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Oberinntaler Wochenpost
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Page 7 of 12
Date: 10.01.1930
Physical description: 12
Mietzins, Sö!" was sich dann weiter abspielte, erfuhr man aus einer Verhandlung, in der sich Frau Antonie gegen eine Ehrenbeleidigungsklage der drei Herren zu veran... ten hatte. Richter: Sie scheinen ja eine ziemliche wortreiche Frau Ausdrücken, die in der Klage aufge zahlt sind, könnte man schon ein kleines Lerikon neuer wiener Ausdrücke herausgeben. Angbkl.: I Hab überhaupt nix g'schimpft, sondern den Herren nur meine Meinung g'sagt, weil sie sich so laut über die Ehe unterhalten haben. Richter

: was mischen Sie sich denn in fremde Ge spräche ein, die Sie nichts angehen? Angekl.: was, mi nix angehen?! Ah, da schau r ja passen S' amal auf, Herr Richter, ob dös mi net an gangen is. Also i sitz mtt meinem Bräutigam, dem pexerl, im Gasthaus und derzähl eahm, wia d' Eh' schön is, wann a Liebespaar z'sammkommt. Der Peperl is ganz gerührt g'wesen und mir Ham scho ausg'macht, daß zum neuchen Jahr g'heirat wird. Auf amal fangerr dö Mannsbilder am Nebentisch zum dischkerieren an. Mein Peperl horcht

hin. I natürli a. Und wie öier so hinhorche,r, wird das G'sicht von mein "Peperl immer länger und länger. A well darauf wird er ganz nach denklich und sagt: „Weißt, Toni, aufs neuche Jahr wird 's do net geh'n, dös Heiraten, aber zu Ostern, da geht's." Dann horcht er wieder hin. „weißt Toni"", sagt er dann, „zu Ostern geht's sichs a no net aus, r glaub', mir warten bis af Pfingsten." Na, bis nächste Weihnachten Hab i net warten mögen und deshalb Hab i denen Mannsbildern dö Red a'g'schlagen. Richter (lachend

): wie haben Sie das gernacht? Angekl.: I Hab dö Herren g'fragt: „wissen S', wie a Leben ohne Frau schmeckt?" Dö ham mi blöd ang'schaut, „wia a Gulasch ohne Paprika!" Hab i g'sagt." Richter (zu den Klägern): Hat die Frau sonst noch etwas gesagt? Herr Johann: Na, g'sagt nix, aber g'schimpft hat sie, aber wie! Angekl.: So, g'schimpft Hab i, was denn? Franz: was g'schimpft Ham? Dös hat ka Goethe g'schrieb'n und auch ka Schiller dicht! Angekl.: An's freut mi nur. Der Peperl hat si net ins Boyshorn jagen lassen und aufs neuche

, wir sind schon vergeben. Angekl.: Alsdann wünsch i a gute Unterhaltung und a „Prosit Neujahr!" * Schwer hat mann5, wenn man vor Gericht steht. Richter: Also, Frau Kallina, schon wieder sind Sie da und ich habe mich bereits gefreut, datz Sie sich nicht mehr blicken lassen. Angekl. (nickend): Ja, ja, man soll den Tag nicht vor dem Abend loben. Richter : Ich werde es mir merken. Also schauen wir, was Sie diesmal iglngestellt haben. Sie haben den Gber- wachmann Josef Haubenbichler eine „Mumie" genannt. Angekl

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Neueste Zeitung
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Page 5 of 8
Date: 26.08.1928
Physical description: 8
können. Preis 26 Groschen. "HersteBBer s PersiB-@ese8S$«§*aff® stü» i®» M-, Wie®».*" das ganz kleine, schwächliche Männchen: „Bitte. Herr Richter, die Frau hat im Geschäft zu tun. Es ist alles wieder gut. Ich bin statt ihr da." — Richter: Sie find doch Zeuge und der Verprügelte obendrein. — Zeuge: Ja, Herr Richter, wahr iß es schon, aber ich Hab ihr alles geschenkt. Schon damals vor dem Kommissär. — Richter: Ja, was ist denn das bei euch? Ihre Gattin ist ja schon einmal bestraft. Schämen Sie sich denn gar

noch der Sohn erschienen waren, mußte der Richter die Verhand lung v e r ta ge n. § Das ..Mädchen vom Land" im Kaufhaus. Beim Wiener Jugend gericht: „Elfriede". fragte der Richter die Siebzehnjährige, „wie war das mit dem Stoffrest damals bei Gerngroß?" — E l f r i e d e: Ich hatte wirklich nicht die Absicht, ihn zu stehlen, sondern wollte ihn kaufen. — Richter: Ja. aber dann versucht man doch nicht wegzugehen, ohne zu bezahlen. — Elfriede: Herr Richter, ich bin ja vom Land. Ich habe nicht gewußt

, daß jede Abteilung selbständig ist. Ich bin in die Taschentücherabtei lung hinübergegangen und habe mir dort Sachen angeschaut. Das Fräulein hat mich aber schon gepackt. — Richter: Bei der Polizei 'haben Sie die Diebstahlsabsicht zugegeben.' — 'Elfried e: Ja, dort war ich so aufgeregt, daß ich nicht wußte, was ich sagte. — Richter: Dort haben Sie übrigens auch zugegeben, daß Sie auch sieben Taschentücher nehmen wollten. — Elfriede: Aber nein. Ich habe doch auch den Stoff offen in der Hand getragen

. Damit mir nichts geschieht, habe ich mir die Flobertpistole angeschafst, die ich mir immer zum Schlafen mitnehme." — Richter: Wenn Sie schon eine Waffe zu Ihrem persönlichen Schutze brauchen, so müssen Sie doch mir ihr wenigstens vorsichtig umgehen. — Franz: Es war halt ein unglücklicher Zufall. Ich komm' in der Früh aus dem Schrebergarten nach Haüfe, zieh' g'rad' den Rock aus, in dem ich die Pistole Hab'. Auf einmal springt mich unser Hund an, der Rock fällt mir aus der Hand, die Pistole geht los. und die Kugel trifft

meine Mutter. — Richter: Es war auch ein Leichtsinn von Ihnen, die Waffe nicht zu versichern. Die Mutter gibt an, daß sie gerade ihren Kaffee trank, als fie plötz lich einen Schlag verspürte. An das Weitere kann sie sich nicht mehr erinnern. Sie war d r e i W o ch e n im Spital. Ter Richter verurteilte den Jungen zu zehn Schilling Geldstrafe. Eine unerwartete Aeberraschung. Dies ist 5er Vorfall: Ein junger Berliner fährt seine Schwester hinaus aufs Land. Er fährt sie in einem „Brautautomobil

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Neueste Zeitung
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Page 6 of 10
Date: 09.10.1932
Physical description: 10
. Nach dem Plädoyer des Staatsanwaltes, der die Schädigungs absicht aus dem Verhalten des Angeklagten folgerte, sprach das Schöffengericht den wegen Betruges bereits vorbestraften Angeklag ten schuldig und verurteilte ihn zu sechs Monaten Kerker. Der Angeklagte behielt sich Bedenkzeit vor. Wie laut mutz ein Richter brüllen können? In einem Gasthaus in der Umgebung von Graz gab es an einem schönen Maiabend einen netten Wirbel. Das Wetter war wunderschön und die Gäste hatten den richtigen Durst, so daß der Wirt

genommen zu haben, um sie nicht bezahlen zu müssen. Ein Wort gab das andere und schließlich wurde das Gespräch mit den Fäusten fortgesetzt, bis die Gendarmerie eingriff. Nun hatten sich der Wirt Franz und der Gast Josef vor dem Bezirksgericht wegen Rauf hand e l s zu verantworten. Als Zeuge wird auch ein Mann geführt, dessen Vernehmung aber große Schwierigkeiten macht, weil er sehr schwerhörig ist. Schon die Ausnahme der Personaldaten führt zu komischen Mißverständnissen. Richter: Wo sind Sie geboren

