhören! Ich verstehe ja ohnehin nichts! Der andere Angeklagte: „Bizony isten, Richter ur... (Und zehn Minuten lang kommt kein anderer Mensch mehr zu Wort.) Doch die Rettung naht. Lin Neuge kommt, der Zehn Worte deutsch kann. Er sstielt den Dolmetsch, das heißt, der pallawatsch erreicht jetzt seinen Höhepunkt. Der Rich ter greift