? Zeuge: I bitt schön, Herr Richter, i war am Gang draußen. Richter: Als kleines Patscherl, wo Sie aus die Welt gekommen sind, frage ich Sie! Zeuge: Freilich ja. Richter (brüllt): Wo Sie geboren sind? Zeuge: A so, im Findelhaus bin i geboren, als kleines Kind schon. Um sich halbwegs verständlich zu machen, legt der Richter beide Hände trichterartig an den Mund und schreit, vom Verteidiger und Funktionär unterstützt, mit größtem Stimmenaufwand. Richter: Was haben Sie denn gesehen? Zeuge: A, gar

nichts. Richter: Haben Sie gesehen wie gerauft worden ist? Zeuge: Na, die einen halt Pfeifen und die anderen Zigaretten. Richter: Vom Rauchen spricht doch niemand. Ob sich die zwei, der Franz und der Joses, „abgepackelt" haben? Zeuge: Der Josef ist auf den Franz losgegangen und hat ihm das Hemd Übergriffen, aber kan Dackel Hab i kan g'sehen nit. Richter: Wie hat denn der Wirt aus dem Keller sehen können, daß ihm der Joses eine Bierflasche genommen hat? Zeuge: Na, so fufzig Groschen halt. Richter (noch lauter

): Wieso der Wirt aus dem Keller hat sehen können, doch ihm der Josef eme Bierflasche ausgetrunken hat? Zeuge: Na freilich ja, wahrscheinlich hat er einen Durst gehabt. Richter (ganz verzweifelt zum Schriftführer): Protokollieren Sie: Richter brüllt mit voller Lungenkraft, trotzdem gibt der Zeuge ganz verkehrte Antworten. Richter und alle Beteiligten sind ganz erschöpft. Schließlich wird auf die weitere Vernehmung dieses Zeugen verzichtet. Staatsanwaltschaftlicher Funktionär: Gerauft ist worden

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Tiroler Land-Zeitung
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Page 10 of 14
Date: 18.12.1909
Physical description: 14
Sie nit wieder; es ist auch das erste Geld, was ich mit den Viechern verdient Hab'." * Das böhmische Rotz. Die Wiener Rosselenker sind als Angeklagte in ihrer Verteidigung voll Abwechslung. Eine ganz absonderliche Entschuldigung brachte aber der Einspänner Martin Kawerda beim Bezirks gericht Jvsefstadt vor. Er war angeklagt, der Aufforderung emes zum Stehenbleiben winkenden Sicherheitswachmunnes , nicht rechzeitig Folge ge leistet zu haben, sodaß ein Zusammenstoß stattfand. Richter

: „Was haben Sie vorzubringen?" Ange klagter: „Da bin i unschuldi, i kann nix dafür, da is nur mein Roß schuld!" Richter: „Und wieso?" Angeklagter: „Weil 's a Roß is, was erst vom Land kommen is, so a Roß kann unser- ans net so dirigieren." Richter: „Es fahren täg lich Tausende von Pferden Vom Land nach Wien, die lassen sich aber von ihren Kutschern hier garp. gut lenken." Angeklagter: „Ja, Euer Gnaden, dös san Rösser aus der Umgebung, 's meinige r aber a böhmisches Roß!" (Heiterkeit.) Richter: „Sie werden doch bei Pferden

keinen national' Unterschied machen wollen?" Angeklagter: „; u, na ... dös is net ohne! So a böhmisches Roß versteht mi gar net!" Richter: „Wollen Sie uns einreden, daß die Pferde Sprachkenntnisse besitzen? Pflegen Sie sich mit den Pferden durch Reden zu verständigen?" Angeklagter: „Aber ganz sicher. Euer Gnaden! A Roß is a gar g'scheites G'schöpf Die Gasexplosion im Hamburger Freihafengebiet. ! ... mein früheres Roß war in Wenn gebürti und - meiner Seel' ... i Hab' mit eahm g'red't wie zu j an ... Kollegen

, es hat mi verstanden!" Richter: ! „Erzählen Sie uns doch keine Märchen!" Angeklagter: i „Aber na! Seh'n S', Euer Gnaden! Wann i dös böhmische Roß lang unter meine Hand' Hab' ... i garantier' Jhna, es versteht a Deutsch .. . nachher kummt so 'was a nimmer vur!" Für i diesmal wurde der Lenker des böhmischen Rosses zu 24 Stunden Arrest verurteilt. Angeklagter: „I pack' 's z'samm' ... aber schuld is do 's böh mische Rotz?" ! Aus aller Welt. — Gasexplosion in Hamburg. Wir ; bringen heute eine Abbildung

Die trauernd Hinterbliebenen: Dr. Franz Anrz, k. k. Notar, Franz und Max Aurz, Areszenz Richter als Bruder. Nagelschmiedmeister, geb. Anrz, Kreszenz Leidenftorfer Martin Anrz, Lehrer, Respizientenswitwe, geb. Anrz als Schwester. als Kinder. Reutte, am 13. Dezember 1900.

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Haller Lokalanzeiger
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Page 3 of 4
Date: 07.11.1936
Physical description: 4
und nicht mehr stehen konnte, wobei es dann die Ohrfeige absetzte. Der Angeklagte nahm die Sache nur von der leichten Seite: Er habe einen Rausch gehabt und könne sich auf nichts mehr erinnern. Richter: „Wa rum trinken Sie so viel?" — Angeklagter: „Ein Oberinntaler hat Bier gezahlt, aber ich derleide nicht viel." — Richter: „Wenn Sie im betrunkenen Zustand gefährlich sind, dann wird man Sie einfach einsperren! "— Der Angeklagte machte noch die Angabe, daß er eine Frau und 4 Kinder habe, wovon das jüngste

erst 2 Tage alt sei, und daß sein Vater Hugo Monz bei der großen Sauferei auch mitgetan habe. Vor der Vertagung der Verhandlung zwecks Ein holung eines ärztlichen Gutachtens über die erlittene Verletzung (Trommelfellverletzung) machte der Richter die Schlußbemerkung, daß es manchen Leuten doch noch gut gehe. 8 Für den Fuchs einen Kodier wollte sich der Kaminkehrer Josef W. in Wat- lens verschaffen, also fing er am 11. Sep tember im Wattentalbach 2 Fischlein. Al lein es war die Lust nicht rein

Holz bei der Firma Pümpel in Hall 1.292 S ohne Er laubnis einkassiert und zum Teil für sich verbraucht hatte. Der unrechtmäßig ver brauchte Betrag machte bei 257 S aus. Richter zum Angeklagten: „Warum haben Sie sich so an fremdem Gelde vergriffen?" — Angeklagter: „Das ist eben die Dumm heit: Ich Hab mir ein Gewand und ein Radl gekauft und das übrige Geld sonst verbraucht." — Richter: „In Geldsachen darf man sich nicht viel erlauben, jetzt kön nen Sie vielleicht wegen Verbrechen bestraft

aus dem Gastlokale hinausgeführt wurde, da stellte er sich noch durstig und verlangte seine im Gastzimmer stehengebliebene halbvolle Bierflasche, die er dann, als sie ihm von der Kellnerin — nichts Arges ahnend — nachgetragen wurde, dem Wirt zum Kopfe schlug. Rich ter zum Angeklagten: „Was sagen Sie zu dieser Sache?" — Angeklagter: „Ich kann mich auf nichts mehr erinnern." — Richter: „Warum trinken Sie so viel?" — Der An geklagte schweigt. Nun machte die Kell nerin ihre Aussage, nämlich, daß Posch wohl stark

blieb es verschwunden. Da immer Ersatz versprochen wurde, kam die Sache verspätet zur Anzeige. Richter zum Angeklagten: „Erinnern Sie sich noch an die Geschichte mit der Furgel?" — Angeklagter: „Ja, ich habe die Furgel einem Mann geliehen und dem wurde sie gestohlen." — Richter: „Wie heißt dieser Mann?" — Angeklagter: „Den Schreibnamen weiß ich nicht, aber Franz hat er geheißen und ein Wiener soll es sein." — Richter: „Man darf Sie nur anschauen, dann weiß man, daß Sie lügen

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Haller Lokalanzeiger
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Page 3 of 4
Date: 20.06.1925
Physical description: 4
, der sich nicht erklären kann, wie das fragliche Brett in seinen Hof gelangte. Er selbst sei Waldbesitzer und stehe nicht ans ein Brett an. T. verlangt drei Bretter zurück oder deren Wert von 6 Schilling. Der Richter spricht G. mangels eines Be weises frei und verweist den Kläger mit dem Ersatz ansprüche auf den Zivilrechtsweg. 2. Der Schmied Johann E. hat vor 2 Jahren einen Rucksack voll Kartoffel vom Acker gestohlen, da er solche nicht zu kaufen bekam. Er ist geständig. Ur teil: 24 Stunden Arrest. Die Gefahre

, wie von Sinnen, die Gehrichtung geändert hätte und so an das Motorrad kam, das ihn zu Boden warf. Gleichlautende Aussagen machen zwei Zeugen, was den Richter veranlaßt, mit einem Freispruche vorzugehen. Ghrenbelei-igrrngerr. 1. Es ist unglaublich, von welcher Sucht manche Menschen befallen sind, den Gerichtssaal durch ihre Anwesenheit zu zieren. Rur scheint der Richter nicht immer das für diese Anhänglichkeit nötige Verständnis aufzubringen, denn sie ziehen meist geknickt wie ein Taschenfeitel und belastet

". Die Beschuldigte leugnet. Zeugin Ferdi nands Matedi bestätigt, den unter Anklage stehenden Wortlaut gehört zu haben. Zeuge Karl Müller sagt unter Eid aus, bei offenem Fenster gehört zu haben, wie die Schmid den Ausdruck „elende Saubagage" an- gewendet habe. Die anderen Worte sind ihm nicht mehr erinnerlich. Urteil: 20 Schilling Geldstrafe oder 48 Stunden Arrest. 2. Elisabeth F., Besitzerin eines kleinen Ladens in der Schmiedgaffe in Hall, und Hildegard R. stehen sich beim Richter mit Klage und Gegenklage

, daß die R.'fchen Kinder brav find. Die R. gibt nur zu, „altes Luder" gesagt zu haben, wogegen sie die „Sau" unterschlägt. Dem Richter gelingt es, zwischen der sich feindlich gegenüberstehenden holden Weiblichkeit eine Atmosphäre zu schaffen, die einen von ihm vorgeschlagenen Vergleich ermöglichen. 3. Wenig Erfolg haben Alois Hauser und seine Wirtschäfterin Hanni Haunholter mit ihren Klagen gegen Theres G., sämtliche aus der Schmiedgaffe. Der gegen letztere erhobene Vorwurf des Wäschediebstahles be schäftigt

— sie besorgte den Haushalt und betreute die Kranke — habe ihr diese Wäschestücke geschenkt. Auch habe sie noch solche von ihr käuflich erworben. Was sie jetzt besitze, sei ihr Eigentum. Im Hinblicke darauf, daß die Privat klägerin nicht den geringsten Beweis führen konnte, be ttachtet der Richter das Ganze als Tratsch und spricht die G. frei. 4. Der Unheilstifter Alkohol hat dem Josef Rutzin- ger die Zunge zu einer Tätigkeit gelöst, die er jetzt be reuen mußte. Er hat in seinem Dusel der Maria P. die wenig

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Bozner Zeitung
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Page 3 of 6
Date: 10.11.1860
Physical description: 6
Proceß-Richter. Am 6. d. Früh. 9 Uhr, begann vor dem Wiener k.k. Ländesgericht in Strafsachen die öffentliche Schluß- Verhandlung in jmer strafgerichtlichen Untersuchung, welche, an den Namen dcL k. k. Feldmarschall'Lieute> näiits Frecherm von Eynatten anknüpfend, vie bei den Lieferungen für die k. k. Armee während des letz ten italienischen Krieges verübten Unterschleift zum Ge- genstand hat. Die Angeklagten auf : 1. Franz Richter, geboren zuBüchau in B5H- Min. 52 Jahre alt. Hauptdirector

der österreichischeii Ereditänstalt »W Besitzer des Ordens der eisernen Krone dritter Klasse, angeklagt des theils vollbrachte», theils versuchtet« Verbrechens des Betruges und des vollbrachten Verbrechens der Verleitung zum Mißbrauch der Amtsgewalt. 2. Johann Krumbholz, 32 Jahre alt, Diree- tör und Procurafuhrer der Franz Richter'schen Fabrik am Smichow bei Prag, angeklagt des vollbrachten Verbrechens des Betrüge«; 3. Heinrich Bayer. 28 Jahre alt. gewesener Agent des Franz Richter, angeklagt der Übertretung

Depositen- buche mit der Ausschrift: »Reines Depot' eingetra gen waren. Bei.t>er .bekannten und polizeilich erhob«, nm UeberscbuIdungz de^ Freihtrrn v. Eanattenund dessen Gemalin wurde er. zur Nachmessung jenes Rechts- titels dieses. Besitzes aufgefordert, mid am l?..Dec«m- ber v. I. von einer kriegsrechtlichen Commission ver nommen^ -Er bekannte, daß er> kein eigenes disponib les Vermögen besitze, und gab an. daß ihm der Haupt director der Kreditanstalt. Franz- Richter. W- seiner Urlaubsreise

er es der Baronin.Eynatten, kla in. die Wohnung schickt«. Bei ihrer Vernehmung am !l8.D«cemberi bemühte sich vieBaronin in Folge einer von ihrem Gemahl einige Augenblicke zuvor im Ge heimen erhaltenen Unterweisung^ daS bei der Credit- anstalt hinterlegte Vermögen als ihr eigenes darzu stellen und dessen rechtlichen Erwerb nachzuweisen. Ins besondere bebauptete sie. sie habe die 23 Nordbahn actien von Richter um den Preis von W.üutj st. an kaufen lassen. Die Erhebungen ergaben die Unmög lichkeit eines solchen rechtlichen

Besitzes von Seite der Baronin. Andererseits! hat Richtn bet seiner gericht lichen Vernehmung am 3. Jänner l. Z erklärt, daß er derselben im Juni 23 Nordbahnactien kanfte und sie ihr im Juli, nachdem sie ihm 34.0V0 st gezahlt batte. einhändigte. Richter erbot sich damals seine Auslage zu beschwöre». Zene Actien waren von dem Börsen-Director der Erevitanstalt. Paul Schiff, am 13. Juli- v. Z. um 43.634 st. angekaufte auf den Conto: „Z. C. Ritter- verbucht und am 4K Ziili an Richter ausgefolgt worden

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 4 of 8
Date: 12.08.1936
Physical description: 8
, 12. August. Vor dem Richter erschien gestern! der Hilfsarbeiter Robert >A., angeklagt wegen Kör perverletzung, die der temperamentvolle Mann seinen Spiel genossen B. und I. mit einem Hammer zugefügt hatte. Das ging so zu: ■ In Witten, hinter dem Bretterkeller, ist ein alter Stein bruch, davor ein sehr idyllisch gelegener Platz, wo eine Schar Spiellustiger Freilichtaufführungen machen wollte. Zwecks Vermietung des Platzes fanden sich am 25. Juli 1935 einige Spieler ein und unter Anweisung des B. sollten

zu Boden und neuerdings wollte A. auf ihn mit hocherhobenen Hammer einfchlagen, da sprang als Retter I. herzu und fing die feinem Kameraden B. zugedachten Hiebe auf, wo bei er allerdings stark verletzt wurde. Auch B. würde am Kopse verletzt. Endlich gelang es den vereinten Kräften, den wütenden „Impresario" zu bändigen. Vor dem Richter gab A. gestern wohl zu, mit dem Ham mer dreingeschlagen zu haben, aber erschlagen habe er den B. nicht wollen. „Wir ham< halt a bissel Theater gespielr." Richter

zum Richter, um das ihn: „'Gebührende" entgegenzunehmen. Auer hatte aber noch etwas anderes am Kerbholz. Trotz seiner 19 Jahre verstand er es, einer Frau 410 8 herauszülocken und ihr auch Wch eine „Ziachorgel" abzuknöpfen. Was den Einbruch im Mu sikpavillon anlaugte. war Auer geständig, nur soll ihn hj^ zu Putz verleitet haben. Die Ziehharmonika habe er noch und werde sie nach seiner Enthaftung sofort zurückgeben Die 410 8 habe er von der Frau leihweise erhalten und werde sie Ebenfalls zurückgeben, sobald

er Arbeit hübe. % stellte sich aber alles als unwahr heraus: die „Orgel" hat er versetzt und das Geld der, allerdings sehr leichtgläubi gen Frau unter allerhand Vorspiegelungen heräusgelM, Der Richter verurteilte Auer zu vier Monaten schwere und Putz zu einen Monat einfachen Kerkers. Auer wollte Strafaufschub, der Richter hatte aber kein „Musikgehör" da für und ließ ihn wieder in den „Pavillon" auf dev Schmer- linger Alm" führen. Nach einer Stunde klopfte es an der lSaältür und her ein kommt ganz

atemlos der Friedrich Putz mit der Ent schuldigung, er sei von Rattenberg mit dem Rade .heraiü gefahven und habe bei Wattens einen Defekt erlitten. Richter: ,„Da kann man halt nichts machen. 'Sie HM für den geplanten Hausierhandel einen Monat Kerker be kommen; wenn Sie die Strafe nicht annehmen wollen, weit in Ihrer Abwesenheit verhandelt wurde, können Sie da gegen beim Oberlandesgerichte Einspruch erheben." Putz: „Freilich tue ich das, denn ich bin unschuldig." Richter: „Aber der Auer hat gesagt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 5 of 8
Date: 17.10.1935
Physical description: 8
angeklagt und zu zwei Jahren schweren, ver schärften Kerkers verurteilt. Der Kreislauf Schöffensenat Salzburg. Das lehtemal wurde der 44- fahrige Hilfsarbeiter Josef Pössinger 1929 wegen Einbruchs diebstahls zu fünf Jahren schweren Kerkers verurteilt und kam nach Ablauf der Strafe in ein Arbeitshaus, was ihm so wenig paßte, daß er mehrere Eisenstücke schluckte und seit her an einem Magenleiden laborierte. Der Richter, der ihn verurteilt hatte. OLGR. Dr. Langer, veranlaßte, daß Pöf- finger im vergangenen

Sommer bedingt aus dem Arbeits haus entlasten wurde. Pöstinger verübte sofort neue Einbrüche, wurde wieder vor Gericht gestellt, vor den gleichen Richter, und bat ihn nur, milde mit ihm zu fein. Er habe bei seiner Entlastung aus dem Arbeitshaus nur fünf Schilling im Vermögen ge habt und habe sich in feiner Notlage nicht anders helfen können. Pöstinger bekam wieder fünf Jahre schweren Kerkers. Nach deren Verbüßung wird er wieder dem Arbeitshaus übergeben. Und nach seiner Entlastung

sein will, nicht zu viel ver langt. Zu viel verlangt aber ist von einem Arbeitslosen, er solle 25 8 für ein Paar goldene Ohrgehänge ausgeben. Wie die Kopfschmerzen zu den goldenen Ohrgehängen kommen? „Ja, ja, Herr Richter", sagte der Mann. „Ohr- Die Form unserer Pakete, die Farbe, die Größe und ihre Aufmachung. Eins aber konnte man nicht nachmachen: die Qualität! Diese hohe Qualität zu einem so volkstümlich niederen Preise! Und daß sie immer gleich gut ist, dafür bürgt das Kneippbild, sogt Nalrmeister Waldmann

der kleinen Land streicherin Mut zu. Das blasse Ding mußte freilich viel allein sein, aber dann griff es zu seiner Flöte, um sich die Sorgen von der Seele zu blasen. der Arbeitslose würde seine Ohren mit den goldenen Ohv ringerln schmücken. Also lag schon darum keine Veruntreu ung vor. Da aber überdies die Heil-Ohrringerln in der Zwischenzeit bezahlt wurden, fand der Richter keine Veran lassung, den AngÄagten zu verurteilen. Noblesse oblige Bezirksgericht Fünfhaus (Wien). Erich war 29 Jahre alt, Mediziner

mehr um seine Frau, der er auch als sie nicht mehr imstande war, selbst für ihren Unterhalt zu sorgen, keinen Groschen schickte. Dann kam Erich nach Wien zurück, aber nicht zu seine' Frau, und etablierte sich hier als praktischer Arzt. Er vev sprach ihr zwar 80 8 im Monat. Aber es blieb beim Bev sprechen, so daß Henriette schließlich die Strafanzeige geger ihn zu erstatten gezwungen war. Richter: Sie müssen doch zugeben, daß Sie Ihrer Frai kein Geld geschickt haben. Angekl

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 8
Date: 22.10.1925
Physical description: 8
Vorstrafen erschwerend wirkten. Die Verurteilte legte Berufung .ein. Der Richter schnarrte sie an: „Warum wollen S' berufen? Sind Sie unschuldig? Ist die Strafe zu streng?" Das Mädchen verließ weinend den Gerichtssaal. — Unsere Gerichte machen es wie ein Arzt, der die Ge- schwüre des kranken Körpers zu entfernen, nicht aber die die Ursache der Geschwüre bildende Krankheit des Körpers zu heilen bestrebt ist. Wenn ein armer Teufel mit seinem Hungerlohne nicht auskommt und notgedrungen

H. 'wurde mit der dem genannten Richter eigenen Fixheit zu fünf Monaten schwerem Kerker verurteilt und ordnete der dichter an. daß die Gendarmerie telegra phisch zur sofortigen Verhaftung der Verurteilten angewie sen werde. Not kennt kein Gebot. Der Arbeitslose Josef G. in Axams fand im Juli eine Stelle als Holzarbeiter. Um diese Arbeit antreben zu können, mußte er sich Werkzeug kaufen, ohne die nötigen Geldmittel zu besitzen. G. stahl nun zur Nachtzeit dem Bauern Absalter in Kematen 86 Kilo Kartoffeln

, der Herr „Kommandant" nicht ein einzigesmal vorne in den Stellungen gesehen wurde. Hiltl hat nun geklagt. Der angeklagte Redakteur Gen. Schulz erklärte, die Artikel nicht gelesen zu haben. Er habe sich aber nachträglich von der Richtigkeit des Inhalts über zeugt und übernehme die Verantwortung. Die Verteidigung des angeklagten Gen. Schulz hatte Rechtsanwalt Dr. Richter übernommen. Nachstehend einiges — wir folgen dabei einem Bericht der „Arbeiter-Zeitung" — über den Prozeßverlaus: Hiltls Tapferkeit

in Atzgers- dorf: Bei dem Angriff in der Nacht zum 23. Mai war ich in der Maschinengewehrabteilung. Er war nutzlos. Bald war es so, daß vor uns Italiener waren, hinter uns auch .Ita liener. Wir hatten keine Munition und mußten im Schnee warten, bis uns die Italiener gefangen haben. Bors.: Wissen Sie, wer den Angrift angeordnet hat? — Zeuge: So viel wir wußten, war es Hiltl. Es war schon ein paar Tage vorher davon gesprochen worden, daß der gegenüberliegende Berg genommen werden muß. Dr. Richter

: Wie lange waren sie in der Stellung? — Zeuge: Acht bis neun Monate. — Dr. Richter: Wie oft haben Sie Hiltl gesehen? — Zeuge: Zweimal, bei der De korierung und beim Urlaubsantritt. — Tr. Richter: Haben Sie ihn in der Stellung gesehen? — Zeuge: Nie. Hiltls Vorgänger. Dr. Richter: Standen Sie auch unter dem Oberstleut nant Langer, dem Vorgänger Hiltls? — Zeuge: Ja. — Dr. Richter: Haben Sie ihn oft gesehen? — Zeuge: Immer war er im Gefecht, bis er gefallen ist. — Dr. Richter: Hat Turm und nehmt

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Neueste Zeitung
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Page 6 of 8
Date: 20.08.1938
Physical description: 8
. Der Richter ersuchte ihn, den Hergang der Sache Da schweigen beide junge Männer, bis der eine aus dem Reich fragt: „In welcher Alm haust Ihr?" „Dort drüben, die vierte Hütt'n, das ist sommerüber mein Hoam." Da streift er den Rucksack von den Schultern und faßt den Graskorb an, der Bergkamerad ist ihm behilflich und geht neben dem unter der schweren Last etwas Schwankerrden der Almhütte zu. Die Sennerin hinter ihnen her tut, als sehe sie es nicht, wie ein junger, starker Mensch unter der ihm ungewohn ten

Bürde am liebsten einknicken möchte. Wie der tief Veratmende den Korb wieder niedersetzt, fragt er etwas benommen: „Ja, sagt mir einmal, wie stark sind bei euch die Männer, wenn alte Frauen noch solche Graskörbe zu schleppen vermögen?" „O mein, sagt sie einfach, „dasselbe ist man halt von Kinds beinen auf gewöhnt, dank für die Müh' und pfüet euch Gott!" — zu schildern, was der nicht besonders geistesstarke Bauer auch recht umständlich tat. Richter: „Der Angeklagte behauptet, bei der Tat betrunken

gewesen zu sein. Haben Sie davon etwas bemerkt, oder hat er Ihnen das gesagt?" Zeuge: „G'stunk'n hat er wohl nach Schnaps, und g'sagt hat er a, daß er an Rausch hat, aber weit g'fahlt hat's nit bei eahm." Richter: „Es handelt sich hier um die Feststellung der Worte, die der Angeklagte Ihnen gegenüber gebraucht hat, beziehungs weise wie er sich ausgedrückt hat." Zeuge: „Ausgedrückt hat er sie gar nit, da woaß i nix." Richter: „Ich meine, was er zu Ihnen gesagt hat. Er hat doch gewiß nicht gesagt: er hätte einen Rausch." Zeuge

: „Wohl, wohl, sell hat er schun g'sagt." Richter: „Sie verstehen mich falsch; der Angeklagte hat doch sicher erklärt: ,Ich habe einen Rausch.'" Zeuge: „Noa, Herr Richter, sell hat er nit erklärt, daß Sie an Rausch ham. Da waar i eahm schu kemmen." Jetzt greift der Herr Staatsanwalt ein: „Aber Zeuge, nehmen Sie sich doch zusammen und beantworten Sie die klare Frage des Herrn Vorsitzenden! Sie halten ja die Verhandlung in ganz ungehöriger Weise aus. Der Herr Richter will wissen, ob der Angeklagte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 11 of 12
Date: 18.08.1938
Physical description: 12
OLGR. Dr. Kolnberger (Staatsanwalt Dr. Reiter) wegen des Verbrechens des Betruges, begangen durch Fälschung einer öffentlichen Urkunde zu verantworten. Er bekannte sich nicht ichuldig und bestritt entschieden, auf dem .Heimatscheine die Unterschrift des ersten Gemeind'rates Eberharter ge. fälscht zu haben, der inzwischen gestorben ist. Richter: „ES wäre für Sie mel besser, wenn Sie ein Geständnis ablegen würden, als sich auf einen Toten aus zureden." Ang.: ..Herr Regierungsrnt, es ist bestimmt

so. wie ich 'age. Das Mädchen ist ru mir gekommen und hat mich gc- beten um einen Heimat schein und weil es mich so erbarmt hat, das arme Mädcl'en, habe ick. zum ersten Gemeinderat Eberharter gesagt: Weißt was, tun wir ihr den Gefallen und stellen ihr einen Heimatschein aus. Die 700 Schilling teilen wir; du hebst 350 Schilling aut und ich auch. Und wenn das Mädchen einmal heiratet, dann geben wir ihr 350 Schilling zurück und die anderen 350 Schilling geben wir der Gemeinde." Richter: ..Erzählen

Sie doch nicht solchen Unsinn. Warum haben Sie daß Geld überhaupt verlangt?" Ang.: ..Das ist so zu verstehen: solange das Mädchen ledig ist. fällt es der Gemeinde zur Last, wann es heiratet, dann gehört es dorthin, wo ihr Mann hingehört. Auf alle Fälle haben wir daß Geld behalten. Der Angeklagte bleibt hartnäckig dabei, daß der Der. stovbene seinerzeit den Heimatschein unterschrieben habe. Richter: „Nun gut, wie Sie wollen. Kommen Sie her. Kennen Sie diese Schrift?" (Zeigt ihm Unterschriften des Eberharter

, die dieser auf anderen Gemeinde,chriftstücksn gemacht hatte.) Ang.: „Ja, daß ist die Schrift vom Eberhorter." Richter (dem Angeklagten eine dreiseitige Zuschriff an die Gemeinde Zell a. Z. zeigend, die er einmal dorthin ge schrieben hat): „Wer hat daß geschrieben?" Ang.: „„Dar habe ich geschrieben.* Richter: „So. nun passen Sie gut auf. Wir haben bei Gericht einen sehr guten und gewissenhaften Schrritsachver- ständigen, der hat festgestellt, daß Eherharter eine ichmece, ungelenke Bauernhand hatte und daher seine Schrift

, daß die Fälschung von Ihrer Hand stammt. Was sagen Sie nu»?" Ang.: „Daß der Eberharter den Heimatschein unter schrieben hat!" Richter: „Wie Sie wollen. Sie werden zu zwei Mo naten Kerker und zur Zahlung von 700 Schilling an das geschädigte Mädchen verurteilt. Haben Sie das Urteil ver« standen?" Ang.: „Ich würde um Strafaufschub bitten; meine Frau ist krank und ist jetzt mit den Fremden viel zu tun." Richter: „Also gut; Aufschub bis 17, Oktober. Ein Mo nat Untersuchungshaft wird Ihnen eingerechnet." Ang

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Haller Lokalanzeiger
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Page 4 of 4
Date: 17.09.1932
Physical description: 4
und Natur. Verlag R. Spies & Eo., Wien 5., Strautzengasse 16. Auch das vorliegende 17. Heft trägt wieder durch seinen pracht vollen Bildschmuck und ausgezeichneten In halt den Stempel der Gediegenheit an sich. Probeheft kosten- und postfrei. l/so QeriM. (Richter: LGR. Dr. Pescollderungg.) 8 Der Streit geht weiter. „Ist das eine schwere Beleidigung?", sagte der Richter bei der fortgesetzten Verhandlung über die Klage der Hausbesitzerin Aloisia Tsch. in Absam, weil die Frauen Sabina Pf. und Sofie

, dies nur in Verfechtung berechtigter Interessen geschah, wurde bei der Berufungsverhandlung der Wahrheits beweis zugelassen. Der Richter meinte schon früher einmal, die weltpolitische Frage sollte einer großen Konferenz vorgelegt werden und sprach auch jetzt nach dem vergeblichen Vergleichsversuche seine Ansicht wieder dahin aus: „Wer streitet, der hat Geld!" Der Bergarbeiter Johann Kern, der früher int Hause der Klägerin wohnte und dann aus zog, damit er, wie er sich ausdrückte, ein mal aus diesem Prozehnest

herauskomme, konnte als Zeuge über die Kaminverstop fung nur angeben, dah der Kaminkehrer einen Mordshaufen Papier aus dem Ka min herausbefördert und mit einer Abwasch schüssel weggetragen habe. Auf die Frage des Richters, was das für Papiere gewesen seien, antwortete der Zeuge, er könne sich auf das nicht mehr erinnern, worauf der Richter, die Wichtigkeit solcher Vorkomm nisse kennzeichnend, sagte: „Das soll man alles für die Weltgeschichte festhallen." Die Verhandlung muhte nochmals vertagt wer

wurden beim Sturze leicht verletzt und behaupte ten, dah der Autolenker den Richtungszeiger zu spät und falsch gestellt habe, nämlich nach rechts anstatt nach links. Die Anga be derselben, dah sie nur mit einem 10 Kilometer-Tempo gefahren seien, schien dem Richter wenig glaubhaft. Vom Sachverstän digen wurde erklärt, dah nach den bestehen den Verkehrsvorschriften der Lenker von Kraftfahrzeugen die Richtungsänderung rechtzeitig bekannt zu geben hat. was aber in diesem Falle nicht geschah, auherdem

sie der Frau Lercher nur erzählt habe, was ihr der Mar Mair gesagt habe, nämlich, dah man den Franz Klingenschmid den „Fackenreiter" heihe. Richter zur Angeklag ten Lercher: „Geben Sie zu, dah es nur ein böswilliger Tratsch war?" — Ange klagte: „Nein, die zukünftige Schwieger mutter des Klägers hat selbst das Wort „Fackenreiter" ausgesprochen, weil er sie geschlagen habe, und darum hatte ich sie nur gefragt, ob sie zum Schwiegersohn einen „Fackenreiter" mag." Nun wurde die 64 jährige Maria Bayer als Zeugin

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 2 of 16
Date: 18.04.1936
Physical description: 16
wiederholte -der Angeklagte sein Ge ständnis^ er besitze keine Jagdkarte, sondern nur eine Gast- karte, die ihn allein zur Jagd nicht berechtige. Richter: Sie 'hüben jedenfalls nicht 'bedacht, daß man so schnell hinter Ihnen her fe.n könnte. Angetlagter: Wia i den Fuchs- amo'l gfecheu Hab, hat mi die Leidenschaft packt, i Hab des Fuchst unbedingt habn wolln. Dabei Hab i mir dacht, es' handelt sich eh um a Raub wild, des -kann i schon putzen. Richter: Das werden Sie uns als ehemaliger Ausstchts- jäger

nicht glaubhaft machen können. Wissen Sie, daß Sie auch früherer Wilddiebstähle verdächtigt werden? Man 'ver mutet, daß Sie es 'waren, der :m Oktober des Vorjahres um dre Itachtzeit einen Streiszug mit fertigem Gewehr durch die Wälder unternahmen. Die Spur führte in der gleichen Richtung w.e jene letzte. Wie beseitigen Sie diesen Verdacht? Angeklagter: I halb nie vorher gewildert, graid- des anemal hat mich der Fuchs so damisch gmacht. Uübrigens war i rm Oktober in Italien. Richter: Und ausgerechnet

: Als ich den Wilderer mit fertigem Gewehre - heran schleichen- sah, befand ich mich gerade auf einem Baume am Aüstand, konnte diesen auch nicht sogleich ver kästen und war daher berechtigt, da der Wilderer mein „Halt, Waffe üveg" nicht befolgte, -von der -Schußwaffe Ge brauch zu machen. Aus den Antrag des istaatsauroaltschastlichen Funktio närs fällte der Richter 'das Urteil: Zwei Tage Arrest- be dingt unter Anwendung des außerordentlichen Mild-erungs- rechtes, denn der Angeklagte war geständig, bisher unbe

und Mann, und erwachte in der Realität des Polizer- kommissar aks. „Ich weiß nicht, was mir da eingefallen ist", sagte Lisl, die wegen Irreführung -der Behörde angeklagt wurde, leise. „Der junge Mann hat mir gefallen." Richter:Mebst du ihn ? Lisl: Jetzt nicht mehr. Richter: Und warum hast du diese ganze Geschichte er funden? Lisl: Ich weiß es nicht mehr. Ich weiß wirklich nicht, was mir da eingefallen ist. Franz sagte, er habe zur Lisl mehr Zeit verloren, als durch -jedes andere Mädchen. Dabei

habe er sie doch nie vocher gesehen. Richter: Sie halben ihr eben gefallen. Franz: Aber da kann ich ja nichts -dafür. Aber auch -der Polizeikommisfär, der die Einvernahmen durchgeführt hatte, Tagte: Was dieses Mädel mit mir ans geführt hat, ist mir in meiner zehnjährigen Praxis noch ! nicht vovgekommen. Ich habe sie zwei Tage hindurch stun denlang verhört. Einmal von vier Uhr nachmittags bis Mitternacht. Aber sie ist nicht zusamm-enge'brochen und hat mir die tollsten Geschichten erzählt. Aehnliches berichtete

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 8
Date: 22.11.1956
Physical description: 8
Kuwatsch nachts mit seinem Auto über die Mainzer Landstraße in Frankfurt. An der Gallus warte war wegen Bauarbeiten eine Ampel anlage auf gebaut, und der Richter glaubte, ein vor ihm fahrendes Aiuto habe das rote Licht nicht so beachtet, wie es sich gehöre. Auch meinte er, gespürt zu haben, der be treffende Wagen sei „hart an ihm vorbeige fahren**. Das veranlaßt© ihn, zur Verfolgung des Autos anzusetzen. Tatsächlich brachte er den anderen Wagen nach einem Ucker holmanöver zum Stehen. Der Richter griff

Satz beweis den hohen Richter, die Dame anzufahren: „Du hältst dein Maul!“ Nicht genug: Er schlug ihr ins Gesicht, daß sie ins Polster zurückfiel und stieß sie ent schließend vor die Brust. In der Gerichtsverhandlung in Frankfurt gab es Gelegenheit, sich über gewisse Dinge Gedanken zu machen. Es stellte sich näm- Wenn das Schicksal zuschlägt ist es oft manchmal einfach unerbittlich; seine Prüfungen zu bestehen, geht dann fast über die Kräfte auch des Stärksten. Diese bittere Erfahrung mußte

: „Ich habe den Eindruck gehabt, die wollten aus der Sache etwas herausschln .cn." Dafür hat er jetzt ein Dis ziplinarverfahren am Hals. Er hatte sowieso nur noch wenig Interesse für den Vorfall gezeigt, als er hörte, daß der eine Beteiligte ein hoher Richter sei. Noch in der Nacht des Vorfalls erstattete Mr. Leibold Anzeige. Er wies darauf hin, daß Herr Kuwatsch betrunken gewesen sein müsse. Drei Stunden später holten Polizei beamte den Landgerichtsdirektor aus dem Bett und ließen eine Blutprobe

machen. Das gerichtsmedizinische Institut stellte einen Blutalkohol von 0.7 bis 1.2 Promille fest. Die Verhandlung verlief stürmisch. Der Verteidiger des Richters lo te demonstrativ sein Mandat nieder, als zur Sprache kam, was sich vor der Verhandlung noch ereignet hatte: Da war nämlich einmal Rechtsanwalt Klibanskv als Interessen Vertreter des Herrn Landgerichtsdirektor Kuwatsch im Hotel beim amerikanischen Ehepaar Leibold er schienen und hatte zu verstehen gegeben, daß Richter Kuwatsch bereit sei, einige Monatsgehälter

wandte sich an die Polizei, die den Aggressor Eduard der Gerechtigkeit überliefern konnte. Im Grazer Bezirksge richt erhielt Eduard eine Geldstrafe von 300 Schilling; woraus im Hinblick auf seine schmale Brieftasche der Schluß zu ziehen ist, daß 8i«ge oft teuer erkauft werden müssen. Gericht vor legen. Der Richter des Amtsge- gerichts Hannover verfiel auf diese „Straf arbeit“, weil der bereits zweimal wegen Ver kehrsdelikte Vorbestrafte sagte: „Ich kann mich nicht mehr erinnern, was in den Urtei len

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 8
Date: 28.02.1957
Physical description: 8
Recht im Alltag —- ernst und heiter Wie in der finstersten Zeit der Menschheit „Er hat seinen Kindern das Leben zur Hölle gemacht“, sagte der Vorsitzende des Schöf fengerichtes beim Amtsgericht Traunstein (Bayern) in einer Verhandlung gegen den 44 Jahre alten Ferdinand Haas aus Feldkirchen bei Freilassing. Staatsanwalt und Richter be stätigten übereinstimmend, in der Praxis so einen Fall noch nicht erlebt zu haben. Seit Jahren ist der Angeklagte, der mit «einem rötlichen Vollbart

zum Grazer Bezirksgericht, um sich rein waschen zu las sen. Der Richter aber legte den beiden nahe, sich doch auszugleichen und wußte die Ver söhnungsverhandlung durch triftige Argu mente zu stützen. Sie meinten, dieser Vor schlag wäre eigentlich gar „net fad“. Wirt: „Der Rudolf baut mir a neues Häu- serl.“ Rudolf: „Ja gerne, aber gegen gute Be zahlung.“ Wirt: „Das selbstverständlich, aber ohne Ritzen in der Rückwand, bitte schön.“ Richter: „Warum lauft ihr denn immer gleich zum Gericht und vergleicht

euch nicht schon vorher?“ Wirt: „Ja, wissens S‘, Herr Richter, wenn Sie damals a glei dabei gwesen wären, hätt‘ ma uns eh sofort ausgsöhnt.“ -wilhan. Während sich Soldat Adolf ein Feuerehen machte verschwand der Wachtmeister mit der „Braut“ „Wissen Sie, Herr Rat, ich bin halt das, was man beim Militär mit einer „Flasche“ be zeichnet", meinte der Feldjäger Adolf H., als ihm der Richter seinen ungünstigen militä rischen Leumund vorgehalten hatte. „Aber Sie haben sich doch freiwillig gemel det.“ „Ja, stimmt

suchen, aber daß es romantisch ist, steht außer Frage. Und dafür verurteilte ihn der Richter zu drei Monaten strengen Arrests, unbedingt, im Hinblick auf den ungünstigen militärischen Leumund. Wie solch eine Beschreibung zustande kommt, weiß man aber als alter Soldat, und man weiß auch, daß oft eine sogenannte „Flasche“ im Ernstfall den besten Soldaten abgibt. wi. Alles wegen Teddy Maria E., eine Salzburger Hausfrau, wollte in der Vorweihnachtszeit, am 19 Dezember 1956, nach Freilassing (Bayern

vor einem Salzburger Einzelrichter wegen Vergehens gegen das Paßgesetz zu verantwor. ten. Zu Tränen gerührt, erzählte die Beschul digte, die seit dem 19. Dezember aus Angst und Nervosität nicht mehr richtig schlafen kann, ihre Geschichte. Das fast Tragisch-Ko mische dabei ist der Umstand, daß der ge fälschte Ausweis gar nicht verfallen war, wie auf der Durchschrift, die bei der Paßbehörde aufliegt festgestellt werden konnte. Das vom Richter zitierte Sprichwort: „Ein eilender Mensch hat kein Glück“, hätte

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Haller Lokalanzeiger
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Page 4 of 4
Date: 13.08.1932
Physical description: 4
, um die Gemüter zu beruhigen, worauf dann keine Bestrafung verlangt, sondern die Sa che mit der Zahlung der 3 S betragenden Stempelkosten als erledigt erklärt wurde. 8 So wahr er ein Mensch ist. habe er nichts getan, so sagte der wegen leichter Körperverletzung angeklagte Stadtarbeiter Peter Monz in Hall zum Richter, als ihm aus der Anzeige vorgelesen wurde, wie er am 22. Mai um 1 Uhr früh am Kaiser Franz Iosefplatz aus dem Kaffee tretend, den Händler Franz Pfeifer zu Boden ge worfen und dabei leicht verletzt

und machte die Anzeige. Vor dem Richter stehend sagte der alte Mann, er habe dies aus Rot getan und so wurde der selbe nur auf den richtigen Weg gewiesen, aber sonst freigesprochen, weil keine Be strafung verlangt wurde. 8 Ehrlich währt am längsten. Ein ar beitsloser Hilfsarbeiter in Hall hatte an fangs Iuni das „Glück", in einem Tram waywagen einen Tabakbeutel zu finden und wollte diesen Gegenstand für sich behalten. Er liefe sich etwas voreilig den Tabak gut schmecken und war nicht darauf gefatzt. datz

. Um noch straflos zu bleiben, mutzte der Geklagte auf einen Vergleich eingehen, wonach er die unter Anklage gesetzte Äutzerung bedauerte und sich zur Kostenzahlung verpflichtete. 8 .»Alle guten Dinge sind 17." Der 1676 geborene Johann Mair mit seinen 16 Vorstrafen randalierte eines Nachts und stänkerte einen Gendarm an. Richter: „Was Habens denn schon wieder gemacht?" — Angeklagter: „I? Io woasch scho, so a spinnate Metten werds halt gwesen sein, suscht a nir." — Richter: „Ja, und da ha ben Sie den Gendarm

beleidigt?" — An geklagter: „Dössen kunt leicht sei, woasch schoa. Z'weit oben mer i holt ghabt hoben. Dös kimmt von dem schlechten Gsüff — do kriegt ma an Affen." Urteil: 48 Stunden Arrest. Richter: „Weil Sie arbeits los sind, werden Sie die Strafe gleich antre- ten." — Angeklagter: „Iössas, dös öppa decht nit, iaz häd i augenblickla nit derweil. — Richter: Warum nicht? Wenn Sie ar- bettslos sind?" — Angeklagter: „Woi, wo: oba iaz, gellns, muatz i essen hoam gehn! — Richter: „Das bekommen

Sie hier genug" — Angeklagter: „A ja woll ml — migla wars leicht . . . oba nit a so guat." (Heiterkeit.) Weil er daheim ein bes seres Essen erwartete, bekam er Aufschub. Als er ging, sagte er humorvoll: „Wie viel sens iazt Strofen?" — Richter: „Sech zehn waren es und jetzt sinds siebzehn." — Angeklagter: „Alsa gut. alle guten Ding san siebzehn. Adje!" 8 Die wahre Ursache einer Mißhand lung. Der 21 jährige und derzeit arbeitslose Schuster Fritz Rambousek in Mühlau zeigte an, datz er in der Nacht zum 13. Iuni

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Neueste Zeitung
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Page 2 of 6
Date: 21.05.1937
Physical description: 6
, daß nichts verraten werden darf. Wer dem Verein angehört, muß versprechen, alles zu machen, wie es vorgeschrieben ist. Die Mitglieder haben sich den Anordnungen des Vorstandes jederzeit zu beiführung eines Waffen still st andes in Spanien. Es käme eine belgische Anregung für die Vermittlung in Frage, wobei nach dem „Echo de Paris" zunächst, wie erwähnt, ein Waffenstillstand herbeigeführt werden soll. Der Richter im neuen Staat. Wien, 21. Mai. Staatssekretär a. D. Dr. W a i h s hielt anläßlich der fünf ten

R i ch t e r w o ch e, die in der Zeit vom 18. bis 21. Mai in Huberten darf abgehalten wurde, einen Vortrag über die Aufgaben des Richters im neuen Staate bei besonderen Berücksichtigung der volkserzieherischen und die kulturfördernde Sendung des Richters. Er betonte nachdrück lich, daß mitten in dieser vielbewegten Zeit der letzten 23 Jahre Oesterreichs Richter der sichere Hort für Recht und Gerechtigkeit waren und beantwortete die Frage, wieso dies trotz der Ungunst der Verhältnisse möglich war, mit der Fest stellung

: Weil wir im Geiste strengster Objektivität und treuester Pflichterfüllung erzogen worden sind. Unabhängigkeit des Richters will nur besagen, daß alle Einflüsse, die sonst Entschlüsse des Menschen bestimmen sollen, durch eines ersetzt werden, nämlich durch das Gewissen. Der Richter muß nach der einzig richtigen Auffassung seines Amtes als Dienst am Volke mehr als irgendein anderer im Staate an sich selbst schaffen, er muß S e l b st z u ch t und Selbsterziehung üben. Täglich soll er seiner selbst be wußt

werden, seiner Art und seiner Eigenschaften. So wird er sich ständig kontrollieren und erziehen zu dem, was er sein müßte, nicht zum Rächer und Vergelter und zum bloßen Streit schlichter, sondern „zum Erzieher seines Volkes". Das Recht ist nicht bloß eine äußere Ordnung der Dinge, das Recht hat eine geistige Tiefe, eine Seele. Gerade weil der Richter aber Führer, Erzieher, Kulturträger sein soll, muß er mit einer sehr hohen Auffassung vom Recht an seinen Beruf herantreten. Das Rechtsempfinden

ist nun einmal als natür liche Anlage da. Der Richter muß es aber in hervorragendem Maße besitzen und durch fortgesetzte Schulung ausbauen, sonst wird er niemals ein guter Richter sein. Der Bundeskanzler hat anläßlich seiner letzten Rede aus drücklich erklärt, daß die Durchsetzung der Gerechtigkeit und der Grundsatz der Gerechtigkeit mit zu den fundamentalsten Sätzen und Voraussetzungen des Staates gehören. Wir österreichischen Richter wollen in treuer Gefolgschaft alles daransetzen, unseres Amtes mit strengster

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 8
Date: 24.01.1936
Physical description: 8
in der Bilanz verschleiert und übermäßige Zuwen dungen an Funktionäre ausgestellt werden. Die Feststellung des angemessenen Zinssatzes ist, da die Verordnung keine Richtlinien aufftellt, Sache des freien Ermessens des Richters. Besondere Roheit Wien, 23. Jänner. Strafbezirksgericht 1. Richter Dr, Nordmeyer. Der Angeklagte ist Doctor juris, Rechtsarr» waltsanwärter 26 Jahre alt, und lebt bei seinen Eltern. Er hat sich wegen vorsätzlicher Körperbeschädigung, began gen an der Hausgehilfin seiner Eltern

, zu verantworten und gibt zu, das Mädchen ein paarmal ins Gesicht geschla- gen zll' haben. Daß er ihr auch einen Tritt in den Bauch versetzte, bestreitet er. Richter: Warum haben Sie das getan? Angekl. Doctor jur.: Weil sie mich geärgert hat. „Warum sind Sie vom Angeklagten geschlagen »or ten?" fragte der Richter die Hausgehilfin, die noch auf! ihrem Dienstposten bei den Eltern des Angeklagten ist, was, auf ihre Haltung bei Gericht nicht ohne Einfluß gewesen zu fern scheint. ,„Jch weigerte

mich ihm einige Gegenstände in das Schlafzimmer zu bringen", war die Antwort. „Ich sagte dem Herrn Doktor, ich bin nicht dazu da, ihn fortwährend zu bedienen." Richter: „Wie viele Ohrfeigen hat er Ihnen gegeben? Zeugin: Vier oder fünf. Richter: Haben Sie von ihm auch einen Fußtritt in den Bauch erhalten? Zeugin: Ich kann das heute nicht mehr mit Bestimmt heit sagen. Eindringlich warnte der Richter das Mädchen: Ich mache Sie aufmerksam, daß Sie vor Gericht die reine Wahr heit zu lagen

haben, auch wenn Sie weiter bei den Eltern des Angeklagten in Stellung sind. Haben Sie die Ver- letzungen, die 'der Po'uzeiarzt feststellte, durch den Ange klagten erhalten? Zeugin: Ja. Im polizeiarztlichen Parere steht: Mutende Nafen- schleimhaut, Weichteileschivellung an der rechten Stirn und Druckem-psindlichkeit im Bauch. Der Richter sagte: Dem Angeklagten soll gezeigt wer den, daß er, der das Recht studiert hat, so etwas nicht tun durfte. Das Gericht steht auf dem Standpunkt, daß ein Mann, der studiert hat, strenger zu bestrafen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Page 6 of 8
Date: 29.07.1930
Physical description: 8
." In einem Knäuel drängten sich die Weiber zusammen, flüsternd, neugierig nach der Busche-Lies starrend, die ganz allein dastand. Sie hätte gehen können, kein Mensch hin derte sie. Aber sie blieb. Sie blieb und wartete. Es fiel ihr jcht auf, daß sie den Franz den ganzen Nachmittag nicht gesehen hatte. Den.hatte sein Vater wohl aus dem Wege geschafft, daß er ihn bei seinem Vorhaben nicht hinderte. Nun drängte sich ein ganzer Menschenschwarm in die Stube, wo der Richter jcht hinter einem kleinen Tisch saß

, wo andere horchend standen. Die Busche-Lies trat mit ruhigen Schritten zu >«n Tische: »Und was wiffen Sie von der Sache, Frau?"' Ein höhnisches Kichern klang aus dem Hintergrund: .Dat 'I keine Frau!" »Ich weiß nichts," sagte die Busche-Lies mit fester Stimme. »Aber Sie wußten, daß ein Testament vorhanden war." »Das wußte ich nicht." »Ich hab's ihr gesagt," ries die Bas gellend. »Was hat sie Ihnen gesagt?", fragte der Richter. »Daß der Halfen-Fritz auf feinem Sterbebette verordi- niert hat, der Halfen-Bauer

und sein Franz sollten nichts von seiner Sach kriegen, wenn der Franz meine Tochter Heirat," sagte die Busche-Lies ruhig. Der Halfen-Bauer drängte vor. »Ja! Und da hat sie nachher das Testament gefunden, und da hat sie das daheim ihrer Tochter erzählt, und da ist die in der Nacht hin und hat das" — er stockte und warf einen scheuen Blick auf den Richter — „vevstochen." »Warum hat sie das getan?", fragte der Richter ruhig. »Weil — weil — weil sie gedacht hat, wenn das Testa ment nicht da ist, dann erb

ihm, daß er's abschreiben und unterschreiben müsse, wenn er's ohne Zeugen machen wolle." „Der könnt nicht mit dem Schreiben umgehen, der war . froh, wenn er seinen Namen geschrieben hat!", rief jemand - aus dem Knäuel heraus. „So," sagte der Richter aufmerksam. »Also seichst ab-' schreiben hätte er das Testament wohl nicht gekonnt?" ,,Nä," sagte der Mann wieder und drängte sich vor —; ein alter, pfiffiger Bauer, der Nachbar des Halfen-Wirt — ’ »dä hätte ja das Zittern in de Händ von wegen" — er machte

eine Gebärde des Trinkens — »und der hat mich mal angegangen, ich soll das unnerschrei'ben als Zeuge. Mer den annern Dag sagte der, das war noch nich-richtig, das müßt noch emal anners gemacht wer'n." »Na ja, da haben wir ja schon jemand, der von dem Testament etwas weiß," nickte der Richter befriedigt. »Vor-; läufig allerdings nichts weiter, als daß es nicht unter schrieben wurde. Wer weiß denn nun etwas davon, daß es! unterschrieben wurde? Ist jemand als Zeuge zugezogen worden? Weiß jemand davon

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Haller Lokalanzeiger
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Page 3 of 4
Date: 19.01.1929
Physical description: 4
Umstände Hauptinterresse erregten, nämlich die Größe des Steines und das verlangte Schmerzengeld von 1000 Schilling. Richter: „Wie groß war der geworfene Stein?" Angeklagter: „Wie ein großer Kar toffel." Richter: „Haben Sie so große Kartoffel?" Auf das „Ja" des Angeklagten, der allzeit für einen Frieden mit der Nachbarschaft gewesen wäre, wurde derselbe wegen leichter Körperverletzung zu 50 Schilling Geldstrafe und zur Zahlung von 200 Schilling Schmerzengeld sowie der Vertretungskosten und 45 Schilling

stätte, wo um 2 Uhr nachts noch viele Gäste anwesend waren — ein Zeichen des Wohlstandes — und war mit seinen drei Vor strafen wegen Diebstahles klug genug, um sich bei der Verhandlung einer kurzen Sprache zu bedienen, und so antwortete er auf die Frage des Richters, ob er sich schuldig bekenne und die Sache sich so und so verhielt, „ja, ich muß es zugeben." Dem Richter gefiel diese kurze Antwort und der Angeklagte war wiederum mit der kurzen Strafe von 3 Tagen Arrest sehr zufrieden. 8 ES gibt

Unannehmlichkeiten, die, weil selbst verschuldet, besonders drückend sind und nicht mehr leicht in das Gegenteil umgestaltet werden können. Ein gewisser Johann G. wurde in der Ehe noch Vater eines außerehelichen Kindes und sollte für dasselbe Alimente bezahlen, was er aber nicht tat. Er wurde wegen Ver letzung der Unterhaltspflicht geklagt, kam aber nicht zur Verhand lung, wohl aber dafür seine Frau, die sagte, daß ihr Mann in Innsbruck in Arbeit stehe und sie- wieder mit ihm lebe. Der Richter sprach

den Angeklagten frei, weil er zuerst für seine Fa milie sorgen muß und auch tatsächlich sorgt, und hernach nichts mehr übrig bleibt. § Einem sträflichen Leichtsinn verfiel ein junges Mädchen in Hall, denn es unterhielt nicht nur mit dem übelbeleumundeten Burschen Alois G. ein Liebesverhältnis, sondern kaufte von dem selben sogar um 40 Schillin einen gestohlenen Kleiderstoff. Der Richter meinte es mit dem leichtsinnigen Mädchen noch wirklich gut, denn es bekam wegen bedenklichen Ankaufes nur 5 Schilling

der Fabriksarbeiter Joses Sch. in Wattes zu seinem Mitarbeiter Rudolf B. während der Arbeit in der Glasschleiferei: „Du Rotzer und Lausbub, ich weiß schon, was du im Krieg gemacht hast, du Kohlschwarzer." Wegen dieser Anrede wurde auf Ehrenbeleidigung geklagt, jedoch blieb bei der Verhandlung nur das Wort „Laus bub" als strafbar übrig, weil der Geklagte selbst zugab, diesen Ausdruck gebraucht zu haben, und vom Richter die Bemerkung vom Krieg und vom Schwarzsein nicht als eine Beleidigung an gesehen wurde

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